Pflanzenschutzdienst Jahresbericht 2012

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Pflanzenschutzdienst Jahresbericht 2012"

Transkript

1 Pflanzenschutzdienst Jahresbericht 2012

2 Herausgeber Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - Pflanzenschutzdienst - Postfach Bonn Siebengebirgstrasse Bonn Telefon Telefax Außenstelle Münster Nevinghoff Münster pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de Dienststellenleiter Stellvertreter Prof. Dr. B. Böhmer Dr. A. Dissemond Die namentlich gekennzeichneten Einzelbeiträge dieses Berichts stammen von den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes.

3 I n h a l t s v e r z e i c h n i s Seite 1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes Aufgaben Organisation Anbaustatistik in Nordrhein-Westfalen Aufteilung der Ackerfläche in Nordrhein-Westfalen Anzahl der Betriebe in Nordrhein-Westfalen 12 2 Pflanzenschäden und Schadursachen Witterungsverlauf Ackerbau Getreide Kartoffeln Raps Mais Zuckerrüben Körnerleguminosen Grünland Obstbau Kern- und Steinobst Beerenobst und Weinbau Gemüsebau Baumschulen Zierpflanzenbau Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria, 52 Kleingehölze) Schnittblumen Beet- und Balkonpflanzen Stauden Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule Friedhöfe 64

4 Seite 2.7 Öffentliches Grün Parkanlagen und Friedhöfe Rasenflächen und Sportanlagen Straßenbegleitgrün Haus- und Kleingarten 68 3 Diagnostik Diagnostik Mykologie Diagnostik Bakteriologie Diagnostik Virologie Diagnostik Entomologie Diagnostik Nematologie 77 4 Warndienst Darstellungen im Internet Wetterdaten Prognosemodelle Schorfwarndienst Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau 84 5 Versuche und Erfahrungen Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau Wirksamkeitsversuche Forschungsprojekt zur Verringerung von 112 Höchstmengenüberschreitungen Demonstrations- und Informationsversuche im Gemüsebau Amtliche Mittelprüfung im Obstbau Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau 126

5 Seite 6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter 128 Glas 6.2 Versuche zur Applikationstechnik Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau Optimierung der Applikationstechnik im geschützten 136 Erdbeeranbau Gerätereinigung - Ein Instrument für die Umsetzung der 137 Wasserrahmenrichtlinie Applikationstechnik im Weihnachtsbaumanbau ProGemüse Maiszünsler Prognosemodell Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben Genehmigungen und Kontrollen Pflanzengesundheitsdienst Importkontrollen Exportkontrollen Handel im Binnenmarkt Allgemeine Kontrollaufgaben Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne Amtliche Geräteprüfung, Ergebnisse der Kontrolle von 169 Feldspritzen und Obstbau-Sprühgeräten 7.3 Zertifizierung von Anbaumaterial Kontrollprogramm Nordrhein-Westfalen Systematische Kontrollen Weitere Kontrollschwerpunkte Genehmigungen Genehmigungen nach 22 Pflanzenschutzgesetz Genehmigungen nach 12 Abs. 2 Satz 3 Pflanzenschutzgesetz 177

6 Seite 8 Öffentlichkeitsarbeit Veröffentlichungen Veröffentlichungsliste Regelmäßige Veröffentlichungen Warndienst-Informationen Warndienst-Beobachtungen Pflanzenschutz-Spezial Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst Vorträge Mitarbeit in Symposien und Gremien Internet Rundfunk, Fernsehen, Presse Aufklärung Ausbildung, Fortbildung LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten Besucher 218

7 1 1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes Maßnahmen des Pflanzenschutzes tragen in erheblichem Maße zur Steigerung und Sicherung des Ertrags einer qualitativ hochwertigen Pflanzenproduktion bei. Dabei steht die Integration der verschiedenen Pflanzenschutz-Verfahren mit dem Ziel der Verringerung chemischer Maßnahmen im Mittelpunkt der Überlegungen. Dies beinhaltet sowohl das Fernhalten der Schaderreger durch Quarantänemaßnahmen als auch die Integration pflanzenbaulicher, biologischer, biotechnischer, physikalischer und chemischer Maßnahmen. Ziel ist der Schutz der Kulturpflanzen, wie auch der Schutz der Verbraucher und der Umwelt sowie die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen. 1.1 Aufgaben Die Organisation des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer ist geprägt durch die Aufgaben aus dem Gesetz über die Errichtung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen(1) sowie aus dem Pflanzenschutzgesetz(2) gemäß 59. die Überwachung der Pflanzenbestände sowie der Vorräte von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen auf das Auftreten von Schadorganismen, die Überwachung des Beförderns, des Inverkehrbringens, des Lagerns, der Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und Kultursubstraten im Rahmen des Pflanzenschutzes sowie die Ausstellung der für diese Tätigkeiten erforderlichen Bescheinigungen, die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes einschließlich der Durchführung des Warndienstes auch unter Verwendung eigener Untersuchungen und Versuche, die Berichterstattung über das Auftreten und die Verbreitung von Schadorganismen, die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutz-Geräten, Verfahren des Pflanzenschutzes, der Resistenz von Pflanzenarten sowie die Mitwirkung beim Schließen von Bekämpfungslücken, die Durchführung der für die Aufgaben nach den Nummern 1 bis 5 erforderlichen Untersuchungen und Versuche. Auf der Grundlage der Untersuchungen und Versuche erarbeiten die Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes Leitlinien und grundsätzliche Beratungsempfehlungen. Sie werden als Spezialberater bei besonderen Problemen sowie als Berater der Berater tätig. Die produktionstechnische Pflanzenschutzberatung von Landwirten und Gärtnern wird von den Fachberatern der Fachbereiche Landbau und Gartenbau wahrgenommen. Neben den Problemen der Landwirtschaft nehmen die gartenbaulichen Fragestellungen in Nordrhein-Westfalen aufgrund der Vielzahl der Betriebe mit gartenbaulichen Kulturen sowie der vielen Gattungen und Arten in diesem Produktionszweig breiten Raum ein (1) Gesetz über die Errichtung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17. Dezember 2003, GV NRW, Band 59, 21. Dezember 2003 (2) Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz-PflSchG) vom 06. Februar 2012, BGBl. I Nr. 7 vom , S. 148

8 2 Über das Qualitätsmanagement der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hinaus ist der Pflanzenschutzdienst als amtliche GEP- sowie als GLP-Prüfeinrichtung zur Prüfung der biologischen Wirkung, der Pflanzenverträglichkeit von Pflanzenschutzmitteln und der Ermittlung des Abbauverhaltens von Pflanzenschutzmitteln auf der Pflanze anerkannt. Diese Standards sichern die Qualität der Arbeit und ermöglichen eine internationale Anerkennung der Versuchsergebnisse. Die genannten Aufgaben sowie die Problemstellungen der Pflanzenproduktion in der Region prägen die Organisation des Pflanzenschutzdienstes in Nordrhein-Westfalen. Die Bearbeitung der vielschichtigen Probleme erfordert einerseits qualifiziertes Spezialwissen, andererseits einen intensiven und fachgebietsübergreifenden Informations- und Innovationsfluss. Der Verknüpfung der Arbeitsbereiche kommt daher besondere Bedeutung zu, denn Spezialprobleme können oftmals nicht von einzelnen Wissenschaftlern, sondern erst durch das Zusammenwirken der Spezialisten erfolgreich geklärt werden. So ist insbesondere die enge Verflechtung der Diagnose von Schaderregern, des Versuchswesens und der Produktionsberatung die Grundlage für eine effektive Arbeit zur Lösung der Pflanzenschutzprobleme. Laboruntersuchungen sichern dabei nicht nur eine exakte Diagnose bei Problemen im Rahmen der Pflanzenproduktion, sie sind darüber hinaus die Basis hoheitlicher Entscheidungen. Mit der Haltung und Vermehrung von Reinkulturen der verschiedenen Schaderreger stellen sie in vielen Fällen die Grundlage eines eindeutigen und zielgerichteten Versuchswesens sicher. Kontrollen in den Betrieben werden vom Pflanzengesundheitsdienst, nicht von der Beratung durchgeführt. Dennoch sind die Kontrollaufgaben eng mit der Bearbeitung der praktischen Pflanzenschutzprobleme im Anbau verknüpft, damit das Ergebnis der Kontrollen zur Weiterentwicklung der Betriebe in Beratungsinhalte münden kann. Die Verknüpfung der Aufgaben bietet die Chance, nicht nur bei Pflanzenschutzproblemen in der Praxis eine Änderung der Produktionsverfahren zu bewirken, sondern auch eine permanente Weiterentwicklung integrierter Verfahren sicherzustellen. Das Pflanzenschutzgesetz fordert die Umsetzung der Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes. Dieser ganzheitliche Ansatz, der ökonomische, ökologische wie auch soziale Aspekte einbezieht und den vorbeugenden Maßnahmen bei der Schadensabwehr besondere Bedeutung beimisst, stellt das Ziel des Abwägungsprozesses bei der Wahl der Verfahren zur Gesunderhaltung der Pflanzenbestände dar. Die gemäß Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebene Aufzeichnung aller im Betreib eingesetzten Pflanzenschutzmittel sollte nicht nur der Kontrolle dienen. Für eine klare, zielgerichtete Beratung ist eine übersichtliche Aufzeichnung der durchgeführten Maßnahmen eine zwingende Voraussetzung. Sie ist die Grundlage einer regelmäßigen Diskussion im Betrieb, um durchgeführte Maßnahmen beurteilen, erforderliche Maßnahmen planen und nicht zuletzt auch finanziell bewerten zu können. Sie ersetzt nicht die gemäß Gefahrstoff-Verordnung im Betrieb zu führende Liste aller vorhandenen Pflanzenschutzmittel und aller Gefahrstoffe (Kleber, Lacke, Schmierstoffe etc.). Seit Inkrafttreten der Indikationszulassung (2001) bestehen Probleme bei der Absicherung des Pflanzenschutzes in vielen Kulturen mit geringer Anbaufläche und bei der Bekämpfung nur gelegentlich auftretender Krankheiten und Schädlinge. In Nordrhein-Westfalen sind besonders Gemüse- und Obstkulturen von diesen Regelungen betroffen. Der Pflanzenschutzdienst Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahren intensiv in die Arbeiten zur Schließung von Bekämpfungslücken, die Organisation der erforderlichen Versuche und Rückstandsdaten, die

9 3 Zusammenstellung von Versuchs- und Untersuchungsergebnissen und die Beantragung von Zulassungserweiterungen und Genehmigungen eingebracht. Auch in den kommenden Jahren wird diese Aufgabe einen großen Stellenwert einnehmen, um die Anbaumöglichkeiten und die Wettbewerbsfähigkeit des Anbaues kleiner Obst- Gemüse- und Zierpflanzen-Kulturen in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in großen Teilen der Bevölkerung, trotz erheblicher Versuchs-, Untersuchungs- und Kontrollarbeiten sowie alle Anstrengungen der Praxis um einen sorgfältigen Einsatz, nach wie vor sehr kritisch gesehen. Unter dem Motto so wenig wie möglich, so viel wie nötig ist die Diskussion um die Möglichkeiten einer Reduzierung nicht nur aus der Sicht des Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch aus ökonomischer Sicht im Rahmen der Pflanzenproduktion zu führen. Die Weiterentwicklung integrierter Bekämpfungsverfahren sowie die Nutzung der neuen Kommunikationsmöglichkeiten könnten bei der Reduzierung der Risiken des chemischen Pflanzenschutzes eine wichtige Rolle einnehmen. Zu diesem Zweck sollten Landwirte und Gärtner den Warn- und Hinweisdienst des Pflanzenschutzdienstes abonnieren und im Wochenblatt verfolgen. Die aktuellen Informationen zum regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen in den Pflanzenbeständen geben zeitnah eine Empfehlung zur Bekämpfung von Schadorganismen. Die Landwirtschaftskammer hat, um den Anbauern aktuellste und schlagbezogene Informationen zukommen zu lassen, ein Internet-Beratungsangebot entwickelt und hält dies insbesondere während der Vegetationszeit auf aktuellstem Stand. Es kann über die Internet-Adressen der Landwirtschaftskammer Nordrhein- Westfalen oder abgerufen werden. Die aktuellen, schlagspezifischen Informationen zum Auftreten von Krankheiten und Schädlingen schicken wir auch per SMS auf das Handy des Landwirts. Darüber hinaus können standortbezogene Wetterdaten und Entwicklungen der Schaderreger über die APP isip mobil vom Smartphone abgerufen werden. Interessierte sollten die Berater über die erforderlichen Schritte befragen, damit Sie komfortabel und schnell die wichtigen Informationen zu Ihren Kulturen erhalten. Am 06. Februar 2012 ist ein neues Pflanzenschutzgesetz in Kraft getreten, das eine Reihe europäischer Regelungen in nationales Recht umsetzt und damit zur weiteren Harmonisierung der rechtlichen Grundlagen des Pflanzenschutzes in Europa beiträgt. Besonders hervorzuhebende Elemente dieser neuen Regelungen sind: Die Zonale Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in Europa, verbunden mit dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung. Die zonale Zulassung teilt Europa in drei Zonen (Nord / Mitte / Süd). Innerhalb dieser Zonen soll es in den kommenden Jahren aufgrund von Verwaltungsvereinfachungen zu einer einheitlicheren Zulassung von Pflanzenschutzmitteln kommen. Der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wird nicht nur den Integrierten Pflanzenschutz und die Gute fachliche Praxis bei der Pflanzenproduktion in Form von Leitlinien beschreiben, der Aktionsplan wird im Rahmen von Risikominderungsmaßnahmen quantitative Vorgaben machen, zu Zielen, Maßnahmen und Zeitplänen zur Verringerung der Risiken und Auswirkungen der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie auf den Naturhaushalt. Nach intensiven Diskussionen mit den betroffenen

10 4 Interessensgruppen hat die Bundesregierung den Nationalen Aktionsplan am veröffentlicht. Die Sachkunde im Pflanzenschutz wird europaweit einheitlich geregelt. In das bekannte Verfahren der Sachkunde für Anwender, Berater und Verkäufer von Pflanzenschutzmitteln werden neue Elemente eingefügt. So wird sich der Sachkundige künftig über einen Sachkundenachweis ausweisen müssen. Darüber hinaus muss er sich regelmäßigen Fortbildungen unterziehen, damit Entwicklungen im Pflanzenschutz schneller Eingang in die vielschichtigen Anwendungsbereiche finden. (Prof. Dr. B. Böhmer) 1.2 Organisation Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist in zehn Sachbereichen gegliedert: Landwirtschaftskammer NRW Pflanzenschutzdienst Fachbereichsleiter: Stellvertreter: Diagnose von Pflanzenkrankheiten Mykologie, Bakteriologie, Virologie Frau Dr. Heupel Diagnose von Pflanzenschädlingen Entomologie, Nematologie Frau Dr. Hakl Genehmigungen und Kontrollen, Sachkunde: Nachweise und Genehmigungen von Fortbildungsveranstaltungen Qualitätssicherung GLP Herr Moeller Prof. Dr. Böhmer Dr. Dissemond Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen Dr. Schrage Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland Dr. Dissemond Frau Dr. Benker Mittelprüfung Sachgebiete: Kartoffeln Rüben Grünland Futterbau Leguminosen Getreide Raps Mais Pflanzenschutz Anwendungstechnik Herr Kramer Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau Herr Hennes Pflanzenschutz im Gemüsebau,Warndienst Herr Keßler Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst Dr. Engel Pflanzenschutz im Öffentlichen Grün, in Haus- und Kleingarten Frau Dr. Klug Umwelt- u. Verbraucherschutz, Nationaler Aktionsplan, Sachkunde Frau Claus-Krupp

11 5 Dienstsitz: Bonn, Siebengebirgsstraße 200, weitere Dienststellen sind in: Münster, Nevinghoff 40, in Brakel, Coesfeld, Düsseldorf, Meschede, Straelen, Unna und Viersen Straelen Pflanzenschutzdienst, Zentrale Düsseldorf Außenstellen Pflanzenschutzdienst NRW mit Außenstellen

12 6 Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Pflanzenschutzdienst Leiter: Prof. Dr. B. Böhmer Stellvertreter: Dr. A. Dissemond 62.0: Frau Frees, Frau Friederichs(0,5), Frau Hopf(0,5), Frau Muck(0,5),Frau Winterscheidt(0,5) Diagnose von Pflanzenkrankheiten 62.1 Mykologie, Virologie, Bakteriologie Frau Dr. M. Heupel Frau Adams Frau Erwes Frau Hasenbach Frau Menden Frau Ropertz- Krämer (0,5) Diagnose von Pflanzenschädlingen 62.2 Entomologie, Nematologie Frau Dr. U. Hakl Frau Breuch (0,5) Frau Nicot (0,5) Frau Schöbel Frau Stanke (0,4) BN BN BN BN BN BN BN BN BN BN BN Genehmigungen und Kontrollen, Sachkunde: Nachweise und Genehmigungen von Fortbildungsveranstaltungen Qualitätssicherung GLP 62.3 Herr D. Moeller Herr Achenbach Herr Anzil Frau Ergezinger(0,5) Herr Reichel Frau Schickhoff (0,5) Frau Schugt Frau Weigand Herr Welhöner (0,5) BN BN BN BN MS MS BN BN BN Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen 62.4 Herr Dr. R. Schrage Herr Arenz Frau Hoenig (0,5) Frau Kröger (0,75) Herr Renker Herr Welhöner (0,5) BN BN BN BN BN BN Pflanzengesundheitsdienst Coesfeld Frau Ebbing (0,5) Herr Lammersmann Pflanzengesundheitsdienst Flughafen Düsseldorf Herr Schopen Frau Veit Pflanzengesundheitsdienst Münster Herr Klatt (0,5) Frau Schröder (0,88) Herr Vietmeier (0,5) Pflanzengesundheitsdienst Ostwestfalen Herr Belke (0,5) Herr Buren Pflanzengesundheitsdienst Straelen Herr Buschner Herr Hillus Frau Küsters (0,38) Frau Pfirschke (0,88) Pflanzengesundheitsdienst Unna Frau Bracke (0,5) Herr Nennmann (0,5) Herr Wortmann Pflanzengesundheitsdienst Viersen Frau Berger Herr Focken Herr Herfarth Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland 62.5 Herr Dr. A. Dissemond Frau Dr. M. Benker Herr Behr Frau Furth (0,8) Frau Gebhard (0,38) Herr Hanhart Herr Heinrichs Frau Kammler (0,75) Herr Klingenhagen Herr Laubrock Herr Nagelschmitz Frau Röhling Herr Schulze Bisping Frau Sonderfeld- Labey Herr Smeets Frau Tendyck Frau Werschmann Herr Wiesemann Herr Winkelheide Herr Wissen Pflanzenschutz Anwendungstechnik 62.6 Herr H. Kramer Herr Deitmer Frau Kleine- Hohmann (0,5) Herr Stuch MS MS MS BN Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau 62.7 Herr W. Hennes Frau Althermeler(0,5) Frau Hartung (0,5) Frau Jenniches (0,5) Herr Klatt (0,5) Herr Nennmann (0,5) Frau Ruisinger (0,75) Herr Wilke Versuchsfeld Bonn Herr Arnold Frau Fricke Herr Welzel (0,5) Münster Herr Leibig BN BN BN MS BN MS BN MS MS MS BN MS MS BN BN MS MS BN BN BN BN MS BN BN MS UN STR BN Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst 62.8 Herr J. Keßler Frau Bischur Fr. Ergezinger (0,5) Herr Garcia Frau Dr. Hamacher (0,5) Fr. Große Wietfeld Herr Hartung Frau Radtke (0,5) Herr Schenk Frau Scholz- Döbelin (0,5) Herr Vietmeier (0,5) BN BN BN BN BN MS BN BN BN STR BN Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst 62.9 Herr Dr. A. Engel Herr Jung Frau Kretschmann (0,5) Frau Lexis (0,5) Frau Müller Frau Peters-Habig (0,75) Herr van der Sant BN BN BN BN MS MS BN Pflanzenschutz im Öffentlichen Grün, in Haus- und Kleingarten Frau Dr. M. Klug MS Umwelt- und Verbraucherschutz, Nationaler Aktionsplan, Sachkunde: Ausund Fortbildungsveranstaltungen Frau Claus-Krupp BN

13 7 Aufgaben und Organisation Stand: Juli Dienststelle: @lwk.nrw.de Tel.-Durchwahl Fachauskünfte Fachbereichsleiter Prof. Dr. Bernd Böhmer bernd.boehmer@... Vertretung Dr. Anton Dissemond anton.dissemond@ / Grundsatzfragen zum Pflanzen- und Umweltschutz, Durchführung spezieller gesetzlicher Maßnahmen 0228/ Diagnose von Pflanzenkrankheiten (Mykologie, Bakteriologie, Virologie) Dr. Monika Heupel monika.heupel@ / /2164 Untersuchungen der Probeneinsendungen auf Krankheitsursachen, Diagnose Mykologie, Bakteriologie, Virologie, nichtparasitäre Schäden Ingrid Adams ingrid.adams@ / Untersuchung der Probeneinsendungen auf Krankheitsursachen, Diagnose Mykologie, Ausbildung der LTA und Praktikanten Diagnose von Pflanzenschädlingen (Entomologie, Nematologie), Vorratsschutz Dr. Ulrike Hakl ulrike.hakl@ / Diagnose von Insekten, Milben u. Nematoden, Spezialberatung zum Vorratsschutz Genehmigungen und Kontrollen, Sachkunde: Nachweise und Genehmigungen von Fortbildungsveranstaltungen Detlev Moeller detlev.moeller@ / Genehmigungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Ordnungswidrigkeiten, Sachkunde im Pflanzenschutz Andreas Achenbach andreas.achenbach@... Frank Reichel frank.reichel@... Mechthild Schickhoff mechthild.schickhoff@... Brigitte Weigand brigitte.weigand@... Burkhardt Welhöner burkhardt.welhoener@ / Sachkundenachweise, Anerkennung von Fortbildungen 0251/ Ausnahmegenehmigungen, Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten 0251/ Sachkundeprüfungen und -lehrgänge, Anzeigen/Registrierung von Pflanzenschutzmittel-Anwendern, -Beratern und -Inverkehrbringern 0228/ Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten, Sachkundeprüfungen, GLP-Qualitätssicherung 0228/ Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten

14 8 Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen Dr. Reiner Schrage 0228/ Pflanzengesundheitsdienst (Import-Export- Kontrollen), Betriebsregistrierung zum Handel von Vermehrungsmaterial und Pflanzen im EU-Binnenmarkt, Spezialberatung Pflanzenschutz in Baumschulen Susanne Bracke Katharina Pfirschke Unna: 02303/ Straelen: 02834/ Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen, Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzenschutzgesetz, Sachkundeprüfungen Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt Gerhard Renker Agnes Schröder 0228/ Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt 0251/ Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU- Binnenmarkt Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren Dr. Anton Dissemond 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Warndienst Karl-Josef Behr Dr. Marianne Benker Ursula Furth Hermann Hanhart Christian Heinrichs Günter Klingenhagen Andreas Nagelschmitz 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in Ackerbau und Grünland 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland sowie Versuche im Kartoffelbau, Nagetierbekämpfung, Warndienst, Saatgutaufbereitung und Beizkontrollen 0251/ Spezialberatung Schädlingsbekämpfung sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst 0251/ Spezialberatung Krankheitsbekämpfung, Wachstumsregulierung sowie Versuche in Getreide, Mais und Raps, Warndienst 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz und Nematoden-bekämpfung sowie Versuche in Zuckerrüben, Warndienst 0251/ Spezialberatung Unkrautbekämpfung sowie Versuche in Getreide, Mais und Raps, Warndienst 0228/ Modellvorhaben Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz

15 9 Tobias Schulze Bisping Eugen Winkelheide 0251/ Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in Grünland, Futterbau, Leguminosen, Warndienst Pflanzenschutz Anwendungstechnik Amtliche Prüfung von Pflanzenschutz-Verfahren Harald Kramer 0251/ Spezialberatung, Applikationstechnik, Geräteprüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-Anwendungstechnik, Anwenderschutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln, Beizgraduntersuchung Michael Stuch 0228/ Spezialfragen, Applikationstechnik, Geräteprüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-Anwendungstechnik, Gerätekontrollen, Anwenderschutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren Wilfried Hennes 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau und zum biologischen Pflanzenschutz, Amtliche Mittelprüfung Jörg Klatt 0251/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt Holger Nennmann Marion Ruisinger Unna: 02303/ Straelen: 02834/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau, Warndiensterhebungen Rainer Wilke 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst, Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren Johannes Keßler 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau, Amtliche Mittelprüfung Dr. Maria Hamacher 0228/ GLP-Prüfleitung, Prüfung von Pflanzenschutzmitteln zur Verringerung von Höchstmengenüberschreitungen

16 10 Esther Radtke Franz-Peter Schenk 0228/ Forschungsprojekt ProGemüse 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau, Amtliche Mittelprüfung Heike Scholz-Döbelin Straelen: 02834/ / Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndiensterhebungen Andreas Vietmeier 0251/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau, Amtliche Mittelprüfung, phytosanitäre Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren Dr. Adrian Engel 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau, Weinbau, Virustestung von Obstgehölzen, Bienenschutz, GEP-Anerkennung Ralf Jung Wiebke Kretschmann 0228/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau, Amtliche Mittelprüfung, Klein- und Hobbygärtner-Beratung 0228/ Warndienst Obstbau (Schorf, Feuerbrand), Wetteradministration und Validierung von Wetterdaten für Prognosen Ulrike Lexis Sandra Müller 0228/ Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von Obstgehölzen 0251/ Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau, Amtliche Mittelprüfung, phytosanitäre Kontrollen von Baumschulen für den Handel im Binnenmarkt, Klein- und Hobbygärtner-Beratung Pflanzenschutz im Öffentlichen Grün, in Haus- und Kleingarten Dr. Marianne Klug 0251/ Spezialberatung im öffentlichen Grün sowie in Haus- und Kleingärten, Bereitstellung von Hinweisen für Fernsehen, Funk, Presse, Industrie Umwelt- und Verbraucherschutz, Nationaler Aktionsplan, Sachkunde: Aus- und Fortbildungsveranstaltungen Andrea Claus-Krupp 0228/ Sachkunde Aus- und Fortbildung, Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes im Bereich Umwelt- und Verbraucherschutz

17 Anbaustatistik in Nordrhein-Westfalen Aufteilung der Ackerfläche in Nordrhein-Westfalen Nutzung der Anbaufläche (ha) Landwirtschaftlich genutzte Fläche Waldfläche Ackerland Getreide (61% der AF) Weizen (23-32 % je Landesteil) Triticale Roggen Wintergerste Hafer Sommergerste Mais Hackfrüchte Kartoffeln Zuckerrüben Handelsgewächse Raps, Rübsen Hülsenfrüchte Futterpflanzen Silomais Gartengewächse Gemüse unter Glas ( Tomaten, Gurken, Salate) 219 Freilandgemüse (30 % Vertragsanbau) Spargel (3409), Spinat (1602) Möhren, Karotten Kohl gesamt (923 Blumenkohl) Bohnen gesamt Erdbeeren Zierpflanzen unter Glas 898 Zierpflanzen im Freiland Obstanlagen Baumschulen Rebland 19 Weihnachtsbaumkulturen, Pappelanlagen, Korbweiden Dauergrünland ) 1) 1) 2) 2) 2) 2) 2) 1) 1) 1) 1) 3) 3)

18 Anzahl der Betriebe in Nordrhein-Westfalen Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe - nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung (landwirtschaftliche Systematik) Ackerbau Gartenbau (mit Dauerkulturbetrieben) Dauerkulturen 545 Futterbau Veredlung Pflanzenbau-Verbund 887 Viehhaltungs-Verbund Pflanzenbau-Viehhaltungs-Verbund ) 3) 3) 3) 3) 3) 3) 3) Statistische Kennzahl aus LDS 2005; zum Vergleich Anzahl Betriebe mit gartenbaulichen Sparten Gemüsebau Obstbau 965 Baumschule 714 Zierpflanzenbau ) 1) 1) 1) Quelle: 1) 2) 3) Gartenbauerhebung in NRW 2005, LDS Gemüseanbauerhebung 2008, LDS LDS NRW Flächennutzung in Nordrhein-Westfalen auf Regierungsbezirksebene (Prof. Dr. B. Böhmer)

19 13 2 Pflanzenschäden und Schadursachen 2.1 Witterungsverlauf 2012 Durchschnittstemperatur und Niederschläge Bonn/Köln Münster/Greven 2012 Niederschlags-Ereignisse (grün) und Abweichungen der Tages-Temperaturen (blau kälter, rot wärmer) vom Mittel ab 1994, gemessen an den DWD-Stationen Köln/Bonn (oben) und Münster/Greven (unten).

20 14 Der Witterungsverlauf der Vegetationsperiode 2011/2012 war insgesamt etwas gemäßigter als 2011, aber auch geprägt von sehr unterschiedlichen Witterungsperioden, die im Hinblick auf Wintergetreide sehr ungünstige Konstellationen aufwiesen. Besonders problematisch war die zweiwöchige Frostperiode im Februar 2012, der eine trockene Phase mit eisigen Ostwinden folgte. Nachfolgend mussten in Ostwestfalen und dem Haarstrang über ha Winterweizen und Wintergerste umgebrochen werden. Die später gesäten Sommerkulturen waren deutlich weniger betroffen. Im Frühjahr herrschten gute Bedingungen zur Aussaat der Sommerkulturen. Der Sommer mit regenreichen Juni und Juli ließ üppiges Wachstum zu, aber erst im August wurde es trocken genug für die überfällige Getreideernte. Mehr profitierten Mais und Zuckerrüben, letztere lieferten wieder eine Rekordernte. Nach einem trockenen und kühlen Herbst kam dann Ende Oktober mit einer ersten Kältephase der nächste Winter. Ab Mitte Dezember war es dann bis Mitte Januar 2013 allerdings recht warm und nass. Die Jahresmitteltemperatur (Münster/Greven 10,2 C, Köln/Bonn 10,5 C) lag um einige Zehntelgrad niedriger als Die Niederschläge lagen in Münster/Greven mit 608 mm wieder etwas höher als im Vorjahr (550 mm), in Köln/Bonn mit 760 mm fast auf Vorjahresniveau (747 mm). Im Jahr 2012 wurden immerhin 12 (Bonn) bzw. 16 (Münster) Eistage ermittelt, an denen die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht überschritten. Sommertage mit Temperaturen über 25 C waren in Bonn 32-mal und in Münster 31-mal zu verzeichnen. Frost ohne Schneeauflage im Februar 2012 links Winterroggen, rechts Wintergerste März Ackerbau (Dr. A. Dissemond) Im Herbst 2011 war beim Raps schon in Neuansaaten auf Mäusenester und Schnecken zu achten, der Besatz hatte in einigen Regionen deutlich zu genommen. Die feuchten Witterungsverhältnisse im August und auch in den ersten Septemberwochen begünstigten die Pseudothezienbildung (Fruchtkörper auf der alten Rapsstoppel) von Phoma und eine schnelle Reifung der Askosporen. Auf Einzelflächen vor allem in Ostwestfalen trat die Blattstielminierfliege auf. Der Fraßschaden ist an einem weißlich Fleck auf den Blättern zu erkennen. Meist bleibt der Schaden aber gering.

21 15 Im Mais wurde Mitte September Befall mit Blattflecken (Helminthosporium turcicum) gefunden, allerdings mit stark unterschiedlicher Ausprägung auf den Einzelschlägen. Infektionswitterung um Ende August bei sehr warmer und feuchter Witterung hatte zu Anfangsbefall geführt. Die warme feuchte Witterung im September erlaubte dann neue Infektionen. Nur wenige Einzelschläge, oft Mais nach Mais, zeigen starken flächendeckenden Befall. Für die Maisabreife ergaben sich ab Mitte September bis Oktober günstige Bedingungen und sorgten sowohl in Silomais als auch in Körnermais für hohe Erträge, die bis zu 10 % über Vorjahresniveau lagen. Auch die Höhenlagen konnten gut mithalten, allerdings musste dort auf frühreife Sorten Wert gelegt werden, damit die Qualität stimmte. In anfälligen Sorten war Befall mit Stängelfäule zu beobachten, auch Blattflecken hatten sich in verschiedenen Beständen ausgebreitet. Erst Ende September waren gute Bedingungen für die Aussaat des Wintergetreides gegeben. Zu der Zeit zeigten einige Stoppelflächen deutlichen Befall der Ausfallgerste mit Gelbverzwergungsvirus und Netzflecken. Die Ausfallgerste muss vor der Aussaat des neuen Getreides in der Nachbarschaft beseitigt werden, denn ansonsten übertragen infizierte Blattläuse das Virus auf die Neuansaaten. In wärmeren Lagen der Köln-Aachener Bucht bzw. am Niederrhein lag der Läusebesatz teils oberhalb der Bekämpfungsschwelle. Die warme Witterung im Oktober führte zu kräftigem Wachstum des Getreides. Frühsaaten entwickelten das Blatt, Spätsaaten waren nun eher Normalsaaten und erreichten vielfach schon das 6-Blattstadium. Besonders auf dem Grünland, aber auch auf Ackerflächen, wurde zunehmendes Auftreten von Feld- und Schermäusen beobachtet. Das üppige Futterangebot begünstigte die Populationsentwicklung. Ausfallgerste mit gelbverfärbten Pflanzen (Foto: Dr. A. Dissemond) Befallsnest des Gelbverzwergungungsvirus (Foto: Dr. A. Dissemond)

22 16 Gelbverzwergung und Netzflecken (Foto: Dr. A. Dissemond) Streifenförmig aufgehellte jüngste Blätter (Foto: Dr. A. Dissemond) Zuckerrüben auf hohem Ertragsniveau: Die frühe Saat mit hohen Feldaufgängen und einer zügigen Jugendentwicklung legten 2011 den Grundstein für die sehr gute Rübenernte mit fast 15 t/ha bereinigter Zuckerertrag. Neben hohen Erträgen und guten Zuckergehalten erreichten auch die Standardmelasseverluste erfreulich niedrige Werte (SMV um 1,2-1,3 %). Regional bremste die ausgeprägte Trockenheit den Ertragszuwachs. Bis in den Dezember konnten Ernte, Transport und Verarbeitung unter guten Bedingungen erfolgen. Am trat erster Frost (Bonn-Roleber bis -2,5 C) auf und ließ den Winter 2012 beginnen. Mit sinkenden Temperaturen nahm die Gefahr, dass die Bestände von Läusen beflogen werden, weiter ab. Der Schädlingsdruck in Winterraps blieb sehr gering. Am fiel der erste Schnee im Bergischen Land und Sauerland und sorgte für das erste Winterweiß, einen Monat später bedeckte auch leichter Schnee die Niederungslagen. ausgewinterte Getreideversuche in Ostwestfalen im März 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond)

23 17 Das neue Jahr begann so, wie das alte endete - ungewöhnlich mild, windig und nass. Erst im Februar 2012 traten über zwei Wochen eisige Temperaturen mit Kahlfrösten auf, die in Verbindung mit anschließenden kalten, trockenen Ostwinden für große Kulturschäden sorgten. Bis in den April hinein mussten noch Getreide-, zum Teil auch Rapsbestände umgebrochen werden. In Deutschland waren nach einer Erhebung des DBV etwa Hektar durch Fröste geschädigt, für Nordrhein- Westfalen belaufen sich die Schätzungen auf Hektar. der Winterroggen blieb ungeschädigt (Foto: Dr. A. Dissemond) in milderen Lagen erholte sich auch der Weizen wieder (Foto: Dr. A. Dissemond) Der Winterraps litt regional unterschiedlich unter dem Frost, daher waren Umbruchentscheidungen äußerst schwierig. Leider wurde die Situation im weiteren Vegetationsverlauf kaum besser, da stehengebliebene Bestände zusätzlich von Grauschimmel (Botrytis) als Schwächeparasit befallen wurden. Wirksame Bekämpfungsmaßnahmen standen aber nicht zur Verfügung. auch Winterraps war regional stark geschädigt (Foto: Dr. A. Dissemond) stehengelassene Bestände blieben schwach (Foto: Dr. A. Dissemond) Erste Rapsschädlinge traten Anfang März auf, ab Mitte März wurde massiver Schädlingsflug in Winterraps beobachtet. Besonders Kohltriebrüßler und Rapsglanzkäfer mussten gezielt bekämpft werden. In einigen Gelbschalen wurden in der Summe bis Rapsglanzkäfer sowie 500 bis Kohltriebrüßler gefunden.

24 18 Fangzahl Flugperioden der Rapsschädlinge in NRW bis bis bis bis Auch die Blüte und anschließende Schotenbildung waren nicht zufriedenstellend. Dementsprechend stark schwankten auch die Ernteergebnisse, insgesamt lagen sie mit 42 dt/ha etwa 7 % unter dem Vorjahr. leerer Fruchtstand im April 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) Ende Mai sahen etliche Bestände wieder besser aus (Foto: Dr. A. Dissemond) Die Aussaat von Zuckerrüben erfolgte Ende März bis Anfang April in einer warmen Phase. Die Auflaufphase war aufgrund der nachfolgenden Kälte stark verzögert, noch die 1. NAK zur Unkrautbekämpfung erfolgte unter kalten Bedingungen. Erst mit dem Monatswechsel zum Mai verbesserten sich die Wachstumsbedingungen. Ab der 2. NAK verlief die Unkrautbekämpfung problemlos und zeigte gute Wirkungsgrade. Die Aussaat von Mais konnte ab Mitte April durchgeführt werden, aufgrund der Erwärmung und Bodenfeuchte zum Mai hin war ein schneller Feldaufgang zu verzeichnen. Im Mai waren gute Bedingungen zur Unkrautbekämpfung mit

25 19 Bodenherbiziden gegeben. Allerdings litten einige Bestände noch Mitte Mai unter einzelnen kalten Nächten (Eisheilige) und zeichneten nach der Herbizidanwendung. Bei hohen Niederschlägen im Juni und mäßigen Temperaturen (Schafskälte) verlief die Jugendentwicklung sowohl in den Niederungs- wie auch in den Höhenlagen schleppend. Zuckerrüben nach kalten Nächten (Foto: Dr. A. Dissemond) Mais nach kalten Nächten (Foto: Dr. A. Dissemond) spät gesäter Winterweizen Ende Mai 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) so unterschiedlich können Weizensorten sein (Foto: Dr. A. Dissemond) Die Ausprägung der Frostschäden war sicherlich abhängig von der Kulturart (Weizen, Gerste, Triticale oder Roggen), der Sorte und vom Aussaattermin, allerdings ließ sich keine klare Linie erkennen. Offensichtlich waren die Wechselwirkungen zwischen Sorte, Entwicklungsstand der Pflanzen und Witterung am Standort bedeutsam. Triticale mit Gelbrost Ende Mai 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) Wintergerste mit verdrehten Grannen Juni 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond)

26 20 Ende April war noch kein Wuchs im Wintergetreide. In einigen Weizensorten waren erste Mehltaupusteln zu finden, andere Krankheiten traten abgesehen von stärkerem Gelbrost an Triticale zunächst weniger auf. Auch erste Getreidehähnchen besiedelten die Bestände, blieben aber auf einem verhaltenen Befallsniveau. Netzflecken und Ramularia erreichten erst spät eine nennenswerte Befallsstärke an Wintergerste. Anfang Mai spitzten die Grannen bei Wintergerste und Winterroggen. Die Nachwirkungen des Frostes blieben allerdings über lange Zeit wichtigstes Thema bei den Feldbegehungen. Mitte Mai nahm dann der Rostdruck in Winterroggen zu, an Winterweizen war neben Mehltau vereinzelt Gelbrost zu finden. Braunrost konnte sich ertragswirksam und damit bekämpfungswürdig noch in Winterweizen und Winterroggen etablieren. Regional herrschten aufgrund der Niederschläge zur Blüte gute Infektionsbedingungen für Fusarium. Wenn dann noch ungünstige Faktoren, wie schlecht eingearbeitete, befallene Vorfruchtreste und anfällige Sorte dazu kamen, wurde der Ährenbefall rasch sichtbar. Allerdings sind die Befallssymptome von Microdochium nivale (Schneeschimmel) an der Ähre damit verwechselbar. Der Pilz bildet aber keine Mykotoxine. als Besonderheit trat 2012 regional Mutterkorn an Sommerweizen stärker auf (Foto: F. Stamm) auch an Gerste konnte Mutterkorn beobachtet werden (Foto: Dr. A. Dissemond) Im Mai waren dann heftige Unwetter zu verzeichnen. So Im fielen z.b. im Rhein- Sieg-Kreis am bis zu 25 cm Hagel. Die Schäden an Gemüse und Obst z.b. in Bornheim und Alfter waren verheerend. Drei Tage später zog die nächste Unwetterfront über das Land.

27 21 Unwetter mit Hagel (Quelle: wetteronline.de) am folgte das nächste Unwetter (Quelle: wetteronline.de) Da sich im Frühjahr wechselhafte Witterung einstellte, wurde die Kartoffelpflanzung immer wieder unterbrochen und zog sich bis in den Mai hinein. Auch der Auflauf war nicht optimal, dennoch entwickelten sich die Bestände zufriedenstellend. Die Witterung war zwar deutlich kühler, aber feuchter. Die hellen Tage ließen eine hohe Assimilationsleistung zu und führten letztendlich zu guten Erträgen. Die Unwetter im Mai ließen zeitweise kein Befahren der Flächen zu, so dass Stängelbefall mit Phytophthora sich regional zum Problem entwickelte. Einige westfälische Anbauregionen blieben bis Anfang Juli befallsfrei. Ende Juli sank dann der Infektionsdruck durch Krautfäule etwas. Früh gesellten sich Alternaria-Sprühflecken dazu und zwangen zu einer früheren Bekämpfungsstrategie. Die Unkrautbekämpfung verlief weitgehend problemlos. Im Juni kam es zu stärkerem Auftreten von Kartoffelkäfern und Blattläusen. Ende Juli boten offene Lentizellen der Kartoffeln auf vernässten Schlägen Eintrittspforten für Rhizoctonia. Der Befall führte verstärkt zu dry-core-symptomen, die 2012 große Qualitätsprobleme darstellten. Sie sind schwierig von Drahtwurmschäden zu unterscheiden. Der Falterflug des Maiszünslers setzte in den wärmeren Lagen Ende Juni/Anfang Juli ein, die Hauptflugphase und Beginn der Eiablage zeichnete sich Mitte Juli ab. Glücklicherweise konnten nach Abschluss der offiziellen Überwachung der Befallsgebiete des Maiswurzelbohrers Anfang Oktober Entwarnung gegeben werden. Da zwei Jahre lang keine weiteren Käfer festgestellt worden waren, konnten die Quarantänemaßnahmen aufgehoben werden. Die Befallsgefahr durch erneute Einschleppung ist aber nicht gebannt, in den südlichen Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen) war auch 2012 Befall aufgetreten, neu war ein Fund in Sachsen. Daher wird dringend auf die Einhaltung einer gesunden Fruchtfolge hingewiesen, denn der Fruchtwechsel ist die effektivste Bekämpfungsmaßnahme für den Maiswurzelbohrer. Ab Anfang August beschleunigten die hohen Temperaturen die Blüte des Mais und zeitweise lagen auch gute Bedingungen für die Kornfüllung vor. Regional machte sich allerdings bald Trockenstreß bemerkbar und auch die nachfolgenden kühlen Witterungsphasen ab Mitte September ließen die Abreife stocken. Zudem zeigten sich in der Zeit sortenabhängig Blattflecken und Stengelfäulen. Drei Wochen

28 22 sonniges Wetter im Oktober brachte dann noch gute Reifefortschritte, die zu ordentlichen Erträgen bei Silomais und Körnermais führten. Bei der Sortenwahl ist unbedingt darauf zu achten, dass die Eigenschaften und Anforderungen der Sorten auch zu den Standortverhältnissen einschließlich ungünstiger Witterungsphasen passen. Die Landessortenversuche liefern hierzu die notwendigen Hinweise. Wildrüben wurden zum Problem (Foto: Dr. A. Dissemond) Wie in jedem Jahr traten auch in 2012 Schosserrüben (Wildrüben) auf. Damit sie nicht aussamen und in den Folgejahren zu noch größeren Problemen führen, müssen sie unbedingt beseitigt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass sie nach dem Ausziehen nicht wieder anwachsen und doch noch zur Samenreife kommen. Haben sich an den Schossern schon einzelne Samenknäuel gebildet, genügt es nicht mehr, sie nur auszuziehen, diese Pflanzen müssen aus dem Bestand getragen werden. Da sie nicht von den Herbiziden erfasst werden, gefährden sie den Rübenanbau in den kommenden Jahren Die prinzlichen Blattflecken in Zuckerrüben waren 2012 gut beherrschbar, in der Regel reichte eine gezielte Behandlung, die sich an der Bekämpfungsschwelle orientierte, völlig aus. Nur regional trat im September Mehltau an anfälligen Rübensorten auf. Neben Rhizoctonia solani, dem Erreger der Späten Rübenfäule, ist auch zunehmend die Rotfäule, verursacht durch Rhizoctonia violacea, zu beachten. Sortenunterschiede sind im Gegensatz zu Rhizoctinia solani bislang nicht bekannt. Die Getreideernte überraschte in vielen Fällen. Abgesehen von den ausgewinterten Flächen konnten mit den verbliebenen bzw. neu gesäten Beständen gute Erträge eingefahren werden. Musste die Wintergerste im Juli zwischen den Regenphasen noch vom Acker gestohlen werden, bot der August dann längere trockene Abschnitte mit optimalem Erntewetter. Die Wintergerste erzielte in den Landessortenversuchen mit 97 dt/ha und gutem Hektolitergewicht fast 20 % mehr Ertrag als in Genau in der gleichen Größenordnung lag der Winterroggen mit 95 dt/ha. Allerdings waren die Fallzahlen als Qualitätsmerkmal nicht immer ausreichend. Im Jahr 2012 hat sich der Winterroggen als besonders winterfest bewiesen, zudem eignet er sich mit seinem tiefreichenden, verzweigten Wurzelsystem für leichtere Standorte, auf denen er stabile, gute bis sehr gute Erträge liefern kann. Die dem Winter entkommenen Winterweizenbestände lieferten unerwartet hohe Erträge von 105 dt/ha in den Landessortenversuchen. Auch der Stoppelweizen konnte das Vorjahresniveau halten. Die zwischen März bis Juni vorherrschende kühle, sonnenscheinärmere Witterung bei passenden Niederschlägen konnte offensichtlich den verpatzten Start ins Frühjahr in den milderen Lagen weitgehend kompensieren. In den Höhenlagen waren die Versuche komplett ausgewintert. Lediglich der dortige Spätsaatversuch konnte den Kälteeinbruch einigermaßen überstehen, weil die Pflanzen sich noch in einem weniger frostempfindlichen Stadium befunden hatten. Aufgrund der Wintergetreideumbrüche wurden regional viele Sommerungen angebaut. Hierfür herrschten in der Regel günstige Aussaatbedingungen. Die gute

29 23 Folgewitterung ermöglichte hervorragende Erträge. In den nordrhein-westfälischen Landessortenversuchen wurden dt/ha Sommergerste gedroschen. Dieses Ergebnis wurde mit einem verhaltenen Wachstumsregler- und Fungizideinsatz erreicht. Haferröte durch Virusbefall (Foto: Dr. A. Dissemond) Auch der Sommerhafer lieferte Spitzenerträge mit befriedigenden Qualitäten, wobei die die Pflegemaßnahmen mit Pflanzenschutzmitteln noch geringer sind. In der Regel reicht eine kombinierte Behandlung mit Wachstumsregler und Fungizid völlig aus. Zu beachten ist allerdings, dass der Hafer sehr empfindlich auf das Gelbverzwergungsvirus reagiert. Es wird von Blattläusen übertragen und verursacht die Haferröte. Bei Blattlausflug sind also umgehend Insektizidbehandlungen erforderlich. Der Sommerweizen lieferte das bisher höchste Ertragsergebnis und zeichnet sich durch hohe Eiweißgehalte aus. Er behält damit die Vorzüglichkeit gegenüber den anderen Sommergetreidearten und liegt auf dem Niveau von Wintertriticale und Winterroggen. In der Praxis wurden im Schnitt 71,3 dt/ha gedroschen, in den Sortenversuchen wurden sogar bis zu 93 dt/ha erreicht. Allerdings stellt der Sommerweizen auch höhere Anforderungen an die Aussaat, den Boden und die Bestandesführung. Leider können da die Körnerleguminosen nicht mithalten, auch wenn 2012 durchaus sehr gute Erträge erzielt werden konnten. Dies gilt zumindest für gute Lehmstandorte, auf denen zwischen 50 und 75 dt/ha bei Ackerbohnen und Futtererbsen geerntet wurden. Trotz guter ackerbaulicher Vorteile hinsichtlich Vorfruchtwert, Bodenstruktur und Stickstoffeinsparung erreichen sie keine Wirtschaftlichkeit, da die Preise niedrig sind und die Erträge jährlich stärker schwanken. Bei beiden Kulturen wurden die Züchtungsprogramme in Deutschland weitgehend eingestellt. Die Proberodungen zeigten nach dem Bericht des Rheinischen Rübenbauer- Verbandes guten Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte. Mit durchschnittlich 92 t/ha Rübenertrag und 18,65 % Zuckergehalt bei der abschließenden Proberodung am 22. Oktober erreichte das Jahr 2012 ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr. Die anfängliche Wachstumsverzögerung im kalten April wurde im Jahresverlauf nahezu ausgeglichen. Allerdings hat regional und auf weniger tiefgründigen Böden die Trockenheit im August und September den Zuwachs deutlich begrenzt. Daher mussten z.b. im Regenschatten der Eifel etliche Bestände früh gerodet werden, damit sie nicht bei den vorhergesagten Niederschlägen Anfang Oktober wieder austreiben und schon eingelagerten Zucker abbauen konnten. Dagegen standen bei günstigen Wachstumsbedingungen und ausreichender Gesunderhaltung des Blattapparates die Zuckererträge kaum hinter denen des Vorjahres zurück. Dank niedriger Rübeninhaltsstoffe bewegen sich auch die Ausbeuteverluste auf einem günstigen Niveau.

30 24 Nach der warmen Witterung in der letzten Oktoberwoche waren in einigen Gelbschalen aus der Voreifel vermehrt Gefleckte Kohltriebrüssler gefunden worden. Die bräunlichen Käfer mit hellem Fleck auf dem vorderen Flügelteil führen, bevor sie in die Winterverstecke abwandern, noch einen Reifungsfraß durch. Er richtet aber keinen Schaden mehr an, da er im Herbst keine Eier mehr ablegt. Im Gegensatz dazu kann der in Süddeutschland regional stärker auftretende Schwarze Kohltriebrüssler (schwarz glänzend, ohne Fleck) noch beträchtlichen Schaden anrichten, da er bei milden Temperaturen über Herbst und Winter Eier an die Blattstiele ablegt. Von dort fressen sich die geschlüpften Larven bis zum Herz der Rapspflanzen und zerstören den Haupttrieb. Das führt zu Nebentrieben und Kümmerwuchs. Wintergerste Mitte Oktober 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) Winterraps Mitte Oktober 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) Die herbstlichen Aussaatbedingungen waren im August und Anfang September fast schon zu trocken für den Winterraps. Die Niederschläge Anfang Oktober mit nachfolgend trockener und warmer Witterung waren dann günstig für das Wintergetreide. Ende Oktober bremsten schließlich erste Nachtfröste über mehrere Tage ein zu schnelles Wachstum. Mitte November fiel der erste Schnee in den Mittelgebirgen, Anfang Dezember erreichte uns eine weitere kurze Kältephase mit leichtem Schnee bis in die Niederungslagen. Schnee in der Eifel Mitte November 2012 (Foto: Dr. A. Dissemond) Rübenabfuhr bei Nässe und Rauhreif (Foto: Dr. A. Dissemond)

31 25 Über den Jahreswechsel blieb es dann verhältnismäßig mild und trüb. Mitte Januar stellten sich winterliche Verhältnisse mit Schnee und Frosttemperaturen. Auch Mitte Februar schneite es wiederholt, dabei waren heftige Graupelschauern, begleitet von Gewittern, nicht selten. Bis Ende März waren noch vereinzelt heftige Schneefälle zu verzeichnen, sogar in der ersten Aprilwoche gab es noch regelmäßig Nachtfröste. Ölrettich Anfang Dezember 2012 mit Schnee (Foto: Dr. A. Dissemond) Ölrettich Mitte Januar 2013 unter Schnee (Foto: Dr. A. Dissemond) (Dr. A. Dissemond) Getreide Getreideanbau 2012 aus Sicht des Pflanzenschutzes Bei normalen Aussaatterminen im Herbst 2011 entwickelten sich die Bestände zunächst verhalten. Der Oktober war kalt, der November zu warm und extrem trocken. Im Dezember und Januar stellte sich feuchtere Witterung ein. Im Januar zeigte gerade der Weizen deutliches Wachstum, die Pflanzen waren wohl schon auf Frühjahr eingestellt. Ein kurzer, aber kräftiger Winter sorgte dann für hohe Auswinterungsraten. Tiefe Temperaturen von minus 17 C im Rheinland und bis minus 23 C in Ostwestfalen waren hierfür verantwortlich. Dabei hatte der Weizen die größten Probleme. In Ostwestfalen überstanden nur wenige Sorten diese Winterphase, selbst im Rheinland waren Auswinterungen im Weizen zu beklagen. Wintergerste war auch betroffen, Raps nur auf wenigen Schlägen in Ostwestfalen. Beim Triticale überstanden die Sorten Grenado und Dinaro den Winter, Tarzan und Cando winterten aus. Roggen zeigte selbst in den kühlsten Regionen keine Schäden und präsentierte sich auch in der Auftauphase mit grünen Beständen. In Ostwestfalen wurden dann hohe Flächenanteile vor allem mit Sommergerste und etwas Sommerweizen bestellt. Auch Körnermais wurden in Regionen angebaut, die bis dato kaum Mais kannten. Im Münsterland und im Rheinland wurde hauptsächlich Mais nach ausgewintertem Wintergetreide angebaut. Bei sehr kühler Aprilwitterung regenerierten nicht umgebrochene Bestände, so dass vielfach das Wintergetreide sich nach dem Ährenschieben gut präsentierte. Sommergerste, -weizen und Hafer fanden optimale Bedingungen vor. Früh ausgedrillt in gut abgetrocknete Böden mit exzellenter Bodengare entwickelten sich dichte sehr gleichmäßige Bestände. Entsprechend hoch waren dann auch die Erträge. Sommergerste erreichte oft 80 dt/ha, Hafer in Einzelfällen sogar über 90 dt/ha.

32 26 Im Wintergetreide fand zunächst nur eine langsame Zunahme an Krankheiten statt. Im Weizen war für Septoria tritici die Witterung im Frühjahr wieder einmal zu trocken. Bis zum Ährenschieben konnten in den nicht behandelten Kontrollparzellen nur auf den unteren Blattetagen Befall festgestellt werden. Mehltau trat vor allem in anfälligeren Sorten besonders in Triticale auf, genauso wie Gelbrost. Hier ist allerdings eine Anpassung an verschiedene Sorten zu beobachten. Bei kühler, feuchter Witterung um Anfang Mai, wiederholt um Mitte Mai und extremer aufgetreten kurz vor der Blüte führte dann zur Ausbildung von stärkerem Befall mit Microdochium nivale besonders im Weizen. Symptome auf den Blättern wurden von der Praxis oft als Septoria angesprochen. Auch in der Ähre trat Befall auf. Flächendeckend konnte später Befall mit DTR beobachtet werden. Untypisch trat in 2012 auch im Rheinland mehr Befall durch echte Fusariosen auf. Später Weizen nach Mais zeigte auch im Münsterland häufiger Befall. Die Krankheiten im Weizen waren mit zwei Behandlungen gut zu kontrollieren. Wieder einmal zeigte sich, dass mit der Beratung der Landwirtschaftskammer eine sichere Kontrolle der Krankheiten möglich wurde und gleichzeitig der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert werden konnte. Unsere Versuche spiegeln die Verhältnisse in der Praxis sehr gut wieder. Mit zwei gezielten Behandlungen wurden je nach Sorte und Krankheitsdruck Mehrerträge um 18 dt/ha erzielt. Wenn die erste Behandlung zu früh durchgeführt wurde, mussten in der Gesamtstrategie drei Anwendungen gefahren werden. Bei nicht höheren Mehrerträgen wurden dann mehr Fungizide mit einer geringeren Wirtschaftlichkeit für die Landwirte eingesetzt.

33 27 Die Übersicht zum Auftreten von Krankheiten im Getreide in der Region Nordrhein- Westfalen zeigt, dass in dem Jahr 2012 Krankheiten mit durchschnittlichem Befall und relativ hohen Mehrerträgen aufgetreten sind. Im Vergleich über die Jahre kann man auch erkennen, dass immer wieder mit Fusarium gerechnet werden muss. Problematisch ist dann der Gehalt an Toxinen. Wir versuchen deshalb in jedem Fall die Abschlussbehandlung im Weizen zum Infektionstermin durchzuführen, um mit geeigneten Fungiziden den Toxingehalt zu minimieren. (H. Hanhart) Tierische Schädlinge Anders als in 2011 war das Vorkommen von Getreidehähnchenlarven und Blattläusen im Getreide in 2012 von geringer Bedeutung. Nach frühem geringem Befall von Getreidehähnchen war er am 10. Juni schon abnehmend. Getreideblattläuse wurden zu diesem Zeitpunkt auch nur vereinzelt beobachtet. In dieser Konstellation konnte meistens auf einem Insektizideinsatz verzichtet werden. Eine ausreichende Blattlauskontrolle wurde über vorhandene Marienkäfer erreicht. (U. Furth) Kartoffeln In Nordrhein-Westfalen wechselten sich im Frühjahr Niederschläge mit trockenen Abschnitten ab, was immer wieder zu Unterbrechungen bei den Auspflanzungen führte, so dass letzte Partien bis in den Mai gepflanzt wurden. Auch die Folgewitterung blieb im Vergleich zum Vorjahr deutlich kühler und nasser, Konsequenzen daraus waren ein verzögerter Auflauf und ein hoher Knollenansatz. Aber obwohl die Durchschnittstemperaturen im Vergleich zum Vorjahr etwa 3 C tiefer lagen, entwickelten sich die Kartoffeln gut. Zwar war die Witterung kühler, aber deutlich feuchter und mit hellen Tagen, die eine hohe Assimilationsleistung der Kartoffel und damit ein kräftiges Wachstum zuließen. Die Witterungsverhältnisse in Nordrhein-Westfalen waren regional aber sehr verschieden und führten zu unterschiedlichem Schaderregerauftreten in den einzelnen Regionen. Stängelphytophthora schon im Mai Im April und Mai 2012 waren regional sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen zu verzeichnen. Während in einigen Regionen die Böden noch sehr trocken waren und beregnet wurden, führten regional auftretende Starkniederschlagsereignisse, wie zum Beispiel im Raum Kleve/Geldern, zu nicht befahrbaren Schlägen. Hierdurch waren Probleme mit Stängelphytophthora vorprogrammiert. Im Raum Alpen und im Rhein-Erft-Kreis wurde erster Kraut- und Stängelbefall schon in der zweiten Maiwoche auf Schlägen unter Vlies/Folie gefunden. In Freilandware trat starker Stängelbefall ab dem 21. Mai im Raum Kerken auf. Anschließend mehrten sich die Befallsmeldungen im Raum Kleve/Geldern. Zum Teil trat ein so starker Befall auf, 80 bis 100 % der Pflanzen wiesen einen Stängelbefall auf, dass einige Flächen, trotz intensiver Stoppspritzungen, nicht mehr zu halten waren und umgebrochen werden mussten.

34 28 Niederschlagsereignisse und Temperaturen im Kreis Kleve von April bis Juni (Quelle: ProPlant Climate) Niederschlagsereignisse und Temperaturen im Kreis Kleve von Juli bis September (Quelle: ProPlant Climate) Massiver Stängelbefall im Kreis Kleve: Fläche konnte trotz intensiver Fungizidbehandlungen nicht gehalten werden Krautfäulestängelbefall Auf Grund der vorherrschenden Witterung hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein- Westfalen in den betroffenen Regionen vor der Gefahr von Stängelbefall frühzeitig gewarnt und regionsabhängig zu einem sehr frühen Spritzstart aufgerufen. Die Pflanzen auf den betroffenen Schlägen hatten häufig erst eine Größe von etwa 10 cm erreicht. Viele Landwirte scheuten sich aber davor, trotz des Warnaufrufs, so

35 29 kleine Pflanzen zu behandeln. Dies hat sich häufig bitter gerächt. Aber auch für die Landwirte, die frühzeitig Fungizide appliziert haben, war es nicht einfach den massiven Stängelbefall zu kontrollieren. Stoppspritzungen mit Kombinationen aus systemischen oder teilsystemischen Produkten plus sporizide Produkte wurden in vollen Aufwandmengen in einem Abstand von 2 bis 3 Tagen mehrfach gefahren. Ende Mai stieg der Krautfäuledruck weiterhin kontinuierlich an. Stängelbefall an Freilandware wurde nun auch aus den Regionen Heinsberg, Viersen und Borken gemeldet. Auf Grund des zunehmenden Infektions- und Befallsdruckes und des unbeständigen Wetters wurde für Nordrhein-Westfalen ein genereller Spritzstart unabhängig von der Pflanzengröße empfohlen. Anfang Juni bestand in Regionen mit ergiebigen Niederschlägen weiterhin eine erhöhte Gefahr von Stängelphytophthora, zum Teil wurden schon erste Tochterknollen mit Braunfäulebefall gefunden. Während sich die Krautfäule in der zweiten Juniwoche im Rheinland weiter ausbreitete, waren die westfälischen Regionen, mit Ausnahme vom Kreis Borken, noch weitgehend befallsfrei. Auf Grund der geringeren Niederschläge, der zum Teil kühleren Temperaturen und der noch nicht so weit entwickelten Bestände spielte die Krautfäule in diesen Regionen zu diesem Zeitpunkt noch keine Rolle. In der 3. Juniwoche war der Krautfäuledruck in den gefährdeten Regionen immer noch sehr hoch. Auf den befallenen Flächen wurde durch die schwülwarme Witterung die Sporenbildung massiv gefördert und diese Sporen wurden über den Wind kilometerweit verfrachtet, wodurch auch der Blattbefall innerhalb und außerhalb der Befallsregionen stark zunahm. Bei optimalen Bedingungen können Krautfäulesporen mit dem Wind (bei 5 m/s) bis zu 100 km weit getragen werden. Ende Juni wurden in den Risikoregionen durch Gewitter- und Hagelschauer sowie Windbruch die Bestände zusätzlich geschädigt, wodurch weitere Eintrittspforten für den Krautfäuleerreger geschaffen wurden. Windbruch als Eintrittspforte für Krautfäule Anfang Juli hatte die Krautfäule auch die restlichen, bislang befallsfreien Regionen Nordrhein-Westfalens erreicht und der Krautfäuleinfektionsdruck blieb weiterhin hoch. Gewitterschauer, Hagel und die schwülwarme Witterung boten dem Erreger optimale Bedingungen. Erst die höheren Temperaturen ab Ende Juli ließen den Krautfäuledruck etwas sinken.

36 30 Nachfröste Im April kam es zu vereinzelten Frostnächten, die aber kaum Schaden anrichteten, weil die meisten Bestände noch nicht aufgelaufen waren. Anders verhielt es sich dagegen mit dem Nachtfrost vom 16. auf den 17. Mai nach den Eisheiligen, was für rheinische Verhältnisse sehr spät und ungewöhnlich war. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bestände deutlich weiter entwickelt und die Folie bereits vereinzelt abgenommen. Je nach Lage und Behandlung traten Blatt- und Stängelschäden bis zu 70 % auf, die aber auch schnell wieder ausgeglichen wurden. Nassfäulen und Schwarzbeinigkeit Vereinzelt machten nassfaule Knollen schon beim Auflaufen Probleme, drei Flächen in den Kreisen Kleve und Borken wurden auf Grund von extremen Fehlstellen umgebrochen. Ob nun die Nassfäuleerreger über latent infiziertes Pflanzgut oder über den Boden kamen, konnte leider nicht ermittelt werden. Erste schwarzbeinige Stauden wurden Mitte Mai in den oben genannten Kreisen gefunden und die Anzahl betroffener Schläge nahm innerhalb der nächsten zwei Woche zu. Ende Mai trat die Schwarzbeinigkeit auch im Kerpen-Buirer Raum auf. Die sehr warme Witterung im Juli führte regional zu einer starken Zunahme von Schwarzbeinigkeitssymptome, so dass für die Ernte mit dem Schlimmsten gerechnet werden musste. Es wurden dann zwar in einigen Erntepartien nassfaule Knollen gefunden, aber die befürchteten Probleme im Lager blieben aus. Herbizidschäden Schwarzbeinigkeit an der Sorte Belana durch den Erreger Dickeya verursacht. Typisch für Dickeya sind die Gefäßbündelverbräunungen im Stängelinneren. Auf Grund der vorhandenen Bodenfeuchte im Frühjahr haben die meisten Herbizidmaßnahmen im Vorauflauf gut gewirkt. Allerdings wurden 2012 vermehrt Metribuzinschäden verzeichnet. Probleme mit Simplexschäden in Kartoffeln traten in Nordrhein-Westfalen erstmalig 2008 auf. Seitdem wurden jährlich nur einzelne Fälle gemeldet. Im Jahr 2012 waren zwei Standorte betroffen. Um diese Probleme zu vermeiden, muss beachtet werden, dass im Kartoffelanbau kein organischer Dünger eingesetzt werden darf, wenn nicht gewährleistet ist, dass dieser Dünger frei ist vom Wirkstoff Aminopyralid (Grünlandherbizid Simplex). Selbst sehr geringe Mengen können zu Blattrollsymptomen, Kräuselungen und Wuchsdepressionen führen.

37 31 Sencorschaden Simplexschaden Alternaria Im Jahr 2012 trat, wie schon 2010 und 2011, ein sehr früher Alternariabefall in Nordrhein-Westfalen auf. Ende Mai wurde erster Alternariabefall in Praxisschlägen in den Kreisen Heinsberg-Viersen, Kleve, Borken, in Kerpen und im Raum Bonn gefunden. Betroffen waren zunächst die Sorten Agria, Annabelle, Gala, Hansa, Leyla und Solist. Der Labornachweis ergab, dass es sich ausschließlich um den Erreger der Sprühfleckenkrankheit Alternaria alternata handelte. Die höheren Temperaturen Anfang Juli ließen den Alternariabefall in der Praxis weiter ansteigen. Anfang August war in den Landessortenversuchen ein zunehmender Alternariabefall in den Sorten Annabelle, Allians, Belana, Belmonda, Bintje, Cascada, Fidelia, Leyla, Markies, Nicola, Innovator, Ribera und Venezia zu verzeichnen. Hierbei handelte es sich wiederum ausschließlich um Alternaria alternata. Alternaria solani, die Dürrfleckenkrankheit mit den größeren Blattflecken trat in Nordrhein-Westfalen erst Mitte August auf. Alternaria alternata Sprühflecken größere Blattflecken durch Alternaria solani Der Trend, dass in Nordrhein-Westfalen die Sprühfleckenkrankheit (Alternaria alternata) relativ früh auftritt, während die größeren Blattflecken des Erregers Alternaria solani erst Wochen später gefunden werden, hat sich innerhalb der letzten drei Jahre fortgesetzt. Dies wirft neue Fragen auf. Weiterhin ist durch das sehr frühe Auftreten der Sprühflecken der empfohlene Anwendungszeitpunkt der Spezialfungizide Ortiva und Signum 7 bis 8 Wochen nach dem Auflaufen für Nordrhein-Westfalen zu spät. Bei so frühem Befall ist, je nach Witterung, Befallsdruck und Jahr eine Behandlung schon 5 bis 6 Wochen nach dem Auflauf angeraten.

38 32 Tierische Schädlinge Ende Mai wurden die ersten Eigelege des Kartoffelkäfers in den Beständen gefunden. Bis Mitte Juni waren die Kartoffelkäferlarven geschlüpft und zum Teil wurde die Bekämpfungsschwelle von 15 Larven je Pflanze schon erreicht. Durch die wärmeren Temperaturen Ende Juni haben sich die Kartoffelkäferlarven dann stark vermehrt. Besonders in nachgebauten Kartoffelbeständen waren schon kurz nach dem Auflaufen vermehrt Viruspflanzen sichtbar, obwohl zu Beginn der Vegetationszeit keine Blattläuse auftraten. Als Ursache hierfür konnte nur virusbelastetes Pflanzgut verantwortlich sein. Für die Blattläuse war es zu kalt und zu nass. Erst Ende Mai wurden erste Blattläuse in den Beständen gefunden. Die wärmeren Temperaturen Ende Juni führten zu einer starken Vermehrung der Blattläuse und ab Mitte Juli war in einzelnen Beständen schon Honigtau zu finden. Weiter stark vermehrt haben sich die Blattläuse in noch grünen Beständen bis Mitte August. Die trocken-heißen Temperaturen im August boten gute Entwicklungsmöglichkeiten für Spinnmilben in noch grünen Beständen. Die anschließenden Niederschläge lösten das Problem aber recht schnell. verschiedene Larvenstadien vom Kartoffelkäfer frisch gehäutete Kartoffelkäferlarve und leere Hülle Durchwuchs- und Zwiewuchs Ende Juli wurden einzelne Bestände mit Durch- und Zwiewuchssymptomen gemeldet, größere Probleme blieben aber aus. Stippigkeit Ende Juli wurden erste stippige/eisenfleckige Kartoffeln in Nordrhein-Westfalen gefunden. Verantwortlich hierfür war das Tobacco Rattle Virus (TRV). Übertragen wird das Virus durch im Boden freilebende Nematoden (Trichodorus u.a.). Die hohe Bodenfeuchte und die warmen Temperaturen im Juli sorgten für optimale Entwicklungsbedingungen für Bodennematoden. Stippige Knollen wurden aber nicht nur auf leichten Sandböden gefunden, im Kreis Kleve/Geldern traten eisenfleckige Kartoffeln vermehrt auch auf schweren Böden auf. Sämlingskartoffeln Ab Mitte August liefen in einigen Sorten, bedingt durch die Witterung und vermutlich auch weil die Pflanzen physiologisch älter waren, vermehrt Sämlingskartoffel auf. Das heißt, die gebildeten Beeren samten aus und hatten neue Pflanzen gebildet.

39 33 Zum Teil wurden schon kleine Knöllchen gefunden, wodurch Durchwuchsprobleme im kommenden Jahr möglich sind. Colletotrichum: Erhöhte Probleme im Feld und am Erntegut Anfang/Mitte August wurden in zahlreichen Beständen abgestorbene, vermorschte Stängel mit schwarzen Fruchtkörpern des Erregers Colletotrichum gefunden. Zunächst waren vergilbenden und vertrocknenden Blätter sichtbar, später starben einzelne Triebe oder ganze Pflanzen ab. Durch das frühzeitige Vermorschen des Wurzelsystems ließen sich befallene Stängel leicht aus dem Boden ziehen. Der erhöhte Colletotrichum-Befall im Feld setzte sich später am Erntegut fort. An vielen Sorten wurde Knollenbefall festgestellt. Je nach Sorte traten grau-braune bis silbrige, unregelmäßige Flecken auf den Knollen auf. Colletotrichum-Stängelsymptome Colletotrichum-Knollenbefall Vermehrt Erntebeschädigungen Trockene und klutige Böden sowie höhere Rodetemperaturen ab Mitte September erschwerten regional die Erntearbeiten. Der zum Teil sehr trockene Boden war schwer auf der Siebkette halten, wodurch ein knollenschonendes Erdpolster oft nicht realisierbar war und Erntebeschädigungen ( Blaue ) vorprogrammiert waren. Dry core und Drahtwurm Auf Grund der wechselhaften Witterung wiesen einige Sorten Ende Juli in noch grünen Beständen auf vernässten Schlägen offene Lentizellen auf. Diese offenen Lentizellen boten optimale Eintrittspforten für Rhizoctonia, wodurch vermehrt dry core -Symptome ausgebildet wurden. Ein weiteres Problem war der häufig sehr lange Zeitpunkt zwischen Krautabtötung und Ernte. Durch die regional nasse Witterung mussten die Rodearbeiten oftmals unterbrochen und verschoben werden und je länger die Knollen im Boden lagen, desto größer waren anschließend die Probleme mit dry core. Dry core erwies sich 2012 als ein großes Qualitätsproblem. Dry core Symptome werden aber häufig mit Drahtwurmlöchern verwechselt. Beide Probleme traten 2012 vermehrt am Erntegut auf.

40 34 offene Lentizellen Rhizoctonia dry core Symptome: Typisch ist das Häutchen am Rand des Loches Fazit 2012 Nordrhein-Westfalen hatte 2012 regional wieder mit einigen Problemen im Kartoffelanbau zu kämpfen. In keinem anderen Bundesland trat die Stängelphytophthora so früh und so extrem auf. Nun schon im dritten Jahr in Folge wurde ein sehr früher Befall mit Alternaria- Sprühflecken (A. alternata) schon Ende Mai/Anfang Juni beobachtet, während Alternaria solani erst Wochen später gefunden wurde. Qualitätsprobleme durch dry core, Drahtwurm, Colletotrichum und Blaue (Erntebeschädigungen) führten zu relativ hohen Abzügen beim Erntegut. (Dr. M. Benker) Raps Im Raps begann die Schädlingssaison mit den Rüsselkäfern. Eine besondere Beobachtung im Frühjahr 2012 waren extrem hohe Stängelrüsslerzahlen ab Anfang März in den Gelbschalen. In einigen Gelbschalen wurden über Käfer gefunden. Der Grund für diese Rekorde bei den Käferfangmengen waren wohl die für die Rüssler günstigen Bedingungen in 2011, was zu einem Populationsaufbau geführt hat. Weiterhin günstig waren im Frühjahr 2012 die Bedingungen für die Eiablage. Der hohe Larvenbefall in den Stängeln blieb aber aus, da ein durchgehend kühler April folgte, der für die Eientwicklung negativ gewesen sein wird. In einem Bekämpfungsversuch in Enniger, Kreis Warendorf, wurden durch einmalige Behandlungen gute Wirkungsgrade erzielt. Der frühe Termin, unmittelbar am ersten Zuflugtag der Käfer (15. März) und der über die Prognose des Beratungssystems proplant gewählte spätere Termin (21. März), waren in der Wirkung vergleichbar mit einer zweimaligen Behandlung. Alle Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide (alt und neu) sind bis auf Mavrik für die Stängelrüsslerbehandlung geeignet (siehe Grafik).

41 35 Kohltriebrüssler Warendorf Enniger Auf den Rapsglanzkäfer musste zwar sehr früh, aber nur sehr kurz bis Ende März geachtet werden. Durch sommerliche Temperaturen stieg der Befall bis Ende März schnell an. Der in anderen Jahren übliche weitere Zuflug und Befallsanstieg wurde dagegen durch den ungewöhnlich kalten April 2012 verhindert. Die ungünstigen Bedingungen für den Neuzuflug ließen aber gute Wirkungsgrade bei einmaligen Behandlungen bis zum Blühbeginn zu. (U. Furth) Versuchsergebnisse zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Raps Im Vegetationsjahr 2011/2012 wurden in den Kreisen Soest, Höxter, Coesfeld, Paderborn und Bonn Versuche zum Herbizideinsatz in Raps angelegt. Es ging Mittel- /Aufwandmengenvergleiche, den Einfluss von Stomp Aqua im Vorauflauf bzw. um die Einschätzung von Salsa und Runway sowie deren Kombinationen. Kamille bekämpfte Salsa im Schnitt der 4 Standorte zu 75 % (Var. 9). In Spritzfolge (Var. 10) wurden 100 % erreicht. Die beste Stiefmütterchenwirkung wurde durch Runway + Fox bzw. Runway + Fox + Salsa erreicht. Vogelmiere wurde mit den reduzierten Butisan Gold-Mengen weniger gut bekämpft. Deutlich größer als die Aufwandmenge war der Einfluss des Termins. Siehe Variante 4 zu 11 am Standort Coesfeld. Zwischen Termin A und B liegen 10 Tage. Die Wirkung fällt von 91 auf 55%. Die Nullwirkung von Salsa an diesem Standort (Var. 9) beruht auf einer targetsite-resistenz der Vogelmiere. Der Mohn am Standort Bonn wurde am besten durch Butisan Gold bekämpft (98 % Wirkung). Colzor Trio lag bei 94 %. Salsa zeigte nur eine geringe Wirkung. Es fällt auf, dass die Kombination 13 (Runway + Salsa) besser abschneidet als Var. 12 (Runway + Salsa + Trend). Ein ähnliches Ergebnis findet sich auch am Standort Soest im Hinblick auf Kamille. Die Wirkungen der Vorauflaufanwendungen gegen Hirtentäschel sind mit Ausnahme von Var. 5 sehr gut. Im Nachauflauf kommt Salsa solo auf 60 %, in der Spritzfolge (Var. 10) werden

42 % erreicht. Stärkere Aufhellungen / Ätzschäden waren am Standort Paderborn nach Anwendung von Fox zu verzeichnen. Diese wurden nicht ertragswirksam. Salsa bietet sich besonders für Spritzfolgen an (Var. 10). Im Nachauflauf ist Runway ein passender Mischpartner. Bei Bedarf kommen auch Fox bzw. Fox + Runway als Mischpartner in Frage, dann aber ohne Zumischung von Trend. D & I Raps Herbizid Ernte 2012 Behandlungstermine Wirkung Schäden Erträge Wirtschaftlichkeit VA EC SO Kamille Stiefmütterchen Vogelmiere HX COE ,1 2,7-5,4 Hirtentäsch. Vergissm. dt/ha Aufhellung dt/ha Wuchshemmung GD 5 % PB Mittelkoste h- n in + / - Durc Koste Summe SO HX COE PB Mitteteteteert. n fahrt dt PB SO COE Mit- COE PB Mit- BN COE SO HX COE PB Mit- SO HX PB BN Mehr- BN Mit-tel Sherpa Visby Visby Visby Mohn 1 Kontrolle ,7 59,8 58,7 25,6 42,4 2 Colzor Trio 3,5 l ,8 59,6 58,4 37,6 48,1 5, ,0 3,7 3 Butisan Gold 2, ,5 67,4 59,1 40,6 50,9 8,5 77, ,9 2,0 6,5 4 Butisan Gold 1, ,5 60,5 58,0 39,6 48,2 5,7 46, ,74 1,3 4,4 5 6 Butisan Gold 1,5 + Centium 36 CS 0,28 Butisan Gold 1,5 + Centium 36 CS 0,28 + Stomp Aqua 0, ,1 66,6 56,9 38,3 49,2 6,8 91, ,6 2,3 4, ,4 65,2 55,6 38,2 47,8 5,4 98, ,1 2,4 3,0 7 Butisan Gold 1,5 Fox 0, ,3 62,0 59,1 39,6 49,7 7,3 52, ,15 1,4 5,9 8 Butisan Gold 1,5 Fox 0,3 + Runway 0, ,1 63,9 56,8 39,4 50,1 7,6 71, ,33 1,9 5,8 9 Salsa 25 g + Trend 0, ,8 61,3 57,5 29,8 44,3 1,9 37, ,8 1,1 0,8 10 Butisan Gold 1,5 Salsa 25 g + Trend 0, ,2 64,6 57,4 39,3 49,4 6,9 84, ,5 2,4 4,5 11 Butisan Gold 1,5 + Salsa 25 g + Trend 0, ,3 63,9 57,3 38,2 47,2 4,7 84, ,54 2,1 2,6 12 Runway 0,2 + Salsa 25 g + Trend 0, ,2 64,9 56,1 33,7 48,0 5,5 59, ,6 1,6 4,0 13 Runway 0,2 + Salsa 25 g ,9 64,2 57,1 37,8 48,5 6,1 56, ,8 1,5 4,5 14 Fox 0,3 + Runway 0,2 + Salsa 25 g ,8 61,9 56,6 38,2 48,4 6,0 62, ,21 1,6 4,3 (G. Klingenhagen) Mais Drahtwurm Der Drahtwurm ist im Mais ein Schädling, der regional und von Jahr zu Jahr große Schäden im Mais verursachen kann. Allerdings sind die Bekämpfungsmöglichkeiten sehr beschränkt und gestalten sich schwierig. Die Saatgutbeize Mesurol flüssig steht auch in 2013 zur Verfügung, womit allerdings nur Teilwirkungen zu erreichen sind. Wird Mesurol gebeiztes Saatgut verwendet, ist darauf zu achten, dass nur dafür zugelassene Sägeräte eingesetzt werden dürfen. Das Präparat Santana erhielt in 2012 eine Zulassung für Notfallsituationen für 120 Tage. Allerdings war der Erwerb des Granulats Santana nur durch einen Berechtigungsschein möglich, der mit einem entsprechenden Antragsverfahren über die jeweiligen Kreisstellen der Landwirtschaftskammer beantragt werden konnte. Santana durfte nur unter strengen Auflagen und mit geeigneten, anerkannten Granulatstreugeräten eingesetzt werden. Die Wirkung von Santana war in 2011 zufriedenstellend. Nur auf sehr humosen Standorten hat die Wirkung unter den kühlen und trockenen Bedingungen nicht immer ausgereicht

43 37 Zum Teil wird auch Kalkstickstoff in der Unterfußanwendung gezielt gegen Drahtwurm verwandt. Allerdings ist beim Einsatz von Kalkstickstoff Vorsicht geboten, weil der Kalkstickstoff in der Cyanamidphase sehr schnell toxisch wirken kann. Die empfohlene Aufwandmenge beträgt im Mais 1,5 dt/ha. Der Einsatz von Kalkstickstoff führt nach unseren Erfahrungen aber erst bei Mengen über 3 dt/ha als Unterfußdünger zu messbaren Effekten. In einem Freilandversuch (siehe Bild) in 2012 am Standort Münster Nienberge wurde Kalkstickstoff als Unterfußdünger mit 2,5 dt/ha im Mais eingesetzt. Sehr deutlich in dieser Variante die phytotoxische Wirkung. In allen vier Wiederholungen wurden Wuchsdepressionen von 60 % bis zum Totalausfall der Pflanzen bonitiert werden. Die Vergleichsparzelle (Mesurol fl.) sowie die unbehandelte Kontrolle zeigten keine Auffälligkeiten. Leider ist in diesem Versuch kein Drahtwurm Befall aufgetreten. Maisversuch 2012 mit Kalkstickstoff (U. Furth) Zuckerrüben Bei anhaltend hohen Temperaturen konnten 2012 die Zuckerrüben früh um Mitte März ausgesät werden. Durch die folgende kalte Aprilwitterung mit Frost unter -4 C verzögerten sich jedoch die Feldaufgänge. Die erste Herbizidbehandlung traf die Rübenpflanzen teilweise in der Auflaufphase, daher war vielfach an den Rüben Herbizidstress deutlich sichtbar. Ab dem Monatswechsel April/Mai förderten dann hohe Temperaturen bei einer guten Niederschlagsverteilung das Rübenwachstum enorm. Alle folgenden Herbizidmaßnahmen zeigten daher sowohl eine gute Unkrautregulierung als auch eine gute Kulturverträglichkeit.

44 38 Insgesamt verlief auch die weitere Jugendentwicklung weitgehend störungsfrei, so dass auch 2012 der in der ersten Juniwoche auf allen Schlägen Reihenschluss vorlag. Ausreichende Niederschläge im Juli sorgten für einen üppigen Blattapparat, der kaum eine Spätverunkrautung aufkommen ließ. Tierische Schädlinge wie Schwarze Bohnenlaus, Moosknopfkäfer oder Rübenfliege traten 2012 kaum in Erscheinung. Im Spätsommer ab Mitte August gestaltete sich das Wachstum in den einzelnen Regionen dann doch sehr unterschiedlich. Konnten sich die Rüben in den nördlichen Regionen (Niederrhein, Lage, Warburg) bei ausreichender Feuchtigkeit noch sehr gut weiterentwickeln, zeigten die Rüben in den südlichen Regionen (Euskirchen und Regenschattengebiet der Eifel) sehr starken Trockenstress. Vielfach brach der bis dahin üppige Blattapparat total zusammen. Da die Trockenheit auch die Verfügbarkeit von Bor stark einschränke, traten in Beständen ohne Bordüngung über das Blatt bei Reihenschluss deutliche Mangelsymptome auf. Ebenfalls der trockenen und warmen Witterung war das erneut starke Auftreten der Rübenmotte sowie der teils flächige Spinnmilbenbefall geschuldet. Rübenbestand mit ausreichender Feuchte Rübenbestand mit Trockenstress Mit dem im Gebiet der Zuckerfabrik Euskirchen fast flächendeckendem Anbau von nematodentoleranten Zuckerrübensorten konnte den Schäden durch die Rübenzystennematoden erfolgreich entgegengewirkt werden. In begleitenden Versuchen erreichten die neueren toleranten Sorten im Durchschnitt von 10 Standorten Mehrerträge von über 10 % im bereinigten Zuckerertrag. In zunehmendem Umfang wirkte sich in den Trockengebieten wiederum der Nematodenbefall im Unterboden aus.

45 39 Schäden durch das Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci) traten aufgrund der trockenen Bedingungen auf den meisten Befallsflächen nur sehr verhalten auf. Auf ausgesuchten Versuchsflächen konnten trotzdem deutliche Sortenunterschiede bonitiert werden. Die geringste Kopffäule zeigten weiterhin die Sorten Beretta und Syncro. Ähnlich unempfindlich war die Sorte Timur, die damit das gute Ergebnis des Vorjahres bestätigte und damit ihre Anbauempfehlung rechtfertigt. Bei den Blattkrankheiten zeigte sich anders als in den süddeutschen Regionen ein entspanntes Bild. Sowohl Cercospora aber auch Ramularia, Mehltau und Rost waren meist mit nur einer Fungizidbehandlung sicher zu bekämpfen. Wichtig war, dass das Fungizid sofort nach Überschreitung der Schadschwelle ausgebracht wurde. Das umfangreiche Blattfleckenmonitorig, das ab Juni auf über 90 Praxisschlägen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt wird und über die Internetseite der Landwirtschaftskammer unter veröffentlicht wird, hilft hier den Rübenanbauern die richtige Terminierung für die Behandlung zu finden. Konnte durch entsprechende ackerbauliche Maßnahmen in Verbindung mit geeigneten toleranten Sorten der späten Rübenfäule (Rhizoctonia solani) in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft werden, zeigt sich seit zwei Jahren mit der Rotfäule (Rhizoctonia violacea) ein neuer Schaderreger an den Rübenkörpern. Rotfäule am Rübenkörper Der Pilz überzieht den Rübenkörper mit einem dunkelroten, lila Myzel. Der Pilz bleibt meist an der Rübenoberfläche, so dass die Auswirkungen auf Ertrag und Zuckergehalt nicht so gravierend ausfallen wie bei Rhizoctonia solani. Nach der Ernte nimmt die Fäulnis in der Miete stark zu, so dass eine schnelle Verarbeitung der Rüben zur Schadensverringerung unbedingt erfolgen muss. Bisher sind keine Bekämpfungsmöglichkeiten bekannt. Trotz der vielfältigen Probleme hat das Rübenjahr 2012 mit seinem Ernteergebnis fast das Rekordjahr 2011 erreicht. Sehr hohe Zuckergehalte kompensierten den etwas niedrigeren Ertrag. Frost und nachfolgende Nässe wurden durch rechtzeitiges Roden und Abdecken aller Rübenmieten abgewendet. Insgesamt können die Rübenanbauer trotz einiger Ausfälle in allen Landesteilen auf eine gute Zuckerrübenkampagne zurückblicken. (C. Heinrichs) Körnerleguminosen Der Anbau von Körnerleguminosen ist in Nordrhein-Westfalen flächenmäßig weiter zurückgegangen. Starke Ertragsschwankungen und damit verbunden niedrigere Deckungsbeiträge als beim Getreide sind der Hauptgrund, weswegen die Anbauflächen rückgängig sind. Der Landhandel zeigt zurzeit auch kein reges Interesse, das Erntegut aufzunehmen.

46 40 Witterungsbedingt konnten die Bohnen und Erbsen erst ab Ende März bis Anfang April gesät werden. Optimale Witterungsbedingungen und ansteigende Bodentemperaturen führten zu einem zügigen Auflaufen dieser Pflanzen. Auflaufprobleme durch bodenbürtige Pilze traten nicht auf. Wie in den Jahren zuvor traten im Keimblattstadium vereinzelt Blattrandkäfer auf, die jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielten und nicht bekämpfungswürdig waren. Die Schwarze Bohnenlaus und die Erbsenblattlaus kamen sporadisch vor. Nur in Einzelfällen war eine Bekämpfung dieser Schädlinge von Nöten. Krankheiten von größerem Umfang konnten sich witterungsbedingt nicht etablieren. Neu im Kreise der Körnerleguminosen in unseren Breiten ist die Sojabohne. Diese Pflanze scheint interessant zu sein, weil zum einen das Öl (Ölgehalt ca.17 %) und zum anderen das Eiweiß (Eiweißgehalt ca. 40 %) genutzt werden. Dabei sind die Inhaltstoffe sowohl für die menschliche sowie tierische Ernährung sehr wertvoll. Sojabohnen haben einen sehr hohen Wärmeanspruch. In unserer Region können hier nur Sorten der sehr frühen Reifegruppe 000 angebaut werden. Um Erfahrungen mit dieser Pflanze zu sammeln, wurden in Kerpen-Buir ein Sortenund ein Herbizidversuch angelegt, die aber leider trotz intensiver Wildvergrämungsmaßnahmen nicht geerntet werden konnten. In 2013 werden erneut Versuche zu dieser Pflanze angelegt. Um dem Wildschaden vorzubeugen, ist geplant, diese dann in einer großen Praxisfläche zu integrieren. Es sollen die Leistungen der Sojasorten sowie die Verträglichkeit der Herbizide bzw. die Wirksamkeit von Kombinationen der Präparate überprüft werden. (E. Winkelheide) Grünland Im letzten Jahr herrschten für die Entwicklung und Wachstum des Grünlandes relativ günstige Witterungsbedingungen. Auswinterungen durch die die sehr kalten Temperaturen von bis zu minus 18 C konnten selbst bei Fehlen der schützenden Schneedecke nicht beobachtet werden. Vereinfacht kann das Grünland in zwei Kategorien eingeteilt werden. Zum einen sind es die intensiv geführten, gepflegten Flächen, wo in der Regel keine Probleme auftauchen und zum anderen die extensiv oder vernachlässigten Ländereien, wo sich die Probleme mehren. Hier ist ein weiterer Anstieg der Verunkrautung insbesondere mit Ampfer, Disteln und Jakobskreuzkraut zu beobachten. Die Bekämpfung dieser Unkräuter sollte durch pflegerische Maßnahmen, wie zeitiges

47 41 Mähen, angepasste Nutzung, angepasste Düngung, Nachsaaten und durch den gezielten Herbizideinsatz erfolgen. Im Spätsommer trat insbesondere im Bergischen verstärkt Rostbefall im Grünland auf. Hierbei handelte es sich in den meisten Fällen um den Kronenrost, der Weidelgräser, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras und Knaulgras befallen kann. Je wärmer und feuchter die Witterung zu diesem Zeitpunkt war, desto stärker wurden die Symptome ausgebildet. Befallene Flächen sollten frühzeitig gemulcht werden, damit das sporenbildende Material reduziert wird. Auf eine ausgeglichene Düngung ist zu achten. Zur Befallsminderung sollten bei Neuansaat, Nach- oder Übersaaten Gräser mit Rostresistenz zur Aussaat kommen. Für den Einsatz eines Fungizides gibt es zurzeit keine Zulassung. Regional begrenzt ist es auch im Jahr 2012 wieder zu Mäuseschäden gekommen. Für dieses Problem der Mäuseschäden gibt es nach wie vor keine Lösung. Hier muss durch den Einsatz eines zugelassenen Rodentizides zum frühest möglichen Termin ausgangs Winter einer weiteren Ausbreitung entgegen gewirkt werden. Mäuseschäden im Grünland (E. Winkelheide) 2.3 Obstbau Kern- und Steinobst Anfang April kam es wie im letzten Jahr zu einem massiven Spätfrostereignis, mit Tiefsttemperaturen in 2 m Höhe von bis zu -4,8 C. Die Feuchttemperatur lag auf Grund der niedrigen Luftfeuchte nochmals um ca. 2-3 C darunter (lt. Psychrometrischer Differenztabelle). Insbesondere an Birnen und teilweise Steinobst mussten erhebliche Frostschäden festgestellt werden. Am war ein weiteres Kälteereignis zu verzeichnen, dass auch Auswirkungen auf Kernobst hatte. Im Jahr 2012 begann die Schorfsaison Ende März mit ersten Ascosporenausstößen. Für die Bekämpfung des Schorfs bei Apfel und Birne waren 6 Termine entscheidend. Hier bewährten sich wieder der Schorfwarndienst und der Einsatz der Simulationsmodelle. Erste Schorfflecken waren Anfang Mai zu finden, diese ließen sich auf Infektionen vom zurückführen. Die wichtigste Schorfinfektionsperiode in Nordrhein-Westfalen lag um den herum und konnte aber von den meisten Betrieben gut abgedeckt werden.

48 42 Der echte Mehltau war wieder in vielen Obstkulturen das pilzliche Hauptproblem. Auf Grund der Sommerwitterung bauten sich auch die Populationen an Spinn- und Rostmilben massiv auf und wurden wieder zu Problemschädlingen. Der Besatz an Raubmilben reichte für eine natürliche Kontrolle oft nicht aus bzw. die Raubmilben wanderten wegen der Hitze teilweise aus den Baumspitzen in die Bodenvegetation ab. Einzelne Anlagen waren so stark befallen, dass sie jetzt wieder massiven Wintereierbesatz zeigen. Die Bekämpfung des Apfelwicklers spielte in diesem Jahr wiederum keine Rolle, im Gegensatz dazu gestaltete sich die Regulierung der Blutlaus wiederholt sehr schwierig. Der Besatz mit Blutlauszehrwespe war gering und die Parasitierung setzte, wenn überhaupt, spät ein. In einigen Erwerbsobstanlagen war Befall mit Feuerbrand festzustellen. Meist reichte Rückschnitt zur Sanierung, leider mussten aber auch einige wenige Flächen mit Birnen und Naschis ganz gerodet werden. Die Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Plantomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln galt nur für die Obstreisermuttergartengesellschaft (ORG) in Bonn-Roleber, der Reiserschnittgarten blieb auch 2012 befallsfrei. Für die Regulierung der Kirschenfruchtfliege im Süßkirschanbau stand neben dem zugelassenen Wirkstoff Acetamiprid zwei Dimethoat-Produkte mit befristeter Genehmigung und strengen Auflagen zur Verfügung. In Erwerbsanlage konnte eine zufriedenstellende Bekämpfung durchgeführt werden. In aufgelassen Anlagen und in Hausgärten konnte dagegen nicht selten 100 % Befall beobachtet werden. In der Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung mussten erfreulicherweise nur wenige Beanstandungen bearbeitet werden. Der Beratungsaufwand zahlte sich auch in diesem Bereich aus. Information und Untersuchungen aus den Bereichen Erwerbsobstbau, Weinbau, Haus- und Hobbygarten wurden gut nachgefragt. Vielfach wurden die Informationen und Beratung telefonisch geklärt. In den Erwerbsbereichen erfolgt die Pflanzenschutzberatung Großteils über die Kollegen/innen der Betriebsberatung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die mit dem Pflanzenschutzdienst ständig im Dialog stehen. Die Diagnose von eingesandtem erkranktem Pflanzenmaterial wurde in den speziellen Abteilungen des Pflanzenschutzdienstes durchgeführt. Im Sachbereich Obstbau wurden zu den Untersuchungsergebnissen die schriftlichen Erläuterungen gegeben. Die meisten Aufträge erfolgen zu Bodenuntersuchungen auf Verticillium- und Nematodenbefall. Besonders Beerenobstbetriebe und Baumschulen erhielten durch diese Untersuchungen wertvolle Hinweise, um einen möglichen späteren Befall der Kulturpflanzen zu verhindern. Informationen aus Warndienstbeobachtungen und Simulationsmodellen konnten den Beziehern über die Pflanzenschutz-Spezialhinweise (Brief, Fax, ), den Schorf- Spezialhinweis, den Informationsdienst Gartenbau (Baumobst, Beerenobst, geschützter Beerenanbau), bei Feldbegehungen mit den Betriebsberatern, in Abendveranstaltungen, durch Vorträge, Veröffentlichungen, Rundbriefe, telefonische Information, IP-Gruppentreffen vor Ort und über Mitteilungen in der Fachpresse vermittelt werden. Eine größere Bedeutung erlangt auch für den Gartenbau ISIP, die Internetplattform der Pflanzenschutzdienste (siehe Warndienst). Im Obstbau konnte in 14. Auflage die umfangreiche Broschüre Obstbau, Kulturführung und Pflanzenschutz für die Beratungskunden zur Verfügung gestellt werden. (Dr. A. Engel)

49 Beerenobst und Weinbau In der Erdbeerensaison war auf Grund der Witterung, besonders in den verfrühten Kulturen, mit massiven Botrytisbefall zu kämpfen, der zu großen Verlusten führte. Nur, wenn neben chemischen, auch andere integrierte Maßnahmen durchgeführt wurden, konnte die Situation einigermaßen beherrscht werden. Die Resistenzproblematik spielt in diesem Bereich eine große Rolle und es werden hierzu vom Pflanzenschutzdienst immer wieder Fragestellungen im Versuchswesen bearbeitet. Bei den Strauchbeeren konnten die Schaderreger in den meisten Fällen zufriedenstellend bekämpft werden. Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) trat in Süddeutschland in 2011 erstmals als neuer, gefährlicher Schaderreger im Obstbau auf. In Nordrhein-Westfalen wurde seitdem ein entsprechendes Monitoring durchgeführt. Im Jahr 2012 wurden die ersten zwei männlichen Fliegen an einem Monitoringstandort in einer aufgelassenen Obstanlage im Vorgebirge in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Die Überwachungsarbeiten werden in 2013 weiter intensiviert. Im kleinen Weinbaugebiet am Siebengebirge wurden die Wicklerarten und die Kirschessigfliege vom Pflanzenschutzdienst beobachtet und die Betriebe beraten. Trotz der unbeständigen Witterung konnte im Siebengebirge wieder ein guter Jahrgang eingefahren werden. (Dr. A. Engel) 2.4 Gemüsebau Die Probleme in 2012 im Gemüsebau traten weniger im Bereich der Schaderreger auf, sondern eher im Bereich der Bekämpfungsverfahren. Produktverunreinigungen mit quartären Ammoniumverbindungen machten den Gemüseanbauern sehr stark zu schaffen. Aber auch die Verunreinigung mit Dithiocarbamten im Fungizidbereich und der Rückruf von Produkten führte zu Problemen. Erschwerend für den Anbauer waren auch die neuen Auflagen, z.b. bei den herbiziden Wirkstoffen Metazachlor und Clomazone. Auch das jährliche Tauziehen um das Herbizid Afalon SC (Wirkstoff Linuron) führt immer wieder zu großen Unzufriedenheit bei den Gemüseleuten. Erfreulich war auf jeden Fall die Anhebung des Rückstandshöchstgehaltes bei Pendimethalin in Grünkohl. Entsprechende Höchstmengenüberschreitungen dürften damit wohl hoffentlich der Vergangenheit angehören. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und deren Rückstandsverhalten sind nicht nur beim Anbauer sonders auch beim Verbraucher ein Dauerthema. So bleibt es z.b. für viele Tomatenanbauer unverständlich, warum eine beantragte befristete Genehmigung mit dem umweltfreundlichen und rückstandsfreien Ethylengas, zur Reifebeschleunigung in Tomaten, abgelehnt wurde und stattdessen nur der rückstandsproduzierende Wirkstoff Ethephon verwendet werden darf. Hinsichtlich des Auftretens von Schaderregern gab es, außer den gängigen Problemen, keine besonderen Auffälligkeiten. Die Alltagsprobleme im Gemüsebau lagen vor allem bei den tierischen Schaderregern. Dies besonders, weil in den meisten Fällen keine ausreichenden Bekämpfungsmöglichkeiten vorhanden waren.

50 44 Die Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus (Aleurodes protella) im Freiland bleibt das Hauptproblem Nummer Eins bei den tierischen Schaderregern. Diese sich seit Jahren aufbauende Schaderregerproblematik ist nach wie vor nicht unter Kontrolle und führte auch 2012 zu großen Problemen. In vielen Betrieben war dieser Schädling nicht ausreichend zu kontrollieren. Vor allem überwinterte Brassica-Arten, wie Winterwirsing und Rosenkohl, sind die Hauptursache, dass bereits im Frühjahr ein hoher Befallsdruck vorliegt. Sogar unter den Vliesbedeckungen ist der Schaderreger zu finden. Nicht zuletzt durch die erst sehr spät ausgesprochene Ausnahmegenehmigung von Movento OD 150 war der Schädling in vielen Sätzen nicht mehr ausreichend bekämpfbar. Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus fehlen weiterhin geeignete Insektizide, um die blattunterseits schwer zu erreichenden Schadinsekten zu bekämpfen, die zusätzlich auch die verschiedenen Entwicklungsstadien erfassen. Der Wirkstoff Spirotetramat (Movento 150 OD) war in vielen Fällen ein Rettungsanker (Genehmigung erfolgte in 2012 zu spät), wird aber auch alleine für die Zukunft nicht ausreichend sein. Aufgetretene negative Erfahrungen mit Movento beruhten zumeist auf ungenügender Produktkenntnis und damit verbunden auf falschen Umgang mit dem Präparat. Im Gesamtbekämpfungskonzept ist vor allem die Feldhygiene ein unverzichtbares Element, dem immer noch zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Das Vernichten von Altbeständen mit einem hohen Schaderregerpotential ist eine äußerst notwendige Bekämpfungsmaßnahme. Gefleckter Kohltriebrüßler Großer Rapsstängelrüßler Rapsglanzkäfer Der Raps ist für die Gemüsekulturen, neben dem Zwischenfruchtanbau, die Ausgangsbasis für einen weiteren Kohlschädling, den Rapsglanzkäfer. Der Schädling hat in Nordrhein-Westfalen in 2012 eine enorme Ausbreitung erfahren und gehört damit zu den wichtigsten Kohlschädlingen. Obwohl der Gemüsekohl nicht zu den Blühkulturen gehört, verursacht der Käfer mittlerweile enorme Fraßschäden an allen Kohlblättern. Dadurch waren vor allem bei Jungpflanzen Ausfälle zu beklagen. Aber auch die Blumen von Blumenkohl und Brokkoli wiesen vielfach hohe Fraßschäden auf. Besonders betroffen war der Kohlrabi. Neben den eigentlichen Fraßschäden des Rapsglanzkäfers an Blatt und Knolle, führten die Fraßschäden auch zu Platzern an der Knolle und damit zu Nichtvermarktbarkeit. In Zusammenhang mit Raps steht auch der Gefleckte Kohltriebrüßler und der Große Kohltriebrüßler. Durch den sehr frühen Zuflug dieser beiden Schädlinge im Frühjahr, sind vor allem die Kohljungpflanzen gefährdet. So wurden häufig die zur Abhärtung noch in den Kisten stehenden Setzlinge angeflogen. Durch die Fraßtätigkeit der Käfer und Larven traten bereits bei den Jungpflanzen Ausfälle auf. Der Aufruf zur Netzbedeckung wurde in vielen Fällen nicht befolgt.

51 45 Ein weiterer Kohlschädling, der sich örtlich enorm ausgeweitet hat, ist die Kohldrehherzmücke. Durch die Fraßtätigkeit dieses Schädlings ist es zumeist zum Verlust des Herzens gekommen. Durch die dadurch nicht erfolgte Kopfbildung ließ sich so mancher Satz nicht beernten. Die Überwachung mit Pheromontafeln ergab oftmals je Woche und Klebetafel ein Mückenbefall mit über 200 Adulten. Die Überwachung des Kohlsatzes mit Pheromontafeln und die danach ausgerichtete gezielte Bekämpfung hat sich noch nicht in der Praxis durchgesetzt. Weiße Fliege an Blumenkohl Kohldrehherzmücke (60fach vergr.) Pheromonfalle für die Tomatenminiermotte Die an den Gemüse-Umschlagplätzen zunehmend auftretende Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) hat sich in den Gewächshäusern der Tomatenbetriebe (bis auf eine Ausnahme) bisher nicht festsetzen können. Da in fast allen Tomatenbetrieben Pheromonfallen hängen, sollte die Möglichkeit einer frühzeitigen Gegenmaßnahme gewährleistet sein. Die Tomatenbetriebe hatten jedoch in 2012 mit einem anderen Schädling erhöhten Aufwand. So traten verstärkt verschiedene Eulenfalter (Autographa gamma, Chrysodeixis chalcitas) auf, die Fraßschäden an Pflanze und Frucht verursachten. Die Raupen waren in der dichten Laubwand zumeist kaum erkennbar, erst durch die Fraßschäden offerierte sich der Befall. Es wurden zumeist Gegenmaßnahmen mit Bacillus thuringiensis durchgeführt, zum Teil auch in mehrmaliger Wiederholung. Dieser Schädling trat auch verstärkt im Unterglasanbau von Gurken auf. Der in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren im verstärkt aufgetretene Zahnflügelfalter (Epermenia chareophyllella) war in 2012 relativ bedeutungslos. Dagegen gab es auf vielen Schlägen erhebliche Ausfälle bei den Möhrensämlingen. Da die mit einem Insektizid (Cruiser) gebeizten Möhren diese Ausfälle nicht aufwiesen, geht man von einem Befall mit Bodenschädlingen aus. Intensive Nachforschungen brachten jedoch kein eindeutiges Ergebnis. Es wird daher von einem schädigenden Gesamtkomplex Bodenfauna ausgegangen. Sehr intensiv traten in diesem Jahr auch Spargelhähnchen und -käfer auf. Dort, wo nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden, kam es schnell zum Kahlfraß. Blattläuse an Salat waren diesjährig nicht so stark vertreten wie gegenüber den Vorjahren. Auch ohne Movento ließ sich in den meisten Fällen das Problem lösen. Die ausreichende Bekämpfung von Thripsen und Lauchminierfliegen an Porree ist weiterhin nicht gelöst. Bei den Pilz- und Bakterienerkrankungen waren in 2012 keine Überraschungen zu verzeichnen. Verglichen mit den tierischen Schaderregern hielt sich der Aufwand in Grenzen. Zugenommen hat auffällig der Befall mit bakteriellen Blattflecken. So u.a.

52 46 bei Salaten und Porree. Hohen Befallsdruck gab es durch den Falschen Mehltau an Petersilie. Sowohl krause wie glatte Sorten waren gleichermaßen betroffen. Der Falsche Mehltau an den Freilandgurken wird durch die Betriebe gut kontrolliert und Gegenmaßnahmen werden zumeist rechtzeitig eingeleitet. Dagegen breitet sich der Falsche Mehltau in den Kürbis- und Zucchinibeständen weiter aus. Die Stemphylium- Blattflecken haben sich in den Spargelkulturen auch diesjährig gut entwickeln können. Durch die Resistenzen verschiedener Fungizide gegenüber dem Schaderreger hat sich die Bekämpfungslage hier etwas verschärft. Falscher Mehltau an Petersilie Falscher Mehltau an Zucchini Stemphylium-Blattflecken an Spargel Wie auch schon in 2011, so stand auch 2012 der Falschen Mehltau (Peronospora belbahrii) an Basilikum in den entsprechenden Betrieben im Rampenlicht. Nicht nur im Gewächshaus sondern auch bei Freilandkulturen trat er verstärkt auf. Dieser Schaderreger wird vorwiegend mit dem Saatgut eingeschleppt und tritt besonders stark bei hohen Temperaturen im Sommer auf. Im Frühjahr und Herbst ist er zumeist kein Problem. Da der Erreger sich auch im Saatkorn befinden kann, gestalten sich Beizmaßnahmen sehr schwierig. Hinzu kommt, dass chemische Anwendungen in vielen Fällen aus Rückstandsgründen, vor allem bei Topfware, nicht möglich sind. Durch spezielle Verfahren der Heißwasserbeize konnte eine Verbesserung hinsichtlich der Befallssituation erreicht werden, aber eine endgültige Lösung ist damit noch nicht erreicht. Daher herrscht weiterhin Unzufriedenheit bei den Anbauern. Ein angestrebtes Forschungsprojekt soll sich jetzt der Lösung widmen. Obwohl witterungsmäßig vor allem durch ausreichende Feuchtigkeit die Bedingungen für herbizide Bekämpfungsmaßnahmen in 2012 sehr gut waren bleibt, bedingt durch die Rahmenbedingungen, die Unkrautbekämpfung in Gemüsekulturen weiter problematisch. Durch fehlende ausgewiesene Herbizide, eine Vielzahl an Auflagen, nicht bekämpfbare Unkräuter, das große Spectrum an Kulturen, die unterschiedlichen Verträglichkeiten von Arten und Sorten und nicht zuletzt auch die LEH-Forderungen hinsichtlich Rückstände bewirken große Probleme und damit zum Teil mangelnde Bekämpfungsmöglichkeiten. In den Gemüsekulturen wird die Hauptlast der Unkrautbekämpfung durch die Bodenherbizide abgedeckt. Durch die zum Teil sehr niedrig gehaltenen Aufwandmengen, geschuldet den Phytotoxproblemen und den LEH-Rückstandshöchstgehaltsforderungen, verbunden mit einem Mangel an Bodenfeuchtigkeit, waren in vielen Kulturen die Unkräuter nicht ausreichend bekämpfbar. In länger stehenden Kulturen kommt der Gemüseanbauer ohne zusätzliche blattaktive Produkte nicht aus, die in vielen Fällen aber nicht zur Verfügung stehen. Auch das nicht zur Verfügung stehende Afalon, mit guter Verträglichkeit in vielen Gemüsekulturen und einer sehr guten Blattwirkung, begünstigt nicht gerade die Situation. Wie schon seit Jahren, so auch in 2012, konnte in vielen Gemüsekulturen keine befriedigende Unkrautbekämpfung erreicht werden (J. Keßler, F.-P. Schenk)

53 Baumschulen Krankheiten und Schädlinge in der Baumschule Die erste Winterhälfte 2011/12 zeigte einen stark überdurchschnittlich warmen Verlauf. Dann folgte im Januar/Februar ein extremer Kälteeinbruch, der beginnend in der dritten Januarwoche in weiten Teilen Europas und angrenzenden Räumen für langanhaltende tiefe Fröste sorgte. Diese extreme Frostperiode mit Minustemperaturen von -18 C und kälter verlief im Beobachtungsgebiet ohne nennenswerte Schneefälle. Da die schützende Schneedecke fehlte, drang der Frost bis zu 40 cm tief in den Boden ein. Folgende Kulturen waren vom Frost besonders betroffen: Prunus laurocerasus, Platanen (Hochstämme) zeigten teils starke Rißbildung, Virburnum tinus, Taxus, Photinia, Acuba, Hedera,Rosa u.a. starke Schäden an Taxus/Prunus Ausgangs des Winters entstand in Weihnachtsbaumkulturen an Picea ein erhöhter Druck mit der Fichtenröhrenlaus (Liosomaphis abietinum). Die umgehende und nachhaltige Bekämpfung der ursprünglich in Alaska beheimateten Blattlausart ist besonders wichtig, um einer Massenvermehrung im Frühjahr entgegenzuwirken. Frühbefall an P. pungens

54 48 Durch Informationen an die Betriebe zum betriebseigenen Monitoring und frühzeitiger Einleitung von Pflanzenschutzmaßnahmen verursachte der Schädling keine größeren Schäden. An Nordmannstanne beobachtete man mit Beginn des Maitriebes einen erhöhten Befallsdruck mit Tannentriebläusen (Dreyfusia nordmannianae). Der Befall von Triebläusen kann zu erheblichen Schäden, von Wuchsdeformationen bis hin zum Absterben von jungen Einzelbäumen und Baumgruppen führen. Die Tannentrieblaus wird als gefährlicher Schädling eingestuft. Die Bekämpfung war in den meisten Fällen bei Einhaltung der Spritztermine und konsequenten Wirkstoffwechsel trotzdem nicht ganz unproblematisch. Des weiteren gab es 2012 starken Befall mit dem Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis), der in Parkanlagen und Hausgärten (besonders im Rhein Kreis Neuss) für teils massive Schäden sorgte. Der zwischen knapp einem und sechs Zentimeter große Schädling wurde über den Pflanzenhandel aus Asien eingeschleppt und in Deutschland erstmals 2007 beobachtet. Hierzulande haben die Insekten kaum natürliche Feinde. Buxbaumzünslerlarve Während der Sommermonate gab es zeitweise vielfach erhöhten Befallsdruck mit verschiedenen Blattlausarten in Baumschulen. Aufgrund der phasenweise hohen Tagestemperaturen bauten sich teils starke Spinnmilbenpopulationen auf. Die Behandlung erwies sich als schwierig, da sich immer wieder neue Befallsherde aufbauten. Auch wurden verstärkt Blütenthripse, u.a. Frankliniella occidentalis an blühenden Freilandpflanzen, beobachtet. Neben den Qualitätseinbußen durch die Saugschäden an den Blüten waren insbesondere bei Exporten in Drittländer Pflanzenschutzmaßnahmen erforderlich. Weiterhin beobachtete man in Buxus-Kulturen verstärkt Psylla buxi, den Buchsbaumblattfloh, der fast ganzjährig präsent war und in einzelnen Beständen erhebliche Schäden durch Sekundärinfektionen mit Russtaupilzen verursachte. Auch Wanzen und Zikaden kam besondere Bedeutung zu. Die entstandenen Schäden waren in den Baumschulquartieren in einigen Fällen erheblich.

55 49 Buxbaumblattfloh/Triebspitzenbefall Aus dem Bereich der pilzlichen Erreger waren 2012 die Echten Mehltaupilze (Erysiphaceae) an einer Vielzahl von Wirtspflanzen fast ganzjährig zu beobachten. Neben den Hauptkulturen, wie Rosa, Malus und Acer wurde das Schadbild häufig auch an Amelanchier und Prunus festgestellt. Echter Mehltau, Starkbefall an Quercus In besonderem Maße wurden Symptome des Falschen Mehltaus (Peronosporaceae) beobachtet. Der Druck auf Freilandrosen entwickelte sich ungewöhnlich früh in der Saison. Das führte in einigen Fällen zu verspäteten Feststellen erster Befallssymptome in den Beständen, so dass bereits im Mai Laubverluste an jungen Trieben auftraten. An Ericaceen stellten Phytophthora-Arten seit Sommer im Freiland eine Herausforderung in der Bekämpfung dar. Einzelne Betriebe hatten größere Probleme mit Phytophthora cactorum an Rhododendron catawbiense.

56 50 P. cactorum an Rhod.catawbiense Weiterhin führte auch 2012 der Pflanzenschutzdienst am Niederrhein in verschiedenen Baumschulbetrieben/Öffentlichen Grün Monitorings mittels Alkohol-, Trichter- und Leimfallen durch, um das Befallsrisiko richtig einzuschätzen, rechtzeitig und mit den richtigen Maßnahmen reagieren zu können. Der Frostspannerflug fiel 2012 beispielsweise niedriger aus als im Vorjahr. Beim Kleinen Frostspanner (Operophthera brumata) handelt es sich um einen Vertreter der Schmetterlinge; er zählt zur Familie der Spanner (Geometridae). Der Kleine Frostspanner hat ein breites Nahrungsspektrum und ist an vielen Kulturen ein ernstzunehmender Schädling (Baumobst, Strauchbeeren, Zierpflanzen, Waldbäume u.a.). Von Zeit zu Zeit kommt es zu Massenvermehrungen! Bei dieser Art unterscheiden sich die beiden Geschlechter im Erwachsenenstadium deutlich voneinander, die Weibchen sind flügellos bzw. besitzen nur noch Flügelstummel und sind damit flugunfähig. Die männlichen Falter, die alleinig Flügel besitzen, haben eine Flügelspannweite von 22 bis 28 mm. Trichterfalle zur Ermittlung des Frostspannerbefalls

57 51 F. Herfarth, PSD-NRW Durch stetiges Beobachten der Kulturen und schnelle Mitteilung erhöhter Befallsrisiken mit einzelnen Schaderregern in den Warndienstmeldungen konnten auch 2012 Bekämpfungsmaßnahmen zum Schutz der Pflanzenbestände frühzeitig eingeleitet und erfolgreich umgesetzt werden. (F. Herfarth) 2.6 Zierpflanzenbau Auch das Jahr 2012 war geprägt von einem ungewöhnlichen Witterungsverlauf. Der relativ milde Winter mit wenigen Frosttagen wurde durch eine Periode mit strengem Dauerfrost Anfang Februar beendet. Es folgte ein wechselhaftes Frühjahr gefolgt von einem eher mäßig warmen Sommer. Mitte August traten über einige Tage sehr hohe Temperaturen auf. Der Herbst war dann wieder bis in den November warm und trocken. Der starke Frost im Februar wirkte sich vor allem auf Freilandkulturen nachteilig aus. Es kam zu starken Ausfällen, die zu einer großen finanziellen Belastung für viele Betriebe wurden. In der Folge der Kälteeinwirkung traten an geschwächten Pflanzen Schäden durch Wurzel- und Wurzelhalspilze wie Pythium sp. oder Phytophthora auf. Tierische Schaderreger traten durch die kühle Witterung verspätet, dann aber ab April sehr stark auf. Auch in diesem Jahr stellte die Kleinen Pflaumenlaus Brachycaudus helichrysi ein großes Problem dar. Im Gewächshaus stellten nach wie vor Thrips und Weiße Fliege die wichtigsten Schädlinge dar. Der Kalifornische Blütenthrips ist vor allem für Rosenanbauer ein ungelöstes Problem. Es steht zurzeit kein Präparat für eine zuverlässige Bekämpfung dieses Schädlings zur Verfügung. Nach dem heißen August war in vielen Betrieben eine starke Zunahme an Spinnmilben zu verzeichnen. (W. Hennes)

58 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Gaultheria, Kleingehölze) Der starke Frost im Februar 2012 ohne schützende Schneedecke schädigte nachhaltig viele Freilandtopfkulturen. Kleingehölze wie Calluna, Erica, Gaultheria zeigten nachhaltige Schäden. Je nach Lage der Produktionsflächen, der Art der Abdeckung, der Gattung/Art bzw. Sorte waren die Schäden sehr unterschiedlich. Bei z.b. Calluna vulgaris, eine der dominierenden Freilandkulturen am Niederrhein, konnte in vielen Beständen eine nachhaltige Wurzelschädigung beobachtet werden. Viele Pflanzen taten sich in den nachfolgenden Wochen schwer, neue Wurzeln zu bilden. Mit zunehmenden Temperaturen kam es zu stärkerem Wuchs der oberirdischen Pflanzenteile, welche von den wenigen neuen Wurzeln nicht mehr ausreichend versorgt werden konnten. Dieses Missverhältnis hat später u.a. zu auffällig vielen Phytophthora cinnamomi-infektionen geführt. Günstig für die Pflanzen wirkte sich danach die gemäßigte Witterung des Frühjahrs bzw. des Sommers aus, so dass zumindest bei Calluna vulgaris noch gute Qualitäten produziert werden konnten. Eine erfolgreiche Bekämpfung der an Zierpflanzen vorkommenden Phytophthora-Arten im Freiland ist mit den zur Verfügung stehenden Präparaten und deren Zulassungen/Genehmigungen zurzeit nicht möglich. Phytophthora cinnamomi bei Calluna vulgaris geringe Wurzelbildung nach Frosteinfluss Das im Jahr 2011 bei Erica carnea und Erica x darleyensis stärker aufgetretene Einzeltriebsterben konnte in 2012 nur sehr vereinzelt beobachtet werden. Der hier häufiger nachgewiesene Pilz Pestalotia sp. kann aufgrund der bisherigen Erkenntnisse weiterhin nicht als einzige Schadursache in Betracht gezogen werden. Probleme sind aus den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen bekannt.

59 53 noch nicht ausreichend geklärtes Triebsterben (hier bei Erica carnea) Colletotrichum gloeosporioides konnte sich an Gaultheria procumbens im 2. Kulturjahr bzw. bei Pflanzen aus Kurzkultur u.a. aufgrund der Jahreswitterung nur örtlich stärker entwickeln. Auch bei Jungpflanzen waren im Sommer nur vereinzelt größere Ausfälle durch Colletotrichum gloeosporioides zu beobachten. Blattflecken an kleinwüchsiger Hebe wurden in der Regel von dem Pilz Stemphylium sp. verursacht. Die Ursache für schwarze Flecken an grünlaubigen Hebe-Andersonii- Hybriden ist bisher nicht ausreichend geklärt. Insgesamt auffällig war das verstärkte Auftreten von Weichhautmilben bei Zierpflanzen und Ziergehölzen (u.a. Rhododendron simsii) in Nordrhein-Westfalen. Die Bekämpfung war das ganze Jahr über sehr schwierig. Löffelartig deformierte Blätter deuten bei Rhododendron simsii auf einen Befall mit der Triebspitzenmilbe Tarsonemus pallidus hin. Mit Vorauflaufherbiziden wie Terano und Sencor WG waren auf Stellflächen für Erica gracilis, Erica carnea, Erica x darleyensis und Calluna vulgaris gute Bekämpfungsergebnisse zu erzielen. Der Unkrautdruck war allerdings im Jahr 2012 nicht so stark wie in anderen Jahren.

60 54 Hortensien Abiotische Schäden Deformationen an Blättern und Trieben der neuen Sorten Chique und Charme sorgten für Probleme. Untersuchungen aller Art erbrachten, dass ein parasitärer Zusammenhang ausgeschlossen werden konnte. Allem Anschein nach handelte es sich um eine genetisch bedingte Erscheinung, deren Ausmaß nach Anwendung bestimmter Pflanzenschutzmittel und Dünger noch forciert wurde. nichtparasitäre Deformationen bei 'Chique' Botrytis Ausfälle durch die gefürchtete Botrytis-Knospenfäule während der Kühllagerung bei Hortensien nahmen Ende 2012 wieder leicht zu. Zwar war der Anbau weit davon entfernt wirtschaftliche Schäden zu erleiden, jedoch sollte man damit rechnen, dass die derzeitig noch komfortable Situation durch nachlassende Wirksamkeit der aktuellen Botrytisfungizide umschlagen könnte. Versuche zu Wirksamkeiten und Strategien unter der Berücksichtigung neuer Wirkstoffe wurden vom Pflanzenschutzdienst angestellt, damit die Praxis weiterhin verlustfreie Kulturergebnisse erzielen kann. Rhizoctonia solani Bei den Ausfällen durch Rhizoctonia solani während der Rohwarephase war es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Abschwächung gekommen. Jedoch waren die Befallszahlen immer noch so hoch, dass keine Entwarnung gegeben werden konnte. Besonders Betriebe mit Jungpflanzenbezug aus Frankreich waren wieder stark gefährdet. Unter nassen Sommerbedingungen kam es erneut zu außergewöhnlich raschen Ausbreitungen der Krankheit in betroffenen Beständen. Dort war auch eine ebenso außergewöhnlich rasche Bildung von Sklerotien zu beobachten. Dennoch konnten prophylaktische Maßnahmen, die aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre praxisüblich geworden waren, Schlimmeres verhindern.

61 55 Phytophthora sp. Gleichzeitig konnte eine sprunghafte Zunahme von Ausfällen durch Phytophthora sp. verzeichnet werden. Diese Krankheit spielte bei Hortensien bislang überhaupt keine Rolle. Hierbei muss zwischen Ausfällen während der Freilandphase und solchen während der Treiberei unterschieden werden. Bei den Ausfällen während der Rohwareproduktion konnte ebenfalls eine Verbindung zu Frankreich hergestellt werden. Anscheinend hat sich in dem Herkunftsland nun auch ein hoher Befallsdruck mit Phytophthora sp. aufgebaut. Bei den Phytophthora-Ausfällen während der Treibphase im Frühjahr handelt es sich häufig um Pflanzen, die aus einer Partie stammen, die im Vorjahr als Rohware von Rhizoctonia solani befallen war. Knospenschäden Phytophthorabefall bei Hortensien Das Problem der Knospenschäden bei den Sorten Hot Red, Early Blue, Schneeball u.a. ist noch nicht gelöst. Das Schadbild äußert sich dadurch, dass Triebe im Wachstum zurückbleiben, knospennahe Blätter verhärtet sind und dass aus den geschädigten Knospen deformierte oder gar keine Blüten entstehen. Versuche hatten ergeben, dass diese Schäden auch ohne die Anwesenheit von Weichhautmilben entstehen konnten. Andererseits wurden Weichhautmilben auch bei symptomlosen Pflanzen gefunden. Dennoch vermittelten Ergebnisse von Erhebungen immer wieder den Eindruck, dass es eine Korrelation zwischen dem Schädigungsausmaß und dem Besatz mit Weichhautmilben gab. Weitere Organismen, wie Telmatoscopus-Larven, Enchyträen, Trauermückenlarven und Schleimpilze, die allesamt ebenfalls bei Untersuchungen betroffener Pflanzen gefunden wurden, scheine keinen Einfluss auf die Schäden zu haben. Stattdessen wurde vermutet, dass ein Zusammenhang mit der praxisüblichen Überkopfdüngung besteht. Versuche wurden geplant, um diesbezüglich einen Aufschluss zu erhalten.

62 56 Knospenschäden bei 'Hot Red' Sonstige Kulturen Gelegentlich waren Spinnmilben und Blattläuse anzutreffen. Die Bekämpfung war in aller Regel unproblematisch. Auch Echter Mehltau war bei der Rohwareproduktion in manchen Betrieben zu sehen. Dort war er oft sogar willkommen. Ein derartiger Befall in der Spätphase ist schließlich ein Garant dafür, dass sich die alten Blätter während der Einlagerung leichter ablösen. Bakteriosen Burkholderia andropogonis verursachte während des Sommers Blattflecken bei Bougainvillea. Durch Reduzierung der Blattnässephasen konnte das Problem behoben werden. Mykosen Verschiedene Pilzkrankheiten waren an den Topfpflanzen zu finden. Phytophthora sp. und Falscher Mehltau waren im Frühjahr sehr hartnäckige Begleiter von Container-Rosen unter Glas. Die Sorte Pirouette trat dabei als besonders anfällig hervor. Bei Nematanthus erschwerte Myrothecium sp. einen reibungslosen Kulturverlauf. Tierische Schädlinge Gallmilben aus der Gattung Aceria schädigten bei Lycium sp. in Form von Gallenbildung an Blättern und Trieben. Der Befall konnte mit den zur Verfügung stehenden Akariziden gut bekämpft werden.

63 57 Symptome durch Aceria sp. bei Lycium sp. Beträchtliche Symptome entstanden durch Nematoden aus der Gattung Aphelenchoides an Nematanthus und Oxalis deppei. Bei Oxalis wurde zudem noch Ditylenchus destructor nachgewiesen. Bei den Blattälchen handelte es sich Aphelenchoides fragariae. Gegen Nematoden sind im Zierpflanzenbau keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. (J. Klatt, R. Wilke) Schnittblumen Freilandschnittblumen hatten ebenfalls unter dem Kahlfrost im Februar zu leiden. Freilandrosen, als eine wichtige Schnittkultur, wurden je nach Lage und Sorte stark beeinträchtigt. Im Sommer bereitete die Bekämpfung des Rosenrostes örtlich Schwierigkeiten. Seit einigen Jahren tritt neben Phragmidium mucronatum auch Phragmidium tuberculatum auf, der große Schwierigkeiten bei der Bekämpfung bereitet. Diese Rostgattung tritt zudem bereits sehr früh im Jahr auf und hat sich zum einem der wichtigsten pilzlichen Schaderreger im Freilandanbau entwickelt. Auch in anderen Freilandkulturen wie z.b. Hypericum, Mahonia, Dianthus barbatus und Alcea konnten verstärkte Rostprobleme beobachtet werden. Andere Schaderreger wie pilzliche und bakterielle Blattfleckenpilze bzw. Echte - und Falsche Mehltaupilze waren zu verzeichnen; bereiteten aber nur örtlich nachhaltig Probleme! Blattläuse konnten in allen Kulturen das ganze Jahr festgestellt werden und ließen sich nicht immer nachhaltig eliminieren. Trockenheit begünstigte sogenannte Sekundärschaderreger wie z.b. Aulacapsis rosae (Rosenschildlaus) an geschwächten Pflanzenbeständen. Vereinzelt waren bei frisch gepflanzten Dianthus barbatus Ausfälle durch Drahtwurmfraß zu verzeichnen. Das war oftmals dann der Fall, wenn eine ackerbauliche Pachtfläche genutzt wurde. Bei Gewächshausschnittblumen (hier besonders Rosen) erwies sich vor allem die Bekämpfung von Blattläusen und Thripsen (vor allem Frankliniella spp.) als schwierig. Spinnmilben (vor allem Tetranychus urticae; Tetranychus cinnabarinus) waren spät im August/September vieler Orts nochmal ein Problem. Insgesamt führten die oftmals kurzfristig wechselnden Witterungsverhältnisse im Jahr 2012 wieder häufiger zu Unverträglichkeiten durch Pflanzenschutzmittel.

64 58 Aulacapsis rosae Hydrangea-Schnitt Spinnmilbenbefall im September (R. Wilke) Beet- und Balkonpflanzen Viren waren in einzelnen Beständen zum Teil sehr früh zu erkennen. Wie in den letzten Jahren traten vor allem Tospoviren (Tomatenbronzefleckenvirus/Impatiensnekrosefleckenvirus) an verschiedensten Beet- und Balkonpflanzen auf. Viren in Pflanzen sind mit Pflanzenschutzmitteln nicht zu bekämpfen Befallene Pflanzen können in der Regel nur eliminiert werden. Tospoviren in Pelargonium peltatum Tospoviren bei Lobelia richardii Trotz des vergleichsweise sehr dunklen Jahresausgangs verliefen die Infektionen mit Botrytis cinerea weniger dramatisch als im Vorjahr. Selbst bei Calibrachoa ging es in dieser Hinsicht ruhiger zu als sonst in den kritischen Monaten November/Dezember. Dies kann mit den Anstrengungen der Praxis begründet werden, das Problem mit Optimierungen in den Bereichen Klimaführung und Ernährung zu minimieren

65 59 Wurzelmykosen traten im Frühjahr besonders bei Primeln in Erscheinung. Pythium sp. und Phytophthora sp. wurden regelmäßig nachgewiesen. Auch bei anderen Beetund Balkonpflanzenkulturen wurde Pythium sp. festgestellt, so z.b. bei Scaevola, Portulak und Arenaria. Letztere war auch von Fusarium sp. betroffen. Thielaviopsis basicola ist nach wie vor ein großes Problem beim Anbau von Calibrachoa. Aber auch Verbenen wurden immer häufiger ein Opfer dieser Wurzelkrankheit. Wirksame Fungizide stehen zurzeit nicht zur Verfügung, wodurch der Anbau dieser Kulturen ein hohes Risiko birgt. Ausfälle durch Verticillium sp. wurden in der Jungpflanzenproduktion von Osteospermum beobachtet. Fungizide konnten den Befall nicht stoppen. Bei Bellis perennis entstanden im Herbst schon kurz nach dem Kulturstart Infektionen mit dem Bellisrost. Selbst jüngste Blättchen wiesen schon die typischen orangefarbenen Pusteln auf und waren deformiert. Eine Einschleppung über die Jungpflanzen kann stark angenommen werden. Durch rechtzeitigen Einsatz von Fungiziden war es möglich, Befallszunahmen zu verhindern. Der Brandpilz Entyloma dahliae verursachte bei Freilandkulturen von Dahlien erhebliche Probleme. Spritzungen mit Fungiziden konnten den Befallsausweitungen nicht immer Einhalt gebieten. Der Falsche Mehltau an Impatiens walleriana (Plasmopara obducens) bereitet grundsätzlich weiterhin Probleme. Die Anbauzahlen sind aber aufgrund der Bekämpfungsproblematik sehr stark rückläufig. Pflanzungen im kommunalen Bereich bzw. auf Friedhöfen finden praktisch nicht mehr statt. Plasmopara obducens an Impatiens walleriana Xanthomonas hortorum pv. pelargonii spielte keine wirtschaftlich bedeutende Rolle. Wechselsonnige Frühjahrswitterung führte vermehrt zu Unverträglichkeiten durch Pflanzenschutzmittel. Bei Kalthauskulturen wie Viola, Primula vulgaris, Bellis oder Myosotis konnten wieder Probleme mit zu frühem oder zu starkem Hemmstoffeinsatz verzeichnet werden.

66 60 Die Ursache sortenbedingte Blattrollungen bei Bellis und Myosotis-Herkünften konnte auch in 2012 nicht befriedigend geklärt werden. Pilzliche Schaderreger wie Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenpilze, Phytophthora sp. und/oder Pythium sp. mussten in unterschiedlicher Intensität bekämpft werden. Bakterielle Schaderreger an Primula vulgaris waren auch in 2012 nur sehr selten nachzuweisen. Vereinzelt konnte an Jungpflanzen Acidovorax sp. festgestellt werden. Der Trend der letzten Jahre setzt sich hier fort. Nachgewiesen werden konnte das Bakterium Acidovorax avenae an Ranunkeln. Das Schadpotential ist bisher gering (Stand: Februar 2013). Beobachtungen müssen zeigen, wie sich Pflanzenbestände im Frühjahr verhalten werden, in denen infizierte Pflanzen nachgewiesen wurden. Im Gegensatz zu den Vorjahren konnte Befall mit Phytoplasmen bei Hortensien, Primel und Stauden nicht beobachtet werden. Auch ging die Infektionsgefahr durch bakterielle Blattfleckenerreger bei Primeln und Poinsettien deutlich zurück. An einem Bestand mit Canna indica wurde Acidovora avenae sp. nachgewiesen. Schadsymptome an Ranunculus, verursacht durch Acidovorax avenae Mottenschildläuse (Weiße Fliege) traten in einigen Kulturen auf und waren meist gut bekämpfbar. Dies traf allerdings nicht auf Lantana camara zu. Bei Beständen dieser Art deuteten sich schon frühzeitig hartnäckige Befallssituationen an, die nur sehr schwer zu kontrollieren waren. Weichhautmilben traten wieder stärker bei Impatiens Neu-Guinea auf. Mit den hierfür zugelassenen Akariziden konnten Bekämpfungsschwierigkeiten in Grenzen gehalten werden. Der Befallsdruck mit dem kalifornischen Blütenthrips Frankliniella occidentalis und anderen Thripsarten war bei Beet- und Balkonpflanzen nach wie vor ein ungelöstes Problem. Insbesondere bei Pelargonium peltatum, Verbenen u.a. konnte dieser Schädling existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Die Situation hatte sich erneut zugespitzt, denn verlässliche Insektizide waren nicht vorhanden und die biologische Bekämpfung mit Raubmilben erforderte eine intensive Bestandsüberwachung.

67 61 verkorkte Blattunterseiten durch Thrips bei P. peltatum (W. Hennes, J. Klatt, R. Wilke) Stauden Wechselhafte Bedingungen mit relativ warmen Tagen und kalten Nächten haben in Nordrhein-Westfalen regional zu starker Ausbreitung von Rostpilzen an diversen Stauden geführt. Betroffen waren Gräser wie Carex, Calamagrostis und Poa chaixii sowie viele krautige Stauden wie Althaea, Mentha, Limonium, Veronica, Myrrhis, Paeonia und Sempervivum. Besonders vielseitig zeigten sich Rostpilze an Campanula-Arten. Sehr früh im Jahr waren Falsche Mehltaupilze an Iberis und Galium zu finden. Im weiteren Jahresverlauf machte die Bekämpfung an Papaver orientale, Meconopsis, Helleborus, Acaena, Digitalis und Helianthus große Schwierigkeiten. Nach dem bei Helleborus im Jahre 2011 eine Entspannung hinsichtlich der rätselhaften Blütenschäden eintrat, traten die Schäden 2012 wieder vermehrt auf. Das Problem ist daher immer noch nicht gelöst. Vieles deutete mittlerweile darauf hin, dass die Verfärbungen an den Blütenblattaußenseiten auf einen abiotischen Einfluss zurückgehen. Enorme Schwierigkeiten bereitete Phytophthora sp., oftmals in Kombination mit Pythium sp.. Betroffen waren viele Arten, besonders nach Nässeperioden im September, z.b. Alyssum, Heuchera, Artemisia und Doronicum. Eine Zunahme der Infektionen mit dem Wurzelpilz Thielaviopsis basicola war zu beobachten. Er wurde u.a. bei Lavendel und Phlox nachgewiesen. Praktisch nicht bekämpft werden konnten Fusarium sp. bei Echinacea, Lavendel, Armeria, Artemisia sowie Pyrenochaeta sp. bei Calocephalus. Rhizoctonia sp. erwies sich bei Aubrieta als ein sehr hartnäckiger Befall unter Glas. Zunehmende Bedeutung haben bakterielle Erreger an Stauden. Dabei sind vor allem Blattfleckenkrankheiten an Astrantia major, Delphinium, Cimicifuga, Papaver orientale, Geranium und Salvia nemorosa zu nennen. Oftmals wurden schlecht ernährte Bestände befallen. Bei manchen Gattungen, z.b. Delphinium-Arten, verliefen die Erkrankungen dermaßen aggressiv, dass der Verdacht nahe lag, dass schon Jungpflanzenlieferungen infiziert gewesen sein mussten.

68 62 Im Gewächshaus war wiederholt Befall mit der Minierfliege Phytomyza hellebori an Jungpflanzen von Helleborus foetidus und H. niger zu verzeichnen. Eine Befallszunahme ist auch bei Minierfliegen an Aquilegia und Astrantia zu beobachten. Rostkrankheiten an Campanula Campanula glomerata Alba Campanula-Punctata Sarastro Campanula persicifolia Campanula carpartica Blaue Clips Die Entwicklung der Insekten im Freiland wurde vom Frost ausschließlich verzögert. Besonders verschiedene Blattläuse wie u.a. auch die kleine Pflaumenlaus (Brachycaudus helichrysi) waren bei verschiedenen Stauden das ganze Jahr über in der Bekämpfung problematisch. Auffallend häufig konnte auch eine starke Entwicklung von Blasenläusen (Pemphigus sp., z.b. an Carex) und anderen Kulturen verzeichnet werden. Die Tiere sitzen an den Wurzeln bzw. am Stängelgrund und sind mit einer Wachsschicht überzogen, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert. Bei Auftreten derartiger Wurzelläuse ist die Bekämpfung für den Einzelfall mit der Beratung zu besprechen.

69 63 Schäden durch Blattläuse bei Coreopsis Pemphigus sp. an den Wurzeln von Carex Auf Freilandstellflächen von Stauden und anderen Zierpflanzen hat das Vorkommen von Bernsteinschnecken (Succinea sp.) deutlich zugenommen. Das Tier, das sich am natürlichen Standort von Grünalgen und abgestorbenem Pflanzenmaterial ernährt, wird kaum größer als 15 mm. Als Halbnacktschnecke ist sie mit einem kleinen bernsteinfarbenen Gehäuse ausgestattet, jedoch gibt es noch viele andere Farbvariationen. Bei starker Dichte wandern Teile der Population in nahegelegene Gewächshäuser ein. Eine Eigenschaft als Schadtier konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Trotzdem wurde in einem konkreten Fall eine Pflanzenausfuhr wegen eines starken Besatzes mit der Kleinen Bernsteinschnecke (Succinea oblonga) von einem Drittland beanstandet. Bekämpfungsversuche mit den üblichen Molluskiziden schlugen bisher fehl. Succinea oblonga auf Brugmansia

70 64 Phlox scheint im Staudenbereich zur thripsanfälligsten Art zu avancieren. Besonders bei Kulturen im geschützten Anbau war das Problem so stark, dass es nicht mehr beherrscht werden konnte. Partien mussten vernichtet werden. Thripse schädigen bei Phlox Blüten und Blätter gleichzeitig. Der Zünsler Duponchelia fovealis ist auch im nördlichen Nordrhein-Westfalen in so manchem Betrieb beheimatet. Neu ist allerdings für die Region, dass er sich auch im Freiland aufhält. In einem Betrieb kam es zu einem massenhaften Auftreten der Falter im Freilandstellflächenbereich mit diversen Kleingehölzen. Schäden an den Pflanzen wurden nicht verursacht. (J. Klatt, H. Nennmann, R. Wilke) Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien An Cattleya, Vanda und Phalaenopsis konnte der Orchideenthrips Dichromothrips corbetti festgestellt werden. Der Thrips ist in Südostasien beheimatet, wurde nach Nordrhein-Westfalen mit Importware eingeschleppt. Auf den Blüten seiner Wirtspflanzen verursacht der Schädling sehr schnell Deformationen und Nekrosen. Die biologische Bekämpfung mit Raubmilben der Gattung Amblyseius befindet sich momentan im Versuchsstadium. (H. Nennmann) Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule Der Pflanzenschutzdienst Nordrhein-Westfalen koordiniert im Unterarbeitskreis Lückenindikation in nicht-rückstandsrelevanten Kulturen die Aktivitäten der Pflanzenschutzdienste der Länder zur Schließung von Bekämpfungslücken in Zierpflanzbau und Baumschule. Im Jahr 2012 wurden dazu 33 AK-Lück-Versuche durchgeführt. Zusätzlich sind im Jahr 2012 mit Unterstützung des Arbeitskreises acht Genehmigungen nach 18a (altes Pflanzenschutzgesetz) bzw. Zulassungserweiterungen nach Artikel 51 erteilt und 10 Genehmigungsverfahren/Zulassungserweiterungsverfahren eingeleitet worden. (W. Hennes) Friedhöfe Auf Friedhöfen waren ebenfalls nachhaltige Frostschädigungen zu verzeichnen, die das ganze Jahr über bei Bodendeckern wie z.b. Cotoneaster dammeri zu sehen waren. Verschiedene Schadursachen (biotisch oder abiotisch) können für Pflanzenschäden auf Friedhöfen verantwortlich sein. Dabei ist zum einen zu unterscheiden, ob diese Probleme aus der Produktion der auf dem Friedhof verwendeten Pflanzen resultieren oder zum anderen der Befall erst nach Verwendung auf den Friedhöfen stattgefunden hat. Im Folgenden können nicht alle Pflanzenschutzprobleme beschrieben werden, die nach der Verwendung auf dem Friedhof im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen Schwierigkeiten bereitet haben. Daher sind im Folgenden nur eine wenige dieser Probleme genannt. In anderen Regionen Deutschlands treten

71 65 diese Probleme ebenfalls auf. Sie können aber z.b. in der Intensität, damit auch in der Bekämpfungswürdigkeit, im zeitlichen Auftreten usw. stark variieren. Abiotische Schäden werden oftmals durch Frost (Kahlfröste, Kältesymptome aufgrund falscher Pflanzenwahl; besonders im Frühjahr 2012), Trockenheit (besonders auf privat gepflegten Gräbern, da rechtzeitiges und ausreichendes Wässern oftmals nicht möglich ist), Hagel, Nährstoffmangel, Unverträglichkeit von Düngern und Pflanzenschutzmitteln etc.. Eine Vielzahl von pilzlichen, bakteriellen und tierischen Schaderreger sind auch in 2012 aufgetreten, deren Bekämpfung sich über eine Vielzahl von nichtchemischen (und falls erforderlich und möglich auch chemischen) Maßnahmen erstreckten. Einzelne Probleme in 2012 waren z.b. Phoma sp.-stängelfäule an Vinca, Volutella pachysandricola an Pachysandra, pilzliche und bakterielle Blattfleckenerreger an Hedera, Buchsbaumzünsler (Diaphania spp.) an Buxus, Kleine Pflaumenlaus (Brachycaudus helichrysi) an Korbblütlern, Wickler-Arten an Cotoneaster dammeri u.v.a.. Viren spielten in 2012 auf dem Friedhof in Nordrhein-Westfalen eher eine unbedeutende Rolle und kamen gelegentlich nur als Problem bei Wechselbepflanzungen vor. Frostschäden bei Buxus sempervirens starke Verunkrautung des Grabes (hier: Oxalis-Klee) Unkrautbekämpfung auf Friedhofsflächen bleibt weiterhin ein Problem! In den letzten Jahren haben sich beobachtungsgemäß aus verschiedenen Gründen (z.b. fehlendes Personal, Einschleppung neuer Unkrautarten etc.) auf vielen Friedhöfen in Nordrhein-Westfalen zum Teil schwer bekämpfbare und aus anderer Sicht problematische Unkräuter wie z.b. Oxalis, Equisetum, Impatiens, Hornkraut erheblich ausgebreitet. Ein wichtiger Grund ist sicherlich hierbei, dass Friedhofsatzungen oftmals den gezielten Einsatz von Herbiziden auf gärtnerischen Teilflächen (mit geringfügiger Bepflanzung) oder auf vernachlässigten Grabflächen verhindern, so dass vielerorts von dort ausgehend eine Verbreitung auf bewirtschaftete Gräber mit Bepflanzung stattfindet. Selbst wenn entsprechend wirksame Herbizide dann auf gepflegten Gräbern eingesetzt werden dürften, scheitert es erfahrungsgemäß immer wieder an der fehlenden Verträglichkeit der möglichen Herbizide bei der jeweiligen Kulturpflanze. Um diese Problematik zukünftig besser in den Griff zu bekommen, müssen entsprechende Bekämpfungskonzepte für den jeweiligen Friedhof erarbeitet werden. Eine wirksame Bekämpfung sich möglicherweise stark ausbreitender Unkräuter auf Teilbereichen des Friedhofs (nicht nur, aber auch mit Herbiziden) könnte aus fachlicher Sicht die Problematik insgesamt erheblich entschärfen. (R. Wilke)

72 Öffentliches Grün Parkanlagen und Friedhöfe Im Februar 2012 hat eine dreiwöchige Frostperiode mit Temperaturen bis -22 C bei sehr vielen Gehölzen und Stauden im Öffentlichen Grün zu Schäden geführt. Da der Winter 2011/2012 bis Ende Januar sehr mild verlaufen war, hatte sich die Frosthärte vieler Pflanzen schon frühzeitig abgeschwächt. Infolgedessen wirkte sich der anschließende Frost wie ein extremer Spätfrost aus. Bei den innerhalb weniger Tage einsetzenden, sehr tiefen Temperaturen sind nicht nur besonders empfindliche junge pflanzliche Gewebe wie Triebspitzen und Blütenknospen erfroren, sondern teilweise wurden auch die Leitungsbahnen in den Gehölzen durch die Frosteinwirkungen so geschädigt, dass anschließend Wasser und Nährstoffe nicht mehr in ausreichendem Maß transportiert werden konnten. Manche Frostschäden wurden erst im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode offensichtlich. So haben insbesondere Rhododendren, Rosen und immergrüne Nadelgehölze vielerorts stark gelitten oder sind völlig abgestorben. Auch die spätfrostempfindlichen Taxus zeigten Schäden: an Eiben aller Altersstufen wurden starke Vergilbungen der Triebspitzen und Verbräunungen der jungen Nadeln beobachtet. Da Eiben zu den Gehölzen gehören, die nur einen geringen Wurzeldruck aufbauen können, waren Pflanzen mit geschädigten Leitgefäßen teilweise nicht mehr in der Lage, die Triebe zu versorgen. Ebenso wurden viele immergrüne Gehölze und mediterrane Pflanzen geschädigt. An Spindelbaumarten, vor allem dem Japanischen Spindelstrauch (Euonymus japonicus) wurde zunehmender Befall mit der Spindelbaumschildlaus, Unaspis euonymi, beobachtet. Der Befall war an manchen Sträuchern so stark, dass sie abstarben und gerodet werden mussten. In einem Bestand von 80 bis 100 Jahre alten, im Dichtstand stehenden Buchen wurde in Köln Befall mit der Schwarzen Buchenkohlenbeere (Annulohypoxylon cohaerens) nachgewiesen. Dieser Holzfäuleerreger hat vor allem an Bäumen, die durch abiotische Einflüsse (Trockenheit, Hitze) prädisponiert sind, ein erhebliches parasitisches Potential. Am trat das Gesetz zur Neuordnung des Pflanzenschutzrechtes in Kraft, in dem für den Bereich des Öffentlichen Grüns vor allem 17 von Bedeutung ist. Er regelt die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind. Die unter diesen Begriff fallenden Flächen sind bis dato (Februar 2013) im Einzelnen nicht abschließend definiert. Auch wurden bisher nur wenige Pflanzenschutzmittel für die Anwendung auf bestimmten Teilbereichen von der Zulassungsbehörde genehmigt. Zugelassene Pflanzenschutzmittel mit geringem Risiko nach Artikel 47 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 gibt es bisher nicht. Diese Situation führte in den Kommunen zur Verunsicherung und zu vielen Fragen von den für die Pflege des Öffentlichen Grüns zuständigen Stellen. (Dr. M. Klug)

73 Rasenflächen und Sportanlagen Im Laufe des feuchten Frühsommers fielen mehrere Anfragen auf, die die Bekämpfung von Regenwürmern auf Rasenflächen wegen störender Kothäufchen betrafen. Den Besitzern der betroffenen Flächen wurden Pflegemaßnahmen empfohlen (Schnittgut beseitigen, Besanden, ph-wert absenken), die zur Abnahme der Besatzdichte und damit zur Anzahl der Kothäufchen führen, ohne dass diese äußerst nützlichen Tiere geschädigt werden. Vor allem im Juli gab es von Pferdehaltern Anfragen zu Möglichkeiten der Bekämpfung des Jakobsgreiskrautes, Senecio jacobaea, an Straßenrändern und auf anderen öffentlichen Flächen. In einigen Fällen war der Befall der Pferdeweiden von ungepflegten Ausgleichsflächen in der Umgebung ausgegangen. (Dr. M. Klug) Straßenbegleitgrün Auch im Jahr 2012 wurden an Rosskastanien an verschiedenen Orten in ganz Nordrhein-Westfalen sowohl in Alleen als auch an Einzelbäumen in Parks, Gärten und auf Friedhöfen Schäden festgestellt. Schüttere Belaubung und abgestorbene Äste gehörten ebenso wie auffällige Längsrisse, Teerflecken und gelegentlich Schleimfluss zur Symptomatik. Neben Befall mit dem Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi wurden in einigen Fällen auch Krankheitserreger aus der Gattung Phytophthora nachgewiesen. Es wurden aber auch immer wieder absterbende Kastanien festgestellt, ohne dass primäre Schaderreger nachweisbar waren. Vermutlich waren abiotische, Stress verursachende Faktoren, wie die extremen Trockenphasen in den vergangenen Jahren und der tiefe Frost im Februar auch an dem Krankheitsgeschehen beteiligt. Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners musste in den Befallsgebieten in der Köln-Aachener Bucht, im nördlichen Ruhrgebiet und im Münsterland wie in den vorangegangenen Jahren durchgeführt werden. Neben der Bekämpfung der Raupen mit bodengeführten Geräten wurde Ende April/Anfang Mai wiederum auf etwa 520 ha ein Bacillus thuringiensis-präparat mit dem Hubschrauber ausgebracht. Die Bekämpfungsaktionen dienen in erster Linie dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung vor den härchenartigen Drüsensekreten der Eichenprozessionsspinnerraupen. Daher gelten sie nicht als Maßnahmen im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes, dessen Zweck der Schutz von Pflanzen vor Schaderregern ist. Sie stellen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Sinne des Ordnungsrechtes dar, für das die Ordnungsbehörden der Kommunen zuständig sind. Der Pflanzenschutzdienst ist hierbei beratend tätig. Allerdings gibt es zwischen dem Pflanzenschutzrecht und dem Chemikalienrecht einerseits teilweise Überschneidungen der Regelungen und andererseits völlig unterschiedliche Bewertungen derselben Wirkstoffe. Dies führt bei betroffenen Kommunen und ihren Auftragnehmern immer wieder zu Irritationen in Bezug auf die durchführbaren Bekämpfungsmaßnahmen. Leider sind die Lösungen, die das für den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln zugrunde zu legende Chemikalienrecht für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners bisher (Februar 2013) bietet, unter Fach- und Umweltgesichtspunkten nicht zufriedenstellend.

74 68 Im Frühsommer traten gebietsweise wieder Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) an vielen Gehölzen auf. Gelegentlich wurden sie von besorgten Bürgern für Raupen des Eichenprozessionsspinners gehalten, was zu besorgten Anfragen führte. Im Juli kam es infolge der feuchtwarmen Witterung vielerorts zu starkem Mehltaubefall am Johannistrieb der Eichen. (Dr. M. Klug) 2.8 Haus- und Kleingarten Auch in Haus- und Kleingärten hinterließ der starke Kahlfrost im Februar Schäden an vielen Gehölzen, Stauden und Zwiebelblumen. Vor allem Rhododendren, Rosen, Taxus, Thuja und Hibiscus waren davon betroffen. Zum Teil wurden die Schäden erst im Verlauf der Vegetationsperiode offenkundig. Infolge der kalten Witterung im April verlief die Bestäubung und Befruchtung der Obstblüten nicht überall optimal, so dass der Fruchtansatz sehr unterschiedlich ausfiel. Durch das feuchtwarme Wetter im Juli kam es an Prunus-Arten (Süß- und Sauerkirschen, Kirschlorbeer) vermehrt zu Symptomen des Bakterienbrandes (Pseudomonas ssp.). In vielen Hausgärten fielen sowohl im Freiland als auch in Kleingewächshäusern an Kartoffeln, Tomaten und verschiedenen Gemüsearten Schäden auf, die sich in starken Blattkräuselungen, Triebverkrümmungen und dem Kümmern der Pflanzen äußerten. Diese Symptome wurden durch Herbizidrückstände verursacht, die im Mist oder Kompost von Pferden, Kühen oder Hühnern auf die betroffenen Flächen gelangt waren. Verantwortlich dafür war der in dem Grünlandherbizid Simplex enthaltene Wirkstoff Aminopyralid: Die Gräser wandeln den Wirkstoff in eine inaktive Zellulose- Verbindung um, die von den Tieren mit dem Futter aufgenommen und nach kurzer Zeit mit dem Kot wieder ausgeschieden wird. Gelangt der Tierdung dann in den Boden, so wird der Wirkstoff reaktiviert. Kartoffeln, Tomaten und Erbsen reagieren am empfindlichsten darauf. Aber auch an Bohnen, Gurken und Salat kam es zu Schäden. Gebietsweise wurden sowohl an Gemüse als auch an Zierpflanzen Fraßschäden infolge eines verstärkten Auftretens von Eulenraupen beobachtet. Infolge der sehr warmen und ausreichend feuchten Witterung kam es im August an Buxus vielerorts zu Schäden durch den Erreger des Triebsterbens, Cylindrocladium buxicola. Die zweite Generation des Buchsbaumzünslers Cydalima perspectalis, wurde Ende Juli/Anfang August an den von Befall betroffenen Orten beobachtet. (Dr. M. Klug)

75 69 3 Diagnostik In den Untersuchungslaboren zur Diagnostik von Pflanzenkrankheiten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurden auch im Jahr 2012 in Bonn und Münster über Einzeluntersuchungen an eingesandten Pflanzenproben, Ernteprodukten, Wasser-, Substrat- und Erdproben, Insekten, Milben, Nematoden, Pilzen, Bakterien oder Viren durchgeführt. Die Diagnosen waren Voraussetzung für die Pflanzenschutzberatung in den Betrieben. Ein großer Teil der Proben wurde zur Überwachung von Quarantäneschaderregern untersucht. Sie dienten damit auch der Abwehr von Schäden für die Pflanzenproduktion in Nordrhein-Westfalen und die EU-Staatengemeinschaft. Viele Proben waren Grundlage für die Arbeit im Warndienst, die Prüfung chemischer Pflanzenschutzmittel und das Versuchswesen. Ackerbau Zierpflanzenbau Baumschule/Forst Gemüsebau Haus- und Kleingarten Obstbau Pflanzengesundheitsdienst Öffentliches Grün Verteilung des Proben-Aufkommens (6.973 Einzelproben) in den Untersuchungseinrichtungen des Pflanzenschutzdienstes im Jahre 2012 (Dr. M. Heupel) 3.1 Diagnostik Mykologie Im Jahr 2012 wurden mykologische Untersuchungen zur Diagnose der ursächlichen Pilzerkrankung an Pflanzenproben durchgeführt. Die Untersuchungsmethoden umfassten vor allem die klassische Mikroskopie aber auch biochemische, physikalische und molekularbiologische Nachweisverfahren. Alarmierend zahlreich waren erneut die Nachweise des Rotfäuleerregers Rhizoctonia violaceae an Zuckerrüben. Nachdem bereits im Jahr 2011 umfangreiche Schäden durch den Rotfäulepilz Rhizoctonia solani im rheinischen Rübenanbau beobachtet wurden, trat der Pilz auch 2012 in unerwartet umfangreichem Ausmaß auf. In den meisten Fällen wurde der Befall erst spät in der Kampagne beobachtet. Die Krankheit wird durch den bodenbürtigen Pilz Helicobasidium purpureum (Rhizoctonia

76 70 violacea) ausgelöst. Nur selten ist ein Befall an welkendem Blatt im Bestand zu erkennen. Typischerweise wird Befall wie in den letzten beiden Jahren erst zum Erntezeitpunkt festgestellt. Der Pilz wächst in dicken Pilzmatten auf der Rübenkörperoberfläche und führt zu extremem Erdanhang. Die Myzelmatten unter dem Erdanhang sind rotviolett gefärbt. Ein Eindringen des Pilzes in das Rübengewebe findet nicht statt. Im Zusammenspiel mit anderen pilzlichen Zersetzern ist jedoch in der Miete ein schnelles Verfaulen der kranken Rüben zu beobachten. Bei der Untersuchung zahlreicher Rübenproben in der Kampagne 2012 im Labor des Pflanzenschutzdienstes wurden neben dem Pilz Rhizoctonia violacea häufig auch Rhizoctonia solani, Fusariumpilze und klassiche Mietenfäuleerreger wie Penicillium und Trichothecium festgestellt. Die erneute zunehmende Ausbreitung und der unerwartete Umfang der Rotfäulesymptome im Jahr 2012 werfen für den Rübenanbau zahlreiche Fragen auf. Rhizoctonia violacea ist in den rheinischen Anbaugebieten nicht unbekannt, trat aber in den letzten Jahrzehnten nur in Einzelfällen ohne wirtschaftliche Relevanz auf. Hingegen ist in den Berichten der französischen Anbauer regelmäßig über Befallsmeldungen zu lesen. Bei uns ist nach den letzten Jahren unklar, welche Bedeutung wir Rhizoctonia violacea zukünftig beimessen müssen. Der Pilz benötigt vor allem Wärme. Das Überleben erfolgt in Form der dickwandigen schwarzbraunen wenige Millimeter großen Dauerkörper, den sogenannten Sklerotien. Die Verbreitung von Rhizoctonia violacea erfolgt durch Bodenpartikel sowie durch Wind und Wasser. Der Wirtspflanzenkreis ist sehr groß und umfasst u.a. Karotten, Kartoffeln, Klee, Luzerne und zahlreiche Unkräuter. Anders als im Karottenanbau gibt es in Zuckerrüben keine Untersuchungen zum Einfluss verschiedener Kulturmaßnahmen. In aktuellen Untersuchungen des Institutes für Zuckerrübenforschung konnte keine Differenzierung der derzeit vorhandenen Sorten hinsichtlich der Anfälligkeit festgestellt werden. Vorbeugende Maßnahmen sind in jedem Fall die Erweiterung der Fruchtfolge und eine wirksame Unkrautbekämpfung. Eine gute Bodenstruktur fördert Gegenspieler. Aus Frankreich ist das Auftreten auf besonders kalkreichen Standorten in der Champagne beschrieben. Ein Befall sollte in jedem Fall frühzeitig dem Verarbeiter gemeldet werden, denn der Fäulnisgrad kann in der Miete unter Beteiligung weiterer Pilze sehr schnell stark fortschreiten. Weitere Beobachtungen und Untersuchungen zur Aufklärung sind erforderlich. Rotfäule an Zuckerrübe in Miete (Dr. M. Heupel)

77 Diagnostik Bakteriologie Im Jahr 2012 wurden im Pflanzenschutzdienst 985 bakteriologische Untersuchungen an Pflanzenproben zur Identifizierung vorhandener Bakterienerkrankungen durchgeführt. Die Untersuchungsmethoden umfassten mikrobiologische, biochemische und molekularbiologische Nachweisverfahren. Neben den Identifizierungen bekannter bakterieller Schaderreger ist vor allem die Identifizierung neuartiger Schadsymptome eine besondere Herausforderung. Aufgrund der globalen Handelsbeziehungen und Züchtungsallianzen kommt es regelmäßig zum Auftreten neuartiger Schaderreger. So wurde im Jahr 2012 in Nordrhein-Westfalen eine Kalamität beim Auftreten des Erregers Pseudomonas syringae pv. aesculi an Kastanien beobachtet. Der bakterielle Erreger ist nicht neu, er wurde erstmals 2006 in Nordrhein-Westfalen diagnostiziert. Neu ist jedoch der Umfang der Probenzahl und das Ausmaß der Schäden im Jahr 2012, die von vielen Standorten in zahlreichen Kommunen in Nordrhein-Westfalen gemeldet wurden. Bei der Labordiagnose wurde in zahlreichen Proben die bakterielle Rindenkrankheit der Rosskastanie ausgelöst durch Pseudomonas syringae pv. aesculi nachgewiesen werden. In vielen Proben waren ebenfalls sekundäre pilzliche Holzzersetzer, besonders häufig der Samtfußrübling und Austernseitlinge nachweisbar. In den betroffenen Kastanienalleen waren starke Laubaufhellungen und das Absterben einzelner oder auch umfangreicher Kronenbereiche der Bäume zu beobachten. Es traten schwarze, teilweise blutende oder bereits verkrustete Stellen an der Rinde des Stammes auf. Auch große Stammrisse und das Vorhandensein von Pilzfruchtkörpern wurden festgestellt. In einigen Fällen trat bereits sekundärer Befall mit tierischen Schädlingen auf. Ein Befall wurde sowohl an sehr jungen Bäumen mit einer Standzeit bis 20 Jahre als auch an sehr alten Beständen mit Standzeiten von über 60 Jahren verzeichnet. Pseudomonas syringae pv. aesculi wurde an der weißblühenden sowie an der rotblühenden Rosskastanie (Aesculus hippocastanum und Aesculus carnea) nachgewiesen. Weitere Wirtspflanzen sind bislang nicht bekannt. Die Bakterienkrankheit wurde zunächst in Großbritannien, dann 2002 in den Niederlanden und Belgien beschrieben. Offensichtlich hat eine Ausbreitung in Windrichtung von Westen stattgefunden. Wie bei anderen Bakterien auch nutzt der Erreger wahrscheinlich natürliche Öffnungen und Wunden, um die Bäume zu befallen. Die Abwehrmaßnahmen des Baumes führen zu den beobachteten blutenden Stellen, die später verkrusten und rostige am Stamm herab laufende Flecken und Streifen hinterlassen. Ein Bluten ist besonders im Frühjahr und Herbst bei hoher Feuchtigkeit und milden Temperaturen zu beobachten. Das Holz unterhalb der Rinde zeigt orange-braune bis rötliche ungleichmäßige mosaikartige Verfärbungen mit deutlichen Abgrenzungslinien zum gesunden Gewebe. Die Schäden bleiben in Abhängigkeit von der Witterung zunächst häufig auf den Rindenbereich begrenzt.

78 72 Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es weder im chemischen noch im biologischen Bereich. Die Standortverbesserung ist vor allem im städtischen Bereich eine Grundvoraussetzung für gutes Baumwachstum. Im Jahr 2012 kann von einer Kalamität des Befalls in Nordrhein-Westfalen gesprochen werden. In vielen Fällen wurde ein fortgeschrittener Befall in das darunterliegende Holz mit nachfolgendem Auftreten von sekundären Holzzersetzern bis hin zu Armillaria beobachtet. Das tatsächliche Ausmaß des Befalls ist durch ausschließliche Beurteilung der Rinde nicht festzustellen. Unterhalb der Rinde zeigten sich oft erst nach der vielfach erforderlichen Fällung sehr langgestreckte streifenförmige Verfärbungen im Holz und sekundärer Pilzbefall. Die beobachteten Schäden müssen als komplexes Krankheitsphänomen bei dem die Pseudomonas-Bakterien, Holzfäulepilze und die Witterung ausschlaggebend sind betrachtet werden. Weitere Beobachtungen und Untersuchungen für die Aufklärung sind erforderlich. sekundärer Pilzbefall durch Samtfussrübling (Dr. M. Heupel) 3.3 Diagnostik Virologie Im Jahr 2012 wurden bei virologische Testungen an Pflanzenproben zur Diagnose einer Erkrankung durch Viren oder Viroiden durchgeführt. Die Untersuchungsmethoden umfassten biochemische und molekularbiologische Nachweisverfahren. Die modernen, auf den molekularbiologischen Labortechniken beruhenden Tests, sind inzwischen Schlüsseltechnologien, um schnell und justiziable Untersuchungsbefunde zu erzielen. Aufgrund der internationalen Anforderungen in der Zierpflanzentestung auf Besatz mit Viroiden wurde das Spektrum dieses Testangebotes an die Betriebe ausgeweitet. Hintergrund ist das Auftreten des Quarantäneerregers Potato tuber spindle viroid (PSTVd, Kartoffelspindelknollen-viroid) in Zierpflanzen vor allem in Solanum jasminoides (Jasminblütiger Nachtschatten) im Jahr Es wurde damals erstmalig in den Niederlanden an Zierpflanzen der Familie Solanaceae nachgewiesen. In der Folge war auch ein Nachweis an Brugmansia möglich. Ein

79 73 Monitoring ergab damals eine weite Verbreitung des Viroides in Solanaceen nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in anderen EU-Mitgliedstaaten. Bei den PSTVd-infizierten Zierpflanzen handelte es sich stets um latenten, d.h. symptomlosen Befall. Da Viroide kontaktübertragbar sind kann eine Gefahr der Übertragung des Quarantäneerregers ausgehend von Zierpflanzenbeständen in Kartoffel- und Tomatenbestände dennoch nicht ausgeschlossen werden. Anders als in Zierpflanzen sind in diesen Kulturen zahlreiche durch das Viroid hervorgerufene Symptome bekannt. Es treten Nekrosen, Zwergenwuchs und Missbildungen sowie Ertragseinbußen auf. Um eine weitere Gefährdung durch PSTVd auszuschließen wurden besondere strenge Quarantänemaßnahmen zur Ausrottung ergriffen. Diese sind zum einen in der national geltenden Pflanzenbeschau-Verordnung und zum anderen in der Richtlinie 2000/29/EG geregelt. Für das gemeinsame abgestimmte Vorgehen der Pflanzenschutzdienste wurde zusätzlich durch das Julius-Kühn-Institut eine PSTVd- Leitlinie erarbeitet. PSTVd gehört zu den Pospiviroiden, deren Testung ausschließlich durch die Isolation und den Nachweis der Erbsubstanz erfolgen kann. Viroide aus dieser Gruppe bestehen aus nur wenigen Erbsubstanzbauteilen. Für die Diagnose wird die Erbsubstanz aus den Pflanzen isoliert, mit der PCR-Technik vermehrt und detektiert. Der letzte Beweis, dass es sich um den spezifischen Erreger PSTVd handelt, erfolgt durch eine Sequenzierung, bei der die genaue Analyse der isolierten Erbsubstanz erfolgt. Die angewendeten Nachweistechniken haben hohe Sensibilität und Spezifität. Die erforderlichen Viroidtestungen werden vom Labor des Pflanzenschutzdienstes seit 2006 durchgeführt. Neben PSTVd wurden bereits andere Erreger aus der Gruppe der Pospiviroide in Zierpflanzen detektiert. Diese gehören mit Ausnahme von Chrysanthemum stunt viroid nicht zu den Quarantäneerregern, werden jedoch dennoch teilweise durch nationale Einfuhrbestimmungen geregelt. Im Jahr 2012 wurde deshalb zusätzlich zur Testung auf PSTVD die Routinetestung der eingehenden PSTVd-Proben auf die anderen bekannten Pospiviroide eingeführt. Zur Gruppe der Pospiviroide zählen weiterhin folgende Erreger: PSTVd Potato spindle tuber viroid (geregelter Quarantäneerreger) TCDVd Tomato chlorotic dwarf viroid TASVd Tomato apical stunt viroid CSVd Chrysanthemum stunt viroid (geregelter Quarantäneerreger) CEVd Citrus exocortis viroid CLVd Columnea latent viroid MPVd Mexican papita viroid TPMVd Tomato planta macho viroid IrVd-1 Iresine viroid 1 PCFVd Pepper chat fruit viroid PSTVd ist das einzige Viroid, das Kartoffeln bei uns unter natürlichen Bedingungen befallen kann. In Infektionsversuchen konnten auch andere Pospiviroide, z.b. Tomato chlorotic dwarf viroid, Columnea latent viroid und Tomato planta macho

80 74 viroid auf Kartoffel übertragen werden. Ob diese Viroide tatsächlich unter natürlichen Bedingungen Kartoffeln befallen ist unklar. Bei der Testung im Labor werden Sonden eingesetzt, die sowohl PSTVD als auch andere Viroide detektieren. Eine anschließende Analyse der Sequenz ermöglicht es dem Betrieb mitzuteilen, um welches Viroid es sich handelt. Durch die routinemäßige Labortestung der Proben nicht nur auf PSTVd sondern auf sämtliche Pospiviroide, wird den produzierenden Betrieben in Nordrhein-Westfalen beim Handel mit Mitgliedstaaten der EU und nicht europäischen Einfuhrländern Sicherheit für den Status ihrer Pflanzen gegeben. In der Vergangenheit hatten Beanstandungen bereits zur Ablehnung und Vernichtung von Pflanzenware an Einlassstellen geführt. Dies war der Fall, obwohl die in diesen Fällen detektierten Viroide aus der Gruppe der Pospiviroide nicht zu den geregelten Quarantäneschadorganismen zählten. Die im Labor des Pflanzenschutzdienstes Nordrhein-Westfalen eingeführte Routinetestung der eingehenden PSTVd-Proben auf Besatz mit Pospiviroiden, wurde von den handelnden Betrieben sehr begrüßt. Die damit verbundene Sicherheit über den Status der Pflanzen für die weitere Verwendung der Ware wird geschätzt. Die in den EU-Mitgliedstaaten gewonnenen Erkenntnisse über das Auftreten weiterer Pospiviroide in Zierpflanzen in den vergangenen Jahren hat auf europäischer Ebene zu einer Diskussion über den rechtlichen Status dieser Erreger geführt. Noch ist jedoch keine abschließende Risikobewertung erfolgt. Tomato apical stunt viroid-bild APS (Dr. M. Heupel)

81 Diagnostik Entomologie Im Jahr 2012 wurden im Entomologischen Labor 391 Prüfparameter bearbeitet und diagnostiziert. Insgesamt sind das nur 25 Prüfparameter weniger als im Vorjahr. Die folgende Abbildung stellt die Verteilung auf die entsprechenden Kulturgruppen der Fachbereiche dar. Anzahl Diagnosen Zierpflanzen Pflanzengesundheitsdienst Obstbau Gemüsebau Ackerbau Sachbereiche Nach wie vor hat einen großen Stellenwert die Abklärung von Quarantäneverdachtsfällen und die Kontrollen im Rahmen des Ex- und Importes von Pflanzgut. 25% 19% 22% 34% Die nebenstehende Abbildung zeigt den prozentualen Anteil der vom Pflanzengesundheitsdienst in Auftrag gegebenen Untersuchungen auf tierische Schaderreger. Vorratsschädlinge (Braumalz, Mehl, Haferflocken) Käfer, Quarantäneverdachtsfälle Importkontrollen Thripse, Weiße Fliege, Blattläuse Diese Kontrollen bescheren uns breitgefächertes Insektenmaterial zur Diagnostik. Nachdem im Jahr 2010 das erstmalige Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers, Diabrotica virgifera virgifera, in Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen war, wurde im Jahr 2011 und 2012 innerhalb des durchgeführten Monitoring kein neuer Befall festgestellt.

82 76 Im August 2012 wurden in Bonn-Tannenbusch Larven und adulte Käfer von Anoplphora glabripennis gefunden. In Mitteleuropa gibt es 247 Bockkäferarten, deren Larven sich morphologisch teilweise sehr ähneln. Die Larvenstadien müssen sicher bestimmt werden und von Bockkäferlarven, wie der Große Pappelbock (Saperda carcharias), die sich dem Lebensraum angepasst haben, unterschieden werden. In Zusammenarbeit mit der Universität Köln wurde über eine Bachelor-Arbeit eine Methode zur schnellen und sicheren Diagnose von Anoplophora glabripennis-larven im Entomologischen Labor etabliert. Die Universität Bonn unterstützte uns bei rasterelektronischen Aufnahmen für die morphologischen Unterscheidungskriterien. REM Aufnahme der Antenne einer Anoplophora galbripennis Larve mit 465-facher Vergrößerung in lateraler Ansicht. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen werden die Diagnosemethoden verbessert und wir können Verwechslungsmöglichkeiten sicher ausschließen. (Dr. U. Hakl)

83 Diagnostik Nematologie Untersuchungen auf zystenbildende Nematoden: Von den insgesamt Proben waren 953 Proben auf Kartoffelzysten-Nematoden (KN) und 669 auf Rübenzysten-Nematoden (RN) zu untersuchen. Die etwas rückläufige Tendenz ist bei den Rübenzysten-Nematoden im Vergleich mit 187 und bei den Kartoffelzysten-Nematoden mit 210 Probeneinsendungen weniger als im Vorjahr zu erklären. Untersuchungen auf RN-KN-Zysten Jahr Anzahl Proben Der Aufwand um Zystenbildende Nematoden nachweisen zu können ist recht zeitund personalintensiv.

84 78 Die Zystenisolierung gliedert sich in drei Schritten: Vorbereitung der Bodenproben durch Trocknen Mechanische Trennung der Zysten und gleich große Partikel vom Boden durch die Fenwick-Kannen (Flotationsmethode). Überführen der Siebinhalte Eine kritische Phase dabei ist das Aussuchen der Zysten nach dem Spülvorgang aus der verbleibenden Menge an Bodenresten. Zur Erleichterung wird der Siebinhalt in weiße Porzellanteller mit Leitungswasser eingespült, durch Zugabe eines Spülmittels die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt, so dass die meisten Zysten am Rand der Teller gefunden werden können. Eine Kontrolle der Zysten über ein Binokular soll Verwechslungen mit Samen und Bodenpartikeln die eine ähnliche Form wie Zysten haben können ausschließen. Diese Arbeit erfordert Konzentration und ein geschultes Auge. Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden von allen Labormitarbeitern genutzt und angebotene Laborvergleichsuntersuchungen wahrgenommen, um die Qualität der Ergebnisse einordnen und sichern zu können. Die Untersuchungszahlen bei den freilebenden Nematoden sind aus der unten stehenden Grafik ersichtlich. Mit insgesamt Proben sind die Untersuchungszahlen auf einem hohen Niveau stabil. Hierbei kamen mit 58 % Untersuchungen aus den Bereichen Gemüsebau, Obstbau und aus dem Nematoden-Monitoring-Substrate, die anderen Untersuchungsproben verteilten sich auf die Bereiche Ackerbau und Pflanzengesundheitsdienst und Baumschulen. Untersuchung auf freilebende Nematoden (einschließlich Gallenbildende-,Stängel- und Blattnematoden) Jahr Anzahl Proben Auch dieses Jahr sind intensiv im Bereich Gemüse- und Obstbau die Flächen vor der Aussaat beprobt und auf Kultur schädigende Nematoden untersucht worden. Durch diese Maßnahmen können die Anbauer kritische Flächen meiden und somit Verluste besser einschätzen und umgehen. (Dr. U. Hakl)

85 79 4 Warndienst 4.1 Darstellungen im Internet Der Pflanzenschutzdienst betreut redaktionell die nordrhein-westfälische Startseite der Internetplattform (Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion). Das Angebot wird getragen durch die Zusammenarbeit der Beratungsträger für Pflanzenproduktion in den Bundesländern (Landwirtschaftskammern und Landesanstalten) und Fachinstitutionen des Bundes. Das ISIP-Angebot umfasst mittlerweile etwa 800 Seiten mit Basisinformationen (Infothek) und über Seiten mit Monitoring- und Prognoseergebnissen (Entscheidungshilfen), die von allen Bundesländern gemeinsam betreut und gepflegt werden. neue Nordrhein-Westfälische Startseite im März 2013 Zusätzlich wurden von den Mitarbeitern der Landwirtschaftskammer Nordrhein- Westfalen im Jahr 2012 fast aktuelle Meldungen in ISIP eingestellt. Über 500 PDF-Dokumente mit Warnhinweisen und Mittellisten stehen insgesamt zum Download zur Verfügung. Im Jahr 2012 wurden mehr Nutzer und Seitenaufrufe registriert (Quelle Google Analytics): ca Besuche auf den NRW-Seiten mit ca Seitenaufrufen fanden statt. Je nach Wochentag finden etwa 100 Besuche statt, wobei auch an Samstagen und Sonntagen noch etwa Seitenaufrufe erfolgten. Insgesamt nutzten über eindeutige Besucher das Angebot.

86 80 Google Analytics Nutzungsstatitistik von ISIP-NRW Das Beratungsangebot ist in vier Rubriken unterteilt: "Regionales" mit aktuellen Empfehlungen der beteiligten Länder, "Entscheidungshilfen" mit interaktiven Prognosemodellen und Befallserhebungen, "Infothek" mit Basisinformationen und Pflanzenschutzmitteltabellen sowie "Versuchsberichte" in einer recherchierbaren Datenbank mit z.b. Landessortenversuchen einiger Bundesländer. Auf der Startseite sind die jeweils aktuellsten, mehrfach in der Woche bereitgestellten Meldungen nach Kategorien zusammengefasst in chronologischer Reihenfolge abgebildet, um die Neuheiten immer auf den ersten Blick zu sehen. Längerfristige Hinweise können ebenfalls auf der Startseite platziert werden. Die regionalen Unterseiten umfassen Ackerbau, Allgemeines zum Pflanzenbau, Allgemeines zum Pflanzenschutz, Grünland und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau und Zierpflanzenbau. Sehr guten Zuspruch finden die Listen mit zugelassenen und genehmigten Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau. Mittlerweile haben auch einige Arbeitskreise der Landwirtschaftskammer geschlossene Benutzergruppen gebildet, um untereinander Informationen auszutauschen. Die Meldungen, auch zu Veranstaltungsterminen, können mit Bildern, Tabellen und Grafiken ergänzt werden. Auch Verknüpfungen zu anderen Inhalten des ISIP- Angebotes sowie zu externen Internetseiten sind möglich. Besonders interessant für den Nutzer ist die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung seines ISIP-Zugriffs. Über den Bereich mein ISIP können häufig genutzte Seiten (Favoriten) mit wenigen Mausklicks erreicht werden. Auch die gewünschten Prognosen, Hinweisdienste und Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen können hier festgelegt werden. So kann das genutzt werden, was auch wirklich benötigt wird. Dieser Bereich wird momentan gezielt verbessert, um einen noch einfacheren, auf den Nutzer zugeschnittenen Zugriff zu ermöglichen. Zudem wird ein Benachrichtigungssystem entwickelt, um dem Nutzer zu melden, dass neue Inhalte verfügbar sind.

87 81 Übersicht über die Entscheidungshilfen in ISIP Mittlerweile hat sich auch ein umfangreiches Angebot an Entscheidungshilfen für die Ackerkulturen sowie für den Obst- und Gemüsebau etabliert. Die Entscheidungshilfen werden grundsätzlich vor einer Freischaltung über mehrere Jahre hinweg in den Bundesländern mit Versuchen überprüft (Validierung). Auch nach der Einführung in die Beratungspraxis wird die Validierung durch begleitende Untersuchungen fortgeführt. Hervorzuheben sind hier Arbeiten zur Krautfäule und Kartoffelkäfer an Kartoffeln, weitere Prognosemodelle für Blattkrankheiten an Zuckerrüben, Halmbasiserkrankungen, Blattkrankheiten und Fusarien an Getreide, Drahtwurm und Schnellkäfer. Mit einem Smartphone kann nun auch mobil auf einige Inhalte von ISIP zugegriffen werden. Realisiert wurden bisher die Module Infektionsgefahr Getreide und Sclerotinia an Raps, Krautfäuleprognose, Krankheitsbeginn Zuckerrüben und ein Taupunktrechner für das Kartoffellager. In der Entwicklung befinden sich weiterhin Anwendungen zur mobilen Datenerfassung im Rahmen des Schaderregermonitorings. Diese Möglichkeit wird die Datenerhebung vereinfachen und beschleunigen, denn die Zahlen werden direkt auf Karten im Internet dargestellt.

88 82 Hauptmenü Dateneingabe Daten speichern Überhaupt bildet die Entwicklung von mobilen Assistenten einen neuen Schwerpunkt der Tätigkeiten. In Verbindung mit Geodaten eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten (Dr. A. Dissemond)

89 Wetterdaten Im Berichtsjahr 2012 standen dem Pflanzenschutzdienst als Mitglied der ZEPP- Arbeitsgruppe der Pflanzenschutzdienste (Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz) aufbereitete Wetterdaten von 17 abonnierten Stationen des Deutschen Wetterdienstes aus Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Alle Wetterdaten des DWD enthalten zwei Tage prognostisches Wetter, was für Vorhersagen und Prognosen besonders wichtig ist. Außerdem nutzte der Pflanzenschutzdienst Wetterdaten von 16 eigenen und privaten Wetterstationen (LUFFT, Metos, TOSS), die zum großen Teil in Obstbetrieben Nordrhein-Westfalens aufgestellt sind. Diese Daten werden auf Plausibilität geprüft, mit der Datenbank Agmeda-Win bearbeitet und dem ISIP-Server ( Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion ) zur Verfügung gestellt. Diese Daten können für die vorhandenen Simulations- und Prognosemodelle des PASO- Pakets genutzt werden und die Berater haben über die interne ISIP-Wetterseite Zugriff auf alle Wetterdaten aus Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus hatte der Pflanzenschutzdienst über die Zusammenarbeit mit der ProPlant-GmbH Zugriff auf Wetterdaten von insgesamt 32 Stationen in ganz Nordrhein-Westfalen. Diese Daten sind im Internet einer bestimmten Benutzergruppe über proplant Climate Landwirtschaftskammer NRW verfügbar. (Dr. A. Engel, W. Kretschmann) Prognosemodelle Über das Prognose-Paket PASO (Prognose Agrarischer Schadorganismen) wurden folgende Simulations- und Prognoseprogramme intensiv für den Warndienst und die Beratung von den Sachbereichen Ackerbau und Grünland, Gemüsebau und Obstbau genutzt. - Feuerbrandprognose MARYBLIGHT nach Moltmann - POMSUM (Temperatursummenmodel) - Apfel-Schorf-Simulation SIMSCAB - PSIROS - Möhrenfliege Psila rosae - DELRAD - Kohlfliege Delia radium - DELANT - Zwiebelfliege Delia antiqua - CYDIASUM (Apfelwickler) - SIMPHYT - FOLPHY - Negativprognose Kraut- und Knollenfäule - SIMCERC und ONTO - CERCBET Entsprechende Modelle des Programmpaketes PASO waren weiterhin unter dem gemeinschaftlichen Angebot der Landwirtschaftskammern: Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion, nutzbar. Die regional erhobenen Wetterdaten der eigenen Stationen des Pflanzenschutzdienstes wurden für das Schorf-Simulationsmodell -Schorf Expertnach Dr. WELTE genutzt. (Dr. A. Engel, W. Kretschmann)

90 Schorfwarndienst Der Schorfwarndienst Nordrhein-Westfalen lieferte in der Zeit vom 16. März 2012 bis zum 06. Juni 2012 insgesamt 29 Warnmeldungen per oder Fax an die abonnierenden Betriebe. Während des Schorfjahres 2012 wurde das Simulations- Modell Schorf-Expert (Farm Software GmbH von Dr. H. Welte) mit Daten von 17 Wetterstationen ausgewertet. Bereits im zweiten Jahr konnte die Schorfprognose im Internet auf eingesehen werden. In einer Übersichtstabelle wurden die Schorfinfektionswerte aller 17 Wetterstationen dargestellt. Die Daten werden vier Mal am Tag automatisch aktualisiert, so dass die Anbauer auch am Wochenende und an Feiertagen durchgehend mit aktuellen Werten versorgt werden. Die Hauptinfektionstermine für den Schorf lagen an fast allen Standorten in folgenden Zeiträumen: April, April, April und Mai, Mai. (Dr. A. Engel, W. Kretschmann) 4.3 Pflanzenschutz-Warndienst Ackerbau Kohltriebrüssler und Rapsglanzkäfer im Raps Das aktuelle Auftreten der Vorblütenschädlinge im Raps wurde von den regionalen Pflanzenschutzberatern im Zeitraum vom bis kontrolliert. Anhand dieser Erhebungen werden aktuelle Pflanzenschutzempfehlungen für die Praxis zugeben. Die Kontrollen erfolgen mit Hilfe von Gelbschalen, die frühzeitig im Raps aufgestellt werden. Gelbschale (Foto: U. Furth) Rapsglanzkäfer-Resistenztest (Foto: U. Furth)

91 85 Auftreten von Rüssel- und Glanzkäfern in Nordrhein-Westfalen 2012 Fangzahl Flugperioden der Rapsschädlinge in NRW MET Ratingen MET Heiligenhaus MET Essen MET Duisburg VIE Hubbelrath VIE Anrath BN Stieldorf BN Bockeroth Eifel Antweiler Eifel Buschhoven Eifel Witterschlick Eifel Dützhof Eifel Hersel UN Unna UN Böhnen UN Dortmund UN Schwerte HSK Merhof PB Salzkotten HX Borgentreich HX Warburg HX Brakel MK / EN Hemer MK / EN Neuenrade MK / EN Balve MK / EN Iserlohn MK / EN Menden MK / EN Hagen ST Greven ST Hansel COE Darfeld WAF Hoetmar bis bis bis bis Zudem ist die Pyrethroidresistenz nach wie vor ein Thema. Verminderte Rapsglanzkäferwirkungen haben sich in den vergangenen Jahren in der Fläche in Deutschland und auch in Nordrhein-Westfalen deutlich ausgebreitet. Sie ist mittlerweile flächendeckend nachgewiesen. Aufgrund dieser Resistenzproblematik wurden im Rahmen eines bundesweiten Monitorings verschiedene Rapsglanzkäferpopulationen in Nordrhein-Westfalen untersucht. Die Käfer wurden auf ihre Sensitivität gegenüber den Wirkstoffen Etofenprox, tau-fluvalinat, alpha-cyhalothrin und Thiacloprid mittels Röhrchentest untersucht. Insgesamt wurden 46 Tests durchgeführt. Kohlschotenmücke in Raps 2011 war ein Mückenjahr. Die Kontrolle des Anfluges ist sehr schwierig. Nur an sehr warmen und windstillen Tagen sind die kleinen Mücken auf den Schoten zu sehen. Da sie nur wenige Tage leben, ist das Auffinden eher zufällig und eine direkte Kontrolle des Mückenbefalls für die Praxis sehr schwierig. Geeigneter für die Bewertung der Gefahr im aktuellen Jahr ist die Befallsfeststellung auf unmittelbar benachbarten Flächen im Vorjahr. Zur Befallseinschätzung kontrollierten wir zwei Standorte (WAF und SO) im Zeitraum vom bis mit Hilfe von Eklektoren. Nach regelmäßigen Kontrollen, im Abstand von 1-2 Tagen, erhielten wir wertvolle Information über die Befallssituation und über den Zeitpunkt des Zuflugs, die einer erfolgreichen Beratung, hinsichtlich eines geeigneten Behandlungstermins, dienlich sind.

92 86 Drahtwurm in Mais Die Bedeutung des Drahtwurms, der Larve verschiedener Schnellkäferarten, nimmt in der Praxis zu. Daher hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auch in 2012 an einem bundesweiten Schnellkäfer- und Drahtwurmmonitoring in Mais teilgenommen. In Nordrhein-Westfalen wurden 16 Standorte in mit Pheromon- und Fraßfallen ausgestattet und in regelmäßigen Abständen vom jeweiligen Pflanzenschutztechniker oder Pflanzenschutzberater untersucht. Das bundesweite Monitoring dient dazu, die Ausbreitung des Drahtwurms und der verschiedenen Arten zu kontrollieren. Pheromonfalle (Foto: U. Furth) Schnellkäfer auf Kartoffel (Foto: Dr. A. Dissemond) Durch fehlende Pflanzenschutzmittel waren die Bekämpfungsmöglichkeiten auch in 2012 schwierig. Zur Einschätzung des dadurch entstandenen Drahtwurmschadens in Mais wurde in Nordrhein-Westfalen eine Umfrage durchgeführt. Das Ergebnis dieser Umfrage wird in der folgenden Tabelle dargestellt. Einschätzung des Schadens durch Fläche (ha) Anteil (%) Drahtwurm an Mais in 2012 in NRW ca. Gesamtfläche Mais Keine Schäden ,0 0-5 % geschädigte Pflanzen , % geschädigte Pflanzen ,8 über 25 5 geschädigte Pflanzen ,5 davon Fläche mit Umbuch 140 0,1 Fläche mit Verzicht auf Maisanbau wegen ,7 Drahtwurm Fläche mit Santana behandelt 90 0,04 (U. Furth)

93 87 5 Versuche und Erfahrungen 5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau Die Witterung im Jahr 2012 war für das Versuchswesen in vielen Bereichen eher ungünstig. Vor allem die extremen Kahlfröste im Februar haben in Westfalen in den Sortenversuchen zum Teil erhebliche Schäden verursacht. Hiervon waren die Pflanzenschutzversuche, die in der Mehrzahl erst im Frühjahr angelegt werden, weniger betroffen. Dafür hat die kalte Witterung im Laufe des Frühsommers die Entwicklung von Pilzkrankheiten im Getreide lange Zeit verhindert. Es gab zwar regionale Unterschiede, aber einige Fragestellungen konnten deshalb nicht ausreichend bearbeitet werden. Auch das Auftreten von Schädlingen war regional sehr unterschiedlich und verlief überwiegend auf niedrigem Niveau. Bei den Rapsschädlingen waren es in diesem Jahr nur die Rapsglanzkäfer, die regional für kurze Zeit in Massen auftraten. Die Rüßlerarten blieben bis auf wenige Standorte meist ohne Bedeutung. Blattläuse traten nur in wenigen Kartoffelbeständen in nennenswertem Umfang auf, selbst in Erbsen lagen die Befallszahlen deutlich unter denen des Vorjahres. Trotz aller Wetterkapriolen konnte die Mehrzahl der Versuche erfolgreich zu Ende geführt werden. Es ist kein Geheimnis, dass die Suche nach neuen, umweltverträglichen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen zunehmend schwieriger wird. Trotz intensiver Forschung sind in den kommenden Jahren kaum innovative Lösungen im Hinblick auf die steigende Resistenzgefahr in einigen Segmenten zu erwarten. Dennoch hat die Zahl der amtlichen Mittelprüfungen im Gebiet der Landwirtschaftskammer im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Ein Grund waren unter anderem die sehr umfangreichen Prüfungen im Bereich der Getreidebeizung, die gegenüber dem Vorjahr nochmals angestiegen sind. Zulassungsprüfungen waren ansonsten mehr bei den Herbiziden zu finden, unabhängig von den Kulturen, in denen sie eingesetzt wurden. Neben der herkömmlichen Wirksamkeitsprüfung haben sich hier zwei weitere Prüfverfahren etabliert. Zum einen die Verträglichkeitsprüfung (Phytotox) auf unkrautfreien Standorten mit der zugelassenen und der doppelten Aufwandmenge, zum anderen Versuche zum Grenzaufwand mit abgestuften Aufwandmengen ( %). Während die Phytotoxversuche unbedingt zu beernten sind, ist bei den Grenzaufwandsversuchen nur die Wirksamkeit von Bedeutung. Prüfungen wurden in Wintergetreide einschließlich Dinkel und Winterhafer sowie Kartoffeln durchgeführt. Darüber hinaus wurden aber auch wieder zahlreiche Auftragsversuche bearbeitet, in denen firmenorientiert ausschließlich zugelassene Präparate und Kombinationen getestet werden. Die Anzahl der Demonstrations- und Informationsversuche (D&I), die zur eigenen Orientierung durchgeführt werden, blieb unverändert, liegen im Umfang aber unter denen der Auftragsversuche. Die Bedeutung der Kulturen in den Versuchen ist in den beiden Landesteilen erwartungsgemäß unterschiedlich. Entsprechend der Schwerpunktberatung werden in Westfalen mehr Raps- und Maisversuche durchgeführt, im Rheinland dagegen mehr Zuckerrüben- und Kartoffelversuche. Da das Getreide in ganz Nordrhein- Westfalen eine gleichgroße Bedeutung hat, sind Versuche in diesen Kulturen über das gesamte Gebiet verteilt. Auffällig ist, dass Versuche in Roggen kaum noch nachgefragt werden.

94 88 Hartbrand an Gerste Steinbrand an Weizen Wie bereits im Vorjahr wurde wieder ein großer Umfang an Beizmittelprüfungen in Getreide im Freiland, im Gewächshaus und in der Klimakammer bearbeitet. Dazu gehörten Freilandprüfungen gegen die bekannten samenbürtigen Krankheiten (Stängel-, Flug und Steinbrände, Streifenkrankheit) sowie virusübertragende Blattläuse in Wintergerste und Winterweizen. Die Versuche zeigten die besondere Vorzüglichkeit der Blattlausbekämpfung im Herbst durch eine insektizide Beizung. In der Klimakammer werden Beizmittel unter kontrollierten Bedingungen gegen samenbürtige Krankheiten, vorwiegend Fusariumarten, geprüft. Bei allen Versuchen wird natürlich infiziertes Saatgut verwendet, welches auf den kammereigenen Versuchsfeldern angebaut und vermehrt wird oder was im Austausch mit anderen Prüfeinrichtungen beschafft werden kann. Beizversuch (Fusarium) im Gewächshaus Beizversuch (Triebkraft) im Gewächshaus Auch wenn bei den Herbiziden keine neuen Wirkstoffe hinzugekommen sind, ist der Versuchsumfang keinesfalls rückläufig. Durch Ablauf von Patentschutzrechten bedeutender Wirkstoffe kommen ständig neue Generikaprodukte auf den Markt, die dann vergleichend in entsprechenden Auftragsversuchen zum Einsatz kommen. Beispielsweise wurden in Mais spezielle Versuche nur mit Nicosulfuron-haltigen Herbiziden durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass trotz einheitlichem Wirkstoffgehalt die Produkte eine unterschiedliche Wirkung brachten. Das bedeutet, dass nicht nur der Wirkstoff, sondern auch die Formulierung des Mittels einen maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit hat. Diese Tatsache kann man schon seit einigen Jahren bei den Rübenherbiziden beobachten. Auch in 2012

95 89 wurden wieder in mehreren Versuchen für einen Hersteller neu formulierte Herbizide bzw. Wirkstoffkombinationen geprüft, mit dem Ergebnis, dass der Gesamtwirkungsgrad immer wieder etwas verbessert werden konnte. Generell hängt der Prüfumfang in den einzelnen Kulturen häufig von nur einem Antragsteller ab. Je nach Dringlichkeit wird das ganze Prüfspektrum (Wirksamkeit, Verträglichkeit, Grenzaufwand, Anwendungszeitpunkte) zeitgleich beantragt, so dass in einer Kultur bis zu 6 Versuche durchzuführen sind. Das war in 2012 in den Kartoffeln der Fall, in der sonst wegen fehlender Neuzulassungen eher weniger Herbizidversuche durchgeführt werden. Versuch zu Atlantis 2012 Mais mit Storchschnabel Einfache Wirksamkeitsprüfungen sind im Getreide rückläufig. Stattdessen werden wegen zunehmender Resistenzproblematik, insbesondere gegen Ackerfuchsschwanz, spezielle Versuche mit angepassten Spritzfolgen auf Problemstandorte gelegt. Ebenso wurde bereits im zweiten Jahr auf mehreren Standorten die Verträglichkeit des wichtigen Gräserherbizides Atlantis in 7 Winterweizensorten getestet. Im Mais steht bei der Herbizidanwendung nach wie vor die Hirsebekämpfung im Vordergrund. Zunehmend werden auf den Versuchsflächen mehrere Hirsearten gewünscht, was die Flächenauswahl schwieriger macht. In den kleinen Kulturen Ackerbohnen und Erbsen werden keine Unkrautbekämpfungsversuche durchgeführt, dafür erstmals in Sojabohnen, da der Anbau im Rheinland langsam an Bedeutung gewinnt. Im Bereich des Grünlandes werden Herbizidversuche meist gezielt gegen einzelne Unkrautarten angelegt, namentlich waren dies in 2012 die Distel, der Ampfer, der Wiesenkerbel und im Rahmen einer Mittelprüfung der Riesenbärenklau. Wegen der speziellen Fragestellung waren die Flächen im ganzen Rheinland verteilt. In 2011 wurden erstmals Versuche mit ITCAN (Maleinsäurehydrazid) zur Keimhemmung in Kartoffeln durchgeführt. Es wurde nicht nur das Keimverhalten im Lager zu drei verschiedenen Zeitpunkten bonitiert, sondern auch der Auflauf nach der Wiederauspflanzung in 2012 ermittelt. Gleichzeitig starteten in der Saison auch zwei weitere Versuche mit diesem Produkt, einer im Rahmen der Zulassung mit einer neuen Flüssigformulierung. Die Mehrzahl der Fungizideinsätze werden mittlerweile als Auftragsversuche durchgeführt und das in allen Kulturen. Nach Einführung der Carboxamide vor zwei Jahren verlässt diese Wirkstoffgruppe weitgehend den Bereich der Zulassungsprüfungen. Ähnlich wie bei den Herbiziden kommen dafür jetzt vermehrt Generikaprodukte von wichtigen Azolwirkstoffen in die amtliche Mittelprüfung. Auch hier wird die Formulierung über die Brauchbarkeit entscheiden. Stark nachgefragt waren auch wieder die Fungizidversuche in Kartoffeln, angefangen von der Beizung

96 90 vor und während dem Legen, bis hin zu Spritzanwendungen gegen Krautfäule und Alternaria. Vor allem die Spritzanwendungen sind wegen ihrer hohen Anwendungshäufigkeit sehr zeitintensiv. Wie schon in den Jahren zuvor beteiligt sich die Landwirtschaftskammer auch an Projekten (z.b. ZEPP), die u.a. der Erarbeitung von Bekämpfungsschwellen dienen oder bestimmter Fragestellungen wie beim Ringversuch gegen Stängelfrühbefall durch Phytophthora in Kartoffeln. In Westfalen wurden wie in den beiden Vorjahren die Versuche zur Bekämpfung von Blattkrankheiten in Mais fortgesetzt. Insektizidversuche haben zwar einen deutlich geringeren Anteil am Gesamtversuchsumfang, sie sind deshalb aber nicht weniger wichtig. Die Anzahl durchgeführter Prüfungen lag auf Vorjahresniveau. Besonders umfangreich waren in Westfalen die Versuche gegen Rapsschädlinge. Gegen Kohltriebrüßler und Kohlschotenmücke wurden zwei D&I-Versuche angelegt, Spritzungen gegen Rapsglanzkäfer erfolgten in sechs Auftrags- bzw. Mittelprüfversuchen. Dabei ist der Aufwand der Rapsglanzkäferprüfungen wegen der häufigen Boniturtermine (Tag 3, 5, 7 und 14 nach der Behandlung) und der hohen Stichprobenanzahl (50 je Parzelle) besonders hoch. Gerade auch in diesem Fachgebiet ist die Mitarbeit in Projekten sehr intensiv. Zu nennen ist der Resistenztest in Zusammenarbeit mit der Industrie bei Rapsstängelrüssler und Rapsglanzkäfer Eine besondere Herausforderung sind die Versuche zur Drahtwurmbekämpfung. Selbst ein vermeintlich guter Standort mit ausreichendem Vorbefall liefert am Ende keine auswertbaren Ergebnisse. Verantwortlich ist die hohe Witterungsabhängigkeit auf das Schaderregerverhalten. Daher beteiligen wir uns seit einigen Jahren am bundesweiten Drahtwurmmonitoring mit Pheromonfallen und Köderfallen. Im Rahmen der Zulassungsprüfung wurde ein ganz neuer Wirkstoff gegen virusübertragende Blattläuse in Kartoffeln geprüft. Auf Grund ihres aufwendigen Versuchsdesigns und den häufigen und umfangreichen Bonituren sind sie sehr zeitintensiv. Die Versuche wurden in Westfalen und im Rheinland angelegt und beide erfolgreich beendet. Schneckenversuch Ackerschnecke Schon fast standardmäßig erfolgten auch wieder Versuche zur Schneckenbekämpfung, vornehmlich gegen Derocerasarten, Es wird in der Regel immer derselbe Wirkstoff geprüft, allerdings in unterschiedlichen, meist regenfesten Formulierungen. Hierbei handelt es sich immer um Freilandversuche, die sowohl auf Praxisflächen als auch unter kontrollierten Bedingungen in entsprechenden Schneckenkästen angelegt werden. In diesen Versuchen wird nicht nur die biologische Wirkung gegen die Schnecken bonitiert, sondern auch die physikalischen

97 91 Eigenschaften der Präparate. In Münster erfolgte parallel ein zusätzlicher Unterglasversuch, bei dem die Regenfestigkeit der Schneckenköder getestet wurde. (K.-J. Behr, U. Furth) Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau Versuchsergebnisse zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Wintergerste In Wintergerste bereitet die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz besondere Probleme. Dies ist begründet durch den früheren Saattermin, der den Keimtemperaturansprüchen des Ackerfuchsschwanzes sehr entgegenkommt. Ackerfuchsschwanz keimt bei Temperaturen über 12 C. Die häufig noch warme, zum Teil trockene Witterung in dieser Zeit ist zudem ungünstig für die Wirksamkeit der zur Verfügung stehenden Bodenherbizide auf Basis von Flufenacet. Ziel der Versuchsserie ist es u.a. zu untersuchen, unter welchen Bedingungen Kombinationen aus Blatt- und Bodenherbiziden bzw. Spritzfolgen am besten wirken. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass z.b. Axial in der Vegetationsruhe am besten funktioniert. Allerdings wird es dann teils aufgrund von leichtem Frost notwendig, die Spritzung frostsicher zu machen. Vor diesem Hintergrund wurde der Zusatz von Magnesiumchlorid getestet. Das Vegetationsjahr 2011/2012 war gekennzeichnet durch Auswinterungsschäden aufgrund der starken Fröste im Februar nach vorher wüchsigen Bedingungen. Betroffen waren vor allem frühere Saaten, die sich schon stärker im Wachstum befanden. In Ostwestfalen und auf dem Haarstrang musste gebietsweise das gesamte Wintergetreide umgebrochen werden. Auch unsere Versuche haben unter diesen Bedingungen gelitten. Im Weizen ging es neben der Frage der Verträglichkeit von Herbizidbehandlungen ebenfalls um Strategien zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Varianten zur Kontrolle von Windhalm und Unkräutern wurden in Triticale angelegt. Diese lagen auf leichten Standorten im Münsterland und waren nicht von Auswinterung betroffen. Hier ging es auch um die Frage, wie sich Kamille und Vogelmiere ohne Zuhilfenahme von Präparate aus der Gruppe der ALS-Hemmer bekämpfen lassen. ALS Hemmer, wie z.b. Pointer SX, unterliegen einem erhöhten Resistenzrisiko.

98 92 Standorte der Wintergerstenversuche Versuchsplan Wintergerste Witterungsverlauf Wirkungsgrade der Behandlungen Wirkungsgrade Teil 1 Wirkungsgrade Teil 2

99 93 Versuchsergebnisse zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Winterweizen Standorte der Winterweizenversuche Versuchsplan Winterweizen

100 94 Wirkungsgrade gegen Unkräuter Wirkung der Bodenherbizide Nachlage von Blattherbizid

101 95 Versuchsergebnisse zur Windhalmbekämpfung in Triticale Standorte der Triticaleversuche Versuchsplan Triticale

102 96 Wirkungsgrade gegen Windhalm Phytotoxbonitur Wirkungsgrade gegen Kamille Wirkungsgrade gegen Vogelmiere

103 97 Versuchsergebnisse zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Mais Hier wurde im Jahr 2012 ein Vergleich der blattaktiven Gräserprodukten angestellt. Nach Wegfall des Patentschutzes kommen zahlreiche Nicosulfuron-haltige Produkte auf den Markt. Diese wurden hinsichtlich Wirkung und Verträglichkeit verglichen. Dabei wurden Standorte mit Ackerfuchsschwanz und einer breiten Mischverunkrautung gewählt. Dabei gab es durchaus Unterschiede, obwohl die gleichen Wirkstoffmengen ausgebracht wurden. Besonders deutlich war dies in der Wirkung auf Kamille zu beobachten. Unterschiede in der Kulturverträglichkeit traten nicht auf. Der Versuch wurde an in den Kreisen Münster, Warendorf und zweimal im Kreis Coesfeld durchgeführt.

104 98 Witterungsdaten und Anwendungstermine Unbehandelte Kontrolle Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz Wirkung gegen Kamille

105 99 Wirkung von Laudis Wirkung von Samson 6 OD ALS Resistenz bei Kamille und Vogelmiere An einem Standort im Kreis Borken fiel die schlechte Wirkung von Maister flüssig gegen Kamille auf. Eine PCR-Analyse zeigte, dass 38 von 47 untersuchten Pflanzen die sogenannte PRO 179-Mutation aufwiesen. In einem Versuch am Standort Merfeld (Kreis Coesfeld) war die Wirkung von Motivell gegenüber Vogelmiere mehr als unbefriedigend. Hier lag die oben genannte Mutation an allen 50 untersuchten Pflanzen vor. Der Schlag, auf dem diese Vogelmiere wächst, wird seit mehr als 10 Jahren pfluglos bewirtschaftet. Unkräuter und Ungräser werden schwerpunktmäßig im Frühjahr bekämpft.

106 100 Wirkung auf Kamille Untersuchung auf Herbizidresistenz (G. Klingenhagen) Versuchsergebnisse zur Überprüfung der neuen Carboxamidgruppe in Weizen und Gerste Fungizide im Weizen Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Carboxamide haben wir in 2012 im Weizen drei unterschiedliche Versuchsserien in Abhängigkeit von Vorfrucht und Bestellverfahren durchgeführt. Sehr umfangreich mit sechs Standorten wurde ein Versuchsprogramm in Weizen nach der Vorfrucht Raps, Zuckerrübe oder auch gepflügt nach Weizen mit erwartet breitem Auftreten von Krankheiten angelegt. Dabei wurden für den jeweiligen Standort typische Sorten, wie im Münsterland Biscay, Winnetou und Inspiration und im Rheinland die Sorten Hattrick und Schamane angebaut. Mit vierzehn Varianten innerhalb eines Versuchs sollten unterschiedliche Fragen geklärt werden. Zum einen interessierte uns die Leistungsfähigkeit reiner Carboxamide im Vergleich zu den in der Praxis verwendeten Fertigprodukten. Die besten Aussagen zur Wirksamkeit sind nur mit Einfachanwendungen zu erreichen. Dementsprechend wurden genannte Produkte nach kühler Witterung in eine warme Phase kurz vor Niederschlägen in EC 37/39 behandelt. Auf Grund des jahresspezifischen Infektionsgeschehens wurde wohl der optimalste Termin getroffen, denn einige Krankheiten wurden mit der Einfachbehandlung effektiver ausgeschaltet als mit Doppelbehandlungen. Der zweite Themenkomplex beschäftigte sich mit der Frage nach dem Nutzen von Carboxamiden aus frühen Blattbehandlungen. Dazu haben wir im Vergleich zu dem breit wirksamen Capalo die Carboxamide früh in EC 32 um den 04. bis 08. Mai eingesetzt, gefolgt von einer zweiten Behandlung jeweils mit 2,5 l/ha Osiris in die Ähre zur Blüte. Die hieraus erzielten Ergebnisse mit Mehrerträgen und Wirkungsgraden gegen vorhandene Krankheiten sind in der Tabelle 1 dargestellt. Zusätzlich mit weiteren Versuchsvarianten haben wir dann versucht, die Fragen nach dem optimalen Einsatzzeitpunkt und der Anwendungshäufigkeit aus rein wirtschaftlicher Betrachtung zu beantworten. Diese Ergebnisse sind in der Grafik 4 aufgeführt. Die Krankheiten entwickelten sich in den Praxis- als auch in unseren Versuchsschlägen nur langsam, verursacht durch zunächst geringe Niederschläge

107 101 und kühle Witterung bis Mitte Mai. In den Versuchen trat keine Krankheit dominant auf. Früh und anhaltend war vor allen an westfälischen Standorten Mehltau vorhanden. Kurzzeitig nahm der Gelbrost zu, trat aber nie flächendeckend auf und erlaubte in den Versuchen keine sichere Bonitur. Gegen Ende Mai konnte in anfälligen Sorten zunehmend Septoria beobachtet werden. Bei anhaltend warmer und feuchter Witterung nahm nach der Blüte der Krankheitsdruck deutlich zu. Neben geringem Septoriabefall, mittlerem Mehltaudruck und spätem Braunrost traten vermehrt Schneeschimmel und ab Juli auch DTR auf. Letztendlich führte dann doch relativ hoher Gesamtbefall zu hohen Mehrerträgen in den mit Fungizid behandelten Parzellen. Im Durchschnitt der sechs Versuche wurden Mehrerträge von ca. 12 bis 18 dt/ha erzielt, allerdings mit einer hohen Schwankungsbreite in den Einzelversuchen von 10 bis 28 dt/ha. Tabelle: 1 Weizen 2012 Mehrertrag und Wirkungsgrad aus 6 Versuchen Mehr- S. tritici Mehltau Braunrost DTR Cercos- Mi. nivale ertrag n = 3 n = 4 n = 5 n = 2 porella n = 1 Kontrolle 80,5 in dt/ha in EC % in EC 71 9 % in EC % in EC % n = 4 25 BW in EC % Vertisan 1,5 10, Bontima 2,0 Einfach- 12, Imbrex 2,0 Adexar 1,75 behand- lung in EC 39 12,7 14, Aviator Xpro 1,25 15, Capalo 1,5 in EC 32 16, beh. Aviator Xpro 1,0 17, Adexar 1,5 Nachlage 15, ,5 l/ha Seguris 1,0 Osiris in 15, Treoris 2,0 EC 63 12, Die Carboxamide zeigen unterschiedliche krankheitsspezifische Wirkungen und Wirkungsgrade. Leider kann die Leistungsfähigkeit gegen Septoria tritici aus unseren Versuchen wegen zu geringem Befall nicht abschließend beurteilt werden. Mit 70 bis über 80 % Wirkung erzielen alle Carboxamide gute Effekte. In der Tendenz bringt Aviator Xpro sowohl in der Einfachbehandlung als auch in der frühen Vorlage mit Nachlage Osiris die höchsten Wirkungsgrade, gefolgt von Adexar. Gegen Mehltau bringen alle Carboxamide keine ausreichende Wirkung. Aber auch hier sind vor allem Fluxapyroxad und Aviator Xpro wirksamer. Isopyrazam hat fast keine Wirkung. Bei stärkerem Befall ist nur noch Input Xpro ab 1,0 l/ha halbwegs zu

108 102 gebrauchen, zu allen anderen Carboxamiden sind Ergänzungen mit Spezialprodukten erforderlich. Gegen Braunrost sind einige Carboxamide, wie Isopyrazam, als Spezialprodukte einzustufen. Adexar zeigte im Jahr 2011 exzellente Wirkungsgrade, in diesem Jahr aber wechselnde Wirkungen. Ähnlich beim Aviator Xpro allerdings in 2011 schlechtere als in Mit den momentan zugelassenen Carboxamidkombinationen dürfte der Rost sicher zu kontrollieren sein, erst recht wenn Spritzfolgen mit zwei oder sogar drei Behandlungen gefahren werden. Auch Gelbrost ist sicher zu kontrollieren. Schneeschimmel (Microdochium nivale bzw. M. majus) ist nicht mit Carboxamiden zu kontrollieren. Besonders mit der Einfachbehandlung in EC 39 wurden nur sehr geringe Wirkungsgrade erzielt. In der Tabelle 1 sind die Wirkungsgrade gegen Cercosporella dargestellt. Im Durchschnitt aus vier Versuchen wurde ein Befallswert von 25 boniert, ein mittlerer Befall, der aber nicht zu einer Ertragsbeeinflussung führte. Dargestellt sind die Wirkungsgrade der Fungizide, wobei man ab 50 % von einer guten Wirkung spricht. Mit der frühen Behandlung in EC 31/32 erreichen nur Capalo gute und vor allem Aviator Xpro mit fast 80 % exzellente Wirkungsgrade. Bis auf Bontima zeigen die Carboxamide mit der späten Behandlung in EC 39 gleich gute oder bessere Wirkungsgrade als zur frühen Behandlung. Die Annahme, nur mit frühen Behandlungen Wirkungen gegen Cercosporella zu erzielen, ist falsch. Versuchsbonituren belegen immer wieder, dass mit Blattbehandlungen bis EC 37 gute Wirkungen und in Befallsjahren wie 2002, 2005 und 2010 auch relevante Mehrerträge zu erzielen sind. Grafik: 2 Weizen nach Weizen Standorte Vorlage in EC 31 mit Capalo + Cirkon und Abschluss in EC 63 mit Taspa DTR 64 % am 5. Juli Einfluss der Blattbeh. in EC 39 auf DTR Gladio 0,6 wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Achat 0,5 + Diamant 0,75 Aviator Xpro 0,8 Adexar 1,2 Seguris 1,0 Treoris 2,0 Treoris 2,0 + Achat 0, % Wirkung dt/ha Ertrag in Unbehandelt = 73,0 dt/ha

109 103 In Mulchsaaten mit Weizen nach Weizen, wo DTR die Hauptkrankheit ist, wird man besser auf Carboxamide verzichten. In beiden Versuchsserien (siehe Tabelle 1 und Grafik 2) wurden keine guten Wirkungsgrade erreicht. Aviator Xpro erzielt noch gute Wirkungen. Hier nicht dargestellt, aber in der DTR-Versuchsserie getestet, zeigte auch Input Xpro zur Abschlussbehandlung eine gute Wirkung. Diese beruht aber in erster Linie auf dem enthaltenen Prothioconazol und weniger auf dem Carboxamid Bixafen. Die in den Versuchen erreichte exzellente Wirkung von Achat + Diamant kann nur in Regionen ohne regelmäßiges Auftreten von DTR erwartet werden. In solchen zeigen die Strobis noch geringe Resistenzgrade. Vielfach wird man DTR nur mit den Basiswirkstoffen Prothioconazol und Propiconazol halbwegs kontrollieren können. Fusarium-Kontrolle Mit der dritten Versuchsserie (siehe Grafik 3) zur Kontrolle von Fusarium im Weizen konnte gezeigt werden, dass Carboxamidkombinationen auch zur Reduzierung echter Fusariosen und zur Toxinreduktion eingesetzt werden können. Die extrem hohen DON-Gehalte resultieren aus einer künstlichen Inokulation zur Blüte. Mit Skyway Xpro oder auch mit einer Kombination aus Aviator Xpro + Prosaro gelingt eine Reduktion der Toxine genauso wie mit Input Classic. Dabei ist mit Sicherheit nicht von einer Wirksamkeit des Carboxamids, sondern ausschließlich der enthaltenen Azolen auszugehen. Grafik: 3 Weizen nach Mais mit künstlicher Fusariuminokulation 2012 % DON Reduktion zu Amistar Opti + Taspa mit 18,2 mg DON Behandlung einen Tag nach Inokulation In EC 65 Versuche in COE, MS Mehrertrag Input Classic 1,0 Input Classic 0,5 + Osiris 1,25 Skyway Xpro 1,0 Aviator Xpro 0,5 + Prosaro 0, mit ELISA untersucht 20 % Wirkung dt/ha Ertrag in Unbehandelt = 73,9 dt/ha

110 104 Carboxamide sollten in Weizen nur einmal eingesetzt werden. Durch einen einseitigen Eingriff in der Pilzzelle gelten Carboxamide als resistenzgefährdet. Die Anzahl der Behandlungen bestimmt das Resistenzrisiko, idealerweise sollte die Anwendung auf eine Behandlung beschränkt werden. Im Vergleich zu breiter wirksamen Azolfungiziden brachten die meisten Produkte aus der Gruppe der Carboxamide keine wirkungsspezifischen und ertraglichen Vorteile. Nur Aviator Xpro setzte sich leicht positiv ab, dabei sollten aber Ertragsunterschiede um 1 dt/ha nicht überbewertet werden. In Situationen mit normalem Krankheitsdruck kann im Weizen ohne Ertragsverluste auch auf einen Einsatz der Carboxamidprodukte verzichtet werden. Die physiologische Leistung hebt nicht ab, sondern ist vergleichbar mit der von anderen gut formulierten und verträglichen Produkten. Die Doppelbehandlung aus der Vorlage von Adexar mit einer Nachlage zur Abschlussbehandlung mit Skyway Xpro erreichte im Durchschnitt unserer sechs Versuche exakt die gleichen Mehrerträge wie eine Behandlungsstrategie mit ausschließlichem Azoleinsatz (siehe Grafik 4). Carboxamide sollten bei normalem Krankheitsdruck nicht zu früh eingesetzt werden. Grundsätzlich bringen die Carboxamide eine gute Dauerwirkung. Auch wenn kurzzeitig ein gewisser Schutz des Neuzuwachses möglich ist, kommt die Dauerwirkung umso besser zum Tragen, je näher an der generativen Phase behandelt wird. In den meisten Jahren ist mit zwei Behandlungen ein ausreichender Schutz des Weizens gewährleistet. Dann kann überlegt werden, ob ein Carboxamidprodukt in der Schoßphase oder als Abschlussbehandlung eingesetzt wird. Unsere Versuchsergebnisse sprechen eher für den späten Behandlungstermin. Nun schon zweijährig (2012 und 2011) hat die späte Behandlung mit Carboxamiden bessere Mehrerträge gebracht als früh Carboxamid und spät Azole (siehe Grafik: 4) Der Ertragsunterschied beruht nicht auf eine effektivere Ausschaltung der Krankheiten. Wahrscheinlich kommt die physiologische Wirkung besser zum Tragen wenn der komplette Blattapparat ausgebildet ist. Grafik: 4 Weizen 2012 Carboxamid wann wie oft?? Versuche in WES, SU, DN, SO, MK, COE Braunrost in EC % n=5 wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Capalo 1,5 EC 32 Osiris 2,5 EC 63 Aviator Xpro 1,0 EC 32 Osiris 2,5 EC 63 Capalo 1,5 EC 32 Skyway Xpro 1,0 EC 63 Adexar 1,4 EC 32 Skyway Xpro 1,0 EC % Wirkung dt/ha Ertrag in Unbehandelt = 80,5 dt/ha

111 105 Fungizide in Gerste In der Wintergerste wurden sechs Versuche angelegt und ausgewertet. In zwei Versuchen trat stärker Befall mit Netzflecken auf, ansonsten war eher nur geringer Befall vorhanden. Dennoch wurden in 2012 relativ hohe Mehrerträge mit Fungiziden erreicht. Die Ergebnisse sind kurz und knapp in der Zusammenfassung aufgeführt. Pilzkrankheiten Wintergerste 2012 Netzflecken 26 % 18. Juni n=5 Ramularia 43 % 25. Juni n=3 Einfachbehandlung alle Versuche Credo 1,25 + Vertisan 1,25 EC 49 Versuche in: COE, WES, LIP, SO, PB, UN wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Bontima 2,0 EC 49 Aviator Xpro 0,65 + Fandango 0,65 EC 49 Input Xpro 1,25 EC 49 Adexar 1,5 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 71,3 dt/ha dt/ha Pilzkrankheiten Wintergerste 2012 Netzflecken 26 % 18. Juni n=5 Ramularia 43 % 25. Juni n=3 Einfachbehandlung alle Versuche Champion 0,75 + Diamant 0,75 EC 49 Versuche in: COE, WES, LIP, SO, PB, UN wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Amistar Opti 1,25 + Bontima 0,75 EC 49 Adexar 0,75 EC 49 Aviator Xpro 0,65 EC 49 Adexar 0,5 + Aviator Xpro 0,4 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 71,3 dt/ha dt/ha

112 106 Pilzkrankheiten Wintergerste 12 Netzflecken 60 % 22. Juni n=2 Ramularia 43 % 25. Juni n=2 Einfachbehandlung Doppelbehandlung hoher Befall 2 Versuche mit hohem Netzfleckendruck in: WES, UN wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Adexar 1,5 EC 49 Adexar 0,5 + Aviator Xpro 0,4 EC 49 Adexar 0,75 EC 49 Input 0,5 EC 32 Adexar 0,75 EC 49 Gladio 0,5 EC 32 Adexar 0,75 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 69,4 dt/ha dt/ha Zusammenfassung Fungizide in Gerste Versuche 2x Pelican, 2x Naomie, 2x Lomerit, 1x Ketos trotz starkem Frost haben fast alle Versuche den Winter gut überstanden LIP schlechter sehr verhaltene Krankheitsentwicklung, selbst in der Ketos erst spät hoher Druck in 2 Versuchen mehr Netzflecken Ø von 5 Versuche 20%, andere Krankheiten kaum Ramularia in 3 Versuchen in SO extrem Gerste allgemein mit sehr guter Ertragsleistung trotz geringer Krankheiten hohe Mehrerträge von Ø 12 dt/ha, Gerste reift komplett ab, späte Reife Adexar und Aviator mit Vorteilen, gefolgt von Bontima, Vertisan schwächer Wirkungsreserven von Adexar und Aviator werden bei reduzierter Aufwandmenge deutlich, beste physiologische Leistung mit Adexar + Aviator Doppelbehandlung im Durchschnitt mit hohen wirtschaftlichen Mehrerträgen bei hohem Netzfleckendruck sind auch in der Doppelb. höhere Aufwandmengen erforderlich. Behandlung angepasst an Witterung und Sorte, i.d.r. mit /ha Mittelkosten neue Fungizidgruppe bevorzugen, leichte Vorteile für Bixafen und Fluxapyroxad

113 107 In Sommergerste haben wir fünf Versuche mit kombinierten Versuchsfragen nach der Effektivität von Wachstumsreglern und Fungiziden durchgeführt. Diese Versuche wurden nur möglich und notwendig, da durch die vierzehntägige Frostperiode im Februar hohe Auswinterungsraten auftraten. Wachstumsregler in Sommergerste 2012 % Einkürzung Kontrolle = 83 cm Versuche in: SO, LI, PB, HX, COE Lager in der Kontrolle am 9.8. = 45 % n=1 wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Moddus 0,3 EC 31 Moddus 0,3 + Gladio 0,3 EC 31 Medax Top + T 0,5 EC 31 Moddus 0,3 EC 31 Camposan 0,35 EC 39 Camposan 0,35 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 59,3 dt/ha dt/ha Fungizide in Sommergerste 2012 Mehltau n=1 mit 11 % Befall am 19. Juli Versuche in: SO, LI, PB, HX, COE Netzflecken n=4 mit 14 % Bef. am 10. Juli wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 EC 39 Input Classic 0,4 EC 31 Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 EC 39 Gladio 0,3 EC 31 Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 EC 39 Gladio 0,3 EC 31 Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 59,3 dt/ha dt/ha

114 108 Fungizide in Sommergerste 2012 Mehltau n=1 mit 11 % Befall am 19. Juli Versuche in: SO, LI, PB, HX, COE Netzflecken n=4 mit 14 % Bef. am 10. Juli wirtsch. Mehrertrag Mehrertrag Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 EC 39 Credo 1,0 + Input Xpro 0,5 + Camposan 0,35 EC 39 Credo 1,0 EC 39 Adexar 1,0 EC 39 Champion 0,6 + Diamant 0,6 EC % Wirkung Ertrag in Unbehandelt = 59,3 dt/ha dt/ha Zusammenfassung Somergerste 2012 Gerste ist unter trockenen Bedingungen gedrillt worden mit hohen Erträgen in der Praxis oft 7,5 8,3 t/ha, in den Versuchen 2x Simba, Marthe, Tocada, Anakin frühe Behandlung mit Moddus 0,3 l/ha zeigte kaum Wirkung, Medax Top auch nicht obwohl Witterung günstig, nur Camposan kürzte stärker ein Moddus und Medax mit leichten Mehrerträgen, Camposan schwächer in den Versuchen nur an einem Standort Lager, in der Praxis deutlich mehr Lager Krankheiten treten erheblich abhängig von eingekreuzten Toleranzen auf. In COE in der Sorte Simba extrem Netzflecken spät bis an 70 % Befall Tocada mit Mehltauproblemen, andere Krankheiten in 2012 ohne Bedeutung Fungizide hoch wirtschaftlich bei ca. 10 dt/ha Mehrertrag Champion + Diamant top in SG, auch Adexar oder Input Xpro gut gegen Netzflecken - Credo solo fällt ab, Mehltau sehr effektiv mit Vorlage Gladio oder Input ohne Vorlage deutlich schwächer Credo versagt warum? Strobiresistenz?? (H. Hanhart)

115 109 Ergebnisse der D+I Fungizidversuche in Zuckerrüben 2012 In den Versuchen zur Bekämpfung von Blattkrankheiten in Zuckerrüben standen die systemischen Azolpräparate sowie Kombinationen aus Azolen und Strobilurinen auf dem Prüfstand. Versuchsstandorte waren in Westfalen die Warburger-Börde und im Rheinland die Köln-Aachener-Bucht. Das Befallsgeschehen auf dem westfälischen Standort der Kreisstelle Höxter/Brakel war so schwach, dass sich keine Unterschiede zur unbehandelten Kontrolle oder zwischen den Behandlungen zeigten. Daher stehen zur Beurteilung der eingesetzten Fungizide nur die rheinischen Ergebnisse aus Kerpen-Buir zur Verfügung. Nach dem Befallsbeginn in der zweiten Juliwoche wurde auf dem Versuchsstandort Kerpen-Buir am die Bekämpfungsschwelle von 5 % befallene Blätter bei der Cercospora-anfälligen Sorte überschritten und anschließend behandelt. Neben Cercospora wurde auf dem Standort auch schon sehr früh (02.08.) Rost durchgängig bonitiert. Ausgelöst durch den kühlen und feuchten Juli/August nahm ab der zweiten Augustwoche auch Ramularia zu und entwickelte sich bis zur Ernte neben Rost zur dominierenden Krankheit. Mehltau trat nicht durchgängig und nur an wenigen Einzelpflanzen in Erscheinung. Die am durchgeführte Behandlung hielt den Bestand 3 Wochen sauber. Am mussten die reinen Azolvarianten nach dem Überschreiten der Behandlungsschwelle von 15 % Befallshäufigkeit erneut behandelt werden.

116 110 Blattfleckenbekämpfung in Zuckerrüben D+I Versuch 2012 Standort: Rheinland/Kerpen- Buir Behandlung: Variante Aufwandmenge je ha Aussaat: Azole (Varianten 2-5) : u Azol + Striobi. (Var nur Sorte: Emilia ohne Cercosporatoleranz Endbonitur: Ernte: % zerstörte Rübenertragehalertrag Zucker- ber. Zucker- Blattfläche Unbeh.: 78,8 t/ha Unbeh.: 19,53 % SMV Unbeh.: 14,00 t/ha Cerc. Ram. Rost Summe % relativ % relativ % % relativ Unbehandelt 49,90 19,70 6,80 76,40 100,0 100,0 1,21 100,0 Spyrale 1,0 l 11,89 0,44 1,56 13,89 104,6 101,3 1,15 106,5 Harvesan 0,6 l 10,98 6,46 5,85 23,29 106,5 101,1 1,18 107,9 Domark 1,0 l 10,50 7,48 9,91 27,89 104,1 101,3 1,16 105,9 Duett Ultra 0,6 l 4,23 2,50 4,43 11,16 108,6 101,2 1,14 110,4 Juwel 1,0 l 5,92 3,47 4,08 13,47 107,7 101,5 1,14 109,9 Spyrale + Ortiva 0,6 +0,6 l/ha 12,92 3,41 3,45 19,78 110,2 101,8 1,17 112,6 Acapela *) 1,0 l 11,89 9,41 1,53 22,83 106,7 101,3 1,15 108,7 Sphere *) 0,35 l 3,45 1,70 0,50 5,65 105,2 100,5 1,14 106,3 FCS Prüfmittel 7,40 2,72 3,39 13,51 104,3 101,2 1,13 106,3 Gesundvariante 3 x Spyrale Stoppspritzung **) 4,49 0,10 0,80 5,39 108,0 100,5 1,16 109,0 13,97 4,67 3,49 22,13 103,2 101,7 1,15 105,6 *) Prüfmittel **) verspätet / 1,0l Juwel + 0,6l Harvesan Sorte: Sy-Belana mit Cercosporatoleranz Variante Aufwandmenge je ha Ernte: Behandlung: Zuckergehalertrag ber. Zucker- % zerstörte Rübenertrag Unbeh.: 83,8 Unbeh.: 14,4 Unbeh.: Blattfläche t/ha t/ha SMV Cerc. Ram. Rost Summe % relativ % relativ % % relativ Unbehandelt 7,02 8,28 9,17 24,47 100,0 100,0 1,13 100,0 Juwel 1,0 l 0,71 1,22 3,44 5,37 107,6 100,6 1,13 108,4

117 111 Die Versuchsglieder mit Kombinationen von Azol- und Stobilurinpräparaten waren zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend sauber, so dass hier keine weitere Behandlung erforderlich war. Bei der Endbonitur am lagen bei den Azolpräparaten Duett Ultra und Spyrale mit einer Befallsstärke (zerstörte Blattfläche) von 11/14 % deutlich vor Harvesan und Domark 10 EC die bei 23/27 % lagen. Bei der Einfachbehandlung mit Kombipräparaten (Azol+Strobilurin) zeigte Sphere (noch nicht zugelassen) mit nur 6 % zerstörter Blattmasse die beste Wirkung. Es folgten Juwel mit rund 14 % und Spyrale/Ortiva mit 20 %. Betrachtet man die Kostenseite, war bei allen Varianten bis auf Spyrale (60 ) in etwa der gleiche Geldaufwand von /ha für die Behandlungen zu betreiben. Gegenüber der unbehandelten Kontrolle konnte mit allen Behandlungsvarianten ein abgesicherter Mehrertrag erzielt werden. Zwischen den einzelnen Behandlungen gelang, trotz deutlicher Befallsunterschiede, keine gesicherte Ertragsdifferenzierung. In der Tendenz lag bei den Azolen Duett Ultra mit relativ 110,4 % und Spyrale/Ortiva mit 112,6 % beiden Kombipräparaten an der Spitze (siehe Tabelle). Neben einer Cercospora-anfälligen Sorte wurde in dem Versuch auch eine tolerante Sorte (Sy Belana) angebaut. Befall, Befallsdruck und Ertrag lagen hier in der unbehandelten Kontrolle auf dem Niveau, das bei der anfälligen Sorte durch die Behandlungen erreicht wurde. Die Bekämpfungsschwelle wurde hier erst am überschritten und die Behandlung erfolgte direkt im Anschluss nach der Bonitur. Auch bei der toleranten Sorte gelang es durch die Behandlung, die Befallsstärke zur Ernte von 25% auf 5% zu senken sowie den Ertrag relativ auf 108,4 % zu steigern. Insgesamt führten alle Versuchsvarianten auf dem Standort Buir nicht nur zu einer Ertragsstabilisierung, sondern auch zu einem deutlichen, wirtschaftlichen Mehrertrag. In den letzten Jahren herrschte hoher Befallsdruck mit Pilzkrankheiten, vor allem in süddeutschen Anbauregionen erreichten auf manchen Standorten selbst drei Behandlungstermine keine zufriedenstellende Wirkung. Daher setzen langfristig die meisten Pflanzenschutzfirmen auf fertigformulierte Azol-/Strobilurinpräparate. Diese Kombipräparate wirken sowohl heilend als auch lange vorbeugend und erlauben damit eine größere Behandlungsflexibilität. (C. Heinrichs) Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau Wirksamkeitsversuche Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln macht ein umfangreiches Versuchswesen erforderlich. Im Gemüsebau wurden 44 Versuche in sehr unterschiedlichen Anwendungsgebieten durchgeführt. Insektizide Blattläuse an Gurke/Gewächshaus Blattläuse an Erbse/Freiland Freifressende Schmetterlingsraupen an Weißkohl/Freiland Minierfliege an Chinakohl/Freiland Blattläuse/Weiße Fliege an Weißkohl/Freiland Blattläuse an Eissalat/Freiland Blattläuse an Lollo Rosso/Freiland Thripse an Sommerzwiebel/Freiland

118 112 Weiße Fliege an Grünkohl/Freiland Blattläuse an Kopfsalat/Freiland Wurzellaus an Möhre/Freiland (2 Versuche) Möhrenfliege an Möhre/Freiland Fungizide Falscher Mehltau an Kopfsalat/Freiland Blattflecken an Weißkohl/Freiland Falscher Mehltau an Zwiebel/Freiland Blattflecken/Echter Mehltau an Möhre/Freiland Blattflecken an Weißkohl/Freiland Blattflecken an Sommerzwiebel/Freiland Blattflecken an Möhre/Freiland (2 Versuche) Falscher Mehltau an Zwiebel/Freiland Herbizide Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus Unkräuter in Erbse/Freiland Unkräuter an Dicke Bohne/Freiland Unkräuter in Spinat/Freiland (11 Versuche) Unkräuter in Möhre/Freiland Unkräuter in Sellerie/Freiland Unkräuter in Buschbohne/Freiland Unkräuter in Basilikum (3 Versuche) Molluskizide Schnecken an Chinakohl/Freiland (2 Versuche) (B. Hartung) Forschungsprojekt zur Verringerung von Höchstmengenüberschreitungen Im Jahre 2005 waren bei mehr als 8 % aller untersuchten Proben die zulässigen Grenzwerte überschritten. Im Verlauf der Jahre sanken die Überschreitungen der Höchstgehalte bei Obst und Gemüse kontinuierlich. Diese Entwicklung wurde im Wesentlichen auch mit dem vorliegenden Projekt erzielt. Dass diese Entwicklung auch zukünftig beibehalten werden kann, erfordert weitere Versuche, um auch neue Präparate in den einzelnen Gemüse- und Obstkulturen zu etablieren. Die Zahl der Anwendungen mit Präparaten, die nicht für die jeweilige Indikation ausgewiesen sind, ist aufgrund der Bekämpfungsprobleme weiterhin relativ hoch, obwohl viele neue Genehmigungen ausgesprochen wurden. Durch Wegfall von Präparaten, durch Zulassungsende, Verbote und Nichtvermarktung und das Auftreten neuer Bekämpfungsprobleme (neue Verwendung einiger Kulturen wie z.b. Lorbeer, Kapuzinerkresse; neue Schaderreger), sind weitere Probleme bei der Einhaltung der Höchstmenge zu erwarten. Das Ziel aller an Produktion und Vermarktung Beteiligter ist es Höchstmengenüberschreitungen zu verhindern. Durch den Einsatz des richtigen

119 113 Produktes zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Wartezeit hat der Landwirt die Möglichkeit, die Höchstmenge an Pflanzenschutzmittel-Rückständen im Erntegut bis zur Ernte zu unterschreiten. Die dazu erforderlichen Parameter (Produktwahl, minimale erforderliche Aufwandmenge, Einsatzzeitpunkt, Behandlungswiederholung, Wartezeit) müssen jedoch für eine Reihe von Anwendungsgebieten noch erarbeitet werden. Insgesamt wurden 51 Rückstandsversuche im Gemüsebau durchgeführt 28 Rückstandsversuche nach GLP - Trebon 30 EC gegen beißende Insekten an Blumenkohl im Freiland (1 Versuch) - Trebon 30 EC gegen beißende Insekten an Brokkoli im Freiland (1 Versuch) - EFFIGO gegen Unkräuter und Ungräser in Brokkoli im Freiland (1 Versuch) - Teppeki gegen Blattläuse an Grünkohl im Freiland (1 Versuch) - Trebon 30 EC gegen beißende Insekten an Wirsing im Freiland (2 Versuche) - Cuprozin progress gegen Falschen Mehltau an Wirsing im Freiland (2 Versuche) - Spectrum gegen Unkräuter in Möhren (1 Versuch) - Cuprozin progress gegen Falschen Mehltau an Rosenkohl im Freiland (2 Versuche) - SPU 2700 F gegen Falschen Mehltau an Lollo Rossa Salat im Freiland (2 Versuche) - Dantop gegen saugende Insekten an Knollensellerie-Jungpflanzen im Freiland (1 Versuch) - Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (2 Versuche) - Kontakt 320 SC gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch) - Floramite gegen Spinnmilben an Knollensellerie im Freiland (3 Versuche) - Spectrum gegen Unkräuter in Knollensellerie im Freiland (1 Versuch) - Pyrinex gegen beißende Insekten an Speiserüben im Freiland (1 Versuch) - Kontakt 320 SC gegen Unkräuter in Zucchini im Freiland (2 Versuche) - Valbon gegen Falschen Mehltau an Speisezwiebeln im Freiland (3 Versuche) - Karate Zeon gegen beißende und saugende Insekten an Bleichsellerie im Gewächshaus (1 Versuch) 23 Rückstandsversuche nach GEP - Movento 150 OD gegen Blattläuse an Dicken Bohnen (2 Versuche) - Kontakt 329 SC gegen Unkräuter in Möhren im Freiland (2 Versuche) - Lentagran WP gegen Unkräuter in Salbei im Freiland (1 Versuch) - Basagran gegen Unkräuter in Salbei im Freiland (1 Versuch) - Talstar gegen Falsche Mehltaupilze an Thymian im Freiland (1 Versuch) - BCP 222 H gegen Unkräuter in Thymian im Freiland (2 Versuche) - BCP 222 H gegen Unkräuter in Petersilie im Freiland (2 Versuche) - Lentagan WP gegen Unkräuter in Petersilie im Freiland (1 Versuch) - Stomp Aqua gegen Unkräuter in Petersilie im Freiland (1 Versuch) - Luna Expirience gegen Falsche Mehltaupilze an Petersilie im Freiland (1 Versuch) - Activus gegen Unkräuter in Spinat im Freiland (2 Versuche) - Ridomil Gold Combi (belastet) gegen Falsche Mehltaupilze in Spinat im Freiland (1 Versuch)

120 114 - Ridomil Gold Combi (unbelastet) gegen Falsche Mehltaupilze in Spinat im Freiland (1 Versuch) - Ridomil Gold Combi gegen Falschen Mehltau an Spinat im Gewächshaus (1 Versuch) - Revus gegen Falschen Mehltau an Spinat im Gewächshaus (1 Versuch) - Fonganil Gold gegen Falsche Mehltaupilze in Spinat im Freiland (1 Versuch) - Folpan 80 WDG (unbelastet) gegen Falsche Mehltaupilze in Spinat im Freiland (1 Versuch) - Fonganil Gold + Folpan 80 WDG (unbelastet) gegen Falsche Mehltaupilze in Spinat im Freiland (1 Versuch) (Dr. M. Hamacher) Demonstrations- und Informationsversuche im Gemüsebau Versuche zu Herbizid Strategien in Möhren und Sellerie Das Herbizid Afalon 450 SC war in den vergangenen Jahren in mehreren Gemüsekulturen über 11.2 Pflanzenschutzgesetz (alt), Gefahr im Verzuge bzw. 29 Pflanzenschutzgesetz (neu), Inverkehrbringen in besonderen Fällen, einsetzbar. Bis zum Jahr 2011 gehörten die Kulturen Knollensellerie und Möhren mit zu dieser Ausnahmegenehmigung. Im Jahr 2012 wurde diese Ausnahmegenehmigung in den genannten Kulturen Knollensellerie nicht erteilt, so dass für den Anbau dieser Kulturen massive Probleme in der Unkrautbekämpfung zu befürchten waren. Durch die unklare Situation in der EU für den Wirkstoff Linuron und das Produkt Afalon sah man in der Beratung Handlungsbedarf, entsprechende Strategien mit den in den Kulturen zur Verfügung stehenden Produkten auszuarbeiten. Herbizidversuch in Möhren Richtiger Einsatz und Einsatzzeitpunkt der Produkte Bandur und Boxer in Möhren im Nachauflauf Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung Zu Saisonbeginn 2012 standen in der Kultur Möhren für die Anwendung im Vorauflauf diverse Herbizide mit Blatt- und Bodenwirkung zur Verfügung. Für erforderliche Arbeiten im Nachauflauf der Kultur konnten zuerst nur das Produkt Stomp Aqua und das in Nordrhein-Westfalen einzelbetrieblich genehmigungsfähige Ethosat 500 zu Anwendung kommen. Für Nordrhein-Westfalen wurde zu Saisonbeginn kurzfristig ermöglicht, die Produkte Bandur mit 1x 0,5 1,0 l/ha sowie das Produkt Boxer als Soloanwendung mit 1x 5,0 l/ha bzw. im Splitting mit 1x 3,0 l/ha und 1x 2,0 l/ha im Möhrenanbau über eine einzelbetriebliche Genehmigung einzusetzen. Um Aussagen über den richtigen Einsatz der beiden Produkte treffen zu können, wurde ein entsprechender Versuch durch den Pflanzenschutzdienst angelegt. Dabei wurde das Produkt Bandur in den Möhrenstadien BBCH 11, BBCH 12 und BBCH 13

121 115 in jeweils zwei Aufwandmengen von 0,5 l/ha und 1,0 l/ha angewendet. Im späten Stadium und zur hohen Aufwandmenge wurde zusätzlich eine Variante mit einem Blattadditiv Sulpro eingefügt. Dieses Additiv soll laut Hersteller die Blattaufnahme des herbiziden Wirkstoffs verstärken und beschleunigen und somit entweder zu einer besseren Wirkung führen oder die Möglichkeit bieten die Aufwandmenge zu reduzieren. Das Produkt Boxer wurde im Versuch mit 1x 5,0 l/ha im Stadium 12 der Möhre und als Splittinganwendung mit 2x 2,5 l/ha (BBCH 11 und BBCH 13) angewendet. Als Vergleichsmittel wurde das Produkt Afalon 450 SC mit 1,0 l/ha im Stadium BBCH 11 eingesetzt. Damit eine vollständige Aussage über die Bekämpfungsmöglichkeiten der Unkräuter getroffen werden konnte, wurde auf eine herbizide Vorbehandlung z.b. im Vorauflauf verzichtet. Versuchsplan Herbizidversuch Möhre Der Herbizidversuch Möhre 2012 in Bonn-Roleber

122 116 Die Leitverunkrautung am Versuchsstandort Bonn-Roleber Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungszeitpunkte wurde auf eine schriftliche Bonitur verzichtet und es wurde eine visuelle Beurteilung auf Eignung der Varianten durchgeführt. Die kurzen Beurteilungen der Varianten

123 117

124 118 Fazit der Versuchsvarianten Bandur: - Keine Unverträglichkeiten, weder in Bezug zur Aufwandmenge noch zum Einsatzzeitpunkt - Wirkungsunterschied in Bezug zur Aufwandmenge (zwischen 0,5 l/ha und 1,0 l/ha) ist sehr gering ausgefallen - Wirkungsunterschied in Bezug zum Anwendungstermin ist sehr deutlich ausgefallen - Unkräuter dürfen nicht zu groß sein > sonst kein Bekämpfungserfolg bzw. Wiederaustrieb - Im Versuch zeigte sich eine geringe Dauerwirkung Boxer: - Einsatzzeitpunkt ist sehr wichtig: o Kultur muss mindestens BBCH 11 haben (1-Blattstd.)!!!!! o Unkräuter dürfen nicht zu groß sein! - bei Einsatz in richtigem Kulturstadium spielt die Aufwandmenge für die Verträglichkeit keine Rolle! - Produkt hat seine Berechtigung im Einsatz gegen Schwarzer Nachtschatten - Im Versuch zeigte sich eine geringe Dauerwirkung Additiv Sulpro : - Wurde im Versuch leider falsch dosiert Herstellerangabe: 0,1 0,2 %ig ~ 0,1 0,2 l/100 l H²O ~ 0,4 0,8 l bei 400 l H²O/ha eingesetzt wurden aber nur: 0,3 l/ha - daher keine Aussage möglich Abschlussbetrachtung des Herbizidversuchs in Möhre - Ohne eine gute Vorlage im Vorauflauf wird die Unkrautbekämpfung im Nachauflauf nicht gelingen! - Bandur o zeigt sich sehr verträglich und sehr flexibel im Einsatz o hat eine Schwäche bei Nachtschatten - Boxer verlangt nach einer kundigen Hand : o wird das Mittel falsch (zu früh) eingesetzt, kommt es zu nicht akzeptablen Schädigungen an der Kultur o Stärke bei Nachtschatten o Produkt verlangt nach einem Mischpartner, da sonst in der Wirkung zu schwach Das Ergebnis des Versuches wurde den gemüsebaulichen Betriebsberatern der Landwirtschaftskammer zur Verfügung gestellt und auf der Bundesberatertagung in Grünberg ( ) in einer Präsentation vorgestellt und diskutiert.

125 119 Herbizidversuch in gepflanztem Knollensellerie Wirkung und Verträglichkeit der Produkte Bandur und Boxer sowie einiger für die Praxis denkbaren Tankmischungen Angaben zum Versuch und Variantenbeschreibung In der Kultur Knollensellerie steht ein recht breites Portfolio an Herbiziden für die Indikation nach dem Pflanzen zur Verfügung. Da über Jahre hinweg das sehr breit wirksame und sehr kulturverträgliche Produkt Afalon zur Unkrautbekämpfung über die Einsatzmöglichkeit 11 Pflanzenschutzgesetz Gefahr im Verzuge in der Kultur zur Verfügung stand, ist wenig hinsichtlich einer geeigneten Strategie zur Unkrautbekämpfung mit den anderen Produkten unternommen worden. Die Produkte Boxer (max. 1x 4,0 l/ha), Stomp Aqua (max. 1x 3,5 l/ha), Centium 36 CS (max. 1x 0,25 l/ha) und Cadou SC (max. 1x 0,48 l/ha) sind in Knollensellerie über eine Zulassungserweiterung einsetzbar. Für das Produkt Bandur kann eine einzelbetriebliche Genehmigung für den Einsatz von max. 1x 1,0 l/ha beantragt werden. In einem Versuch, der in Abstimmung mit der Betriebsberatung geplant wurde, sollte geklärt werden, wie die Wirkung und Verträglichkeit verschiedener Produkte und möglicher Tankmischungen ist. Auch in diesem Versuch wurde eine Variante mit dem Blattadditiv Sulpro geprüft. Versuchsplan Herbizid Knollensellerie In dem Versuch wurden Bonituren auf Verträglichkeit und biologische Wirksamkeiten durchgeführt. Alle Varianten zeigten sich verträglich. Phytotoxische Erscheinungen waren nicht erkennbar. Der Versuch wurde auf einer Praxisfläche angelegt, aus Platzgründen nur mit drei Wiederholungen.

126 120 Es wurden an zwei Terminen Bonituren auf biologische Wirksamkeit und Verträglichkeit durchgeführt. Ergebnis der zweiten Wirksamkeitsbonitur: Die Behandlung wurde 17 Tage nach der Pflanzung auf ein abgesetztes Pflanzbeet ausgebracht. Die Unkräuter waren zum Teil bei der Behandlung aufgelaufen und meist im Keimblattstadium, Ampfer-Knöterich bis BBCH 11 und Vogelmiere bis BBCH 23. Die Verunkrautung am Standort war sowohl aus Sicht der Artenvielfalt als auch aus Sicht der Unkrautdichte gering und inhomogen. So kommt es bei den Beurteilungen zu großen Streuungen und teils zu Wirkungsgraden, die das Bild vor Ort in den Werten nicht ganz wiederspiegeln. Dies besonders in der ersten Bonitur am Die Kommentare zur Wirkung beziehen sich daher auf die Bonitur vom Die hohe Aufwandmenge Boxer (Var. 2) zeigte gegen einige Unkräuter eine sehr gute Wirkung. Vogelmiere wurde gut, Weißer Gänsefuß und der Ampferknöterich befriedigend sowie Kamille nicht ausreichend erfasst. Mit der geringeren Aufwandmenge (Var. 3) sanken die Wirkungen, außer gegen kleine Brenessel und Persischer Ehrenpreis, drastisch ab. Alle Varianten zeigten Lücken im Bereich der Kamillebekämpfung. Die geringe Aufwandmenge Boxer solo zeigte hier keine Wirkung. Die Zugabe des Additivs Sulpro (Var. 4) zeigte visuell im Versuch keine Unterschiede. Die abweichenden Boniturwerte zu Var. 3 lassen sich nur durch den nicht homogenen Unkrautbestand erklären. Von der Unkrautbekämpfung gegen die am Standort aufgetretenen Unkräuter zeigten die Varianten 7 und 9 mit den vollen Aufwandmengen Bandur + Cadou SC + Stomp Aqua bzw. Bandur + Centium 36 CS + Stomp Aqua die besten Wirkungen. Nur gegen das Unkraut Kamille zeigten sich die reduzierten Aufwandmengen dieser Varianten in den Parzellen 6 und 8 geringfügig schlechter.

127 121 Am wurden von allen Varianten Rückstandsproben gezogen. Eine Untersuchung hat bis zur Berichterstattung noch nicht stattgefunden. Zusätzlich zu den aufgeführten Varianten wurde auf einer freien Fläche vor dem Versuch je eine Teilfläche mit Kalkstickstoff ( Perlka, 19,8 %N) mit 500 kg/ha und 1000 kg/ha Perlka behandelt: Die Wirkung und Dauerwirkung zeigte sich ähnlich der besten Herbizidvarianten. Es konnte auch hier keine Phytotox festgestellt werden. Anzumerken ist, dass für diese Anwendung besonders günstige Witterungsbedingungen während und nach der Anwendung herrschten. Fazit zum Versuch - Alle Varianten des Versuchs waren verträglich - Boxer alleine zeigte sich in beiden Aufwandmengen zu schwach - Die geprüften Tankmischungen waren alle gut bis sehr gut - Die reduzierten, praxisorientierten Aufwandmengen zeigten eine völlig ausreichende Wirkung - Das Additiv Sulpro zeigte keinen Einfluss auf Wirkung oder Verträglichkeit - Die beiden Varianten mit Kalkstickstoff zeigten sich überraschend stark in der Wirkung und Dauerwirkung Das Ergebnis des Versuches wurde den gemüsebaulichen Betriebsberatern der Landwirtschaftskammer zur Verfügung gestellt und auf der Bundesberatertagung in Grünberg ( ) in einer Präsentation vorgestellt und diskutiert. (F.-P. Schenk)

128 Jahre Nützlingseinsatz im Gemüsebau am Niederrhein gaben Anlass, eine statistische Erhebung zum derzeitigen Stand des biologischen Pflanzenschutzes durchzuführen. Erfasst wurden der Regierungsbezirk Düsseldorf, einschließlich der Kreise Heinsberg und Rheinisch Bergischer Kreis, der Kernregion des Unterglasanbaus am Niederrhein. Die Datenerhebung erfolgte im Oktober und November 2012 durch telefonische Abfrage aller Betriebe, die für den Nützlingseinsatz relevante Kulturen produzieren. Hierbei gilt mein Dank den Kollegen der Gemüsebauberatung für die Unterstützung. Sowohl mehrere Kultursätze hintereinander, als auch ein mehrmaliger Einsatz des gleichen Nützlings wurden bezüglich der Fläche einmal erfasst. Die folgende Grafik gibt den Einsatz von Nützlingen in den Kulturen Tomaten, Gurken, Paprika etc. wider. Bei Tomaten werden auf 99 % der Flächen Nutzorganismen eingesetzt. Raubwanze Macrolophus und Schlupfwespe Encarsia zur Bekämpfung der Weißen Fliege (gelbe Säulen, siehe nächste Grafik) stellen die tragende Säule im ganzjährigen Tomatenanbau dar, gefolgt von XenTari, einem mikrobiologischen Präparat auf Basis von Bacillus thuringiensis (grüne Säule) gegen Raupen. Gerade in 2012 trat überdurchschnittlich häufig Raupenbefall in Tomaten auf (Eulenraupen Autographa gamma und Chrysodeixis chalcites). Die braune Säule bezeichnet den Bodenpilz Trichoderma, der meist bereits im Jungpflanzenstadium zum Schutz vor bodenbürtigen Krankheiten appliziert wird.

129 123 Bei Gurken stieg der Flächenanteil mit biologischem Pflanzenschutz erst in den letzten Jahren auf 93 % (81 % ohne Microbials, also nur tierische Nützlinge). Schwerpunkt des Nützlingseinsatzes liegt auf der Thripsbekämpfung (blaue Säulen) durch verschiedene Amblyseius-Raubmilben. Thripse lassen sich inzwischen erfolgreicher mit Nützlingen bekämpfen, bedingt durch wachsende Resistenzen und die gegebene Zulassungssituation. A. swirskii hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Auch die Art A. montdorensis, ab 2012 neu vertrieben, hat sich in vielen Fällen bewährt. Ein mannigfaltiges Sortiment steht gegen Blattläuse zur Verfügung (hellgrüne Säulen), jedoch wird in den meisten Betrieben das integrierbare Insektizid Plenum verwendet. Weitere Raubmilbenarten rücken Spinnmilben (rote Säulen) auf den Leib. Bei Tomaten ist die biologische Spinnmilbenbekämpfung problematisch, da die kleinen Raubmilben nicht mit der Blattbehaarung der Tomate zurechtkommen. Stattdessen werden die nützlingsschonenden Akarizide Floramite und Ordoval eingesetzt. Bei Kräutern, meist Topfkräuter unter Glas, gestaltet sich der biologische Pflanzenschutz sehr vielfältig und hat sich bei 100 % der Kräuterproduktion am Niederrhein voll etabliert. Zu den genannten Bereichen kommt noch die Bekämpfung von Trauermücken (hellblaue Säulen) mittels Nematoden, Raubmilben und B.t.i. dazu. Entwicklung über 20 Jahre Nützlingseinsatz Ab 1992 wurde seitens des Pflanzenschutzdienstes eine Spezialberatung zum Nützlingseinsatz am Niederrhein angeboten, die zunächst die intensive Betreuung einzelner Betriebe umfasste. Um weitere Produzenten an den biologischen Pflanzenschutz heranführen zu können, wurden die Betriebe 2 Jahre lang in den Nützlingseinsatz eingearbeitet mit dem Ziel, diesen anschließend weitgehend selbständig durchführen zu können. Mit Einführung der gebührenpflichtigen Beratung 1996, blieben die ersten 2 Jahre weiterhin kostenfrei ( Umweltschutzberatung ), was 2009 nach zunehmender Etablierung des biologischen Pflanzenschutzes aufgehoben wurde. Weitere Aufgabenfelder der Spezialberatung sind fortan Gruppenberatung in den Arbeitskreisen für Tomaten und Gurken, Versuche und Praxisversuche zu neuen

130 124 Nützlingen/Produkten oder zu ungeklärten Fragen, sowie Einarbeitung der Betriebsberater in den biologischen Pflanzenschutz. Fazit Der biologische Pflanzenschutz hat sich seit den Anfängen vor 20 Jahren am Niederrhein voll durchgesetzt. Ohne Nützlingseinsatz wäre der intensive Anbau von Tomaten und Gurken sowie Kräutern unter normalen Bedingungen nicht möglich. Trotzdem ist es für die Praxis wichtig, Ansprechpartner bei Fragen und Problemen zu finden. Seitens der Spezialberatung des Pflanzenschutzdienstes hat es sich zusätzlich bewährt, wichtige Themen in Versuchen aufzuarbeiten und die Produzenten regelmäßig über Neuerungen zu schulen. (H. Scholz-Döbelin) Zuflugsgefahr durch die Tomatenminiermotte nimmt zu Obwohl aus den Tomatenbetrieben bisher kein nennenswerter Befall durch die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) gemeldet wurde, tritt sie an den Import- Umschlagplätzen vermehrt auf. Die Fänge in den Pheromonfallen zeigen gegenüber dem Vorjahr (siehe Grafik) eine deutliche Zunahme. Die Gefahr ist daher weiterhin sehr hoch, dass durch Einschleppung oder Zuflug bzw. Windverfrachtung auch in den Betrieben Befall auftritt. Der Schädling wird vor allem durch Besatz in Importfrüchten, durch Befall in den Stielen der Troßtomaten, durch Jungpflanzen, Verpackungskisten sowie als Anhang mit anderen Solanaceen (z.b. Zierpflanzen) verbreitet. Haben sich die Larven des Schädlings erstmals in Blatt, Stängel oder Früchte eingefressen, ist er nur noch sehr schwierig zu bekämpfen. Durch die Miniertätigkeit der Larven in Blättern und Stängeln kann der Schädling ganze Bestände zum Absterben bringen. Alle Tomatenbetriebe sind daher aufgerufen, vorbeugend Kontrollen mittels Pheromonfallen durchzuführen. Solange Befall frühzeitig erkannt wird und die Larven dieser Motte noch in den Blättern minieren, lassen sich Gegenmaßnahmen durchführen. Haben sich die Larven jedoch erstmals in die Stängel oder Früchte eingefressen, kommt zumeist jede Hilfe zu spät. Spezielle Bekämpfungsverfahren sind derzeit nicht ausgewiesen.

131 Anzahl Pheromonfallenfänge mit der Tomatenminiermotte am Großmarkt Köln Vergleich der Fangzahlen von 2012 mit denen von Woche (C. Bischur, J. Keßler) Amtliche Mittelprüfung im Obstbau Die Versuche im Obstbau wurden von Versuchsteams in Bonn und Münster auf eigenen Versuchsflächen, an den Gartenbauzentren und in Praxisbetrieben durchgeführt. In 2012 wurden Versuche im Rahmen der amtliche Mittelprüfung und des Arbeitskreis-Lückenindikation (AK-Lück) angelegt. Die Durchführung der Versuche erfolgt nach den Standards der Guten Experimentellen Praxis (GEP) oder Guten Labor Praxis (GLP). Entsprechende Vorgaben und Standardarbeitsanweisungen werden im Hause bearbeitet. Die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau hat sich in den zurückliegenden Jahren zwar verbessert, aber es ergeben sich auch immer wieder neue Lücken. Deshalb arbeitete der Pflanzenschutzdienstes Nordrhein-Westfalen weiter intensiv in dem bundesweiten Arbeitskreis-Lückenindikation mit. Durch Wirksamkeits- und Rückstandsversuche wurden auch 2012 die Grundlage für neue Genehmigungen und Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln geschaffen. Für den Arbeitskreis-Lückenindikation wurden 17 Versuche mit entsprechenden Prüfgliedern für Wirksamkeit und Rückstandsuntersuchungen an Sauerkirschen, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeere und Schwarzen Johannisbeeren im Gewächshaus und Freiland nach GEP bzw. GLP erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis Lückenindikation zur Verfügung gestellt, damit es dadurch zu einer Zulassungserweiterung kommen kann und gravierende Lücken im Obstbau geschlossen werden können. Im Sachbereich wurden in 2012 weiter zahlreiche amtliche und orientierende Prüfungen für die Bereiche Obstbau und Hausund Hobbygarten durchgeführt. Alle Versuche wurden nach der Guten Experimentellen Praxis (GEP) durchgeführt.

132 126 Für Zulassungsprüfungen wurden 9 Versuche mit entsprechenden Prüfgliedern durchgeführt. Schwerpunkte waren: Insektizide und Akarizide: - Blatt- und Blutläuse an Kernobst - Spinnmilben an Kernobst und Erdbeere Fungizide: - Lagerfäulen, Schorf und Mehltau an Apfel - Botrytis und Mehltau an Erdbeeren - Sprühflecken an Kirsche Herbizide und Molluskizid im Obstbau Zur orientierenden Mittelprüfung wurden 26 Versuche mit entsprechenden Versuchsgliedern durchgeführt. Versuche im eigenen Interesse wurden zu 7 Fragestellungen mit entsprechenden Varianten angelegt. Hier lagen die Schwerpunkte bei Fragen zum Wasseraufwand bei der Insektizid- und Akarizidbekämpfung in der Erdbeere, zu Bekämpfungsverfahren der Winterbotrytis in Erdbeertunneln, zu Alternative Bekämpfungsstrategien bei Apfelmehltau ua. (Dr. A. Engel, R. Jung, I. Rövekamp-Stroop) Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau Versuche im Zierpflanzenbau (Standort Bonn-Roleber) Im Sachbereich Zierpflanzenbau wurden zahlreiche Prüfungen im Rahmen der Amtlichen Mittelprüfung durchgeführt. Alle Versuche sind nach GEP-Standard (Guten Experimentellen Praxis) erfolgt. Insgesamt sind im Jahr 2012 folgende Versuche durchgeführt worden (siehe Tabelle): Amtliche Mittelprüfung 2012 (durchgeführte Versuche) Insektizide/Molluskizide Anzahl VG Schmierläuse an Schefflera, UG 5 Weiße Fliege an Fuchsia, UG 4 Blattläuse an Rosa, FR 5 Thripse an Platycodon, UG 4 Schnecken an Tagetes, FR 6 Fungizide Rost an Fuchsia, FR 4 AK-Lück Versuche Insektizide Spinnmilben an Viola cornuta, UG 4 Weiße Fliege an Fuchsia, UG 3 Auftragsversuche Insektizide/Fungizide Rost an Fuchsia, FR 3 Blattläuse an Rosa, GW 5

133 127 Versuch / Unkräuter Heißwasser (ELMO), Frühsommer 4 Heißwasser (ELMO), Herbst 3 D & I Versuche Fungizide Phytotox an Viola cornuta, UG 9 Botrytis an Primula acaulis, UG 14 Falscher Mehltau an Impatiens wallerina, UG 6 Phytophthora cinnamomi an Calluna vulgaris, UG 9 Phytophthora cinnamomi an Carex, UG 8 Herbizide Unkräuter in Calluna vulgaris, FR 10 Insektizide Blattläuse an Eonymus japonica, UG Kalthaus 12 Versuche insgesamt: Mittelprüfung: AK-Lück: Auftragsversuche: D & I Versuche: 6 Versuche mit 28 Versuchsgliedern 2 Versuche mit 7 Versuchsgliedern 4 Versuche mit 15 Versuchsgliedern 7 Versuche mit 68 Versuchsgliedern (R. Wilke)

134 128 6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz 6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter Glas Einsatz von Mischungen verschiedener Blattlausparasitoide bei verschiedenen Topfpflanzenkulturen Aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Einsatz einer fertigen Schlupfwespenmischung zur Bekämpfung von Blattläusen im Vorjahr und um die Erfahrungen mit dem System in anderen Kulturen bzw. unter anderen Klimabedingungen zu sammeln, erfolgten in diesem Jahr erneute Versuche mit fertigen Parasitoidmischungen in Praxisbetrieben. Die belgische Firma Viridaxis stellt für die Bereiche Erdbeeren, Beeren, Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen (Orna-Protect) spezielle Mischung aus sechs verschiedenen Blattlausparasitoiden her. Bei diesen Arten handelt es sich um Aphidius colemani, Aphidius ervi, Aphidius matricariae, Ephedrus cerasicola, Praon volucre und Aphelinus abdominalis. Die Nützlinge werden in verschiedenen Altersstufen geliefert, damit sie über einen längeren Zeitraum schlüpfen und zur Blattlausbekämpfung in der jeweiligen Kultur zur Verfügung stehen. Für die Vermehrung einiger Schlupfwespenarten verwendet die Firma Viridaxis ein neues, patentiertes Verfahren, bei dem die Schlupfwespen nicht lebende Blattläuse, sondern künstlich hergestellt Mumien parasitieren. Im Jahr 2012 wurden die Versuche mit dem System in dem Schnittrosenbestand der Lehr- und Versuchsanstalt in Straelen und in einer Cyclamenkultur eines Betriebes wiederholt. Der Einsatz des Produktes erfolgte erstmalig in einem Mutterpflanzenbestand von Solanum jasminoides unter Praxisbedingungen. Erfahrungen mit Orna-Protect in Schnittrosen Versuch Die Rosen der Sorte Prestigé wurden in Kalenderwoche elf mit fünf Pflanzen pro laufenden Meter gepflanzt. Der Einsatz von Orna-Protect erfolgte ab Woche 13 bis einschließlich Kalenderwoche 39 im Abstand von vierzehn Tagen. Eine Einheit Orna- Protect wurde auf einer Kulturfläche von 200 m² freigelassen. Die Behälter mit den Nützlingen wurden ameisensicher in überdachten Stationen (siehe Foto) angebracht.

135 129 Ameisensichere Freilassungsstation für Schlupfwespen, die vor Feuchtigkeit und Einstrahlung schützt. Eingelassene Honigdepots bieten Blattlausparasitoiden nach ihrem Schlupf eine erste Nahrungsquelle. In Kalenderwoche 30 erfolgte ein Mal der zusätzliche Einsatz der räuberischen Gallmücke, Aphidoletes aphidimyza. Die Temperaturen waren tagsüber auf mindestens 19 C eingestellt. Gelüftet wurde ab 21 C. Nachts wurde auf mindestens 17 C geheizt und ab 19 C gelüftet. Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel Zur Bekämpfung verschiedener Schaderreger wurden während des Nützlingseinsatzes chemische Pflanzenschutzmittel, wie in der Tabelle angegeben, angewendet. Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel während des Nützlingseinsatzes Kalenderwoche Präparat Schaderreger 11 Prosper Echter Mehltau 15 Ortiva Echter Mehltau 22 2x Neudosan Neu Blattläuse 27 Steward Raupen 30 Teppeki Blattläuse 32 Xentari Raupen 33 Plenum Blattläuse 35 Conserve Thripse 37 Neudosan Neu Blattläuse 38 Neudosan Neu Blattläuse

136 130 Ergebnisse Rhodobium porosum befällt bevorzugt junge Rosenknospen und Triebe. Wie bereits in der Vorkultur trat auch in der Neupflanzung der Schnittrosen die amerikanische Rosenlaus (Rhodobium porosum) auf. Der Befall entwickelte sich ab Kalenderwoche 30 so schnell, dass innerhalb von acht Wochen vier Behandlungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung von Blattläusen notwendig wurden. Parasitierte Blattläuse wurden nur selten in geringem Maße beobachtet von der Schlupfwespe Aphelinus abdominalis. Damit decken sich die Erfahrungen in dem Versuch mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr. Erfahrungen mit Orna-Protect in einem Mutterpflanzenbestand von Solanum jasminoides Der Betrieb kultiviert einen eigenen Mutterpflanzenbestand, aus dem die Stecklinge für seine gesamte Produktion während des Sommerhalbjahres gewonnen werden. Die wichtigsten tierischen Schädlinge, die bei Solanum jasminoides auftreten, sind Spinnmilben und Blattläuse, die bislang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft wurden. Danach musste häufig die Wiederbetretungsfrist von 24 Stunden eingehalten werden bzw. innerhalb der nächsten 48 Stunden nach der Anwendung musste ein Standardschutzanzug und Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) bei Kulturarbeiten getragen werden. Um seine Mitarbeiter vor möglichen Belastungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln zu schützen und den kontinuierlichen Schnitt von Stecklingen zu ermöglichen, war der Betrieb an einer biologischen Lösung des Problems interessiert. Nützlingseinsatz und Kontrolle Ab Kalenderwoche sieben erfolgte der Einsatz von Orna-Protect auf einer Fläche von 600 m² in einem Mutterpflanzenhaus. In vierzehntägigen Abständen erfolgte der Einsatz von drei Einheiten Orna-Protect in drei festen Stationen, die an der Gewächshauskonstruktion befestigt waren. Die Stationen bieten den Nützlingen Schutz vor Sonne und Wasser und sind ameisensicher. Die Nützlinge wurden von dem belgischen Produzenten, der Firma Viridaxis, kostenlos zur Verfügung gestellt. Hätte der Einsatz der Schlupfwespen bezahlt werden müssen, wären Kosten in Höhe von 16,50 pro Einheit entstanden. Insgesamt hätte der gesamte Einsatz dann 643,50 zzgl. Mehrwertsteuer und Versand gekostet. Zur Bekämpfung von Thripsen und Spinnmilben wurde die Raubmilbe Amblyseius cucumeris vorbeugend mit 100 Tiere/m² in vierwöchigen Abständen eingesetzt. Der

137 131 Nützlingseinsatz erfolgte während der gesamten Vermehrungszeit bis Anfang August. Danach wurde der Mutterpflanzenbestand aufgelöst. Von den Mutterpflanzen wurden 25 Pflanzen in sieben- bis vierzehntägigen Abständen auf Blattläuse, parasitierte Blattläuse und Spinnmilben kontrolliert. Ergebnisse Der erste, leichte Blattlausbefall trat in Kalenderwoche 12 (siehe Grafik) auf. Es handelte sich um die Blattlausart, Aulacorthum solani. Drei Wochen später konnten die ersten durch Praon volucre parasitierten Blattläuse im Pflanzenbestand beobachtet werden. Der Blattlausbefall breitete sich in den Folgewochen aus, blieb aber im untersten Befalls-Level. Jetzt war auch die Blattlausart Macrosiphum euphorbiae zu finden und der Anteil der Blattläuse, die durch Aphidius ervi parasitiert wurden stieg an. Ab Ende Mai waren nur noch parasitierte Blattläuse im Pflanzenbestand auffindbar. Spinnmilben traten in dem Versuchsgewächshaus nicht auf. In den anderen Mutterpflanzenbeständen erfolgten in dem gleichen Zeitraum drei Behandlungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln zur Blattlausbekämpfung. Anwendungen gegen Spinnmilben waren nicht notwendig. Solanum jasminoides Ergebnis der biologischen Bekämpfung von Blattläusen mit Orna-Protect in dem Mutterpflanzenbestand von Solanum jasminoides

138 132 Erfahrungen mit Orna-Protect in Cyclamen persicum-hybriden Der Versuchsbetrieb produziert auf einer vier Hektar großen Freilandfläche Calocephalus brownii, Helichrysum italicum, Santolina chamaecyparissus, Lavandula angustifolia, Olearia lepidophylla und Festuca glauca. Auf ca. einem Hektar unter Glas produziert er Cyclamen persicum, Cuphea hyssopifolia und verschiedene italienische Kräuter. In den Unterglaskulturen arbeitet der Betrieb schon seit Jahren mit Nützlingen zur Bekämpfung von Thripsen und Blattläusen. Gegen Blattläuse verwendet er im Rahmen einer Offenen Zucht von Blattlausfeinden die beiden Schlupfwespenarten Aphidius colemani und Aphidius ervi. In den Sommermonaten erfolgt zusätzlich der Einsatz der räuberisch lebenden Gallmücke Aphidoletes aphidimyza. Mit der Offenen Zucht der Blattlausfeinde entstanden während der Cyclamenkultur verschiedene Probleme. Mal brach das Getreide frühzeitig zusammen, mal vermehrten sich die Getreideläuse schlecht oder der Nützlingsbesatz war unbefriedigend. In den Jahren 2011 und 2012 wurde Orna-Protect bei der Kultur von Cyclamen in dem Betrieb eingesetzt. Nützlingseinsatz In dem Betrieb wurde der Schlupfwespenmix im Jahr 2011 ab Kalenderwoche 14 bis Kalenderwoche 41 auf einer Unterglasfläche von einem Hektar mit dem üblichen Einsatzschema getestet. Im Jahr 2012 wurde der Schlupfwespenmix im Betrieb von Mitte Juni bis Ende Juli eingesetzt. Ergebnisse 2011 traten die ersten Blattläuse (Aphis gossypii) Anfang Juli, in Kalenderwoche 26, auf. Um eine Massenvermehrung der Blattläuse zu verhindern, erfolgten eine Behandlung mit Pirimor 50 WG und eine Behandlung mit Teppeki in der Folgewoche. Daraufhin konnte in Kalenderwoche 27 keine lebende Blattlaus, jedoch zahlreiche, parasitierte Blattläuse festgestellt werden. Im weiteren Kulturverlauf konnten immer wieder parasitierte Blattläuse in den Pflanzen beobachtet werden. In Kalenderwoche 39 traten nochmals einzelne Herde mit Blattläusen (Myzus persicae) auf, die jedoch so gut parasitiert wurden, dass keine weitere chemische Behandlung erforderlich wurde traten nur in Kalenderwoche 27 und 28 Blattläuse auf, die gut parasitiert waren. Anwendungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln wurden nicht erforderlich. Orna-Protect in Cyclamenbestand Aphis gossypii unter Cyclamenblatt

139 133 Erfahrungen mit Orna-Protect in Topfkräutern Der Einsatz von Basil-Protect war im Frühjahr 2011 bei der Kultur von Topfkräutern nicht erfolgreich. Zur Überprüfung der Ergebnisse wurde der Versuch 2012 in einem Bio-Kräuterbetrieb wiederholt und es erfolgten zusätzliche Untersuchungen, um die Ursachen für die Minderwirkung der Blattlausparasitoiden zu ermitteln. Nützlingseinsatz Der Einsatz von Orna-Protect erfolgte in einem beheizten Gewächshaus und in einem Kalthaus. In dem beheizten Gewächshaus erfolgte die Vermehrung der Kräuter und die Kultur vieler verschiedener Pflanzenarten. In dem Kalthaus stand Salbei in verschiedenen Sorten und Rosmarin. Die Blattlausparasitoiden wurden in beiden Gewächshäusern von Anfang Januar bis Mitte April in vierzehntägigen Abständen mit einer Einheit Basil-Protect pro 200 m² eingesetzt. Zusätzliche Einheiten wurden installiert und in wöchentlichen Abständen entfernt und eingefroren, um den Schlupf der Tiere zu kontrollieren. Ergebnisse In beiden Gewächshäusern trat von Versuchsbeginn an die Blattlausart Aulacorthum solanii auf. In dem Kalthaus war davon Salbei in verschiedenen Varietäten betroffen. In dem beheizten Gewächshaus war vor allem Cistus incantus und Ananassalbei betroffen. Schwach befallen wurde Englische Rasenkamille. Erste parasitierte Blattläuse konnten zwei Wochen später in dem beheizten Pflanzenbestand beobachtet werden. Häufig waren die Blattläuse von der Schlupfwespenart Praon volucre parasitiert. Der Grad der Parasitierung reichte jedoch nicht aus, so dass mehrere Behandlungen mit Spruzit Neu und Neudosan Neu erfolgen mussten. In dem unbeheizten Gewächshaus wurden von Anfang an parasitierte Blattläuse in geringem Umfang beobachtet. Das Ausmaß der Parasitierungen war jedoch zu gering, um die Blattläuse in ihrer Entwicklung aufzuhalten.auch hier erfolgten mehrere Anwendungen mit den genannten Insektiziden. Erst ab Ende März stieg der Parasitierungsgrad erheblich an. Blattlausbefall und deren Parasitierung bei Kräutern

140 134 Ergebnisse der Schlupfproben aus beiden Gewächshäusern Die Ergebnisse der Schlupfproben in dem beheizten Gewächshaus ergaben, dass die erste Lieferung nach 21 Tagen und die zweite Lieferung nach 14 Tagen zu 100 % geschlüpft war. Die dritte Lieferung war nach 14 Tagen zu 90 % geschlüpft. Die Temperaturkurve des Gewächshauses zeigt in dem Zeitraum, in den die dritte Lieferung fiel einen Abfall der Temperaturen. Sie lagen zwischen 4 C und 14 C. Zum Zeitpunkt der ersten beiden Lieferungen lagen die Temperaturen zwischen 10 C und 15 C. In dem unbeheizten Gewächshaus benötigten die Nützlinge länger bis zu ihrem Schlupf. Die erste Lieferung war zu 80 % nach 35 Tagen, die zweite Lieferung zu 60% nach 35 Tagen und die dritte Lieferung nach 30 Tagen zu 75 % geschlüpft. Es schlüpften nie alle Tiere aus.

141 135 Fazit Mit dem Einsatz von Orna-Protect konnten im Jahr 2012 sehr unterschiedliche Ergebnisse in den verschiedenen Kulturen erzielt werden, die sich mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr weitgehend deckten. In dem Schnittrosenversuch konnte auch 2012 kein positives Ergebnis bei der Bekämpfung der amerikanischen Rosenblattlaus erzielt werden. Die Entwicklung des Schädlings erfolgt zu schnell an den verkaufsfertigen Stielen. Orna-Protect enthält nur die eine Schlupfwespenart, Aphelinus abdominalis, die diese Blattlausart parasitiert. Doch auch der alleinige Einsatz dieser Schlupfwespenart wäre beim Auftreten von Rhodobium porosum nicht sinnvoll, da sich diese Blattläuse zu schnell an dem Erntegut vermehren. Der Einsatz von Orna-Protect in einem Solaum jasminoides Mutterpflanzenbestand verlief dagegen sehr erfolgreich. Es waren keine Anwendungen chemischer Pflanzenschutzmittel in dem gesamten Versuchszeitraum notwendig. Von den Schlupfwespenarten, die in Orna-Protect enthalten sind, konnten häufig die beiden Arten Praon volucre und Aphidius ssp. wiedergefunden werden. Dies könnte in Jahren mit einem anderen Spektrum von Blattläusen anders sein. Blattlausarten, die bei Solanum jasminoides vorkommen können, werden vorrangig von Aphidius colemani, Aphidius ervi, Ephedrus cerasicola, sowie Praon volucre parasitiert. Eine Mischung von Blattlausparasitoiden ist bei dieser Kultur also sinnvoll. Die relativ hohen Kosten sind für einen Mutterpflanzenbestand vertretbar, da hier viele Pflanzen gewonnen werden, der Arbeitsaufwand für Anwendungen chemischer Pflanzenschutzmittel entfällt und die Gewinnung von Stecklingen immer möglich ist. Im nächsten Jahr werden die Nützlinge auf einer größeren Fläche in den Mutterpflanzen eingesetzt. Mehrjährige Erfahrungen sind wichtig um das erste Ergebnis mit dem Einsatz von Orna-Protect zu überprüfen, da in jedem Jahr abweichende klimatische Bedingungen herrschen und andere Blattlausarten mit unterschiedlicher Populationsentwicklung im Vordergrund stehen. Für die Cyclamenkultur ist Orna-Protect ebenfalls eine gute Alternative für Betriebe, die ein komfortables und weitgehend sicheres System suchen, um Blattläuse in Cyclamen biologisch bekämpfen zu können. Können auftretende Blattläuse schnell und sicher bestimmt werden, ist der Einsatz der spezialisierten Schlupfwespenart effektiver und günstiger. Dafür ist in der Regel die enge Anbindung an eine entsprechende Beratung notwendig. Bei starkem Zuflug von Blattläusen sind trotz Nützlingseinsatz Anwendungen chemischer Pflanzenschutzmittel erforderlich, um Befalls freie und qualitativ hochwertige Cyclamen liefern zu können. Bei der Kräuterkultur ist die Verwendung von Schlupfwespen in dem ersten Jahresquartal nicht sinnvoll, da die niedrigen Temperaturen den Schlupf der Parasitoiden verzögern und deren Aktivität unter den gegebenen Klimabedingungen nicht zu einer ausreichenden Blattlausbekämpfung führt. (M. Ruisinger)

142 Versuche zur Applikationstechnik Einsatz moderner Düsentechnik im Ackerbau Neben der Fragestellung nach Erhöhung der Schlagkraft durch höhere Fahrgeschwindigkeiten lag ein Versuchsschwerpunkt im Bereich der Düsenwahl. Hierbei wurde v.a. der Frage der Vorteile von Injektor-Doppelflachstrahldüsen nachgegangen. Diese Doppelflachstrahldüsen weisen in bestimmten Bereichen Vorteile gegenüber einer Injektorflachstrahldüse auf. So ist dies bei Herbizidanwendungen im frühen Stadium sowie im Rübenanbau der Fall, als auch bei allen senkrechten Zielflächen wie z.b. Ungrasbekämpfungen und Ährenbehandlungen. Es wurden Versuche in den Kulturen Raps und Winterweizen angelegt. Aufgrund des mäßigen Auftretens von pilzlichen Erkrankungen müssen die Versuche in 2013 noch weitergeführt werden und Ergebnisse somit abschließend nicht berichtet werden. (H. Kramer) Optimierung der Applikationstechnik im geschützten Erdbeeranbau Um die positiven Erfahrungen mit der Injektordüsentechnik im Freilandanbau von Erdbeeren in Kombination mit den sogenannten Dreidüsengabeln auszuweiten, wurden in 2012 erste Tastversuche im geschützten Anbau unter Glas durchgeführt. Auch in diesen ersten Versuchen konnte der Effekt niedriger Wasseraufwandmengen aus dem Freiland bestätigt werden. Das heißt auch im geschützten Anbau erzielten die niedrigsten Wasseraufwandmengen von 250 l/ha die höchsten Beläge auf den Blättern. Und dies sowohl auf den älteren äußeren Blättern als auch auf den jungen Herzblättern. Im Vergleich zu der Aufwandmenge lässt sich dies möglicherweise mit dem Effekt des Ablaufens erklären. Ob es bei den geringen Wasseraufwandmengen evtl. zu Phytotox-Schäden kommen kann, muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden.

143 137 (H. Kramer) Gerätereinigung Ein Instrument für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Das Thema der Punkteinträge findet nicht erst seit der Wasserrahmenrichtlinie Beachtung im Pflanzenschutzdienst. Das Verfahren der kontinuierlichen Innenreinigung konnte durch viele Versuche mittlerweile sehr erfolgreich in der Praxis etabliert werden. Dies lässt sich nicht zuletzt aus der Tatsache ableiten, dass zwei Firmen (Agrotop und Herbst Pflanzenschutztechnik) extra Nachrüstsätze für gebrauchte Spritzen anbieten, um die kontinuierliche Innenreinigung in die Praxis einzubringen. Agrotop ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat Ihren Nachrüstsatz vom Julius Kühn-Institut anerkennen lassen (G 1906), womit ebenfalls positive Erfahrungen durch den einen einjährigen Praxiseinsatz an unterschiedlichen Geräten gesammelt werden konnte. Daneben sich auf der Agritechnica 2011 das Gerätehersteller wie Amazone, Inuma, John Deere und Leeb dieses Verfahren bzw. kombinierte Verfahren in Serienmaschinen einbauen, um den Praktiker in die Lage zu versetzen die Reinigung schnell, einfach und sicher in der Fläche durchzuführen. Da schon europaweite Umfragen im Rahmen des TOPPS-Projektes gezeigt haben, dass die Gerätereinigung einen Hauptanteil an den Punkteintragen haben, stellt dieses Reinigungsverfahren sicherlich einen wesentlichen Baustein zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie für die Praxis dar. (H. Kramer) Applikationstechnik im Weihnachtsbaumanbau Durch gezielte Veranstaltungen, wie z.b. in Niederlandenbeck, konnten folgende Aspekte aus dem Bereich der Anwendungstechnik der Praxis zugänglich gemacht werden: aktuelle Düsentechnik im Weihnachtsbaumanbau Schwerpunkt abdriftreduzierte Düsen (Injektordüsen) kontinuierliche Innenreinigung zur Vermeidung von Punkteinträgen

144 138 Verwendung unterschiedlicher Applikationsverfahren: - Sprühkanone der Fa. Dragone mit Injektordüsen für den Steillagenanbau - ein Praktikergäert (Amazone UF Feldspritze mit 28 m Gestänge mit Injektordüsen (Flachstrahl- und Doppelflachstrahldüsen) für den flächigen Anbau - Spargelgestänge der Fa. Wanner als Alternative zu den herkömmlichen Systemen - Sprühgerät mit Injektordüsen, das auf eine NIKO Raupe aufgebaut war Es konnte bei dieser Veranstaltung den Besuchern Lösungswege für jedwede Art des unterschiedlichen Anbaus im Hochsauerlandkreis unter umweltschonenden Bedingungen aufgezeigt werden. (H. Kramer) 6.3 ProGemüse A. Feldversuche Wirkungen verschiedener Zwischenfrüchte, auf einer mit pflanzenparasitären Nematoden stark befallenen Fläche, auf die Möhrenqualität im Folgejahr Hintergrund Die euregio rhein-maas-nord (Niederrhein, Provinz Limburg) ist ein intensives Gemüseanbaugebiet. Schäden durch pflanzenparasitäre Nematoden werden zunehmend zum produktionslimitierenden Faktor. Eine Möglichkeit zur Reduzierung des Nematodenbesatzes ist der Anbau von Zwischenfrüchten. Innerhalb des Projektes ProGemüse wird die Wirkung verschiedener Kulturpflanzen bei Anbau als Sommerzwischenfrucht auf die Besatzdichte pflanzenparasitärer Nematoden untersucht. Hierzu wurden in 2011 auf einer Fläche mit erhöhtem Befall an Paratylenchus spp. verschiedene Zwischenfrüchte (siehe unten) angebaut. Nach Einarbeitung der Zwischenfrüchte ( ) wurde die Fläche über Winter schwarz gehalten. In 2012 wurden auf dieser Fläche Möhren angebaut, um die Ertragswirkung der Sommerzwischenfrüchte zu ermitteln.

145 139 Versuchsaufbau Der Versuch wurde als randomisierte Blockanlage in 4-facher Wiederholung mit 11 Varianten angelegt. Die Parzellengröße betrug 90 m². Auflistung der Varianten und der verwendeten Saatmengen Varianten Saatgutmenge kg/ha Tagetes cv. Nemamix 8 Ölrettich cv. Contra 28 Weißer Senf cv. Luna 18 Sandhafer cv. Pratex 90 Weißklee cv. Jura 20 Weiße Süßlupine cv. Lublanc 200 Sommerroggen cv. Arantes 130 Welsches Weidelgras cv. Fabio 20 Braunsenf cv. Terrafit 4 Phacelia cv. Boratus 8 Schwarzbrache x Saat Die Saat erfolgte mit der Sämaschine Hege 75 mit einer Säbreite von 1,25 cm und 2 cm Tiefe. Auf Grund der Parzellengröße wurden die Varianten mit 3 Überfahrten ausgebracht, so dass die mittlere Überfahrt die Kernparzelle darstelle, in der auf einer Fläche von 1 m² mit 60 Einstichen beprobt wurde. Vor der Saat wurde in allen Kernparzellen eine Bodenprobe entnommen und der Ausgangsbesatz (Pi) mit pflanzenparasitären Nematoden ermittelt. Einarbeitung Durch die warme Witterung im Frühsommer blühten die Senfvarianten und der Ölrettich schon nach 1 Monat. Damit es zu keiner Aussamung kam, wurden diese Zwischenfrüchte frühzeitig mit einem Eicher Schlepper mit Beetfräse eingearbeitet. Alle anderen Zwischenfrüchte wurden nach ca. 2 Monaten Wachstumsdauer eingefräst. Nach einer Wartezeit von 1 Monat wurde die 2. Bodenprobenahme (Pf) durchgeführt, um die Wirkung der Zwischenfrüchte auf die Nematoden zu erfassen. Danach wurde die Fläche über Winter mit einer Scheibenegge schwarz gehalten. Ergebnisse nach Zwischenfrucht Pratylenchus spp. Der Ausgangsbefall mit Pratylenchus spp. im Boden war sehr niedrig. Die höchste Anzahl waren 17 Pratylenchus spp./100 ml Boden (siehe Tabelle). Tagetes, Ölrettich, Braunsenf und Schwarzbrache haben den Befall mit Pratylenchus spp. gesenkt. Weißer Senf und Phacelia führten zu keiner nennenswerten Senkung der Nematodenpopulation. Statistisch gesehen haben jedoch nur die Varianten Sommerroggen und Welsches Weidelgras einen signifikanten Einfluss (p= und p= 0.023) auf Pratylenchus spp., es kommt zu einer Vermehrung von Pratylenchus spp..

146 140 Paratylenchus spp. Der Ausgangsbefall lag mit >1600 Paratylenchus spp./100 ml Boden sehr hoch. Allein die Weiße Süßlupine konnte den Befall auf unterhalb der Schadschwelle senken. Die Schadschwelle für Paratylenchus spp. liegt je nach Boden, Witterung und Kultur bei 300 Tieren/100ml Boden. Darüber hinaus zeigten Tagetes, Weißer Senf, Sandhafer, Weißklee, Sommerroggen, Welsches Weidelgras sowie Phacelia und die Schwarzbrache gute senkende Eigenschaften. Ölrettich und Braunsenf führten zu einer Senkung der Nematodenanzahl, die aber eher gering ausfiel. Tylenchorhynchus spp. Der Ausgangsbefall von höchstens 21 Tylenchorhynchus spp./100 ml Boden war sehr gering. Die Schadschwelle liegt bei 300 Tieren/100 ml Boden, somit war sie hier deutlich unterschritten. Schädigungen durch diese Gattung sind im Moment nicht bekannt. Es zeigte sich, dass die Varianten Tagetes, Ölrettich sowie die Weiße Süßlupine und Phacelia die besten Reduzierungseffekte auswiesen. Braunsenf hat einen signifikanten Einfluss (p= 0.027) auf Tylenchorhynchus spp. und führt zu einer Steigerung der Nematodenanzahl. Meloidoygne spp. Der Ausgangsbefall von Meloidogyne spp. lag mit >250 Tieren/100ml Boden recht hoch. Die Schadschwelle für Meloidogyne hapla liegt bei 50 Juvenilen/100 ml Boden. In diesem Fall wurden weitestgehend nur M. naasi gefunden. Bei dieser Art ist bisher keine Vermehrungsmöglichkeit an Möhrenkulturen bekannt. Es gibt keinen vermehrenden Einfluss der Zwischenfrüchte auf Meloidogyne spp.. Darstellung der Ausgangs-/Endpopulation im Boden, in 100 ml Gattung Pratylechus Paratylenhus Tylenchoryhus ssp. spp. spp. Meloidogyne spp. Variante Pi Pf Pi Pf Tagetes Ölrettich Weißer Senf Sandhafer Weißklee Weiße Süßlupine Sommerroggen Welsches Weidelgras Pi Pf Pi Pf

147 141 Braunsenf Phacelia Schwarzbrache Pi: Ausgangspopulation, Pf: Endpopulation Aussaat von Möhren im Folgejahr Nachdem die Zwischenfrüchte eingearbeitet und die Fläche über den Winter brach gehalten wurde, erfolgte die Beprobung auf den Nematodenbesatz (Pi) am Die Möhrensaat fand am statt. Die Saat erfolgte in zwei unterschiedlichen Verfahren. Der Anbau in Dammkultur erfolgte mit einer Aufwandmenge von 1,6 Mio. Samen/ha mit einer Dammbreite von 0,75 m. Es wurde die Sorte Nerac F1 ausgesät als robuste, mittelspät abreifende Sorte (Beize: Thiram; Rovral Aquaflo, Apron XL 350). Dieses Anbauverfahren ist in Deutschland typisch und als Erntegut erhält man Frischmöhren. Die Wiederholungen A und B der Zwischenfrüchte wurden mit Möhren im Dammanbau besät. Die Wiederholungen C und D wurden mit der flächigen Saat bestellt. Das zweite Verfahren war eine flächige Saat, die mit einer Aufwandmenge von 20 Mio. Samen/ha ausgebracht wurde. Die Säbreite betrug 1,6 m. Als Sorte wurde Amsterdamse Bak 2 (Beize: Thiram/Rovral Aquaflo: Iprodione; Apron XL 350: Metalaxyl-M) gewählt, die in den Niederlanden oft angebaut wird und als Fingermöhren in Konserven verpackt wird. Ernte Nach einer optischen Beurteilung wurden die Fingermöhren am auf einer Fläche von 4 m² je Parzelle geerntet. Die Ernte erfolgte anhand folgender Parameter: - Beinigkeit - faule Möhren - verformte Möhren - Ø 0-10 mm - Ø mm - Ø > 20 mm Das Frischgewicht aus den sortierten Parametern von Ø mm und Ø > 20 mm wurde ermittelt und 100 Möhren wurden abgezählt und visuell auf den Nematodenschaden bonitiert. Die Beprobung auf den Endbesatz (Pf) an Nematoden erfolgte am Die Ernte der Frischmöhren fand am statt und erfolgte nach dem oben beschriebenen Schema. Die Endbeprobung auf Nematoden im Boden wurde ebenfalls am durchgeführt, damit der Landwirt eine Folgekultur pflanzen konnte.

148 142 Ergebnisse Möhre nach Zwischenfrucht Fingermöhren Darstellung des Möhrenertrages (t/ha) bei 11 verschiedenen Varianten in Abhängigkeit des Möhrendurchmessers von >10 mm bis > 20 mm. In obiger Abbildung ist der Möhrenertrag in t/ha bei unterschiedlichen Varianten in Abhängigkeit verschiedener Durchmesser abgetragen. Beispielsweise wird bei einem Anbau von Tagetes ein Ertrag über 25 t/ha erreicht, der nicht vermarktungsfähig ist, da der Durchmesser mit 0-10 mm zu klein ist. Der höchste nicht vermarktungsfähige Ertrag von > 35 t/ha wird mit der Zwischenfrucht Braunsenf erreicht, wobei auch hier der vermarktungsfähige Ertrag am höchsten ist. Der höchste Möhrenertrag wird mit dem Anbau von Sandhafer und Braunsenf erzielt, der hier bei 14 % bzw. 13 % liegt, bezogen auf Ø mm. Bei einem Möhrendurchmesser von > 20 mm wird der höchste Ertrag mit der Zwischenfrucht Braunsenf erreicht, allerdings gibt es keine signifikanten Unterschiede mit Phacelia. In der Abbildung (siehe unten) ist der Möhrenschaden dargestellt, der durch Nematoden und Pilze verursacht wurde. Der meiste visuelle Schaden wies auf Trichodorus spp. hin und war bei der Schwarzbrache und bei dem Welschen Weidelgras am höchsten. Eine ganz geringe Anzahl an Möhren wies einen Schaden durch P. penetrans sowie durch Fäule und braune Flecken auf.

149 143 Anzahl der Möhren mit Nematodenschaden von Trichodorus spp. und P. penetrans sowie die Anzahl an Möhren, die durch Fäule oder braune Flecken geschädigt sind. Frischmöhren Die erste untere Abbildung zeigt den Möhrenertrag (t/ha) bei den verschiedenen Zwischenfrüchten. Der Anteil nicht vermarktungsfähiger Möhren (Ø < 20 mm) liegt bei dem Anbau von Tagetes am höchsten. Der höchste Möhrenertrag wird mit der Zwischenfrucht Welsches Weidelgras erreicht. Als weitere Zwischenfrüchte eignen sich Phacelia, Tagetes und Weißer Senf, die sich nicht signifikant voneinander unterscheiden. In der zweiten Abbildung fällt auf, dass der höchste Ertragsschaden durch Paratylenchus spp. verursacht wird. Dieser Schaden ist bei dem Anbau mit Weißklee am höchsten, wobei der Weißklee im Versuch schlecht aufgelaufen ist. Als weitere senkende Ertragsfaktoren sind die Faktoren Fäule und Möhrenfliege zu nennen.

150 144 Darstellung des Möhrenertrages (t/ha) bei 11 verschiedenen Varianten in Abhängigkeit des Möhrendurchmessers von > 20 mm bis 60 mm. Anzahl der Möhren mit Nematodenschaden von Trichodorus spp., P.penetrans und Paratylenchus spp. sowie die Anzahl an Möhren, die durch Fäule oder Möhrenfliege geschädigt sind.

151 145 Zusammenfassung Die Varianten Sommerroggen und Welsches Weidelgras führen zu einer Vermehrung von Pratylenchus spp.. Paratylenchus spp., Helicotylenchus spp., Ditylenchus spp., Meloidogyne spp. und Heterodera spp. werden durch keine der angebauten Zwischenfrucht vermehrt. Braunsenf steigert die Anzahl an Tylenchorhynchus spp. im Boden und Ölrettich führt zu einem Anstieg von Rotylenchus spp.. Tagetes steigert das Aufkommen von Amplimerlinius spp.. Wirkung verschiedener Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte pflanzenparasitärer Nematoden (Anbaujahr 2012) Versuchsaufbau Der Versuch wurde als randomisierte Blockanlage in 4-facher Wiederholung mit 11 Varianten angelegt. Die Parzellengröße betrug 36 m². Auflistung der Varianten und der verwendeten Saatmengen Varianten Saatgutmenge kg/ha Tagetes cv. Nemamix 8 Ölrettich cv. Contra 28 Teff 3,75 Sandhafer cv. Pratex 90 Sudangras cv. Susu 20 Weiße Süßlupine cv. Lublanc 200 Sommerroggen cv. Arantes 130 Deutsches Weidelgras cv. QSM G V 30 Möhren cv. NeracCruiser gebeizt Möhren cv. Nerac ohne Beize Schwarzbrache x Saat Die Saat erfolgte mit der Sämaschine Hege 75 bei einer Säbreite von 1,25 cm und 2 cm Tiefe. Auf Grund der Parzellengröße wurde die Saatmenge mit 3 Überfahrten ausgebracht, so dass die mittlere Überfahrt die Kernparzelle darstelle, in der auf einer Fläche von 1 m² mit 60 Einstichen die Bodenproben gezogen wurden. Die Möhrensaat wurde mit dem 1-scharigen Sembdner Handsägerät mit einer Einzelkornsaat und einem Zwischenreihenabstand von 30 cm durchgeführt. Es wurde das Saatgut Nerac mit und ohne Cruiser Beize ausgebracht. Vor der Saat wurde in allen Kernparzellen eine Bodenprobe entnommen und der Ausgangsbesatz (Pi) mit pflanzenparasitären Nematoden ermittelt. Die Möhrenernte aus dem Zwischenfruchtanbau erfolgte am per Hand. Pro Parzelle wurden auf einer Fläche von 1 m² die Möhren geerntet und auf folgende Merkmale hin untersucht - Möhrengewicht, Laubgewicht und Anzahl der Möhren, die Qualität wurde visuell bewertet.

152 146 Einarbeitung Die Zwischenfrüchte wurden mit einem Schlepper, in Kombination mit einer Beetfräse, eingearbeitet. Nach einer Wartezeit von 1 Monat wurde die 2. Bodenprobenahme (Pf) durchgeführt, um die Wirkung der Zwischenfrüchte auf die Nematoden zu erfassen. Ergebnisse nach dem Zwischenfruchtanbau Pratylenchus spp. Der Ausgangsbesatz an Pratylenchusspp. im Boden war bei allen Varianten gering. Die Anzahl an Pratylenchusspp./100 ml Boden lag einzig bei den ungebeizten Möhren über der Schadschwelle (vgl. obige Tabelle). Paratylenchus spp. Der Ausgangsbesatz an Paratylenchusspp. im Boden war sehr unterschiedlich. Die Werte schwankten von Paratylenchusspp./100 ml Boden. Bei Sandhafer wurden 380 Paratylenchusspp. und bei der Schwarzbrache 720 Paratylenchusspp./100 ml Boden gefunden. Mit 1040 Paratylenchusspp./100 ml Boden hatten die ungebeizten Möhren einen Ausgangsbesatz, der deutlich über der Schadschwelle lag. Tylenchorhynchus spp. Die Anzahl an Tylenchorhynchusspp. im Boden ist zu vernachlässigen. Meloidoygne spp. Die Anzahl an Meloidogynespp. im Boden schwankte zwischen 5-70 Meloidogyne/100 ml Boden. Mit 94 Meloidogynespp./100 ml Boden wurde die höchste Anzahl bei der Variante Sandhafer gefunden. Möhrenernte 2012 In der unteren Abbildung ist das Möhrengewicht (t/ha) dargestellt. Es wird deutlich, dass das Gewicht der mit Cruiser gebeizten Möhren deutlich höher ist, als das der ungebeizten Möhren. Möhrengewicht t/ha von gebeizten und ungebeizten Möhren

153 147 In der unteren Abbildung ist die Anzahl in 1000 Möhren/ha angegeben. Die Möhrenanzahl bei gebeizten Möhren ist deutlich höher, als bei ungebeizten Möhren. Die visuelle Betrachtung der Möhren ergab, dass sich die mit Cruiser gebeizten und ungebeizten Möhren in ihrer Qualität nicht unterschieden. Anzahl in 1000 Möhren/ha bei gebeizten und ungebeizten Möhren Darstellung der Ausgangspopulation im Boden in 100 ml Pf bisher nicht ausgewertet Gattung Pratylenchus Paratylenchus Tylenchorychus Meloidogyne ssp. spp. spp. spp. Variante Pi Pi Pf Pi Pf Pi Pf Pf Tagetes cv Nemamix Ölrettich cv Contra Teff Sandhafer cv Pratex Sudangras cv Susu Weiße Süßlupine cv. Lublanc Sommerroggen cv. Arantes Deutsches Weidelgras cv. QSM G V Möhren cv NeracCruiser gebeizt Möhren cv

154 148 Nerac ohne Beize Schwarzbrache Pi: Ausgangspopulation, Pf: Endpopulation Gewächshausversuche Wirkung von einer Cruiser Beize bei Möhren auf den Ertrag Hintergrund Meloidogyne hapla ist ein bedeutender Schaderreger im Möhrenanbau. Durch die Saugtätigkeit des Nematoden an den Hauptwurzeln wird deren Längenwachstum gestört, die Wurzel verzweigt sich und es kommt zur Beinigkeit des Möhrenkörpers. An den Nebenwurzeln wiederum werden Gallen gebildet, von denen eine verstärkte Seitenwurzelbildung ausgeht. Das Wurzelsystem erscheint buschig. Cruiser (Thiamethoxam) ist ein Insektizid, dem von Landwirten ein positiver Effekt auf die Nematodenreduktion nachgesagt wird. Thiamethoxam fördert die Keimung und trägt zur Gesundung der Pflanzen bei. Versuchsaufbau Als Versuchsgefäße wurden Rosentöpfe (12 x 17 cm; TEKU Pöppelmann) gewählt. Gedämpfte Felderde diente als Substrat. Der Versuch wurde in 10-facher Wiederholung durchgeführt, mit Cruiser gebeizten Möhren und Möhren ohne Beize mit 3 Populationsdichten von Meloidogyne hapla (siehe unten). Die erforderliche Nematodenmenge wurde in 8,0 ml Wasser vorsichtig in den Boden eingemischt. Pro Topf wurden fünf Möhren ausgesät. Auflistung der Anfangspopulation von M.halpa/100 ml Boden Verwendete Populationsdichten J2 M.hapla / 100 ml Boden Auswertung Nach 11 Wochen wurde der Versuch ausgewertet. Folgende Parameter wurden erfasst: Möhrenlänge, Möhrenfrischgewicht und Frischgewicht des Möhrenlaubes. Die Anzahl an Nematoden im Boden wurde mit der MgSO 4 -Methode bestimmt.

155 149 Ergebnisse des Beizversuches Möhrenlänge In der unteren Abbildung ist die Möhrenlänge (cm) von mit Cruiser gebeizten Möhren und ungebeizten Möhren dargestellt. Es wird deutlich, dass die Möhren mit der Cruiser-Beize über alle Populationsdichten länger sind. Die Möhrenlänge ist mit ca. 5 cm insgesamt sehr gering. Darstellung der Möhrenlänge in cm (Bonn) bei den Varianten Cruiser und ungebeizt mit den Populationsdichten J2/100 ml Boden Möhrenfrischgewicht Die untere Abbildung zeigt das Möhrenfrischgewicht (g) bei den Varianten Cruiser und Kontrolle. Es fällt auf, dass das Möhrenfrischgewicht bei allen Populationsdichten von M.haplabei der Cruiser Variante am höchsten ist. Möhrenfrischgewicht (g) (Bonn) bei den Varianten Cruiser und Ungebeizt mit den Populationsdichten J2 M.hapla/100 ml Boden

156 150 Vermehrung In der unteren Abbildung ist das Verhältnis der Ausgangs- und Endpopulation von M.hapla dargestellt. In beiden Varianten hat eine Verringerung der Nematodenanzahl stattgefunden, wobei eine deutlichere Verringerung bei den ungebeizten Möhren auffällt. Verhältnis von Ausgangs- und Endbesatz bei den Varianten Cruiser und Ungebeizt. (E. Radtke) Monitoring - Verteilung pflanzenparasitärer Nematoden Hintergrund Das Monitoring im Projektgebiet zum Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes Nematodenproblemeim Gemüsebau, das bereits 2010 begann, wurde 2012 weitergeführt. Vorgehen Auf Verdachtsflächen, die durch Schäden an den Kulturen auffallen, werden Bodenproben auf einer Fläche von 1 ha mit 60 Einstichen gezogen (Ackerlandbohrer, 25 cm Tiefe). Um die Nematoden dem Schadbild zuzuordnen, werden wichtige Parameter wie Fruchtfolge und Bodenart aufgenommen. Die Bodenproben sind mit dem Siebverfahren Oostenbrink auf Gattungsebene untersucht worden. Ergebnisse Es wird deutlich, dass auf 95 % der untersuchten Flächen Pratylenchusspp. vorkommt (siehe untere Abbildung). Allerdings liegen in den meisten Fällen die Werte unter der Schadschwelle. Auch Tylenchorhynchusspp. kommt mit 90 % sehr häufig vor. Im Gemüsebau sind aber bisher keine durch Tylenchorhynchusspp. hervorgerufenen Schäden bekannt.

157 151 Paratylenchus spp. kam in 72 % der untersuchten Flächen vor. Die Anzahl an Paratylenchus spp. im Boden schwankte stark zwischen 0 und Auf gut der Hälfte der Flächen kam Meloidogynespp. vor, wobei es sich um M. naasi und in seltenen Fällen um M. hapla handelte. Amplimerlinius spp. kam ebenfalls auf fast der Hälfte der Fläche vor. Allerdings sind auch hier Schäden an Gemüsekulturen nicht bekannt. Prozentuales Vorkommen der Nematodengattungen (n=82) (C. Ergezinger) 6.4 Maiszünsler Prognosemodell Der Maiszünsler ist ein an Bedeutung zunehmender Schädling. Er breitet sich kontinuierlich von Süden nach Norden aus und hat mittlerweile große Gebiete Nordrhein-Westfalens besiedelt. Der dämmerungsaktive Falter gehört zur Ordnung der Schmetterlinge. Die eigentlichen Schäden entstehen durch die ab Juli auftretenden Larven, welche sich in den Stängel einbohren und mit Fraßgängen durchziehen. Mit der Zeit wandern die Larven durch den Stängel bis zu den Wurzeln, um dort zu überwintern und sich im Frühjahr zu verpuppen. Die Stängelknoten werden von der Larve umgangen, durch Verlassen des Halmes und wieder einbohren. Das führt, aufgrund einer Schwächung des Halmes, zum Abknicken und bei starkem Wind zu Lager. Beim Einsatz von Insektiziden geht es darum, den Höhepunkt des Larvenschlupfs zu bestimmen, kurz bevor sich die Larven in den Stängel einbohren und damit für Insektzide nicht mehr erreichbar sind. Nur wenn man weiß, wie Falterflug, Eiablage und Larvenschlupf verlaufen, können Behandlungen richtig platziert werden. Die Befallssitutation und der Behandlungstermin können vom Landwirt nur schwer beurteilt werden, deshalb sind die vom Pflanzenschutzdienst über Schlupfkäfig und Lichtfalle ermittelten Ergebnisse eine Grundlage für Empfehlungen in der Praxis. Die hier vorgestellten Untersuchungen dienen einem mehrjährigen Projekt zur Erstellung eines Prognosemodells in Zusammenarbeit mit Proplant.

158 152 Untersuchungen am Standort Münster 1) Im Kreis Warendorf in Vorhelm wurde am , wie schon in 2011, ein Eiablagekäfig aufgebaut. Dieser Eiablagekäfig stand auf einer Fläche mit Mais als Direktsaat nach der Vorfrucht Mais. In 2010 und 2011 sind auf dieser Fläche und in unmittelbarer Nähe im Mais Schäden durch den Maiszünsler beobachtet worden. Der Eiablagekäfig war mit einer Lichtfalle ausgerüstet, die die angelockten Falter in den Käfig leitete. Im Eiablagekäfig wurde täglich der Falterflug, die Eiablage und die Larvenentwicklung beobachtet und dokumentiert. Eiablagekäfig mit Lichtfalle (Foto: U. Furth) Schlupfkäfig (Eklektor) (Foto: U. Furth) In 2012 begann der Falterflug am und somit etwa drei Wochen später als in Dennoch endete er wie in den Vorjahren in der ersten Augustwoche. Die Hauptflugphase begann am , somit ca. zwei Wochen später. Die Eiablage erfolgte vom bis (2011 vom bis ) Der Larvenschlupf fand vom bis (2011 vom bis ) statt. 2) Weiterhin wurde am ein Eklektor mit befallenen Stoppeln bestückt, die zuvor in der Umgebung gesammelt wurden. 20 Stoppeln waren mit Larven oder Puppen belegt. Tägliche Kontrollen des Eklektors zeigten, dass sich im Zeitraum vom bis zum aus den in den Stoppeln befindlichen Larven bzw. Puppen die Falter des Maiszünslers entwickelten. 3) Weitere Beobachtungen hinsichtlich des Falterfluges wurden mit zwei Pheromonfallen unternommen. Die Pheromonfallen wurden ebenso am aufgestellt. Eine befand sich in einem Wildacker ca. 100 m vom Eiablagezelt entfernt. Eine weitere wurde ca. 3 km vom Eiablagezelt in einem Praxisschlag aufgestellt. Beide Pheromonfallen wurden jeweils mit einem Pheromon ausgestattet. Durch diesen Lockstoff werden die männlichen Falter angelockt. Die Pheromonfallen waren unterschiedlich fängig. Vom bis wurden Falter in der Falle im Wildacker gefangen. Im Praxisschlag flogen die Falter schon viel früher. Hier konnten vom bis Falter in der Falle beobachtet werden.

159 153 Pheromonfalle im Mais (Foto: U. Furth) Pheromonfalle im Wildacker(Foto: Dr. A. Dissemond) 4) Eine weitere Frage: Stört eine Insektizidbehandlung die Falter bei der Eiablage und die Frage nach der Dauerwirkung eines zugelassenen Insektizids sollten ebenso im Freiland geklärt werden. Folgender Versuchsplan wurde zugrunde gelegt: Variante Variante Variante Variante Variante Behandlung am Behandlung am Behandlung am Behandlung am Tage 6 Tage 3 Tage 0 Tage vor vor vor vor Einsetzen Einsetzen Einsetzen Einsetzen Einsetzen der Falter der Falter der Falter der Falter der Falter am am am am am Um eine Kontrolle über die Falter und dessen Aktivitäten zu haben wurden über alle 5 Varianten Zelte gespannt. Somit konnten keine Falter entfliehen und/oder zufliegen. Am wurden jeweils 8 Maiszünsler-Falter in die einzelnen Varianten gegeben. Jede Variante war 2 x 2 m groß und umfasste ca. 30 Maispflanzen. Tägliche Pflanzenkontrollen in den Zelten hinsichtlich Eiablage und Larvenschlupf folgten. Fünf Freilandzelte mit unterschiedlichen Einsatzterminen der Falter (Foto: U. Furth)

160 154 Einfluss der Behandlung auf Larvenbefall, Wirkungsgrad (H&T) in % Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5 23 Tage 20 Tage 17 Tage 14 Tage nach Beh. nach Beh. nach Beh. nach Beh. WG % WG % WG % WG % 109 Larven Je näher der Behandlungstermin an den Falterflug rückt, desto höher ist der Wirkungsgrad gegen den Larvenbefall. Die Dauerwirkung ist nicht sehr ausgeprägt. 5) Um unter Praxisbedingungen Bekämpfungsmaßnahmen zu beurteilen, wurde auf einer Großfläche 7 Varianten im Kreis Warendorf in Tönnieshäuschen angelegt. Die Parzellen waren 100 m x 12 m (16 Reihen) groß. Die Behandlung wurde mit einem Hochradschlepper durchgeführt (Foto: U. Furth) Versuchsplan Bekämpfungsmaßnahmen gegen Turcicum-Blattflecken und Maiszünsler in Mais Behandlung Behandlung T1 T2 VG VG 1 VG2 Kontrolle Rentengo Plus 1,5 l/ha VG3 Rentengo Plus Coragen 1,5 l/ha 0,125 l/ha VG4 VG5 Rentengo Plus 1,5 l/ha Coragen 0,125 l/ha VG6 Coragen 0,125 Rentengo Plus 1,5 VG7 Gladiator 0,6 l/ha

161 155 Insgesamt war der Befall mit Turcicum und Maiszünsler gering (unter 10 % befallene Pflanzen). Als erster Eindruck wird festgehalten, dass Turcicum durch die Behandlung mit Rentengo Plus, unabhängig vom Termin, etwa gleich reduziert wurde. Gegen Maiszünsler war die Behandlung mit Coragen deutlich besser als die Behandlung mit Gladiator. Alle Behandlungen reduzierten den DON Gehalt der Ernteproben. (U. Furth) Untersuchungen am Standort Bonn-Roleber links eine Larve, rechts eine Puppe des Maiszünslers (Foto: H. Sonderfeld-Labey) Falter des Maiszünslers. links Männchen, rechts Weibchen (Foto: U. Furth) Um genauere Aussagen zu den einzelnen Stadien der Entwicklung (Ei, Larve, Puppe Falter) machen zu können, wurden mit Maiszünslerlarven befallene Stängelproben von 7 unterschiedlichen Standorten angefordert. Diese Proben stammen vom Herbst letzten Jahres und wurden in Bonn-Roleber in Maisstängeldepots über den Winter gelagert. 1) Um den Verpuppungsbeginn besser bestimmen zu können, wurde Anfang Mai 2012 ein Stängeldepot vom Standort Mechernich-Floisdorf unter einem Überwinterungskäfig angelegt. Ab dann wurden die Stängel täglich auf Aktivität der Larven und Beginn der Puppenruhe untersucht. Die erste Puppe wurde am gefunden, die letzte am Während dieses Zeitraums entwickelten sich kontinuierlich Puppen. Der Zeitraum bis zum Verpuppungsbeginn war mit knapp 4 Wochen etwas länger als im letzten Jahr. Am wurde der erste Falter gesichtet. Die Dauer der Puppenentwicklung bis zum Falterschlupf betrug wie im Vorjahr etwa 3 Wochen. Die geschlüpften Falter wurden in einen Eiablagekäfig gebracht, um weitere Untersuchungen zur Eiablage zu ermöglichen.

162 156 Verpuppungsbeginn und Dauer der Verpuppung des Maiszünslers ab Ende Mai sowie Eiablage und Dauer der Eientwicklung des Maiszünslers ab Ende Juni. 2) Neben Floisdorf wurden Stängelproben aus Warendorf, Höxter, Brandenburg, Sachsen und Würzburg geliefert. Von jedem Standort wurden jeweils 100 befallene Stängel auf 2 Schlupfkäfige (Eklektoren) aufgeteilt. Die Eklektoren dienten zur Untersuchung des Falterschlupfs. Die aus den im Dunkeln liegende Stoppeln schlüpfenden Falter orientieren sich am Licht und fliegen in die transparenten Kunststoffbehälter an der Spitze der Eklektoren. Dort werden sie eingesammelt. links Stängeldepots zur Untersuchung der Verpuppung, rechts Schlupfkäfige zur Erfassung des Falterschlupfs aus Puppen (Foto: Dr. A. Dissemond) Maisstängel im Schlupfkäfig (Foto: Dr. A. Dissemond)

163 157 Der Falterschlupf in den Eklektoren begann am Anfang Juni und dauerte bis Anfang August. Bis Anfang Juli wurden bereits 128 Falter gefunden. Die verschiedenen Standorte unterschieden sich dabei immens (Würzburg: 70 Falter; Floisdorf: 22 Falter). Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass der Besatzgrad der Herkünfte unterschiedlich war, dieser konnte allerdings vorher nicht abgeglichen werden. Das hätte die Puppenentwicklung erfahrungsgemäß zu sehr gestört. Auch diese Falter wurden in den Eiablagekäfig gebracht. Wochensumme des Falterschlupfs aus 100 Maisstängeln unterschiedlicher Herkünfte. Bis Mitte Juli steigen die Fangzahlen an. 3) Im Eiablagekäfig wurde der Verlauf der Eiablage und der Entwicklung der neuen Maizünsler untersucht. In dem Eiablagekäfig wurden zuvor 20 Maispflanzen gesät. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde nicht das komplette Unkraut im Käfig entfernt, sondern nur um die einzelnen Maispflanzen herum, da sich die Falter gerne in der Krautschicht aufhalten. Die Falter leben in Saumbiotopen und nicht im Maisfeld, das sie lediglich zur Eiablage aufsuchen. Am wurde das erste Eigelege gefunden, also fast 3 Wochen nach dem ersten Falterschlupf. In der Zeit vom bis wurden 32 Eigelege gefunden, wobei die Entwicklung durchschnittlich 8,4 Tage dauerte, also etwas kürzer als die 10 Tage im Jahr Insgesamt war dieses Jahr der Beginn der Verpuppung und damit auch der Schlupf der Falter etwa 1 Woche später als letztes Jahr. Das ist auf die kühle Witterung im Mai zurückzuführen.

164 158 Eiablagekäfig mit Maispflanzen und Saumbiotop (Foto: I. Sando) Eigelege auf einer Maispflanze. Nach 6-14 Tagen schlüpfen die Larven (Foto: U. Furth) Falterschlupf unterschiedlicher Herkünfte in Bonn-Roleber Anfang August 2012 An der Methode zur Untersuchung der Puppenruhe muss noch gearbeitet werden. Denn die Maisstängel müssen täglich geöffnet werden, was wiederum die Ruhe der Larven stört und die Puppenentwicklung beeinträchtigt. Außerdem war erkennbar, dass sich die Larven gestört gefühlt haben und innerhalb der Stängel oder in andere Stängel gewandert sind. Eine Verbesserung war es die Stängel in mit Vlies ausgelegten Kästen unter dem Käfig zu legen, da die Larven innerhalb dieses Bereichs geblieben sind. Zudem haben sich die geschlüpften Falter an das Vlies gesetzt und eine Umsiedlung in den Eiablagekäfig war wesentlich einfacher. Und auch der Wildwuchs im Eiablagekäfig war eine positive Verbesserung, da es ihrem natürlichen Lebensraum ähnlicher ist. (Dr. A. Dissemond, I. Sando)

165 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben Einfluss der Rübenzystennematoden unterhalb der Ackerkrume. Müssen neue Wege bei Befallsfeststellung und Befallsbeurteilung beschritten werden? Rübenzystennematoden (Heterodera schachtii) sind für den Ertragsaufbau bei Zuckerrüben von zentraler Bedeutung. Besonders in den Regionen mit langjährigem Rübenanbau und damit einhergehendem latenten Nematodenbefall tritt die Schadwirkung deutlich hervor. Weiterhin spielt neben der absoluten Befallshöhe auch die Witterung eine große Rolle. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass gerade in der wärmeren, oft mit Sommertrockenheit gekennzeichneten Köln- Aachener Bucht die Ertragsverluste meist stärker ausfallen. Wie machen sich die Nematoden auf dem Feld bemerkbar? Setzt nach dem Reihenschluss der Rüben bei Trockenheit ein nesterweises Welken mit Kümmerwuchs der Pflanzen und starker Seitenwurzelbildung (Wurzelbart) ein, deutet vieles auf eine Nematodenbelastung hin. Bei genauerer Betrachtung findet man an der Pflanzenwurzel anfangs weiße, später dunkelbraune, zitronenförmige, stecknadelkopfgroße Nematodenzysten. In den Zysten befinden sich teilweise über 200 Eier, später auch schon schlupfbereite Larven der Nematoden. Geschützt durch die Zystenhaut können die Tiere auch ohne Nahrung langjährig im Boden überdauern. Wird auf belasteten Flächen im Frühjahr die Wirtspflanze Zuckerrübe angebaut, schlüpfen die Larven (0,5-1,0 mm lange Fadenwürmer) aus der Zyste und dringen in die Wurzeln ein. Neben der Rübe sind weitere Kulturpflanzen, wie z.b. Spinat, Rote Beete, Raps und alle Kohlarten, Wirte der Nematoden. Auch unter den Unkräutern ist ein breites Wirtsspektrum vorhanden, das von den Kreuzblütlern bis zur Vogelmiere reicht. starke Seitenwurzelbildung - Wurzelbart Um aus der Zyste zu schlüpfen, benötigen die Larven zusätzlich mindestens + 8 C Bodentemperatur und Feuchtigkeit im Boden. Nach dem Reifungsfraß, bei dem die Nematoden die Zellverbände in der Wurzel zerstören, schwillt das Weibchen zu der schon erwähnten Zyste an, durchdringt das Wurzelgewebe und wird vom Männchen befruchtet. Nachdem sich in dem Weibchen die Eier voll ausgebildet haben, stirbt es ab. Dieser Kreislauf wiederholt sich jahresabhängig bis zu viermal. Die hohe Vermehrungsrate, verbunden mit dem permanenten Verlust von Wurzelmasse, löst letztlich den Pflanzenschaden aus. Besonders in Anbauregionen, die schon langjährig mit engen Rübenfruchtfolgen arbeiten, muss an dieser Stelle ein gezieltes Bekämpfungsmanagement einsetzen. Die Kenntnis über die Höhe der Nematodenbelastung auf der Anbaufläche bildet dabei die Grundlage des Handelns. Über Bodenproben und Schwadproben lässt sich die Populationsdichte gut erfassen. Über langjährige Versuche mit

166 160 nematodenresistenten Zwischenfrüchten Ölrettich und Senf, die die Nematoden auch zum Schlüpfen bringen, aber in der Folge nicht ausreichend ernähren und damit den Befall drastisch reduzieren, wurden Schadschwellen ermittelt und Bekämpfungsstrategien entwickelt. Mit der Züchtung und Weiterentwicklung nematodenresistenter und -toleranter Zuckerrübensorten wurden ab 2005 neue, große Handlungsspielräume geschaffen. Im Rheinland hat sich die Arbeitsgemeinschaft Nematoden (Rübenbauer-Verband, Julius Kühn-Institut, Zuckerindustrie und Landwirtschaftskammer) schon frühzeitig über Anbauversuchen der Frage gestellt, ab welcher Nematodenbelastung der Anbau dieser neuen Sorten, die unter Nichtbefall geringere Erträge als die Standardsorten aufweisen, sinnvoll ist. Vor allem die Leistung unter geringem bzw. latentem Nematodenbefall sollte dabei neu bewertet werden. Eigene Untersuchungen zeigten, dass die toleranten Rübensorten selbst bei sehr geringen Befallszahlen fern jeder Schadschwelle zu hohen Mehrerträgen fähig waren. Nicht nur die Ackerkrume ist mit Nematoden belastet. Da die höhere Leistung auch in niederschlagsreichen Jahren auftrat, konnte die Arbeitshypothese, dass die toleranten Sorten in Folge einer höheren Trockentoleranz die Mehrerträge erbringen, nicht als einzige Erklärung dienen. Aus diesem Grund wurde 2010 erstmals auf 6 Standorten neben der Ackerkrume (Oberboden), die einen Horizont bis 30 cm Bodentiefe abdeckt, auch der Unterboden von cm auf Nematoden untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass der Unterboden sehr hohe Nematodenbelastungen aufweisen kann, selbst wenn im Oberboden kaum Nematoden zu finden sind. Während es in der Ackerkrume aufgrund der hohen biologischen Aktivität zu einem deutlichen Populationsabbau im Zuge der Fruchtfolge kommt, scheint dieser Vorgang im Unterboden deutlich langsamer abzulaufen. Vieles deutet auch darauf hin, dass in den unteren Bodenschichten weniger Antagonisten (Gegenspieler der Nematoden) zu sein scheinen, da die gefundenen Nematodenzysten deutlich höher mit lebenden Infektionslarven gefüllt waren (siehe Tabellen). Nematodenbelastung in Abhängigkeit von der Tiefe der Bodenprobe und den klimatischen Standortverhältnissen (Auswertung von 22 Standorten) Jahr Trockenstandorte Normalstandorte (ausreichende Feuchtigkeit) Eier/Larven je 100 ml Boden Verhältnis Eier/Larven je 100 ml Boden Verhältnis 0-30 cm cm Ober-/Unterboden 0-30 cm cm Ober-/Unterboden , , , , , ,60 Summe , ,74

167 161 Vermehrungsfaktor der Nematodenpopulation und Füllgrad der Nematodenzysten in Abhängigkeit von der Tiefe der Bodenprobenahme Jahr Probenzahl Vermehrungsrate Pf/Pi-Wert Eier/Larven je Zyste 0-30 cm cm 0-30 cm cm ,1 3,6 24,0 41, ,7 5,6 19,6 46, ,2 2,7 24,8 32,7 Summe 88 5,2 3,9 22,9 39, Nematodenbelastung in Abhängigkeit von der Entnahmetiefe der Bodenprobe und den Klimaverhältnissen Standorte mit unzureichender Wasserversorgung = Trockenstandorte 6,00 Eier/Larven je 100 ml Boden , cm cm Ober /Unterboden 2,72 5,16 4,19 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 Verhältnis Ober zu Unterboden 1 :XX Summe 0,00

168 Nematodenbelastung in Abhängigkeit von der Entnahmetiefe der Bodenprobe und den Klimaverhältnissen Standorte mit ausreichender Wasserversorgung = Normalstandorte 1,40 Eier/Larven je 100 ml Boden ,70 1, cm cm Ober /Unterboden 0,60 0, Summe 1,20 1,00 0,80 0,60 0,40 0,20 0,00 Verhältnis Ober zu Unterboden 1 :XX Vorläufiges Fazit: Im Unterboden wird die Nematodenbelastung konserviert. Die Überprüfung der gewonnenen Daten in den Folgeversuchen 2011 und 2012 bestätigten weitgehend das Ergebnis und brachten weitere neue Erkenntnisse über die Dynamik und Verteilung einer Nematodenpopulation. So zeigten vor allem die untersuchten Bodenproben aus der Trockenregion des südlichen Rheinlandes extrem hohe Nematodenbelastungen im Unterboden. Teilweise war hier im Vergleich zur Ackerkrume die vier- bis fünffache Populationsdichte zu finden. Auf den tiefgründigen und wasserhaltigen schweren Lößstandorten der Jülicher Börde und des südlichen Niederrheins war dies nicht der Fall. Ober- und Unterboden zeigten hier in etwa die gleiche Belastung. Die dreijährigen Auswertungen auf insgesamt 22 Standorten lassen darauf schließen, dass in der Trockenregion ( mm Jahresniederschlag) die Rübe auf der Suche nach Wasser ihre Feinwurzelsystem verstärkt in den tieferen Bodenschichten ausbildet. Zwangsläufig verlagert sich dadurch auch der Hauptanteil der Nematodenpopulation in diese tiefere Bodenschicht und schädigt hier verstärkt die Zuckerrübe. Darüber hinaus wird der Larvenschlupf in einem ausgetrockneten Boden behindert und vielfach sogar ganz unterbunden. Die Untersuchungen bestätigen damit die gemachten Feldbeobachtungen. Die Rübenpflanze zeigen in der Jugendentwicklung keine Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die Standardsorten entwickeln in der kaum belasteten Krume eine starke Hauptwurzel ohne Wurzelbart. Erst wenn Wassermangel die Rübenpflanze zwingt auch tiefere Bodenschichten zu erschließen, treten die Sortenunterschiede auf. Die Standardsorten können dann, durch nematodenbedingte Wurzelverluste, ihren Wasserbedarf nicht mehr decken, welken und zeigen bei der Ernte starke Ertragsdepressionen. Das erklärt auch warum gerade in der Trockenregion des südlichen Rheinlandes die Ertragsvorteile der toleranten Sorten (im Mittel der Jahre + 10 bis 15 %) so deutlich ausfallen.

169 163 Die Belastung geht auch noch tiefer! Auch bei 60 cm Bodentiefe ist noch nicht Schluss mit der Nematodenbelastung. Testweise wurden von einigen Versuchsparzellen auch Bodenproben aus einer Bodentiefe von cm untersucht und auch hier lagen teilweise hohe Belastungen vor. Zusätzlich durchgeführte Temperaturmessungen auf dem Versuchsfeld in Nemmenich zeigten in 90 cm Bodentiefe einen Temperaturverlauf mit ähnlich hohen Werten wie in 20 cm Tiefe. Darüber hinaus gab es in 90 cm Bodentiefe deutlich geringere Schwankungen im Wasserhaushalt. Für Rübenzystennematoden bestehen daher auch in größeren Bodentiefen gute Lebens- und Vermehrungsbedingungen. tolerante und anfällige Sorten im Versuch Nematoden sind wurzeltief zu finden Aus den bisherigen Versuchen bleibt als Ergebnis festzuhalten: Für die Hauptschädigung der Zuckerrüben sind die Nematoden aus den obersten 30 cm, also der Ackerkrume, verantwortlich. Erst wenn darüber hinaus ungünstige Wachstumsbedingungen herrschen, gewinnen auch die unteren Horizonte an Bedeutung. Eine eindeutige Bekämpfungsschwelle, abgeleitet von der Nematodenbelastung im Oberboden, wie sie in der Vergangenheit unterstellt wurde, lässt sich nach den neuesten Versuche mit toleranten Zuckerrübensorten kaum noch ableiten. Sie kann, vor allem in dem Trockengebiet des südlichen Rheinlandes, momentan dennoch als Anhaltspunkt für mögliche Belastungen dienen. In wie weit neue Bodenprobenahmeverfahren, z.b. Schwadproben oder Kombinationsproben im Zuge der Stickstoffuntersuchung (N-min Proben), hier eine neue Sicherheit geben können, bleibt abzuwarten. Auch für die Beurteilung des Schadpotentials, das von der jeweiligen Nematodenpopulation ausgeht, sind neue Parameter zu erarbeiten. Mittelfristig müssen auf jeden Fall neue Untersuchungsverfahren gefunden werden. Glücklicherweise zeigen die neueren nematodentoleranten Zuckerrübensorten im Ertragsverhalten, auch auf Flächen ohne Nematodenbefall, das Niveau der Standardsorten. Damit lässt sich jetzt, auch bei einer etwas unsichereren Befallsprognose, der Anbau nematodentoleranter Sorten leichter empfehlen. (C. Heinrichs)

170 164 7 Genehmigungen und Kontrollen 7.1 Pflanzengesundheitsdienst Die Arbeit des Pflanzengesundheitsdienstes war im Berichtsjahr 2012 durch die beiden Quarantäneschaderreger Maiswurzelbohrer (Diabrotica) und Asiatischer Laubholzbockkäfer ALB (Anoplophora) geprägt. Nach dreijähriger Kontrollzeit und umfangreichen Auflagen konnte der Befall mit Diabrotica als getilgt bestätigt werden. Im Spätsommer ergaben die Kontrollen zu ALB in Bonn-Tannenbusch erneuten Befall und führten zu der größten Baumfällaktion, die bisher in Deutschland im innerstädtischen Bereich aufgrund eines Quarantäneschaderregers durchgeführt worden ist. Der Bereich Import Export Binnenmarkt weist weiterhin Stabilität mit deutlichem Aufwärtstrend auf. (Dr. R. Schrage) Importkontrollen Insgesamt wurden Importsendungen in Nordrhein-Westfalen von den phytosanitären Inspektoren kontrolliert. Es wird ein Trend zu Bündelung der Importsendungen deutlich. Aufgrund der leistungsfähigen Vermarktungsstrukturen am Niederrhein (z.b. von Landgard Herongen) werden weniger aber größere Sendungen mit höheren Stückzahlen abgefertigt. Die Sendungen beinhalteten Warenarten und kamen aus 59 unterschiedlichen Importländern. Die Hauptwarengruppen für den Import sind unverändert die Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur (Jungpflanzen) sowie Früchte und Gemüse und Saatgut. Bei der Rangfolge der Lieferländer von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus Drittländern nach Nordrhein-Westfalen steht Kenia mit Abstand an erster Stelle (Schnittblumen und Zierpflanzen), danach folgt Israel (Zierpflanzen und Saatgut) und dann Thailand (Früchte, Gemüse und Schnittblumen). Athiopien spielt als Exportland für Schnittblumen eine immer wichtigere Rolle. (Dr. R. Schrage) Exportkontrollen Die Anzahl der Exporte von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus Nordrhein- Westfalen betrug im Jahre 2012 insgesamt Sendungen (ausgestellte Pflanzengesundheitszeugnisse) mit insgesamt Warenarten. Wichtige Exportländer für Pflanzen und pflanzliche Produkte aus Nordrhein- Westfalen sind unverändert Norwegen (Zierpflanzen), die Schweiz (Zierpflanzen) und Kroatien (Saatgut). Die USA haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Importe aus Nordrhein-Westfalen erhalten und liegen in der Bedeutung vor Russland (Vorratsprodukte, Saatgut, Zierpflanzen).

171 165 Im vergangenen Jahr haben Länder wie Taiwan, Brasilien und Vietnam eine größere Bedeutung als Handelspartner und Empfänger für Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur, Obstgehölze zur Weiterkultur, Saatgut und Vorratsgüter aus Nordrhein- Westfalen erlangt. Hauptwarengruppen für den Export von Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus Nordrhein-Westfalen sind Zierpflanzen und Ziergehölze (Fertigware), Vorratsprodukte, Saatgut und Wirtschaftskartoffeln. (Dr. R. Schrage) Handel im Binnenmarkt In Nordrhein-Westfalen sind zum Ende des Jahres Betriebe für den Handel im Binnenmarkt registriert. Die registrierten Betriebe müssen vom Pflanzengesundheitsdienst einmal im Jahr kontrolliert werden. (Dr. R. Schrage) Allgemeine Kontrollaufgaben Die allgemeinen Kontrollaufgaben gemäß Pflanzenschutzgesetz sind weiterhin wichtiger Bestandteil der Aufgaben der phytosanitären Inspektoren. Hierzu zählen: Geschäftskontrollen Kontrollen der Abgabe des Vertriebes von Pflanzenschutzmitteln Kontrolle nicht erlaubter Anwendungen auf Nicht-Kulturland Kontrolle nicht erlaubter Anwendung auf Kulturland Kontrolle der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln. (Dr. R. Schrage) Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne Maiswurzelbohrer in Nordrhein-Westfalen vorläufig gestoppt Die Ausrottungsmaßnahmen in den Zonen in Köln-Wahn und in Straelen-Herongen sind abgeschlossen. Nach EU-Vorgabe wurden die eingerichteten Zonen über einen Zeitraum von drei Jahren intensiv mit den vorgeschriebenen Pheromonfallen überwacht. In den Befallszonen standen Fallen im Raster von 500 m x 500 m und in den Sicherheitszonen im Raster von m x m. Die Kontrollen erfolgten jährlich in der Zeit vom 01. Juli bis zum 01. Oktober. Dabei wurden die Fallen wöchentlich von Mitarbeitern des Pflanzenschutzdientes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf einen möglichen Befall kontrolliert. Auch im Jahr 2012 wurden keine Käfer gefangen. Hier hat sich gezeigt, dass der Käfer bei konsequenter Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich ausgerottet werden kann. Die Einhaltung einer Fruchtfolge ist die effektivste Bekämpfungsmaßnahme gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer. Die Zonen wurden aufgelöst und Nordrhein-Westfalen konnte bei der EU als befallsfrei gemeldet werden. Die betroffenen Landwirte wurden in einem persönlichen Schreiben über dieses positive Ergebnis informiert und

172 166 können jetzt wieder frei über die Nutzung ihrer Flächen entscheiden. Trotz großer Betroffenheit haben die Landwirte Verständnis für die Durchführung der notwendigen Quarantänemaßnahmen gezeigt. Dass alle beteiligten Institutionen und Verbände hierbei gut zusammengearbeitet haben, führte schließlich zum Erfolg. Im Rahmen der amtlichen Überwachung des Maiswurzelbohrers, wurden in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr an ausgesuchten Standorten insgesamt 308 Pheromonfallen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert. In sämtlichen Fallen konnten keine Käfer gefunden werden. Da es in Deutschland in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und erstmalig in Sachsen aber wieder neue Funde gegeben hat, ist die Gefahr der Einschleppung nach wie vor groß. Die Landwirte werden regelmäßig durch Veranstaltungen vor Ort oder durch Veröffentlichungen in den Fachzeitungen über diese bestehende Gefahr informiert. Insbesondere wird immer wieder auf die Einhaltung der Fruchtfolge hingewiesen. Leider sind in einigen Regionen aufgrund der bestehenden Betriebsstrukturen (Biogasanlagen etc.) Fruchtfolgen schwierig einzuhalten. In diesem Jahr wurde der Probelauf an der Kreisstelle Steinfurt durchgeführt. Vertreter aus Landwirtschaft und Verband sowie die Krisenstäbe der Kreisstelle und des Pflanzenschutzdienstes probten anhand eines simulierten Käferfundes die von der EU geforderten Maßnahmen zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers möglichst schnell umzusetzen. Im Rahmen der praktischen Übungen konnten außerdem viele Fragen zu diesem gefährlichen Schaderreger, sowohl von Seiten der Praktiker als auch von Vertretern des Verbandes beantwortet werden. Einsatz von mobilen Geräten im Rahmen der Überwachung Bei der Überwachung der Fallen in den einzelnen Zonen und beim Grundmonitoring wurden in diesem Jahr erneut Smartphones auf ihre Einsatzfähigkeit getestet. Es zeigte sich, dass der Einsatz dieser Geräte eine zusätzliche Hilfe für den Fallenbetreuer darstellt. Die Boniturdaten können exakt nachgehalten werden. Grundsätzlich kann aber nicht auf entsprechendes Kartenmaterial bzw. eine genaue Beschreibung des Fallenstandortes verzichtet werden, da mit Hilfe der mobilen Geräte die Fallen, die in der Regel in Maisfeldern stehen, nicht exakt wieder zu finden waren. Mobile Anwendung zur Bonitur Maiswurzelbohrer:

173 167 (A. Schröder)

174 168 Feststellung der Verbreitung von Kartoffelzystennematoden auf Kartoffelanbauflächen von Speise- und Wirtschaftskartoffeln Ergebnisse der amtlichen Erhebung Im Rahmen der Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der Kartoffelzystennematoden vom 06. Oktober 2010 müssen jährlich 0,5 % der Anbauflächen von Speise- und Wirtschaftskartoffeln auf Kartoffelzystennematoden untersucht werden. Ziel ist es, die Verbreitung der Quarantäneschaderreger Globodera rostochiensis und Globodera pallida in den Mitgliedstaaten festzustellen und bei Befall die Ausbreitung zu verhindern. In diesem Jahr wurden 44 Anbauflächen nach dem Zufallsprinzip ausgesucht und beprobt. Die ausgewählten Landwirte wurden über diese Maßnahme schriftlich informiert. Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes haben von 171 ha Kartoffelfanbauflächen Bodenproben nach einem von der EU vorgegebenen Muster (100 Einstiche/ha; 2 Proben/ha) gezogen. Diese wurden dann in der Diagnoseabteilung des Pflanzenschutzdienstes auf einen möglichen Befall mit Globodera rostochiensis und Globodera pallida untersucht. Von den 44 untersuchten Laborproben waren 43 Proben befallsfrei. In einer Probe wurde ein Befall mit Globodera rostochiensis festgestellt. Alle Ergebnisse sind in einem amtlichen Verzeichnis zu führen. Außerdem erfolgt eine jährliche Meldung der Ergebnisse an die EU-Kommission. Auf der befallenen Fläche ist der Anbau von Kartoffeln für sechs Jahre untersagt oder es greifen aufwendige Bekämpfungsprogramme, die in der Verordnung genau beschrieben sind. (A. Schröder) Kontrolle des Asiatischen Laubholzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) Im Juli diesen Jahres sind auf einem Schulhof in Bonn-Tannenbusch durch die regelmäßigen Kontrollen des Pflanzenschutzdienstes in der ALB-Quarantänezone mehrere Ahorn identifiziert worden, die mit dem Asiatischer Laubholzbockkäfer befallen waren. Erste unspezifische Symptome wurden durch den Einsatz der ALB- Spürhunde bestätigt. Die Entnahme von Astproben und erste Fällungen von Bäumen erbrachten dann den Beweis. Insgesamt waren 10 Ahorn befallen, gefunden wurden zahlreiche Larven des Käfers, eine Puppe und zwei Käfer. Weitere Ausbohrlöcher oder Käfer wurden nicht festgestellt. Aufgrund des Befalls wurden sogenannte vorbeugende Fällungen angeordnet. Diese Maßnahme ist erfahrungsgemäß die wirksamste Methode, die Ausbreitung des Käfers zu verhindern. Sie wird nicht nur in der Leitlinie des Julius Kühn-Institutes zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers empfohlen, sondern ist bei den letzten Funden in England und den Niederlanden mit Erfolg angewendet worden. Die vorbeugenden Fällungen wurden in einer Zone mit einem Radius von ca. 200 m um den Befallsort durchgeführt. Auf einer Fläche von etwa 15 ha wurden hauptsächlich alle Bäume der Gattung Ahorn gefällt, gehäckselt und anschließend verbrannt. Ahorn hat die höchste Anziehungskraft auf den Schädling. Seit dem Erstauftreten im Jahre 2005 wurde in der Quarantänezone noch nie ein Befall an einer anderen Baumart nachgewiesen. Bonn-Tannenbusch hat zudem die höchste Ahorndichte innerhalb der Stadt Bonn. Etwa % der Laubbäume in dem Gebiet sind Ahorn.

175 169 Von den Quarantänemaßnahmen waren mehr als 300 Bäume betroffen, die meisten davon in einem Alter von Jahren und Größen zwischen 5 und 25 m. Etwa 40 % der Bäume standen auf städtischem Grund. Betroffen waren Bäume des Straßenbegleitgrüns, Kindergärten, Schulen, eine Parkanlage, ein Studentenwohnheim und Privatgrundstücke, auf denen die Bäume gefällt werden mussten. Die Fällungen wurden in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn durchgeführt und von Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes begleitet, um eventuellen Befall erkennen zu können. Das Ausmaß der Baumfällungen ist zwar hoch und in dieser Form noch nie in Deutschland durchgeführt worden, aber alle Beteiligten sind sich darüber im Klaren, dass nur so ein Schutz des städtischen Grüns und der umliegenden Natur erreicht werden kann und die weitere Ausbreitung des Quarantäneschaderregers verhindert wird. (Dr. R. Schrage) 7.2 Amtliche Geräteprüfung, Ergebnisse der Kontrolle von Feldspritzen und Obstbau-Sprühgeräten Im Rahmen der Anerkennungsprüfung für Pflanzenschutzgeräte und -teile wurde ein Düsensatz (Injektor-Doppelflachstrahldüsen) in Nordrhein-Westfalen für den Einsatzbereich Feldbau im Praxiseinsatz getestet. Die Kontrolle von Pflanzenschutzmaschinen aus der Praxis wurde im Jahr 2012 in Nordrhein-Westfalen von 155 anerkannten Kontrollbetrieben angeboten. Dabei wurden insgesamt Feldspritzen und 472 Sprühgeräte kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen wurde während der Kontrollzeit an 160 Kontrollstellen überwacht. Im Berichtszeitraum wurden 37 Kontrolleinrichtungen überprüft. (H. Kramer) 7.3 Zertifizierung von Anbaumaterial Im Rahmen der Vorgaben der Verordnung über das Inverkehrbringen von Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obstbau (AGOZ) wurden im Jahr 2012 Arbeiten für die Zertifizierung von Obstgehölzbeständen durchgeführt. Hierbei handelte es sich teilweise um Nachtestungen zur Verlängerung bereits vorhandener Zertifizierungen. Zertifiziert wurden, dem vorgegebenen Stufenaufbau folgend, Produktionsbestände in Baumschulen (Anbaumaterial), Vermehrungsbestände in Unterlagenbaumschulen sowie im Obstreiser-Muttergarten (Mutterpflanzenmaterial und Basismaterial) bis hin zu Vorstufenmaterial, als erste Stufe der Vermehrungskette. Für die Anerkennung eines zertifizierten Bestandes sind nachfolgende Prüfungen, je nach Zertifizierungsstufe, vorgesehen: - Begehung des Quartiers zu visueller Beobachtung (phytosanitäre Kontrolle), - Buchkontrolle zur Bestätigung der Einhaltung der formalen Voraussetzungen,

176 170 - Virustestung nach EPPO-Richtlinien in Form von Indikator-Testung im Freiland und im Gewächshaus sowie als Laboruntersuchung mit der ELISA- und PCR- Methoden. Für die meisten Sorten können in den Baumschulen durchgängig, vom Vermehrungsmaterial bis hin zum Endprodukt, zertifizierte Bäume angeboten werden. Sorten, die bisher nicht zertifiziert wurden, werden unter dem Status CAC (Conformitas Agraritas Communitas) weiterhin visuell phytosanitär beschaut. Haltung von Vorstufenmaterial Im insektensicheren Saranhaus des Pflanzenschutzdienstes Nordrhein-Westfalen in Bonn wird an neutraler Stelle ein Bestand von Elite-Vermehrungsmaterial der Kategorie Vorstufe nach AGOZ gehalten. Es handelt sich um Bestände der öffentlichen Hand, ebenso wie um Privatbestände, die im Auftrag gehalten und zum Teil abvermehrt werden. Entstehende Kosten für die nach AGOZ geforderten Nachtestungen auf Viruserkrankungen sowie die Kulturführungskosten werden durch eine Haltungsgebühr abgegolten. Zurzeit befinden sich ca. 86 Apfelsorten, 33 Birnensorten, 10 Apfelunterlagen, 1 Birnenunterlage, 2 Quittenunterlagen, 11 Steinobstunterlagen bzw. -stammbildner, 6 Johannisbeersorten sowie 19 Brombeer- und Himbeersorten als Vorstufenmaterial in Kultur. Hierunter befinden sich auch Sorten, die über das Projekt Virusfreimachung gebietstypischer Kernobstsorten aus NRW unter Förderung des Landes Nordrhein- Westfalen bearbeitet worden sind. Die Bestände werden im nationalen sowie internationalen Austausch mit anderen Institutionen zum Aufbau von Vermehrungsmaterial bereitgehalten bzw. der privaten Baumschulwirtschaft angeboten. Virustestung von zertifizierten Mutterpflanzen- und Anbaumaterial Zur Kontrolle des Obstreisermuttergartens der ORG-mbH wurden im gesamten Vegetationsverlauf Begehungen zur visuellen Beobachtung von virösen Symptomen sowie insbesondere von Feuerbrand und Scharka durchgeführt (Feuerbrand- Verordnung, Scharka-Verordnung). Nach Vorgaben der AGOZ wurden im Berichtsjahr durch den Sachbereich Obstbau folgende Virusuntersuchungen durchgeführt: - Nachtestung von bereits anerkanntem Material - fortlaufende Nachtestung des bestehenden Muttergartenbestandes (Streuobstund Marktfruchtsorten), insbesondere des Steinobstes Virustestungen von Obstgehölzen im Jahr 2012 Im Rahmen der Virustestung kommen folgende Testverfahren zur Anwendung: Testung im Freiland mit empfindlichen Gehölzindikatoren; Testung im Labor mit serologischen Verfahren (ELISA) und PCR (Polymerase Chain Reaction). Insgesamt sind nach den EPPO-Richtlinien Indikatortestungen im Freiland sowie Untersuchungen im Labor in nachfolgend aufgeführtem Umfang durchgeführt worden.

177 171 Freiland: 25 Proben (Malus, Pyrus, Prunus) à 3 bzw. 5 Wiederholungen mit verschiedenen Indikatoren Labor: 343 Proben für die ELISA-Testung auf jeweils 2 bzw. 3 Virosen Geprüft wird nach AGOZ auf folgende Virosen: Apfel: Flachästigkeit, Gummiholz, Apfel-Mosaik, Rauhschaligkeit, Sternrissigkeit, Apfeltriebsucht (mittels PCR), Chlorotische Blattfleckung, Stammfurchung, Stammnarbung, Spy Epinastie und Verfall, Rindenschuppigkeit von Malus platycarpa. Birne: Adernvergilbung, Rotfleckigkeit, Rindennekrose, Rauhrindigkeit, Ringflecken- Mosaik, Rußfleckigkeit der Quitte, Steinfrüchtigkeit, Birnenverfall (mittels PCR), Gummiholz und Rindenrissigkeit. Kirsche: Pfeffinger Krankheit an Süßkirschen, Nekrotische Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Kleinfrüchtigkeit, Chlorotische Blattfleckung des Apfels, (Apfel-) Mosaik, Blattrollkrankheit, Rostfleckung, Grüne Ringscheckung, [Arabis mosaic nepovirus, Tomato black ring nepovirus, Necrotic rusty mottle, Petunia asteroid mosaic and carnation Italian ringspot tombusviruses, causing cherry detrimental canker]. Prunus-Arten: Bandmosaik, Chlorotisches Blattfleckenvirus des Apfels, Nekrotische Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Scharka, Rindenrissigkeit, (Apfel-) Mosaik; [European stone fruit yellows, Myrobalan latent ringspot nepovirus, Cherry green ring mottle virus, Strawberry latent ringspot nepovirus, Tomato black ring nepovirus]. (Dr. A. Engel, W. Kretschmann, U. Lexis, I. Rövekamp-Stroop) 7.4 Kontrollprogramm Nordrhein-Westfalen Systematische Kontrollen Rechtsgrundlagen Die für das Vermarkten und Verwenden von Pflanzenschutzmitteln in der EU seit dem unmittelbar geltende Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 wird durch das in Deutschland geltende Pflanzenschutzgesetz ergänzt. Mit dem Inkrafttreten am wurden die Kontrollmaßnahmen nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz abgewickelt. Diese Überwachungsaufgaben sind den zuständigen Behörden in den Bundesländern übertragen, in Nordrhein-Westfalen dem Direktor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen als Landesbeauftragten. Organisation, Struktur und Ergebnis Orientiert an einem bundeseinheitlich abgestimmten Kontrollprogramm wurden die im Auftrag des zuständigen Landesministeriums (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) in Nordrhein-Westfalen durchzuführenden

178 172 - systematischen Kontrollen nach den vorgegebenen Spezifikationen abgewickelt. Der Kontrollplan 2012 wurde vollständig erfüllt, teilweise übererfüllt. Bei den Betriebskontrollen wurde in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf Weihnachtsbaumbetriebe gelegt. - nicht planbaren Anlasskontrollen aufgrund von Hinweisen und Anzeigen Dritter ebenso ordnungsgemäß abgearbeitet. Qualität und Quantität der Kontrollen entsprechen den festgelegten bundeseinheitlichen Vorgaben des Kontrollhandbuches. Kontrollschwerpunkte Bundeseinheitlich wurden Kontrollschwerpunkte festgelegt, die gesondert abgebildet werden. Für 2012 wurden folgende Schwerpunkte festgelegt bzw. fortgeführt: 1.1 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Zierpflanzenbau, einschließlich Ziergehölze, Baumschulen, Weihnachtsbäume ( ) 1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Kernobst ( ) zu Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau Entsprechend den vereinbarten Schwerpunktkontrollen wurde die ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Zierpflanzen, Ziergehölzen, Baumschulware und Weihnachtsbäumen durch die Entnahme von Pflanzen- oder Bodenproben sowie von Spritzbrühe kontrolliert: Aus 45 kontrollierten Weihnachtsbaumbetrieben wurden folgende Proben gezogen: 19 x Boden, 8 x Pflanze, 8 x Spritzflüssigkeit sowie drei Proben von angrenzendem Nichtkulturland. Im Anschluss wurden vier Bußgeldverfahren abgewickelt, davon zwei wegen unzulässiger Anwendungen von Totalherbiziden neben den Kulturflächen. Die Beanstandungsquote ist insgesamt als klein anzusehen. Von 38 Proben bleiben nur eine nicht ordnungsgemäße Anwendung sowie zwei unzulässige Anwendungen im Nichtkulturbereich mit entsprechenden Ahndungen (Beanstandungsquote = 5 %) in Nordrhein-Westfalen übrig. In einem weiteren Fall wurde ein Bußgeld wegen unzulässiger Importe verhängt. Aus 28 Zierpflanzenbetrieben wurden Pflanzenproben entnommen und in der LUFA- NRW auf Pflanzenschutzmittel-Rückstände analysiert. 2 Proben Azaleen: eine war mit Bifenthrin und Pyridaben belastet, was mit einem Bußgeld belegt wurde. 1 Probe Begonia semperflorens ohne Beanstandung. 1 Probe Capsicum ohne Beanstandung. 6 Cyclamen-Proben: hierbei gab es in drei Proben Rückstände unzulässiger Wirkstoffe: Flonicamid und Fluazinam; Teflubenzuron und Cypermethrin sowie Fluazinam. Die Herkunft der in Cyclamen unzulässigen Wirkstoffe Flonicamid sowie Fluazinam konnte nicht geklärt werden; die Betriebe, deren Cyclamen

179 173 Teflubenzuron und Cypermethrin bzw. Fluazinam als Einzelwirkstoff enthielten, wurden mit einem Bußgeld belegt. In Fällen, in denen der Anwender bereits bei der Entnahme der Zierpflanzenprobe den Einsatz unzulässiger Wirkstoffe respektive Produkte zugibt, werden im Bußgeldbescheid keine Untersuchungsgebühren weiter belastet. Wird die unzulässige Anwendung erst aufgrund der Rückstandsanalytik festgestellt, belastet der Pflanzenschutzdienst den Betriebsleiter/Anwender mit den LUFA-Gebühren plus MWST. 1 Probe Erica gracilis, ohne negativen Befund. 5 Proben Hortensie/Gewächshaus waren ohne Beanstandung in der Rückstandsanalytik. 6 Proben Primula, mit insgesamt vier Beanstandungen. Drei der Partien stammten von einem Jungpflanzenlieferant. Die Herkunft der Wirkstoffe Diphenylamin (in allen drei Proben) sowie Methomyl konnte nicht geklärt werden. In einer weiteren Probe wurde der Wirkstoff von Tamaron: Metamidophos nachgewiesen In einer Probe Rhododendron simsii - Herkunft der Rohware: Belgien - wurde, ohne dass dessen Herkunft geklärt werden konnte. Fluazinam, Endosulfan und Thiophanat-methyl nachgewiesen. Der Anwender wurde mit einem Bußgeld belegt, zumal der unzulässige Einsatz in den Aufzeichnungen nach Pflanzenschutzgesetz festgehalten worden war. 4 Proben Solanum jasminoides, davon zwei mit negativen Befunden: Anwendung von Cyprodinil (abgeschlossenes Bußgeldverfahren; die Herkunft von Prochloraz, Flusilazol und Thiophanat-methyl war nicht klärbar). Auch in diesem Jahr wurde noch nicht geahndet, wenn ein Zierpflanzenbetrieb Jungpflanzen oder Rohware aus dem (außereuropäischen) Ausland bezogen hat, das mit unzulässigen Wirkstoffen behandelt war. Die Jungpflanzenbetriebe wurden dezidiert auf die (neue) Rechtslage hingewiesen und belehrt, dass sie sich vor Bezug informieren müssen, ob die Zukaufware nur mit solchen Wirkstoffen im Erzeugerbetrieb behandelt wurde, die in der EU in dieser Indikation zugelassen sind. zu 1.2 Anwendungskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Kernobst Insgesamt wurden 20 Pflanzenproben genommen: - 11 Pflanzenproben Äpfel (Blätter, Früchte, junge Triebe, Blüten), - 6 Pflanzenproben Birne (Blätter, junge Triebe) darüber hinaus, also außerhalb von Kernobst, zwei Proben Erdbeeren sowie einmal Stachelbeeren. Allesamt waren, wie schon im Vorjahr, ohne Beanstandungen. Parallel zur LUFA-Untersuchung wurden je zwei Apfel- und Birnenproben beim CVUA Münster auf Rückstände von Plantomycin untersucht. Auch hier gab es keine negativen Feststellungen. Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Aussaat von gebeiztem Maissaatgut Bei der Maisaussaat 2008 hatte es in Baden-Württemberg Bienenschäden gegeben. Diese wurden dem mit Clothanidin gebeizten Saatgut zugerechnet. Die bereits für die Maisaussaat 2009 daraufhin in einer Eilverordnung des BMELV getroffenen Regeln für das Inverkehrbringen und die Aussaat von gebeiztem Maissaatgut hatten auch für

180 Bestand. Es war Aufgabe des Pflanzenschutzdienstes, die Einhaltung dieser Regeln zu kontrollieren. Inverkehrbringen: Mais durfte nur mit Methiocarb (Mesurol) in einer vorgegebenen Qualität gebeizt in Verkehr gebracht werden. Aussaat: Nur ordnungsgemäß gebeiztes Saatgut durfte mit speziell vom Julius Kühn- Institut beschriebenen Sägeräten ausgebracht werden. 14 Kontrollen erfolgten während der Aussaat mit nachstehenden Ergebnissen: - alle Sägeräte entsprachen den Vorgaben der Verordnung. Für die Beurteilung wurde jeweils ein Kollege des Fachbereichs Technik hinzugezogen. Wie in den Vorjahren ergaben sich 2012 in einigen Proben Nachweise von Clothianidin, Fludioxonil, Imidacloprid, Metalaxyl, Piperonylbutoxid, Pirimiphosmethyl, Tebuconazol und Thiamethoxam, deren Herkunft trotz intensiven Schriftverkehrs mit den betreffenden Saatguterzeugern nicht eruiert werden konnte. Als Konsequenz aus diesem bisher sehr unbefriedigenden Verfahren werden künftig Proben von Maissaatgut nur noch aus geschlossenen Gebinden entnommen. Dadurch können Verschleppungen (Saatgutbehälter, Reste anderer Saatgutpartien) ausgeschlossen werden, die die Saatgutlieferanten immer wieder als Erklärung anführen. Abarbeitung von Bienenschäden Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verursachte Bienenschäden hat es 2012 in Nordrhein-Westfalen in zwei Fällen gegeben. In einem Fall wurden durch das Julius Kühn-Institut sechs Proben blühende Rapspflanzen im Flugradius der geschädigten Bienen untersucht; eine unsachgemäße Anwendung konnte bei keinem der betreffenden Landwirte festgestellt werden. In einem zweiten Schadensfall sind Bienen, die am Rand von Spargelfeldern stehen, geschädigt worden. In zwei der vier Spargelkraut-Proben wurden Wirkstoff- Kombinationen von an sich B4-Produkten nachgewiesen, die als Tankmix als B2 eingestuft sind. Ein Verursacher konnte noch nicht ermittelt werden. Aufgrund der von den betreffenden Betrieben vorgelegten Aufzeichnungen nach Pflanzenschutz konnte zwar die Ausbringung der als B2 eingestuften Mischung abgelesen werden, jedoch konnte kein Beweis geführt werden, dass die Ausbringung während des täglichen Bienenflugs erfolgte. Zulässig ist nach Bienenschutzverordnung die Ausbringung ab Ende des täglichen Bienenflugs bis 23 Uhr. Nichtkulturland Auch wenn 2012 die Kontrolle von Nichtkulturland-Flächen kein vereinbarter Schwerpunkt des Kontrollprogramms mehr war, haben sich zu den systematischen Kontrollen zahlreiche Aktivitäten aus Anzeigen Dritter ergeben. In zwanzig Fällen wurden Anlasskontrollen vorgenommen. In der Regel handelte es sich hier um unzulässige Anwendungen von Totalherbiziden. In zahlreichen Fällen war trotz umfangreicher, aufwändiger Recherchen kein Anwender festzustellen, so dass aufgrund der gesetzlichen Grundlage nur der Anwender kann für eine unzulässige Anwendung belangt werden Verfahren ins Leere liefen. Diese Erkenntnis trifft auf Privatgrundstücke ebenso zu, wie auf Industriegelände oder kommunale Flächen.

181 175 Insgesamt wurden 133 Nichtkulturflächen in Nordrhein-Westfalen gesichtet. Bei 16 kontrollierten Ausnahmegenehmigungen gab es eine Beanstandung, bei 117 sonstigen Nichtkulturflächen gab es 91 Beanstandungen (bei 59 Anlasskontrollen wurden 55 Verstöße gegen das Pflanzenschutzgesetz festgestellt), die zu insgesamt 63 Bußgeldverfahren führten. Der Bußgeldrahmen beläuft sich auf 35 bis 750. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wird die Ahndung dieser nicht ordnungsgemäßen Anwendung immer ein Schwerpunkt bleiben. Das Abspritzen von Feldrändern und rainen durch Landwirte war seltener festzustellen als in den Vorjahren. Möglicherweise hat sich auch dank der Aufklärung durch die Landwirtschaftsverbände oder entsprechende Rechtsprechung herumgesprochen, dass mit dem Bußgeld auch eine 3 %-ige Kürzung der EU-Prämienzahlung einhergeht. Initiativen und Feststellungen aus Kontrollen außerhalb des Pflanzenschutzgesetzes Neben den systematischen Kontrollen und Anlasskontrollen, die ihren Ursprung in der originären Fachrechtskontrolle nach dem Pflanzenschutzgesetz haben, gab es wie im Vorjahr, in 2012 aus anderen Bereichen nennenswerte Feststellungen, die zur Weiterverfolgung führten bzw. weitere Aktivitäten durch den Pflanzenschutzdienst nach sich zogen: a) CC-Pflanzenschutzmodul b) neue Pflanzenschutzsachkundeverordnung zu a) Feststellungen aufgrund des CC-Pflanzenschutzmoduls, welches 2006 eingeführt wurde. Aufgegriffen und bearbeitet wurden mangelnde Sachkunde, fehlender Spritzen-TÜV sowie nicht ordnungsgemäße oder fehlende Aufzeichnungen. Aus insgesamt 475 CC-Kontrollen ergaben sich acht Beanstandungen. Daraus entwickelten sich sechs abgeschlossenen Fälle mit Bußgeldern zwischen 50 und 250. zu b) In 2012 gab es Aktivitäten in Bezug auf die geplante neue Pflanzenschutzsachkundeverordnung mit all ihren Konsequenzen für die Arbeit des Pflanzenschutzdienstes. Der Fachbereich Genehmigungen und Kontrollen hat sich im Vorfeld bei der Erarbeitung des Entwurfs aktiv eingeschaltet, Vorschläge eingebracht und teilweise in Arbeitsgruppen oder -sitzungen mitgewirkt. Ablaufdiagramme wurden erstellt, um das neue Antragsverfahren zur Anerkennung der bisherigen Sachkunde abzuwickeln. Weiterhin wurden Aufgabenkataloge und Anforderungsprofile erstellt für die Anerkennung von Fortbildungsmaßnahmen. Erste eigene Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der neuen Sachkundeverordnung werden bereits konzipiert und sollen ab Juni, wenn die neue Sachkundeverordnung voraussichtlich in Kraft treten wird, durchgeführt werden. Mit dem Startschuss soll das neue Verfahren eröffnet und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Adressaten dieser Musterveranstaltung sollen zunächst in erster Linie die Mitglieder des Prüfungsausschusses sein, damit diese Multiplikatoren mit den Neuerungen durch die Sachkundeverordnung für ihre Tätigkeit vertraut gemacht werden sowie ihre Fragen zum neuen Vorgehen klären können.

182 176 Sachkunde In Nordrhein-Westfalen legten insgesamt 900 Personen eine Sachkundeprüfung ab. Das sind rund 10 % mehr als im Vorjahr. (W. Anzil, D. Moeller, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand, B. Welhöner) Weitere Kontrollschwerpunkte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Weihnachtsbaumkulturen Nach Kyrill hat sich der ohnehin im Sauerland stark vertretene Weihnachtsbaumanbau ausgedehnt. Speziell in den Gebieten um Bestwig und Westfeld im Hochsauerlandkreis sind zahlreiche neue Kulturen entstanden. Die Bewirtschaftung dieser Kulturen - und insbesondere der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln - hat bei den Anwohnern Sorgen und Ängste hervorgerufen. Dies hat dazu geführt, dass sich eine Bürgerinitiative Giftfreies Sauerland massiv gegen den Weihnachtsbaumanbau zur Wehr setzt. Die Politik und insbesondere Minister Remmel hat sich dieses Themas angenommen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurde beauftragt, ihre Kontrollen in diesen Bereichen zu verstärken. Gleichzeitig wurde die Landesanstalt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beauftragt, an ausgewählten Messpunkten die Qualität des Wassers zu untersuchen. Von den Schwerpunktkontrollen des Pflanzenschutzdienstes waren mehr als 30 Betriebe betroffen, in denen mehr als 60 Kontrollen durchgeführt wurden. In den Betrieben wurden Sachkunde, Spritzen-TÜV, Aufzeichnungen sowie die vorgefunden Pflanzenschutzmittel kontrolliert. Auf den Flächen wurden Boden- und Pflanzenproben sowie Proben aus der Spritze während der Anwendung, sogenannte Fassproben, gezogen. Als Ergebnis der Kontrollen des Pflanzenschutzdienstes kann das Fazit gezogen werden, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den Weihnachtsbaumkulturen nach den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Die ahndungswürdigen Feststellungen *) sind sowohl von der Anzahl als auch von der Qualität her als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Zu keinem Zeitpunkt war eine Gefahr für Mensch, Umwelt und Natur erkennbar. Dies deckt sich mit den Feststellungen des LANUV, Stand 8/2012 **) die bisher untersuchten Proben und Parameter belegen keinen Einfluss von Pflanzenbehandlungsmitteln bei Christbaumkulturen auf die Gewässer *) 1x Spritzen-TÜV abgelaufen 2x Ränder und Böschungen abgespritzt 1x nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel im Schrank **) Bericht Frau Dr. Radschus, LANUV, vom an das MKUNLV (P. Müller)

183 Genehmigungen Genehmigungen nach 22 Pflanzenschutzgesetz Die Notwendigkeit, im Einzelfall eine Genehmigung einer Anwendung eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels in einem anderen, als mit der Zulassung festgesetzten Anwendungsgebiet zu erteilen, hat die Praxis gezeigt und die kontinuierlich hohe Zahl der Anträge bewiesen. Bestimmte Kulturen sind nur mit dieser Möglichkeit zu führen. Der Gesetzgeber hat dies erkannt, und dem mit der Einführung der 12 Abs. 6 und 22 Abs. 2 des neuen Pflanzenschutzgesetzes Rechnung getragen. In dieser Kombination können Lücken auch in der Zukunft mit einer Einzelfallgenehmigung geschlossen werden. Dies ist nach wie vor ein wichtiges Instrument im Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie bei den nachwachsenden Rohstoffen. Probleme bei der Erteilung von Einzelfallgenehmigungen bereitet der 17 Pflanzenschutzgesetz. Hierbei geht es um die Anwendung von Pflanzenschutzmittel auf Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind. Zu diesen Flächen gehören insbesondere öffentliche Parks und Gärten, Grünanlagen, öffentlich zugängliche Sportplätze einschließlich Golfplätze, Schul- und Kindergartengelände, Spielplätze, Friedhöfe und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Es dürfen nur solche Mittel mit geringem Risiko zum Einsatz kommen, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für geeignet hält. Ein Antrag hierfür - gemäß 17 Pflanzenschutzgesetz ist dem BVL vorzulegen. Auf diesen Flächen können derzeit keine Genehmigungen nach 22 erteilt werden. (W. Anzil, D. Moeller, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand, B. Welhöner) Genehmigungen nach 12 Abs. 2 Satz 3 Pflanzenschutzgesetz Im neuen Pflanzenschutzgesetz findet sich der alte 6 Abs. 3 jetzt im 12 Abs. 2 Satz 3 wieder. Die fachlichen Grundlagen sind geblieben. Antragsteller müssen wie bisher einen vordringlichen Zweck und die fehlenden zumutbaren Alternativen nachweisen. Zudem dürfen keine öffentlichen Interessen entgegenstehen, insbesondere der Schutz von Mensch, Tier und Naturhaushalt. Für viele Antragsteller sind die Ausnahmegenehmigungen regelmäßig notwendig. Besonders bei Gleis-, Energie- oder Chemieanlagen, Flughäfen und militärischen Anlagen ist der Einsatz von alternativen Verfahren oft nur eingeschränkt oder gar nicht möglich oder nicht zumutbar. Zusätzlich steigen auch die Anzahl von Anfragen und Neuanträgen im kommunalen Bereich. Durch Einsparungen bei Personal und Unterhaltungskosten wird hier immer öfter die Frage nach möglichen Herbizid-Einsätzen gestellt. Die Antragsteller werden entweder schon vor der Antragstellung oder im Genehmigungsverfahren beraten. Teilflächen können umgestaltet werden, andere Flächen lassen sich mit alternativen Verfahren pflegen. Jedoch bleiben auch Flächen übrig, die aus Gründen der Verkehrssicherheit mit Herbiziden behandelt werden sollen. Dafür wird, je nach Entwässerung der Flächen, zum Teil das Streichverfahren Rotofix im Rahmen eines Pflegekonzeptes vorgeschrieben. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 198 schriftliche Anträge nach 12 Abs. 2 Pflanzenschutzgesetz bearbeitet.

184 178 Seit Jahren wird der Bereich Nichtkulturland mit intensiver Aufklärungsarbeit und Informationen zu alternativen Verfahren und Pflegekonzepten unterstützt. Auf der Internetseite Rubrik Genehmigungen, finden Interessierte eine umfangreiche und regelmäßig aktualisierte Darstellung der unterschiedlichen thermischen und mechanischen Verfahren mit Links zu den Herstellern bzw. Dienstleistern. Bei mehreren Veranstaltungen wurden die rechtlichen Grundlagen sowie die alternativen Verfahren durch den Pflanzenschutzdienst Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Ein größer werdender Teil der Genehmigungen bezieht sich auf die Bekämpfung der invasiven Neophyten Herkulesstaude und Staudenknöterich, deren Bekämpfung in einigen Landesteilen über die Unteren Landschafts- und Wasserbehörden der Kreisverwaltungen koordiniert wird. Auch hierzu wurde umfangreiches Informationsmaterial erarbeitet und im Internet bereitgestellt sowie auf Veranstaltungen präsentiert. Mit den Änderungen im neuen Pflanzenschutzgesetz wurde auch auf die Verwendung von Herbiziden mit geringem Risiko auf Flächen für die Öffentlichkeit hingewiesen. Insbesondere Bodenherbizide mit der Gefahrstoffkennzeichnung Giftig und dem R-Satz 61: Kann das Kind im Mutterleib schädigen werden nicht mehr genehmigt. Bisher fehlt noch eine bundesweit einheitliche Auslegung und die Positivliste des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für die Flächen nach 17 Pflanzenschutzgesetz. (W. Anzil, D. Moeller, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand, B. Welhöner)

185 179 8 Öffentlichkeitsarbeit 8.1 Veröffentlichungen Veröffentlichungsliste Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle BENKER DR., M. Beizung als Standardmaßnahme Kartoffelbau 1/2/2012, BENKER DR., M. Auf Eisenfleckigkeit untersuchen lassen Landw. Zeitschrift Rheinland 1/2012, 21 BENKER DR., M. Beizen sichern Qualität Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 8/2012, BENKER DR., M. Beizung sichert die Qualität Landw. Zeitschrift Rheinland 9/2012, BENKER DR., M. Auflagen bei Anwendung von Goldor Bait beachten Landw. Zeitschrift Rheinland 15/2012, 32 BENKER DR., M. Krautfäulebekämpfung Was ist zu Kartoffelbau 5/2012, 8-13 beachten? BENKER DR., M. Worauf kommt es bei der Krautfäulebekämpfung an? Landw. Zeitschrift Rheinland 19/2012,18-23 BENKER DR., M. Keimhemmer zugelassen Landw. Zeitschrift Rheinland 19/2012, 26 BENKER DR., M. Gezielt gegen Krautfäule Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 20/2012, BENKER DR., M. Stängelphytophthora macht massive Probleme Landw. Zeitschrift Rheinland 26/2012,26-27 BENKER DR., M. Krautfäule macht Sorgen Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 27/2012, 23 BENKER DR., M. Wann Stängelbefall stark zuschlägt Top Agrar 8/2012, 38 BENKER DR., M. Silberschorf oder Colletotrichum? Die Kartoffel, Beilage für die Kartoffelwirtschaft, Landw. Zeitschrift Rheinland 8/2012, BENKER DR., M. Pflanzenschutz-Rückblick Westdeutschland Kartoffelbau 12/2012, BÖHMER PROF. DR., B. Das neue Pflanzenschutzgesetz Auswirkungen in der Praxis Rheinische Monatsschrift 3/2012, 156 BÖHMER PROF. DR., B. Pflanzenschutzgesetz Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz 2012 DISSEMOND DR., A. Abstandsauflagen einhalten Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 13/2012, 9 DISSEMOND DR., A. Warum 2011 ein Läusejahr war Landw. Zeitschrift Rheinland 19/2012, Zuckerrübenjournal, DISSEMOND DR., A. Ackerbautag in Beckrath Landw. Zeitschrift Rheinland 24/2012, DISSEMOND DR., A. Feldtag auf dem Neenrathshof Landw. Zeitschrift Rheinland 25/2012, 30-31

186 180 ENGEL DR., A., JUNG, R. ENGEL DR., A., JUNG, R. Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle ENGEL DR., A., JUNG, R. ET AL., RÖVEKAMP-STROOP, I., OBSTBAUBERATUNG & VERSUCHSWESEN OBSTBAU NRW ENGEL DR., A., MÜLLER, S., RÖVEKAMP, L. ET AL. STRUMPF, T. FURTH, U., KLINGENHAGEN, G., JOHNEN, A. FURTH, U., KLINGENHAGEN, G., JOHNEN, A. Pflanzenschutz im Erwerbsobstbau 2012 Bekämpfung des Apfelschorfes, Obstbauversuche des Pflanzenschutzdienstes der LWK-NRW im Jahr 2012 Fachinformation und Arbeitsunterlage der Gartenbauberatung und des Pflanzenschutzdienstes: Kulturführung / Pflanzenschutz im Obstbau. 14. Auflage Febr. 2012, 269 Seiten Erhebung von Kupfergesamtgehalten in ökologisch und konventionell bewirtschafteten Böden. Teil 4: Gesamtgehalte in Böden deutscher Baumobstbaugebiete Warme Frühjahre begünstigen Rapsschädlinge Schnecken in Raps Monatsschrift, Magazin für den Gartenbau-Profi, 2/2012,Beilage,24 Seiten Gartenbau-Profi, Monatsschrift für Obst-,Gemüsebau und Zierpflanzen 12/2012, Selbstverlag LWK-NRW Nevinghoff 40, Münster und Siebengebirgsstr. 200, Bonn Journal für Kulturpflanzen, 64 (12) , 2012, Ulmer Verlag Raps-Fachzeitschrift 02/2012 Raps-Fachzeitschrift 3/2012 FURTH, U. Die Rüssler kommen Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 10/2012 Landw. Zeitschrift Rheinland FURTH, U. Mittel gegen Drahtwurm Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 12/2012 Landw. Zeitschrift Rheinland FURTH, U. Ein Schmetterling auf dem Vormarsch Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 45/2012 HANHART, H. Raps: Sicherer Schutz vor Phoma und Lager Top Agrar 2/2012 HANHART, H. Weizen: das Wetter bestimmt die Strategie Top Agrar 3/2012 HANHART, H. Gerste: So sichern Sie Ihren Stand Top Agrar 4/2012 HANHART, H. Geben Sie Roggen und Triticale Halt Top Agrar 4/2012 HANHART, H. Schützen Sie Ihren Raps in der Blüte Top Agrar 4/2012 HANHART, H. Mehr Maisertrag durch Fungizide? Top Agrar 10/2012 HANHART, H. Die vier wichtigsten Maiskrankheiten Top Agrar 10/2012 HEINRICHS, C. Rübenzystennematoden die kalte Schulter zeigen Landw. Zeitschrift Rheinland 3/2012, HEINRICHS, C. Auf Nematodenbefall richtig reagieren Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 10/2012, HEINRICHS, C. Erfolgreich gegen Unkraut in Zuckerrüben Landw. Zeitschrift Rheinland 12/2012,22-26 HEINRICHS, C. Wirkstoffe gezielt kombinieren Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 13/2012, HEINRICHS, C Wenn Zuckerrüben zu Unkraut werden Acker plus, Eugen Ulmer Verlag, 5/2012, 36-39

187 181 Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle HEINRICHS, C. Wenn noch Unkraut übrigbleibt Zuckerrüben-Journal 2/2012, 8-10 HEINRICHS, C. Fungizideinsatz Noch alles ruhig bei Blattflecken Landw. Zeitschrift Rheinland 26/2012, 32 HEINRICHS, C. Blattkrankheiten erkennen und gezielt behandeln Landw. Zeitschrift Rheinland 25/2012,25-26 HEINRICHS, C. Endspurt auf dem Rübenacker Zuckerrüben-Journal 3/2012, HEINRICHS, C. Auf Rübenfäulen achten Landw. Zeitschrift Rheinland 32/2012,34-35 HENNES, W. Biologischer Pflanzenschutz im Erdbeeranbau Rheinische Monatsschrift 3/2012 HEUPEL DR., M., WILKE, R. Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau Viruskrankheiten an Beet- und Gärtnerbörse Das Magazin für Zierpflanzenbau 1/2012 Balkonpflanzen HEUPEL DR., M. Rotfäule in ungekanntem Ausmaß Landw. Zeitschrift Rheinland 9/2012: Zuckerrübenjournal 1/2012, HEUPEL DR., M., PROF. DR. SCHUMANN Dickeya spp. eine Herausforderung Sonderausgabe Pflanzenschutz Norika Tagung 01/2012 HEUPEL DR., M. Tobacco rattle virus 2011 auch in NRW Kartoffelbau 8/2012, 1-2 verbreitet HEUPEL DR., M. Rüben: Wenn Fäulnis lauert Top Agrar 9/2012, HEUPEL DR., M. Dickeya die neue Herausforderung Landw. Zeitschrift Rheinland 34/2012: Beilage Die Kartoffel HEUPEL DR., M. HEUPEL DR., M. Tobacco rattle virus Gezielte Maßnahmen im Anbaumanagement Baumschulen, Kommunen und Bürger beunruhigt Kartoffelbau 9-10/2012, TASPO-Zeitung für den Grünen Markt 38/2012, 10 HEUPEL DR., M. Rosskastanien sterben Baumschulen beunruhigt Landw. Zeitschrift Rheinland 41/2012,24-25 HEUPEL DR., M. Tobacco rattle-virus in Kartoffeln Top Agrar 11/2012, 56 HEUPEL DR., M. Blutende Bäume Der Spiegel 44/2012, 124 KEßLER, J., SCHENK, F.-P., GARCIA, P., HARTUNG, B. Tagungsband zum Pflanzenschutztag im Gemüsebau 2012 KEßLER, J., SCHENK, F.-P., GARCIA, P., HARTUNG, B. KLINGENHAGEN, G., HANHART, H. Pflanzenschutz im Gemüsebau 2012 Neue Produkte in 2012 Rheinischer Gemüsebautag in Straelen am , Westfälisch-Lippischer Gemüsebautag in Münster-Wolbeck am Sonderteil als Einhefter in der Monatsschrift, Magazin für den Gartenbau-Profi, 3/2012, 128 S. Ernährungsdienst KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Lohnunternehmerzeitschrift

188 182 KLINGENHAGEN, G. Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle KLINGENHAGEN, G., FURTH, U., JOHNEN, A. Clearfield-Raps Fortschritt oder Rückschritt Frühjahrschädlinge im Raps DLG DLG-Rapszeitschrift KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung Sommergetreide DLG-Getreidemagazin KLINGENHAGEN, G. Herbizide wirken endlich LOP Landwirtschaft ohne Pflug KLINGENHAGEN, G. Besondere Unkräuter Top Agrar KLINGENHAGEN, G. Ackerfuchsschwanzherkünfte im Vergleich Top Agrar KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Frühjahr Top Agrar KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Mais Top Agrar KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung Raps Herbst Top Agrar FALKE, F. KLINGENHAGEN, G. Getreidebeizung Frühjahr Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G. Getreidebeizung Herbst Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G., WIRTH, M. KLINGENHAGEN, G., FURTH, U., JOHNEN, A. Unkrautbekämpfung im Mais Frühjahrsschädlinge im Raps Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Herbst Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide - Frühjahr KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide - Frühjahr Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G. Interview zu Clearfield-Raps Landw. Zeitschrift Rheinland KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Sommergetreide Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe, Landw. Zeitschrift Rheinland KLUG DR., M. Schaderreger im öffentlichen Grün Der Eichenprozessionsspinner Kommunaltechnik 15 (2), 30-32

189 183 KLUG DR., M. KLUG DR., M. Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle Auftreten und Ausbreitung des Buchsbaumzünslers Cydalima (Diaphania) perspectalis (Walker, 1859) (Lepidoptera, Crambidae) in NRW Was bewirken gebietsfremde Pflanzen und Tiere im Gartenbau und öffentlichen Grün? Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie Band 18, Loccumer Protokolle 67/11, 11-25, Rehburg-Loccum, 2012 KLUG DR., M. Der Eichenprozessionsspinner Strassenwärter 107 (6), KLUG DR., M. Pflanzenbeschau und Quarantäne, Handel mit Anbaumaterial In: Gärtners Pflanzenarzt T. Kock u.a., 20., neu KLUG DR., M. Beiträge zur Rubrik Frage und Antwort Spätfrost, Flechten, Minierfliegen, Algen, Noctuiden, Herbizidschäden u.a. Applikations- und Düsentechnik im Maisanbau, S bearbeitete Folge 2013 Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 2012 KRAMER, H. Mais-Potentiale einer bedeutenden Kultur richtig nutzen, BASF, 2012 KRAMER, H. Spritze auf dem Prüfstand Landw. Zeitschrift KRAMER, H., HÖNER, G. Rheinland 8/2012, Top Agrar 3/2012, Top Agrar 10/2012, AUTORENTEAM Reinigen und Schalten Was die moderne Automatik leistet Pflanzenschutz: Mehr Speed und wenig Wasser KRAMER, H. Gerätekontrolle wichtiger denn je Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 7/2012, NENNMANN, H. NENNMANN, H. REICHEL, F. REICHEL, F., BRAND DR., T. REICHEL, F. RÖVEKAMP-STROOP, I. Biologischer Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau Möglichkeiten zur nachhaltigen Bekämpfung von Schädlingen Buchbesprechung: Sachkundenachweis Pflanzenschutz GaLaBau Informationen zur Bekämpfung der Herkulesstaude, Informationen 5 Seiten, Präsentation 26 Seiten, Stand 4/2012 Schaderreger im öffentlichen Grün: Staudenknöterich Artikel Präsentation der Vorführgeräte im Themenheft Unkräuter auf Wegen und Plätzen Miterstellung des Pflanzenschutzteiles der Broschüre Obstbau-Kulturführung- Pflanzenschutz, jährliches Erscheinen Betriebsleitertag Produktion, LVG Ahlem, Tagungsband, 4 Seiten DEGA GalaBau 12/2012, 70, Flächenmanager 4/2012, 59 Kommunaltechnik 3/2012 Journal für Kulturpflanzen, Band 64, 6/2012 RUISINGER, M. Schlupfwespen effektiv einsetzen DeGa 12/2012 RUISINGER, M. Wie hilfreich sind Pflanzenstärkungsmittel Der Gartenbau 8/2012 RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz bei der Kultur verschiedener Topfgemüsearten Rheinische Monatsschrift 2012 RUISINGER, M. Schlupfwespenmischungen gegen Blattläuse bei Rosen Gb 9/2012

190 184 Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle RUISINGER, M. Bekämpfung von Blattläusen mit einem Gb 6/2012 Schlupfwespenmix RUISINGER, M. Passiflora Betrieb testet die biologische Gb 2/2012 Thrips-Abwehr RUISINGER, M. Raubmilben sind vielseitige Räuber TASPO 31/2012 SCHENK, F.-P. Tagungsband Möhrennachmittag Herbizid und Insektizid Versuche Aktuelles zum Pflanzenschutz Tagungsband zum 10. Möhrennachmittag Köln-Auweiler, SCHRÖDER, A., ERHARDT, N. Kein Mais nach Mais Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 28/2012 SCHRÖDER, A., Den Fruchtwechsel nach Mais fördern Landw. Zeitschrift ERHARDT, N. Rheinland 26/2012 SCHRÖDER, A. Interview: Maiswurzelbohrer vorläufig gestoppt STUCH, M. Wasseraufwand im Zierpflanzenbau DEGA 2012 VIETMEIER, A. Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 40/2012 Tagungsband Westfälisch-Lippischer Gemüsebautag in Münster-Wolbeck am WEIGAND, B. Würden Sie das Ihren Pflanzen geben? Broschüre (gegen illegale Importe) WILKE, R., Poster zu Viren im Zierpflanzenbau Gärtnerbörse 1/2012 HEUPEL DR., M. WILKE, R., BRAND DR. Fenomenal (Fosetyl-Al/Fenamidone) in der Jungpflanzenanzucht Gärtnerbörse 1/2012, WILKE, R. Plasmopara obducens an Impatiens walleriana Rheinische Monatsschrift 3/2012, WILKE, R. Pflanzenschutzprobleme auf Friedhöfen Friedhofskultur 7, WILKE, R. TASPO-Kalender 2012, Informationen Ausgabe 2012 zum Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau WINKELHEIDE, E. Ampfer und Co verdrängen (Grünland) Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 7/2012, WINKELHEIDE, E. Mit Mäusen ist nicht zu spaßen Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 9/2012, WINKELHEIDE, E. Unkrautbekämpfung in Leguminosen; Saubere Bestände Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 12/2012, WINKELHEIDE, E. Von wegen Unkraut vergeht nicht (Grünland) Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 35/2012, WINKELHEIDE, E. Alle Jahre wieder: Mäuse bekämpfen Landw. Zeitschrift WINKELHEIDE, E. WINKELHEIDE, E. WINKELHEIDE, E. Herbizideinsatz als letzte Möglichkeit (Grünland) Schutz für Leguminosen: Wenig, aber effizient Wurzelunkräuter im Herbst bekämpfen (Grünland) Rheinland 7/2012, Landw. Zeitschrift Rheinland 7/2012, Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 12/2012, Landw. Zeitschrift Rheinland 36/2012,34-36

191 185 Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle WINKELHEIDE, E. Mäusekontrolle und bekämpfung in Getreide Getreide-Magazin 5/2012, WINKELHEIDE, E. Grünlandunkräuter im Herbst bekämpfen Allgäuer Bauernblatt 34/2012, Regelmäßige Veröffentlichungen Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle BEHR, K.-J., BENKER DR., M., DISSEMOND DR., A., FURTH, U., HANHART, H., HEINRICHS, C., KLINGENHAGEN, G., WINKELHEIDE, E. BENKER DR., M., DISSEMOND DR., A., FURTH, U., HANHART, H., HEINRICHS, C., KLINGENHAGEN, G., KRAMER, H., REICHEL, F., SCHRÖDER, A., WINKELHEIDE, E. BENKER DR., M., DISSEMOND DR., A., HANHART, H., HEINRICHS, C., KLINGENHAGEN, G., KRAMER, H., REICHEL, F., WINKELHEIDE, E. ENGEL DR., A. ENGEL DR., A. HENNES, W. HERFARTH, F. HERFARTH, F. JUNG, R. JUNG, R. Wöchentliche Beiträge zum Ackerbau- Stenogramm und zu Empfehlungen zum Pflanzenbau aktuell Jährlicher Beitrag zum Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz Jährlicher Beitrag zur Praxis Pflanzenschutz Monatliche Hinweise zu neuen Zulassungen und Genehmigungen im Erwerbsobstbau Monatliche Beiträge zum Pflanzenschutz im Obstbau Pflanzenschutzhinweise im Zierpflanzenbau Wöchentlicher Pflanzenschutztipp Baumschule Pflanzenschutz-Spezial Baumschule, Weihnachtsbäume Monatliche Pflanzenschutzhinweise in Erdbeeren Monatlicher Tipp: Pflanzengesundheit in Haus und Garten Landw. Zeitschrift Rheinland und Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 2012 Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Ausgabe 2012, LWK-NRW Praxis Pflanzenschutz Experten geben Rat, Beilage für die Landw. Zeitschrift Rheinland und das Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 2012 Obstbau, Organ der Fachgruppe Obstbau, 37 Jg., 2012 Monatsschrift, Magazin für den Gartenbau-Profi 2012 Rheinische Monatsschrift TASPO 2012 Obstbau, Organ der Fachgruppe Obstbau 2012 Landw. Zeitschrift Rheinland 2012

192 186 KEßLER, J. Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle Monatliche Beiträge zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Monatsschrift, Magazin für den Gartenbau-Profi 1-12/2012 TASPO 1-52/2012 KEßLER, J., SCHENK, F.-P. Wöchentliche Beiträge zum Pflanzenschutz im Gemüsebau KLINGENHAGEN, G. Hinweise zum Pflanzenschutz Top Agrar online KRAMER, H. Pflanzenschutzplaner 2012, Praxis Pflanzenschutz, Experten geben Rat KRAMER, H. KRAMER, H. NENNMANN, H. Pflanzenschutztechnik, Reinigung, Anwendungsbestimmungen und Lagerung von Pflanzenschutzmitteln Applikationstechnik von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau Pflanzenschutz auf dem Friedhof, monatlich Beilage Landw. Zeitschrift Rheinland und Landw. Wochenblatt Westfalen- Lippe, 2012 In: Ratgeber Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Ausg Obstbau-Broschüre der LWK- NRW, Ausg Deutscher Gartenbau DEGA Produktion & Handel NENNMANN, H. Pflanzenschutzhinweise im Zierpflanzenbau, 8x jährlich Westfälisch-Lippischer Gartenbau WLG RÖVEKAMP-STROOP, I. Regelmäßige Beiträge für die Internetausgabe des Wochenblattes Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe Westfalen-Lippe, Rubrik: Nachrichten / Erwerbsgartenbau / Obstbau RUISINGER, M. Pflanzenschutztipp der Woche TASPO 2012 VIETMEIER, A. Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten TASPO 1-52/2012 VIETMEIER, A. Pflanzenschutztipp Haus- und Unser Garten 1-6/2012 Kleingarten VIETMEIER, A. Beiträge zur Rubrik Frage und Antwort Landw. Wochenblatt Westfalen-Lippe 1-52/2012 WILKE, R. Pflanzenschutz-Tipp Zierpflanzen in der TASPO 1-52/2012 TASPO WILKE, R. Aktuelle Pflanzenschutzmeldungen Gartenbauinformationsdienst 2012 WILKE, R. Pflanzenschutz-Spezial Zierpflanzen Ausgaben Warndienst-Informationen Die aktuellen Pflanzenschutzmitteilungen basieren vielfach auf den eigenen Beobachtungen, die auf Praxisschlägen oder entsprechenden Umschlagplätzen durchgeführt werden. Neben Schaderregerbonituren auf den Pflanzen, gehen besonders die Fänge aufgrund biotechnischer Möglichkeiten, auf Leimtafeln und in Pheromon- und Duftfallen in die Erhebungen ein. Die Erhebungen erfolgen zum Teil ganzjährig, in Abhängigkeit vom jeweiligen Schaderreger. (J. Keßler)

193 Warndienst-Beobachtungen Flächen/ Anzahl der Fallen Ackerbau: Beobachtungen Standorte pro Fläche Getreide: Drahtwurm/Schnellkäfer: Drahtwurm/Schnellkäfer: Drahtwurm/Larven: Mais Zünsler visuell: Mais Zünsler: Maiszünsler, Nordgrenze: Raps Gelbschalen Frühjahr: Raps visuell Frühjahr: Raps Gelbschalen Herbst: Rüben Rüben Cercospora...: Flächen/ Anzahl der Fallen Obstbau: Beobachtungen Standorte pro Fläche Klopfproben: Astproben: Erdbeerblätter: Kirschessigfliege: 31 4 gesamt 7 Pheromonfallen: 25 3 gesamt 19 Sägewespe: Obstbau visuell : Frostspanner Pheromon: Frostspanner Leimringe: Flächen/ Anzahl der Fallen Gemüsebau: Beobachtungen Standorte pro Fläche Erbsenwickler: Lauchmotte: Kohldrehherzmücke:

194 188 Kohlmotte: Kohlfliege: Kohlzünsler: Kohleule: Tomatenminiermotte Köln: Tomatenminiermotte Betrieb: Möhrenfliege: Spargelfliege: Thripse: (C. Bischur) Pflanzenschutz-Spezial In 2012 wurden die nachfolgend aufgeführte Anzahl an Pflanzenschutzmeldungen als Pflanzenschutz-Spezial erstellt und an den Abonnementenkreis versandt. Sparte Anzahl der Informationen Landwirtschaft mit Lagebericht 37 Baumschulen 23 Gemüsebau 36 Obstbau 13 Schorfwarnhinweise 29 Zierpflanzenbau 30 Haus- und Kleingarten: Abo Münster Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst Vom Fachbereich Gartenbau wird der Gartenbau-Informationsdienst für Gemüse und Spargel an die Beratungskunden im Abonnement herausgegeben. Der Sachbereich Gemüsebau des Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und fachlichen Betreuung dieses Informationsdienstes. In 2012 wurden 50 Gemüsebaufaxe und für den Spargelanbau 18 Faxe versandt. (J. Keßler)

195 189 Vom Referat Unternehmensberatung wird der Ackerbau-Informationsdienst für die landwirtschaftlichen Kulturen an die Berater und Beratungskunden im Abonnement herausgegeben. Der Fachbereich Ackerbaubau und Grünland des Pflanzenschutzdienstes beteiligte sich an der Erstellung und fachlichen Betreuung dieses Informationsdienstes. (Dr. A. Dissemond) Name BEHR, K.-J., BENKER DR., M., DISSEMOND DR., A., FURTH, U., HANHART, H., HEINRICHS, C., KLINGENHAGEN, G., WINKELHEIDE, E. ENGEL DR., A., JUNG, R., KRETSCHMANN, W., RÖVEKAMP-STROOP, I. JUNG, R. RUISINGER, M. RUISINGER, M. RUISINGER, M. SACHBEREICH ZIERPFLANZENBAU Informationsdienst Ackerbau NRW 38 Ausgaben Wöchentliche Beiträge zu den Informationsdiensten Gartenbau - Beerenobst, 29 Beiträge - Baumobst, 27 Beiträge - Geschützter Anbau Beerenobst, 24 Beiträge - Ökologischer Beerenanbau, 27 Beiträge - Schorfwarndienst, 29 Beiträge Der Tipp für den Kunden: Monatlicher Tipp im Gartenbau-Informationsdienst Gemüse-Fax, 15 Beiträge Zierpflanzen-Fax, 32 Beiträge Öko-Fax, 7 Beiträge Beteiligung an der Erstellung und fachliche Betreuung der Informationsdienste 8.2 Vorträge BENKER DR., M. Novellierung des Pflanzenschutzrechts Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Von Colletotrichum bis Silberschorf optische Mängel der Kartoffelschale Vorstellung D & I Versuche Kartoffeln 2012 Winterveranstaltung 2012, Rheinischer Landwirtschafts- Verband e.v., Kreisbauernschaft Köln/Rhein-Erft-Kreis e.v., Ortsbauernschaft Köln rrh.-porz,köln Kartoffeltagung Naturland 2012, Freckenhorst LAP-Tagung NRW, Münster Pflanzenschutz in Kartoffeln 2012 Kartoffeltagung UK Beyer, Geldern Aktuelles im Bereich Pflanzenschutz Kartoffeltagung UK Hamm, Nettetal Problemlösungen für 2012

196 190 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Pflanzenschutz in Kartoffeln 2012 Kartoffeltagung UK Pollert, Borken Alternaria-Ergebnisse NRW 2011 Erkenntnisse aus 2 Jahren ITCAN- Anwendung in NRW Neues zur Keimhemmung mit ITCAN Neue Erkenntnisse zum Auftreten von Trichodorus und Tobacco rattle Virus Neue Versuchsergebnisse zu Alternaria Neue Versuchsergebnisse zur Beizung und Ortiva- Furchenbehandlung Aktuelles aus dem Pflanzenschutz Kartoffeln Vorstellung Kartoffelberatung in NRW Kartoffeln: Pilzliche Krankheiten, Prognosemodelle, Aktuelles zu Aufzeichnungspflicht und Abstandsregelungen Kartoffeln: Bakterienkrankheiten, Viruskrankheiten, wichtige Hygienemaßnahmen, Quarantänemaßnahmen Kartoffeln: Tierische Schaderreger, Drahtwurmbekämpfung mit Goldor Bait, Herbizidschäden durch Simplex Kartoffeln: Beizmaßnahmen, Keimhemmung, Sikkation, wichtige Anbaumaßnahmen Probleme in Kartoffeln in NRW Silberschorf und Colletotrichum Biologie, Infektionswege, Bekämpfung Aktuelles zu Itcan, Alternaria und Sikkation Maleinsäurehydrazid Neues Verfahren zur Keimhemmung in Kartoffeln Vorstellung LWK-NRW, Kartoffelteam und -versuche Aktuelle Erkenntnisse zu Tobacco rattle Virus DPG-Projektgruppe Kartoffeln, Braunschweig DPG Projektgruppe Kartoffeln, Braunschweig Beratertagung Kartoffeln, Ostinghausen Beratertagung Kartoffeln, Ostinghausen Beratertagung Kartoffeln, Ostinghausen Beratertagung Kartoffeln, Ostinghausen Veranstaltung ehemaliger Landwirtschaftsschüler Bergheim, Lüxheim Workshop Kartoffeln: Neue Prognosemodelle und Online- Beratung, ISIP/ZEPP, Bonn Vorlesung im Modul Kartoffelproduktion, Masterstudiengang Agrarwissenschaften, Georg-August- Universität Göttingen Vorlesung im Modul Kartoffelproduktion, Masterstudiengang Agrarwissenschaften, Georg-August- Universität Göttingen Vorlesung im Modul Kartoffelproduktion, Masterstudiengang Agrarwissenschaften, Georg-August- Universität Göttingen Vorlesung im Modul Kartoffelproduktion, Masterstudiengang Agrarwissenschaften, Georg-August- Universität Göttingen Besuchergruppe Europlant, Erzeugergemeinschaft Ostthüringen Veranstaltung Lünekartoffel Vertrieb GmbH & Co. KG, Amelinghausen Feldtag UK Pollert, Borken DPG-Pflanzenschutztagung, Braunschweig Fachgespräch mit Weuthen, Bonn Fachgespräch mit Europlant, Weuthen, DuPont, ISK, JKI, Berater NRW

197 191 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Differenzierungsmöglichkeiten und Schulung der Mitarbeiter der Vorstellung aktueller Versuchsergebnisse zu Silberschorf und Colletotrichum Schweizer Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften Bern, Bonn bis Sachkundenachweis für Technikertagung, Ostinghausen Versuchstechniker Tobacco Rattle Virus Erfahrungen aus drei Versuchsjahren Erkenntnisse und Lösungsansätze aus Versuchen zur Eindämmung von Silberschorf und Colletotrichum in Deutschland Möglichkeiten und Grenzen des Produktes: Erkenntnisse aus Versuchen mit Maleinsäurehydrazid in Deutschland Aktuelle Versuchsergebnisse zu Maleinsäurehydrazid BÖHMER PROF. DR., B. GPZ-Wintertagung Kartoffeln, Göttingen Weiterbildungstreffen Profigruppe Kartoffelbau, Strickhof, Lindau Schweiz Weiterbildungstreffen Profigruppe Kartoffelbau, Strickhof, Lindau Schweiz Informationsveranstaltung Pflanzenschutzindustrie, Nettetal bis Das neue Pflanzenschutzgesetz und seine Auswirkungen auf den (Beeren) Obstanbau Was bringt uns das neue Pflanzenschutzgesetz? Was bringt uns das neue Pflanzenschutzgesetz? Möglichkeiten des mobilen Monitorings Pflanzenschutz - Quarantäneschadorganismen / Importkontrollen - Stand der Diskussionen zur Sachkunde sowie zur Änwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Für die Öffentlichkeit bestimmte Flächen Der Beitrag der öffentlichen und privaten Pflanzenschutzberatung sowie der Universitäten für die Einführung von kulturpflanzen- oder sektor-spezifischen Leitlinien zum integrierten Pflanzenschutz DISSEMOND DR., A. Aktuelle Fragen zum Pflanzenschutz Beerenobstseminar mit Generalversammlung, Landesverband Obstbau Westfalen-Lippe und LWK-NRW, GBZ Münster-Wolbeck Rheinischer Gemüsebautag 2012, GBZ Straelen-Auweiler Westfälisch-Lippische Gemüsebaufachtagung 2012, GBZ Münster-Wolbeck Beratertagung Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Düsse Kreisgärtnermeistertagung/ Beirat Gartenbau Fachgespräch Kulturpflanzen- oder sektorspezifische Leitlinien zum integrierten Pflanzenschutz, JKI Berlin-Dahlem Tagung Zuckerrüben-Anbauberater, Düren (Multiplikatoren)

198 192 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Neues Pflanzenschutzgesetz. AG Pflanzenschutz Rhein-Sieg, Einträge in Gewässer vermeiden Bonn-Roleber (Landwirte) Was bringt das neue Landw. Kasino Köln, Pflanzenschutzgesetz Stommeln (Landwirte) Konsequenzen des neuen Unternehmensberatung Pflanzenschutzgesetzes für die Praxis Kartoffelanbau Rheinland-Mitte, Nettetal (Landwirte) Wichtige Änderungen im neuen Wasserkooperationen Moers-Vinn Pflanzenschutzgesetz Aktuelles zum neuen Pflanzenschutzgesetz 2012, Glyphosat bewerten Konsequenzen des neuen Pflanzenschutzgesetzes für die Praxis Konsequenzen des neuen Pflanzenschutzgesetzes für die Praxis Das neue Pflanzenschutzgesetz - Welche Änderungen sind zu erwarten, Aktuelles zu Glyphosat Neues Pflanzenschutzgesetz - mit welchen Änderungen muss der Anwender rechnen. Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln (Metaboliten) Konsequenzen für die Anwendung von PSM Frühjahrsempfehlungen Aktuelle Projekte im Pflanzenschutz Aktuelle Situation im Pflanzenbau und Pflanzenschutz Aktuelle Situation im Pflanzenbau und Pflanzenschutz Ergebnisse des Fusarium- Monitorings bei Triticale und Winterweizen in NRW. Mulchertest zur Stoppelbearbeitung in Mais Aktuelle Situation im Pflanzenbau und Pflanzenschutz Zielgerichteter Pflanzenschutz in Getreide und Zuckerrüben Feldbegehung Das neue Pflanzenschutzgesetz Zielgerichteter Pflanzenschutz in Getreide Versuchsbegehung Pflanzenschutz in Nachwachsenden Rohstoffen und Süsselheide,Moers (Landwirte) Wasserkooperation Kempen- Vinnbrück, Kempen (Landwirte) Wasserkooperation Schwalmtal, Vogelsrath (Landwirte) AG Ackerbau Mettmann, Essen (Landwirte) Regionale Arbeitsgemeinschaft Köln- Aachener Bucht, Wasserkooperationen, Düren (Multiplikatoren) Wasserkooperation Kevelaer, Kevelaer (Landwirte) Tagung Pflanzenbau- und schutzberater LWK-NRW, Düsse (Multiplikatoren) Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberater Rheinland, Kerpen-Buir (Multiplikatoren) Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberater Rheinland, Dülmen-Merfeld (Multiplikatoren) Tagung Mehrländer-AG Mykotoxine, Potsdam (Multiplikatoren) Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberater Rheinland, Lage-Heiden (Multiplikatoren) AKI Ackerbau Nörvenich (Landwirte) Regionale Arbeitsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, Wasserkooperationen, Brakel (Multiplikatoren) AKI Ackerbau, Buir (Landwirte) Beirat für Landbau und Pflanzenschutz, Klein-Altendorf (Multiplikatoren)

199 193 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Feldtag, ca. 300 Buir (Landwirte) Zielgerichteter Pflanzenschutz in Zuckerrüben (Zusatzstoffe, Gerätereinigung) Zielgerichteter Pflanzenschutz in Gerste (Krankheits- und Schädlingsbekämpfung) Zielgerichteter Pflanzenschutz - Was leisten Zusatzstoffe Pflanzenschutz in Wasserschutzgebieten: Glyphosat und Metaboliten Neues Pflanzenschutzgesetz Aktuelles zu Glyphosat Herbstempfehlungen Projekte im Nationalen Aktionsplan Faule Rüben Welche Ursachen kommen in Frage Pflanzenschutz in Wasserschutzgebieten: Chloridazon Problematik und Alternativen Das neue Pflanzenschutzgesetz Konsequenzen für die Beratung Pflanzenschutz in Wasserschutzgebieten: Chloridazon Problematik und Alternativen Bericht von der Fachreferententagung Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland Feldtag, Beckrath (Landwirte) Feldtag, Neukirchen-Vluyn (Landwirte) Wasserkooperation Urfeld, Bornheim (Landwirte) Tagung Berater Wasserrahmenrichtlinie (Multiplikatoren) Tagung Pflanzenbau- und schutzberater LWK-NRW, Düsse (Multiplikatoren) Rübenfeldtag, Neuß-Waraode (Landwirte und Lohnunternehmer) Wasserkooperation Sprecherrat Allerheiligen, Grevenbroich (Landwirte und Multiplikatoren) Tagung Kooperationsberater Wasserschutz in NRW, Düsse (Multiplikatoren) Wasserkooperation Allerheiligen, Grevenbroich (Landwirte) LAP-Informationsveranstaltung Köln- Aachener Bucht, Bergheim-Zieverich (Multiplikatoren) ca ca ENGEL DR., A. Neues zur Pflanzenschutzmittelzulassung und Tagungsband + Moderation Pflanzenschutztag Erfahrungen mit Fontelis im Kernobst, Penthiopyrad in Versuchen von Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) Ergebnisse zu neuen Produkten aus der Mittelprüfung Neues PSM-Gesetz und Aktuelles zu Pflanzenschutzmittelzulassungen im Weinbau Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln - Ermittlung möglicher Ursachen und Erarbeitung geeigneter Maßnahmen für die ermittelten Kritischen Bereiche Pflanzenschutztag Obstbau, Bonn-Röttgen DuPont Fachdiskussion Kernobst 2012, Potsdam Infoabend Pflanzenschutz der Fachgruppen Obstbau Bonn Rhein-Sieg, Witterschlick Industrietag Obstbau, Fortbildung der Obstbauberater der LWK-NRW, Köln-Auweiler Winzerschulung, Oberdollendorf Arbeitsgruppe Task Force Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln, Berlin

200 194 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Status der Fliegenbekämpfung bei Kirschen Sommertagung Arbeitskreis Steinobst der Bundesfachgruppe Obstbau, Krefeld Bericht über die 5. Tagung der Arbeitsgruppe Gartenbau der ZEPP (Zentralstelle der Länder für EDVgestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz). Stand der neuen Schorf- und Apfelwicklerprognosemodellen Bienenschutz aus Sicht des PSD - Grundlagen - Problemkulturen - Lösungen - Bienenschaden, was nun? Bodenbürtige Schaderreger Das Problem mit den Engerlingen FURTH, U. Pflanzenschutztagung Kern- und Steinobst, Grünberg Beratertagung Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Haus Düsse Pflanzenschutztagung Beerenobst, Grünberg bis Ergebnisse zum Maiszünslerauftreten in 2012 Beratertagung, Haus Düsse HAKL DR., U. Möglichkeiten der Bestimmung von Schädlingen durch die phytosanitären Inspektoren bei der Kontrolle HANHART, H. Fungizid- und Wachstumsreglerstrategien im Getreideanbau 2012 Vorstellung von Versuchsergebnissen und hieraus abgeleitete Praxisempfehlungen im Anbaujahr 2012 Erfahrungen aus der Versuchstätigkeit mit Fungiziden im Mais Was bringen Fungizide im Mais fünfjährige Versuchsergebnisse der LWK-NRW Inspektorenschulung, Münster-Wolbeck Wintertagungen der LWK in NRW, 15 Veranstaltungen Beraterfortbildungen auf Haus Düsse BASF Mais Expertenforum, Fuda Pflanzenschutztagung des DMK, Offenburg / Frühjahr/ 40 Herbst bis HEINRICHS, C. Aktuelle Situation bei nematodenresistenten/toleranten Zuckerrüben Ergebnisse der D+I Zuckerrübenversuche 2010 Weiterentwicklung der nematodenresistenten/toleranten Zuckerrübensorten Arbeitskreis Nematoden Rheinland, Elsdorf (Multiplikatoren) Sitzung des ARGE Beirates, RRV-Haus, Bonn (Multiplikatoren) Tagung Kreisstelle Euskirchen und P&L Euskirchen, Weilerswist (Landwirte)

201 195 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Feldbegehung Zuckerrüben Zuckerrübenverband Kassel, Herbizid-Empfehlung 2012 Warburg und Soest (Landwirte) Zielgerichteter Pflanzenschutz in Feldtag, Zuckerrüben Buir (Landwirte) Versuchsbegehung Herbizide in Arbeitsgemeinschaft Zuckerrüben Zuckerrüben 2012 Rheinland, Golzheim, Eschweiler (Multiplikatoren) Herbizideinsatz in Zuckerrüben Feldtag, Mittelvergleiche Neue Herbizide im Zuckerrübenanbau Versuchsergebnisse 2012 Faule Rüben Welche Ursachen kommen in Frage Wie kann mit der Zuckerrübensorte auf Pflanzenschutzprobleme reagiert werden Pflanzenschutz in Wasserschutzgebieten: Chloridazon Problematik und Alternativen Fachgespräch Zucker, Erfahrungen aus dem Anbaujahr 2012 HENNES, W. Beckrath (Landwirte) Tagung Pflanzenbau- und schutzberater LWK-NRW, Düsse (Multiplikatoren) Rübenfeldtag, Neuß-Warode (Landwirte und Lohnunternehmer) Technikertagung LWK-NRW, Düsse (Multiplikatoren) Wasserkooperation Allerheiligen in Grevenbroich (Landwirte) P&L Appeldorn, Kalkar (Multiplikatoren) Fachgespräch Zucker, Erfahrungen aus dem Anbaujahr 2012 Berichte aus dem Minor Uses Working Group Aktuelles aus dem Pflanzenschutz Aktuelle Zulassungssituation und rechtliche Neuerungen HERFARTH, F. P&L Appeldorn, Kalkar (Multiplikatoren) Unterarbeitskreis Lückenindikation Nicht-Rückstandsrelevante Kulturen Arbeitskreis Koordinierung Zierpflanzenversuche Ortsbauernschaft Bornheim, Alfter Krankheiten und Schadsymptome in Weihnachtsbaumkulturen - erkennen und beurteilen GBZ Münster-Wolbeck HEUPEL DR., M. Das Auftreten von Rotfäule im Jahr 2011 Bakterielle und pilzliche Fäulniserreger an Kartoffeln Dickeya spec. als neue Herausforderung für den Kartoffelanbau Dickeya als neue Herausforderung Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau, Bonn NORIKA-Kartoffeltagung Beratertagung Kartoffeln, Landwirtschaftszentrum Haus Düsse

202 196 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Informationen zum Schaderregerauftreten im Labor des PSD-Bonn Koordinationstreffen Problematik Falscher Mehltau an Basilikum im ökologischen und integrierten Anbau New and uncommon Diseases in the European Mycological Network, Rhineland area Torun, Polen Taxonomische Neuerungen bei Schaderregern Dienstbesprechung, PSD-NRW Starkes Auftreten von Pseudomonas Jahrestagung DPG-Arbeitskreis syringae pv. aesculi an Kastanien Phytobakteriologie Das Labor des Besuch des neuen Jahrgangs LTA Pflanzenschutzdienstes Ausbildung, PSD-NRW, Bonn Tobacco rattle virus Unter- Tobacco rattle virus - Fachgespräch, suchungen im Pflanzenschutzdienst Bakterielle und pilzliche Erkrankungen an Kastanien in Meerbusch 2012 Frostschaden an Erdbeerpflanzen oder doch Phytophthora? Aktuelles zur Diagnostik Pflanzenkrankheiten (Fusarien an Kulturpflanzen, Pseudomonas an Weizenähren) Aktuelles zur Diagnostik Pflanzenkrankheiten (Fusarien an Kulturpflanzen, Pseudomonas an Weizenähren) Was passiert mit den Bäumen in NRW? Kastaniensterben, Eschensterben, Platanenschäden.. JUNG, R. PSD-NRW, Bonn Informationsveranstaltung für Bürger zum Kastaniensterben, Rathaus Meerbusch Frostschadentag, Altstadthotel Versmold Technikertagung, Landwirtschaftszentrum Haus Düsse Beratertagung Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Landwirtschaftszentrum Haus Düsse Personalversammlung und Dienstbesprechung, PSD-NRW, Bonn Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobst Aktuelles zum Pflanzenschutz im Strauchbeerenobst Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobst Aktuelles zum Pflanzenschutz im Obstbau Aktuelles zum Pflanzenschutz im Obstbau Aktuelles zum Pflanzenschutz im Obstbau Aktuelle Versuchsergebnisse des PSD-NRW Aktuelles zum Pflanzenschutz im Strauchbeerenobst Aktuelle Versuchsergebnisse des PSD-NRW Aktuelle Versuchsergebnisse des PSD-NRW Beerenobsttag Fachgruppe Niederrhein, Kempen Beerenobsttag Bundesfachgruppe Obstbau, Bildungsstätte Grünberg Beerenobsttag Fachgruppe Obstbau Bonn-Rhein-Sieg,GBZ Köln-Auweiler Pflanzenschutzabend Fachgruppe Obstbau Bonn-Rhein-Sieg, Bornheim Pflanzenschutztag Fachgruppe Niederrhein, Kempen Pflanzenschutzabend Raiffeisen Voreifel-Ahr, Gelsdorf Pflanzenschutztagung Kern- und Steinobst, Bildungsstätte Grünberg Beerenobsttag Bundesfachgruppe Obstbau, Bildungsstätte Grünberg Pflanzenschutzgespräch Bayer, DLR Neustadt Pflanzenschutztagung Beerenobst, Bildungsstätte Grünberg bis

203 197 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl KEßLER, J. NRW-Gemüsebaufeldtag: Rückblick und Ausblick Pflanzenschutz im Gemüsebau Aktuelle Zulassungssituation und Problemfelder im Industriegemüseanbau KLATT, J. Rheinischer Gemüsebautag 2012, Straelen Jahresversammlung Gemüsebau- Fachgruppe Rheinland-Süd, Bornheim Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Pflanzenschutz im Vertragsgemüse, Grevenbroich Rhizoctoniabekämpfung bei Hortensien Bernsteinschnecken an Farnen und ein daraus resultierendes Problem Effektivität von Raubmilben unter dem Einfluss von Beauveria bassiana. Botrytisbekämpfung bei Hortensien und Versuche zur Verträglichkeit von PSM bei 'Chique' Aktuelles zur Thripsbekämpfung an Zierpflanzen UK Hortensien NRW, Straelen Dienstbesprechung des Beratungsteams Zierpflanzenbau der LWK-NRW, Herford Bundesberatertagung Zierpflanzenbau UK Hortensien NRW, Lengerich 13. Pflanzenschutz- und Zierpflanzentag der LAGF Brandenburg und Katz Biotech AG, Großbeeren KLINGENHAGEN, G. Clearfield, Einschätzung des amtlichen Dienstes 2011 ein außergewöhnliches Schädlingsjahr 2011 starkes Auftreten von Schädlingen im Kreis Höxter. Unkrautbekämpfung in Getreide Raps und Mais Unkrautbekämpfung in Getreide und Mais Unkrautbekämpfung im Getreide im Jahr 2012 Clearfield, Fortschritt oder Rückschritt Schädlingskontrolle im Raps, Clearfield ein neues Herbizidsystem Pflanzenschutzsaison 2012 Einsatz von Fungiziden und in Getreide und Mais DLG-Wintertagung, Fachausschuss Pflanzenschutz, Münster Pflanzenschutztagung, Herford Pflanzenschutztagung, Höxter Pflanzenschutztagung, Paderborn Pflanzenschutztagung, Steinfurt DLG-Technikertagung, Soest Pflanzenschutztagung, Unna Felder / Lohnunternehmer, Nordwalde Pflanzenschutztagung, Coesfeld-Lette

204 198 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Was bringen neue Fungizide in Pflanzenschutztagung, Getreide. Fungizideinsatz jetzt auch im Mais? Münster Unkrautbekämpfung im Mais Pflanzenschutztagung, aktuelle Versuchsergebnisse Unkrautbekämpfung im Mais Clearfield eine neues Herbizidsystem für Raps Schädlingskontrolle in Getreide, Raps und Mais Neue Präparate Resistenzentwicklung Unkrautkontrolle in Getreide, Raps und Mais. Comparison of different black-grass populations (Alopecurus myosuroides Huds.) in their susceptibility to herbicides under field conditions Occurrence of horse nettle (Solanum carolinense L.) in North Rhine- Westfalia Erstauftreten von ALS-resistenter Vogelmiere (Stellaria media) in Deutschland Aktuelles zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz 2 Poster zum Thema Clearfield Raps Herbizidresistenzen vermeiden Unkrautbekämpfung in Getreide, Raps und Mais. Rapsschädlinge, was kommt in 2012 auf uns zu. KLUG DR., M. Warendorf Pflanzenschutztagung, Gütersloh Pflanzenschutztagung, Soest, Oestinghausen Pflanzenschutztagung Soest, Erwitte Pflanzenschutztagung Hochsauerlandkreis, Bestwig Pflanzenschutztagung Minden-Lübbecke, Frotheim Deutsche Unkrauttagung, Braunschweig Deutsche Unkrauttagung, Braunschweig Arbeitskreis Unkrautresistenz, Braunschweig Feldtag, Buir Pflanzenschutztagung, Braunschweig Arbeitsgemeinschaft konservierenden Bodenbearbeitung, Fulda Pflanzenschutztagung Lippe, Matdorf bis Neophyten Eine Gefahr für Natur und Gesundheit Die Pseudomonas-Rindenkrankheit der Roßkastanie Ausbreitung, Gefahrenpotential und Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in NRW Neozoen an Gehölzen Einwanderungsland Deutschland Messe Frühling Blumen Freizeit, Münster Tagung Umweltgerechter Pflanzenschutz und Pflanzenbau in Haus und Garten, Veitshöchheim Fachgespräch Eichenprozessionsspinner, Berlin III. Essener Baumtag, Essen

205 199 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl KRAMER, H. Düsen- und Pflanzenschutztechnik Paderborn optimal einsetzen Applikationstechnik und rechtliche Steinfurt Vorgaben im Pflanzenschutz Neue Trends in der Essen Pflanzenschutztechnik Erfahrungsaustausch Pflanzenschutztechnik Rietberg nach der Agritechnica Entwicklungen in der Anwendungstechnik Unna kritisch betrachtet Erfahrungsaustausch Pflanzenschutztechnik Steinfurt nach der Agritechnica Applikationstechnik und rechtliche Münster Vorgaben im Pflanzenschutz Applikationstechnik und rechtliche Warendorf Vorgaben im Pflanzenschutz Entwicklungen in der Anwendungstechnik Selm kritisch betrachtet Pflanzenschutztechnik - Aktuelle Soest Trends Pflanzenschutztechnik - Aktuelle Erwitte Trends Modern und leistungsfähig - Neue Zülpich Trends bei Feldspritzen Modern und leistungsfähig - Neue Grevenbroich Trends bei Feldspritzen Optimierung der Applikationstechnik Geldern im Kartoffelanbau Optimierung der Applikationstechnik Viersen im Kartoffelanbau Reinigen von PSM-Kanistern über Alpen die Einspülschleuse Authorization of inspection facilities Lana (I) and workshops Neuerungen im Pflanzenschutzrecht Warendorf und aktuelles aus der Pflanzenschutztechnik Neue Trends in der Pflanzenschutztechnik Vettweiß was können moderne und leistungsfähige Pflanzenschutzspritzen heute leisten Herbizidmaßnahmen - Nur eine Frage der richtigen Mittelwahl? Gaste Düsentechnik und Abstandsauflagen Riswick Düsentechnik und Abstandsauflagen Riswick Applikationstechnik im Weihnachtsbaumanbau Niederlandenbeck Kontinuierliche Innenreinigung Griesheim Abdriftschäden an den Kulturen Bonn

206 200 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl NENNMANN, H. Biologischer Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau Möglichkeiten zur nachhaltigen Bekämpfung von Schädlingen Aktueller Pflanzenschutz in Phalaenopsis Ausgewählte Pflanzenschutzprobleme auf dem Friedhof: was tun? Ergebnisse aus Pflanzenschutzversuchen in Orchideenkulturen Weiße Fliegen im Zierpflanzenbau Einfuhr von Jungpflanzen aus Drittländern aus Sicht des Pflanzenschutzes Schädlinge erfolgreich mit Nützlingen bekämpfen Integrierter Pflanzenschutz an Stauden und Gehölzen Aufgaben und Tätigkeit eines Beraters im PSD-NRW RADTKE, E. Projekt ProGemüse - Erste Ergebnisse Standortsicherung und Produktivitätssteigerung der Gemüseverarbeitenden Industrie im deutschniederländischen Grenzraum Erdbeeranbau wenn der Fruchtwechsel schwierig wird, Tagetes-Einsaat Wirkung verschiedener Zwischenfrüchte auf die Besatzdichte pflanzenparasitärer Nematoden Schadschwelle von Pratylenchus penetrans an Möhren im Freiland REICHEL, F. Pflanzenschutzrecht, Einsatz von Herbiziden, Probleme im kommunalen Bereich Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Ahlemer Seminare, Betriebsleitertag Produktion, LVG Hannover-Ahlem Arbeitskreis Phalaenopsis im Verband Deutscher Orchideenbetriebe VDOB, Leiden, Niederlande 15. Fachseminar Pflanzenschutzberatung, Forschungsanstalt für Gartenbau, Weihenstephan VDOB-Mitgliederversammlung, AK Phalaenopsis, Bremen Fortbildung des Pflanzengesundheitsdienstes NRW, Münster-Wolbeck Herbsttagung der Fachgruppe Jungpflanzen im ZVG, Bad Kreuznach Ahlemer Poinsettientag, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, LVG Hannover-Ahlem 13. Pflanzenschutztag, LAGF Großbeeren und Katz Biotech AG, Großbeeren Gastreferentenreihe Berufsbild Gartenbau, Hochschule Osnabrück 10. Möhrennachmittag, Köln-Auweiler Rheinischer Gemüsebautag, Straelen 37. Beerenobsttag, Köln-Auweiler Arbeitskreis Nematologie, Berlin 58. Deutsche Pflanzenschutztagung, Braunschweig Treffen der Bauhofleiter im Kreis Lippe, Lemgo bis

207 201 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Neophytenbekämpfung in der Praxis Gartenamtsleiterkonferenz NRW, Hamm Änderung PflSchG, Ausnahmegenehmigungen, Kommunaltag der Agravis-Technik, alternative Verfahren Borken Änderung PflSchG, Ausnahmegenehmigungen, alternative Verfahren Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Münster RENKER, G. Bekämpfung Anoplophora glabripennis / A. chinensis am Bsp. NRW - Mitarbeiterschulung Q-Detect neue Maßnahmen zum Nachweis von Quarantäneschaderregern RÖVEKAMP-STROOP, I. Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen PSD-Bremen Workshop für Pflanzengesundheitsinspektoren Pflanzengesundheitliche Kontrollen, JKI-Braunschweig bis Lehrgang Zertifzierte Fachkraft für Spargel-, Erdbeer- und Beerenobstanbau Lehrgang Zertifzierte Fachkraft für Spargel-, Erdbeer- und Beerenobstanbau Kernobsttag mit Schnittkurs des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW Beerenobstseminar mit Generalversammlung des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW Überbetriebliche Ausbildung von Auszubildenden Obstbau, NRW Beerenobsttag der Fachgruppe Obstbau Bonn / Rhein-Sieg Erdbeerfachtagung, Hessischer Landesverbandes für Erwerbsobstbau Pflanzenschutz im Beerenobst, Teil I und II, Erdbeeren, GBZ Münster-Wolbeck Pflanzenschutz im Beerenobst, Teil III, Strauchbeeren, GBZ Münster-Wolbeck Pflanzenschutz im Kernobst 2012, Blutlausproblematik und Änderungen in Zulassung und Gesetzgebung, Baumschule & Obstbaubetrieb Abel, Möhnesee - Stockum Pflanzenschutz Beerenobst, Zulassungsänderungen, Versuchsergebnisse Insektizide Erdbeeren, Stichwort Fruchtfliegen, GBZ Münster Wolbeck Pflanzenschutz im Obstbau (Grundsätzliches PS, Kernobst, Steinobst, Strauchbeeren, Erdbeeren tierische Schadorganismen, Erdbeeren pilzliche und sonstige Schadorganismen), GBZ Münster-Wolbeck Xanthomonas fragariae welche Gegenmaßnahmen sind möglich? GBZ Köln-Auweiler Weichhautmilben Lebensweise, Vorbeugung, Bekämpfung -, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Griesheim

208 202 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Steinobsttag des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW Pflanzenschutz im Steinobst, Schildlausproblematik, aktuelle Änderungen, aktuelles zu Fruchtfliegen, Obstbaubetrieb Hof Wickemeyer, Preussisch Oldendorf Praxisseminar Mäusebekämpfung (mit Fallen) des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW Mäusebekämpfung (mit Fallen) des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW Vortrag und Diskussionsabend, Kirsch-Informationszentrum Hagen a.t.w. Vortrag, Erdbeerstammtisch des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe und der LWK-NRW RUISINGER, M. Mäusebekämpfung Beiträge zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln, Obsthof Morries, Ibbenbüren Mäusebekämpfung Beiträge zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln, Obsthof Menke, Warburg-Welda Kirschfruchtfliege Biologie, Auftreten und Möglichkeiten der Bekämpfung im Streuobstanbau und Privatgarten, Kirschinformationszentrum Hagen a.t.w. Aktuelles zum Pflanzenschutz, Obstbaubetrieb Mertin, Dortmund Erfahrungen mit Schlupfwespenmischungen Wasserkooperation Kevelaer gegen Blattläuse Keylaer; Haus Klingenberg, Kevelaer Aktuelles zum Nützlingseinsatz Unternehmerkreis Nützlingseinsatz, Schermbeck Aktuelles zum Nützlingseinsatz Unternehmerkreis Nützlingseinsatz Erste Erfahrungen mit Amblyseius Talk im Turm, limonicus, Erfahrungen mit Basil Protect in Topfkräutern Wintersheim bis Das große Krabbeln unter Folie Beerenobstseminar, Bildungsstätte Grünberg Aktuelles zum Nützlingseinsatz Kreisvereinigung Kleve Basil Protect - Der Schlupfwespenmix Blattlaustag, für Topfkräuter GBZ Köln-Auweiler Orna Protect in Schnittrosen Schnittblumentag, GBZ-Straelen 100 SCHENK, F.-P. Was kommt nach Afalon? Herbizidversuch in Möhren Neues gegen die Möhrenfliege Insektizidversuch in Möhren Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau 10. Möhrennachmittag NRW, Köln-Auweiler 10. Möhrennachmittag NRW, Köln-Auweiler Rheinischer Gemüsebautag, Straelen Westfälisch-Lippischer Gemüsebautag, Münster-Wolbeck

209 203 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Neues Pflanzenschutzgesetz Jahreshauptversammlung AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich Vorstellung ausgewählter Versuche Jahreshauptversammlung aus 2011 AG-Pflanzenschutz, Grevenbroich Aktuelles zum Pflanzenschutz Landesfachgruppe Vertragsgemüse, Willich Versuche mit Pflanzenstärkungsmitteln Jahreshauptversammlung Buir-Bliesheimer Vertrags- gemüseanbauer, Derkum bis Neues Pflanzenschutzgesetz Jahreshauptversammlung Buir-Bliesheimer Vertrags Vorstellung des Fachbereiches Gemüsebau gemüseanbauer, Derkum Einführung der neuen LTA- Schüler/innen, Bonn SCHOLZ-DÖBELIN, H. Praxisversuch 2011: Verbesserte Macrolophus- Entwicklung durch Verblasen des Futters mit Mini-Airbug 20 Jahre Nützlingseinsatz im Gemüsebau am Niederrhein PREV B2 (Orangenöl) gegen Thrips in Porree, Rückstandsfreie Bekämpfungsstrategien SCHRÖDER, A. Tomaten-Unternehmerkreis: Info- Veranstaltung zum Nützlingseinsatz, Straelen 21. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im Gartenbau, Erfurt 21. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im Gartenbau, Erfurt bis bis Westlicher Maiswurzelbohrer Notfallübung: Darstellung einer virtuellen Befallssituation und Umsetzung der Maßnahmen Westlicher Maiswurzelbohrer Monitoring 2012 Kartoffelzystennematoden Monitoring 2012 Diabrotica Rückblick 2012, Erfahrungen mit Smartphones Kreisstelle Steinfurt Münster Weiterbildung PGD Münster-Wolbeck SCHULZE BISPING, T. Verbreitung von Ungrassamen durch die Verbringung von Gärsubstrat STUCH, M. Beratertagung, Düsse bis Gemüsetag NRW Applikationstechnik im Gemüsebau Gewässerschutz u. Pflanzenschutz Biofiltersysteme im Gartenbau, Bonn Wasserkooperation, Beratertagung Biofiltersysteme, Köln-Auweiler

210 204 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Syngentaveranstaltung Gemüse Demo - kontinuierliche Innenreinigung - Feldspritzen Wasserkooperationsveranstaltung Innenreinigung Biofiltersysteme in der Landwirtschaft, Kleve Gemüsebauveranstaltung Applikation im Gemüsebau, Vettweiß Feldtag Demo kontinuierliche bis 150 Innenreinigung, Bernburg Fachkraft für Agrarservice Schulung und Vortrag bis 50 Pflanzenschutztechnik Maschinenvorführung Arbeitskreis Weihnachtsbäume, Weihnachtsbaumkulturen Hochsauerlandkreis Apfeltag Demo Düsentechnik, Klein-Altendorf VIETMEIER, A. Rechtliche Grundlagen des Pflanzenschutzes Rechtliche Grundlagen des Pflanzenschutzes Aktuelles zum Pflanzenschutz im Gemüsebau Rechtliche Grundlagen des Pflanzenschutzes WILKE, R. Grundlehrgang für Kleingarten- Fachberater, Lünen Grundlehrgang für Kleingarten- Fachberater, Lünen Westfälisch-Lippischer Gemüsebautag, Münster-Wolbeck Grundlehrgang für Kleingarten- Fachberater, Lünen Informationen zu Colletotrichum gloeosporioides an Gaultheria procumbens Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Moorbeetpflanzen Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Friedhöfen Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Moorbeetpflanzen Welche Pflanzenschutzmittel können als Ersatz für Confidor (Imidacloprid) verwendet werden? Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Zierpflanzen Neues Pflanzenschutzgesetz Versuchsergebnisse Bekämpfung Weiße Fliegen im Zierpflanzenbau Informationsgespräch der Sondergruppe AZERCA (ZVG), GBZ-Straelen Topfpflanzentag 2012, GBZ-Straelen Wintertagung des Verbandes Rheinischer Friedhofgärtner 2012, Kaarst Informationsnachmittag der AZERCA West, GBZ-Straelen Wasserkooperation Kleve, Kleve Kreisvereinigung Kleve-Nord, Kleve Kreisvereinigung Köln, GBZ Köln-Auweiler Fachgespräch Weiße Fliege beim JKI, Braunschweig bis Aktuelles zum Pflanzenschutz bei 2- jährigen Zierpflanzen Tag der offenen Tür, Fa. Florensis, Österreich Aktuelles zum Pflanzenschutz Tulpenclub NRW Rückstandskontrollen im Bundesberatertagung der 30 Zierpflanzenbau NRW in 2011 Zierpflanzenbauberater, Oversee bis

211 205 Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl Beobachtungen zum Auftreten eines Fachgespräch Beratung und Praxis; Triebsterbens an Erica carnea und Erica x darleyensis GBZ-Straelen Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Fachgruppe Rosen der LWK-NRW, Rosen Düsseldorf-Dormagen Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Friedhöfen AFK-Börse der Kölner Friedhofsgärtner, Köln Aufgaben des Fachbereiches 32.7 Neue LTA`s im Pflanzenschutzdienst des PSD-NRW Aktuelle Versuche des PSD-NRW im Zierpflanzenbau Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Cyclamen persicum Chemischer Pflanzenschutz bei Schnittrosen im Gewächshaus Pflanzenschutzmitteleinsatz bei verschiedenen Temperaturen im Zierpflanzenbau Aktuelles zum Pflanzenschutz bei AZERCA-Kulturen Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Zierpflanzen Aktuelles zum Pflanzenschutz Talk im Turm (Treffen von Gemüse- und Zierpflanzenbauberater aus BRD, Österreich und Schweiz) Arbeitskreis Cyclamen, Treffen am GBZ-Straelen Schnittblumentag 2012, GBZ-Straelen Generalversammlung der Kreisvereinigung Straelen-Geldern, GBZ-Straelen Herbsttagung der Sondergruppe AZERCA des ZVG, München Kreisvereinigung Düsseldorf, Düsseldorf-Flehe Teambesprechung der Zierpflanzenbauberatung der LWK-NRW 8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien bis x im Jahr 12 BENKER DR., M. BÖHMER PROF. DR., B. Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.v. (DPG) Arbeitskreis für Pflanzenschutz in Kartoffeln Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland des JKI, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.v. (GPZ) Arbeitsgemeinschaft für Kartoffelzüchtung und Pflanzguterzeugung Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.v. (GFP), Abteilung Kartoffeln Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.v. - Fachkommission Phytosanitäre Fragen Fachausschuss Rodentizidresistenz (FARR) Redaktionsausschuss der DLG AgroFood Medien GmbH Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW) Beirat Ackerbau der LWK-NRW Beirat Gartenbau der LWK-NRW Sachverständigenausschuss für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, BVL Arbeitskreis Lückenindikationen nicht-rückstandsrelevante Kulturen Arbeitskreis Lückenindikationen in Gemüsekulturen Fachbeirat zum Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion (ISIP) Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programmen im Pflanzenschutz (ZEPP)

212 206 DISSEMOND DR., A. ENGEL DR., A. HAKL DR., U. HEINRICHS, C. HENNES, W. HEUPEL DR., M. Arbeitstagungen der Leiter der Pflanzenschutzämter Technischer Ausschuss, BVL Arbeitskreis Pflanzenschutz im Haus- und Kleingartenbereich Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW) Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln Forschungsnetzwerk NRW-Agrar DLG Redaktionsbeirat PSP Landesarbeitskreis Pflanzenschutz LAP NRW Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland des JKI, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen und Berichterstattungen im Rahmen der Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM) DPG-Arbeitskreis Biometrie und Versuchswesen Fachbeirat Naturhaushalt, BVL BVL Fachbeirat Verbraucherschutz BVL Unterarbeitskreise Lückenindikationen im Obstbau/im Weinbau BVL Arbeitsgruppe Task Force Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln JKI AK Fachreferenten für Pflanzenschutz im Obstbau/Weinbau Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau) Bundesarbeitskreise Pflanzenschutzberater im Obstbau/im Beerenobst Wissenschaftlicher Beirat Rückstandsfragen QS-GmbH Expertenrunde Feuerbrand Expertenrunde Kirschfruchtfliege, Kirschessigfliege Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und Obstpflanzenzertifizierung (AGMOZ) Versuchsausschuss Ökologischer Obstbau NRW Versuchsausschuss Beerenobst NRW Expertenrunde Integrierter Obstbau der Bundesfachgruppe Koordinierungsausschuss Obstwiesenschutz in NRW Fachgruppe Obstbau Bonn-Rhein-Sieg Arbeitsschutzausschuss der LWK-NRW Stellvertretende Leiterin AK Nematologie (DPG) Mitarbeit im AK QM in der pflanzengesundheitlichen Diagnostik Leiterin Unterarbeitskreis QM Entomologie DPG-Arbeitskreis Nematologie Arbeitsgemeinschaft Nematoden der ARGE-West Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz 1 (Verbundprojekt BMELV u. IfZ) Minor Uses Working Group, ornamental plants Unterarbeitskreis Lückenindikation nicht-rückstandsrelevante Kulturen Arbeitskreis Koordinierung Versuche im Zierpflanzenbau Beirat Biozierpflanzen DPG-Vorstand, Schatzmeisterin DPG-Arbeitskreis Mykologie, stellvertretende Arbeitskreisleitung DPG-Arbeitskreis Bakteriologie DPG-Arbeitskreis Virologie EMN-European Mycological Network Fachreferenten Diagnostik JKI-Arbeitskreis Quarantänebakteriosen

213 207 JUNG, R. KEßLER, J. KLATT, J. KLINGENHAGEN, G. KLUG DR., M. KRAMER, H. LEXIS, U. NENNMANN, H. RADTKE, E. REICHEL, F. RENKER, G. RÖVEKAMP- STROOP, I. SCHENK, F.-P. SCHOLZ-DÖBELIN, H. STUCH, M. Arbeitskreis Qualitätsmanagement Beirat Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe Koordinierungsaussschuss Streuobstwiesen NRW AK Rückstände Bundesfachgruppe Obstbau Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in Grünberg Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den GBZ Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck Unterarbeitskreis Lückenindikation im Gemüsebau Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im Gemüsebau Landesfachgruppe Vertragsgemüseanbau AG Pflanzenschutz im Vertragsgemüse Fachausschuss Insektizidresistenz, JKI-Braunschweig Arbeitskreis Insektizidresistenz, JKI, Braunschweig Arbeitskreis Herbizidresistenz, JKI, Braunschweig Deutsches Maiskomitee, Bonn Fachbeirat Steverkooperation JKI-AK Ambrosia JKI, Fachbeirat Geräte-Anerkennungsverfahren JKI, Länderarbeitsgruppe Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten JKI, Fachreferenten Pflanzenschutztechnik DPG-Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik (Vorsitzender) DPG, Arbeitsgruppe Gerätereinigung DPG, Arbeitsgruppe Innovative Pflanzenschutztechnik DPG, Arbeitsgruppe Düsenwahl IUK Lenkungsausschuss der LWK-NRW DLG, Technik in der pflanzlichen Produktion Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und Obstpflanzenzertifizierung (AGMOZ) Koordinierungsausschuss Oberwiesenschutz in NRW Arbeitskreis Phalaenopsis im VDOB Verband Deutscher Orchideenbetriebe e.v. Jury NRW-GaLaBau-Cup Wettbewerb für Landschaftsgärtner Arbeitstagung der Berater im Biologischen Pflanzenschutz Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft Nachwuchssprecherin Arbeitskreis Wasser- und Pflanzenschutz beim BDEW Arbeitskreis Quarantäne Bakteriosen an Kartoffeln und anderen Kulturen, JKI Experten-Gremium Kontrollierter Integrierter Anbau von Obst in Grünberg Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in Grünberg Bundesarbeitstagung der Beerenobstberater in Grünberg Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den GBZ-Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck Mitarbeit im Vorstand des Landesverbandes Obstbau Westfalen-Lippe Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im Gemüsebau AG Pflanzenschutz im Vertragsgemüse Unternehmerkreise für Tomaten, Schlangengurken, Minigurken und Einlegegurken unter Glas, Kreise KLE, VIE, HS Arbeitsgruppe Biologische Schädlingsbekämpfung im Gartenbau Prüfungsausschuss Zierpflanzenbau Anerkennungskommission Ausbildungswerkstätten Prüfungsausschuss Sachkunde

214 208 VIETMEIER, A. WEIGAND, B. AG Pflanzenschutz im Vertragsgemüse Arbeitskreis Gewässerreinhaltung, BDEW: Stv. Vorsitzende Arbeitskreis Gewässerreinhaltung, Niersverband Arbeitskreis Anpassung der Kontrollverordnung nach Artikel 68 der EG-Verordnung 1107/2009 AG Pflanzenschutzmittel Kontrolle Erstellung eines E-Learning-Programms (Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung) 8.4 Internet Auf über Seiten wurden Information geboten über das Untersuchungs- und Beratungsangebot des Pflanzenschutzdienstes Nordrhein-Westfalen den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den unterschiedlichen Fachsparten besondere Gefährdungen von Pflanzenbeständen durch Schadorganismen, insbesondere auch zum Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera) und zum Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) pflanzengesundheitliche Regelungen beim Import und Export von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen Genehmigungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetzes Anwendungstechnik und Sachkundelehrgänge im Bereich des Pflanzenschutzes u.a. über Prüftermine für Pflanzenschutzgeräte umfangreiche Informationen zum Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten zur Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen Versuchsergebnisse der Demonstrations- und Informationsversuche Aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz Außerdem sind im Internet auf den Seiten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer auch Informationen zu finden, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vermeiden helfen. Die umfangreiche Sammlung von Verfahren und Geräten zur nichtchemischen Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenbewuchs auf befestigten Flächen richtet sich in erster Linie an Kommunen sowie privatwirtschaftliche Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit Pflegeaufträgen für Grundstücke, Parkplätze, Friedhöfe und sonstige öffentliche Flächen. Aber auch private Grundstückseigentümer können hier Alternativen zum verbotenen Einsatz von Herbiziden oder Streusalz finden.

215 209 (S. Bracke) Im Bereich der Quarantäne wurden vorhandene Seiten einzelner Quarantäneschaderreger (Westlicher Maiswurzelbohrer) aktualisiert. Aufgrund der neuen Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der Kartoffelzystennematoden wird bei Speise- und Wirtschaftskartoffeln insbesondere auf die vorgeschriebenen jährlichen Untersuchungen auf Kartoffelzystennematoden hingewiesen. (A. Schröder)

216 210 Die Landwirtschaftskammer NRW beteiligt sich an der ISIP-Beratungsplattform. Im Bereich Pflanzenschutz im Gemüsebau werden, neben aktuellen Hinweisen ca. 70 Kulturdateien betreut. In diesen Listen sind die aktuellen Zulassungen und Genehmigungen der Pflanzenschutzmittel nach Kultur und Schaderreger sortiert. Die Ausweisungen beinhalten zusätzlich alle bisher erteilten einzelbetrieblichen Genehmigungen nach ehemals 18b bzw. neu nach 22.2 Pflanzenschutzgesetz, bezogen auf Nordrhein-Westfalen. Für die Suche nach abgelaufenen und nicht mehr zu Verfügung stehenden Präparaten wird zusätzlich eine Archivfunktion vorgehalten, Neu sind die Rubriken Pflanzenschutz-Spezial und ProGemüse. Unter Pflanzenschutz-Spezial werden die Themen, die unter dem gleichen Namen als Pflanzenschutzhinweise an Abonnementen versandt werden, aufgeführt. In diesen Hinweisen werden aktuelle Pflanzenschutzthemen sowie neue Zulassungen und Genehmigungen aufgegriffen und erläutert. Die Hinweise erscheinen unregelmäßig und richten sich nach den Aktualitäten. In der Saison erscheinen sie im Regelfall einmal wöchentlich. Unter der Rubrik ProGemüse wird auf die im Euregio-Projekt namens ProGemüse erarbeiteten Ergebnisse und auf Versuchsvorhaben hingewiesen. Bei dem Projekt und den entsprechenden Darstellungen geht es um Nematoden an Gemüsekulturen. Vom Interregio-Projekt ProGemüse, an dem die Landwirtschaftskammer mitarbeitet, wird eine Internet-Plattform unterhalten, auf dem die erarbeiteten Projektdaten zur Verfügung gestellt und entsprechend für die Praxisnutzung aufgearbeitet werden. In der Internetdarstellung des Projektes wird über Nematodenarten, das Vorkommen und die Verbreitung im Projektgebiet sowie über Gegenmaßnahmen berichtet. (J. Keßler) Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW bietet seit 2006 erfolgreich Informationen zum Pflanzenschutz in Stauden über ISIP an. Auf der Seite können sich interessierte Gärtner und Firmen registrieren lassen. Die Informationen richten sich vor allem an Gartenbaubetriebe mit Produktion von Stauden, gelegentlich sind auch Informationen zu Kleingehölzen oder Sommertopfpflanzen zu finden. Auch für Gartencenter, GaLaBau und alle Betriebe, die mit Problemen an Stauden zu tun haben, sind diese Informationen von Bedeutung. (H. Nennmann)

217 211 Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz für Kleingärtner auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.v. (BDG). (A. Vietmeier) Rundfunk, Fernsehen, Presse Autoren Titel wo veröffentlicht / gesendet Interview zum aktuellen Westdeutsche Allgemeine Schädlingsbefall Bodenlaus Zeitung & Co. So bekämpfen Sie Ungeziefer im Garten ADAMS, I., HAKL DR., U. BÖHMER PROF. DR., B. Ökologische Standards: Weihnachtsbaum-Erzeuger gehen in die Offensive (Pressegespräch) BÖHMER PROF. DR., B. Neue Ökologie- und Qualitätsstandards für den Weihnachtsbaumanteil im Sauerland (Pressegespräch) Forstbetrieb Josef Mertens, Eslohe Forstwirtschaftsbetrieb Georg Feldmann-Schütte, Oberkirchen Datum

Pflanzenschutzdienst. Jahresbericht 2015

Pflanzenschutzdienst. Jahresbericht 2015 1 Pflanzenschutzdienst Jahresbericht 2015 2 Herausgeber Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - Pflanzenschutzdienst - Postfach 30 08 64 53188 Bonn Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn Telefon 0228 703-0

Mehr

Pflanzenschutzdienst. Jahresbericht 2013

Pflanzenschutzdienst. Jahresbericht 2013 1 Pflanzenschutzdienst Jahresbericht 2013 2 Herausgeber Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - Pflanzenschutzdienst - Postfach 30 08 64 53188 Bonn Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn Telefon 0228 703-0

Mehr

Bekämpfungsschwellen 1.0.3

Bekämpfungsschwellen 1.0.3 Bekämpfungsschwellen 1.0.3 Bekämpfungsschwellen für Massnahmen gegen die Schadorganismen im Feldbau (ÖLN) Definitives Dokument: Gültig ab 2014 Quelle: Arbeitsgruppe für Bekämpfungsschwellen im Feldbau

Mehr

Bekämpfungsschwellen 1.0.3

Bekämpfungsschwellen 1.0.3 n 1.0.3 n für Massnahmen gegen die Schadorganismen im Feldbau (ÖLN) Quelle: Arbeitsgruppe für n im Feldbau (AG BKSF) (Kantonale Pflanzenschutzdienste, HAFL, ACW, ART, AGRIDEA). Definitives Dokument: Gültig

Mehr

Deutscher Wetterdienst zur Pflanzenentwicklung im Sommer 2017 Ins Wasser gefallen - Ernteverzögerungen im Sommer 2017

Deutscher Wetterdienst zur Pflanzenentwicklung im Sommer 2017 Ins Wasser gefallen - Ernteverzögerungen im Sommer 2017 Deutscher Wetterdienst zur Pflanzenentwicklung im Sommer 2017 Ins Wasser gefallen - Ernteverzögerungen im Sommer 2017 Offenbach, 26. September 2017 - Warm, nass aber ausreichend sonnig zeigte sich insgesamt

Mehr

Möglichkeiten zum nachhaltigen Pflanzenschutzmittel-Einsatz

Möglichkeiten zum nachhaltigen Pflanzenschutzmittel-Einsatz Möglichkeiten zum nachhaltigen Pflanzenschutzmittel-Einsatz Prof. Dr. habil. Bernd Freier Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung,

Mehr

Vorstellung des LFI-Projekts Pflanzenschutz-Warndienst

Vorstellung des LFI-Projekts Pflanzenschutz-Warndienst Vorstellung des LFI-Projekts Pflanzenschutz-Warndienst DI Dr. Vitore Shala-Mayrhofer Wintertagung 2018 Fachtag Ackerbau 30.1.2018 Pflanzenschutz Warndienst LE- Projekt des LFI Österreich Bildung Beratung

Mehr

Michael Kraatz Referat Pflanzenschutz

Michael Kraatz Referat Pflanzenschutz Michael Kraatz Referat Pflanzenschutz Pflanzenschutzinformation --- Aufgabe v. Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung Pflanzliche Erzeugung, Referat Pflanzenschutz auf

Mehr

Analyse der möglichen Auswirkungen von Kühlturmschwaden

Analyse der möglichen Auswirkungen von Kühlturmschwaden Analyse der möglichen Auswirkungen von Kühlturmschwaden Bewirtschaftung, Ertrag und Qualität Johann Frahm, Emsdetten Analyse der möglichen Auswirkungen von Kühlturmschwaden Bisherige Untersuchungen Untersuchungen

Mehr

Unkrautdichte in der Felddiagonalen; Erhebung der Unkrautarten und. Generelle Feldeinschätzung und. Disteln). 20 Pflanzen pro m Pflanzen pro m 2

Unkrautdichte in der Felddiagonalen; Erhebung der Unkrautarten und. Generelle Feldeinschätzung und. Disteln). 20 Pflanzen pro m Pflanzen pro m 2 Allgemeine Themen Bekämpfungsschwellen 1.0.3 Bekämpfungsschwellen für Massnahmen gegen die Schadorganismen im Feldbau (ÖLN) Definitives Dokument: Gültig ab 2016 Quelle: Arbeitsgruppe für Bekämpfungsschwellen

Mehr

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Statistisches Bundesamt Fachserie 3 Reihe 3.1.2 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Landwirtschaftliche Bodennutzung Anbau auf dem Ackerland 2015 (Vorbericht) Erscheinungsfolge: jährlich Erschienen am

Mehr

Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei. Pflanzenschutz in Winterraps

Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei. Pflanzenschutz in Winterraps Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Pflanzenschutz in Winterraps Veelböken, 01.06.2016 Erntejahr 2016 Ein Jahr der Probleme Rhizoctonia spp. bodenbürtiger Erreger von Auflauf-

Mehr

Kulturpflanzen und Bienen

Kulturpflanzen und Bienen Landwirtschaft und Bienenschutz Rainer Tippelt-Sander, Bienenschutzausschuss Biberach, 24.4.2012 Kulturpflanzen und Bienen Koevolution von Blütenpflanzen und Bestäuberinsekten Pflanze braucht Bienen zur

Mehr

Übersicht über die nationalen Strukturen auf dem Gebiet der Lückenindikationen

Übersicht über die nationalen Strukturen auf dem Gebiet der Lückenindikationen . Nationale Lückenstrukturen Übersicht über die nationalen Strukturen auf dem Gebiet der Lückenindikationen Arbeitsgruppe Lückenindikationen (AG LÜCK) am BMEL Die Arbeitsgruppe Lückenindikationen am BMEL

Mehr

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Berlin nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) (1)

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Berlin nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) (1) Pflanzenschutzamt Berlin Pflanzenschutzamt Berlin PflA PK 2/3 Mohriner Allee 137 12347 Berlin Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Berlin nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV)

Mehr

Anmerkung: Abweichungen in den Summen erklären sich aus dem Runden von Einzelwerten.

Anmerkung: Abweichungen in den Summen erklären sich aus dem Runden von Einzelwerten. Zeichenerklärung 0 weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, jedoch mehr als nichts nichts vorhanden (genau Null). Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten Angabe fällt später an

Mehr

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Nordrhein-Westfalen nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV)

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Nordrhein-Westfalen nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) An den Direktor der Landwirtschaftskammer NRW als Landesbeauftragten Pflanzenschutzdienst NRW - Sachbereich 62.3 - Siebengebirgsstr. 200, 53229 Bonn Tel.: 0228-703-2117 Fax.: 0228-703-19-2117 andreas.achenbach@lwk.nrw.de

Mehr

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Brandenburg nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV)

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Brandenburg nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Pflanzenschutzdienst Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Brandenburg nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung

Mehr

55. Mitgliederversammlung des Verbandes Niedersächsischer Saatgutvermehrer e.v.

55. Mitgliederversammlung des Verbandes Niedersächsischer Saatgutvermehrer e.v. 55. Mitgliederversammlung des Verbandes Niedersächsischer Saatgutvermehrer e.v. Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Lückenindikation in der Saatgutvermehrung Hannover, 06.05.2008, Dr. Carolin v. Kröcher

Mehr

Statistischer Bericht

Statistischer Bericht Statistischer Bericht C I 2 j / 16 Bodennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Brandenburg 2016 Vorläufiges Ergebnis statistik Berlin Brandenburg Impressum Statistischer Bericht C I 2 j / 16

Mehr

Pflanzenschutzgesetz. Neue Regelungen - auch für den Hopfenbau in Deutschland - Dr. Wolfgang Zornbach 1. September 2011, Bad Gögging

Pflanzenschutzgesetz. Neue Regelungen - auch für den Hopfenbau in Deutschland - Dr. Wolfgang Zornbach 1. September 2011, Bad Gögging Pflanzenschutzgesetz Neue Regelungen - auch für den Hopfenbau in Deutschland - Dr. Wolfgang Zornbach 1. September 2011, Bad Gögging 2 Das Pflanzenschutzpaket Richtlinie 2009/128/EG des Europäischen Parlaments

Mehr

Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region

Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region Fruchtfolgen und Pflanzenschutz Chancen und Risiken für Feld, Betrieb und Region Horst Henning Steinmann Universität Göttingen, Zentrum für Biodiversität und Nachhaltige Landnutzung Fruchtfolgen (mit Energiepflanzen)

Mehr

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Statistisches Bundesamt Fachserie 3 Reihe 3.1.2 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bodennutzung der Betriebe (Landwirtschaftlich genutzte Flächen) 2014 Erscheinungsfolge: jährlich Erschienen am 24. November

Mehr

Statistischer Bericht

Statistischer Bericht Statistischer Bericht C I 2 j / 17 Bodennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Brandenburg 2017 Vorläufiges Ergebnis statistik Berlin Brandenburg Impressum Statistischer Bericht C I 2 j / 17

Mehr

Raps: Sorten- und Fungizidversuch

Raps: Sorten- und Fungizidversuch Raps: Sorten- und Fungizidversuch Im Rapssortenversuch werden ausgewählte Rapssorten miteinander verglichen. Der Versuch soll Aufschluss über die Leistungsfähigkeit von bewährten und neuen Sorten geben.

Mehr

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen Bestell-Nr. C 20 3 2000 08 (Kennziffer C II 1 m 8/00) Dieser Bericht erscheint

Mehr

Vereinfachte Aussaatverfahren in Deutschland etabliert

Vereinfachte Aussaatverfahren in Deutschland etabliert Bodenbearbeitung Vereinfachte Aussaatverfahren in Deutschland etabliert Studie der Kleffmann Group zeigt Entwicklung der pfluglosen Bodenbearbeitung auf Werkfoto Die unterschiedlichen Formen der Bodenbearbeitung,

Mehr

Die Landwirtschaft litt unter dem erst zu kalten und dann zu nassen Frühling 2013 (Stand )

Die Landwirtschaft litt unter dem erst zu kalten und dann zu nassen Frühling 2013 (Stand ) Die Landwirtschaft litt unter dem erst zu kalten und dann zu nassen Frühling 2013 (Stand 06.06.2013) Der Frühling startete mit einem deutlich zu kalten, trockenen und sonnenscheinreichen März. Es boten

Mehr

Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus

Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus Lukas Wolf Gliederung - Der Sojaanbau in Deutschland und Bayern - Wirtschaftlichkeit des Sojabohnenanbaus - Die Sojabohne

Mehr

Anforderungen des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln an die Pflanzenproduktion der Zukunft

Anforderungen des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln an die Pflanzenproduktion der Zukunft Anforderungen des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln an die Pflanzenproduktion der Zukunft - eine Einführung 1 4. Februar 2010 Dr. Eberhard Bröhl Neue EU-Regelungen

Mehr

Qualitätszeichen Baden-Württemberg Eigenkontrolle

Qualitätszeichen Baden-Württemberg Eigenkontrolle () Pflanzliche Produkte (Auszug aus GQS BW ) 1. Alle Kulturen 1.1 Systemteilnahme Teilnahmevereinbarung liegt vor 1.2 Herkunft Anbauflächen zu 100 % in Baden-Württemberg 1.3 Gentechnik keine gentechnisch

Mehr

Auswirkungen von Blattlaus- und Virusbefall im Wintergetreide 2014/ 2015

Auswirkungen von Blattlaus- und Virusbefall im Wintergetreide 2014/ 2015 Auswirkungen von Blattlaus- und Virusbefall im Wintergetreide 2014/ 2015 06.05.2015 Andela Thate, Elke Weiske, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat 74 - Pflanzenschutz - Abteilung

Mehr

Stroh als Brennstoff und die Humusbilanz?

Stroh als Brennstoff und die Humusbilanz? Stroh als Brennstoff und die Humusbilanz? Theo Remmersmann, Fachbereich 51, Energieberatung Humus und Humuswirkung von Stroh Gliederung 1. Bedeutung der Humusversorgung im Ackerbau 2. Stroh in der Humusbilanzierung

Mehr

Pflanzenschutz und EU-Pflanzenschutzrecht

Pflanzenschutz und EU-Pflanzenschutzrecht Pflanzenschutz und EU-Pflanzenschutzrecht Eine Vorlesung von Dr. Andra Thiel, Universität Bremen Zusatzinformationen: blogs.uni-bremen.de/pflanzenschutz Chemischer Pflanzenschutz Pflanzenschutz: Pflanzenschutzmittelverkäufe

Mehr

Deutscher Bauernverband e.v. Berlin, Ernte 2017

Deutscher Bauernverband e.v. Berlin, Ernte 2017 Deutscher Bauernverband e.v. Berlin, 22.08.2017 Ernte 2017 Winter 2016/17 mit wenig Niederschlägen Winter Normalwerte (1961 1990) Winter 2016/2017 Quelle: Deutscher Wetterdienst 1 Niederschläge im Frühjahr

Mehr

Referat VI: Ackerbau

Referat VI: Ackerbau - 1 - Referat VI: Ackerbau Referatsleiter: Dr. Karsten Block 1. Acker- und pflanzenbaulicher Jahresüberblick 2004/2005 Im Herbst 2004 lagen relativ günstige Aussaatbedingungen für Winterraps und Wintergetreide

Mehr

Witterung. Jahreswitterung 2003/2004

Witterung. Jahreswitterung 2003/2004 1 Witterung Jahreswitterung 3/ Martin Seedler, Landwirtschaftskaer Schleswig-Holstein, Abteilung Pflanzenbau, Landtechnik September Zu Beginn des Monats wurden gebietsweise die Feldarbeiten durch Niederschläge

Mehr

Statistische Berichte Bodennutzung in Nordrhein-Westfalen 2014

Statistische Berichte Bodennutzung in Nordrhein-Westfalen 2014 Information und Technik Nordrhein-Westfalen Geschäftsbereich Statistik Statistische Berichte Bodennutzung in Nordrhein-Westfalen 2014 Endgültiges Ergebnis Bestell-Nr. C113 2014 00, (Kennziffer C I j/14)

Mehr

Andreas Paffrath, Landwirtschaftskammer NRW, Gartenstr. 11, Köln-Auweiler (0221) , Fax: ,

Andreas Paffrath, Landwirtschaftskammer NRW, Gartenstr. 11, Köln-Auweiler (0221) , Fax: , Erhebung Lupinen Einleitung Die Forderung nach 100 % Bio-Fütterung löste die Frage aus, mit welchen selbst angebauten Pflanzen die Eiweißversorgung am besten sichergestellt werden kann. Neben den bisher

Mehr

LANDWIRTSCHAFT IN NRW

LANDWIRTSCHAFT IN NRW LANDWIRTSCHAFT IN NRW Zusammenfassung der Antwort der Landesregierung auf die Anfrage der Fraktion der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 11.12.2014 Wirkungen der Landwirtschaft auf die Ressourcen Wasser,

Mehr

Standfestigkeit absichern

Standfestigkeit absichern 30 Pflanze BAUERNBLATT l 4. April 2015 Wachstumsreglereinsatz in Getreide 2015 Standfestigkeit absichern Nach dem ungewöhnlich milden Herbst und Winter 2014/2015 präsentieren sich die Getreidebestände

Mehr

Vergleich Bio*- vs. konventioneller Betrieb

Vergleich Bio*- vs. konventioneller Betrieb * Durchschnitt aller Biobetriebe Vergleich Bio*- vs. konventioneller Betrieb - Biobetriebe hatten einen größeren Arbeitskräftebesatz als die konventionellen Betriebe, weil sie mehr Lohnarbeitskräfte beschäftigten.

Mehr

Möhren Krankheiten und Schädlinge

Möhren Krankheiten und Schädlinge Informationsmaterialien über den ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst und Gemüsebau) für den Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen (Initiiert durch das Bundesministerium

Mehr

Nutzen von Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft

Nutzen von Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft Nutzen von Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft Dipl.-Ing. (FH) M. Sc. agr. Marco Eberle Landesbauernverband in Baden-Württemberg Nutzen von Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft Herausforderungen

Mehr

9. Niedersächsisches Fachforum Ökolandbau Donnerstag, 26. November 2015

9. Niedersächsisches Fachforum Ökolandbau Donnerstag, 26. November 2015 9. Niedersächsisches Fachforum Ökolandbau Donnerstag, 26. November 2015 Gelbrost im Getreide Auf die richtige Sortenwahl kommt es an Markus Mücke Fachbereich Ökolandbau, LWK Niedersachsen Gelbrost 2014

Mehr

Pflanzenschutzmittel ein notwendiges Übel? - Strategien und Schutzmechanismen -

Pflanzenschutzmittel ein notwendiges Übel? - Strategien und Schutzmechanismen - Pflanzenschutzmittel ein notwendiges Übel? - Strategien und Schutzmechanismen - Prof. Dr. habil. Bernd Freier Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien

Mehr

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Expertenworkshop vor Ort: Feldmausprobleme im Ackerbau 2012 Wie geht es weiter? 13:30 Uhr Stand der Arbeiten zur Feldmausproblematik, Aktuelle Situation in den

Mehr

Humusstatus und bilanzierung in Nordrhein-Westfalen

Humusstatus und bilanzierung in Nordrhein-Westfalen DLG-Ausschuss für Ackerbau 88. Sitzung und Fachexkursion 25./26. Juni 2007 Humusstatus und bilanzierung in Nordrhein-Westfalen Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Theo Remmersmann, Referat Landbau

Mehr

Webinar: Sachkunde im Pflanzenschutz

Webinar: Sachkunde im Pflanzenschutz Webinar: Sachkunde im Pflanzenschutz Begrüßung Einführung in das Thema Rechtliche Vorgaben 1. Neuer Sachkundenachweis o Wer braucht ihn? o Wie bekommt man ihn? Fragerunde / gemeinsame Diskussionsrunde

Mehr

Bewertung der phytosanitären Situation in weizendominierten Fruchtfolgen

Bewertung der phytosanitären Situation in weizendominierten Fruchtfolgen Bewertung der phytosanitären Situation in weizendominierten Fruchtfolgen Reinhard Götz, Heike Lienshöft, Katrin Ewert Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Referat 410 Pflanzenschutz TLL-Kolloquium

Mehr

Stickstoffdüngeempfehlungen für das Saarland 2016

Stickstoffdüngeempfehlungen für das Saarland 2016 Stickstoffdüngeempfehlungen für das Saarland 2016 Wie in jedem Jahr hat die Landwirtschaftskammer auf den 73 repräsentativen Ackerflächen des saarländischen Nitratkatasters Bodenproben gezogen, die von

Mehr

Landwirtschaftskammer Hannover Hannover, Referat: Boden, Düngung, Beregnung Ekkehard Fricke Tel.: 0511/ Fax: 0511/

Landwirtschaftskammer Hannover Hannover, Referat: Boden, Düngung, Beregnung Ekkehard Fricke Tel.: 0511/ Fax: 0511/ Landwirtschaftskammer Hannover Hannover, 16.04.04 Referat: Boden, Düngung, Beregnung Ekkehard Fricke Tel.: 0511/3665 1361 Fax: 0511/3665-1591 Eine gesicherte Wasserversorgung ist existenzentscheidend Das

Mehr

Grundlagen zum Modellvorhaben Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau. Florian Weihrauch. Hopfenforschungszentrum Hüll

Grundlagen zum Modellvorhaben Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau. Florian Weihrauch. Hopfenforschungszentrum Hüll Grundlagen zum Modellvorhaben Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau Florian Weihrauch Hopfenforschungszentrum Hüll IHGC, Bad Gögging, 30. Juli 2015 Was bedeutet Integrierter

Mehr

Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Sachsen-Anhalt. Versuchsbericht. Ökoversuch. Dinkel

Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Sachsen-Anhalt. Versuchsbericht. Ökoversuch. Dinkel Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Versuchsbericht Ökoversuch Dinkel 2002 Herausgeber Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Dr. Gerhard

Mehr

ISIP.de Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion

ISIP.de Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ISIP.de Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion Dr. Manfred Röhrig ISIP e.v. Stephan Weigand, IPS 3a Kolloquienreihe von IAB, IPS, IPZ, ILT am 26.

Mehr

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Schleswig-Holstein Korrektur Herausgegeben am: 5. September 2014

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Schleswig-Holstein Korrektur Herausgegeben am: 5. September 2014 Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein STATISTISCHE BERICHTE Kennziffer: C II 1 - m 8/14 SH Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Schleswig-Holstein Korrektur Herausgegeben

Mehr

Bodenbearbeitung nach der Ernte von spät räumenden Kulturen

Bodenbearbeitung nach der Ernte von spät räumenden Kulturen Bodenbearbeitung nach der Ernte von spät räumenden Kulturen Grundsätzlich sollte überlegt werden, ob man besonders nach spät geernteten Kulturen noch eine Aussaat machen will oder ob man die Gelegenheit

Mehr

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg. Möglichkeiten der Krautfäule- und Drahtwurmbekämpfung im ökologischen Kartoffelbau

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg. Möglichkeiten der Krautfäule- und Drahtwurmbekämpfung im ökologischen Kartoffelbau Möglichkeiten der Krautfäule- und Drahtwurmbekämpfung im ökologischen Kartoffelbau Quelle: Kartoffelbau Infektionsquelle Boden nass trocken Frühkartoffeln unter Folie +++ + ökologische Pflanzkartoffeln

Mehr

Mais Situation in Kärnten. DI Markus Tschischej LK Kärnten

Mais Situation in Kärnten. DI Markus Tschischej LK Kärnten Mais Situation in Kärnten DI Markus Tschischej LK Kärnten Rückblick 2013 katastrophales Jahr!? Wetterkapriolen zuerst nass später Anbau dann Hitze bis 40 C Getreideernte guter Durchschnitt Preise ca. 15

Mehr

Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Kaum veränderte Nitratgehalte in der zweiten Messung

Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Kaum veränderte Nitratgehalte in der zweiten Messung Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Kaum veränderte Nitratgehalte in der zweiten Messung Die Ergebnisse der zweiten Messung des Nitratmessdienstes in diesem Frühjahr liegen vor.

Mehr

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Bayern nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV)

Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Bayern nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) Antrag auf Anerkennung einer Fortbildungsveranstaltung in Bayern nach 7 Pflanzenschutzsachkundeverordnung (PflSchSachkV) An Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenschutz Lange Point

Mehr

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Monitoring der wichtigsten Pilzkrankheiten im Getreide 06 (Ergebnisse aus Untersuchungen in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)

Mehr

N-Düngung beim Winterweizen Balance zwischen Ökonomie und Ökologie

N-Düngung beim Winterweizen Balance zwischen Ökonomie und Ökologie N-Düngung beim Winterweizen Balance zwischen Ökonomie und Ökologie Foto: ATR, 2015 Dr. Ines Bull Mitarbeiter: B. Burmann, C. Ramp, C. Schulz Institut für Pflanzenproduktion und Betriebswirtschaft Es gilt

Mehr

Anbautelegramm. Sommerfuttergerste Ergebnisse der Landesortenversuche Anbauempfehlungen zur Sortenwahl. Hinweise zur Anbautechnik

Anbautelegramm. Sommerfuttergerste Ergebnisse der Landesortenversuche Anbauempfehlungen zur Sortenwahl. Hinweise zur Anbautechnik Anbautelegramm Sommerfuttergerste 2012 Ergebnisse der Landesortenversuche 2011 Anbauempfehlungen zur Sortenwahl Hinweise zur Anbautechnik Dr. Ulfried Obenauf Referat Getreide Abtlg. Pflanzenbau, Pflanzenschutz

Mehr

Getreidehandelstag am 21./22. Juni 2016

Getreidehandelstag am 21./22. Juni 2016 NETZWERK INNOVATION SERVICE www.burg-warberg.de Bundeslehranstalt Burg Warberg e.v., An der Burg 3, 38378 Warberg Tel. 05355/961100, Fax 05355/961300, seminar@burg-warberg.de Getreidehandelstag am 21./22.

Mehr

Thüringer Ackerbauforum 2012 Bodenschonender Ackerbau

Thüringer Ackerbauforum 2012 Bodenschonender Ackerbau Thüringer Ackerbauforum 2012 Bodenschonender Ackerbau 13. September 2012 Landwirtschaftsamt Bad Salzungen Versuchsstation Friemar Siebenweg 2 99869 Friemar Vorträge www.thueringen.de/de/tll Thüringer Ackerbauforum,

Mehr

Faktoren zum Erfolg im Zuckerrübenbau Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz

Faktoren zum Erfolg im Zuckerrübenbau Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz Faktoren zum Erfolg im Zuckerrübenbau Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz Aussaat Neben einer guten Saatbeetvorbereitung ist die Aussaat der nächste wichtige Schritt zum Erfolg im Zuckerrübenbau. Daß die

Mehr

Analysen zur Rapsproduktion in Praxisbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern Anbaukonzentration am Limit

Analysen zur Rapsproduktion in Praxisbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern Anbaukonzentration am Limit Analysen zur Rapsproduktion in Praxisbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern A. Ziesemer und Dr. R.- R. Schulz, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Institut für

Mehr

Regierungspräsidium Stuttgart Stuttgart, den Pflanzenschutzdienst - Dr. Friedrich Merz

Regierungspräsidium Stuttgart Stuttgart, den Pflanzenschutzdienst - Dr. Friedrich Merz 1 Regierungspräsidium Stuttgart Stuttgart, den 20.04.2017 - Pflanzenschutzdienst - Dr. Friedrich Merz Fungizide gegen Getreidekrankheiten mit dem notwendigen Maß einsetzen Hinweis des Regierungspräsidiums

Mehr

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Statistisches Bundesamt Fachserie 3 Reihe 3.1.2 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Landwirtschaftliche Bodennutzung Bodennutzung der Betriebe (Landwirtschaftlich genutzte Flächen - Agrarstrukturerhebung

Mehr

1. Anträge UAG Heil- und. Aktuelle Situation im Pflanzenschutz bei Arznei- u. Gewürzpflanzen. Gewürzpflanzen. (Stand Februar 2015 insgesamt)

1. Anträge UAG Heil- und. Aktuelle Situation im Pflanzenschutz bei Arznei- u. Gewürzpflanzen. Gewürzpflanzen. (Stand Februar 2015 insgesamt) Aktuelle Situation im bei Arznei- u. 1. Anträge UAG Heil- und (Stand Februar 01 insgesamt) Anzahl Anwendungsgebiete seit 1998 beschrieben genehmigt Zulassung abgelaufen zurückgezogen im Antragsverfahren

Mehr

Aktuelle Informationen aus der Sortenprüfung. Martin Sacher, Referat Pflanzenbau

Aktuelle Informationen aus der Sortenprüfung. Martin Sacher, Referat Pflanzenbau Aktuelle Informationen aus der Sortenprüfung Martin Sacher, Referat Pflanzenbau 26.05.2016 Tel.: 035242 / 631 7209; e-mail: Martin.Sacher@smul.sachsen.de Telefon-Nr. der Mitarbeiter der Sortenprüfung seit

Mehr

Empfehlungen zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz

Empfehlungen zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz Landwirtschaftskammer NRW Landbau und Pflanzenschutzdienst Münster, 22.05.2017 Redaktion: Günter Klingenhagen Seitenzahl: 5 Empfehlungen zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz In dieser Woche trocken bei Temperaturen

Mehr

Die Herausforderungen des Klimawandels

Die Herausforderungen des Klimawandels Die Herausforderungen des Klimawandels Andreas Krug und Henrike von der Decken Abteilung Integrativer Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Gentechnik des Bundesamtes für Naturschutz Trockenes Frühjahr,

Mehr

Erfahrungen mit Ackerbohnen Betriebsgemeinschaft Teichmann-Vollmer

Erfahrungen mit Ackerbohnen Betriebsgemeinschaft Teichmann-Vollmer Erfahrungen mit Ackerbohnen Betriebsgemeinschaft Teichmann-Vollmer 10 Jahre Anbau von Ackerbohnen Vorstellung des Betriebes Maschinen in unserer Bruchteilgemeinschaft Warum Sommerungen zusätzlich zu Rüben

Mehr

Eissalat (Sommer) Sortenversuch 2013, Mettenhausen, Niederbayern

Eissalat (Sommer) Sortenversuch 2013, Mettenhausen, Niederbayern Die Ergebnisse kurzgefasst Im einjährigen Sortenvergleich standen 8 Sorten mit Resistenz gegen den Falschen Mehltau und die Große Johannisbeerblattlaus. Als Standardsorte wurde Diamantinas gewählt. In

Mehr

Das neue Pflanzenschutzgesetz

Das neue Pflanzenschutzgesetz Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Das neue Pflanzenschutzgesetz Auswirkungen der Novellierung auf den Pflanzenschutz in Kleingärten Teil 1/3 Grundlagen - Integrierter Pflanzenschutz

Mehr

Pflanzenschutz im Biologischen Landbau. Klaus-Peter Wilbois

Pflanzenschutz im Biologischen Landbau. Klaus-Peter Wilbois Pflanzenschutz im Biologischen Landbau Klaus-Peter Wilbois Übersicht Gesetzlicher/privatrechtlicher Rahmen Konzept Pflanzenschutz im Ökolandbau Beispiele für Pflanzenschutzmaßnahmen im ökologischen Landbau

Mehr

Rapsanbau ohne insektiziden Beizschutz

Rapsanbau ohne insektiziden Beizschutz Rapsanbau ohne insektiziden Beizschutz Auswirkungen für die Landwirtschaft 15.01.2015 Landwirt Hans Behn, Faulenrost (Mecklenburg-Vorpommern) 1 Hans und Christian Behn GbR Betriebsspiegel 2014 Landwirtschaftliche

Mehr

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte (z.b.:weizen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais, Sonnenblumen, Erbsen, Bohnen, Reis, Soja)

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte (z.b.:weizen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais, Sonnenblumen, Erbsen, Bohnen, Reis, Soja) Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte (z.b.:weizen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais, Sonnenblumen, Erbsen, Bohnen, Reis, Soja) BIQ Lösung mit Wasser im Verhältnis 2:100 verdünnen und mehrere Stunden oder nach

Mehr

Statistisches Bundesamt Fachserie 3 / Reihe 3.2.1

Statistisches Bundesamt Fachserie 3 / Reihe 3.2.1 Statistisches Bundesamt Fachserie 3 / Reihe 3.2.1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Wachstum und Ernte - Trauben - Oktober 2005 Erscheinungsfolge: unregelmäßig Erschienen am 14.12.2005 Artikelnummer:

Mehr

Das neue Pflanzenschutzgesetz

Das neue Pflanzenschutzgesetz Das neue Pflanzenschutzgesetz Auswirkungen der Novellierung auf den Pflanzenschutz in Kleingärten Teil 2/3 Indikationszulassung - Auskunft über Zulassungen Einkauf von Mitteln Matthias Wuttke, PSD Gartenbau

Mehr

Statistische Berichte

Statistische Berichte Hessisches Statistisches Landesamt Statistische Berichte Kennziffer: C II 1 - j/16 Mai 2017 Die Ernte ausgewählter Feldfrüchte in Hessen 2016 Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden Impressum Dienstgebäude:

Mehr

Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln

Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln Vermeidbare Risiken für Mensch und Umwelt: Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln Dr. sc. agr. Ina Walenda BUND Schleswig-Holstein e. V. Lerchenstraße 22 24103 Kiel 1 Was ist Gentechnik? Isolierung

Mehr

Statistische Berichte

Statistische Berichte Hessisches Statistisches Landesamt Statistische Berichte Kennziffer: C II 1 - j/1 März 201 Die Ernte ausgewählter Feldfrüchte in Hessen 201 Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden Impressum Dienstgebäude:

Mehr

Deutscher Wetterdienst

Deutscher Wetterdienst Pressestelle zum Klima in den Regionen Deutschlands Berlin am wärmsten, Mecklenburg-Vorpommern am sonnigsten Offenbach, 30. November 2004 In Deutschland herrscht auch beim Klima regionale Vielfalt: So

Mehr

Krankheitsbekämpfung und Wuchsregulierung im Winterraps

Krankheitsbekämpfung und Wuchsregulierung im Winterraps Krankheitsbekämpfung und Wuchsregulierung im Winterraps Andela Thate, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung Landwirtschaft, Referat Pflanzenschutz Fachinformationsveranstaltung Pflanzenschutz

Mehr

Erträge des österreichischen Biolandbaus im Vergleich zu konventioneller Produktion

Erträge des österreichischen Biolandbaus im Vergleich zu konventioneller Produktion Erträge des österreichischen Biolandbaus im Vergleich zu konventioneller Produktion DI Thomas Resl. MSc. und DI Martin Brückler Bundesanstalt für Agrarwirtschaft Marxergasse 2, 1030 Wien thomas.resl@awi.bmlfuw.gv.at

Mehr

Dezember 2013 DuPont Pioneer. Zusammengefasste Ergebnisse des Aussaat-& Ernteterminversuches Körnermais am Standort Werlte (Kammer Niedersachsen)

Dezember 2013 DuPont Pioneer. Zusammengefasste Ergebnisse des Aussaat-& Ernteterminversuches Körnermais am Standort Werlte (Kammer Niedersachsen) Dezember 2013 DuPont Pioneer Zusammengefasste Ergebnisse des Aussaat-& Ernteterminversuches Körnermais am Standort Werlte (Kammer Niedersachsen) , in 49757 Werlte 2 Aussaattermine: 26.April & 10.Mai 2

Mehr

Grundsätze beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft

Grundsätze beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft Grundsätze beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft Schlemmin, 30.06.2010 Dr. Joachim Vietinghoff Grundsätze beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft Visitenkarte

Mehr

Optimale Rapsfruchtfolgen und Produktionstechniken

Optimale Rapsfruchtfolgen und Produktionstechniken RAPOOL-FACHTAGUNGEN 2017 Optimale Rapsfruchtfolgen und Produktionstechniken Schwerpunkte o Bedeutung des Rapsanbaus: Anbauumfang und Einkommensbeitrag o Entwicklung von Kennzahlen: Ertrag, Preise, Kosten

Mehr

Leitlinien für Notfallsituationen im Pflanzenschutz. Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln gemäß Artikel 53 der Verordnung (EG) Nr.

Leitlinien für Notfallsituationen im Pflanzenschutz. Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln gemäß Artikel 53 der Verordnung (EG) Nr. Leitlinien für Notfallsituationen im Pflanzenschutz Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln gemäß Artikel 53 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 1 Allgemeine Informationen Hintergrund Gemäß Artikel 53

Mehr

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen. Auswinterung und Wachstumsstand Mitte April 2000

Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen. Auswinterung und Wachstumsstand Mitte April 2000 Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW Ernteberichterstattung über Feldfrüchte und Grünland in Nordrhein-Westfalen Auswinterung und Wachstumsstand Mitte April 2000 Bestell-Nr. C 20 3 2000 04

Mehr

Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau. Maria Lutz Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), IPZ 5a

Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau. Maria Lutz Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), IPZ 5a Demonstrationsbetriebe integrierter Pflanzenschutz im Hopfenanbau Maria Lutz Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), IPZ 5a Pflanzenschutztagung 2015 Modellvorhaben Demonstrationsbetriebe integrierter

Mehr

Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Teil 2 Nitratgehalte in der zweiten Messung gestiegen

Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Teil 2 Nitratgehalte in der zweiten Messung gestiegen Nitratmessdienst der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Teil 2 Nitratgehalte in der zweiten Messung gestiegen Die Ergebnisse der zweiten Messung des Nitratmessdienstes in diesem Frühjahr liegen vor.

Mehr

Futterweizen Sorten- und Intensitätsvergleich Grangeneuve

Futterweizen Sorten- und Intensitätsvergleich Grangeneuve Kantonale Station für Tierproduktion und Pflanzenbau Versuchsbericht 2007 Futterweizen Sorten- und Intensitätsvergleich Grangeneuve 2006-2007 Grangeneuve, August 2007 Sandra Dougoud Landwirtschaftliches

Mehr

Wirksamkeit von verschiedenen organischen Düngern und Bodenverbesserungsmitteln

Wirksamkeit von verschiedenen organischen Düngern und Bodenverbesserungsmitteln Wirksamkeit von verschiedenen organischen Düngern und Bodenverbesserungsmitteln Dr. Wilfried Zorn Hubert Schröter Sabine Wagner Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Referate Acker- und Pflanzenbau

Mehr

Gemeinschaftsveranstaltung Durumtagung. Ergebnisse der Landessortenversuche im Sommeranbau

Gemeinschaftsveranstaltung Durumtagung. Ergebnisse der Landessortenversuche im Sommeranbau Gemeinschaftsveranstaltung Durumtagung Durum Ergebnisse der Landessortenversuche im Sommeranbau Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Dr. Gerhard Strenzfelder

Mehr