Eiermarkt Herausforderungen und Perspektiven. Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.v. (KAT)
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- Manuela Kurzmann
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1 Eiermarkt 2017 Herausforderungen und Perspektiven Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.v. (KAT)
2 Agenda Zahlen, Daten, Fakten - Deutschland - Europäische Union Wichtige internationale Entwicklungen - Beispiel USA - Beispiel Ukraine Perspektiven Herausforderungen - Lösungen 2
3 Kennzahlen Deutschland Neuer Rekord bei Verbrauch in 2015 Selbstversorgungsgrad stagniert bei ca. 70 % Vorherrschende Haltungsform ist die Bodenhaltung Entwicklung der Absatzpreise zeigt Besonderheit in 2015 (USA!) Aktuell günstige Versorgungskosten bei Legehennenfutter (dauerhaft?) 3
4 Stück 235 Pro-Kopf-Verbrauch von Konsumeiern in Deutschland EMA
5 Entwicklung des deutschen Eiermarktes EMA Mio. Stück ,0 Konsumeiererzeugung 68,2 Einfuhr zum Konsum Ausfuhr zum Konsum Selbstversorgungsgrad, % 71,3 71,5 70,9 70, v 12,92 Mrd. Eier 9,5 Mrd. Eier 3,3 Mrd. Eier 5
6 Legehennenhaltung in Deutschland (Anteile der Haltungsformen in Betrieben mit mehr als Hennenplätzen, in %) EMA 6,7 6,7 12,7 6,3 6,2 11,5 12,9 7,4 8,2 8,4 8,7 9,1 Öko-Haltung 14,0 14,4 14,6 15,7 16,9 17,4 Freilandhaltung 44,5 Bodenhaltung 9,2 62,8 18,2 86,5 73,2 28,4 64,2 64,0 64,4 63,7 63,5 14,0 13,2 11,5 10,8 10 Kleingruppenhaltung (ab 2010 inkl. ausgestaltete Käfige) Käfighaltung - inkl. ausgestaltete Käfige Quelle: EMA nach DESTATIS 6
7 Bunte Eier eine Tradition in Deutschland Der Absatz an gekochten und gefärbten Eiern legte im vergangenen Jahr nochmals kräftig zu: Insgesamt wurden rund 550 Mio. bunte Eier verkauft. Quelle: QBE 7
8 Euro/100 Stück 9,00 8,50 Entwicklung Eierpreise in Deutschland Bodenhaltung, Klasse M, braunschalig EMA 8,00 7, ,00 6,50 6,00 5,50 5,
9 Euro/100 kg 34,00 33,00 32,00 31,00 30,00 29,00 28,00 27,00 26,00 25,00 24,00 Preise für Legehennenalleinfutter im Raum Weser-Ems EMA 2015 Frei Silo, lose, voller Lkw-Zug bzw t Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 9
10 Kennzahlen Europa Steigender Pro-Kopf-Verbrauch Überwiegend ist die Kleingruppenhaltung bzw. der ausgestaltete Käfig Selbstversorgungsgrad EU: > 100 % - Exporte 2015 vorwiegend Japan (getrocknetes Eiweiß) und USA (Ausnahmesituation 2015) - Importe aus Indien und Ukraine (getrocknetes Eipulver) 10
11 Anzahl der Legehennen 2014 nach Haltungsform in der EU-24 Bestände in 26 EU-Ländern: 383,8 Mio. Hennen (Daten fehlen aus EL und MT) Freilandhaltung; 12,8 % EMA Bodenhaltung; 27,7 % ausgestaltete Käfige; 55,7 % Biohaltung; 3,8 % Quelle: EU-Kommission herkömmliche Käfige; 0,0 % 11
12 8.000 Entwicklung des Eiermarktes in der EU t EMA ,2 103,5 102,9 103,6 104,1 104,5 104, s 2016 p Eierproduktion insgesamt Selbstversorgungsgrad, % Pro-Kopf-Verbrauch, Stück 12
13 Tonnen EU: Exporte von Eiern und Eiprodukten in Schaleneiäquivalent, 2015 EMA Quelle: EU - Kommission
14 EMA EU: Exporte von getrocknetem Eiweiß 2015 Thailand 5% Taiwan 4% Korea 3% Japan 69% 2015 = t (- 6 %) Quelle: EUROSTAT (8.223 Tonnen) Schweiz 3% Malaysia 3% Philippinen 3% Israel 3% Türkei 1% Russland 4% Ukraine 2% USA 0% 14
15 Tonnen EU: Importe von Eiern und Eiprodukten in Schaleneiäquivalent, 2015 EMA Quelle: EU-Kommission
16 Entwicklung USA In 2015 exorbitante Steigerung der Importe aus der EU direkte Auswirkung der aviären Influenza in den USA, die das Keulen von ca. 50 Mio. Legehennen erforderte Enorme Preisverwerfungen im Sommer 2015 Achtung: aktuelle Produktion schon fast wieder auf Vor- Influenza-Niveau Große Abnehmerkreise (Supermärkte, Food-Ketten) wollen zeitnah ( ) auf cage-free-haltung umstellen große Investitionen in Bodenhaltung erforderlich Importdruck auf EU bei (gleichwertigen) Bodenhaltungs- Eiprodukten zu erwarten 16
17 EMA EU: Außenhandel Eier mit den USA in Tonnen (Schaleneiäquivalent) Bruteier Konsumeier Eiweiß Vollei Eigelb Import Export Import Export Jan.-Dez Jan.-Dez
18 /10 kg Maximum weekly prices for individual egg products in the EU and USA Eggs Solids whole plain EU Yolk EU Albumen Spray EU whole plain US Yolk US Albumen Spray US Quelle: EU-Kommission 18
19 I 2012 II III IV I 2013 II III IV I 2014 II III IV I 2015 II III IV I 2016 II III IV Produktion in Mio. Stück USA: Konsumeierproduktion und Pro-Kopf-Verbrauch Konsumeierproduktion Pro-Kopf-Verbrauch EMA Pro-Kopf-Verbrauch in Stück 68,0 67,0 66,0 65,0 64,0 63,0 62,0 61,0 60,0 59,0 58, ,0 19
20 Beispiel Ukraine Deutliche Steigerung der EU-Importe aus der Ukraine in 2015 Massive Erhöhung der Bruteierlieferungen an die Ukraine Anzahl der Legehennen in der Ukraine wird sich deutlich erhöhen Zu erwartender Import- / und Preisdruck durch Exporte in die EU Ukraine als verlängerte Werkbank (reine Legebetriebe) der EU 20
21 EU: Außenhandel Eier mit der Ukraine in Tonnen (Schaleneiäquivalent) EMA Bruteier Konsumeier Eiweiß Vollei Eigelb Produktion: 17,18 Mrd. Eier Import Export Import Export Jan.-Dez Jan.-Dez
22 Herausforderungen und Perspektiven für 2017 Steigende Tierschutzanforderungen Umsetzung des Verzichtes auf Schnabelkürzen Alternativen zum Töten männlicher Legeküken entwickeln Missbrauch mit falsch deklarierten Eiern ausschließen Kennzeichnung der Herkunft und Haltungsform auf Fertigprodukten GVO-freies Futter Bekämpfung der Aviären Influenza 22
23 Politische Entwicklungen Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Prozesskette Nachhaltigkeit, Regionalität, Verzicht auf Gentechnik, Tierschutz und soziale Aspekte Verbot des Schnabelstutzens, Aussortieren männlicher Küken, Zweinutzungshuhn 23
24 Änderungen Tierschutz-Nutztierhaltungs-VO Vorgaben für Auslaufgestaltung und Wintergärten, Nutzflächenberechnung und Besatzdichte Haltungsgeinrichtungen sind Bestandteil der Bewertungsvorgaben Gentechnik, VLOG-Vorgaben Handel fordert Verzicht auf GMO-Bestandteile. Problem: Nachweisgrenze 0,9%, wo erfolgt die Kontrolle? Wer trägt die Verantwortung und das Risiko im Falle eines Überschreitens? Mischfuttermittelindustrie hält sich zurück 24
25 LEH fordert Einsatz und Auslobung von GVO-freiem Futter Avian Influenza ein unkalkulierbares Risiko Zum Schutz vor dem Eintrag des AI-Erregers müssen Biosicherheitsmaßnahmen konsequent eingehalten werden. Die deutsche Eierwirtschaft verzichtet auf den Einsatz von GV-Futter, lobt dies aber nicht aus. Seit Januar 2016 verlangt der Handel die Auslobung auf der Eierpackung. Jeder direkte oder indirekte Kontakt zwischen Geflügelhaltungen und Wildvögeln muss ausgeschlossen werden. 25
26 Tierschutzvorschriften Verzicht auf Schnabelkürzen Die Geflügelwirtschaft hat sich verpflichtet, ab 1. Januar 2017 auf die Einstallung von Junghennen mit gekürzten Schnäbeln zu verzichten. Verbot des Tötens männlicher Küken sobald ein Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei für den flächendeckenden Einsatz in der Praxis verfügbar ist. Verbot der Kleingruppenhaltung Noch gibt es auf politischer Ebene keine Einigung. Diskutiert wird ein Zeithorizont von 2025 bis
27 Eierindustrie übernimmt gesellschaftliche und soziale Verantwortung Tierschutz Neues Tierschutzsiegel Tierschutzanforderungen gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Nachhaltigkeit Umstellung auf heimische bzw. europäische Eiweißkomponenten oder auf zertifiziert gentechnikfreies Soja. Regionalität Deutsche Konsumenten bevorzugen Lebensmittel aus der Region. Produzenten erzielen für Eier aus der Region faire Preise. 27
28 Mögliche Konsequenzen? Preisdruck im Massengeschäft bleibt hoch Eierproduktion in Deutschland wird zurückgehen. Weniger Betriebe bzw. Umstrukturierung in Richtung kleinere Einheiten Der deutsche Markt wird für Eierproduzenten aus anderen EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern wieder interessanter Problem: Verbraucher wünscht Eier aus der Region! Mengenverfügbarkeit?! 28
29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.v. (KAT)
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