Die Konstruktion und Dekonstruktion der Grenzen Europas. Ein Baustellenbericht
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- David Fried
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1 Die Konstruktion und Dekonstruktion der Grenzen Europas Ein Baustellenbericht Dr. Bernhard Rinke Zentrum für Demokratie- und Friedensforschung an der Universität Osnabrück Seminarstraße 33, Osnabrück Mail:
2 Zwei Bedeutungsebenen der Grenze Form ( shape ) der Grenze ( frontier ) Wesen ( nature ) der Grenze ( boundarie ) Wo verlaufen die Grenzen der EU? Was ist das Wesen der Grenzen EUropas? Welcher Staat kann zu EUropa gehören und welcher nicht? Wie sind die Grenzen EUropas beschaffen? Räumliche / Funktionale / Institutionelle / Harte / Weiche Grenzen usw.
3 Zwei epistemologische Zugänge Positivismus Grenzen existieren real; sie sind statisch und durch objektive Beobachtung sachlich richtig bestimmbar Wo verläuft die Grenze der EU? Erkenntnistheoretischer Konstruktivismus Grenzen sind Projektionen, Repräsentationen und Konstruktionen Wie und auf welchem Wege werden die Grenzen der EU konstruiert? It is in the nature of all maps, ( ), to construct a world in the image of society rather than to hold a mirror to an `objective reality (Brian J. Harley)
4 Grenzen der EU = Grenzen des geographischen Europa? E. Busek: Die Herausforderung besteht heute darin, die politische Geographie Europas der politischen anzugleichen. J. Fischer: Bis wohin reicht Europa geographisch? Wie weit lässt es sich ausdehnen? W. Schäuble: Man muss Europa auch als geographisch abgegrenzten Raum definieren. E. Stoiber: Die EU darf und soll sich nicht über die geographischen Grenzen Europas hinaus ausdehnen.
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6 Das Weltbild der Antike
7 Geographische Grenzziehungen Europas nach Osten
8 Europa-Varianten in der geographischen Literatur
9 Die funktional-institutionalistischen Grenzen Europas
10 Das funktional-institutionalistische Europa
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13 Das kulturell-religiöse Europa
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16 Konfliktgrenzen Europas (Huntington)
17 Europakonstruktion Realistisches Weltbild Staatszentrische Modellierung Europas Eindeutige territoriale Grenzen Negative Abgrenzung der Gestalt Europas in Bezug auf bzw. Differenz zu einem geographisch und kulturellen Anderen ( Nicht-Europa ) Prozesse des Othering / der In- und Exklusion
18 Globalmacht-These Europa muss Weltmacht werden Vergemeinschaftung der GASP/GSVP ( Europäische Armee ) Geopolitischer Selbstbehauptungsdiskurs Die EU als eine verwundbare Insel der Stabilität, umgeben von einem durch Instabilität und Unberechenbarkeit geprägten konflikthaften internationalen System, in dem das Macht- und Sicherheitsdilemma ( ) weiterhin grundlegend ist (Werner Link)
19 Das postmoderne EUropa Globalisierung/Denationalisierung Politische und funktionale Entgrenzung Sharing and Pooling nationaler Souveränitätsansprüche Europäisches (Mehrebenen-)Regieren jenseits des Nationalstaats/der Staatlichkeit Europa als Modell regionaler Integrationsprozesse und als Modell von Global Governance
20 Leitbilder für die internationale Rolle der EU Temporäre Leitdifferenz statt geographisch-kultureller Abgrenzungen als ideelles Fundament des internationalen Akteurs EU EUropa als institutionalisierte Antwort auf die kriegerische Vergangenheit sowie die Geschichte der linken und rechten Terrorregime des 20. Jahrhunderts Europa als Zivilmacht Europa als Friedensmacht Europa als normative Macht
21 Dilemmata Amalgamierung geographisch-kultureller und temporärer Grenzziehungen Grenzdilemma Braucht EUropa Grenzen? Dilemma des Anderen Ist es möglich, die Identität der EU als Akteur im internationalen System ohne Abgrenzung von nicht-europäischen Identitäten zu denken? Unsicherheitsdilemma Wie soll die EU ihre Beziehungen zur (vor-)modernen bzw. (prä-)westfälischen Welt gestalten?
22 Europa als Imperium Europa als postmodernes bzw. neu-mittelalterliches Imperium mit flexiblen Grenzen, geteilten Souveränitäten und variablen Territorialzusammenhängen Europa als kooperatives Imperium bzw. imperial organisiertes System, die über Räume direkt/indirekt Herrschaft ausübt Konstitutiv für EUropa ist die Grenzverschiebung
23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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