Kompetenzfahrplan. für Medienerziehung
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- Bettina Ilse Gehrig
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Kompetenzfahrplan für Medienerziehung an den Grundschulen im Landkreis Mühldorf a. Inn
2 Einleitung Die Bedeutung der Medien nimmt im Alltag bei Kindern immer mehr zu. Aus diesem Grund hat sich der Landkreis Mühldorf a. Inn zum Ziel gemacht, die Kinder im Umgang mit Medien kompetent zu machen. Damit dies gelingen kann, ist es wichtig, die Eltern für eine kompetente Mediennutzung zu sensibilisieren. Dieser Fahrplan soll eine Hilfestellung für die praktische Umsetzung an den Grundschulen sein und gliedert sich in die Bereiche Medienkompetenz, Methodenkompetenz und Elternkompetenz. Der Grundstein zur Medienerziehung sollte deshalb schon in der Grundschule gelegt werden, um in den weiterführenden Schulen darauf aufbauen zu können. Für die Umsetzung wünschen wir gutes Gelingen. Michaela Bachmeier Susanne Eicher Klaus-Uwe Fröhler Manuel Haas Bettina Harnischmacher Martina Koblbauer Ines Krusche Markus Rauscher Claudia Rude Alexander Schmid Sabine Schober Hedda Stein Hans Wax Monika Wiesmann
3 Grundlagen und Begründung der Medienbildung und -erziehung im Unterricht Die Einbeziehung der Medienbildung und -erziehung in der Schule stützt sich auf die Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 24. Oktober 2012: Medienbildung, Medienerziehung und informationstechnische Bildung in der Schule. Darin finden sich Aussagen über die Aufgaben und Verortung der Medienbildung und den Unterricht mit Medien. Auch im neuen LehrplanPLUS für die Grundschulen aus dem Jahre 2014 wird auf die Medienbildung eingegangen. Auszug aus dem LehrplanPLUS für die Grundschule 2014: Schulart- und fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsziele sowie Alltagskompetenz und Lebensökonomie Medienbildung Schülerinnen und Schüler erwerben im Rahmen der schulischen Medienbildung Kenntnisse und Fertigkeiten, um sachgerecht, selbstbestimmt und verantwortungsvoll in einer multimedial geprägten Gesellschaft zu handeln. Sie analysieren und bewerten Vorzüge und Gefahren von Medien und nutzen diese bewusst und reflektiert für private und schulische Zwecke. Insbesondere wägen sie kriteriengeleitet ihren Umgang mit sozialen Netzwerken ab. In den Fachprofilen und -lehrplänen der einzelnen Fächer sind weitere Aussagen dazu zu finden.
4 Mediennutzung reflektieren Medientagebuch/-fragebogen Jahrgangsstufe 1/2: Medienkompetenz Art der benutzten Medien (auch Smartphone) Häufigkeit der benutzten Medien Art der Sendungen Art der Spiele alleine/mit Eltern/mit Geschwistern Ort der Nutzung von TV/PC Ab Jahrgangsstufe 2: Mein Fernsehheld Eigene + fremde Persönlichkeitsrechte Umgang mit Fotografien und Filmen Rechte am Foto/Bild ab 2. Klasse (Handy) Kommunikation + Facebook + Chat Querverweis zu Deutsch schreiben wie Brief wie SMS Ab Jahrgangsstufe 2: Wie schreibt man eine /eine adresse? Einsatz reflektieren Medienführerschein ab S.17 Lernbiene; S Lehrplan PLUS S. 67 Lehrplan PLUS Lernbereich 2, 3, 4 Medien, Werbung, Trends; S. 57
5 Methodenkompetenz Erstellen einer Mindmap z. B. HSU Thema Tiere: Schüler schreiben bekannte Begriffe auf Wortkarten Wortkarten werden an der Tafel in Form einer Mindmap angeordnet oder die Begriffe werden an die Tafel geschrieben evtl. Strukturierung der Begriffe und Bilden von Oberbegriffen das Erstellen einer Mindmap eignet sich auch bei vielen anderen Themen (beispielsweise auch zum Abrufen des Vorwissens oder in Phasen der Sicherung) Recherche Printmedien Nutzen von Printmedien (Sachbücher, Lexikon) Nachschlagen in einem Lexikon (Voraussetzung: Schüler beherrschen das Alphabet) und in Sachbüchern (Umgang mit Inhaltsverzeichnis) Informationen aus Texten und Schaubildern entnehmen: - Arbeitstechniken wie das gezielte Markieren von Schlüsselbegriffen und wichtigen Textstellen üben (z.b. Verwendung verschiedener Farben) - Erstellen eines kurzen Stichwortzettels: wichtige Schlüsselbegriffe notieren - Wichtige Informationen anhand von Stichwörtern wiedergeben - Finden von Teilüberschriften
6 Sich informieren Mögliches Unterrichtsthema: Ein Kind möchte sich beispielsweise informieren, welches Haustier zu ihm passen würde Zunächst wird erarbeitet, über was sich das Kind konkret informieren sollte (z.b. Nahrung, Pflege, Zubehör usw.) Erarbeitung verschiedener Informationsquellen (Printmedien, Befragung von Experten, Internetrecherche usw.) Einfache Präsentation kurze Präsentation evtl. mit Einsatz von einfachen Plakaten Plakatgestaltung: Erarbeitung von Kriterien (z.b. übersichtliche Anordnung der Bilder, wenig Text) anhand von unterschiedlichen Beispielen Falls die Rahmenbedingungen gegeben sind, Recherche im Internet einführen (kleinschrittig und mit Begleitung, beispielsweise Demonstration am Beamer) Umgang mit Computer/Computer im Allgemeinen Teile des Computers benennen und deren Funktion kennenlernen (Tastatur, Maus usw.) Schüler lernen, wie das An- und Ausschalten eines Computers funktioniert Nutzen von einfachen Lernprogrammen wie z.b. Antolin, Zahlen Zorro, Kinderfunk
7 Elternkompetenz Medienkonsum: Kultur bzw. Bestätigung des Nein-Sagens Elternabend für eine konstruktive Zusammenarbeit und mit der Thematik des Nein-Sagen-Könnens Externe Experten für weitere Themen: o Polizei o Schülereltern o Systembetreuer o Gesundheitsamt o Amt für Jugend und Familie o Familienstützpunkte o Kreisjugendring o per ESIS (Elektronisches Schüler Informations System) aktuelle Hinweise verschicken o Mebis (Digitale Medien im Unterricht): (Mebis bietet auch für Lehrkräfte wichtige Informationen zu Rechtsfragen. Über das Infoportal Beratung/Unterstützung kann man unter der MIB-Suche oder dem Medienpädagogischen Referentennetzwerk auch externe Partner für Elternabende zu medienpädagogischen Themen finden.) Zusammenschluss der Eltern, aktives Vorleben durch die Eltern Computerspiele, Lernsoftware ( digitale Kindheit, welche Qualität haben diese Lernspiele?) analoge Erfahrungen in der wirklichen Welt, Spiel mit Gleichaltrigen Wichtig: gemeinsam lesen, gemeinsam fernsehen
8 Ab Jahrgangsstufe 2: Kindersperre, Filter (Infos durch Systembetreuer, Eltern- Experten) Lernsoftware / Kindersuchmaschinen (z.b. Blinde Kuh) Vorstellen von Antolin und weiterer im Unterricht verwendeter Medien / Programmen Gemeinsames Surfen im Internet dazu Abstimmung der Schule mit Eltern bei einem Elternabend
9 Jahrgangsstufe 3/4: Die bereits erworbenen Fähigkeiten werden im Laufe der Klassenstufen 3/4 weiter ausgebaut. Medienkompetenz Mediennutzung reflektieren: Medientagebuch/-fragebogen Mein Medienheld Art der benutzten Medien (auch Handy, Smartphone) z.b.: Spiele Häufigkeit Dauer Ort/Wo? Selbsteinschätzung zum Verhalten (zu viel, zu wenig) Netzwerkverhalten (Schutz) Spielekompass (Alles nur ein Computerspiel?) Computerspiele (Spaß + Gefahr) Lehrplan PLUS S. 47, S. 91 Lernbiene; S Medienführerschein ab S. 21 Eigene + fremde Persönlichkeitsrechte Umgang mit Fotografien und Filmen und Rechten daran Verhalten im Internet ( , Chat, You Tube) Chatten, aber sicher Angebote im Internet und Gefahren Urheberrechte: Musik + Filme nur anhören und anschauen, nicht abspeichern! Lernbiene; S Lehrplan PLUS S Medienführerschein ab S. 16
10 Kommunikation + Facebook + Chat Querverweis zu Deutsch schreiben Vor- und Nachteile gegenüber Post und Brief Fachsprache im Internet ab 3. Klasse Einsatz reflektieren o Unbekannte nicht öffnen! o Hände weg von Links und Anhängen! Facebook: Erst ab 14 Jahren! Was ist ein Chat? o Im Chatroom o Kinderchat (z.b. BR) o Grenzenlose Kommunikation Medien, Werbung, Trends; S. 49, S. 63 Lehrplan PLUS Lernbereich 2, 3, 4 Medienführerschein ab S. 16
11 Methodenkompetenz Recherche im Internet: Informationen sammeln Schüler sollen Informationen zu einem Themenbereich sammeln (z.b. Themenbereich Der Wald oder Länder in Europa ) Einführung in den Umgang mit dem Internet sowie mit den für Kinder geeigneten Suchmaschinen: Wie finde ich relevante Informationen mit Hilfe einer Suchmaschine? o Kindersuchmaschinen wie z.b. (Beispiel Suchkurs: o weitere für Kinder geeignete Internetseiten siehe Bildersuche über Suchmaschinen Voraussetzung ist die Erarbeitung von wichtigen Internetregeln Informationen sortieren Entnahme von relevanten Informationen aus Texten und Bildern Bereits eingeführte Arbeitstechniken aus 1/2 anwenden und durch weitere hilfreiche Techniken ergänzen (z.b. gezieltes Markieren von Schlüsselbegriffen, Teilüberschriften finden, Stichwortzettel erstellen usw.) Präsentation von Informationen: Erstellen einer einfachen Präsentation: Kriterien für die Gestaltung der Plakate und des Vortrags erarbeiten Evtl. Vorübungen und Tipps für den Vortrag o Mimik, Sprechstimme, Blickkontakt, möglichst frei sprechen, Stichwortzettel nutzen
12 Elternkompetenz Nutzen und Gefahren moderner Medien; Persönlichkeitsrechte; Urheberrechte durch Experten, Jugendbeamte Download kostenpflichtiger Programme / Musik Infos für Eltern: Automatische Textkorrektur z. B. bei Word führt evtl. zu Verlust der Orthographie / Handschrift Referatsgestaltung Mindmapping Sachinfos aus PC/Internet verwenden Cybermobbing Jugendsozialarbeit; Umgang mit dem Handy Stadt-Land-Gefälle bei der Nutzung von Medien Quellenangaben
13 Literaturverzeichnis Institut für Medienbildung: I. Stork, S. Kroll-Gabriel (2009): Methodentraining. Sich und andere informieren. Auer Verlag. J. Kulbarsch-Wilke (2014): Lernbiene-Computer, Smartphone & Co, Werkstattlernen ab 4. Klasse. Verlag: Lernbiene Verlag Gmbh (ISBN: ) K. Gramowski (2013): Medien, Werbung, Trends in der Klasse 3 und 4, Hase und Igel Verlag (ISBN: ) Mebis (Digitale Medien im Unterricht): Medienführerschein: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) (2013): Lehrplan PLUS T. Albers-Heinemann & B. Friedrich (2014): Das Elternbuch zu WhatsApp, Facebook, YouTube & Co. O'Reilly Verlag GmbH & Co. KG
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