Bienen - Risikobewertung neue Entwicklungen
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- Eva Kaufman
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1 Bienen - Risikobewertung neue Entwicklungen Anja Bartels PSM, OEWI Pflanzenschutzmittel Zulassung, Inverkehrbringung, Kontrolle, Aktuelle Entwicklungen Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
2 Vorgeschichte Beobachtung von Bienenvolksverlusten, erhöhten Mortalitäten in den letzten Jahren Massive Vergiftungen 2008 in Süddeutschland Öffentliches Bewusstsein Publikationen zu subletalen Effekten Hohe Priorität in EU-Politik Weiterentwicklung der Methoden der Risikobewertung Notwendigkeit der Überarbeitung, Erweiterung der Methoden der PSM Risikobewertung für Bienen bzw. bestäubende Insekten 2
3 EFSA Mandat Mandat von COM for scientific and technical assistance to address issues on bees (PPR panel, Pesticides Unit) Risiko für Honigbiene, Bombus spp. und Solitärbienen Akute und chronische Effekte Langzeitauswirkungen infolge Exposition an geringe Konzentrationen Kumulative und synergistische Effekte Evaluierung existierender validierter Testprotokolle, Notwendigkeit der Entwicklung neuer Richtlinien (z.b. Exposition via Nektar und Pollen) 3
4 Entwicklung des EFSA Leitfadens Frühjahr Scientific Opinion on the science behind the development of a risk assessment of Plant Protection Products on bees (Apis mellifera, Bombus spp. and solitary bees) Nov. 2012: EFSA Draft Guidance Document on the Risk Assessment of Plant Protection Products on bees (Apis mellifera, Bombus spp. and solitary bees) öffentliche Kommentierungsphase
5 Schutzziele (protection goals) Zu schützende Ecosystem Services: - 1. Bestäubung - 2. Nahrungmittelproduktion - 3. Genetische Ressourcen und Cultural Services Zu schützende Attribute: Verordnung 1107/2009: akute und chronische Effekte auf Überleben und Entwicklung von Bienenvölkern, Effekte auf Larven und das Verhalten Fokus auf Parameter Colony Strength Lebensfähigkeit, Bestäubungsleistung, Bienenprodukte 5
6 Schutzziele (2) Auf Treffen mit MS RisikomanagerInnen vereinbart: Modell von Khoury et al. (2011) Mortalität von Sammelbienen in Zusammenhang mit Dauer (kurz- bis längerfristig) Erhöhung im Vergleich zur Hintergrundmortalität (15.3 %) The risk assessment scheme and associated trigger values enable an assessment that, if met, would ensure that exposure does not exceed a value that could lead to effects which are more than negligible in 90 % of sites (i.e. treated fields) where honey bee colonies are situated on the edge of treated fields 6
7 Schema Risikobewertung Kontaktexposition (Spritzbrühe, Staub) Behandelte Kultur / Beikraut / Feldrand / angrenzende Kultur Aufnahme von Pollen und Nektar Behandelte Kultur / Beikraut / Feldrand / angrenzende Kultur / Folgekultur Wasseraufnahme - Guttationsflüssigkeit, Oberflächenwasser, Pfützen Metaboliten in Pollen / Nektar Und das jeweils für: Honigbienen Hummeln Solitärbienen Spritzapplikation vs. solide Formulierungen 7
8 Erste Stufe der Risikobewertung: Tier 1 Standard First Tier (Screening + First Tier) Assessment deckt Folgendes ab: Akute Effekte (Kontakt, oral) auf Adulte Chronische Effekte (oral) auf Adulte (10 d) Subletale Effekte hinsichtlich Brutpflege (Effekte auf Hypopharynxdrüsen) Larventoxizität Akkumulative Effekte 8
9 Berechnungen Screening Step / Tier 1 HQ contact ETR acute adult oral ETR chronic adult oral ETR larvae ETR hpg akkumulative Toxizität Wasseraufnahme Metaboliten HQ hazard quotient ETR exposure toxicity ratio 9
10 Behandeltes Saatgut / Granulat 2 Schemata: In Saatfurche / Boden eingearbeitet auf Bodenoberfläche Parameter / Berechnungen wie für Spritzanwendung, Berechnung der Exposition unterschiedlich 10
11 Subletale Effekte (Tier 1) In derzeitiger Version Effekte auf die Hypopharynxdrüse (Futtersaftdrüse) zur Abdeckung von subletalen- und Verhaltens-Effekten Auswirkungen auf die Entwicklung der HPG (LC 50, NOEC) sollen mögliche Effekte auf die Brutentwicklung abdecken Es gibt derzeit noch keine ausgereifte Methodik zur Erfassung der Auswirkungen auf Verhaltensparameter, z.b. das Orientierungs-/Heimfindevermögen Link zu Schutzzielen ist schwierig! Dieser Bereich wird wahrscheinlich noch überarbeitet! 11
12 Wildbienen Assessment Faktor 10 für Extrapolation von HB- Endpunkts auf BB/SB Endpunkt Sicherheitsfaktor von 5 (höhere Sensitivität für reproduktive Effekte, Unterschiede zw. Arten) Testspecies Bombus terrestris und Osmia spp. Protokolle für akut Kontakt- und Oral-Test in Entwicklung (z.t. Draft-Versionen) Keine standardisierten Higher-Tier Methoden derzeit verfügbar Forschung nötig 12
13 Higher-Tier (Verfeinerung der Risikobewertung) Keine einheitliche Vorgehensweise Ev. risikominimierende Maßnahmen möglich Verfeinerung der Exposition: Default-Werte durch gemessene substanzspezifische Werte ersetzen Verfeinerung der Effekte Feldstudien: - Exposition worst-case - Studiendesign/Replikation -> Schutzziel 13
14 Zusammenfassung Definition der Schutzziele Neues Risikobewertungsschema Deckt verschiedene Expositionsrouten und toxikologische Endpunkte ab Verwendung von Default-Werten im Screening step und First Tier Verschiedene Möglichkeiten der Verfeinerung des Risikos Manche Bereiche sind ad hoc umsetzbar, andere nicht 14
15 Workshops Roadmap Info-Session für alle Stakeholder in Parma Sept. Workshop in Brüssel zu GD mit Fallbeispielen (Dez. 2013) Pesticide Steering Committee Meeting (Dez. 2013) Roadmap für eine stufenweise Implementierung des Guidance Document - Bereiche für sofortige Umsetzung - Mittelfristig ~ 2 Jahre - Langfristig > 2 Jahre: Forschung nötig 15
16 Wie geht`s weiter? Arbeitsgruppe zur Fertigstellung, Implementierung und Monitoring Restrukturierung, Verbesserung der Übersichtlichkeit / Anwendbarkeit (6 Monate) Training für ExpertInnen der MS Klärung der genauen Datenerfordernisse für Antragsteller Excel calculator für Screening / Tier 1, Validierung, Test Review der Schutzziele / Sicherheitsfaktoren und Trigger (längerfristig) Uniform principles: Anpassung an Datenanforderungen 16
17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 17
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