Schulcurriculum WIRTSCHAFT UND SOZIALES. Deutsche Schule. Ho Chi Minh City

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1 Schulcurriculum WIRTSCHAFT UND SOZIALES Deutsche Schule Ho Chi Minh City Das vorliegende Schulcurriculum wurde von der Fachschaft Wirtschaft und Soziales der Deutschen Europäischen Schule Singapur im Schuljahr 2012/13 erarbeitet und von der Gesamtkonferenz am 23. Januar 2013 beschlossen und dem BLASchA am zur Genehmigung vorgelegt.

2 A Vorbemerkung zum Fach Die Inhalte des Faches Wirtschaft und Soziales beziehen sich auf die Thüringer Gymnasiallehrpläne der Fächer Sozialkunde sowie Wirtschaft und Recht. Ziel des Faches ist es einerseits die ökonomische Kompetenz der Schüler zu fördern, globale wirtschaftliche und politische Zusammenhänge zu erschließen, als auch die Struktur deutscher und europäischer Institutionen sowie ihre Stellung und Wirkung im politischen Prozess zu klären. Partizipationsmöglichkeiten im politischen Prozess werden theoretisch und praktisch dargestellt. Das Fach wird mit einer Wochenstunde in Klasse 8 und zwei Wochenstunden in Klasse 9 unterrichtet. Aufgrund der sehr begrenzten Zeit, musste bei den Inhalten eine Auswahl getroffen werden, die den Bedürfnissen sowohl nach ökonomischer als auch nach politischer Bildung gerecht wird. Um sowohl dem Kontroversitätsgebot des Beutelsbacher Konsens als auch dem Aktualitätsgebot gerecht zu werden, ist eine individuelle Schwerpunktsetzung vor dem Hintergrund aktueller politischer Geschehnisse vorgesehen, die die im Politik- und Wirtschafsunterricht Priorität genießen. Die Klasse 10b, in der der Realschulabschluss erworben werden kann, wird mit zwei Wochenstunden in Wirtschaft und Soziales unterrichtet. Hier beziehen sich die Lehrplaninhalte auf die Vorgaben für den realschulbezogenen Abschluss im thüringischen Lehrplan für den Erwerb des Hauptschul- und des Realschulabschlusses in den Fächern Wirtschaft Umwelt Europa sowie Sozialkunde. Kompetenzen und Inhalte der Vorjahre werden dabei bewusst aufgegriffen und vor dem Hintergrund aktueller Beispiele weiter vertieft. Die Schüler der GESS haben sehr verschiedene Bezüge zu Deutschland und Europa. Manche Schüler haben außerhalb der Schule nur wenige Beziehungen nach Deutschland und Europa, andere verlassen nur für einen begrenzten Zeitraum Europa. Ein besonderer Fokus ist daher auf die Vermittlung grundlegender staatsbürgerlicher Kenntnisse zu legen, sowie auf den Bezug zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen in Deutschland. B Hinweise zur Differenzierung Alle Schüler der Klassenstufen werden im Fach Wirtschaft und Soziales gemeinsam unterrichtet. Die Unterrichtsmethoden und -inhalte sollen der Heterogenität der Schülerschaft besondere Aufmerksamkeit widmen, indem praktische Arbeiten, Planspiele, Rollenspiele und alternative Leistungserhebungen eine besondere Rolle spielen. Bei der Leistungsmessung wird dem u.a. durch die doppelte Gewichtung der sonstigen Leistungen im Verhältnis zu den schriftlichen Leistungsnachweisen Rechnung getragen. (siehe D) 2

3 In der Sekundarschulordnung steht dazu geschrieben: 2.3 Gemeinsamer Unterricht Gemeinsam im Klassenverband unterrichtete Fächer entbinden nicht vom Prinzip der Differenzierung. Doch achtet die Lehrkraft darauf, dass der Unterricht und die Leistungserhebungen angemessene Anteile enthalten, denen alle Schüler trotz ihrer Unterschiedlichkeit im Normalfall gerecht werden können. Die Bewertung der Fachleistungen erfolgt in der Regel für alle Schüler einheitlich (s. 2.1). Ausnahmen können sich aus Punkt 2.4 (Schüler mit weiterem Förderbedarf) ergeben. Die Leistungserhebung der Schüler dient der Rückmeldung über den Lernprozess und bezieht die Anforderungsniveaus I, II und III im Verhältnis 30:50:20 ein. 3

4 C Tabellarische Übersicht über Kompetenzen und Inhalte Klasse 8 Kompetenzen Inhalte Zeit Methodencurriculum Schulspezifische Ergänzungen und Vertiefungen die Entstehungsgeschichte und den geschichtlichen Hintergrund des Grundgesetzes einordnen den Aufbau des Grundgesetzes beschreiben zur besonderen Bedeutung von Artikel 1 Stellung nehmen den Charakter des Bundesrepublik Deutschland anhand Artikel 20,1 erklären einige Grundrechte nennen und einordnen Bezüge zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte herstellen zu einem aktuellen Thema bezugnehmend auf das Grundgesetz oder die Menschenrechte Stellung beziehen die Notwendigkeit des Wirtschaftens erkennen und erläutern, dabei benutzen die Schüler angemessenes Vokabular das ökonomische Prinzip erklären den Zusammenhang von Preis, Angebot und Nachfrage an passenden Beispielen erklären Kredite und Geldanlageformen nennen und beurteilen Beispiele für Kaufverträge nennen Themenbereich 1: Das Grundgesetz 1. Entstehungsgeschichte des Grundgesetz 2. Aufbau des Grundgesetz 3. Die Grundrechte in Artikel 1-19 mit besonderem Fokus auf Artikel 1 GG 4. Der Charakter der Bundesrepublik Deutschland Themenbereich 2: Der Markt 1. Bedürfnis und Bedarf 2. Angebot und Nachfrage, Preisbildung 3. Ökonomisches Prinzip 4. Markt, Wettbewerb und Marktversagen 5. Kredite und Geldanlage 6. Verträge, Kaufverträge und Vertragsfreiheit 8 h Einen Gesetzestext lesen und mit eigenen Worten widergeben 16 h In einem Planspiel agieren Ein Schwerpunkt liegt in der Betrachtung tagesaktueller politischer Geschehnisse in Deutschland. 4

5 die Grundsätze der Vertragsfreiheit nennen und erklären die Entwicklung von der Natural- zur Geldwirtschaft beschreiben Funktionen des Geldes nennen und erklären Inflation und Deflation erklären das Zustandekommen von Wechselkursen beschreiben Meilensteine bei der Einführung des Euros nennen Themenbereich 3: Geld und Währungen 1. Funktionen des Geldes 2. Wechselkurs 3. Inflation, Deflation 4. EURO, EZB 10h Diagramme und andere nichtkontinuierliche Texte lesen und interpretieren Wechselkurse, Kursgewinne, Kursverluste berechnen 5

6 Klasse 9 Kompetenzen Inhalte Zeit Methodencurriculum Schulspezifische Ergänzungen und Vertiefungen Eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten benennen und beschreiben Berufswünsche und ziele identifizieren und nennen mehrere Berufe aus verschiedenen Berufsfelder beschreiben das System der Dualen Ausbildung erklären am Beispiel eines Berufes den Wandel in der Arbeitswelt beschreiben sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten eine Arbeitsplatzbeschreibung formulieren ein Berichtsheft verfassen verschiedene Geldanlageformen nennen und beurteilen die Grundlagen des Wertpapierhandels beschreiben die Funktionen einer Börse nennen und erklären die Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland nennen und ihre Bedeutung erklären den Weg der Gesetzgebung nachskizzieren und an einem Beispiel beschreiben erklären, wie der Bundestag arbeitet und welche Aufgaben die MdB haben die wichtigsten deutschen Parteien nennen und ihre Ziele und Themenbereich 1: Berufswahl 1. Fähigkeiten und Fertigkeiten 2. Berufswünsche 3. Berufsfelder 4. Das duale System 5. Arbeitswelt im Wandel 6. Bewerbungsverfahren 7. Durchführung und Dokumentation eines Betriebspraktikums Themenbereich 2: Markt 1. Geldanlage 2. Aktie und Wertpapiere 3. Börsen, v.a. Wertpapierbörsen Themenbereich 3: Die Bundesrepublik Deutschland 1. Grundgesetz 2. Verfassungsschema 3. Verfassungsorgane 4. Bundestag 5. Wahlrecht 6. Gesetzgebung 6 16 h Eine Selbstpräsentation erstellen Über Berufe und Berufsfelder recherchieren 6 h 10h ein Interview vorbereiten, durchführen und dokumentieren Das zweiwöchige Betriebspraktikum findet in den beiden Wochen vor den Osterferien statt siehe E

7 Überzeugungen einordnen Mehrheits- und Verhältniswahlrecht erklären, Vor- und Nachteile erörtern Freie Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft und Planwirtschaft jeweils erklären und voneinander unterscheiden die Prinzipien des Wettbewerbs, die Funktionsweise des Marktes und die Bedeutung von Angebot und Nachfrage für die Preisbildung erklären Handlungsmöglichkeiten von Wirtschaftspolitik nennen und bewerten in einem Anwendungsbeispiel verschiedene wirtschaftspolitische Ansätze beschreiben und abwägen die vier Ziele stattlicher Wirtschaftspolitik nennen und erklären Gründe für die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes nennen Meilensteine der Entstehung der EU nennen die Struktur der EU beschreiben die Organe der EU nennen Stellung nehmen zu aktuellen Herausforderungen der EU Struktur und Aufbau des ASEAN beschreiben Schwierigkeiten des ASEAN erklären EU und ASEAN gegenüberstellen Themenbereich 4: Wirtschaftsmodelle 1. Freie Marktwirtschaft 2. Planwirtschaft 3. Wirtschaftsmodelle 4. Wirtschaftspolitik Themenbereich 5: Wirtschaftsräume EU und ASEAN 1. EU Entstehung und Struktur 2. EU - Zukunftsperspektiven 3. ASEAN Geschichte und Perspektiven 4. Wirtschaftsraum und Freihandelszone 16 h 18 h 7

8 Klasse 10b - Realschulabschlussklasse Kompetenzen Inhalte Zeit Methodencurriculum Schulspezifische Ergänzungen und Vertiefungen den historischen Entstehungskontext des Grundgesetzes darlegen, die Bedeutung der Grundrechte für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft erschließen, Demokratie von anderen Herrschaftsformen unterscheiden, die Strukturprinzipien des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland nach Art. 20 GG erläutern, den Aufbau der politischen Systeme ( ) der Bundesrepublik Deutschland erklären, politische Wahlen als Partizipationsmöglichkeit in der Bundesrepublik Deutschland erklären, Mitwirkungsmöglichkeiten am politischen Prozess vergleichen, den Gesetzgebungsprozess an einem Beispiel beschreiben, Ursachen und Formen von Extremismus charakterisieren. die Zusammenhänge der zunehmenden Globalisierung mit ihren Wirkungen beschreiben, den Maßnahmenkatalog der Agenda21-Konferenzen hinsichtlich ausgewählter Aspekte (z. B. Klimawandel, Artenvielfalt, Themenbereich 1: Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland 1. Verfassungsschema und Strukturprinzipien der Bundesrepublik Deutschland 2. Grundrechte und Menschenrechte 3. Demokratie 4. Partizipation 5. Extremismus Themenbereich 2: Überleben in der Einen Welt 1. Globalisierung 2. Agenda Spannungsfeld Ökonomie / Ökologie 8 22 h mit ausgewählten Kategorien einen Konflikt auf kommunaler Ebene, Landes- oder Bundesebene analysieren, Interessen und Handlungen politischer Akteure in verschiedenen medialen Darstellungen beurteilen, Mittel des Wahlkampfes, z. B. Wahlplakate, Wahlwerbung, sowie Wahlergebnisse auswerten, Möglichkeiten politischer Partizipation, z. B. Leserbrief, Wahl, simulieren. Pro- und Kontra- Argumente zur Frage möglicher Parteienverbote diskutieren. 22 h aus unterschiedlichen Quellen Informationen zur Agenda21 klassifizieren,

9 nachhaltige Entwicklungspolitik) analysieren Folgen der Globalisierung, z. B. für Ökologie und Ökonomie, ermitteln, Merkmale und Ursachen sozialer Ungleichheit in seiner persönlichen Umgebung und in der Bundesrepublik Deutschland charakterisieren, das Sozialstaatsprinzip erläutern, Ursachen und Folgen des sozialen Wandels beispielhaft beschreiben, Vorstellungen unterschiedlicher Interessengruppen über die Zukunft des Sozialsystems vergleichen, Motive des europäischen Einigungsprozesses und deren Aktualität bewerten, historische Etappen der europäischen Integration den Bereichen Wirtschaft und Politik zuordnen, Aufgaben und Zusammenwirken zentraler europäischer Institutionen darlegen, ein zukunftsrelevantes Problem der Europäischen Union, z. B. Energieoder Sicherheitspolitik, Umweltschutz, erörtern. Themenbereich 3: Gesellschaft und Politik im Wandel 1. Sozialstaat 2. Europäische Integration 3. Herausforderungen für die Zukunft Europas 22 h aus komplexen Sachtexten gewonnene Informationen visualisieren, Statistiken zum sozialen Wandel und Schaubilder erstellen und auswerten, sich argumentativ mit Chancen und Problemen des europäischen Integrationsprozesses, z. B. durch Pro- und Kontra-Debatte, auseinandersetzen, Karikaturen als Mittel politischer Meinungsbildung analysieren. 9

10 D Hinweise zur Leistungsbeurteilung In unserer Notenordnung wird für die Leistungsbeurteilungen festgehalten: Die sonstigen Leistungen machen in den Hauptfächern in der Regel die Hälfte der Gesamtnote eines Schuljahres aus, in den Nebenfächern zwei Drittel. Die mündliche Beteiligung im Unterricht muss zu 20% in diese Gesamtnote einfließen. Die Teilnoten der Sonstigen Leistungen sind gesondert auszuweisen. Dies bezieht sich insbesondere auf die mündliche Beteiligung im Unterricht, für die insgesamt eine Note nach den Teilkriterien Qualität, Quantität, allgemeine Aufmerksamkeit /Engagement zu bilden ist. Klassenarbeiten werden in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und in der 2. Fremdsprache (= Hauptfächer) sowie im Sachunterricht der Grundschule geschrieben. Sie machen in der Regel die Hälfte der Gesamtnote eines Schuljahres aus. Langtests sind schriftliche Leistungsnachweise in anderen Fächern (= Nebenfächer, vor allem Natur-, Gesellschaftswissenschaften) von über 15 Minuten Dauer. Sie machen ein Drittel der Gesamtnote eines Schuljahres aus. Sonstige Leistungen sind alle anderen Leistungsnachweise, und zwar die mündliche Beteiligung im Unterricht, Kurztests (d.h. von weniger als 15 Minuten Dauer), die schriftliche Überprüfung der Hausaufgaben (z.b. Vokabelabfrage), Stegreifaufgaben, Heftführung, Protokolle, Referate etc. In Klasse 9 wird eine Praktikumsdokumentation angefertigt, die den Langtest im zweiten Halbjahr ersetzt. Für die Prüfungsbestimmungen in Klasse 10b gilt davon abweichend, dass die sonstigen Leitungen die Hälfte der Gesamtnote ausmachen. Für die Anforderungsbereiche gibt die Notenordnung vor: Bei Schülern und in Fächern, wo keine im Zeugnis festgehaltene Leistungsdifferenzierung vorliegt sowie generell in den Erweiterungskursen orientiert sich die Gewichtung der einzelnen Anforderungsbereiche in Klassenarbeiten und Langtests an den jeweiligen fachspezifischen Vorgaben der Einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) in der Abiturprüfung, und zwar nach dem Schlüssel AB I: 30% - AB II: 50% - AB III: 20%. 10

11 E Hinweise zum Betriebspraktikum Das Betriebspraktikum in Klasse 9 stellt einen wichtigen Baustein im Berufswahlprozess unserer Schüler dar. Auch für die Schüler, die das Abitur anstreben, ergeben sich Einblicke und Einsichten in die Arbeitswelt, die zu einem späteren Zeitpunkt in Klasse 11 wieder aufgegriffen werden. Neben dem Fach Wiso sind im Bewerbungsprozess die Fächer Deutsch und Englisch an der Vorbereitung des Betriebspraktikums beteiligt, Das Betriebspraktikum findet in den beiden Wochen vor den Osterferien statt. Die Schüler absolvieren dabei volle Arbeitstage, die sie im Anschluss dokumentieren und reflektieren. Zum benoteten Praktikumsbericht gehören Unterlagen aus der Vorbereitung auf das Praktikum, ein Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, die Tagesberichte aus dem Praktikum, eine kurze Beschreibung des Unternehmens sowie eine ausführliche Reflexion. 11

12 F Operatoren Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich I (Reproduktion) verlangen: aufzählen nennen wiedergeben zusammenfassen benennen bezeichnen beschreiben darlegen darstellen Kenntnisse (Fachbegriffe, Daten, Fakten, Modelle) und Aussagen in komprimierter Form unkommentiert darstellen Sachverhalte, Strukturen und Prozesse begrifflich präzise aufführen Wesentliche Aspekte eines Sachverhaltes im logischen Zusammenhang unter Verwendung der Fachsprache wiedergeben Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich II (Reorganisation und Transfer) verlangen: analysieren auswerten charakterisieren einordnen erklären erläutern herausarbeiten ermitteln erschließen interpretieren vergleichen widerlegen Materialien oder Sachverhalte kriterienorientiert oder aspektgeleitet erschließen, in systematische Zusammenhänge einordnen und Hintergründe und Beziehungen herausarbeiten Daten oder Einzelergebnisse zu einer abschließenden Gesamtaussage zusammenführen Sachverhalte in ihren Eigenarten beschreiben und diese dann unter einem bestimmten Gesichtspunkt zusammenführen Eine Position zuordnen oder einen Sachverhalt in einen Zusammenhang stellen Sachverhalte durch Wissen und Einsichten in einen Zusammenhang (Theorie, Modell, Regel, Gesetz, Funktionszusammenhang) einordnen und deuten Wie erklären, aber durch zusätzliche Informationen und Beispiele verdeutlichen Aus Materialien bestimmte Sachverhalte herausfinden, auch wenn sie nicht explizit genannt werden, und Zusammenhänge zwischen ihnen herstellen Sinnzusammenhänge aus Materialien erschließen Sachverhalte gegenüberstellen, um Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede herauszufinden Argumente anführen, dass Daten, eine Behauptung, ein Konzept oder eine Position nicht haltbar sind 12

13 Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich III (Reflexion und Problemlösung) verlangen: begründen beurteilen bewerten Stellung nehmen entwerfen entwickeln erörtern gestalten problematisieren prüfen überprüfen sich auseinander setzen diskutieren Zu einem Sachverhalt komplexe Grundgedanken unter dem Aspekt der Kausalität argumentativ und schlüssig entwickeln Den Stellenwert von Sachverhalten oder Prozessen in einem Zusammenhang bestimmen, um kriterienorientiert zu einem begründeten Sachurteil zu gelangen Wie beurteilen, aber zusätzlich mit Reflexion individueller und politischer Wertmaßstäbe, die Pluralität gewährleisten und zu einem begründeten eigenen Werturteil führen Ein Konzept in seinen wesentlichen Zügen erstellen Zu einem Sachverhalt oder zu einer Problemstellung ein konkretes Lösungsmodell, eine Gegenposition, ein Lösungskonzept oder einen Regelungsentwurf begründend skizzieren Zu einer vorgegebenen Problemstellung eine reflektierte, kontroverse Auseinandersetzung führen und zu einer abschließenden, begründeten Bewertung gelangen Produktorientierte Bearbeitung von Aufgabenstellungen. Dazu zählen unter anderem das Entwerfen von eigenen Reden, Strategien, Beratungsskizzen, Karikaturen, Szenarien, Spots und von anderen medialen Produkten sowie das Entwickeln von eigenen Handlungsvorschlägen und Modellen Widersprüche herausarbeiten, Positionen oder Theorien begründend hinterfragen Inhalte, Sachverhalte, Vermutungen oder Hypothesen auf der Grundlage eigener Kenntnisse oder mithilfe zusätzlicher Materialien auf ihre sachliche Richtigkeit bzw. auf ihre innere Logik hin untersuchen Zu einem Sachverhalt, zu einem Konzept, zu einer Problemstellung oder zu einer These etc. eine Argumentation entwickeln, die zu einer begründeten Bewertung führt 13