TOPGRUPPEN FINGER WEG! 14 T O U R12/2003

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1 TOPGRUPPEN FINGER WEG! 14 T O U R12/2003

2 Anschauen kann man sie schon, kaufen noch nicht: Die aktuellen Top-Gruppen von Campagnolo und Shimano. Doch bevor Sie auf dumme Gedanken kommen, hilft TOUR beim Überbrücken der Wartezeit. Im weltweit ersten Praxis- und Laborvergleich: Record gegen Dura-Ace! TEXT: MANUEL JEKEL Campa oder Shimano? Seit rund 20 Jahren spaltet diese Frage die Gemeinde der Rennradfahrer in zwei Lager. Dass die Auseinandersetzung bisweilen Züge eines Glaubenskrieges trägt, zeigte sich, als erste Bilder von Shimanos neuer Dura-Ace- Gruppe an die Öffentlichkeit gelangten. Vor allem das radikal neu gestaltete Tretlager löste hitzige Debatten aus. Dürfen Rennradkurbeln so aussehen? Befürworter und Gegner des neuen Designs ließen sich ziemlich genau in Shimano- und Campagnolo-Fans unterteilen Verständigung schwer bis unmöglich. Die Diskussion erhielt weiteren Nährstoff, seit bekannt wurde, dass Campagnolo bei seiner Top-Gruppe künftig noch mehr Carbon einsetzt. Herzstück der überarbeiteten Record ist ein neuer Carbon-Kurbelsatz, der die vor zwei Jahren vorgestellten CFK- Kurbeln ablöst. Daneben bestehen jetzt der Schaltwerkskäfig und der vordere Teil des Umwerferleit- Blechs aus Carbon zusätzlich zu den Bremshebeln und der Frontplatte des Schaltwerks, die das schwarze Fasermaterial schon seit 1999 zur Schau stellen. DEUTLICH ANDERS Damit unterscheiden sich Dura-Aceund Record-Gruppe deutlich wie nie voneinander. Shimanos Bemühungen werden vom Bestreben gekennzeichnet, durch neue, auch extravagante Formen Funktion und Bedienkomfort immer weiter zu optimieren. Weniger Gewicht hielten die Ingenieure in Osaka als Entwicklungsziel dagegen für nachrangig die neue Dura-Ace ist nur rund 90 Gramm leichter als ihre Vorgängerin. Dass sie überwiegend aus Aluminium gefertigt ist, erscheint nur auf den ersten Blick konservativ. Fertigungsverfahren wie die erneut verfei- T O U R12/

3 TOPGRUPPEN nerte Hohlschmiede-Technik an den Kurbeln oder die Verbindung von Tretlagerachse und rechter Kurbel per Schrumpftechnik sind Hochtechnologie im Wortsinn. Bei Campagnolo hingegen dient der zunehmende Einsatz von Carbon dem Ziel, das Gruppengewicht bei gleicher Funktion so weit wie möglich zu verringern. Wog eine komplette Record- Gruppe (mit Alu-Kurbeln, ohne Steuersatz, Sattelstütze und Pedale) bisher Gramm, sind es 2004 nur noch Gramm 142 Gramm weniger und, vor allem: rund 50 Gramm weniger als die neue Dura-Ace. Dabei wirkt die Record-Gruppe trotz des Trend- Werkstoffes Carbon konservativer als ihre japanische Gegenspielerin, da die Grundkonzeption wesentlicher Bauteile wie Bremsschalthebel und Kurbeln mit klassischem Vierkant-Innenlager seit Jahren unverändert ist. ERSTE EINDRÜCKE Erste Fahrten auf zwei Testrennern, mit denen TOUR im bevorstehenden Winter möglichst schnell möglichst viele Kilometer und Erfahrungen sammeln wird, ließen die Tester zu der Erkenntnis gelangen: Revolutionen fanden nicht statt, die Fortschritte stecken vielmehr im Detail. Bei der neuen Dura-Ace fallen vor allem zwei Dinge auf: Die Bremsen wirken deutlich steifer und bissiger als ihre Vorgänger und beheben damit ein oft kritisiertes Manko des Vorgängermodells. Und die Bedienkräfte der Schaltung wurden noch einmal gesenkt. Vor allem der vordere Umwerfer arbeitet beim Wechsel vom kleinen aufs große Blatt so leichtgängig, dass dies wohl nur noch mit dem Einsatz von Elektronik zu steigern ist. Weiterer Unterschied: Die Griff- Körper sind noch handfreundlicher gestaltet. Wie in einer Wiege ruhen die Hände auf den angenehm konturierten Gummiüberzügen, die gegenüber dem Vorgängermodell geringfügig schlanker wurden. Vollbremsungen sind nun selbst aus der Bremsgriffhaltung kein Problem, die Schalthebel beschreiben beim Schwenk nach innen einen leichten Bogen und folgen der Bewegungsrichtung der Finger, was vor allem Fahrer mit kleinen Händen schätzen werden. Die auf den ersten Blick ungewohnten, weit hochgezogenen Höcker am oberen Ende der Griff- Körper nehmen einen Trend aus der Profi-Szene auf. Viele Fahrer, darunter auch Lance Armstrong, befestigen die Hebel immer häufiger weiter oben am Lenker, um eine zusätzliche Griffposition zu erhalten. Diese ist in die neuen Griffe quasi integriert. AUSGELAGERT Optisch auffälligster Einzelbaustein der neuen Dura-Ace ist das von Grund auf neu konstruierte Tretlager mit der flächigen rechten Kurbel, die untrennbar mit der Oversized-Achse verbunden ist. Neu auch die Lagertechnik: Zwei Kartuschen mit im Durchmesser vergrößerten Lagern sitzen links und rechts vom Tretlagergehäuse, zur Lagereinstellung wird die linke Kurbel außen auf der Achse geklemmt. Vorrangiges Entwicklungsziel: Bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung die Steifigkeit des Gesamtsystems zu erhöhen. Tatsächlich zeigte die Waage im TOUR-Labor für das neue Tretlager 40 Gramm weniger an als für das alte Tretlager Alles neu beim Tretlager: Zwei im Durchmesser vergrößerte Lager sitzen links und rechts vom Tretlagergehäuse. Das schafft Platz für eine 24 Millimeter dicke Oversized-Achse und ermöglicht zugleich eine Abstützbreite der Achse von 82 Millimetern. Dank dieser Maßnahmen ist das neue Tretlagersystem bei gleicher Steifigkeit 40 Gramm leichter als das alte, 14 Prozent steifer als Record-Carbon und 17 Prozent steifer als Record-Alu. Weitere Features: Achse und rechte Kurbel sind untrennbar verbunden, zur Lagereinstellung wird die linke Kurbel auf die Achse aufgeschoben und mit zwei Inbus-Schrauben geklemmt. Die Kurbeln sind wie bisher hohl. Campas neue Carbon-Kurbeln haben statt der typischen Faserstruktur eine marmoriert wirkende Oberfläche.Technisch von Bedeutung: Gegenüber den Record-Alu- Kurbeln sind sie um drei Prozent steifer, aber 90 Gramm leichter. Beim Innenlager bleibt es beim bekannten und bewährten Vierkant. Dank einer nickelfarbenen Spezialbeschichtung sind die mit Torx-Schrauben befestigten Kettenblätter rund zehn Prozent härter und entsprechend haltbarer als jene der Dura-Ace. Bremsschalthebel Niedrig wie nie sind die Bedienkräfte der neuen Dura-Ace-Schalthebel, trotzdem rasten die Gänge definierter ein als zuvor. Erheblichen Anteil an der seidenweichen Funktion haben neue Schaltzüge mit Silikon-Fett, die deutlich leichter gleiten als ihre Vorgänger. Die Schaltschritte sind kürzer als bisher. Beeindruckend, wie leicht der Wechsel der Kettenblätter funktioniert, er unterscheidet sich kaum vom Gangwechsel am Ritzelpaket. Der etwas wuchtige Griffkörper ist ein Handschmeichler, mit dem auch Menschen mit kleinen Händen gut zurecht kommen. Der Namenszusatz Ultra verrät den Jahrgang 2004, sonst blieben die Record- Ergopower-Hebel äußerlich unverändert. Innen wurde die Mechanik um 18 Gramm abgespeckt, zudem wurden die Bedienkräfte durch neue Beschichtungen auf den Metallteilen reduziert. Wie bisher verrät ein kerniges Klicken den Vollzug des Gangwechsels. Vorteil Campa: Wer will, kann vom größten aufs kleinste Ritzel in einem Rutsch schalten bei Shimano geht s nur Schritt für Schritt.

4 mit passendem Lager. Bei der Steifigkeitsmessung, welche die Auslenkung des Gesamtsystems aus Kurbeln und Innenlager im Wiegetritt bei einer Krafteinleitung von 500 Newton simuliert, lagen die neue und alte Dura- Ace allerdings auf dem exakt gleichen, hohen Niveau. Das ist insofern überraschend, als die Konstruktion des Innenlagers einen Steifigkeitszuwachs erwarten ließ. Ein Problem bedeutet es aber nicht. Der Steifigkeitsvorsprung gegenüber Campagnolos auch schon recht steifen neuen Record-Carbon-Kurbeln liegt bei 14 Prozent. Das zusätzliche zehnte Ritzel, das Dura-Ace-Fahrer endlich von der Schmach befreit, weniger Gänge zur Verfügung zu haben als Campagnolo- Fahrer, kommt all jenen zu Gute, die im Bereich der häufig gefahrenen Übersetzungen eine enge Abstufung bevorzugen. Eine spezielle Bergabstufung für Hobbyfahrer, wie sie Campa mit der Zähne-Kassette anbietet, hat Shimano nicht im Programm. Statt»Revolutionen fanden hier wie dort nicht statt, die Fortschritte stecken vielmehr im Detail«dessen stehen zunächst sechs Ritzel- Pakete zur Auswahl, mit Abstufungen zwischen und Zähnen. Die Funktion des Getriebes ist bemerkenswert perfekt. Trotz schmalerer Kette und geringerer Ritzelabstände gleitet die Kette beim Schalten mit bisher unbekannter Geschmeidigkeit von Ritzel zu Ritzel. Die Verfeinerung der Antriebstechnik stand auch bei Campagnolo im Lastenheft. Dank neuer Beschichtungen auf den Metallteilen der Schaltmechanik konnten die Bedienkräfte reduziert werden, wenngleich Shimano weiter vorne liegt. Dafür rasten die Gänge immer noch etwas definierter ein, was Campa- Anhänger gerne als Argument gegen Shimano verwenden. Auffälliger als der Fortschritt in der Schalttechnik ist jedoch, dass die neue Record-Gruppe leiser ist als ihre Vorgängerin. Kaum hörbar schnurrt die Kette über Ritzel und Blätter zumindest im Neuzustand. Der Trick: Eine galvanische, nickelfarbene Beschichtung macht die Kettenblätter nicht nur härter und haltbarer, sondern reduziert laut Campagnolo die Reibung zwischen Zähnen und Kette und damit die Geräuschentwicklung. Messen konnten wir dies nicht, doch hörbar ist der Unterschied zur Vorgängerin. Da zugleich die Leitröllchen der Schaltung aus einem neuen Kunststoff bestehen, der die Abrollgeräusche der Kette reduziert, lautet das Fazit der Bemühungen: So leise war Campa fahren noch nie. Die Bremswirkung, bislang wegen der steiferen Vor- Schaltwerk und Umwerfer Optisch lehnt sich das Zehnfach-Schaltwerk eng an den Vorgänger an. Die größere Abstützbreite des Schaltparallelogramms fällt kaum auf, erhöht aber die Steifigkeit der Konstruktion und trägt so zur Verbesserung der Schaltpräzision bei. Dichtungen an Gelenken und Kugellagern der Leitrollen stellen sicher, dass die geringe Reibung im Neuzustand lange Bestand hat. Der neue Kettenwechsler ist mit allen Shimano-Neunfach- Schaltkomponenten kompatibel. Das Umwerfer- Leitblech ist aus Alu. Eine harte Nickelbeschichtung soll lange Lebensdauer garantieren. Verschlissene Bleche können gewechselt werden. Campa verzichtet beim Schaltwerk auf Dichtungen und Kugellager in den Leitrollen. Dennoch und obwohl der vordere Teil des Schaltwerkskäfigs nun aus Carbon ist wiegt das Schaltwerk fünf Gramm mehr als das Dura-Ace-Pendant. Die Leitrollen sind aus einem neuen Kunststoff, der die Abrollgeräusche der Kette reduziert. Der vordere Teil des Umwerferblechs besteht aus Carbon, der hintere aus hartbeschichtetem Alu. Wie der Materialmix die Belastung beim Kettenwechsel dauerhaft verkraftet, bleibt abzuwarten. Bei Bedarf ist das Blech austauschbar. Die bisherige Möglichkeit, die Federspannung des Werfers zu variieren, entfällt. Bremsen Dank höherer Steifigkeit der vorderen Zange und neuer Beläge verzögern die neuen Dura-Ace-Bremsen ungleich knackiger als bisher zumindest, so lange es trocken ist. Erfahrungen bei Nässe werden nachgereicht. Die hintere Bremse ist bei gleicher Optik etwas flexibler als die vordere, um so auf die unterschiedlichen Anforderungen beim Bremsen einzugehen. Neu auch: Die Bremsbeläge sind jetzt endlich winkelverstellbar. Der Entspannmechanismus sitzt an der Bremse. Campa ließ seine guten Record-Bremsen unverändert. Vorder- und Hinterradbremse sehen sich ähnlich, unterscheiden sich aber konstruktiv. Vorne ist der Drehpunkt für eine hohe Hebelkraft aus der Mitte gerückt, hinten sitzt er zur Gewichtsersparnis und weil dort weniger Bremskraft benötigt wird zentrisch. Zusätzlich zur silbern eloxierten Variante gibt es die Bremsen nun auch in Schwarz. Die Beläge sind wie bisher winkelverstellbar, der Entspannmechanismus sitzt weiterhin im Hebel.

5 TOPGRUPPEN derrad-bremse deutlich besser als bei Shimano, scheint nun um Nuancen unter der neuen Dura-Ace-Gruppe zu liegen (ein späterer Test wird dies klären). TYP-BERATUNG Wer künftig die neue Dura-Ace fährt, entscheidet sich für technische und optische Avantgarde. Im Vergleich dazu wirkt die Record-Gruppe trotz ihres hohen Carbon-Anteils rustikaler, vertrauter und sie ist etwas leichter. Vorteil Campagnolo: Mit der bergtauglichen Kassette von Zähnen und der Option, einen (Alu-) Kurbelsatz mit drei Kettenblättern zu montieren, bietet die Record-Gruppe Freizeitfahrern mehr Möglichkeiten, das Getriebe ans Leistungsvermögen anzupassen. Shimano dagegen beweist Innovationsfreude und Mut zu radikalen Lösungen mit Hintertürchen: die bewährte Neunfach-Dura-Ace bleibt in der Version mit drei Kettenblättern weiter im Programm. Dennoch gebührt den Japanern Respekt dafür, sich nicht mit vorhandener, zweifellos ausgereifter Technik zufrieden zu geben,»so leicht wie 2004 war Schalten noch nie«sondern neue Wege zu gehen. Mit einer neuen Leichtigkeit des Schaltens und Bremsens setzt die neue Dura-Ace Maßstäbe. Allerdings wird es immer schwieriger, relevante Verbesserungen zu erzielen. Das Niveau ist inzwischen so hoch, dass viele Vorteile nur mit aufwändiger Messtechnik zu ermitteln, aber kaum noch erfahrbar sind. Was wird folglich die Zukunft bringen? Unisono lassen beide Rivalen erkennen, dass sie weitere Fortschritte nur noch vom Einsatz der Elektronik erwarten. Hiroaki Shiraishi, der Marketing-Manager der neuen Dura-Ace- Gruppe, deutete an, dass sich die Shimano-Ingenieure gegenwärtig mit der Entwicklung eines integrierten Leistungsmesssystems befassen, das eine zukünftige Dura-Ace-Gruppe aufwerten könnte. Ob und wann es in Serie gehen wird, ist aber noch nicht entschieden. Erfahrungen mit elektronischen Schaltsystemen sammelte Shimano bereits mit der Trekkingrad- Gruppe DI2. Campagnolo wird wahrscheinlich schon im nächsten Jahr ein elektronisches Schaltsystem für die Record- Gruppe präsentieren. Die Praxis-Erprobung läuft seit zwei Jahren, inzwischen ist man mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Ob elektronische Schaltungen allerdings wirklich ein Fortschritt sind, muss sich erst zeigen. Denn sowohl für Shimano wie für Campagnolo gilt: So perfekt wie 2004 war Schalten nie. Ritzel und Kette Schmal, schmaler, Dura-Ace: Shimanos neue Zehnfach- Kette ist nicht mal sechs Millimeter breit, die einzelnen Ritzel nur 1,6 Millimeter. Dennoch ist das Schaltverhalten im Neuzustand hervorragend. Die zunächst angebotenen Kassetten richten sich vor allem an Rennfahrer. Ein 27er-Ritzel in Verbindung mit einem 39er-Kettenblatt muss an steilen Bergen reichen. Wer mehr will, muss auf die alte Neunfach- Gruppe mit Dreifach-Kettenblatt zurückgreifen, die als Dura-Ace 7700 im Programm bleibt. Die bisher bestehende Option, eine Mountainbike-Kassette in Verbindung mit Longcage-Schaltwerk zu montieren, entfällt künftig. Campa lässt bei den Ritzeln alles beim Alten. Mit 1,6 Millimetern sind sie so dünn wie bei Shimano, allerdings sind die Distanzringe etwas breiter; deshalb lassen sich Campa-Zehnfach-Kassetten nicht mit der neuen Dura-Ace-Schaltung kombinieren und umgekehrt. Die Oberflächenhärte der Campa-Ritzel ist geringer als bei Shimano. Die japanischen Stahlritzel sind 7 Prozent härter, die Titanritzel 19 Prozent. Die neue, 20 Gramm leichtere Record- Ultra-Kette mit Hohlnieten ist erst ab Frühjahr 2004 lieferbar. Naben Technisch waren Dura-Ace-Naben schon gut, nun sehen sie mit größervolumigen Nabenkörpern auch besser aus. Wie bei Campa stecken nun 15 Millimeter dicke Alu-Achsen in den konusgelagerten Naben. Vorteil gegenüber Campa: Das rechte Lager der Hinterradnabe sitzt unter dem Freilauf (statt in der Mitte der Nabe) und bietet so eine größere Abstützbreite für die Achse. Wegen einer Änderung des Freilaufkörper- Profils passen alte Neunfach- Ritzel nicht auf die neue Nabe. Die umgekehrte Variante Zehnfach-Ritzel auf Neunfach-Naben ist jedoch möglich. Die Record-Naben, annähernd baugleich auch in der Chorus- und Centaur-Gruppe im Einsatz, avancieren allmählich zum Klassiker. Äußerlich erkennbar sind die Naben der Top-Gruppe an Abdeckringen für Schmierbohrungen in den Nabenkörpern. Sie könnten aber wegen der hohen Wartungsfreundlichkeit genauso gut wegfallen. Immer noch vorbildlich und besser als bei Shimano: die einfache Einstellung des Lagerspiels per Inbusschlüssel. Die Naben sind konusgelagert, unter dem Freilaufkörper drehen sich zwei Rillenkugellager. 18 T O U R12/2003

6 TECHNISCHE DETAILS UND GEWICHT Schaltwerk Umwerfer Bremsschalthebel Bremse, vorne und hinten Kurbelsatz Innenlager Vorderradnabe Schnellspanner v. Hinterradnabe Schnellspanner h. Zahnkranzkassette Verschlussring Kette Gesamtgewicht Ladenpreis Gruppe Sonstiges SHIMANO Dura-Ace 7800* 9- und 10-fach-kompatibel, Alu kaltgeschmiedet und eloxiert, größtes Ritzel 27 Z., max. Schaltkapazität 29 Z., gedichtete und kugelgelagerte 11-Zahn-Leitrollen Zweifach-Werfer, Alu geschmiedet, auswechselbares Leitblech aus vernickeltem Alu, max. Kettenblatt 55 Z., max. Schaltkapazität 15 Z.; für Anlötsockel und Schellenbefestigung (28,6, 31,8 mm) Griffkörper und kleiner Hebel aus faserverstärktem Kunststoff, großer Hebel aus Alu eloxiert, linker Hebel nur für Zweifach Seitenzugbremsen mit exzentrischem Drehpunkt; Alu kaltgeschmiedet und eloxiert, Axialkugellager; bei gleichem Aussehen vorne steifere Konstruktion; winkelverstellbare Cartridge-Beläge; Bremsbeläge für Carbonfelgen optional Hohle Low-Profile-Kurbeln aus Alu geschmiedet und eloxiert; CrMo-Achse mit 24 mm Durchmesser, per Schrumpf- Verbindung untrennbar mit linker Kurbel verbunden; linke Kurbel wird außen auf der Achse geklemmt; nur mit Innenlager FC-7800 kompatibel; Längen: mm in 2,5-mm- Abstufung; Lochkreis 130 mm; Kettenblattabstufungen: 53/42, 52/39, 53/39, 50/39, 54/42, 55/42, 56/44 Z.; Kettenblatthärte (Vickers): 178 HV links und rechts neben dem Tretlagergehäuse sitzende, gedichtete Lager-Kartuschen; Staubhülse aus Kunststoff; für BSA- und italienische Gewinde Körper aus kaltgeschmiedetem und eloxiertem Alu; Einbaumaß 100 mm; Alu-Achse; Konuslager mit Labyrinthund Schleifdichtung; Konen geschliffen und poliert; Lochzahlen: 36, 32, 28, 24 Schnellspanner mit Alu-Mutter Körper aus kaltgeschmiedetem und eloxiertem Alu; Einbaumaß 130 mm; Alu-Achse; Konuslager mit Labyrinthund Schleifdichtung; Konen geschliffen und poliert; 10fach-kompatibler Alu-Freilaufkörper; Lochzahlen: 36, 32, 28, 24, 20 Schnellspanner m. Alu-Mutter 10fach in sechs Abstufungen: 11-21, 11-23, 12-21, 12-23, 12-25, Z.; die Ritzel aus Stahl, größere aus Titan; größere Ritzel jeweils in Gruppen auf Alu-Träger vernietet; Materialstärke Einzelritzel: 1,6 mm; Schaltschritte: 3,95 mm; Ritzelhärte (Vickers): 490 HV (Stahl), 437 HV (Titan) Alu eloxiert 10fach-Kette, 5,9 mm breit; Innen- und Außenlaschen verzinkt, Nieten verchromt, 116 Glieder ca Euro System-Laufräder, Rahmen- und Lenkerendschalthebel, SPD-SL-Pedale; Sattelstützen (26,8, 27,0 u. 27,2 mm), Flightdeck-Fahrrad-Computer, klassischer Ein-Zoll-Steuersatz für Gewindegabeln. Die Dreifach-Gruppe des Jahrgangs 2003 mit 3x9-Antriebssystem bleibt als Dura-Ace 7700 weiter im Programm. Gewicht in Gramm CAMPAGNOLO Record 2004** 10fach-kompatibel, Alu geschmiedet und eloxiert, Frontplatte und vorderer Teil des Schaltwerkskäfigs aus Carbon, Befestigungsbolzen für Schaltwerk und Schwinge sowie Schrauben für Kabelbefestigung aus Titan, größtes Ritzel 26 Z., max. Schaltkapazität 27 Z., 10-Zahn-Leitrollen in Gleitlagern Zweifach-Werfer, Alu geschmiedet, auswechselbares Leitblech aus Carbon und Alu, Titanschraube für Kabelbefestigung; max. Kettenblatt 54 Z., max. Schaltkapazität 15 Z.; für Anlötsockel und Schellenbefestigung (28,6, 32, 35 mm) Griffkörper und Hebel aus Carbon, linker Hebel zwei- und dreifach-kompatibel Seitenzugbremsen, vorne mit exzentrischem Drehpunkt, hinten Mittelachse, Alu kaltgeschmiedet, wahlweise silbern oder schwarz eloxiert, Axialkugellager; winkelverstellbare Cartridge-Beläge; Bremsbeläge für Carbonfelgen optional Voll-Carbon-Kurbeln mit Vierkant-Achsaufnahme; Längen: 170, 172,5 und 175 mm; Lochkreis: 135 mm; Kettenblattabstufungen: 52/39, 53/39 und 52/42 Z.; schwarz eloxierte Torx-Kettblattschrauben aus Alu; Kettenblatthärte (Vickers): 197 HV Patronenlager mit aufgeweiteter Vierkant-Stahlwelle, 102 mm, zwei Rillenkugellager auf Kettenblattseite, eines auf der linken Seite, schleifende Dichtungen; für BSAund italienische Gewinde Körper aus geschmiedetem und eloxiertem Alu mit Schmierbohrung, Einbaumaß 100 mm; Alu-Achse; Konuslager mit Labyrinth- und Lippendichtung; Konen geschliffen und poliert; Lochzahlen: 36, 32, 28 Schnellspanner mit Alu-Mutter Körper aus geschmiedetem und eloxiertem Alu mit Schmierbohrung; Einbaumaß 130 mm; Alu-Achse; Konuslager mit Labyrinth- und Lippendichtung; Konen geschliffen und poliert; Rillenkugellager für Freilaufkörper, 9- u. 10fachkompatibler Alu-Freilaufkörper, Lochzahlen: 36, 32, 28 Schnellspanner mit Alu-Mutter 10fach in sechs Abstufungen: 11-21, 11-23, 12-23, 12-25, 13-26, Z. (nur mit mittlerem oder langem Schaltwerkskäfig) ; Ritzel 11 bis 16 aus Stahl, größere aus Titan; größere Ritzel jeweils in Gruppen auf Alu-Träger vernietet; Materialstärke Einzelritzel: 1, 6 mm; Schaltschritte: 4,16 mm; Ritzelhärte (Vickers): 437 HV (Stahl), 352 HV (Titan) Stahl vernickelt 10-fach-Kette, 6,15 mm breit; Innen- und Außenlaschen mit Nickel-Chrom-Beschichtung, 114 Glieder ca Euro Zwei- und Dreifach-Kurbeln aus Alu, Schaltwerk mit mittlerem und langem Käfig, Triple-Umwerfer, klassischer Steuersatz für Ahead in 1 Zoll und 1-1/8 Zoll, vollintegrierter 1-1/8 Zoll-Steuersatz für Ahead, Lenkerendschalthebel, Pro-Fit- Pedale; Carbon-Sattelstützen in 250 mm (27,2 mm) und350 mm Länge (31,6 und 32,4 mm), Carbon-Flaschenhalter; Ergobrain-Fahrrad-Computer. Gewicht in Gramm * gewogen mit Anlöt-Umwerfer; Kurbeln inkl. Achse in Länge 172,5 mm, 53/39 Z., Kassette Z. ** gewogen mit Anlöt-Umwerfer, Kurbeln inkl. Schrauben in Länge 172,5 mm, 53/39 Z., Kassette Z., Record-Kette 2003 (die neue, leichtere Record-Ultra- Kette wird ab Frühjahr 2004 ausgeliefert und stand für den Test noch nicht zur Verfügung)