Über-LEBENS- KUNST. Recovery. Resilienz. Resilienz und Recovery. Selbsthilfetag "Lebenskunst und Recovery

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1 Selbsthilfetag "Lebenskunst und Recovery Tagung des Bundesnetzwerkes Selbsthilfe Seelische Gesundheit (NetzG) am 09. November in Kassel Frank Rettweiler PRAXIS FÜR SYSTEMISCHE PSYCHOTHERAPIE, HYPNOSE UND BERATUNG Über-LEBENS- KUNST Recovery Resilienz Resilienz und Recovery Etappen, Erfahrungen und Einsichten auf den Wegen zu seelischer Gesundheit

2 Leistungsanforderungen, Informationsüberflutung, Konsumverführungen, usw. Zur psychosozialen Lage in Deutschland Familiäre Zerfallsprozesse berufliche Mobilität virtuelle Beziehungen häufige Trennungen und Scheidungen Bewältigungskompetenz < Anforderungen 1. Menschen verfügen über Ressourcen, Schutz- und Selbstheilungskräfte. 2. Diese Kompetenzen zur Bewältigung psychosozialer Problemlagen sind den Anforderungen bei vielen Menschen nicht mehr gewachsen, denn wir erleben eine Zunahme der diverser Überforderungen bei gleichzeitiger Destabilisierung sozialer Beziehungen. (Heiligenfelder Memorandum) Der persönliche Schutzschirm ist für viele zu klein. 3. Stressbedingte Störungen betreffen schätzungsweise jedes Jahr 120 Millionen EU-Bürger. Das entspricht etwa 30 Prozent der Bevölkerung. (Deutsches Resilienz-Zentrum)

3 Psycho-soziale Über-LEBENSKUNST Resilienz stärken Recovery ermöglichen Psychische Kompetenzen >= Anforderungen Psycho-soziale Kompetenzen entwickeln zur selbstverantwortlichen Lebensgestaltung, zur Bewältigung psychosozialer Problemlagen zur Herstellung tragfähiger Beziehungen 1. Entwicklung und Stärkung psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) als Fähigkeit Krisen zu bewältigen die psychischen Gesundheit zu erhalten 2. Förderung der Wiedergesundung (Recovery) i.s. der Aktivierung des Genesungspotenzials Unterstützung von Veränderung Förderung von Perspektiven und Wachstum Schaffung von Möglichkeiten, auch mit Einschränkungen ein befriedigendes und aktives Leben zu führen.

4 Ein Überlebensweg aus dem Labyrinth der Krise Etappen Erfahrungen Einsichten Spiritualität Sinn Werte Selbst-Wert / Selbst-Wirksamkeit Perspektive Denkmuster Achtsamkeit Akzeptanz Glück ist das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Zugehörigkeit, Beziehungen KRISE

5 Hoffnung LEBENSKRISEN Ein ÜBER LEBENs WEG Der Geburtsmoment des RECOVERY- Willens Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt. Albert Camus

6 Begegnungen, Beziehungen und Zugehörigkeit Der Mensch wird am Du zum Ich. "Alles wirkliche Leben ist Begegnung gesehen und gehört werden respektiert werden sich zugehörig fühlen Mitgefühl erfahren

7 Gemeinschaft, Werte, Haltung Dort wo LEID auf Unverständnis und Unwissen und Ignoranz und auf (Ver)Urteilung trifft wird Leid verstärkt ANTI- STIGMA- Haltung Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit Dort wo LEID auf Verständnis und Wissen und Achtung trifft wird GEMEINSCHAFT und HEILUNG möglich

8 Akzeptiere deine Vergangenheit. Sie ist nicht mehr zu ändern. Sie ist, wie sie ist. Radikale Akzeptanz Radikales Annehmen bedeutet aufzuhören, gegen die eigene Vergangenheit zu kämpfen, die Vergangenheit annehmen, mit allen damit verbundenen Gefühlen, die traumatischen Erlebnisse annehmen, mit Verstand, Herz und Körper. Erst, wenn ich ein Problem radikal akzeptiere, kann Veränderung stattfinden. Wenn ich dies nicht akzeptiere, entstehen innere Widerstände, innere Blockaden und Sabotageeffekte.

9 Radikale Selbst-Akzeptanz Erst, wenn ich mich selbst akzeptiere wie ich bin, kann Veränderung stattfinden: mit allen Unzulänglichkeiten bedingungslos, um meiner selbst willen Wenn ich nicht zu mir stehen kann, entstehen innere Widerstände gegen Veränderungen (Selbst-Sabotage) Es ist wie es ist, sagt die Liebe. Bei radikaler Akzeptanz geht es darum, wie man vom Leiden zurück zum Leben kommt, zu einem selbstbestimmten sinnerfüllten Leben.

10 Achtsamkeit im Hier und Jetzt Glück entsteht aus Achtsamkeit im Sein. Leben im Hier und Jetzt Das Jetzt, ist der einzige Augenblick, in dem wir wirklich leben. Vergangenes ist vorüber, Zukünftiges noch nicht geschehen Das Jetzt ist die einzige Zeit, die wir haben, um heil und gesund zu werden. Loslassen aufhören, Dinge erzwingen zu wollen oder sinnlosen Widerstand zu leisten

11 Der Seele Heimat ist der Sinn Krisen sind häufig Auslöser für eine existenzielle Suche. Es braucht einen o vagen Anziehungspunkt, o von dem Hoffnung o und eine innere Kraft ausgeht. Wenn Leben überhaupt einen Sinn hat, dann muss auch Leiden einen Sinn haben. o o o Welche Lebensperspektive gibt es (trotz der ganzen Katastrophe )? Was will die Krankheit mir sagen, was könnte die Botschaft sein? Welche Chance verbirgt sich dahinter?

12 Selbstachtung und Selbstfürsorge Selbstfürsorge und Wohlwollen mit sich selbst: Liebe dich selbst wie deinen Nächsten. Unsere kritischen inneren Stimmen suggerieren uns, dass wir Anforderungen erfüllen müssen Schwächen abstellen müssen es allen Recht machen müssen die Kontrolle behalten müssen perfekt und sofort "Der große Bösewicht heißt Selbstverachtung, Selbsthass und Unzufriedenheit mit mir selbst. Die Selbstachtung sagt: Ich bin ich und ich bin ok. Ich kann in Würde zu mir stehen.

13 Den Selbstwert stärken Selbstwert - Stärkung und Stabilisierung Selbstakzeptanz persönliche Fähigkeiten, Wissen und Eigenschaften o Welche Stärken habe ich? o Worauf bin ich stolz? o Was gibt mir heute Mut und Sicherheit? o Worauf kann ich mich verlassen? Den Selbstwert stabilisieren Wie abhängig bin ich von äußeren Kriterien? Wie stabil bin ich von innen?

14 Denken, Denkmuster, Fühlen Sich aus der Tyrannei des gewohnheitsmäßigen Denkens befreien Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht in unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt. Der Verstand ist dein Werkzeug nicht umgekehrt Dein Verstand ist nicht immer dein Verbündeter. Manchmal ist er wie eine Schallplatte mit einem Sprung oder ein ein Karussell, das im Kreis dreht Und vor allem: er ist dein Werkzeug und nicht umgekehrt. Lernen, sich von Gedanken zu lösen 1. Gedanken als das sehen, was sie sind - Worte - und nicht die Wahrheit 2. sich aus Verstrickung und Spiralen lösen 3. Gedanken kommen und gehen lassen 4. Sich fragen, ob sie nützlich / hilfreich sind, statt ob sie wahr oder falsch sind

15 Denken, Denkmuster, Fühlen Sich aus der Tyrannei des gewohnheitsmäßigen Denkens befreien Zugangswege zum Menschen [Exkurs] Jaspers Erklären Verstehen RESONANZ Einfühlen, -spüren Mitfühlen Rapport

16 Perspektivwechsel Ressourcen statt Defizite Aufmerksamkeitslenkung Ressourcen statt Defizit und Pathologie Zukunft statt Vergangenheit Ziele statt Limitierungen Eigenverantwortung statt Abhängigkeit Erlaubnis ver-rückt sein zu dürfen (anders sein, um Hindernisse zu ver-rücken) Sehnsucht Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

17 Selbstmotivation und Selbstwirksamkeit Wirksamkeit 1. Akzeptiere deine Vergangenheit. 2. Akzeptiere das Leben. 3. Erkenne, dass Vermeidung zu Leid führt 4. Suche das wertvolle Leben. Frage dich: Wie will ich leben? 5. Du hast eine Wahl. Wähle. 6. Der Weg entsteht beim gehen. und die längste Reise beginnt mit einem Schritt. Wahrnehmungslenkung 1. Nur einmal angenommen ich könnte es schaffen Was wäre anders, besser, schöner? 2. Positive Erfahrungen ermöglichen, aus kleinen Erfolgen größere machen: Was ist in Ordnung? Was hat sich verbessert? Wofür bin ich dankbar?

18 Krisen-Kompetenz und Rückfallprophylaxe Du kannst zwar die Wellen des Lebens nicht aufhalten, aber du kannst lernen zu surfen. Selbstreflexion o Was triggert mich und wie kann ich mit diesen Auslösern besser umgehen? o Welche Schwierigkeiten habe ich wie gemeistert? o Welche Fähigkeiten und Erfahrungen haben geholfen? o Wie kann ich Veränderungen offen und bereit begegnen? o Wie kann ich meine Widerstandsfähigkeit stärken? o Was trägt zu einem befriedigenden und sinnerfüllten Leben bei?

19 Heilungsgeschichten Verwundete Heiler Verwundete Heiler»Es gibt Menschen, die können nie nach Phantásien kommen, und es gibt Menschen, die können es, aber sie bleiben für immer dort. Und dann gibt es noch einige, die gehen nach Phantásien und kehren wieder zurück. So wie du. Und die machen beide Welten gesund.«michael Ende - Die unendliche Geschichte

20 Was wünschen wir uns? Was ist das ZIEL? Eine wundervolle neue Recovery-Welt? Ein psychosoziales Wunder Heilungsgeschichten System-Recovery Nur einmal angenommen in dieser Nacht geschieht im Traum etwas Wundervolles wie durch ein Wunder entsteht eine traumhafte Recovery-Welt Am Morgen wachen Sie auf, ohne zu wissen dass das Wunder passiert ist Woran können Sie merken, dass das Wunder passiert ist? Was genau ist anders? Was machen Sie anders als bisher? Wer bemerkt das Wunder? Woran? Wie reagiert er/sie? Was machen Psychiatrie-Erfahrene, Psychiatrie, Psychotherapie, Leistungsträger anders als bisher? Woran erkennen Sie erfolgreiche Umsetzungsprojekte? Wie wirkt heilsame Recovery-Kommunikation (z.b. Erfolgsgeschichten, Bilder, Vorbilder..)? Wie erfolgt der Erfahrungstransfer (Erfahrene <-> Profis)? Was zeichnet wirksame Recovery-Trainings aus? Auf einer Skala von 0 (ohne Recovery-Unterstützung) bis 10 (Wunder), wo stehen wir jetzt? Was könnten die nächsten Schritte sein

21 RECOVERY is a DISCOVERY Der Weg der psychischen Gesundung ist eine Entdeckungsreise und der Weg entsteht beim Gehen. Herzlichen Dank!