Korrespondenztheorie Wittgensteins Bild-Theorie

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1 Korrespondenztheorie Wittgensteins Bild-Theorie Semantische Bedingung: Die Teilelemente eines Satzes stehen für entsprechende Elemente der Tatsachen. Bedingung der Strukturgleichheit: Die Teilelemente eines Satzes sind untereinander genauso angeordnet wie die Teilelemente der Tatsache. Die Katze sitzt auf der Matte. <die Katze> <... sitzt auf > <der Matte> Folie 259 Korrespondenztheorie Wittgensteins Bild-Theorie Universalienproblem: Es ist umstritten, dass es neben Einzelgegenständen wie Katzen und Matten auch Universalien wie Eigenschaften oder Relationen (wie der des des Auf-etwas-Sitzens) gibt. Anordnungsproblem: Ist die Anordnung der Teile einer Tatsache selbst ein Teil der Tatsache. Dann aber hat unsere Beispieltatsache nicht 3, sondern 4 Elemente. Und wenn dies der Fall ist, dann muss es auch für diese eine gewisse Anordnung geben usw. Negative, wahre Sätze: Bello sitzt nicht auf der Matte. Existenzsätze: Es gibt eine Katze, die auf der Matte sitzt. Kontrafaktische Sätze: Bello könnte auch auf der Matte sitzen. Probabilistische Sätze: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sitzt die Katze auf der Matte. Mathematische Sätze: 2+2=4. Folie 260 1

2 Korrespondenztheorie Wittgensteins Bild-Theorie Das Slingshot-Argument Alonzo Church ( ) Korrespondenztheorie: Sätze korrespondieren mit Tatsachen. Semantische Bedingung: Die Teilausdrücke eines Satzes stehen für etwas in der Welt. Extensionalitätsbedingung: Wenn man einen Teilausdruck eines Satzes durch einen anderen ersetzt, der für dasselbe steht, dann korrespondiert der Satz, der sich daraus ergibt, mit derselben Tatsache wie der ursprüngliche Satz. Scott ist der Autor von Waverly. Scott ist der, der 29 Waverly-Novellen geschrieben hat. Die Anzahl von Scotts Waverly-Novellen ist 29. Die Anzahl der Verwaltungsbezirke in Utah ist 29. Utah hat 29 Verwaltungsbezirke. Substitution Synonymie Substitution Synonymie Jeder dieser Sätze bringt dieselbe Tatsache zum Ausdruck Folie 261 Tarskis semantische Theorie der Wahrheit Alfred Tarski ( ) Tarski ist ein polnisch-amerikanischer Logiker, der ab 1942 in Berkeley lehrte. Er gilt als der Begründer der formalen Semantik ( Modelltheorie ). Seine Arbeiten zum Problem der Definition der Wahrheit waren bahnbrechend und hatten einen großen Einfluss auf die Philosophie. Wichtigste Werke: Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen (1936) The Semantic Conception of Truth and the Foundations of Semantics (1944) Folie 262 2

3 Korrespondenztheorie Tarskis semantische Theorie Etwas ist wahr, wenn es mit der Welt im Einklang steht. Ein Satz ist dann wahr, wenn es sich so verhält, wie der Satz sagt. x ist wahr in L, gdw. p Tarski ist der Auffassung, dass eine Definition der Wahrheit so beschaffen sein muss, dass sich aus dieser Sätze der obigen Form ableiten lassen. Der Satz Grass is green ist wahr im Englischen, gdw. Gras grün ist. Der Satz Neapel liegt südlich von Rom ist wahr im Deutschen, gdw. Neapel südlich von Rom liegt.... Folie 263 Korrespondenztheorie Tarskis semantische Theorie Die Konvention T (T) x ist wahr in L O, gdw. p Falls eine Wahrheitsdefinition adäquat ist, dann liefert diese für alle Sätze von L O, die wir für x einsetzen dürfen, einen T-Satz, der mittels eines metasprachlichen Satzes p angibt, wann x wahr ist. Das Verhältnis von x und p ist nicht beliebig: (T-1) Gras ist grün ist wahr im Deutschen, gdw. Schnee weiß ist. (T-1) ist zwar wahr, weil beide Seiten des Konditionals wahr sind, aber nicht adäquat. Eine adäquate Wahrheitsdefinition für eine Sprache L O impliziert alle Sätze, die sich aus x ist wahr in L O, gdw. p ergeben, so dass x ein Satz der Objektsprache L O und p eine Übersetzung von x in die Theoriesprache (Metasprache) ist. Folie 266 3

4 Korrespondenztheorie Tarskis semantische Theorie Wie sieht denn nun eine Wahrheitsdefinition aus? (T-2) Gras ist grün ist wahr im Deutschen, gdw. Gras grün ist. Dieser T-Satz stellt zwar eine adäquate Definition der Wahrheit für den deutschen Satz Gras ist grün dar, das ist aber noch nicht das, was wir eigentlich haben wollen: eine allgemeine Definition des Wahrheitsbegriffs für alle Sätze der betreffenden Sprache. Listenförmige Definitionen (T-3) (T-4) (T-5)... Schnee ist weiß ist wahr, gdw. Schnee weiß ist. Im Winter ist es kalt ist wahr, gdw. es im Winter kalt ist. Der Mount Everest ist die höchste Erhebung auf der Erde. ist wahr, gdw. der Mount Everest die höchste Erhebung auf der Erde ist. Folie 267 Korrespondenztheorie Tarskis semantische Theorie Wie sieht denn nun eine Wahrheitsdefinition aus? Rekursive Definitionen atomare Sätze: Falls S ein Satz der Form F(a) in L ist, dann ist S in L wahr, gdw. das Individuum, welches a denotiert, Element der Klasse von Individuen ist, welche F denotieren. komplexe Sätze: Falls S ein Satz der Form G und H in L ist, dann ist S in L wahr, gdw. G wahr ist und H wahr ist. Falls S ein Satz der Form G oder H in L ist, dann ist S in L wahr, gdw. G wahr ist oder H wahr ist. Falls S ein Satz der Form Für alle x, Fx in L ist, dann ist S in L wahr, gdw. F(i) für alle Belegungen i für die Variable x wahr ist.... Abschluss: Nichts sonst ist wahr in L. Folie 268 4

5 Die Redundanztheorie Berechtigt uns nicht der Satz Gras ist grün ist wahr Gras grün ist. jederzeit von Gras ist grün ist wahr. auf Gras ist grün. zu schließen? Berechtigt uns das T-Schema nicht dazu, jeden Satz der Form p ist wahr durch einen Satz der Form p zu ersetzen? F.P. Ramsey W.V.O. Quine Und heißt das nicht, dass wir jederzeit, statt zu sagen, ein Satz sei wahr, das Wörtchen wahr streichen und den Satz einfach behaupten können? Die Redundanztheorie der Wahrheit behauptet, dass das Wort wahr bzw. der Begriff der Wahrheit überflüssig, weil redundant ist. Das ist eine erstaunliche These, die leider nicht unproblematisch ist. Folie 269 Die Redundanztheorie Verallgemeinerungen: Alles, was der Papst sagt, ist wahr. Wie soll man hier den den Wahrheitsbegriff eliminieren? Erstens wird nicht genau gesagt, was der Papst sagt; zweitens kommt man durch Streichung von ist wahr nicht einmal zu einem vollständigen Satz, mit dem man etwas unter Weglassung des Wahrheitsprädikats behaupten könnte. Negationen: Es ist nicht wahr, dass Gras rot ist. Wenn man diesen Satz ohne Verwendung von ist wahr behaupten wollte, müsste man das so ausdrücken: Gras ist nicht rot. Wie aber erklärt man dann die Funktion von nicht? Die Hinzufügung des Wörtchens nicht macht aus einer wahren Behauptung eine falsche und aus einer falschen eine wahre. Falls das so ist, dann ist der Begriff der Wahrheit unabdingbar, um gewisse grundlegende logische Ausdrücke (nicht, oder, und...) zu erklären. Folie 270 5

6 Epistemische Wahrheitstheorien (1) Rationale Akzeptierbarkeit Charles Sanders Peirce ( ) Der Antirealist behauptet gegen die realistische Auffassung der Wahrheit, dass Wahrheit untrennbar mir Erkenntnis verbunden ist. Diese Grundidee hat vielfältige Ausformulierungen gefunden. Eine lautet, dass eine Proposition genau dann wahr ist, wenn sie unter idealen Bedingungen rational akzeptierbar ist: Eine Proposition ist wahr, gdw. sie unter idealen oder optimalen Bedingungen von einer vollständig rationalen Person akzeptiert werden würde. Wahr ist demzufolge das, was vollständig vernünftige Menschen nach ausreichender Nachforschung für wahr halten. Wahrheit übersteigt die Perspektive rationaler Personen grundsätzlich nicht, sie ist m.a.w. eine immanente Eigenschaft unserer sprachlichen Praxis. Folie 271 Epistemische Wahrheitstheorien Idealisierungen: Da wir keine vollständig rationalen Personen sind und die Bedingungen auch niemals ideal sind, ist es fraglich, ob wir je herausfinden können, was eine vollständig rationale Person unter idealen Bedingungen akzeptieren würde. Da wir dies aber herausfinden müssten, um den epistemisch verstandenen Wahrheitsbegriff überhaupt anwenden zu können, ist auch mehr als fraglich, ob wir den Wahrheitsbegriff überhaupt anwenden können. Nun können wir ihn aber anwenden. Akzeptanz: Was ist mit Akzeptanz gemeint? Man kann etwas aus unterschiedlichen Gründen akzeptieren. Der relevante Begriff von Akzeptanz muss in diesem Zusammenhang lauten: Etwas (eine Proposition, einen Satz usw.) als wahr akzeptieren. Damit wird aber die gegebene Definition zirkulär. Wir müssten Wahrheit schon voraussetzen. Rationalität: Es ist ebenfalls nur schwer zu sehen, wie man den Begriff der Rationalität explizieren könnte, ohne dabei den Begriff der Wahrheit zu verwenden. Folie 272 6

7 Epistemische Wahrheitstheorien (2) Konsenstheorie Jürgen Habermas Karl Otto Apel Eine besondere Variante der epistemischen Wahrheitskonzeptionen stellt die sog. Konsenstheorie dar. Ihr zufolge ist wahr das, worauf sich alle einigen können: Eine Proposition ist wahr, gdw. sie unter idealen und optimalen Bedingungen für alle Mitglieder einer Sprechergemeinschaft rational akzeptierbar ist. Die Probleme mit den Idealisierungen sowie der Bestimmung von Akzeptanz und Rationalität stellen sich hier erneut. Zusätzlich fragt sich, warum Wahrheit eine soziale Angelegenheit sein soll. Bestätigt Konsens nicht bestenfalls manchmal (und bestimmt nicht immer) eine Wahrheit, anstatt sie allererst zu begründen? Folie 273 Epistemische Wahrheitstheorien (3) Kohärenztheorien Brand Blanshard Otto Neurath Donald Davidson Wenn wir uns fragen, ob ein Satz oder eine Überzeugung wahr ist, haben wir dann nicht immer nur andere Sätze oder Überzeugungen, auf die wir uns dabei stützen können? Ist dann Wahrheit nicht vielleicht ein Merkmal, dass ein Satz oder eine Überzeugung nur in einem ganzen System von Sätzen oder Überzeugungen haben kann? Eine Überzeugung ist wahr, gdw. sie ein Element in einem kohärenten System von Überzeugungen ist. Wir müssen klären, was unter Kohärenz zu verstehen ist. Die Überzeugungen müssen logisch konsistent und dürfen nicht widersprüchlich sein. Die Überzeugungen müssen untereinander in einem Schlussfolgerungs-, Rechtfertigungs- und Erklärungszusammenhang stehen. Folie 274 7

8 Epistemische Wahrheitstheorien Probleme für die Kohärenztheorie Alternativsysteme 1: Zu jedem kohärenten System von Überzeugungen gibt es mindestens ein anderes, ebenfalls kohärentes System von Überzeugungen derart, dass beide Systeme sich gegenseitig logisch ausschließen. Alternativsysteme 2: Man kann kohärente Märchen erzählen. Man kann überhaupt irgendein beliebiges kohärentes System von Überzeugungen konstruieren, das nichts mit unserer Wirklichkeit gemein haben muss. Holismus: Eine Überzeugung allein kann gemäß der Kohärenztheorie weder wahr noch falsch sein; sie muss immer in Bezug auf ein System von Überzeugungen auf ihre Wahrheit/Falschheit beurteilt werden. Das ist eine starke, kontraintuitive These. Definitionszirkel: Wie kann man erklären, was mit logischer Konsistenz, Schlussfolgerung oder Erklärung gemeint ist, ohne dabei schon den Begriff der Wahrheit in Anspruch zu nehmen? Das ist zirkulär. Folie 275 Worin besteht Rechtfertigung? Folie 277 8

9 Worin besteht Rechtfertigung? Die Rechtfertigungsrelation Überzeugung und Wahrheit sind semantische Eigenschaften des Wissen. Rechtfertigung ist im ausgezeichneten Sinne epistemisch. Die (epistemische) Rechtfertigung ist ein Mittel, um wahre Überzeugungen zu erzielen: Die epistemische Rechtfertigung ist (definiert als) ein gutes (geeignetes) Mittel zur Erzielung wahrer Überzeugungen Die fallibilistische Auffassung von Rechtfertigung Gute oder geeignete Mittel müssen nicht erfolgsgarantierend sein. Es genügt, wenn sie den Erfolg wahrscheinlich machen. Die Definition der Rechtfertigung schließt daher deren Fehlbarkeit und Anfechtbarkeit nicht aus! Folie 278 Worin besteht Rechtfertigung? Eigenschaften der Rechtfertigungsrelation Zeitrelativität: Jede Rechtfertigung für eine Überzeugung kann durch den Erwerb zusätzlicher Informationen zu einem späteren Zeitpunkt aufgehoben werden. Personenrelativität: Zwei Personen können zwar eine Überzeugung teilen, es ist aber nicht (noch nicht einmal meistens) so, dass beider Überzeugung gleichermaßen gerechtfertigt ist! Rechtfertigung ist evaluativ: Gerechtfertigt ist jemand, wenn er gute Gründe für seine Überzeugungen besitzt. Rechtfertigung ist graduell: Jemand kann für seine Meinung schwache oder starke Gründe haben, er kann diese durch zusätzliche Belege weiter verstärken oder weiter abschwächen. Folie 279 9

10 Die Definition der Rechtfertigung Eine Person S ist gerechtfertigt zu glauben, dass p, gdw. (1) S Gründe für seine Meinung, dass p, hat; (2) die Gründe von S adäquat (gut) sind; und (3) diese adäquaten Gründe die Meinung von S stützen. William P. Alston Die Rechtfertigung einer Überzeugung setzt voraus, dass es Rechtfertiger für diese Überzeugung, d. h. Gründe für sie gibt (1). Gründe können eine Überzeugung nur dann rechtfertigen, wenn es sich um gute Gründe handelt (2). Die Gründe müssen Gründe für die zu rechtfertigende Überzeugung sein. Überzeugungen und Gründe dürfen in keinem beliebigen Verhältnis zueinander stehen, d.h. die Gründe müssen die Überzeugung stützen (3). Folie 280 Probleme der Stützungsbeziehung Irene glaubt, dass es draußen regnet. Sie hört den Regen auf das Vordach ihrer Veranda tropfen. Sie hätte damit einen exzellenten (adäquaten) Grund für ihre Meinung. Allerdings ist Irene unaufmerksam. Sie ist abgelenkt. Sie glaubt, dass es regnet, weil sie es in der lokalen Wettervorhersage gehört hat. Die Wettervorhersage aber ist in ihren Breiten normalerweise sehr unzuverlässig und kommt daher nicht als adäquater Grund für ihre Meinung infrage. Ist Irenes Meinung gerechtfertigt? Wettervorhersage Regen auf Vordach Es regnet! Irene hat eine Überzeugung und einen adäquaten Grund für diese: ihre Wahrnehmung der Regentropfen auf dem Verandadach. Der Grund stützt ihre Meinung. Irene hat jedoch ihre Überzeugung nicht, weil sie diesen guten Grund hat, sondern weil sie die Wettervorhersage gehört hat, die ein schlechter Grund für ihre Überzeugung ist. Damit man gerechtfertigt ist, muss man die Meinung nicht nur haben, weil man gute und stützende Gründe für sie hat. Man muss selbst Grund zu der Annahme haben, dass die eine Überzeugung die andere stützt. Man muss beides miteinander in Verbindung bringen! Folie

11 Probleme der Stützungsbeziehung Die Bedingungen sind nicht hinreichend. Was ist zu tun? Müssen wir die dritte Bedingung weiter einschränken, um Fälle wie den von Irene auszuschließen? Eine Person S ist gerechtfertigt zu glauben, dass p, gdw. (1), (2), (3) und (4) S gerechtfertigt ist zu glauben, dass die Stützungsbeziehung besteht. Diese Definition ist entweder zirkulär ( gerechtfertigt im Definiens) oder führt in einen infiniten Regress von sich aufstufenden Rechtfertigungen (wann ist S gerechtfertigt, zu glauben, dass p? usw.). Folie 282 Probleme der Stützungsbeziehung Die kausale Analyse der Stützungsbeziehung A.I.Goldman W.P. Alston Wir bemerken, dass Ernies Auto nicht vor dem Haus steht; dass das Licht in seiner Wohnung aus ist usw.. Wir schließen sofort daraus, dass Ernie nicht zuhause ist, ohne überhaupt daran zu denken, welche Überzeugungen wir haben und ob die eine die andere stützt. Dennoch können wir in unserer Auffassung gerechtfertigt sein. Das Haben gerechtfertigter Überzeugungen setzt keine Metaüberzeugungen sowie deren Beziehungen untereinander voraus. Da aber dennoch eine Verbindung zwischen Rechtfertiger und Gerechtfertigtem bestehen muss, liegt folgende alternative Erklärung nahe: S ist zum Zeitpunkt t gerechtfertigt zu glauben, dass p, gdw. (1), (2), (3) und (4) die Gründe für die Überzeugung die Überzeugung, dass p, in angemessener Weise verursachen. Folie

12 Probleme der Stützungsbeziehung Externalismus Internalismus Die Rechtfertigung muss einer Person selbst nicht kognitiv zugänglich sein. Eine Überzeugung kann gerechtfertigt sein, ohne dass die Person die Überzeugung rechtfertigen bzw. begründen kann. Epistemische Rechte ohne epistemische Pflichten sind möglich. Rechtfertigung setzt kognitive Zugänglichkeit voraus. Eine Überzeugung ist nur dann gerechtfertigt, wenn man sie tatsächlich rechtfertigen bzw. begründen kann. Keine epistemischen Rechte ohne epistemische Pflichten. Folie 284 Welche Gründe sind adäquat? Ein Kommissar ist mit der Untersuchung eines Mordfalls beschäftigt. Er glaubt, dass der Koch den Grafen umgebracht hat. Die Begründung dieser Annahme liegt für ihn darin, dass es nur drei weitere mögliche Täter gibt, nämlich den Fahrer, den Butler und den Gärtner, dass alle drei, anders als der Koch, handfeste Alibis haben und dass kein Zweifel daran bestehen kann, dass der Graf tatsächlich umgebracht worden ist und nicht Selbstmord beging oder eines natürlichen Todes starb. Sind diese Gründe gute Gründe für die Überzeugung, dass der Koch den Grafen umgebracht hat? Ist die Annahme, dass es nur drei weitere mögliche Täter gibt, gerechtfertigt? Ist die Annahme, dass die Alibis der anderen wasserdicht sind, selbst wasserdicht? Sind die Annahmen, dass der Koch kein gutes Alibi hat und der Graf tatsächlich umgebracht worden ist, gut begründet? Folie

13 Welche Gründe sind adäquat? Das Rechtfertigungstrilemma Allgemein kann man sich die Situation folgendermaßen klar machen: Eine gerechtfertigte Überzeugung setzt voraus, dass es für diese Überzeugung einen adäquaten Grund G 1 gibt: Überzeugung Grund 1 Ob dieser Grund auch adäquat ist, hängt davon ab, ob er sich selbst wieder rechtfertigen lässt: Grund 1 Grund 2 Entscheidend ist, dass Ü G 1 nur dann gilt, wenn G 1 G 2 Überzeugung Grund 1 Grund 2 Welche Implikationen hat das? Folie 286 Welche Gründe sind adäquat? Das Rechtfertigungstrilemma Infiniter Regress: Ü G 1 G 2 G 3... Dogmatischer Abbruch: Ü G 1 G 2 G 3 Stopp Circulus Vitiosus: Ü G 1 G 2 G 3 Ü Ein infiniter Regress von Gründen scheint inakzeptabel, weil Menschen endliche Wesen sind und keine unendliche Anzahl von Überzeugungen haben können Ein letzter Grund (ein Regress-Stopper) kann nur wieder eine Überzeugung zu sein und es scheint dogmatisch, an einer bestimmten Stelle mit dem Begründen aufzuhören. Der Begründungszirkel, ist auch kein Kompromiss, weil er zu einer sich selbst begründenden Meinung führt. Folie

14 Welche Gründe sind adäquat? Positionen zur Rechtfertigung Fundamentalismus Es gibt ausgezeichnete Typen von Überzeugungen (Regress-Stopper), die keiner weiteren Begründung bedürfen. Kohärentismus Ein Rechtfertigungszirkel kann vermieden werden, wenn wir unsere Überzeugungen und ihre Gründe vor dem Hintergrund eines ganzen Systems von Überzeugungen (vor dem Hintergrund einer Theorie) betrachten. Kontextualismus Es gibt keinen wirklichen infiniten Regress des Rechtfertigens. In der Praxis hängt es vom Kontext und unseren Konventionen ab, welche Gründe wir für adäquat halten. Folie 288 Fundamentalismus Intuitionistischer Fundamentalismus Die Basis der Rechtfertigung bilden selbstevidente Meinungen, die unmittelbar einleuchtend und nicht sinnvoll anzweifelbar sind. Doxastischer Fundamentalismus Die Basis der Rechtfertigung bilden Meinungen über die eigenen mentalen Zustände. Empiristischer Fundamentalimus Die Rechtfertigung hat ihr Fundament im Gegebenen (den unmittelbaren Erfahrungen, die wir machen). Das Gegebene setzt keine weiteren Meinungen voraus. Folie

15 Kohärentismus Wie Schiffer sind wir, die ihr Schiff auf offener See umbauen müssen, ohne es jemals in einem Dock zerlegen und aus besten Bestandteilen neu errichten zu können. (Otto Neurath, 1932/33) Die wichtigste Alternative zum Fundamentalismus besteht darin, Rechtfertigungsbeziehungen zwischen allen Überzeugungen eines Überzeugungssystems anzunehmen und die Möglichkeit eines Fundaments der Rechtfertigung zurückzuweisen. Eigenschaften der Kohärenz logische Konsistenz (Widerspruchsfreiheit) inferentielle Beziehungen (Prämissen Konklusionen) explanatorische Beziehungen (Annahme Begründung) Folie 291 Kohärentismus Der Relativismuseinwand Wer es ernst meint mit der Kohärenz als alleiniges Kriterium der Wahrheit, muss beliebig erdichtete Märchen für ebenso wahr halten wie einen historischen Bericht oder Sätze in einem Lehrbuch der Chemie, wenn nur die Märchen so gut erfunden sind, dass nirgends ein Widerspruch auftritt. (Moritz Schlick, 1934) Der Isolationseinwand Die anderen können... nicht etwa einwenden, dass dieses Verfahren den Beobachtungen widerstreite, denn nach der Kohärenzlehre kommt es auf irgendwelche Beobachtungen gar nicht an, sondern allein auf die Verträglichkeit der Aussagen (Moritz Schlick, 1934) Folie

16 Kontextualismus Keith DeRose Ob ein Grund eine Überzeugung rechtfertigt und wie stark diese Rechtfertigung ist, hängt Kontextualisten zufolge vom Kontext ab und variiert mit dem Kontext. Was ein Grund ist und wie gut ein Grund ist, variiert mit dem Kontext. Wer von einem Kontext in einen anderen wechselt, kann plötzlich Rechtfertigung erwerben oder verlieren. Gründe sind nicht absolut gut oder schlecht. Wo die Kette der Begründungen aufhören kann, hängt im Wesentlichen vom Kontext ab. Folie

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