Was ist Kinder- und Jugendbildung?
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- Bernd Jaeger
- vor 7 Jahren
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1 Was ist Kinder- und Jugendbildung? Tagung am 16./ in Siegen (Buch im Herbst 2010 bei Juventa) Förderverein Kommunale Sozialforschung e.v.
2 Anlass I seit 1964: Was ist Jugendarbeit? (Müller/Kentler/Mollenhauer/Giesecke) Versuche, die Praxis der Jugendarbeit theoretisch zu fassen und sie im Sinne einer emanzipatorisch verstandenen, ganzheitlichen Bildungsarbeit zu verstehen 1980er-90er: Wozu Jugendarbeit? (Böhnisch/Münchmeier) Standortbestimmung (Rauschenbach) Einführung (Thole) etc. 2004: Jubiläumstagung in Vlotho
3 Anlass II seit ca. 10 Jahren häufiger Bildung im Kindes- und Jugendalter, aber kein Terminus Kinder- und Jugendbildung, sondern: juristisch: Schwerpunkt der Jugendarbeit ( 11 KJHG) institutionell: Jugendbildungsstätten fachpolitisch: Kategorie in Landesjugendplänen statistisch: Teilbereich der amtlichen KJH-Statistik wissenschaftlich: Denominationen (zumeist Außerschulische Jugendbildung oder Jugend- und Erwachsenenbildung ) publizistisch: z.b. Programmreihe im Wochenschau Verlag Kein Eintrag in Fachlexika oder Handbüchern Ausnahme: Blankertz in Enzyklopädie Erziehungswissenschaft (= Sekundarstufe II) nur mit Zusätzen wie politische, außerschulische, interkulturelle etc.
4 Anlass III Es gilt (nach wie vor), den emanzipatorischen Bildungsanspruch im Lichte der heutigen Entwicklungen zu reflektieren und in der Perspektive einer sinnstiftenden Kinder- und Jugendbildung weiterzuentwickeln. Ein Bildungsbegriff, der nur Ausbildung/Qualifikation fasst, greift zu kurz. deshalb z.b. Ganztagsbildung vs. Ganztagsschule Aus- und Identitätsbildung im Spannungsfeld zwischen demokratischer Bildung und beruflicher Qualifizierung
5 Anlass IV 45 Jahre nach den ersten vier Essays sollen auf den beiden Tagungen - November 09 in Hamburg: Müller, Richter, Schulz, Bracker - April 10 in Siegen durch Vorträge, Diskussionen und Kommentare der Kern der Kinder- und Jugendbildung im Lichte der heutigen Veränderungen identifiziert und somit institutionell wie auch inhaltlich strukturiert werden. Kollektive Definitionsarbeit Vor diesem Hintergrund soll dann das Buch zugleich den Begriff definieren und eine Einführung in das Themenspektrum bieten.
6 Freitag, , Uhr I Bildung in der Frühen Kindheit Input a: Elisabeth Richter (Hamburg) Input b: Christoph Blomberg (Münster) Kommentar: N.N. II Bildungs-Performanzen Input a: Jutta Ecarius (Gießen) Input b: Werner Thole (Kassel) Kommentar: N.N. III Jugendbildung in Schule und Beruf Input a: Matthias Trautmann (Siegen) Input b: Richard Huisinga (Siegen) Kommentar: Ludwig Stecher (Gießen) Samstag, , Uhr IV Bildung in der Jugendarbeit Input a: Werner Lindner (Jena) Input b: Lotte Rose (Frankfurt) Kommentar: Hilmar Peter (Bielefeld) V Partizipation/Demokratiebildung Input a und b: Helmut Richter und Benedikt Sturzenhecker (Hamburg) Kommentar: Imbke Behnken (Siegen) VI Politische Jugendbildung Input a: Karl-Heinz Braun (Magdeburg) Input b: Wibke Riekmann (Hamburg) Kommentar: Benno Hafeneger (Marburg)
7 Evtl. weitere Orte für u.a. Bildung im Kindes- und Jugendalter Familien Erziehungshilfen Medien Peers Straße/Sozialraum Ferien/Reisen Nachhilfe Bildungsstätten Kultureinrichtungen Jobs/Praktika/Au Pair kommerzielle Angebote Bundeswehr/Zivildienst/FSJ/FÖJ Studium
8 Konzept I Im Wissen um Heterogenität (Generation, Schicht, Gender, Ethnie/Religion) werden unter Bildung verstanden: 1. vielfältige Prozesse 2. an verschiedenen Orten 3. mit unterschiedlicher Formalisierung 4. im gesamten Lebenslauf Die normative Perspektive der Tagung/ des Buches fragt nach den Formen von Demokratie in einer marktwirtschaftlichen Gesellschaft.
9 Konzept II ad 1. Bildungsprozesse zur Entwicklung einer Persönlichkeit in Auseinandersetzung mit sich und der Welt geschehen unter vier Weltbezügen, die entsprechende Kompetenzbereiche markieren: Kulturelles => sprachlich-symbolisch Materielles => naturwiss.-technisch Soziales => kommunikativ-gestaltend Subjektives => ästhetisch-expressiv
10 Konzept III ad 2. Es kann unterschieden werden zwischen Bildungsorten (stabile Angebote mit explizitem Auftrag) und Bildungswelten (wenig standardisiert, eingegrenzt, lokalisierbar) ad 3. Formalisierungsgrade sind zu betrachten mit Blick auf die Struktur (settings): von curricular über offen bis gestaltungsnotwendig, von (un-)zertifiziert über bescheinigend bis berechtigend aus Sicht des Subjekts (Prozesse): von freiwillig über fakultativ bis verpflichtend, von zielorientiert bis verlaufsorientiert. Prozess- und Strukturachse werden in analytischer Absicht aufeinander gesetzt (vgl. Zwölfter Kinder- und Jugendbericht)
11
12 Konzept IV ad 4. Im Lebenslauf können solche informellen bis formellen Prozesse kumulieren, aufeinander aufbauen, sich verstärken, verallgemeinert werden etc. Gelingende, aber auch misslingende Prozesse häufen sich an. Für das Kindes- und Jugendalter (exemplarisch) lässt sich das, wir folgt, darstellen:
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14 Konzept V Mit dieser Tagung/diesem Buch zur Kinder- und Jugendbildung soll ein Gesamtüberblick über alle, u. a. bildenden Orte in einer demokratisch-kapitalistischen Gesellschaft geboten werden, der geeignet ist, Bildung von anderen Prozessen des Aufwachens (Erziehung, Lernen, Sozialisation) zu unterscheiden.
15 Infos und Anmeldung Termin: Freitag/Samstag, 16./ Ort: Universität Siegen, Am Eichenhang, Artur-Woll-Haus Rückfragen: 0271/ Homepage: Anmeldung (bis ): Gebühren: 80 (Studierende 5 )
16 Unterstützer Land NRW Stadt Siegen Kreis Siegen-Wittgenstein Förderverein Kommunale Sozialforschung e.v.
17 Was ist Kinder- und Jugendbildung? Tagung am 16./ in Siegen (Buch im Herbst 2010 bei Juventa) Förderverein Kommunale Sozialforschung e.v.
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