Handlungsleitfaden für Unternehmen

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1 Handlungsleitfaden für Unternehmen Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Bedeutung für Unternehmen und Beschäftigte Dokumentation guter Praxisbeispiele Übersicht über regionale Angebotsstrukturen Ein Projekt im Rahmen der Initiative Regionen Stärken Frauen Mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds und des Landes Nordrhein-Westfalen. EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT Europäischer Sozialfonds

2 Inhaltsverzeichnis Ausgangslage und Projektbeschreibung... 3 Bedeutung für die Unternehmen... 4 Belastungssituation pflegender Angehöriger... 6 Erfahrungen aus der Praxis: Seniorenbüros... 8 Betriebliche Maßnahmen Arbeitszeiten / Organisation Erfahrungen aus der Praxis: Caritasverband Kreis Unna Prävention / Gesundheitsförderung Erfahrungen aus der Praxis: Pflegende Angehörige Information / Beratung / Vermittlung Erfahrungen aus der Praxis: Familienservice Ruhrgebiet Flankierende Maßnahmen Erfahrungen aus der Praxis: Fordwerke Köln Zehn Schritte zu einem pflege- und familienfreundlichen Betrieb Regionale Angebote 30 Ansprechpartner / Links / Literatur Checkliste... 34

3 Ausgangslage und Projektbeschreibung Im Zusammenhang mit der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stand bislang die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Erwerbstätigkeit im Fokus der Diskussionen. Angesichts der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Singularisierung in deutschen Haushalten wird die Vereinbarkeit von Pflegeaufgaben mit der Berufstätigkeit für einen zunehmenden Teil der Erwerbstätigen und Unternehmen zu einem gravierenden Problem Entwicklung der Zahl Pflegebedürftiger Ca. 3/4 dieser pflegebedürftigen Menschen werden ambulant von Angehörigen betreut und versorgt Hinzu kommen noch Menschen, die keine Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, dennoch täglich Hilfestellung von Angehörigen benötigen. Diese Zahl ist um 37% (von 2,15 Millionen in 1991 auf 2,94 Millionen in 2002) gestiegen. Bedingt durch den demografischen Wandel ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Rund 2/3 der Pflegenden waren 2002 noch im erwerbsfähigen Alter. Für einen großen Teil der Pflegenden stellt sich somit die Frage, wie die Erwerbsarbeit mit Pflegeaufgaben zu vereinbaren ist. Von den Personen, die zu Beginn der Pflege erwerbstätig waren, gaben 27% ihre Erwerbstätigkeit zugunsten der Pflegeaufgaben auf, 24% schränkten sie ein. Es sind vor allem Frauen, die wegen einer Pflege ihre Erwerbstätigkeit aufgeben, auf eine Rückkehr in den Beruf verzichten oder aber auf unterwertige und geringfügige Teilzeitstellen ausweichen bzw. abgeschoben werden. Ein Pflegefall im häuslichen Umfeld führt Untersuchungen zufolge genauso häufig zu Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit wie ein Kind im Vorschul- oder Grundschulalter. Der berufliche Widereinstieg ist für diese Frauen allerdings ungleich schwerer, da ihre Chancen, nach Beendigung der Pflege in den Beruf zurückzukehren, dann aufgrund ihres eigenen Alters gering sind. Während es für Familien mit Kleinkindern bereits eine ganze Reihe von Unterstützungsinstrumenten und -strategien auf betrieblicher Ebene gibt, wird die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege in den Unternehmen bisher kaum thematisiert. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, praxisorientierte Konzepte für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu entwickeln sowie die Öffentlichkeit und alle beteiligten Akteure für diese Problematik zu sensibilisieren. Im Folgenden werden Ergebnisse, eines vom Land NRW und den Sozialfonds der Europäischen Union geförderten Projektes, dargestellt und erläutert. In dem Projekt wurde die besondere Belastungssituation pflegender Erwerbstätiger aufgezeigt, vorhandene Unterstützungsstrukturen identifiziert und deren Wirksamkeit analysiert. Weiterhin wurden neue Konzepte zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf entwickelt bzw. vorhandene Konzepte optimiert. Des Weiteren wurden Unternehmen sowie Beschäftigte bezüglich dieser Thematik informiert, um so eine gezielte Sensibilisierung zu erreichen. Angehörige stellen den größten Pflegedienst der Nation dar. Die Ressourcen, die man durch die Angehörigen hat, sind unschätzbar und müssen erhalten bleiben. Daher ist die Entlastung der pflegenden Angehörigen eminent wichtig. Wir versuchen, gezielt Unterstützung für pflegende Angehörige zu ermöglichen, auch zu ungewöhnlichen Zeiten und kurzfristig von einem Tag auf den anderen. Nur so kann Angehörigen eine gleichzeitige Erwerbstätigkeit ermöglicht werden und sie können wichtige Erholungsphasen in Anspruch nehmen. Brigitte Richter, Pflegedienstleitung Arbeiter-Samariter-Bund Hamm/Soest e.v. 3

4 Immer öfter werden unsere Mitgliedsunternehmen mit den Pflegeverpflichtungen ihrer Mitarbeiter konfrontiert. Langfristig müssen sich die Unternehmen zwangsläufig mit diesem Thema beschäftigen. Denn wir werden irgendwann nur noch 2 Mütter mit zu betreuenden Kindern haben, jedoch 10 Beschäftigte, die sich um einen alten oder pflegebedürftigen Menschen kümmern müssen. Rainer Braml, Verband Druck & Medien NRW e.v. Bedeutung für die Unternehmen Schätzungsweise ein Drittel aller Erwerbstätigen erbringt familiäre Unterstützungsleistungen für erwachsene Angehörige. Die Art der Unterstützung reicht dabei von der Organisation der Hilfen bis hin zur rund-um-die-uhr Pflege. Das Privatleben, der Arbeitsplatz oder der Betrieb kann durch diese Mehrfachbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden. Ebenso sind jedoch auch positive Aspekte für Betriebe und Pflegepersonen zu verzeichnen, wenn die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf relativ reibungslos funktioniert. Die Einführung von Unterstützungsmaßnah-men zur besseren Vereinbarkeit ist somit notwendig und bringt Vorteile für die Betriebe, die Pflegepersonen und ihre Familien sowie gesamtgesellschaftliche Vorteile mit sich. Folgekosten durch eine mangelnde Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege Durch folgende Faktoren können erhebliche negative Auswirkungen und damit verbundene Kosten für die Betriebe entstehen: Fehlzeiten, eingeschränkte Produktivität, Verschleiß von Arbeitskräften, erhöhte Fluktuation und den Verlust von betrieblichem Erfahrungswissen. 4

5 Hierbei ist zu beachten, dass eine Pflegesituation in der Regel deutlich länger andauert als dies bei einer Kinderbetreuung der Fall ist. Weiterhin nimmt die Belastung der betreuenden Personen bei einer Pflegeaufgabe tendenziell zu, während die Belastung bei Eltern mit der Zeit eher abnimmt. Ohne tragfähige Lösungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf laufen Unternehmen Gefahr, sich vom Arbeitsmarkt abzuschneiden, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verlieren und die Folgen der Doppelbelastung, wie Arbeitsausfälle oder erhöhte Krankenstände tragen zu müssen. Bei der Entwicklung entsprechender Maßnahmen muss darauf geachtet werden, dass tragfähige und praktikable Lösungen gefunden werden, die sowohl den Anforderungen des Unternehmens als auch der Situation der Pflegenden gerecht werden. Handlungsansätze Durch eine familienorientierte Personalpolitik, die auch den Bereich der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beinhaltet, können Unternehmen eine positive Außendarstellung erreichen. Gerade im Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel besteht hier für Unternehmen deutlicher Handlungsbedarf. Untersuchungen haben gezeigt, dass in Betrieben, die unterstützende Maßnahmen für pflegende Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbieten, die erwarteten ökonomischen Vorteile bei weitem übertroffen werden. So kann nicht nur eine gestärkte Loyalität und Arbeitsmoral sondern auch eine deutlich erhöhte Arbeitsproduktivität beobachtet werden. Auswirkungen der Pflege auf die Beschäftigung Häufige Krankheit Es kommt zu finanziellen Einschränkungen Geringere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit Kann im Urlaub "Kraft tanken" Kann selten an außerbetrieblichen Aktivitäten teilnehmen Verständnis von Kollegen Verständnis vom Vorgesetzen 0% 20% 40% 60% 80% 100% Stimme (eher) nicht zu Neutral Stimme (eher) zu Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 5

6 Belastungssituationen pflegender Angehöriger Pflegende Angehörige, die gleichzeitig erwerbstätig sind stehen in der Regel unter einem enormen Zeitdruck, da die zur Verfügung stehende Zeit für die verschiedenen Anforderungen und Aufgaben in Familie, Beruf und Pflege genau eingeteilt werden muss. Bei unvorhersehbaren Zwischenfällen kann die oftmals bis auf die Minute geplante Organisation ins Wanken geraten. Pflegende Angehörige stehen häufig vor dem Problem, dass sie sich alleine um den pflegebedürftigen Angehörigen kümmern müssen. Dies erschwert eine gleichzeitige Berufstätigkeit und erhöht die Belastungen der Pflegenden. In den Projektbefragungen bestätigten die Teilnehmer zum großen Teil dieses Problem. Diese Annahmen konnten durch die Projektergebnisse bestätigt werden: 35% der Projektbefragungen ergaben, dass die pflegenden Angehörigen nicht oder nur mit Schwierigkeiten jemanden finden können, der die Pflege zeitweise für sie übernehmen kann. Folgen der hohen Belastung können unter anderem eine geringere Belastbarkeit, Konzentrationsschwächen oder Leistungsminderungen darstellen. Einige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beginnen den Arbeitstag bereits kraftlos und ausgelaugt. Da die Pflege eines Angehörigen mit Gefühlen der Angst,Wut, Hilflosigkeit und Trauer verbunden ist, thematisieren sie ihre Belastung nur selten. Pflegende Angehörige haben zudem häufig das Gefühl, die Situation alleine meistern zu müssen und ziehen sich so von sämtlichen sozialen Kontakten zurück. Pflegende Angehörige fühlen sich dadurch häufig allein gelassen und isoliert. Vermeiden die betroffenen Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz als Pflegende auszugeben, kann dies Unmut über das scheinbar unkollegiale Verhalten der Pflegenden erregen. Ergebnisse des Projektes: Wird das Thema im Unternehmen angesprochen, zeigen Vorgsetzte und Kollegen in fast 80% der Fälle Verständnis und versuchen die Betroffenen aktiv zu unterstützen. Psychische und physische Belastungen Pflegende Angehörige, die gleichzeitig einer regelmäßigen Beschäftigung nachgehen, sind hohen Belastungen ausgesetzt. Neben den alltäglichen Anforderungen des Arbeitslebens kommt die Angst und Ungewissheit hinzu, wie es dem pflegebedürftigen Angehörigen geht und ob er während der Arbeitszeit hinreichend betreut wird. Pausenzeiten oder Freizeit und Urlaub kann von den pflegenden Beschäftigten häufig nicht zur Erholung genutzt werden, sondern wird in die Betreuung und Pflege des Pflegebedürftigen investiert. Ebenfalls bestätigen die vorliegenden Ergebnisse, dass der Urlaub in der Regel nicht mehr zur eigenen Erholung genutzt werden kann. So gaben 40% der Befragten an, den Urlaub für Pflegeaufgaben zu nutzen. 6

7 Durch die hohe Belastung leiden die betroffenen Beschäftigten häufig unter gesundheitlichen Problemen. Neben der hohen psychischen Belastung bedeuten die Pflegetätigkeiten oftmals auch große physische Belastungen, zumal der Pflegende in der Regel selbst in einem höheren Alter ist. Zu den gesundheitlichen Risiken gehören: Burnout-Syndrom Depressionen Psychosomatische Beschwerden Rücken- und Gelenkbeschwerden Auswirkungen einer Pflegesituation auf die berufliche Entwicklung Für viele Beschäftigte bedeutet die Übernahme einer Pflegesituation eine deutliche Einschränkung in ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Die häusliche Pflegeverpflichtung kann dazu führen, dass sie aufgrund von Zeitmangel oder fehlenden psychischen oder physischen Ressourcen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen nicht wahrnehmen können. Eine Konsequenz daraus kann sein, dass sie weniger Chancen auf eine Beförderung erfahren oder mögliche Aufstiegschancen gar nicht erst wahrnehmen. Eine Unvereinbarkeit von Pflege und Beruf kann die Reduzierung oder Beendigung der Erwerbsarbeit sein. Damit sind häufig Einbußungen des Einkommens und evtl. auch eine Reduzierung der eigenen Lebensqualität verbunden. Gründe für die Übernahme der Pflege Emotionale Bindung Gefühl der Verpflichtung Ang. möchte es so Gutes Gefühl Keine Alternative Hineingerutscht Religiöse Überzeugung Wirtschaftliche Vorteile 0% 20% 40% 60% 80% 100% Stimme (eher) nicht zu Neutral Stimme (eher) zu Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 7

8 (von Links) Stella Schlichting, Sozialarbeiterin Koordinatorin Projekt Pflegebegleiter Carola Urban, Sozialarbeiterin Fallmanagerin Seniorenbüro Dortmund Hörde Erfahrungen aus der Praxis Wie definieren Sie Ihre Arbeit in den Dortmunder Seniorenbüros? Unsere Arbeit umfasst sämtliche Bereiche und Problematiken, mit denen sich pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen konfrontiert sehen. Die Seniorenbüros stellen eine Anlaufstelle für die Altenhilfe und sämtliche Pflegefragen dar. Wir leisten Begleitung, Beratung und Vermittlung an verschiedene Dienstleister oder Einrichtungen. Oftmals benötigen die pflegenden Angehörigen auch nur ein beratendes Gespräch, ein offenes Ohr oder den Beistand in schwierigen Zeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenbüros haben häufig die Funktion eines Case-Managers. Eines unserer Ziele ist die Stärkung der häuslichen Pflegesituationen. In welcher Form ist das Thema Vereinbarkeit von Pfelge und Beruf in Ihrer Arbeit verankert? Wir arbeiten im Seniorenbüro eng mit pflegenden Angehörigen zusammen. Da wir einen engen Kontakt zu den pflegenden Angehörigen haben, sind uns die Problematiken in der Regel vertraut. Dazu gehört natürlich auch die Vereinbarkeit der Pflege mit der Berufstätigkeit und dem eigenen Familienleben. Besonders bei Pflegenden, die einen demenzkranken Angehörigen zu versorgen haben, ist die Problematik sehr deutlich. Angehörige berichten häufig, dass der zu betreuende Angehörige ständig auf der Arbeit anruft und unter Umständen nicht mehr alleine gelassen werden kann. So gestaltet sich eine Berufstätigkeit neben der Pflegesituation häufig sehr schwierig. Wie würden Sie die besondere Belastungssituation pflegender Angehöriger beschreiben, die gleichzeitig erwerbstätig sind? Pflegende Angehörige sind enormen Belastungen in verschiedenen Bereichen ausgesetzt. Besonders möchte ich aber hervorheben, dass ihnen häufig die Anerkennung im Alltag fehlt. Sei es vom Arbeitgeber, den anderen Familienangehörigen oder dem sozialen Umfeld. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dies häufig zu einer Tabuisierung der Problematik führt. In unseren Gesprächen mit den pflegenden Angehörigen wird häufig deutlich, dass sie sich Anerkennung und Unterstützung wünschen. Da würde manchmal schon ein einfaches Gespräch helfen. Die Doppelbelastung bedeutet für die Betroffenen häufig eine Zerreißprobe zwischen den Rollen als Arbeitnehmerin und pflegende Tochter 8

9 Kennen Sie regionale Angebote, die auf die besondere Situation pflegender Angehöriger ausgerichtet sind? Anbieter von Beratungs- und Betreuungsleistungen richten zunehmend ihre Angebote auf pflegende Erwerbstätige aus. Zum Beispiel finden einige Angebote an Wochenenden oder abends statt. Aber leider geschieht in diesem Bereich noch viel zu wenig. Es gibt viele Unterstützungsangebote, die überwiegend auf Beschäftigte ausgerichtet sind, die zu betreuende Kinder versorgen müssen. Die Situation ist aber nicht zu vergleichen, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Pflegeaufgaben anders belastet sind. Hier müssen spezielle und individuelle Angebote entwickelt werden, die auf die spezielle Situation pflegender Beschäftigter ausgerichtet sind. Wie könnte man die Situation pflegender Erwerbstätiger aus Ihrer Sicht verbessern? Neben einer stärkeren gesellschaftlichen und betrieblichen Anerkennung würde ich mir wünschen, dass pflegende Angehörige mehr Selbstvertrauen haben und ihre Rechte einfordern. Denn Sie bringen eine enorme Leistung, auf die sie stolz sein können! Weiterhin würde ich mir wünschen, dass vermehrt betriebliche Strategien und Lösungen entwikkelt werden, wie die Berufstätigkeit mit der Pflegesituation vereinbart werden können. Hierfür sollten auch politisch Rahmenbedingungen geschaffen werden. 9

10 Betriebliche Maßnahmen Welche der im Folgenden aufgeführten Maßnahmen im Einzelnen in Frage kommen, kann nicht pauschalisiert empfohlen werden. Die Eignung einzelner Maßnahmen muss individuell überprüft und angepasst werden. Je nach Größe und Ressourcen der Betriebe sollten individuelle Strategien entwickelt werden. So kann in kleineren Unternehmen eher die Bereitstellung von Informationsmaterial gewährleistetet werden, während größere Betriebe auch Angebote im Bereich Arbeitszeit, Arbeitsorganisation oder spezielle Service-Leistungen für Pflegende vorhalten können. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf existieren bereits in Unternehmen, werden jedoch als Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung genutzt. Diese Maßnahmen sollten nicht unreflektiert auf die Belange pflegender Mitarbeiter/innen übertragen werden. Die Situation pflegender Beschäftigter muss von der Situation der Beschäftigten mit Kindern deutlich unterschieden werden: Der Eintritt der Pflegebedürftigkeit ist in der Regel nicht prognostizierbar. Er kommt überraschend und unvorhergesehen. Pflegende Angehörige müssen sich in kürzester Zeit auf diese neue Situation einstellen und Lösungsstrategien entwickeln. Bei der Kinderbetreuung hingegen werden die Eltern auf verschiedenste Weise auf die Betreuung des Kindes vorbereitet und die Entscheidung, ein Kind zu bekommen wird in der Regel bewusst und überlegt getroffen. Auch die Dauer der Pflegetätigkeit ist nicht vorhersehbar. Sie kann sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre erstrecken. Für die Angehörigen bedeutet dies, dass die Pflege und Betreuung langfristig geplant werden muss. Jederzeit muss mit Verschlechterungen gerechnet werden. Während bei der Kindererziehung der Betreuungsbedarf mit der Zeit abnimmt, erhöht sich der Betreuungs- und Pflegebedarf bei der Pflegebedürftigkeit eines Familienmitgliedes kontinuierlich mit der Zeit. Die psychische Belastung von pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ungleich höher als die Belastung bei der Kinderbetreuung. Zum einen sehen sich die Angehörigen oftmals mit einem vertauschten Rollenverhältnis in der Familie konfrontiert und zum anderen ist die Betreuung eines Pflegebedürftigen oftmals mit Gefühlen der Angst (u. a. vor dem Tod), Trauer, Wut, Stress und Unzufriedenheit besetzt. Die Erziehung eines Kindes ist hingegen überwiegend mit erfreulichen und positiven Ereignissen verbunden. 10

11 Dies bedeutet: Die Maßnahmen sollten an den Bedürfnissen der Mitarbeiter mit Pflegeaufgaben ausgerichtet sein, ein hohes Maß an Flexibilität erfüllen und die besondere Belastung der pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berücksichtigen. Weiterhin muss bei der Einführung entsprechender Maßnahmen eine gezielte Informations- und Kommunikationspolitik in den Unternehmen gefahren werden. So muss zum einen auf die besondere Situation pflegender Beschäftigter aufmerksam gemacht werden und zum anderen müssen pflegende Angehörige für die Nutzung entsprechender Unterstützungsmaßnahmen sensibilisiert werden. Es kann demzufolge also kein optimales Unterstützungskonzept für pflegende Beschäftigte geben. Die einzelnen Maßnahmen müssen sowohl an den spezifischen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch an den zur Verfügung stehenden betrieblichen Ressourcen und der jeweiligen Unternehmenskultur ausgerichtet sein. Es fehlen gezielte Informationen bezüglich der Problematik in den Unternehmen. Viele Unternehmen wissen nicht, welche Bedürfnisse ihre pflegenden Mitarbeiter haben und was es genau für Unterstützungsleistungen gibt. Hier muss eine engere Zusammenarbeit mit Unternehmen und regionalen Anbietern erfolgen. Brigitte Richter, Pflegedienstleitung Arbeiter-Samariter-Bund Hamm/Soest e.v. Anmerkungen / Notizen:! 11

12 Arbeitszeiten /Organisation Ist-Situation Die Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit erfordert ein komplexes Pflegearrangement, in dem flexible Betreuungsmöglichkeiten über den Tag verteilt geschaffen werden müssen. Oftmals lässt sich die Pflegeverpflichtung nicht mit den starren Arbeitszeiten vereinbaren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen oftmals spontan zu Hause bleiben, damit sie sich um den pflegebedürftigen Angehörigen kümmern können. Für Arbeitgeber ist diese Situation ebenso wie für die Arbeitnehmer schwierig und häufig mit Unmut oder hohem Stressaufkommen verbunden. Flexibel gestaltbare und frei einzuteilende Arbeitszeiten ermöglichen den Pflegenden hier eine gezielte Unterstützung zur Bewältigung dieser Doppelbelastung und stellen gleichzeitig eine tragbare Lösung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar. Familienfreundlicher Betrieb: Bereiche mit dem größten oder zweitgrößten Handlungsbedarf Familienfreudliche Arbeitszeiten 47,2 56,9 Finanzielle Unterstützung 36,7 43,7 Familienfreundliches Betriebsklima 28,9 29,9 Freistellungsmöglichkeit für Pflegeaufgaben 28,6 36,8 Vermittlung von Betreuungsangeboten 17,6 23,6 Angebote während der Elternzeit 20,5 18,8 Nichts davon ist wichtig 11,9 12,8 Frauen Männer Quelle: Arbeitnehmer(innen)befragung Familienfreundlicher Betrieb ( ) In einer repräsentativen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbefragung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden Beschäftigte mit Kindern und/oder Pflegeaufgaben nach ihren Erwartungen an einen familienfreundlichen Betrieb befragt. Diese Umfrage ergab, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den größten Handlungsbedarf hinsichtlich familienfreundlicher Arbeitszeiten sehen. Auch Freistellungsmöglichkeiten für Pflegeaufgaben werden von den befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern häufig als hilfreiche Strategie in einem familienfreundlichen Unternehmen genannt. Vorliegende Projektergebnisse zeigen, dass im Bereich Arbeitszeit/Organisation die Gleitzeit (84%) und flexible Pausenzeiten (25%) relativ häufig genutzt werden. Für die befragten pflegenden Beschäftigten wäre weiterhin Sonderurlaub, kurzfristige Arbeitsbefreiung bei Notfällen und flexible Arbeitsorte (Home-Office) wünschenswert. Mögliche Maßnahmen Flexibilisierung von Arbeitszeit (Gleitzeitmodelle, Arbeitszeitkonten) Flexibilisierung des Arbeitsortes (Home-Office) Reduzierung der Arbeitszeit (Teilzeit) Kurzfristige Freistellung / Sonderurlaub Job-Sharing 12

13 Zu beachten Eine Reduzierung oder Aufgabe der Arbeit stellt für viele erwerbstätige Pflegende die einzige Lösung dar. Dieser Schritt ist jedoch mit finanziellen und existenziellen Schwierigkeiten für die Pflegeperson verbunden. Zudem geht in dem Unternehmen unter Umständen wertvolles Wissen und eine erfahrene Fachkraft verloren. Die Heimarbeit kann für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein geeignetes Unterstützungsinstrument darstellen, um die Erwerbstätigkeit mit der Pflege eines Angehörigen zu vereinbaren. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass nur in wenigen Branchen die Möglichkeit eines Home-Offices gegeben ist. Ein weiterer Aspekt ist, dass die erwerbstätigen Pflegenden die Arbeitszeit häufig als Auszeit nutzen können und durch die regelmäßige Arbeit Abstand von dem aufreibenden Pflegealltag erhalten. Eine Reduzierung oder Aufgabe der Arbeitszeit sowie die Verlegung des Arbeitsplatzes in die häusliche Umgebung kann daher kontraproduktiv für das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Erholung der Beschäftigten mit Pflegeaufgaben darstellen. Wenn eine Reduzierung oder Aufgabe der Arbeitszeit vorgenommen werden soll, muss eine spätere Widereingliederung in den Berufsalltag gewährleistet sein. Vorhandene Unterstützungangebote Ihres Arbeitgebers im Bereich Arbeitszeiten und Organisation Freistellung Sonderurlaub Flexible Arbeitsorte Teilzeit auf Zeit Arbeitsbefreiung Flexible Pausenzeiten Arbeitszeitkonten Gleitzeit 0% 20% 40% 60% 80% 100% ja, nutze ich würde ich mir wünschen für mich nicht interessant Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anmerkungen / Notizen:! 13

14 Annemarie Thater Sozialarbeiterin Abteilungsleitung Gesundheitshilfe Caritasverband Kreis Unna Erfahrungen aus der Praxis Beschäftigen Sie sich bereits mit dem Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in Ihrem Unternehmen? Wenn ja, wie kam es dazu? Als Caritasverband haben wir keinen gesonderten Beschluss zu diesem Thema.Aber da die Caritas sich als Dienstleister in diesem Bereich mit dem Thema Pflege ohnehin beschäftigt, und weil unser Verband aus der christlichen Tradition heraus entstanden ist, ist dieses Thema fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Steht einer unserer Mitarbeiter vor dem Problem, die Erwerbstätigkeit in unserem Unternehmen mit der Pflege eines Angehörigen zu vereinbaren, unterstützen wir ihn nach unseren Möglichkeiten und kommen ihm, soweit es möglich ist, entgegen. Wie sieht die konkrete Hilfe aus? Generell ist bei uns alles möglich Wir versuchen in diesen Situationen gemeinsam mit dem betroffenen Mitarbeiter eine Lösungsstrategie zu finden. Die Lösung kann von flexiblen Arbeitszeiten, bis zur Rücksichtsnahme bei der Urlaubs- und Dienstplangestaltung reichen. Gelegentlich kommt es auch vor, dass Mitarbeiter kurzfristig unbezahlten Urlaub für die Pflegeaufgaben nehmen. Bei uns gibt es kein festgelegtes Schema, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist. Die individuellen Bedürfnisse des Mitarbeiters stehen für uns im Vordergrund. Inwieweit ist das Thema in Ihrer Unternehmenskultur verankert? Da wir als ambulanter Pflegedienst täglich pflegen und mit pflegenden Angehörigen arbeiten, sind wir dem Thema so nahe, wie man es nur sein kann. Alle Mitarbeiter, die in der ambulanten Pflege arbeiten, haben das Ziel, dass die Pflegebedürftigen so lange wie möglich in der häuslichen Umgebung gepflegt werden können und die Situation der Angehörigen zu stärken. Das spiegelt sich natürlich auch in der privaten Situation wider. Ich denke auch, dass aufgrund der Berufswahl, Pflegekräfte tendenziell eher ihre Angehörigen pflegen. Ich kann in unserem Unternehmen auch keine Tabuisierung des Themas feststellen, wie es vielleicht in anderen Unternehmen der Fall ist. Es ist bei uns so, dass jeder Mitarbeiter weiß, dass solche Problematiken offen diskutiert werden müssen, da er nur dann entsprechende Unterstützung erhalten kann. Wie wirkt sich eine Doppelbelastung von Pflege und Beruf auf die Arbeitssituation aus? Die Mitarbeiter sind in diesen Fällen häufig sehr unkonzentriert und weniger belastbar. Da das Thema Pflege und Krankheit auch im Arbeitsalltag stets präsent ist, ist die psychische Belastung der betroffenen Mitarbeiter sehr hoch. Durch die häusliche Pflegesituation sind diese Mitarbeiter auch weniger flexibel in der Arbeitsplangestaltung. 14

15 Eine Entlastung der pflegenden Mitarbeiter und Strategien zu deren Unterstützung sind also auch wirtschaftlich gesehen im Interesse des Unternehmens, um die Arbeitspotenziale der Mitarbeiter zu stärken. Haben Sie den Eindruck, dass das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in letzter Zeit an Bedeutung zugenommen hat? Ja. Die demografischen Veränderungen spüren wir nicht nur bei unseren Kunden. Dadurch dass wir eine große Zahl an älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen, ist die Zahl der zu betreuenden Angehörigen ebenfalls gestiegen. Wie kann aus Ihrer Sicht die Situation pflegender Angehöriger verbessert werden? Eine bezahlte Freistellung für Mitarbeiter, die Pflegeaufgaben zu bewältigen haben, wäre wünschenswert.aber leider ist dies aus wirtschaftlichen Gründen nicht machbar. Pflegende Angehörige müssen sich aufreiben zwischen den vielen Wegen, Behörden, Kostenträgern und Dienstleistern. Es ist sehr beschwerlich und zeitaufwendig, die Pflege zu organisieren. Kurze Wege und gezielte Hilfe aus einer Hand wären wünschenswert für die pflegenden Angehörigen. Die Kostenträger sollten ihre bürokratische Stellung aufgeben und den pflegenden Angehörigen mehr entgegenkommen. 15

16 Prävention / Gesundheitsförderung Ist-Situation Pflegende Angehörige, die zusätzlich einer Erwerbstätigkeit nachgehen, stehen unter enormen psychischen und physischen Druck. Zum einen sind sie für die Betreuung und Pflege eines Angehörigen verantwortlich und müssen gleichzeitig im Berufsleben Leistung bringen. Hinzu kommt die ständige Angst um das Wohlergehen des Angehörigen, die Konfrontation mit dem schlechten Gesundheitszustand des Angehörigen und die Sorge um die eigene Leistungs- und Arbeitsfähigkeit. Die Auswirkungen dieser hohen Belastungen können nicht nur die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und damit die Arbeitsproduktivität der Beschäftigten beeinflussen sondern spiegeln sich auch in weiteren Bereichen wider. So neigen pflegende Mitarbeiter durch die hohen Anforderungen ihres Alttags zu psychischen Überlastungssymptomen wie Depressionen, Burnout-Syndrom, Schlafmangel oder Nervosität. Damit sind häufig auch negative Auswirkungen für die Betriebe verbunden, da die Mitarbeiter zum einen weniger leistungsfähig und zum anderen einen erhöhten Krankenstand aufweisen. Die im Rahmen des Projektes befragten Beschäftigten gaben an, dass Sie sich besonders Angebote im Bereich Pflegetechniken, Zeitmanagement und Stressbewältigung wünschen würden und für sinnvoll erachten. Mögliche Maßnahmen Folgende Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung können ergriffen werden: Stressbewältigung Zeitmanagement Kurse zu Krankheitsbildern und Pflegetechniken (z.b. rückenschonendes Arbeiten) 16

17 Zu beachten Gezielte Prävention und Gesundheitsförderung, gerade für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben ihrer Erwerbstätigkeit einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgen, ist notwendig um kurzund langfristige Ausfälle zu verhindern. Arbeitgeber sollten diese Zielgruppe bei der Entwicklung von Präventionsangeboten in ihrem Unternehmen besonders beachten und gezielte Maßnahmen anbieten. Die Minimierung von krankheitsbedingten Ausfällen und damit verbundenen negativen Auswirkungen der Unvereinbarkeit auf Unternehmen und Arbeitnehmer kann so erreicht werden. Vorhandene Unterstützungangebote Ihres Arbeitgebers im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung Pflegetechniken Zeitmanagement Stressbewältigung 0% 20% 40% 60% 80% 100% ja, nutze ich würde ich gerne nutzen für mich nicht interessant Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anmerkungen / Notizen:! 17

18 Gisela Losert Krankenschwester pflegte ihre Schwiegermutter 3 Jahre lang Erfahrungen aus der Praxis Frau Losert, können Sie die besonderen Belastungen schildern, die Sie als erwerbstätige pflegende Angehörige erfahren haben? Die Zeit, in der ich meine Schwiegermutter betreut und gepflegt habe, war eine sehr schwere und aufreibende Zeit. Da mein Mann und ich die Betreuung meiner demenzkranken Schwiegermutter und unsere eigene Erwerbstätigkeit unter einen Hut bringen mussten, standen wir praktisch 24 Stunden am Tag unter Strom. Als sehr aufreibend habe ich die Behördengänge, die Einstufung in die Pflegestufen und den ständigen Zeitdruck empfunden. Für mich kam es nie in Frage, meinen Beruf aufzugeben, demgegenüber stand aber die moralische Verpflichtung, meine Schwiegermutter in ihrer häuslichen Umgebung zu pflegen. Zu einem späteren Zeitpunkt standen wir dann vor der Entscheidung: Beruf oder meine Schwiegermutter in ein Heim geben. Wir standen eigentlich immer unter Zeitdruck, da wir unseren Alltag ständig neu organisieren mussten und den neuen Anforderungen durch die Pflegebedürftigkeit anpassen mussten. Welche Folgen dieser hohen Belastung können Sie benennen? Zum einen hat die Beziehung zu meiner Schwiegermutter durch die Demenz und die Pflegebedürftigkeit stark gelitten. Ich stand ja ständig unter Druck und sie hat natürlich auch viel eingefordert. In bestimmten Situationen war ich richtig wütend auf sie. Dann hat auch die Beziehung zu meinem Mann sehr unter dieser Situation gelitten. Wir hatten kaum noch Zeit für einander und durch die hohe Belastung haben wir uns sehr häufig gestritten. Unser ganzes Leben wurde durch die Erkrankung meiner Schwiegermutter umgekrempelt. Wir hatten kaum noch Zeit für Freunde, waren eine ganze Zeit lang von sämtlichen sozialen Kontakten abgeschieden. Gab es auch gesundheitliche Auswirkungen durch diese starke Belastung? Ja. In dieser Zeit habe ich sehr stark Gewicht verloren. Hinzu kamen Konzentrationsschwierigkeiten und eine extreme Nervosität. 18

19 Welche Auswirkungen hatte diese Situation auf Ihre Berufstätigkeit? Ich arbeite als Krankenschwester in einem Krankenhaus. Am Arbeitsplatz habe ich sehr gute Unterstützung erfahren. Ich konnte mich meinen Kollegen und Vorgesetzten anvertrauen. Durch unsere Arbeit in der Pflege konnten meine Kollegen meine Situation nachvollziehen und haben Verständnis gezeigt, wenn ich mal kurzfristig den Arbeitsplatz verlassen musste oder meine Dienste tauschen musste. Durch die enorme Belastung habe ich jedoch auf Weiterbildungsmaßnahmen verzichten müssen. Ich hätte in der Zeit nicht die Kraft dafür gehabt. Meiner gewohnten Arbeit nachzugehen hat in dieser Situation eine erhebliche Entlastung für mich dargestellt. Ich konnte so dem stressigen Pflegealltag entfliehen und hatte das Gefühl, mir etwas Gutes zu tun. Es ist für mich nie in Frage gekommen, meine Berufstätigkeit für die Pflege aufzugeben. Welche Unterstützung hätten Sie sich in dieser Zeit gewünscht? Es wäre sicherlich sehr hilfreich gewesen, wenn uns die Behörden mehr entgegen gekommen wären. Die Einstufung in eine Pflegestufe, Widersprüche und die Beantragung von Hilfsmitteln hat uns viel Zeit und Kraft gekostet. Weiterhin hätte ich mir oft gewünscht, dass ich Tipps und Empfehlungen bekommen hätte, meinen Alltag so zu organisieren, dass am Ende Zeit für mich und meine Familie bleibt. Wie kann aus Ihrer Sicht die Situation berufstätiger Pflegender verbessert werden? Meiner Meinung nach müssen die Leistungen der Pflegeversicherung neu überdacht werden. Es sollten flexiblere und individuelle Leistungen angeboten werden. Dann denke ich, dass man mehr auf die Situation von pflegenden Angehörigen, die gleichzeitig berufstätig sind, eingehen muss. Zum Beispiel sollten Pflegekurse auch abends oder am Wochenende angeboten werden und Tagespflegeeinrichtungen sollten Öffnungszeiten anbieten, die an die Situation von berufstätigen Angehörigen angepasst werden. Denn die Berufstätigkeit war für mich nicht nur notwendig um unser Leben zu finanzieren sondern hat für mich auch bedeutet, Abstand zu bekommen und etwas Normalität in meinem Leben zu spüren. 19

20 Information / Beratung / Vermittlung Ist-Situation Die Beschaffung von Informationen über finanzielle, medizinische und pflegerische Hilfen stellt für viele pflegende Angehörige eine zeitraubende und mühselige Aufgabe dar. Es müssen häufig viele verschiedene Stellen und Ansprechpartner kontaktiert werden um das komplexe Pflegearrangement zu organisieren, die geeigneten Hilfen in Anspruch nehmen zu können und notwendige Informationen zum Umgang mit der Erkrankung des Angehörigen zu erhalten. Arbeitgeber können auch hier Unterstützung leisten um ihre Beschäftigten, die häusliche Pflegeverpflichtungen zu erfüllen haben, gezielt zu beraten und zu informieren. Im Rahmen der Projektbefragungen zeigte sich, dass 85% der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich gezielte Beratungsgespräche vom Arbeitgeber wünschen um Informationen zur Pflegebedürftigkeit und Arbeitsplatzgestaltung zu erlangen. Die dadurch erreichte Thematisierung des Themenfeldes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kann zudem eine Sensibilisierung der Arbeitgeber und Belegschaften nach sich ziehen und so die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor der Tabuisierung des Themas schützen. Mögliche Maßnahmen Bereitstellung von schriftlichem Informationsmaterial (z. B. Broschüren) Persönliche Beratungsangebote (z.b. zur Organisation und Finanzierung der Pflege) Angebote externer Beratungsanbieter und Vermittlungsdiensten Gründung von Betroffenengruppen Sensibilisierung der Belegschaft 20

21 Zu beachten Das Thema Pflege wird in der Gesellschaft und den Unternehmen bisweilen zu großen Teilen tabuisiert. Auch im Rahmen der Projektbefragungen zeigte sich, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die zu bewältigende Pflegeverpflichtung häufig nicht am Arbeitsplatz thematisieren. Als Motiv wurde hier unter anderem die Angst, als nicht leistungsfähig eingestuft zu werden und dadurch den Arbeitsplatz verlieren zu können, genannt. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig immer mehr Beschäftigte vor der Problematik stehen, die eigene Erwerbstätigkeit mit der Pflege eines Angehörigen zu vereinbaren. Durch die Tabuisierung am Arbeitsplatz stehen die betroffenen Beschäftigten unter zusätzlichem psychischem Druck, wodurch sich eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zusätzlich erschwert werden kann. Eine Thematisierung dieser Problematik in den Unternehmen, kann die Isolierung der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verhindern. Durch das Aufzeigen gezielter Unterstützungsangebote und Beratungsmaßnahmen können Mitarbeiter und Arbeitgeber für dieses Thema sensibilisiert werden und einer Isolierung vorgebeugt werden. vorhandenene Unterstützungangebote im Bereich Beratung und Information Gründung von Betroffenengruppen Zusammenarbeit mit externen Beratungs- und Vermittlungsdiensten persönliche Beratungangebote schriftliche Informationmaterialien 0% 20% 40% 60% 80% 100% ja, nutze ich würde ich gerne nutzen für mich nicht interessant Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anmerkungen / Notizen:! 21

22 Anke Sundermeier Filialleitung Ruhrgebiet pme Familienservice GmbH Erfahrungen aus der Praxis Frau Sundermeier, in welcher Form beschäftigen Sie sich mit dem Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf? Wir sind führender Dienstleister im deutschsprachigen Raum zum Themenfeld Work-Life-Balance und Diversity. Wir stehen dafür, dass wirtschaftlicher Erfolg von Unternehmen, Erwerbstätigkeit und ein gelingendes privates Leben keine Gegensätze sind, sondern sich positiv wechselseitig bedingen. Hierfür arbeiten wir zusammen mit Unternehmen, Politik und Verwaltung. Ein bedeutsames Handlungsfeld für den Familienservice ist in den letzten Jahren die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geworden. Bedingt durch den demografischen Wandel und die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen, stehen Betriebe und Mitarbeiter häufig vor dem Problem, die Erwerbstätigkeit mit der Pflege eines Angehörigen in Einklang bringen zu müssen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Problematik deutlich zunimmt. Die Betriebe erkennen zunehmend diese Problematik, da ihre Mitarbeiter durch eine Doppelbelastung von Pflege und Beruf weniger leistungsfähig und flexibel sind und natürlich emotional sehr belastet sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Mitarbeiter unter einem Riesendruck stehen und deutlich belasteter sind als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit zu betreuenden Kindern. Welche Leistungen bietet der Familienservice konkret an? Der Familienservice stellt einen konkreten Ansprechpartner für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Betriebes dar, die Hilfe bei der Betreuung der Kinder und bei kranken bzw. pflegebedürftigen Angehörigen benötigen. Selbstverständlich auch, wenn Mitarbeiter erkranken und Unterstützung brauchen (es gibt viel Single-Haushalte, wo keine familiäre Hilfe geleistet werden kann). Im konkreten Fall einer Pflegebedürftigkeit berät der Familienservice, vermittelt zwischen den verschiedenen Akteuren und Anbietern. Die individuelle Situation der Mitarbeiter wird hierbei berükksichtigt und es werden individuelle Hilfsangebote und Leistungen angeboten. Die Hilfen reichen von der Bereitstellung von Informationsmaterial, dem Einrichten einer Hotline für betroffene Mitarbeiter, konkreter Vermittlung und Beratungsgespräche. Der Familienservice stellt einen roten Faden für die Mitarbeiter mit zu pflegenden Angehörigen dar. Der Familienservice ist ein jederzeit verfügbarer Ansprechpartner und geht mit den Betroffenen gemeinsam den Weg (z.b. Behördengänge, Anträge, Widersprüche).Weiterhin halten wir in den kooperierenden Unternehmen Vorträge um die Mitarbeiter und Geschäftsführungen für dieses Thema zu sensibilisieren. Tritt dann der Fall einer Pflegebedürftigkeit ein, haben die Mitarbeiter zumindest im Hinterkopf, wo sie Hilfe erhalten können. 22

23 Wer finanziert Ihre Dienstleistungen? Das komplette Paket an Beratung,Vermittlung, Informationen und Begleitung zahlen die Unternehmen. Alle weiteren Leistungen, wie eine Heimunterbringung zahlen die Mitarbeiter bzw. werden teilweise von der Pflegeversicherung getragen. Welche Leistungen sind den pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders wichtig? Wir haben sehr unterschiedliche Kunden. Die einen benötigen komplette Beratung und Information rund um das Thema Pflege.Andere sind bereits sehr gut informiert und brauchen nur noch leichte Anstöße oder Unterstützung bei gezielten Fragestellungen. Oftmals geht es um die Wahl einer Pflegeeinrichtung. Es ist nicht so, dass wir in diesen Fällen bestimmte Einrichtungen empfehlen.wir suchen nach Häusern, in denen es freie Plätze gibt. Weiterhin zeigen wir den pflegenden Angehörigen Merkmale auf, an denen sie Qualität in den Einrichtungen festmachen können. Wird das Thema Pflege und Beruf in den kooperierenden Betrieben ausreichend kommuniziert oder stellen Sie eine Tabuisierung des Themas fest? Generell findet das Thema noch zu wenig Beachtung in den Betrieben und in der Gesellschaft. Die kooperierenden Betriebe, mit denen wir zusammenarbeiten, haben sich jedoch intensiv mit diesem Thema befasst und sehen die dringende Notwendigkeit, ihre Mitarbeiter in diesem Bereich zu unterstützen. In diesen Betrieben wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Pflegeaufgaben übernommen haben eine enorme Hochachtung entgegengebracht. Pflegende Mitarbeiter selbst thematisieren ihre Doppelbelastung jedoch eher selten. Das Thema Kinderbetreuung wird deutlich intensiver kommuniziert, als das Thema pflegebedürftige Angehörige und die damit verbundenen Belastungen. Wie kann man aus Ihrer Sicht die Situation berufstätiger pflegender Angehöriger verbessern? Ich denke, es ist wichtig, den pflegenden Angehörigen eine gesetzliche Pflegezeit zu gewährleisten, so wie es in der Pflegeversicherung vorgesehen ist. Diese Zeit wird meiner Meinung nach benötigt, um die Pflege organisieren zu können, aber auch, um sich selbst mit dieser neuen Situation zu beschäftigen. Die emotionale Belastung darf auf keinen Fall unterschätzt werden! Denn es kann nicht sein, dass der komplette Urlaub der Mitarbeiter nicht mehr zur eigenen Erholung genutzt werden kann, sondern für die Pflege verbraucht wird. Pflegende Angehörige brauchen in besonderem Maße Erholung und Regeneration. 23

24 Flankierende Maßnahmen Ist-Situation Trotz finanzieller Unterstützung bei eintretender Pflegebedürftigkeit durch die Pflegekassen, sind die Leistungen in der Regel nicht bedarfsdeckend konzipiert. In der Regel reichen die zur Verfügung gestellten Finanz- und Sachmittel für die Abdeckung sämtlicher Belange, die in der Pflegesituation anfallen, nicht aus. Hinzu kommt, dass pflegende Angehörige häufig die Arbeitszeit reduzieren müssen oder auf berufliche Weiterentwicklung für die Pflegeübernahme verzichten Auch muss beachtet werden, dass viele Menschen zwar Pflege und Betreuung benötigen und in Anspruch nehmen, sie aber vor dem Gesetz nicht als pflegebedürftig gesehen werden und somit keine Leistungen der Pflegversicherung beziehen. Wird eine Unterbringung in einer (teil-) stationären Einrichtung notwendig, stehen die pflegenden Angehörigen oftmals vor hohen finanziellen Zusatzbelastungen. Dies führt zu Einbußungen der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel und kann mit existenziellen Schwierigkeiten einhergehen. Die Projektergebnisse zeigen, dass betroffene Mitarbeiter sich in diesem Bereich vor allem eine finanzielle Unterstützung, wie zinsgünstige Darlehen, von Seiten der Arbeitgeber zur Entlastung wünschen.auch die Anmietung von Betreuungsplätzen und familiäre Unterstützungsleistungen wären für die Befragten wünschenswert. Mögliche Maßnahmen Als flankierende Maßnahmen können folgende Leistungen in den Unternehmen angeboten werden: Anmietung von Betreuungs- oder Pflegeplätzen für die pflegebedürftigen Angehörigen der Mitarbeiter Finanzielle Unterstützung wie die Vergabe zinsgünstiger Darlehen 24

25 Zu beachten Unternehmen könnten beispielsweise einen Vertrag mit Pflegeeinrichtungen aushandeln, um die pflegebedürftigen Angehörigen kurzfristig dort unterbringen zu können. Eine Finanzierungsmöglichkeit wäre, dass die Pflegeversicherung für die Zeit der Belegung aufkommt und das Unternehmen für die Zeit, in der die Plätze für Betriebsangehörige reserviert werden. Für die Einrichtungen verringert sich so das finanzielle Risiko und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht bei auftretender Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen kurzfristige Hilfe und Entlastung. Vorhandene Unterstützungangebote im Bereich flankierende Maßnahmen familienentlastende Maßnahmen finanzielle Unterstützung 8 Anmietung von Betreuungsplätze 0% 20% 40% 60% 80% 100% ja, nutze ich würde ich gerne nutzen für mich nicht interessant Ergebnisse des Projektes Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anmerkungen / Notizen:! 25

26 Elisabeth Pohl Leiterin Interne Kommunikation Ford Werke Köln Erfahrungen aus der Praxis Frau Pohl, in welcher Form ist das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in Ihrer Arbeit bei den Fordwerken verankert? Vor einigen Jahren haben wir eine Mitarbeiterinteressensgruppe zum Thema Arbeiten und Pflege hier im Unternehmen gegründet. Die Motivation zur Gründung dieser Betroffenengruppe entstand aus eigenen persönlichen Erfahrungen heraus. In unserer Arbeitsgruppe leisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unterstützung und Beratung für pflegende Beschäftigte. Wir wollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben ihrer Beschäftigung Pflegeaufgaben zu erfüllen haben, beratend zur Seite stehen. Wir können bei dieser Beratung und Unterstützung auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, da wir alle selbst den Beruf mit der Übernahme von Pflegeverpflich-tungen vereinbaren mussten bzw. müssen. Wie sieht die konkrete Unterstützung aus, die Sie leisten? Wir bieten zweimal monatlich ein Gruppentreffen gegen Ende der Arbeitszeit an. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht und praktische Tipps können weitergegeben werden. Jederzeit können Mitarbeiter sich an unsere Arbeitsgruppe wenden um praktische Beratung zu erhalten. Des Weiteren haben wir im Rahmen der Arbeitsgruppe einen Notfallplan entwickelt, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im konkreten Fall der Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen praktisch weiterhelfen kann. Hier werden die einzelnen Schritte erklärt, die im konkreten Fall der Pflegebedürftigkeit zu leisten sind (Antrag auf Pflegestufe bis hin zu Beratung bezüglich Arbeitszeitgestaltung). Wie werden die Angebote in Ihrem Unternehmen kommuniziert? Die meisten Angebote werden über die Diversity-Homepage im Internet verbreitet. Einmal im Jahr führen wir aber auch einen Workshop durch, um Betroffene konkret zu unterstützen. Neue Angebote oder Informationen können über den internen -Verteiler an die gesamte Belegschaft verschickt werden. Weiterhin nutzen wir Aushänge am schwarzen Brett, Infokästen oder Broschüren, um auf unsere Arbeit oder bestimmte Themen aufmerksam zu machen. 26

27 Wird das Thema Pflege und Beruf Ihrer Meinung nach ausreichend in Ihrem Unternehmen thematisiert oder eher tabuisiert? Das Thema Pflege wird seitens Betroffener generell eher tabuisiert. Meiner Meinung nach ist das ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches sich auch im Unternehmen widerspiegelt. Es ist für jeden nachvollziehbar, wenn ein Elternteil ein erkranktes Kind zuhause hat und daher kurzfristig Urlaub nehmen muss. Da gibt es auch diverse Unterstützungsstrategien in den Unternehmen, die den meisten bekannt sind. Mitarbeiter in einer Pflegesituation kommunizieren ihre Situation nicht in dieser Selbstverständlichkeit. Welche Unterstützung ist den pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders wichtig? Unseren Mitarbeitern sind die Beratung über konkrete Maßnahmen und der Austausch mit anderen Betroffenen sehr wichtig. Und pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilft sehr häufig eine persönliche Wertschätzung.Viele Betroffene sagen nach den Workshops: Das hat mir so gut getan, mal mit jemandem reden zu können, der genau weiß, wovon ich spreche und der die Situation aus eigener Erfahrung kennt. Mitarbeiter mit Pflegeaufgaben gehen von sich aus zögerlich mit ihrer Situation um, sie thematisieren ihre Belastung sehr selten und ungern beim Arbeitgeber. Es ist etwas anderes ob man über ein zu betreuendes Kind spricht, welches in das Leben hinein wächst und mit vielen schönen und gewollten Erfahrungen verbunden ist. Als pflegender Angehöriger ist man hier in einer vollkommen anderen Situation. Die Situation und Belastung zu thematisieren bedeutet für die pflegenden Angehörigen über sehr intime Dinge zu sprechen, die in der Regel Betroffenheit und Ängste erzeugen, vor allem wenn der Pflegebedürftige im Sterben liegt.. Bietet Ihr Unternehmen neben Ihrer Arbeitsgruppe weitere Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Je nach Situation sind flexible Maßnahmen möglich, beispielsweise kann versucht werden, die Arbeitsorganisation den Bedürfnissen und Wünschen der Pflegenden anzupassen. Es wird zudem Rücksicht bei der Urlaubsplanung genommen, auch gibt es Möglichkeiten für Tele-Arbeit, ein Sabbat-Jahr oder Arbeitszeitverkürzung. 27

28 Zehn Schritte zu einem pflege- und familienfreundlichen Betrieb Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in einem Handlungsleitfaden Betriebliche Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege einen 10-Schritte Plan entwickelt, wie man Maßnahmen zur Unterstützung von pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem Unternehmen implementieren kann. 1. Schritt: Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf das Thema Schaffen Sie ein Problembewusstsein und heben Sie die Notwendigkeit der Beschäftigung mit der Thematik hervor! Machen Sie auf die mögliche Bedeutung des Themas für ihren Betrieb aufmerksam! Schaffen Sie sich Verbündete und Fürsprecher auf der Managementebene und im Betriebsrat! 2. Schritt: Informieren Sie sich Interne Rahmenbedingungen Externe Rahmenbedingungen 3. Schritt: Ermitteln Sie informell den Bedarf an Maßnahmen Durch Sondierungsfragen 4. Schritt: Führen Sie eine Befragung in Ihrem Betrieb durch Überlegen Sie, ob eine größere Befragung für ihren Betrieb nutzbringend und durchführbar ist! Wenn sich eine offizielle Befragung nicht realisieren lässt, ermitteln sie den Bedarf über Gespräche in kleineren Gruppen oder über Seminare oder kurze Vorträge! Erwägen Sie auch die Möglichkeit einer Bedarfsermittlung durch externe Experten! 5. Schritt: Entwickeln Sie ein erstes vorläufiges Unterstützungskonzept Entwickeln Sie vorläufige Maßnahmen! Machen Sie sich über ein spezielles Beratungsangebot Gedanken! Überprüfen Sie die Möglichkeit, mit anderen Einrichtungen zu kooperieren! Kalkulieren Sie die Kosten Ihres Unterstützungskonzeptes! 28

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