Diabetes P atientenschulung Teil HEXAL AG
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- Gisela Busch
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Diabetes P atientenschulung Teil 1
2 I nhalt Aktuelle Situation Klassifikation der Diabetes Formen Der Zuckerstoffw echsel Symptome Beeinflussende Faktoren Das metabolische Syndrom Folgeerkrankungen Verständnisfragen Seite 2
3 Die aktuelle Situation w eltw eit W eltw eit: über 250 Mio. Diabetiker Bis 2030: Anstieg auf 435 Mio. Diabetikerw eltw eit Diabetes kostet jedes Jahr 4 Millionen Menschen das Leben Die meisten nachgew iesenen Erkrankungen: 1. I ndien: 50,8 Mio. Diabetiker 2. China: 43,2 Mio. Diabetiker 3. USA: 26,8 Mio. Diabetiker Deutschland auf P latz 6! Die meisten Erkrankten sind Typ I I Diabetiker. Seite 3
4 Die aktuelle Situation in Deutschland Deutschland: insgesamt 7,5 Millionen Diabetiker Dunkelziffer liegt viel höher: Experten vermuten derzeit 10 Mio. Erkrankte Deutschland auf P latz 6 w eltw eit Diabetes kostet jedes Jahr ca Menschen in Deutschland das Leben Die meisten Erkrankten sind Typ I I Diabetiker. Seite 4
5 Klassifikation Diabetes mellitus Typ I Autoimmunerkrankung Erste Symptome oft innerhalb von Tagen oder W ochen Lebenslange Insulinbehandlung notw endig Erkrankung häufig im Kindes und Jugendalter Meist schlanke Menschen ca. 10 % aller Diabetiker sind Typ I Diabetiker Diabetes mellitus Typ I I Störung der I nsulinw irkung und der I nsulinfreisetzung Chronisch, fortschreitende Erkrankung Erkrankung überw iegend im mittleren bis höheren Alter Meist übergew ichtige Menschen ca. 90 % aller Diabetiker sind Typ II Diabetiker Seite 5
6 Klassifikation Schw angerschaftsdiabetes Glukosetoleranzstörung, ausgelöst durch hormonelle Umstellung Ca. 4 % der Schw angeren betroffen Bei den meisten Frauen bildet sich der Diabetes nach der Schw angerschaft zurück Häufig entw ickeln diese Frauen nach Jahren einen Typ II Diabetes. Andere spezifische Diabetes Typen Es liegen bekannte Ursachen vor, w ie z. B.: Genetische Defekte der I nsulinfreisetzung Genetische Defekte der Funktion der insulinproduzierenden Zellen I nfektionen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse Tumorerkrankungen Durch Medikamente ausgelöst (z. B. Kortison, alpha Interferon) Beta Zellen der Bauchspeicheldrüse w erden zerstört Seite 6
7 Der Zuckerstoffw echsel bei gesunden Menschen Zufuhr der Kohlenhydrate über die Nahrung Aufspaltung in einzelne Zuckerbestandteile (z.b. Glukose) im Darm Aufnahme der Glukose über die Darmw and ins Blut Glukose gelangt mit Hilfe des Insulins in Muskel und Organzellen Körperzelle I nsulin als Türöffner Seite 7
8 Der Zuckerstoffw echsel bei Diabetes mellitus Typ I Zufuhr der Kohlenhydrate über die Nahrung Aufspaltung in einzelne Zuckerbestandteile (z.b. Glukose) im Darm Aufnahme der Glukose über die Darmw and ins Blut Bauchspeicheldrüse produziert kein I nsulin mehr Körperzelle Glukose gelangt nicht mit Hilfe des I nsulins in Muskel und Organzellen Unterversorgung der Körperzellen, obw ohl genügend Glukose vorhanden ist Seite 8
9 Der Zuckerstoffw echsel bei Diabetes mellitus Typ I I Zufuhr der Kohlenhydrate über die Nahrung Aufspaltung in einzelne Zuckerbestandteile (z.b. Glukose) im Darm Bauchspeicheldrüse produziert verstärkt I nsulin um Energiemangel zu bekämpfen Beta Zellen produzieren kein I nsulin mehr Körperzelle Aufnahme der Glukose über die Darmw and ins Blut Glukose gelangt nicht mit Hilfe des I nsulins in Muskel und Organzellen Zellen sind insulinunempfindlich Zucker gelangt nicht in Körperzellen Hohe Blutzuckerspiegel Seite 9
10 Symptome Diabetes mellitus Typ I Häufiges und erhöhtes W asserlassen Erhöhter Durst Gew ichtsverlust Müdigkeit Symptome stärker ausgeprägt als beim Typ I I Diabetiker Diabetes mellitus Typ 2 Selten erhöhtes W asserlassen Selten erhöhter Durst Kein Gew ichtsverlust Selten Müdigkeit Vorliegen diabetischer Folgeerkrankungen Symptome nicht so stark ausgeprägt w ie beim Typ I Diabetiker Seite 10
11 Beeinflussende Faktoren Diabetes mellitus Typ II Risikofaktoren Genetische Disposition Bew egungs mangel Übergew icht Fehlernährung Lebensalter Stress Rauchen Diabetes Typ I I kann vererbt w erden Steigert die I nsulinresistenz der Körperzellen 80 90% der Typ I I Diabetiker leiden an Übergew icht Häufiger Verzehr von Nahrungsmitteln mit geringem Nährw ert und hohem Fettanteil Mit steigendem Alter sinkt die I nsulinproduktion Freie Radikale schädigen die Beta Zellen der Bauchspeicheldrüse Seite 11
12 Das metabolische Syndrom Typ I I Diabetiker leiden häufig unter Bluthochdruck Übergew icht hohen Blutfettw erten Bezeichnung: metabolisches Syndrom Erhöhtes Risiko für Herz Kreislauf Erkrankungen Diabetes Therapie senkt Risiko! Seite 12
13 Folgeerkrankungen Erhöhte Blutzuckerspiegel bleiben nicht ohne Folgen! Folgeschäden sind meist nicht sofort spürbar Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt w ahrnehmen! Um Folgeschäden zu vermeiden: Konsequente Diabetes Behandlung! Gehirn Augen Herz Haut Niere Geschlechtsorgane Füße Seite 13
14 Folgeerkrankungen: Augen s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Schädigung der Blutgefäße in den Augen Fachausdruck: Retinopathie Erste Veränderungen sind meist nicht sofort spürbar Später tritt Sehkraftverlust ein Extremfall: Erblindung 1 x jährlich zum Augenarzt Gute Blutzuckereinstellung! I m fortgeschrittenen Zustand: Laserbehandlung, Operationen am Auge Seite 14
15 Folgeerkrankungen: Nieren s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Beeinträchtigung der Filterfunktion der Nieren Fachausdruck: Nephropathie Erhöhte Ausscheidung eines bestimmten Eiw eißes (Albumin) im Harn Später: erhöhter Kreatininw ert im Blut Mindestens 1 x im Quartal Harn auf Albumin untersuchen Mindestens 1 x im Jahr Kreatininw ert im Blut bestimmen Gute Blutzuckereinstellung Blutdruckbehandlung Eiw eißarme Ernährung Bei Nierenversagen: Dialyse Seite 15
16 Folgeerkrankungen: Verschlusskrankheiten s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Durchblutungsstörungen in den Beinen Fachausdruck: arterielle Verschlusskrankheit (AVK) Blasse Hautfärbung an betroffenen Stellen Schmerzen nach kurzen Gehstrecken Mindestens 1 x im Jahr Fußpulse abtasten lassen Rachen aufhören! Medikamente Operative Maßnahmen Seite 16
17 Folgeerkrankungen: Erektionsstörungen s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Durchblutungsstörungen und Nervenschäden führen beim Mann zu Potenzproblemen Fachausdruck: erektile Dysfunktion Mangelnde und fehlende Versteifung des männlichen Gliedes Abklärung durch einen Urologen Medikamente Erektionshilfen Operative Maßnahmen P sychologische Beratung Seite 17
18 Folgeerkrankungen: Herz s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße schädigen das Herz Fachausdruck: koronare Herzerkrankung Gefühl der Enge Druckgefühl oder Atemnot Erste Anzeichen erstmalig unter körperlicher Belastung 1 x jährlich EKG beim Arzt durchführen lassen Rauchen aufhören! Medikamente Operative Maßnahmen Seite 18
19 Folgeerkrankungen: Schlaganfall s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Durchblutungsstörungen der Gefäße im Gehirn Gleichgew ichtsstörungen Seh oder Hörstörungen Sprachstörungen Lähmungen in Armen, Beinen oder Gesicht Regelmäßige Blutzucker, Blutdruck und Blutfettw erte kontrollieren Sofort Arzt rufen! Medikamente Seite 19
20 Folgeerkrankungen: Neuropathie s Krankheitsbild? W ie erkennen? Untersuchung? Maßnahmen? Erhöhte Blutzuckerw erte schädigen die Nerven in den Beinen Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl in den Fußsohlen Schmerzen in den Beinen Beschw erden sind im Ruhezustand stärker ausgeprägt Nachlassendes Temperatur und Berührungsempfinden Z.B. Stimmgabel P rüfung Vorbeugung und Behandlung mit Medikamenten (z.b. alpha Liponsäure) Bei Schmerzen: Schmerztherapie Seite 20
21 Folgeerkrankungen: Neuropathie Gefahr einer Neuropathie: Diabetischer Fuß Verletzungen w erden nicht mehr w ahrgenommen Folge: schlecht heilende W unden, I nfektionen, Vereiterungen, Entzündungen des Knochens usw. Extremfall: Amputation I n Deutschland jährlich Amputationen w egen eines diabetischen Fuß syndroms Seite 21
22 Verständnisfragen (1) 1. zw ei w ichtigen Aufgaben besitzt das I nsulin? Türöffner, Senkung des Blutzuckerspiegels 2. W o w ird das I nsulin produziert? I n der Bauchspeicheldrüse 3. r Diabetes Typ kommt am häufigsten vor Typ I oder Typ I I? Diabetes Typ I I 4. I n w elchem Lebensalter tritt der Typ I I Diabetes bevorzugt auf? Nach dem 50. Lebensjahr 5. Nennen Sie vier typische Ursachen für einen Typ I I Diabetes. Fehlernährung, Bew egungsmangel, Übergew icht, genetische Ursachen 6. W ie entsteht ein Typ I I Diabetes? Zellen sind unempfindlicher gegenüber I nsulin, Türöffner P rinzip funktioniert nicht mehr Seite 22
23 Verständnisfragen (2) 7. Unter w elchen Erkrankungen leiden Typ I I Diabetiker häufig noch? (Hinw eis: metabolisches Syndrom) Bluthochdruck, Übergew icht, hohe Blutfette 8. Nennen Sie vier typische Folgeerkrankungen z. B. Verschlusskrankheiten in den Beinen, Neuropathie, Schlaganfall, Herzerkrankungen 9. W ie macht sich eine Neuropathie bemerkbar? Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl in den Fußsohlen, Schmerzen in den Beinen, Beschw erden sind im Ruhezustand stärker ausgeprägt, nachlassendes Temperatur und Berührungsempfinden 10. Gefahr geht von einer Neuropathie aus? Diabetischer Fuß Seite 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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