Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
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- Hartmut Fried
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1 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Vergleichender Mischfuttertest 41/2007 Region Thüringen und II Autor: Dr. Arnd Heinze Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
2 Vergleichender Mischfuttertest 41/2007 Region Thüringen und II In diese Testreihe des II. Quartals 2007 wurden insgesamt 12 Mischungen von 8 Herstellern einbezogen. Erneut überwog dabei mit neun Mischungen das. Die Einsatzempfehlungen gehen hier teilweise über den üblichen Gewichtsbereich von etwa 20 kg bis auf 35 kg hinaus. Besonders bei den derzeitigen Ferkelpreisen, wäre hier eine Futterkosteneinsparung durch den Einsatz eines am Bedarf der älteren Ferkel ausgerichteten und in der Regel billigeren I angebracht. Neben den mittleren bis teilweise sehr hohen Energiegehalten von 13,5 bis 15,2 MJ ME ist ebenso eine große Spanne im deklarierten Lysingehalt von 1,13 bis 1,60 % anzutreffen. Dabei liegen die 1,60 % Lysin des SUPERSPRINT (FISH) vom SCA, Emsdetten selbst für mit drei Wochen abgesetzte Ferkel deutlich über den neuen Versorgungsempfehlungen der GfE, wogegen der niedrige Gehalt von 1,13 % des HaGeVa Ferkelstarter III in der Zeit nach dem Absetzen eher zu knapp wäre der in der Mischung analysierte Gehalt aber gut ausreicht. Während der Phytasezusatz bei 10 der 12 Aufzuchtfutter nahezu Standard ist, waren Probiotika fast ausschließlich nur im Aufzuchtfutter II zugesetzt. Zusätzlich zu wichtigen deklarationspflichtigen Inhaltsstoffen konnten mit der Energie und den essentiellen Aminosäuren Methionin und Cystin sowie Threonin weitere wichtige Nährstoffgehalte überprüft und zur Bewertung herangezogen werden. Ein Auszug aus den Ergebnissen dieser Testreihe ist der beistehenden Übersicht zu entnehmen. Weitere Informationen zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sind im Internet unter zu finden. Im Rahmen der Deklarationsprüfung konnte ein sehr erfreuliches Ergebnis ermittelt werden. Lediglich bei einem Futter kam es zur Abweichung als Proteinübergehalt von den Rezepturangaben. Bei allen anderen Mischfuttern wurden die angeführten Werte der Inhaltsstoffe eingehalten. Diesbezüglich verzichteten jedoch zwei Hersteller auf die üblichen und für einen sachgerechten Einsatz wichtigen Angaben nichtdeklarationspflichtiger Inhaltsstoffe, wie dem Energiegehalt oder dem Calcium-/ Phosphoranteil. Dementsprechend erfolgte hier eine Rückstufung dieser Mischfutter in die Gruppe 3. Wie wichtig die Kenntnis dieser Gehaltswerte ist, zeigt sich aus den ermittelten Analysewerten eben dieser beiden Mischfutter (Ferkelfutter W vom Hersteller Agrargenossenschaft Bösleben, REKA-KRAFT ARSF 731 von REKASAN, Kaulsdorf). Während beim Ferkelfutter W die ermittelten Mineralstoffgehalte von 1,11 % Calcium und 0,53 % Phosphor nicht nur auf ein zu weites Verhältnis dieser beiden Mengenelemente hinweisen, ist bei beiden Mischfuttern auch ein sehr hoher Calciumgehalt festzustellen. Dieser kann insbesondere in der Nachabsetzphase durch erhöhte Pufferkapazität Colierkrankungen den Weg bereiten. Abweichungen von den physiologischen Bedarfangaben zum Calcium : Phosphor-Verhältnis sind auch beim SUPERSPRINT von SCA Emsdetten festzustellen. Ein längerfristig beibehaltenes sehr enges Verhältnis von fast 1 : 1 (0,65 % Ca, 0,64 % P) lässt Störungen in der Mineralisierung und damit Fundamentprobleme erwarten. Zusätzlich ist ein sehr niedriger Calciumgehalt konzipiert, der auch unter den neuen, abgesenkten Bedarfsempfehlungen liegt. Wegen der derzeitigen Einarbeitung dieser Neuerungen in die VFT-Bewertung wird die Ca-Bewertung z. Z.noch ausgesetzt, deshalb erfolgte in den angeführten Fällen dazu keine Rückstufung.
3 I Auch von den Aufzuchtfuttern II ist beim FM 1348 MEHL, des RKW Süd, Regensburg die Calciumausstattung zu bemängeln. So liegt der Anteil mit 0,54 % deutlich unter den deklarierten 0,70 %, was außerdem ein zu enges Calcium: Phosphor- Verhältnis bewirkt. Die längerfristige Verfütterung solcher Mischungen kann Gliedmaßenschäden provozieren, wie sie gerade in der Aufzuchtphase in jüngster Zeit des öfteren festzustellen waren. Bewertungsseitig wurde dabei noch keine Abwertung vorgenommen. Die Untersuchungsergebnisse und ihre Interpretationen betreffen ausschließlich den vorliegenden Mischfuttertest. Sie lassen keine Rückschlüsse auf andere Produkte der Hersteller zu.
4 Vergleichender Mischfuttertest 41/2007 und II April bis Juni 2007 aus der Region Thüringen Tabelle A: Prüfung der Inhaltsstoffe und Einhaltung der Deklaration Hersteller / Werk Produkt Angaben der Hersteller Abweichender Befund weitere Befunde Energie (ME) Rohpro tein Lysin Calcium Phosphor Probio tika *)- Met+ Cys Threoni n **) MJ / kg % % % % KBE/kg % % Agrargenossenschaft, Ferkelfutter W k.a. 17,4 1,20 k.a. k.a. ohne Rohprotein 19,4 % 0,73 0,73 Bösleben (13,7) (1,11) (0,53) HaGeVa, Niederpöllnitz HaGeVA 1) 13,9 18,0 1,30 0,75 0,57 ohne 0,77 0,85 Ferkelstarter II HaGeVa, Niederpöllnitz HaGeVa Ferkelstarter 1) 13,5 17,5 1,13 0,77 0,53 ohne 0,72 0,77 III PANTO wean 1) 14,4 18,0 1,35 0,35 0,50 ohne 0,82 0,90 Granulat PANTO start Granulat 1) 13,8 17,0 1,28 0,80 0,65 ohne 0,75 0,76 Pfiffelbach Mühle, FAZ 1 Pfiffelbach HF 1) 13,90 18,68 1,34 0,78 0,60 ohne 0,83 0,84 Soja REKASAN, Kaulsdorf REKA-KRAFT 1) k.a. 17,5 k.a. k.a. k.a. ohne 0,71 0,77 ARSF 731 (13,4) (1,08) (1,16) (0,63) RKW Süd, Regensburg MED PROVICUR 1) 14,0 17,0 1,30 0,70 0,60 ohne 0,77 0,85 ABSETZER MEHL SCA, Emsdetten SUPERSPRINT 15,2 21,5 1,60 0,65 0,64 B.l. + B.s. 0,91 0,94 (FISH) PLTS I Alka Lüders, Lunzenau FPF3-1) 13,8 17,5 1,15 0,80 0,60 B.l. + B.s. 0,74 0,73 138/ATEck/BiosK Pfiffelbach Mühle, FA 2 1) 13,5 18,0 1,17 0,73 0,52 E.f. 0,72 0,78 RKW Süd, Regensburg FM 138 MEHL 1) 13,8 17,5 1,20 0,70 0,60 B.l. + B.s. Calcium 0,54 % 0,82 0,83 Bei der Prüfung der Einhaltung der Deklaration wird bei Rohprotein und Phosphor nur die einfache, laut Futtermittelrecht zur unterschreitenden Seite gültige Toleranz verwendet. 1) mit Phytase k.a.: keine Angabe ( ): analysierter Wert *) B.l. + B.s. (Bacillus licheniformis + Bacillus subtilis); E.f. (Enterococcus faecium); S.c. (Saccharomyces cerevisiae); **) Methionin ggf. mit Methionin-Hydroxy-Analog (MHA) - 4 -
5 Tabelle B: Fachliche Bewertung nach Einsatzzweck Hersteller / Werk Produkt Fütterungshinweise der Hersteller Kommentierung Bewertung Agrargenossenschaft, Bösleben HaGeVa, Niederpöllnitz HaGeVa, Niederpöllnitz Ferkelfutter W AF für Ferkel Energieangabe fehlt, wegen fehlender Ca- und P-Deklaration keine Bilanzierung möglich, Calcium : Phosphor-Verhältnis zu weit (1,11 : 0,53) HaGeVA Ferkelstarter II HaGeVa Ferkelstarter III PANTO wean Granulat Pfiffelbach Mühle, FAZ 1 Pfiffelbach HF Soja REKASAN, Kaulsdorf REKA-KRAFT ARSF 731 1) AF für Ferkel vorzugsweise ab 4. LW füttern, zur freien Aufnahme, zur Sauenmilch und nach dem Absetzen 1) AF für Ferkel bis 30 kg, vorzugsweise ab 6. LW füttern, zur freien Aufnahme, zur Sauenmilch und nach dem Absetzen 1) Diät-AF für Ferkel zur Stabilisierung der physiologischen Verdauung, bei Gefahr von oder während Verdauungsstörungen, für 2-4 Wochen füttern, bei abgesetzten Ferkeln bis 35 kg PANTO start Granulat 1) AF für abgesetzte Ferkel bis 35 kg 1) FAZ I 1) FAZ I, Prestarter Energieangabe fehlt, wegen fehlender Ca- und P-Deklaration keine Bilanzierung möglich 3 1) FAZ I bis 20 kg, eine Woche vor bis zwei Wochen nach dem Absetzen AF für Absetzferkel ab 6 kg RKW Süd, Regensburg MED PROVICUR ABSETZER MEHL SCA, Emsdetten SUPERSPRINT (FISH) PLTS I Alka Lüders, Lunzenau FPF3-1) AF für Ferkel bis 30 kg 138/ATEck/BiosK Pfiffelbach Mühle, FA 2 1) FAZ II RKW Süd, Regensburg FM 138 MEHL 1) FAZ II bis 35 kg Calcium : Phosphor-Verhältnis zu eng 1 (0,54 : 0,58) 1) mit Phytase 3-5 -
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