Arbeitsintegration von Flüchtlingen in Deutschland. Dietrich Thränhardt Universität Münster

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Henriette Vogel
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1 Arbeitsintegration von Flüchtlingen in Deutschland Dietrich Thränhardt Universität Münster

2 Willkommen für Flüchtlinge Überwältigende Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft, überall Ganz überwiegend positive Haltung der Bevölkerung, der Politiker und der Medien Im Kontrast zu vielen Nachbarländern Großer Einsatz der Kommunen, THW, DRK, inzwischen auch Bundeswehr Organisatorisches Versagen bei BAMF/ BMI

3 Warum gehen Flüchtlinge auf die Boote?

4 Spanischer Doppelzaun in Melilla, gebaut mit EU-Unterstützung

5 Griechischer Zaun an der Grenze zur Türkei, gebaut mit EU-Unterstützung

6 Asyl in Europa Wir müssen Flüchtlinge aufnehmen, wenn sie es bis zu uns schaffen (Volker Kauder) Flüchtlinge werden abhängig von Schleppern, hohe Kosten, hohe Risiken Möglich wäre: Öffnung von Aufnahmebüros in den Fluchtregionen, Arbeitsvisa, ausreichend Personal in den Botschaften, Kooperation mit den Durchgangsländern, Aktion statt Reaktion, Vermittlung von Arbeitsstellen

7 Arbeitsmarkt und Rechtslage Aufnahmefähiger Arbeitsmarkt Früher: Abschottung des Arbeitsmarktes Demografisches Problem Arbeitverbot 3, Nachrangigkeit 15 Monate Arbeitgeber skeptisch bei unabgeschlossenen Fällen Außerdem Probleme Sprache, Vermittlung, Qualifikationen und ihr Nachweis

8 Asyl 2014 Schweden Schweiz Bulgarien Niederlande Deutschland Griechenland Italien Frankreich Großbritannien Ungarn Portugal Anerkennungen pro Mill. Einwohner A Asylanträge pro Mill. Einwohner

9 Anerkennungen durch das Bundesamt Rechtstellung als Flüchtling, subsidiärer Schutz, Abschiebungsverbot (Gesamtschutzquote) Januar bis September

10 Unbearbeitete Anträge Ende 2014 Eurostat

11 Deutschland: Asylanträge und Bearbeitungsstau Jahr Anträge Zuwachs Entscheidungen Anhängige Verfahren % ,8 % ,5 % ,6 % , 7 % / ,1 % Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

12 Asylanträge und Bearbeitung 2015 Entscheidungen 1. Halbjahr Hochrechnung für das ganze Jahr 2015, optimistische Annahme Asylanträge im Jahr 2015 laut August-Prognose BMI/BAMF Drohende zusätzliche Bearbeitungslücke oder mehr Beispiel: Ein syrischer Asylbewerber erhielt im August 2015 die Mitteilung, er solle am 26.Mai 2016 seinen Asylantrag abgeben

13 Deutscher Bearbeitungsstau Selbstgeschaffene Probleme Bundespolizei-BAMF: Daten inkompatibel, leer laufende Strafverfahren für alle Asylsuchenden Zahl der Entscheider zwischen 2013 und 2015 nur von 283 auf 560 gestiegen Koalitionsvereinbarung 2013 sah Bearbeitung innerhalb von drei Monaten vor Stilllegung der Initiative der Asylsuchenden: Lange Transferabhängigkeit

14 Schweiz und Niederlande: Effiziente Verfahren, Rechtsbeistände von Anfang an Schweiz: 48-Stunden-Verfahren für sichere Herkunftsstaaten Geplantes System: 60 % der Verfahren in 140 Tagen, Rechtsbeistand von Anfang an Niederlande: einwöchiges strukturiertes Verfahren für 80 % der Fälle, die anderen Verfahren innerhalb eines halben Jahres Kaum Anträge aus Südosteuropa, diese konzentrierten sich auf Deutschland

15 Deutschland: Asyl-Situation Problem für Kommunen: wenig Asylberechtigte, viele Asylbewerber, noch mehr Asylbewerber- Bewerber unterzubringen, Ständiges Provisorium, desintegrative Situation Bürgerschaftliches Engagement stopft Löcher, statt für endgültige Integration zu arbeiten Verzögerung/ Behinderung der Integration: Arbeit, Sprache, Schule, Bildung, Einbürgerung mehr Personal, Einstufung, Bezahlung, Training

16 Was ist zu tun? Information der Öffentlichkeit vor Ankunft der Flüchtlinge, Bürgerversammlungen, Vereine, Kirchengemeinden Strukturierung der ehrenamtlichen Arbeit Sprachkurse, Orientierung der Flüchtlinge Schule, Kindergarten, Studium: Einstufung entsprechend Fähigkeiten Arbeit, Berufe, Berufserfahrungen Matching Arbeitsbedarf und -angebot

17 Das neue Gesetzespaket Positiv: Sprachkurse. Umsetzung? Reorganisation BAMF, Ergebnis wird dauern und bleibt abzuwarten Arbeitsintegration: sehr fraglich Arbeitsmigrationskanal Südosteuropa. Umsetzung? Desintegrativ: Längerer Aufenthalt in Sammelunterkünften, Sachleistungen

18 Was ist zu tun? Trotz der ungeklärten rechtlichen Situation integrative Maßnahmen starten Vor allem für Gruppen mit hohen Anerkennungsraten Klare Perspektive auf Integration, auf Dauer, auf Zugehörigkeit, auf Bürgerrecht Zivilgesellschaft als Vermittler, hoffnungsvoller als BA

19 Danke

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