Professor Dr. Robert Kappel CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag
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- Nicole Armbruster
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1 Wirtschaftliche Entwicklung in Afrika bis 2030: Politische Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen Professor Dr. Robert Kappel GIGA, Hamburg CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag Fachgespräch Gemeinsam in Afrikas Zukunft investieren: Chancen für die deutsch-afrikanische Wirtschaftskooperation
2
3 Afrika zwischen Hoffen und Bangen 1. Wirtschaftstrends positiv 2. aber nicht für alle Länder Differenzierung der Länder: 1. Rising Africa 2. Niedrigeinkommensländer (Pro-Kopf- Einkommen geringer als 1035 $) Fragile Länder: Bürgerkriege, politische und soziale Krisen Pro-Kopf-Einkommen
4 Diskussion um Afrika 1. Optimisten: Afrika im Take-Off: Hohes Wachstum, auch in den Nicht- Ölstaaten. Armut sinkt. Alle Indikatoren verbessert. 2. Pessimisten: Wachstum vor allem durch Rohstoffpreise bedingt. Kein fundamentaler Wandel. Wie in den 1970er Jahren: Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP gleich. Korruption, Infrastruktur schlecht
5 Was spricht für eine bessere Zukunft in Afrika Recht hohes Wachstum in vielen Ländern Recht hohes Wachstum der Exporte und Importe: Afrika verfügt über Devisen und die Staaten haben steigende Steuereinnahmen und investieren mehr Der Aufstieg der Mittelschichten: Nachfrage nach internationalen Produkten steigt: hochwertige und einfache Konsumgüter. Mittelschichten konsumieren weitgehend chinesische Produkte
6 Importe Afrikas Asien gewinnt, der Westen stagniert 450,00 400,00 350,00 300,00 250,00 200,00 150,00 100,00 50,00 0,00 World Advanced Economies Emerging and Developing Countries Emerging and Developing Asia
7 Exporte Afrikas, Mrd. $ Africa Southern Africa Western Africa Eastern Africa Kappel, Trade
8 Wachstumsraten des Exports, %, World SSA East Africa Middle Africa Southern Africa West Africa Kappel, Trade
9 Afrika: Anteil an der Weltproduktion und -exporten, % Share in world output share in global exports Kappel, Trade
10 Ein weiterer Aufstieg ist möglich, wegen Chinas starkem Engagement der letzten Jahre Langsam wichtigere Einbindung in internationale Wertschöpfungsketten: Textilproduktion, Schuhproduktion, Horticulture, Tourismus Ein gewisser leichter Trend zu größerer industrieller Produktion. Noch recht schwach. Daher globale Nachfrage nach Investitionsgüter schwach. Perspektivisch aber steigend Große Länder besonders wichtig: Nigeria, Angola, Äthiopien, Ostafrika und. Südafrika: große Märkte, große wirtschaftliche und politische Ausstrahlung
11 ABER: Potentiale bei weitem nicht ausgeschöpft Seit drei Jahren wieder abschwächende Auslandsdirektinvestitionen Investitionsquote meist recht niedrig, unter 20%, staatliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Förderung von industrial clusters usw noch sehr gering eine verbesserte Infrastruktur erforderlich (Straßen, Kommunikation, Elektrizität, Wasser usw.), wodurch die Marktintegration verstärkt wird und Wachstumsimpulse in Gang setzt. Entwicklung des Finanzsektors erforderlich Verbesserung des Bildungsniveaus, das technologischen Fortschritt und damit das wirtschaftliche Wachstum einer Volkswirtschaft fördert. Zugleich Beitrag zur Armutsreduktion Stabile institutionelle Rahmenbedingungen und politische Reformen erforderlich, um Vertrauen für Investoren zu schaffen. Handelskosten reduzieren. Handelskosten sehr hoch
12 3000 Container Costs-Export and Import, $ 2500 Export 2000 Import Middle East OECD SSA Kappel, Trade
13 Potentiale ausschöpfen Wettbewerbsfähigkeit Zu geringe Fortschritte bei Produktivitätswachstum Kein Catching up, relatives Zurückfallen hinter Asien, Lateinamerika) Gibt es Wachstum durch verstärkte Urbanisierung? Agglomeration economies? Strukturwandel von der Landwirtschaft in den informellen Sektor. Suboptimal. Schwach, informeller Sektor kaum Wachstum. Wachstum in Industriezonen? Kaum Effekte feststellbar Wachstum durch Auslandsdirektinvestitionen in Industrie: geringfügig
14 Lohnkosten - geringe Lohnkosten in Afrika? Bedeuten nicht unbedingt komparativen Vorteil > wegen hoher Handelskosten, Transaktionskosten Umstritten ist die These, wonach Afrika niedrige Lohnkosten hat. Entscheidend Verbindung zu Arbeitsproduktivitäten, die weitgehend niedriger sind als in vielen anderen Regionen
15 Politische Stabilität? Nein, nicht gesichert Viele fragile Staaten Staaten, die als stabil galten, zerfielen: Liberia, Cote d Ivoire, Mali Aufziehende Gefahren durch die alten Männer an der Macht: Burkina Faso (seit 1987, Campoare), Zimbabwe (seit 1987, Mugabe), Kamerun (seit 1982, Biya), Uganda (seit 1986, Museveni), Angola (seit 1979, dos Santos), Äquatorial Guinea (seit 1979, Obiang), Eritrea (seit 1983, Afewerki), Gambia (seit 1994, Jammeh); Sudan (seit 1989, al Bashir). Erfahrungen mit Machtwechseln bei alten Männern meist negativ
16 Zusammenfassung: Handlungsempfehlungen a) Politische Rahmenbedingungen verbessern >> Stabilität, Verlässlichkeit b) Makroökonomische Stabilität verbessern: wesentlich; gefährdet in zahlreichen Ländern c) Strukturelle Transformation befördern: Industrieförderung, Wertschöpfungsketten; ohne größere industrielle Entwicklung (auch industrielle Landwirtschaft) kaum nachhaltiges Wachstum d) Technologie-Lending Policy durch Auslandsdirektinvestitionen fördern, Integration in Wertschöpfungsketten Deutsche Politik ist gehalten, die Entwicklungskooperation zu überdenken
17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit 17
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