6.4 Gütermarktgleichgewicht
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- Maya Schulz
- vor 7 Jahren
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1 6.4 Gütermarktgleichgewicht Y = C + I + G Aggregiertes Angebot = Aggregierte Nachfrage ist die Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt In einer geschlossenen Volkswirtschaft passt sich der reale Zinssatz an um den Gütermarkt ins Gleichgewicht zu bringen Aus Kap. 3 unserer Vorlesung: Da S = Y C G, S = I 266 Sparen und Investieren r I Theorie der Investitionen S Theorie des privaten Konsums 7% S > I 4% I=S I und S 267 Verschiebungen der Sparkurve Was versteht man unter Verschiebung? Gründe für eine Rechtsverschiebung der Sparkurve: Höherer aktueller Output Tieferer zukünftiger Output Vermögensrückgang Vorübergehend rückläufige Staatsausgaben mit Steuersenkung Vorübergehend tiefere T beim konstanten G, mit oder ohne ricard. Äquivalenz 268 1
2 r I S 0 S 2 4% I=S I und S 269 Verschiebungen der Investitionskurve Die Investitionskurve verschiebt sich nach rechts wenn der effektive Steuersatz sinkt oder die erwartete zukünftige Grenzproduktivität des Kapitals steigt Resultat: höherer r, höhere S und I 270 r I 0 I 2 S 5% 4% I=S I und S 271 2
3 Gleichgewicht in einer kleinen offenen Volkswirtschaft Wir erinnern uns: GDP = Y = C + G + I + X M (S I) = (G + Int + Tr T) + (X M) Sparüberschuss = Budgetdefizit + Ertragsbilanz GNP = Y + NFP = C + G + I + X M + NFP (S I) = (G + Int + Tr T) + (X M + NFP) Sparüberschuss = Budgetdefizit + Ertragsbilanz 272 Nehmen wir an (Vereinfachung): (G + Int + Tr T) = 0 NFP = 0 Es bleibt übrig: (S I) = (X M) Sparüberschuss = Ertragsbilanzsaldo (CA) S = I + CA = I + (X M) Gleichgewichtbedingung für eine kleine offene Volkswirtschaft 273 Kleine offene Volkswirtschaft: Die Volkswirtschaft ist zu klein um den realen Weltzinssatz beeinflussen zu können Realer Weltzinssatz (r w ): der reale Zinssatz auf dem internationalen Kapitalmarkt Neu: Bewohner der kleinen offenen Volkswirtschaft können zum erwarteten realen Weltzinssatz Kredite vergeben oder aufnehmen r w kann so sein, dass S > I, S = I, oder S < I Wenn S > I, wird der Überschuss an gewünschten Ersparnissen über die gewünschten Investitionen auf dem internationalen Markt ausgeliehen (Nettoauslandskredite sind positiv) und (X M) > 0 Wenn S = I, werden keine Kredite ans Ausland vergeben und (X M) = 0 Wenn S < I, wird der Überschuss an erwünschten Investitionen über die erwünschten Ersparnisse durch das Ausland finanziert (Nettoauslandskredite sind negativ) und (X M) <
4 r I S 7% Kreditgewährung S > I 4% Kreditaufnahme S < I I=S I und S 275 Die Effekte von Wirtschaftsschocks auf eine kleine offene Volkswirtschaft Alles was bei gegebenem Weltzinssatz zu einer Erhöhung der gewünschten nationalen Ersparnisse relativ zu den erwünschten Investitionen führt, erhöht die Nettoauslandkredite und vice versa Y steigt, zukünftiger Output sinkt, oder G sinkt MPK f sinkt, steigt Eine höhere erwartete zukünftige Grenzproduktivität des Kapitals erhöht die gewünschten Investitionen und reduziert den Ertragsbilanzüberschuss oder erhöht das Ertragsbilanzdefizit 276 Teil IV Geld, Preise und Arbeitslosigkeit Kapitel 7 Der Arbeitsmarkt Kapitel 8 Geld und Preise 4
5 Kapitel 7 Der Arbeitsmarkt Übersicht des Kapitels 7.1 Arbeitsnachfrage, Arbeitsangebot und Arbeitsmarktgleichgewicht 7.2 Arbeitslosigkeit (7.3 Die europäische Krankheit (the european disease)) Arbeitsnachfrage, Arbeitsangebot und Arbeitsmarktgleichgewicht Wieviel Arbeit wollen die Firmen verwenden? Fixer Kapitalstock kurzfristige Analyse Annahmen bezüglich Mikrofundierung Homogene Arbeitskräfte Auf dem Arbeitsmarkt herrscht Wettbewerb: Firmen und die einzelnen Arbeitskräfte sind Preis, resp. Lohnnehmer Firmen verhalten sich rational und maximieren den Gewinn 280 5
6 Analyse der Grenzentscheidung: Kosten und Nutzen einer zusätzlichen Arbeitskraft Wenn der Reallohn (w) Grenzprodukt der Arbeit (MPN), steigt der Gewinn mit rückläufiger Menge an Arbeitskräften Wenn w MPN, erhöhen zusätzliche Arbeitskräfte den Gewinn Firmengewinne sind maximal wenn w = MPN Y/ N 0 2 Y/ N 2 0 w MPN w* Arbeitsnachfrage, ND MPN= w Reallohn, w N* N, Arbeitsmenge 281 Grenzprodukt der Arbeit und Arbeitsnachfragekurve Die Arbeitsnachfragekurve zeigt die Beziehung zwischen dem Reallohn und der nachgefragten Arbeitsmenge Sie entspricht der MPN Kurve, da im Gleichgewicht w = MPN gilt Die Arbeitsnachfragekurve weist somit eine negative Steigung auf; je höher der Reallohn, umso weniger Arbeitskräfte wollen die Firmen einstellen 282 w MPN ND 0 w 0 w* w 0 w 2 N 0* N 2 * N ND 0 w MPN ND 3 ND 2 w * w 0 N 3 * N 0* N 2 * N 283 6
7 Gründe für Verschiebungen der Arbeitsnachfragekurve Anmerkung: Eine Lohnveränderung verursacht eine Bewegung entlang der Arbeitsnachfragekurve und verschiebt diese nicht Angebotsschocks: Ein positiver Produktivitätsschock erhöht MPN, die Arbeitsnachfragekurve verschiebt sich nach rechts; das Gegenteil ist für negative Angebotsschocks der Fall Grösse des Kapitalstocks: Ein höherer Kapitalstock erhöht MPN, die Arbeitsnachfragekurve verschiebt sich nach rechts; das Gegenteil ist für einen tieferen Kapitalstock der Fall 284 Die aggregierte Arbeitsnachfrage Die gesamte/aggregierte Arbeitsnachfrage ist die Summe aller Firmennachfragen nach Arbeit Für die Verschiebung der gesamten Arbeitsnachfrage gelten die gleichen Faktoren (Produktivitätsschocks, Grösse des Kapitalstocks) wie für die Arbeitsnachfrage der einzelnen Firmen auch Das Arbeitsangebot wird durch die Individuen bestimmt Das Gesamtarbeitsangebot ist die Summe der individuellen Arbeitsangebote Das individuelle Arbeitsangebot hängt vom Entscheid Arbeit vs. Freizeit ab 285 Der Trade Off zwischen Einkommen und Freizeit Der Nutzen hängt von Konsum und Freizeit ab Bedingt ein Abwägen der Kosten und Nutzen eines zusätzlichenarbeitstags oder stunde Kosten: Verlust an Freizeit Nutzen: Mehr Konsum, da höheres Einkommen Übersteigt der Nutzen der Mehrarbeit die daraus entstehenden Kosten wird mehr gearbeitet Es wird solange mehr gearbeitet bis der Nutzen den Kosten entspricht 286 7
8 Reallöhne und Arbeitsangebot Eine Erhöhung des Reallohns hat gegensätzliche Einkommens und Substitutionseffekte Substitutionseffekt: Ein höherer Reallohnes erhöht den Arbeitsanreiz, da der Ertrag aus der Arbeit höher ist Einkommenseffekt: Der höhere Reallohn erhöht das Einkommen für gleiche Arbeitszeit, man kann sich mehr Freizeit leisten und wird weniger Arbeit anbieten Ein reiner Einkommenseffekt: Lotteriegewinn Ein Lotteriegewinn führt zu keinem Substitutionseffekt da der Ertrag aus Arbeit nicht verändert wird Der Gewinn erhöht aber das Vermögen; man wird mehr konsumieren und sich mehr Freizeit gönnen; somit ein reiner Einkommenseffekt 287 Eine temporäre Lohnerhöhung führt zu einem reinen Substitutionseffekt, da der Einfluss auf das Vermögen vernachlässigbar ist Einkommens und Substitutionseffekte zusammen: ein langfristiger Anstieg des Reallohnes Der Ertrag aus Arbeit wird grösser: positiver Substitutionseffekt auf das Arbeitsangebot Durch den höheren Lohn muss aber nicht mehr soviel gearbeitet werden wie bis anhin; negativer Einkommenseffekt auf das Arbeitsangebot Je länger die erwartete Dauer der höheren Löhne, umso stärker der Einkommenseffekt 288 In der Tat Empirische Evidenz zu Reallöhnen und Arbeitsangebot Das Arbeitsangebot fällt mit einer permanenten Erhöhung des Reallohnes. Das Arbeitsangebot steigt mit einer temporären Erhöhung des Reallohnes
9 Langfristige Evidenz CH: Reallöhne und Arbeitsstunden 290 Kurzfristige Evidenz CH: Die Erwerbsquote steigt in Boomphase Mehr Vollzeitstellen Quelle: BFS 291 Die aggregierte Arbeitsangebotskurve Eine Erhöhung des gegenwärtigen Reallohnes sollte die Menge an angebotener Arbeit erhöhen Die Arbeitsangebotskurve zeigt den Zusammenhangen zwischen angebotener Arbeitsmenge und dem Reallohn auf Die Arbeitsangebotskurve weist eine positive Steigung auf; höhere Löhne erhöhen auch den Anreiz mehr zu arbeiten 292 9
10 w, Reallohn NS 3 NS 0 NS 2 w * w 0 N 3 * N 0* N 2 * N 293 Gründe für die Verschiebung der Arbeitsangebotskurve Vermögen: Höheres Vermögen reduziert das Arbeitsangebot Erwarteter zukünftiger Reallohn: Ein höherer erwarteter zukünftiger Reallohn entspricht einer Erhöhung des Vermögen und reduziert das Arbeitsangebot ebenfalls Strukturelle Einflussfaktoren auf das Arbeitsangebot Erwerbsfähige Bevölkerung (inkl. Migrationsströme, Pensionierungsalter ) Erwerbsquote (Steueranreize, Infrastruktur) 294 Arbeitsangebot der Schweiz : Erwerbsquote
11 Demographische Veränderungen in der Schweiz Altersstruktur Quelle: BFS 296 Gleichgewicht: Arbeitsangebot entspricht der Arbeitsnachfrage w, Reallohn ND 2 ND 0 NS 0 w0 w2 N 2 N 0 N, A 297 Klassisches Arbeitsmarktmodell Der Reallohn passt sich schnell an Bestimmt das Niveau der Vollbeschäftigung und den markträumenden Reallohn Problem des klassischen Modells: Man kann damit die Arbeitslosigkeit nicht wirklich untersuchen
12 7.2 Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit ist jedoch leider Realität : In ganz Europa und OECD gibt es Millionen Arbeitslose. Und die scheinen ihre freie Zeit nicht wirklich zu geniessen Ein wichtiges Thema für staatliche Behörden und internationale Organisationen Unterschiedliche Formen von Arbeitslosigkeit Der klassische Erklärungsansatz ist zu vereinfachend 299 Einige Begriffe Arbeitsmarktkategorien: Beschäftigte, Arbeitslose, Nichterwerbspersonen (nicht erwerbsfähige Bevölkerung) Erwerbspersonen = Erwerbstätige + Arbeitslose Arbeitslosenquote = Arbeitslose/Erwerbspersonen Erwerbsquote = Erwerbspersonen/Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Erwerbstätigenquote = Erwerbstätige/Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter 300 Wieso kommt es zu Arbeitslosigkeit? Friktionelle Arbeitslosigkeit Die Heterogenität der Firmen und Arbeitskräfte führt zu einem Suchaufwand bei der Besetzung neuer Stellen Dieses matching braucht Zeit Intermediate Macro - Uni Basel
13 Strukturelle Arbeitslosigkeit Langzeitarbeitslose: Arbeitskräfte die seit längerer Zeit arbeitslos sind Strukturelle Arbeitslosigkeit: langfristige und chronische Arbeitslosigkeit, die auch dann bestehen bleibt, wenn die Wirtschaft nicht in einer Rezession steckt Eine Ursache: Mangelnde Fähigkeiten verhindern eine längerfristige Anstellung Weitere Ursache: Die Reallokation von Arbeitskräften aus rückläufigen Branchen oder geschwächten Regionen dauert lange Nicht markträumende Reallöhne: Mindestlohn, Effizienzlohn, insider vs. outsider 302 Nicht markträumende Reallöhne Reallohn Arbeitslosigkeit Angebot starrer Reallohn Wenn der Reallohn über dem Ggw. liegt sind nicht genügend Jobs vorhanden. Menge an Arbeitskräften die eingestellt werden Nachfrage Arbeit Menge an Arbeitskräften die zu diesem Lohn arbeiten würden 303 Die natürliche Arbeitslosigkeit ( u ) Natürliche Arbeitslosigkeit; Output und Beschäftigung befinden sich auf den Niveaus bei Vollbeschäftigung = Friktionelle + Strukturelle Arbeitslosigkeit Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Differenz zwischen aktueller Arbeitslosenquote und der natürlichen Arbeitslosenquote Wie kann man die natürliche Arbeitslosigkeit messen? Beveridge Kurve Phillips Kurve u u
14 45 Bleakley und Fuhrer (1997) Quelle: BFS, KOF 305 Beveridge Kurve der Schweiz 306 Beveridge Kurve der Schweiz The Beveridge curve (1985 M M9)
15 Der Zusammenhang kann folgendermassen ausgedrückt werden: v t u t t Gleichgewichtsbedingung U V U * exp[ ˆ /(1 ˆ)] 308 NAIRU oder NAWRU Ansatz: Die um Inflationserwartungen erweiterte kurzfristige Phillips Kurve Idee Arbeitsmarkt als (Un)gleichgewichtsmass für die ganze Wirtschaft Inflationserwartungen der Haushalte prägen Lohnverhandlungen Stärkere Lohndynamik erhöht nochmals die Inflationserwartungen Höhere Lohne verursachen höhere Produktionskosten Dies führt zu Preisanhebungen 309 e hu ( u) t t t e hu ( u) t t t Wenn e, u Wenn e, u Wenn e, u u u u
16 inflation PC 0 PC 1 NAIRU e PC 1 e PC 0 u Unemployment rate Intermediate Macro - Uni Basel 311 Empirisch Angenommen e t t 1 t t 1 t hu ( u ) t t Wir können folgende Gleichung schätzen: wo ( u ) t t t hu ( ) 312 Die Phillips Kurve If there were a strong, stable relation between unemployment, a known NAIRU, and inflation, then one could compare current unemployment with the NAIRU to predict future inflation. But this is not the world we live in. (R. Chang, 1997)
17 Die Schätzungen hängen von der sample Periode, der Spezifikation der Gleichung, etc. ab. Die natürliche Arbeitslosenrate kann daher nicht mit absoluter Sicherheit bestimmt werden Trotzdem wollen Behörden immer wissen wo diese nun liegt Diese Grösse wird auch innerhalb von unserem IS/LM Modell relevant sein. 314 Kapitel 7 Geld und Preise Übersicht des Kapitels 7.1 Was ist Geld? 7.2 Nominaler Zinssatz und die Geldnachfrage 7.3 Die Quantitätstheorie des Geldes 7.4 Gleichgewicht auf dem Anlagenmarkt und das Preisniveau 7.5 Geldmengenwachstum und Inflation 7.6 Wieso ist Inflation überhaupt relevant?
18 7.1 Was ist Geld? Geld: weit verbreitete und allgemein akzeptierte Vermögenswerte Vom Tauschhandel zum Warengeld Hat einen intrinsischen Wert Beispiel: Goldmünzen Rechengeld Hat keinen intrinsischen Wert Beispiel: Papiergeld Mehrheit des heutigen Geldes hat keine technische Nutzungsdauer mehr 317 Funktionen des Geldes Tauschmittel Tauschhandel ist ineffizient benötigt gegenseitig übereinstimmende Wünsche Dank Geld können die Leute ihre Arbeitskraft für Geld verkaufen und dieses in separaten Transaktionen zum Kauf von Gütern und Dienstleistungen verwenden Geld ermöglich daher den Leuten mit weniger Aufwand und Zeitkosten Handel zu betreiben Geld ermöglicht eine Spezialisierung, so dass die Leute ihr Essen, Kleider und Unterkünfte nicht mehr selber produzieren müssen 318 Funktionen des Geldes Recheneinheit Geld ist die Grundeinheit zur Messung des wirtsch. Werts Vereinfacht den Vergleich von Preisen, Löhnen und Einkommen Die Funktion als Recheneinheit ist stark mit derjenigen als Tauschmittel verknüpft Länder mit hoher Inflation benutzen unter Umständen andere Rechnungseinheiten, um ständige Preisanpassungen zu vermeiden Wertaufbewahrungsmittel Geld kann der Vermögensaufbewahrung dienen Mehrheitlich wird Geld nur über kurze Zeit und in kleinen Mengen als Wertaufbewahrungsmittel verwendet, da es weniger Ertrag abliefert als Vermögen auf der Bank
19 Das Geldangebot ist die Menge an verfügbarem Geld in einer Ökonomie. Unter Geldpolitik versteht man die Kontrolle über das Geldangebot. Messung der Geldmenge die Geldmengenaggregate Ein Geldmengenaggregat ist der Bestand einer Gruppe von Finanzanlagen welche als Geld definiert werden Die Unterscheidung zwischen Geld und Nicht Geld ist manchmal schwierig Es gibt kein richtiges Mass für den Bestand an Geld 320 Spezialaggregat M0: Notenbankgeldmenge (monetäre Basis) Noten und Münzumlauf Giroguthaben inländischer Banken bei der SNB Geldmenge M1 Bargeldumlauf Sichteinlagen Transaktionskonti Alle Komponenten von M1 werden zu Zahlungszwecken verwendet; M1 kommt also unserer theoretischen Definition des Geldes am nächsten 321 Geldmenge M2 M1 + Spareinlagen Geldmenge M3 M2 + Termineinlagen Allgemein ausgedrückt: Von M1 zu M3 nimmt die Liquidität der Geldmengendefinition ab Nachfolgend verwenden wir für das Geldmengenangebot nur die Bezeichnung M
20 Geldmengenaggregate in der Schweiz 323 Geldmengenaggregate in der Schweiz (in Mio CHF, nominal) M2 M3 M1 Quelle: SNB, Geldangebot: Wie steuern? Die Zentralbank ist dafür verantwortlich das Geldangebot den Bedürfnissen der Volkswirtschaft entsprechend anzupassen. Sie tut dies über sogenannte Offenmarktoperationen. Die Zentralbank bietet Privatbanken Geld im Austausch gegen vorher festgelegte Vermögenswerte (Korb mit Sicherheiten). Möglich wäre auch der Kauf von neu ausgegebenen Staatsanleihen direkt vom Staat Dies wäre dasselbe wie wenn der Staat seine Ausgaben direkt durch Drucken von Geld finanzieren würde. In einigen Ländern geschieht dies häufig (typischerweise gefolgt von Hyperinflation). In fortgeschrittenen Ländern wird dies durch rechtliche Rahmenbedingungen verhindert. Makroökonomie- Uni Basel
21 Geldpolitik und Staatsanleihen: Daten für die Schweiz Quelle: SNB 326 Repurchase agreements (REPO) Aus dem repo Korb der SNB Kassa Bank X Geld Titel Bank Y Termin Bank X Geld + Repo-Zins Titel Bank Y 327 Vom 1W Repo zum 3M Libor SNB setzt den Preis für die Repo Operationen, sie will damit den 3M Libor beeinflussen. Repo: gedeckte Kredite Libor: ungedeckte Kredite Libor ist makroökonomisch massgebend. Hypothekarzinsen sind z.b. am Libor gebunden
22 Transmissionmechanismen Repo Geldmarktzinsen (Libor) Kapitalmarktzinsen Konsum und Investitionsentscheide von Firmen und Haushalte Wechselkurs und Exporte Outputlücke 329 Wirkung auf die Zinskurve i (und r) Fristigkeit 330 Wirkung auf die Zinskurve
5.3 Konsum und Fiskalpolitik: die. ricardianische Äquivalenz
5.3 Konsum und Fiskalpolitik: die C Fiskalpolitik ricardianische Äquivalenz Beeinflusst den gewünschten Konsum durch Änderungen des heutigen und des erwarteten zukünftigen Einkommens YD 1 = Y 1 T 1 + Int
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