VO4 ABGM6 Schulforschung und Unterrichtspraxis
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1 Dr. Rudolf Beer Hochschulprofessor UNI Wien ZFL VO4 ABGM6 Schulforschung und Unterrichtspraxis Internationale schulleistungsvergleichende Studien: «Progress in International Reading Literacy Study» (PIRLS)
2 Internetplattform zum Seminar: Die Studienunterlagen dienen wissenschaftlichen Zwecken und sind ausschließlich für den privaten, persönlichen Gebrauch der Studentinnen und Studenten bestimmt und explizit nur für die Verwendung im Rahmen dieser Veranstaltung hergestellt. Die Studienunterlagen sind für den Schul-, Studien-und Unterrichtsgebrauch bestimmt und daher von der freien Werknutzung zum eigenen Schulgebrauch ausgenommen. Das Zugänglichmachen, Vervielfältigen oder die Weitergabe an Dritte als Ganzes oder auszugsweise ist unabhängig von der Form, wenn nichts anderes vereinbart, untersagt. Prüfungsmodalitäten: Vorlesung: o o o o o keine Anwesenheitsverpflichtung Selbststudium Folienpräsentationen (pdf) Pflichtliteratur lt. Angaben Abschlussprüfung am (schriftlich) o weitere Termine: Februar 2017, Juni 2017
3 Ziele Die Vorlesung hat das Ziel, basale Kompetenzen zur wissenschaftsbasierten Forschung in der Schulpraxis zu vermitteln durch exemplarische Einführung in geeignete Verfahren (wie z.b. Fallstudien, Fallanalysen, Tests). Überdies werden die Studierenden in der Lage sein, Forschungsberichteund forschungsbasierte Rückmeldungen(etwa basiert auf Standardüberprüfungen, nationalen Bildungsberichten, internationalen Vergleichen) mit Blick auf die jeweiligen Schulfächer und ihre eigene Praxis auszuwerten. Fokus auf o Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler o Wirksamkeit von Schule und Unterricht o Feststellung der Wirksamkeit von Schule und Unterricht Methoden: Vortrag, PA, Diskussion, Recherche, Referat
4 Praktische Bedeutung Verstehen Sie sich als Input, der Kausalprozesse auslöst, die nach berechenbarer Wahrscheinlichkeit Lernprozesse erzeugen? o Sehen Sie sich als jemanden, der Angebote macht, die von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden können? o Wie weit vermögen Sie die Leistungsentwicklung Ihrer Schülerinnen und Schüler zu beeinflussen? o Wie groß ist Ihr Einfluss im Vergleich zu anderen pädagogischen Wirkfaktoren wie den Eltern, den Medien oder den Peers? Ziele Kennenlernen von o Forschungsansätzen zur Wirksamkeit von Schule und Unterricht sowie deren Ergebnissen o internationalen Schulleistungsvergleichen Lehrerinnen und Lehrern zeigen o wie Sie die Studien zur Wirksamkeit von Schule und Unterricht und deren Ergebnisse interpretieren müssen.
5 Programmübersicht 1. Bedingungen internationaler Schulleistungsvergleiche Analysemodelle der Schul- und Unterrichtsforschung Methodische Grundlagen des Messens und Skalierens Internationale schulleistungsvergleichende Studien:«Progress in International Reading Literacy Study» (PIRLS) Internationale schulleistungsvergleichende Studien:«Third International Mathematics and Science Study» (TIMSS) Internationale schulleistungsvergleichende Studien:«Programme for International Student Assessment» (PISA- Teil I) Internationale schulleistungsvergleichende Studien:«Programme for International Student Assessment» (PISA- Teil II ) Forschungen zu «Effective Schools» - Was sind gute Schulen? Prozess-Produkt-Paradigma der Unterrichtsforschung Metaanalysen in der Schul- und Unterrichtsforschung Rückblick auf den Vorlesungszyklus & Prüfungsinformationen Prüfungstermin (MC-Fragen) Internationale schulleistungsvergleichende Studien: «Progress in International Reading LiteracyStudy» (PIRLS)
6 Ziele sind Informationen über die Güte nationaler Bildungssysteme im internationalen Kontext zu erfassen und Informationen über qualitätsrelevante Merkmale bereitzustellen ( ) international vergleichbare Informationen über (1) den aktuellen Leistungsstand der Schüler/innen (Basisindikatoren), (2) den Zusammenhang der Leistung mit Kontextindikatoren wie demografischen, sozialen, ökonomischen und schulischen Merkmalen und (3) die Veränderung von Schülerleistungen über die Zeit (Trendindikatoren) zu gewinnen. (Birgit Suchań et al., 2012, S. 7). Def. Lesekompetenz Lesekompetenz (readingliteracy) ist die Fähigkeit, jene geschriebenen Sprachformen zu verstehen und zu nutzen, die von der Gesellschaft verlangt werden und/oder für die jeweilige Person nützlich und wertvoll sind. Junge Leser/innen können die Bedeutung von verschiedensten Texten erfassen. Sie lesen, um zu lernen, um an der Gemeinschaft der Lesenden in der Schule sowie im täglichen Leben teilzunehmen und zum Vergnügen. (Mullis, Kennedy, Martin & Sainsbury, 2006, zit. nach Haider & Suchań, 2007, S. 25).
7 Drei Aspekte der Lesefähigkeit, die bei PIRLS untersucht werden 1. das Leseverhalten und die Einstellungen zum Lesen 2. die Leseabsichten 3. die Verstehensprozesse Leseabsichten & Verstehensprozesse (Haider& Suchań, 2007, S. 26)
8 Leseabsicht Informationsgewinnung literarische Erfahrungen machen Verstehensprozesse 1. Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Informationen 2. Ziehen einfacher Schlussfolgerungen 3. Interpretieren sowie Verknüpfen von Gedanken und Informationen 4. Untersuchen und Bewerten von Inhalt, Sprache und einzelnen Textelementen
9 Fragentypen (Haider& Suchań, 2007, S. 38) Antworten (Haider& Suchań, 2007, S. 103)
10 Verständnis (Haider& Suchań, 2007, S. 104) Bsp. literarischer Text (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 20f)
11 Aufgabe 1 (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 24) (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 25)
12 Beispiel: Informationstext (1) (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 29ff) Beispiel: Informationstext (2) (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 29ff)
13 (Suchań& Wallner-Paschon, 2007, S. 32) Konzeptueller Rahmen zu den Hintergründen des Lesenlernens (Haider& Suchań, 2007, S. 45)
14 Fragebogen (Schüler/innen) Folg. Themenbereiche werden abgefragt: Demografische Daten der Schüler/innen; Aktivitäten außerhalb der Schule (was wird außerhalb der Schule gelesen, Freizeitgestaltung); Lesen in der Schule (Gestaltung des Leseunterrichts); Lesen als Hausübung (Häufigkeit und Dauer der Lesehausübung, Hilfe bei der Lesehausübung); Computer-Nutzung (Häufigkeit der Computer-Nutzung an verschiedenen Orten, Verwendung des Internets); Benutzung der Bücherei; Einstellungen zum Lesen (z. B. Lesen ist langweilig, sich mit anderen Leuten über Bücher unterhalten, Lesen ist wichtig für die Zukunft); Schule (verschiedene Einstellungen zur Schule und den Mitschüler/innen); Ressourcen zu Hause (Bücher, Computer, Schreibtisch usw.); Voraussichtlicher Schultyp beim Wechsel in die Sekundarstufe (als nationale Zusatzfrage). (Haider& Suchań, 2007, S. 51) Fragebogen (Eltern) Folg. Themenbereiche werden abgefragt: Interaktionen zwischen Eltern und Kind in Bezug auf das Lesen, zu Hause vorhandene Literatur, zu Hause gesprochene Sprachen, Leseaktivitäten der Eltern, Einstellungen und Gewohnheiten der Eltern im Bezug auf das Lesen sowie die Eingebundenheit der Eltern in die Schulausbildung. In Bezug auf den schulischen Kontext werden die Eltern auch noch nach dem zeitlichen Aufwand bei der Hausübung gefragt. Die nationalen Zusatzfragen beziehen sich auf den Wechsel in die Sekundarstufe (Anmeldung ins Gymnasium), die Elterneinschätzung über einen evt. Maturaabschluss ihres Kindes, die Noten der Schüler/innen in den Hauptfächern, die Fehlstunden im Unterricht sowie Fragen zum Migrationshintergrund der Kinder.(Haider& Suchań, 2007, S. 51)
15 Fragebogen (Lehrer/innen) Folg. Themenbereiche werden abgefragt: Schüler/innen in der Klasse (Anzahl, Anzahl Schüler/innen, die Förderunterricht benötigen/erhalten, spezielle Förderung von guten Schüler/innen); Deutsch-und Leseunterricht (Zeit für Deutschunterricht, Gestaltung des Deutsch-und Leseunterrichts, verwendete Materialien); Computer- und Büchereiressourcen (Computer in der Klasse, Klassenzimmer-Bibliothek); Hausübungen (Häufi gkeit und Länge der Deutsch-Hausübung); Leseschwächen (Strategien im Umgang mit Leseschwächen, zur Verfügung stehende Hilfsmittel); Leistungsbeurteilung (Methoden der Leistungsbeurteilung); Schule und Zuhause (Gespräche mit Eltern); Lehrperson (Dienstjahre, Geschlecht, Ausbildung und Ausbildungsschwerpunkte, Fortbildungen, private Leseaktivitäten).(Haider& Suchań, 2007, S. 51) Schulfragebogen (Leiter/innen) Folg. Themenbereiche werden abgefragt: Schülerzahlen und Charakteristika der Schule; Unterricht (Unterrichtstage und -zeiten); Lesen bzw. Leseunterricht (Gewichtung von Lese-und Schreibunterricht im Vergleich zu anderen Fächern, Lese-Initiativen und spezielle Lese-Fortbildungsprogramme für Lehrer/innen, Lesematerialien im Unterricht); Ressourcen der Schule (Schulbibliothek, Computer an der Schule, Mängel z. B. in Bezug auf Schulgebäude, Unterrichtsmittel etc); Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern (Angebot verschiedener Kurse für Eltern an der Schule, Elternsprechtage, Mitarbeit der Eltern bei Schulveranstaltungen); Schulklima (Zufriedenheit der Lehrer/innen, Umgang mit verschiedenen Problemen); Zusammenarbeit unter den Lehrer/innen; Rolle der Schulleitung (Tätigkeitsbereiche der Schulleitung). (Haider& Suchań, 2007, S. 52)
16 Durchführung der PIRLS-Testung (Haider& Suchań, 2007, S. 77) Teiln. Länder der PIRLS/TIMSS-Testung 2011 PIRLS erhebt die Lesekompetenzen der Kinder der vierten Schulstufe. (Suchan et. al 2012, S. 10 )
17 PIRLS in Österreich Was wurde getestet? o Leseintention: (1) Lesen, um literarische Erfahrung zu machen und (2) Lesen zur Gewinnung von Informationen o Verstehensprozesse: (1) Erkennen und Wiedergeben explizit angegebener Information, (2) einfache Schlussfolgerungen ziehen, (3) Interpretieren sowie Verknüpfen von Gedanken und Informationen und (4) Untersuchen und Bewerten von Inhalt, Sprache und einzelnen Textelementen PIRLS in Österreich Wie wurde gemessen? o 13 verschiedene Testhefte mit zwei Texten (literarische Texte bzw. Informationstexte) o + 12 bis 17 anschließende Fragen o Bearbeitungszeit: 40 min. pro Text (insgesamt 80 min.)
18 Lesekompetenzen im Ländervergleich (1) (Suchań et al. 2012, S. 12) Lesekompetenzen im Ländervergleich (2) (Suchań et al. 2012, S. 12)
19 (Suchań et al. 2012, S. 17) Geschlechterdifferenz im Bereich des Lesens (Suchań et al. 2012, S. 18)
20 Leseleistungen in den Teilbereichen Leseintentionen und Verstehensprozesse Österreich im internationalem Vergleich o Teilbereich Leseintentionen : beim Vergleich der beiden Teilbereiche - literarischen Lesen und Informationslesen -keine besonderen Stärken oder Schwächen der Schülerinnen und Schüler erkennbar o Teilbereich Verstehensprozesse : beim einfachen Verstehensprozess Wiedergeben erreichen Schülerinnen und Schüler deutlich höhere Mittelwerte als beim anspruchsvolleren Interpretieren o Ein Leistungsrückgang in allen Bereichen gegenüber PIRLS 2006 Folgen & Konsequenzen o Breite Rezeption der Ergebnisse der PIRLS Studie im bildungspolitischen Kontext o Maßnahmen zur Steigerung der Lesekompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Österreich
21 Literatur o PIRLS 2016 [Online] Verfügbar unter: < [November 2015] o Haider, G. & Suchań, B. (2007). PIRLS Internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Technischer Bericht. Lesen in der Grundschule. [Online].Verfügbar unter: < 2010]. o Suchań, B. & Wallner-Paschon, C. (2007).(Hrsg). PIRLS Internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Die Studie im Überblick. Lesen in der Grundschule. Graz: Leykam. o Suchań, Birgit; Wallner-Paschon, Christina; Bergmüller, Silvia & Schreiner, Claudia (Hrsg.).(2012). PIRLS& TIMSS Schülerleistungen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften in der Grundschule. Erste Ergebnisse (pp.1-80). Graz: Leykam Dr. Rudolf Beer Hochschulprofessor UNI Wien ZFL 2016 rudolf.beer@kphvie.ac.at
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