Forschung zur Neurorehabilitation von Kindern mit Hirnschädigungen
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- Sven Hoch
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1 Forschung für die Praxis XII Forschung zur Neurorehabilitation von Kindern mit Hirnschädigungen München, 13. November 2015 PD Dr. med. Steffen Berweck Klinik für Neuropädiatrie und neurologische Rehabilitation Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche Schön Klinik Vogtareuth
2 Agenda Rahmenbedingungen Forschung in den Gesundheitsfachberufen VOG Outcome Krankheitsverarbeitung Eltern und Kinder Lebensqualität der Familien Zusammenfassung 2014 Schön Klinik Seite 2
3 Rahmenbedingungen 2014 Schön Klinik Seite 3
4 Neuropädiater in Deutschland Neuropädiatrische Rehabilitationszentren
5 Infrastruktur Ausstattung eines Akuthauses (MRT, CCT, Labor, Intensivstation) Neubauten Nachbarn: Neurochirurgie, Kinderorthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Kinderanästhesie Große Abteilung mit ca. 90 Betten, 200 Mitarbeitern Hoher Spezialisierungsgrad Auftrag: klinische Versorgung 2015 Schön Klinik Seite 5
6 Neuropädiater in Deutschland Habilitierte Neuropädiater in Bayern
7 Forschung in VOG ist Klinische Forschung Klinische Forschung Grundlagenorientiert = Erkenntnisgewinn in biologischen Systemen z.b. Genetik der Epilepsien Krankheitsorientiert = Pathogenese und Therapie verstehen z.b. Spiegelbewegungen und deren Therapie bei kongenitaler Hemiparese Patientenorientiert = klinische Studien, Versorgungsforschung z.b. randomisiert-kontrollierte Studie zur Therapie der Sialorrhoe 2014 Schön Klinik Seite 7
8 Forschung in den Gesundheitsfachberufen Die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe schreitet voran [...] Es mangelt jedoch in der Forschung an einem Zusammenwirken der medizinischen Berufe gerade im Hinblick auf integrative Versorgungskonzepte zum Nutzen der Patienten. Deutsches A rzteblatt Jg. 107 Heft 9 5. Ma rz 2010
9 Forschung in VOG ist Klinische Forschung Klinische Forschung Grundlagenorientiert = Erkenntnisgewinn in biologischen Systemen z.b. Genetik der Epilepsien Krankheitsorientiert = Pathogenese und Therapie verstehen z.b. Spiegelbewegungen und deren Therapie bei kongenitaler Hemiparese Patientenorientiert = klinische Studien, Versorgungsforschung z.b. RCT zur Therapie der Sialorrhoe Forschung in den Gesundheitsfachberufen z.b. Ergotherapie (Donau-Universität Krems) z.b. Physiotherapie (Fachhochschulen Rosenheim und Gera) Kooperationen und Veranstaltungen national / international Publikationen 2014 Schön Klinik Seite 9
10 Neurologische Frührehabilitation bei Kindern und Jugendlichen 2014 Schön Klinik Seite 10
11 Neurologische Frührehabilitation bei Kindern und Jugendlichen 2014 Schön Klinik Seite 11
12 Neurologische Frührehabilitation bei Kindern und Jugendlichen 2014 Schön Klinik Seite 12
13 Forschung zur Neurorehabilitation in den Gesundheitsfachberufen Wann erwachen Kinder und Jugendliche aus dem Wachkoma? Pathogenese des Muskels nach erworbener Hirnschädigung Wirksamkeit von Interventionen Entwicklung spezifischer Therapiekonzepte 2014 Schön Klinik Seite 13
14 Forschung 1: Remission (Ergotherapie) Übernahme von Kindern zur neurologischen Frührehabilitation nach VOG / Jahr, oft im Wachkoma Erfassung der Remission mittels RemiPro (Remissionsprofil für Kinder und Jugendliche nach schweren erworbenen Hirnschädigungen)* *E. Romein The remission profile for children and adolescents after severe acquired brain injury: establishing validity evidence. Masterthesis. Karolinska Institutet, Stockholm
15 Rehabilitation im multidisziplinären Team auf Grundlager der ICF* Kontext Aktivitäten und Teilhabe Körperfunktion Körperstruktur *ICF = International Classification of Function, Disability and Health (WHO, 2001)
16 RemiPro: Remissionsprofil für Kinder und Jugendliche nach schweren erworbenen Hirnschädigungen von 3 16 Jahren Testung Datum Alter 6,5 Klick it 6. Partizipations-Niveau Klick it A B C ,6 6,7 6,8 A Ellen Romein MSc.OT, Melanie Hessenauer OT 5. Gruppen-Niveau Klick it B C A 6 definierte Niveaus 4. Eigenständigkeits- Niveau B Teilhabesituationen / Aktivitäten pro Niveau Niveauspezifische Beurteilung Klick it 3. Kommunikations- Niveau C A B C Standardisierte Dokumentation Valide Ergebnismessung (23 Experten:.83) Klick it 2. Wahrnehmungs- Niveau Klick it A B C A Schlaf-Wach Niveau B Romein, E. (2003), Romein, E. et al (2011) C 8 10
17 Wendet sich Aktivitäten zu RemiPro: Remissionsprofil für Kinder und Jugendliche nach schweren erworbenen Hirnschädigungen von 3 16 Jahren Ellen Romein MSc.OT, Melanie Hessenauer OT Klick it 2. Wahrnehmungs- Niveau Klick it 1. Schlaf-Wach Niveau A B C A B C A = Freies Spiel, Freizeit B = Fortbewegung, Kommunikation, Selbstversorgung C = Schule, Therapie, Aufgaben Forschungsversion Ellen Romein, Melanie Hessenauer Abteilung Ergotherapie Neuropädi atrie, Klinik für Neuropädi atrie und Neurologische Rehabilitation, Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche, Schön Klink Vogtareuth powered by PMService 2014 Schlaf-Wach-Niveau: Vegetative Reaktionen Wirkt wacher Entspannt sich Wahrnehmungsniveau: Lächelt, zeigt Freude Unwillkürliche Bewegungen
18 1. Schlaf-Wach-Niveau vegetative Reaktionen sich entspannen wacher wirken Mai - August 2008
19 1. Schlaf-Wach-Niveau vegetative Reaktionen sich entspannen wacher wirken 2. Wahrnehmungsniveau sich zuwenden lächeln ungezielte Bewegungen machen Mai - August 2008 September 2008
20 1. Schlaf-Wach-Niveau vegetative Reaktionen sich entspannen wacher wirken 2. Wahrnehmungsniveau sich zuwenden lächeln ungezielte Bewegungen machen 3. Kommunikationsniveau Initiiert > 1 Handlungsschritt Mai - August 2008 September 2008 Oktober 2008
21 4. Eigenständigkeitsniveau einfache Aktivitäten vertrauter Kontext Hilfe, langsames Tempo November 2008
22 4. Eigenständigkeitsniveau einfache Aktivitäten vertrauter Kontext Hilfe, langsames Tempo 5. Gruppenniveau komplexe Aktivitäten unvertrauter Kontext überwiegend keine Hilfe November 2008 November 2009
23 Niveau RemiPro: Langzeitverlauf n = 60 SHT = 28 Hypoxie = 15 andere = 17 I I I I I I I I I I I I Monate
24 Fragestellung
25 Fragestellung Wie lange dauert es, bis Kinder im Wachkoma erste reproduzierbare Reaktionen auf Alltagsaktivitäten zeigen?
26 Fragestellung Wie lange dauert es, bis Kinder im Wachkoma erste reproduzierbare Reaktionen auf Alltagsaktivitäten zeigen? Unterscheiden sich dabei traumatische vs. hypoxische Genese?
27 Patienten und Methode
28 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014
29 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014 Kinder nach SHT (n = 9; 3 Mädchen; Alter 2,7 16,7 Jahre)
30 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014 Kinder nach SHT (n = 9; 3 Mädchen; Alter 2,7 16,7 Jahre) Kinder nach Hypoxie (n = 7; 4 Mädchen; Alter 2,4 17,4 Jahre)
31 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014 Kinder nach SHT (n = 9; 3 Mädchen; Alter 2,7 16,7 Jahre) Kinder nach Hypoxie (n = 7; 4 Mädchen; Alter 2,4 17,4 Jahre) Erste reproduzierbare Reaktionen wie bspw. Lächeln, Zuwenden (RemiPro)
32 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014 Kinder nach SHT (n = 9; 3 Mädchen; Alter 2,7 16,7 Jahre) Kinder nach Hypoxie (n = 7; 4 Mädchen; Alter 2,4 17,4 Jahre) erste reproduzierbare Reaktionen wie bspw. Lächeln, Zuwenden (RemiPro) Julia, 6 Jahre Z.n. SHT 4 Wochen
33 Patienten und Methode Einschluss aller Kinder nach SHT oder Hypoxie, die - bei Beginn der Frührehabilitation keine reproduzierbaren Reaktionen zeigten - minimaler Beobachtungszeitraum: 24 Wochen nach Ereignis - im Zeitraum 10/2011 2/2014 Kinder nach SHT (n = 9; 3 Mädchen; Alter 2,7 16,7 Jahre) Kinder nach Hypoxie (n = 7; 4 Mädchen; Alter 2,4 17,4 Jahre) erste reproduzierbare Reaktionen wie bspw. Lächeln, Zuwenden (RemiPro) Julia, 6 Jahre Z.n. SHT 4 Wochen 8 Wochen
34 Ergebnisse
35 Ergebnisse 13 / 16 Kindern zeigten reproduzierbare Reaktionen innerhalb von 24 Wochen nach Ereignis
36 Ergebnisse 13 / 16 Kindern zeigten reproduzierbare Reaktionen innerhalb von 24 Wochen nach Ereignis 8 / 9 Kinder mit SHT (Median 6 Wochen)
37 Ergebnisse 13 / 16 Kindern zeigten reproduzierbare Reaktionen innerhalb von 24 Wochen nach Ereignis 8 / 9 Kinder mit SHT (Median 6 Wochen) 5 / 7 Kinder nach Hypoxie (Median 13 Wochen) Wochen P < 0,05 Mann-Whitney U (one-tailed) SHT Hypoxie
38 Diskussion
39 Diskussion Kinder mit schwersten Bewusstseinsstörungen zeigen oft erst nach vielen Wochen erste reproduzierbare Reaktionen
40 Diskussion Kinder mit schwersten Bewusstseinsstörungen zeigen oft erst nach vielen Wochen erste reproduzierbare Reaktionen Kinder nach SHT benötigen dafür weniger Zeit als Kinder mit Hypoxie (6 Wochen vs 13 Wochen im Median)
41 Diskussion I Kinder mit schwersten Bewusstseinsstörungen zeigen oft erst nach vielen Wochen erste reproduzierbare Reaktionen Kinder nach SHT benötigen dafür weniger Zeit als Kinder mit Hypoxie (6 Wochen vs 13 Wochen im Median) Analyse mit RemiPro bestätigt frühere Untersuchungen* * The Multi Society Task Force on PVS. N Engl J Med. 1994; 330:
42 Diskussion II Fähigkeiten speziell in den frühen Remissionsphasen definieren (RemiPro) Fähigkeiten beobachten dokumentieren kommunizieren Ermöglicht Eltern eine aktive Rolle einzunehmen Ziele im Bereich Aktivitäten und Teilhabe formulieren
43 Forschung 2: Pathogenese des Muskels nach erworbenen Hirnschädigungen (Physiotherapie) Little is known about (early) changes of muscles in children with acquired brain injuries over time Schön Klinik Seite 43
44 Prospective cohort study Children between 0 18 years Acquired brain injury Study design First examination not longer than three months after the injury 4 weeks 4 weeks 4 weeks 1st 2nd 3rd 4th 8 weeks 5th Clinical examination Passive ROM Mod. Tardieu Scale (mts 0-5) Muscle Force (MRC 0-5) GMFM 88 2D Ultrasound Mod. Heckmatt Scale (mhs 1-4) 2010 Schön Klinik Seite 44
45 Bleeding of the left A. cerebri media Leon, 12 years of age First Examination 40 days after the injury mts right plantar flexors: 4 MRC right plantar flexors: 0-1 GMFM: 25,34% Last Examination 106 days after the injury mts right plantar flexors: 4 MRC right plantar flexors: 1 GMFM: 71,42 % 2010 Schön Klinik Seite 45
46 1. Ultrasound after 40 days after M. Gastrocnemius med. links M. Gastrocnemius med. rechts Left m. gastrocnemius medialis Right m. gastrocnemius medialis
47 2. Ultrasound after 72 days M. Gastrocnemius med. links M. Gastrocnemius med. rechts Left m. gastrocnemius medialis Right m. gastrocnemius medialis
48 Ergebnisse Ultraschall funktioniert Negative Effekte durch Immobilisation Parese und Spastizität Ultraschall als outcome Parameter geeignet 2010 Schön Klinik Seite 48
49 Forschung 3.1: Intervention Medikation (Pflege)
50 Forschung 3.2: Intervention (Physiotherapie)
51 Robotergestützte Gangtherapie für Kinder mit neurologischen Erkrankungen Datenanalyse und Praxisempfehlung zur Therapieoptimierung Schön Klinik Vogtareuth in Kooperation mit HS Rosenheim Katharina A. Badura Physiotherapiestudentin im 7. Sem.
52 Teilnehmende Institutionen Dr. Peter Zehetner / 52
53 Ziele von ARTIC 1. Aufbau einer gemeinsamen Datenbank Pro Patient existiert ein Datensatz: Patientendaten Lokomat-spezifische Daten Assessments 2. Beantwortung klinischer Fragestellungen Effekte der Lokomat-Therapie? Welche Patienten profitieren am meisten? Wie sieht die optimale Anwendung aus??! Dr. Peter Zehetner / 53
54 Auftrag in Vogtareuth Tätigkeiten in Kooperation mit der HS Rosenheim Ethikantrag schreiben und einreichen ARTIC ins Team implementieren: Informieren Zuständigkeiten klären Manuals, Übersichten erstellen und bereitstellen Einführen von Assessments in den Klinikalltag Dr. Peter Zehetner / 54
55 Ergebnis I: Überprüfung der Therapiemodule Loko insg. /Woche Distanz total Gesamtzeit V 4,3 6154m 4h 50min 23 s 1,3 km/h m 2h 30min 34s 2,1km/h 1, m 6h 2min 47s 1,9km/h 1,7 3124m 1h 58min 7s 1,6km/h 0,8 5962m 3h 55min 45s 1,5km/h m 3h 45min 9s 1,8km/h 3, m 8h 31min 23s 1,7km/h 2,3 3980m 2h 40min 48s 1,6km/h 2,5 7051,4m 1,7km/h Recommendations for Robot-Assisted Treadmill Therapy Aurich et al. (2015) Neuropediatrics May Schön Klinik Seite 55
56 Ergebnis II: Optimierte Evaluation Laura K. Brunton, Doreen J. Bartlett (2011): Validity and Reliability of Two Abbreviated Versions of the Gross Motor Function Measure. Physical Therapy (2011);91: Schön Klinik Seite 56
57 Ergebnis III Bachelorarbeit Eine Forschungsstelle als Physiotherapeutin in der Neuropädiatrie antreten Dr. Peter Zehetner / 57
58 Forschung 4: Entwicklung spezifischer Therapiekonzepte M1
59 Hemi-Intensiv-Konzept Vogtareuth Beobachtung der Betätigung Klient Analyse Fähigkeiten und Fertigkeiten Kontext Anforderungen der Aufgabe Körperfunktionen Spiegelbewegungen Intervention Kraft Robotics CIMT Bimanuell CO-OP Hilfsmittel /Orthesen Botulinumtoxin Gruppe Beraten/ Coachen Struktur / Funktion Aktivität / Teilhabe Kontext 2010 Schön Klinik Seite 59
60 Hemi-Intensiv-Konzept Vogtareuth bei Spiegelbewegungen Beobachtung der Betätigung Klient Analyse Fähigkeiten und Fertigkeiten Kontext Anforderungen der Aufgabe Körperfunktionen Spiegelbewegungen Intervention Kraft Robotics CIMT Bimanuell CO-OP Struktur / Funktion Aktivität / Teilhabe Hilfsmittel /Orthesen Botulinumtoxin - - reziproke Bewegungen - eine Hand hält, die andere agiert Gruppe Beraten/ Coachen Kontext 2010 Schön Klinik Seite 60
61 Hemi-Intensiv-Konzept Vogtareuth bei Spiegelbewegungen Beobachtung der Betätigung Klient Analyse Fähigkeiten und Fertigkeiten Kontext Anforderungen der Aufgabe Körperfunktionen Spiegelbewegungen Intervention Kraft Robotics CIMT Bimanuell CO-OP Struktur / Funktion Aktivität / Teilhabe - bimanuell Hilfsmittel /Orthesen Botulinumtoxin - - reziproke Bewegungen - eine Hand hält, die andere agiert Gruppe Beraten/ Coachen Kontext 2010 Schön Klinik Seite 61
62 Hemi-Intensiv-Konzept Vogtareuth bei Spiegelbewegungen Beobachtung der Betätigung Klient Analyse Fähigkeiten und Fertigkeiten Kontext Anforderungen der Aufgabe Körperfunktionen Spiegelbewegungen Intervention Kraft Robotics CIMT Bimanuell CO-OP Struktur / Funktion Aktivität / Teilhabe Hilfsmittel /Orthesen Botulinumtoxin - - reziproke Bewegungen - eine Hand hält, die andere agiert Gruppe Beraten/ Coachen Kontext 2010 Schön Klinik Seite 62
63 Hemi-Intensiv-Konzept Vogtareuth bei Spiegelbewegungen Beobachtung der Betätigung Klient Analyse Fähigkeiten und Fertigkeiten Kontext Anforderungen der Aufgabe Körperfunktionen Spiegelbewegungen Intervention Kraft Robotics CIMT Bimanuell CO-OP Struktur / Funktion Aktivität / Teilhabe Shaping und Repetition Hilfsmittel /Orthesen Botulinumtoxin - - reziproke Bewegungen - eine Hand hält, die andere agiert Gruppe Beraten/ Coachen Kontext 2010 Schön Klinik Seite 63
64 Outcome von Kindern nach erworbenen Hirnschädigungen
65 Kennard Prinzip sicher zu simpel 2014 Schön Klinik Seite 65
66 Outcome Mentale Funktionen / Kognition / Verhalten 1. Aufmerksamkeitsstörungen bei 14,5-21% in den ersten beiden Jahren Mit und ohne Störungen des Sozialverhaltens Therapie mit z.b. Methylphenidat nicht systematisch untersucht 3. Gedächtnisstörungen, insb. Arbeitsgedächtnis 4. Störung exekutiver Funktionen: Arbeitsplatzorganisation, Handlungsplanung, Problemlösen bei 18-38% im 1 Jahr beeinträchtigt SHT induziert eine Entwicklungsstörung, je jünger das Kind ist umso schwerwiegender 2014 Schön Klinik Seite 66
67 Krankheitsverarbeitung Eltern und Kinder
68 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien (Neuropsychologie) Andreas Kirsch Psychologischer Psychotherapeut Leitung Psychologie / Neuropsychologie und Musiktherapie
69 Überblick Der Prozess der Krankheitsverarbeitung: Theoretischer Hintergrund Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern Krankheitsverarbeitung bei Eltern chronisch kranker Kinder 2014 Schön Klinik Seite 69
70 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Der Prozess der Krankheitsverarbeitung: Theoretischer Hintergrund Modell zur Krankheitsverarbeitung Aus dem Epilepsie-Schulungsprogramm famoses Bezogen auf chronische Krankheitsbilder 2014 Schön Klinik Seite 70
71 Der Weg der Krankheitsbewältigung Ziel Stadium III Durchgang Stadium II Eingang Stadium I 1.7 Erika Schuchhardt, 2002
72 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Der Prozess der Krankheitsverarbeitung: Theoretischer Hintergrund Modell zur Krankheitsverarbeitung Gelungene Krankheitsverarbeitung: Stufen 6 Annahme, 7 Aktivita t und 8 Solidarita t Stufen 6 Annahme und 7 Aktivita t : Zulassen der mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen Akzeptanz der mit der Krankheit verbundenen Einschränkungen Akzeptierende Grundhaltung als Ausgangspunkt des eigenen Handelns 2014 Schön Klinik Seite 72
73 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen Ich will so sein wie die anderen... mich selbständig anziehen mit dem Lineal sicher arbeiten können Playstation spielen coole moves beim Tanzen Moped fahren Sex haben 2014 Schön Klinik Seite 73
74 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen Besondere Belastungen durch die chronische Krankheit Eingeschränkte motorische Möglichkeiten Verändertes Aussehen Familiäre Fokussierung auf das chronisch kranke Kind Gesellschaftliche Stigmatisierung als krank oder behindert Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten des sozialen Lebens Soziale Ausgrenzung und sozialer Rückzug Im Vergleich zu Gesunden: Weniger Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Selbstwert Erschwerte Voraussetzungen für die Entwicklung eines stabil-positiven Selbstwertgefühls 2014 Schön Klinik Seite 74
75 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen Schwerpunkte der Krankheitsverarbeitung Identitätsentwicklung Integration der chronischen Krankheit in das Selbst-Bild Entwicklung von Selbständigkeit und Eigenständigkeit Alltagsorientierte Therapien Überwindung von sozialem Rückzug und sozialer Isolation Soziales Kompetenz-Training Aufbau eines stabilen und positiven Selbstwertgefühls Bewusst-Machen und bewusstes Leben von Stärken 2014 Schön Klinik Seite 75
76 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei Eltern chronisch kranker Kinder Besonderheiten der Krankheitsverarbeitung von Eltern chronisch kranker Kinder Belastung nicht durch eine eigene Erkrankung, sondern durch die Krankheit des Kindes Spezielle Belastungsfaktoren: Herausgerissen-Sein aus den familiären und beruflichen Rollen und Bezügen Antizipation der Bedeutung der Krankheit für die Lebensperspektiven des Kindes Überlagerung der Krankheitsverarbeitung durch Schuldgefühle möglich Dilemma: Ausgepowert-Sein vs Stark-Sein-Wollen bzw. Stark-Sein-Müssen 2014 Schön Klinik Seite 76
77 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei Eltern chronisch kranker Kinder Beispiel aus der praktischen Arbeit Aktuelle Belastungen der mit-aufgenommenen Mutter 2014 Schön Klinik Seite 77
78 Krankheitsverarbeitung bei chronisch kranken Kindern und ihren Familien Krankheitsverarbeitung bei Eltern chronisch kranker Kinder Beispiel aus der praktischen Arbeit Psychotherapeutische Interventionen Rollenklärung Schaffung von Verständnis Stärkung in Hinblick auf schuldfreies Leben eigener Bedürfnisse Paarberatung Zeit für Beziehung Trauerarbeit Unterstützung im Umgang mit Ängsten Entwicklung von Zukunftsperspektiven Erziehungsberatung Mama-Tochter-Zeiten in VOG Untersuchung in der Tagesklinik Klärung der eigenen Wünsche 2014 Schön Klinik Seite 78
79 Lebensqualität der Familien (Medizin, Neuropsychologie, Ergotherapie)
80 Ergebnisse der Studie: Lebenszufriedenheit Hohes Ausmaß an Lebenszufriedenheit bei 81% der befragten Eltern: 24%: 57%: Sehr zufrieden Eher zufrieden 16%: 3%: Eher unzufrieden Sehr unzufrieden G Kluger, A Kirsch, M Hessenauer (2012) Long-term Outcome after Vegetative State due to Near-Drowning and Quality of Life of the Families. Neuropediatrics 2012; 43 Brown FL, Whittingham K, Sofronoff K, Boyd RN. Parenting a child with a traumatic brain injury: Experiences of parents and health professionals. Brain Inj Dec;27(13-14): Schön Klinik Seite 80 Seite 80
81 Ergebnisse der Studie: Lebenszufriedenheit Ausmaß der Lebenszufriedenheit der Eltern unabhängig von: Grad der Behinderung des Kindes Höhe des Pflegeaufwands G Kluger, A Kirsch, M Hessenauer (2012) Long-term Outcome after Vegetative State due to Near-Drowning and Quality of Life of the Families. Neuropediatrics 2012; 43 Brown FL, Whittingham K, Sofronoff K, Boyd RN. Parenting a child with a traumatic brain injury: Experiences of parents and health professionals. Brain Inj Dec;27(13-14): Schön Klinik Seite 81 Seite 81
82 Ergebnisse der Studie: Schuldgefühle Massive Schuldgefühle als einer der Hauptbelastungsfaktoren Meist Tabuisierung der Schuldgefühle Schuldgefühle unabhängig von Grad der Behinderung des Kindes Elterliche An- oder Abwesenheit zum Zeitpunkt des Unfalls G Kluger, A Kirsch, M Hessenauer (2012) Long-term Outcome after Vegetative State due to Near-Drowning and Quality of Life of the Families. Neuropediatrics 2012; 43 Brown FL, Whittingham K, Sofronoff K, Boyd RN. Parenting a child with a traumatic brain injury: Experiences of parents and health professionals. Brain Inj Dec;27(13-14): Schön Klinik Seite 82 Seite 82
83 Zusammenfassung
84 Erworbene Hirnläsionen Die Remission bei Kindern im Wachkoma kann bis zu ersten Zeichen des Bewußtseins viele Wochendauern Für das Outcome erworbener Hirnläsionen gilt: Nicht besser je jünger das Kind Cave: Entwicklungsstörung Kinder und Jugendliche nach erworbenen Hirnläsionen haben Schwierigkeiten in der Partizipation Die Lebensqualität der Familien ist unabhängig von der Neurologie durchschnittlich gut 2014 Schön Klinik Seite 84
85 Forschung für die Praxis Forschung zur Neurorehabilitation sollte eine Domäne der Gesundheitsfachberufe werden Es muss nicht gleich die randomisiert-kontrollierte Studie sein Studien steigern die Kompetenz und das Vertrauen ins eigene Tun Studien hinterfragen das eigene Tun Studien optimieren die Therapie und den Ressourceneinsatz Studien erweitern den Horizont Studien machen nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß 2014 Schön Klinik Seite 85
86 Wir stellen ein: - Oberarzt allgemeine Neuropädiatrie - Oberarzt IMC-Reha-Station - Facharzt zur Schwerpunktweiterbildung Neuropädiatrie - Assistenzarzt in Weiterbildung Kinderheilkunde
87 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt:
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