Nelson, Phillip (1970): Information and Consumer Behavior, Journal of Political Economy 78, S
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- Volker Krause
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1 Nelson, Phillip (1970): Information and Consumer Behavior, Journal of Political Economy 78, S Sitzung vom Nelson führt die Unterscheidung zwischen Suchgütern und Erfahrungsgütern ein. Der Vergleich bestimmter Produkteigenschaften ist oft nicht durch einfache Inspektion möglich, sondern kann nur durch Erfahrung gewonnen werden. Da die Erfahrung oft den Kauf des Gutes voraussetzt, gestaltet sich die Suche bei diesen Erfahrungsgütern anders. Vor allem sind die Kosten der Suche höher (weil das Produkt gekauft werden muss). Laut Nelson sind daher systematische Unterschiede in der Marktstruktur von Such- und Erfahrungsgütern zu erwarten. Märkte für Erfahrungsgüter sollten, ceteris paribus, konzentrierter sein! 102
2 Institutionelle Gegenreaktionen zur Senkung der Suchkosten Mund-zu-Mundpropaganda, Tipps von Freunden, Geographische Verteilung der Standorte: Bei Erfahrungsgütern ist, ceteris paribus, eine Clusterbildung weniger wichtig, da die Qualität ohnehin erst durch den Konsum (i.d.r. zuhause) festgestellt werden kann. Bei Suchgütern hingegen kann dies durch die Inspektion vor Ort geschehen. Produktvielfalt/-auswahl im Geschäft wichtiger bei Suchgütern als bei Erfahrungsgütern Implikationen für die Breite des Sortiments 103
3 Im Gegensatz zu Such- und Erfahrungsgütern zeichnen sich Vertrauensgüter ( credence goods ) dadurch aus, dass für den Verbraucher wesentliche Eigenschaften selbst nach dem Konsum nicht ohne erhebliche Kosten festgestellt werden können (Darby und Karni, J Law & Econ, 1973). Während sich die sog. Sucheigenschaften eines Produktes durch eine einfache Inspektion des Gutes vor dem Kauf feststellen lassen und sich Erfahrungseigenschaften für den Konsumenten zumindest nach dem Konsum klar herausstellen, bleiben die Vertrauenseigenschaften eines Gutes auch nach dem Kauf verborgen, sofern der Verbraucher nicht zusätzliche Kosten aufwendet, um die Vertrauenseigenschaften genau zu bestimmen oder bestimmen zu lassen. 104
4 Viele Produkte haben sowohl Sucheigenschaften als auch Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften. So sind z.b. die Farbe und das Aussehen eines Brotes Sucheigenschaften, sein Geschmack eine Erfahrungseigenschaft, und seine genauen Inhaltsstoffe sind eine Vertrauenseigenschaft. Ob ein Brot mit Mehl aus genetisch verändertem Getreide hergestellt wurde oder nicht, kann wenn überhaupt nur durch aufwendige Labortests verifiziert werden. Je stärker die Vertrauens- und Erfahrungseigenschaften eines Gutes ausgeprägt sind und je wichtiger diese Eigenschaften für die Kaufentscheidung der Konsumenten sind, desto bedeutsamer sind Informationsdefizite. Während die Nachfrager bei Erfahrungsund Vertrauensgütern zumindest vor dem Kauf oft ein Informationsdefizit aufweisen, verfügen die Anbieter im Regelfall über die relevanten Produktinformationen, da sie die Inputfaktoren sowie die Produktionstechnik bestimmen. 105
5 Aus diesem Umstand kann sich für die Anbieter der Anreiz eröffnen, Nachfragern ein Produkt minderer Qualität für den Preis eines hochqualitativen Produktes zu verkaufen. Diese Qualitätsunsicherheit wiederum veranlasst die Konsumenten unter Umständen dazu, auf den Kauf hochwertiger Ware ganz zu verzichten, um nicht letzten Endes einen hohen Preis für mindere Qualität zahlen zu müssen. Gelingt es dem Anbieter nicht, das Vertrauen der Nachfrager zu gewinnen und sie von der Qualität seiner Produkte zu überzeugen, so kann das Marktsegment für hochqualitative Produkte unter Umständen völlig zusammenbrechen; es kommt zum bekannten Lemons-Problem (Akerlof, 1970). 106
6 Auf Märkten mit stark ausgeprägten Vertrauenseigenschaften von Gütern oder Dienstleistungen kann es ohne adäquate Regulierung leicht zu einem Marktversagen kommen eine sachgerechte Regulierung des Marktes ist daher gerade auch ökonomisch wünschenswert, um das Funktionieren des Marktes überhaupt zu ermöglichen. Diskussionspunkte: Der Preisvergleich durch die Schnäppchenjäger kann positive Externalitäten für die Touristen haben wieso? (vgl. Stigler) Gibt es ein ähnliches Phänomen auch bei dem Vergleich von Qualitäten bei Erfahrungsgütern? Wie verändert das Internet das Suchverhalten und Marktergebnisse? (Suche nach günstigen Preise, Qualitätsvergleiche) Warum dürfen Ärzte nicht selbst Arzneimittel verkaufen? 107
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