Evaluation. Ruhr Universität Bochum. Fakultät für Sportwissenschaft Sommersemester 2015 Sprachförderung im Sportunterricht. Dozent: Adam Frytz
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- Barbara Martin
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1 Ruhr Universität Bochum Fakultät für Sportwissenschaft Sommersemester 2015 Sprachförderung im Sportunterricht Dozent: Adam Frytz Evaluation Termin: Zeit: Uhr Ort: Campussporthalle 1 Dozentin: Adam Frytz Referenten: Carolin Held & Florian Baumeister 1
2 Inhalt Das Seminar Sprachförderung im Sportunterricht Thema der Stunde Bedingungsanalyse Sachanalyse Ziele der Stunde Hauptlernziele Stundenverlauf Begründung des Stundenverlaufs Auswertung Der Schülerfragebögen Der Reflexionsbögen der Studenten Die wichtigsten Thesen des Lehrerinterviews
3 Das Seminar Sprachförderung im Sportunterricht Das Seminar Sprachförderung im Sportunterricht hat uns Studenten die Möglichkeit gegeben, den Sport nicht nur wie wir es aus unsere eigenen Sportstunden kennen zu gestalten, sondern es wurde ein Schwerpunkt auf die Sprachförderung gesetzt. Um diese neue Art zu unterrichten kennenzulernen haben wir in dem Seminar die Möglichkeit bekommen, dieses Thema nicht nur praktisch, sondern aus theoretisch umzusetzen. Durch eine AG wurde uns Teilnehmern klar, dass man auch Unterricht gestalten kann, indem man nicht nur das Sportliche in Betracht zieht, sondern auch durch leichte Veränderungen die Sprache der Kinder fördern kann und der Sportunterricht ein sehr geeignetes Mittel dafür ist. 1. Thema der Stunde Das Thema unserer Stunde lautet Evaluation. In unserer Stunde wollen wir mit den Teilnehmer/innen die Themen und die Erlebnisse mit der Klasse reflektieren. Dabei beziehen wir uns auf die vorbereiteten Lehrproben der Kommilitonen, um am Ende ein Fazit aus dem gesamten Projekt erschließen zu können Bedingungsanalyse Der Kurs Sprachförderung im Sportunterricht findet donnerstags in der Zeit von 10:15-11:45 Uhr in der Halle Markstraße statt. In jeder Seminarstunde haben zwei Studenten zu einem bestimmten Thema eine Lehrprobe und einen dazugehörigen Theorieteil vorgefertigt. Die Kommilitonen sind in dem Fall die Probanden und können am Ende den Inhalt sowie das Vorgehen kritisieren. Am Nachmittag haben die Studenten, die an dem Tag eine Lehrprobe geleitet haben, dann die Möglichkeit, die Lehrprobe in der AG durchzuführen. Die Leitung unterliegt Adam Frytz. Zu beachten ist, dass das Seminar der dritte Teil des Optionalbereichs Deutsch für Schüler und Schülerinnen mit Zuwanderungsgeschichte ist. Dementsprechend sind in diesem Seminar nur Studenten, die sehr wahrscheinlich später in der Schule tätig sein werden. Diese weisen eine Alterspanne zwischen 19 bis 26 Jahren auf. Da es sich bei der Teilnehmergruppe um Sportstudenten handelt, können wir mit einer 3
4 guten Grundmotivation und einer Homogenität rechnen, außerdem gehen wir von einer grundlegenden motorischen und didaktischen Fertigkeit aus, um sportliche Übungen vermitteln zu können. Die Grundmotivation zeigte sich in den vergangenen Seminareinheiten, von denen wir auf unsere Einheit schließen können. Durch den bisherigen Semesterverlauf konnten die Studenten sich sowohl untereinander als auch die Klasse durch Kennlernspiele kennenlernen. Dadurch entstand eine lockere und arbeitsfreundliche Atmosphäre. Unser Lehrversuch zum Thema Evaluation wurde an zwei Veranstaltungen durchgeführt. Am , sowie am in der Zeit von Uhr. 2.2 Sachanalyse Evaluation Im gesamten Seminar nimmt die Stellungnahme der Schüler und der Studenten einen sehr wichtigen Part ein. Die angehenden Lehrer versuchen eine Sportstunde, zu konzipieren. Dies ist jedoch nicht neu für die Sportstudenten, denn sie müssen in vielen unterschiedlichen Arten von Sportkursen ihren Kommilitonen das Thema selbst erläutern. Neu ist es jedoch in diesem Seminar, dass sie nach einer Erprobung die Möglichkeit haben, eine reale Sportstunde, in einer achten Klasse, durchzuführen. Des Weiteren liegt ein neuer Schwerpunkt in den sportlichen Kursen. Es ist nicht mehr nur das didaktische Verhalten während des Lehrens, sondern die Kommilitonen müssen besonders auf die Sprachförderung achten. Um auf die Kinder adäquat reagieren zu können, probieren sie ihr Stundenkonzept vorerst bei ihren Kommilitonen aus. Hierbei sollten diese eine produktive Stellungnahme abgeben. Dadurch spielt die Evaluation eine große Rolle. Allgemein ist zu sagen, dass alle Teilnehmer angehende Lehrer sind, welche im Laufe ihrer Ausbildung immer wieder reflektieren. Sie dürfen niemals eine Antwort übergehen oder nicht darauf eingehen. Außerdem ist eine weitere wichtige Fertigkeit, die die angehenden Lehrer im Laufe ihrer Ausbildung erwerben müssen, die Bildung von geschickten Fragestellungen, 4
5 denn es fällt schwer, diese erfolgreich zu bilden, um eine präzise Antwort zu bekommen. 3. Ziele der Stunde 3.1 Hauptlernziele Das Ziel unserer Seminareinheit war, einen reflektorischen Gedankengang bei den Studenten zu bewirken und am Ende die Sinnhaftigkeit des Seminars zu reflektieren. Sie sollten durch die Besprechung über das Geschehene eine eigene Meinung bilden. Dadurch haben wir ermöglicht, dass die Teilnehmer sich bewusst machen, ob sie eine Unterrichtsstunde mit dem Schwerpunkt der Sprachförderung auch im späteren Berufsleben in Erwägung ziehen möchten. Durch die Herausarbeitungen der positiven und negativen Erfahrungen wird ihnen nochmals ein objektives Bild des Projektes aufgezeigt und sie haben noch einmal die Chance die eigene Meinung sinnhaft zu vertreten. 4. Stundenverlauf Die eigentliche Stunde wurde von zwei Kommilitonen gehalten, wir waren mit dem gesamten Kurs beobachtend tätig und haben am Ende der Stunde im Sitzkreis zusammen mit den SuS evaluiert. Zeitgleich wurde mit vier willkürlich ausgewählten Schülern ein Fragebogen zum gesamten Seminar ausgefüllt. Die Ergebnisse wurden in der darauf folgenden Theoriesitzung via PowerPoint und Mindmap präsentiert. In der Power Point Präsentation haben wir vorerst die Meinungen der Schüler genannt und auf die Studenten wirken lassen. Es war sehr informativ, die Behauptungen zu erfahren, denn dadurch haben die Kommilitonen einen Einblick bekommen, wie das gesamte Seminar auf die Kinder gewirkt hatte. Nach der PowerPoint Präsentation haben wir zusätzlich noch das Video über das Interview mit dem Lehrer gezeigt, um dann im Folgenden eine kleine Diskussionsrunde zu starten. Dieses Video ist im Anhang vorhanden. Des Weiteren war uns mit der Mind Map wichtig, dass die 5
6 Teilnehmer einen schnellen Überblick über alle Themen bekamen, welche sie dann mit Hilfe eines anderen Vortrags einer Teilnehmerin reflektiert haben. 4.1 Begründung des Stundenverlaufs Unser Vorgehen ist dadurch zu begründen, dass die Schüler eine Chance haben sich zu äußern und ihre Meinung über das Seminar zu vertreten. Zugleich gab dies uns Studenten ein Feedback über das eigene Vorgehen und natürlich über den Stundenaufbau. Des Weiteren sollten die Studenten mithilfe der Mindmap noch einmal alle Themen des Seminars ins Gedächtnis rufen und sich im Großen und Ganzen, nachdem alle Themen durchlaufen worden sind, eine Meinung bilden, ob dieses Vorgehen mit dem Schwerpunkt auf Sprachförderung, eine gute neue Unterrichtsidee ist und man später einige Stunden so aufbauen möchte, oder es doch eher nur eine theoretische Vorstellung ist. 5. Auswertung 5.1 Der Schülerfragebögen Der Schülerfragebogen umfasste 11 Fragen. Sie zielten darauf ab, zunächst einen groben Überblick darüber zu bekommen, ob die Kinder Migrationshintergrund haben und ob in der Freizeit Sport getrieben wird. Im weiteren Verlauf wurde das Seminar evaluiert, dies geschah in Form von Fragen zu Inhalten und Lehrerverhalten. Darüber hinaus konnte in der letzten Frage auch Kritik geübt werden. Problematisch ist sicherlich, dass lediglich 4 Schüler den Bogen ausgefüllt haben, eine andere Form wäre jedoch nicht möglich gewesen. Nach dem Vergleich mit der Evaluation im Sitzkreis sind die Ergebnisse jedoch deckungsgleich. Bei ca. 50 % der Schüler wird Zuhause noch eine weitere Sprache außer Deutsch gesprochen, wobei alle angaben, dass Deutsch aber als erste Sprache gesprochen wird. Weiterhin gaben fast alle Kinder der Klasse an, in ihrer Freizeit Sport zu betreiben, viele sogar in einem Verein. Die Kinder, welche nicht in einem Verein waren, fuhren in der Regel viel Fahrrad oder Skate-/Longboard. Die von der AG gehaltenen Stunden wurden von allen Schülern als positiv beschrieben. Man habe neue Spiele gelernt und die 6
7 gesamte Situation war angenehm und spaßig. Im Vergleich zum normalen Sportunterricht befanden die Schüler die Stunden der AG als besser gestaltet und wie bereits erwähnt spaßiger. Unser Versuch die Kommunikation zu fördern war erfolgreich, weil alle Schüler dies bestätigten. Durch die guten Spiele waren wir gezwungen mehr zu miteinander zu reden. oder Ja, sonst hätte man das Spiel nicht gewinnen können. waren Antworten auf die Frage, ob die Kommunikation gefördert wurde. Einige Schüler merkten jedoch an, dass dieser Effekt nur im Sportunterricht zu beobachten war. In der Pause fielen die Schüler wieder in alte Strukturen bzw. Gruppen. Das Problem der Grüppchenbildung ist jedoch ein normaler Vorgang in großen Einrichtungen. Kritikpunkte gab es nicht, außer dass die AG zu oft ausgefallen sei, was jedoch nicht an den Studenten, sondern an der Organisation des Schulalltags lag. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Schüler in der Regel auch in der Freizeit Sport treiben und dass trotz der Anzahl von Schüler mit Migrationshintergrund in der Familie anscheinend deutsch gesprochen wird. Darüber hinaus kann die gesamte AG als Erfolg verbucht werden, weil Schüler, Studenten und Lehrer einen Nutzen für die zukünftige Arbeit daraus ziehen können. 5.2 Der Reflexionsbögen der Studenten Der Beobachtungsbögen für die Studenten, welche in jeder AG Stunde von zwei weiteren Studenten ausgefüllt wurden, teilte sich in drei Kategorien. Schüler- Schüler, Schüler-Lehrer und Lehrer-Schüler. Aufgabe des Bogens war es, die sprachliche Fitness zu evaluieren. Zu jeder Kategorie waren 6-9 Fragen zu bewerten, dazu sollte auf einer Skala von 1 5 angekreuzt werden. 1 = trifft gar nicht zu, 5 = trifft voll zu. Eine Frage aus der Kategorie Schüler-Schüler lautete z.b. Die SuS sprechen untereinander, um Bewegungsaufgaben gemeinsam zu bewältigen? Andere Fragen gingen darüber hinaus auf das Sozialverhalten der SuS ein, wie beispielsweise Es wird eine andere Sprache als Deutsch benutzt, dabei werden SuS ausgeschlossen. Die Auswertung der Reflexionsbögen deckt sich mit den Ergebnissen der Schülerfragebögen. Es ist zu erkennen, dass auch die Studenten die AG als durchweg positiv beurteilten. In der Regel funktionierte die Kommunikation auf allen 7
8 Ebenen gut bis sehr gut, sowohl unter den Schülern als auch zwischen den Lehrern und den Schülern. Vereinzelt kam es durchaus zu Problemen bzgl. der Verständigung zu bestimmten Spielinhalten, dies wurde dann jedoch durch Mitschüler kompensiert. Nach der Auswertung des Studentenbogens ergibt sich ebenfalls das Bild, dass die AG ein voller Erfolg war. Kritikpunkte ließen sich auch in der Evaluation mit den Studenten nicht finden. 5.3 Die wichtigsten Thesen des Lehrerinterviews 1. Das Projekt, Sportstudenten jeden Donnerstag eine Sportstunde leiten zu lassen, ist sehr erfolgreich. 2. Sport hat eine andere Ebene als die sonstigen Fächer. Dort muss nicht unbedingt geschrieben werden, sondern man kann Aufgaben auch nur durch die Sprache erfüllen. 3. An der Erich-Kästner Gesamtschule ist der prozentuale Migrationsanteil sehr hoch. Die Integration der Migranten fällt im Sportunterricht leichter, da die Sportspiele wie zum Beispiel das Fußballspiel aus der Heimat bekannt sind. Kommunikation kann hier ebenfalls durch Zeichensprache stattfinden. 4. Der Sportunterricht fördert das Lernen einer Sprache im hohen Maße. Erste Wörter können gelernt werden, jedoch nicht der gesamte Satzbau. 5. Auch im Sportunterricht sollte der Lehrer den Schüler sprachlich verbessern. Beispielsituation: Jetzt werf doch mal! -> Sportunterricht mit Grammatik verbinden 6. Ein Kritikpunkt: Je stärker die Sprache im Sportunterricht thematisiert wird, desto schwieriger wird die Leitungsbeurteilung. Soll man Schüler mit sprachlichen Schwächen schlechter bewerten? Deshalb sollte Sprachförderung nebenbei laufen. 7. Durch gruppenteiliges Lernen fördert der Lehrer die Sprache im Unterricht. 8. Im Unterricht wird vom Schüler ausgehend ein Rückbezug auf unsere AG genommen. 9. Im Bereich Aufwärmen kann man einiges aus der AG für die Zukunft übernehmen. 10.Sport sollte man nicht als ein Nebenfach sehen. Auch die Chance der sprachlichen Vermittlung wahrnehmen. Schon kleine sprachliche Fehler nebenbei verbessern. 8
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