Kunstunterricht Klasse 8 / Königin-Luise-Stiftung / Katja Wolf
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- Helga Reuter
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1 Berlinale Schulprojekt 2015 Kunstunterricht Klasse 8 / Königin-Luise-Stiftung / Katja Wolf Projektbericht Vorbedingungen Die Königin-Luise-Stiftung - gegründet ist eine staatlich anerkannte Privatschule mit angeschlossenem Internat in Berlin-Dahlem. Unter einem Dach findet sich hier die Grundschule, die Integrierte Sekundarschule und das Gymnasium der Stiftung. 20 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums haben im Rahmen des Kunstunterrichts am Berlinale Schulprojekt 2015 teilgenommen. Projektentwicklung Im Rahmen der Berlinale sahen die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse zwei sehr unterschiedliche Filme. Zum einen den argentinischen Beitrag El Gurí (R: Sergio Mazza, 88 ) und zum anderen Wonderful World End (R: Daigo Matsui, 82 ) aus Japan. In vielerlei Hinsicht ein Kontrastprogramm. Die erste Doppelstunde diente der Besprechung und Auswertung der beiden Filme. Zunächst war Zeit für eine individuelle Fixierung von Stichpunkten zu den Aspekten: Was ist das Thema des Films? Worum geht es? (Handlung,Thema, Inhalt, Aspekte...) Wie erzählt der Film? Welche Bilder haben sich mir eingeprägt? (Farben, Atmosphäre, Geschwindigkeit...) Was ist unklar geblieben? (Besonderheiten, Irritationen...) Nach einer Sortierung der Stichpunkte in kleinen Gruppen wurde eine tabellarische Gegenüberstellung der beiden Filme an der Tafel von den Schülerinnen und Schülern entwickelt. Schnell zeigte sich hierbei, dass die Schülerinnen und Schüler ein größeres Interesse daran hatten, sich mit dem japanischen Film Wonderful World End auseinanderzusetzen, wenngleich auch hier einige Unklarheiten und Irritationen blieben. El Gurí Wonderful World End verschwundene Mutter, Einsamkeit, Familie, Tod, Verantwortung Was? (Thema, Handlung, Inhalt) düster, dunkel, traurig, distanziert, Landschaft, langsam, Schiffsfriedhof Wie? (Bilder, Farben, Atmosphäre) grell, farbenfroh, Stimmungswechsel, Hase auf der Wiese, bunt, verrückt, realitätsfern, verwirrend, schnell, Blogtext, Smartphone-Oberfläche keine genauen Erklärungen Irritationen? Besonderheiten? pinkflauschige-riesenhasen? Zombie? Stalkerhase? Weglaufen? unlogisch (Tabelle: Zusammenfassung der Schülernotizen an der Tafel) Internet, Fans, Freundschaft?, fanatisch, Selfie, Blog, Fantasie, Medien, Idole
2 Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern wurde eine Projektidee gesucht, die eine praktisch-produktive Umsetzung im Kunstunterricht ermöglichte. Nach der Besprechung einiger Szenen und Bilder des Films Wonderful World End, arbeiteten die Schülerinnen und Schüler sehr schnell ein für sie wesentliches Thema heraus: Das gestörte Medien- und Kommunikationsverhalten der Hauptdarstellerinnen sollte Anlass sein, um über das eigene Medienverhalten nachzudenken und eigene Bilder zu schaffen. In Form von inszenierten Fotografien und Fotocollagen sollte das Thema Medienverhalten in den folgenden Unterrichtsstunden umgesetzt werden. Projektumsetzung/ Projektverlauf In der nächsten Kunststunde hatten die Schülerinnen und Schüler zunächst den Arbeitsauftrag Bildideen zum Thema Medienverhalten individuell zeichnerisch zu entwickeln. Einige Zeichnungen zeigen noch den direkten Einfluss des gesehen Films (Wonderful World End), andere Skizzen weisen bereits auf eine eigenständige Umsetzung hin.
3 (erste Skizzen der Schülerinnen und Schüler zur Ideenfindung) Nach einer kurzen Präsentation der Ideen schlossen sich die Schülerinnen und Schüler meist in Zweiergruppen zusammen, um gemeinsam Ideen umzusetzen. Hier wurden Kompromisse entwickelt, Ideen modifiziert und erweitert. Einige Schülerinnen und Schüler arbeiteten individuell an ihren Fotoprojekten, andere schlüpften stärker in die Rolle der Darsteller. In den folgenden zwei Unterrichtsstunden (Doppelstunden) stand dann das Erstellen der Fotografien im Mittelpunkt, immer wieder wurde experimentiert und optimiert. Die Arbeitsatmosphäre war geprägt durch selbstständiges und projektorientiertes Arbeiten. Sehr unterschiedlich war die Herangehensweise der SchülerInnen und Schüler, sie reichte von der planvollen Realisation der ersten Idee bis zum eher experimentellen Umgang aus-
4 gehend von ersten Probeaufnahmen. Ideen wurden verworfen und neue entworfen, bis Ergebnisse erzielt wurden, die sehr unterschiedlich und vielschichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema zeigen. Entstanden sind Bildreihen, die eine Geschichte erzählen, Inszenierungen im Lego-Modell, Fotomontagen, die erst auf den zweiten Blick erkennen lassen, worin die subtile Bildidee besteht, Bildideen, die den Bezug zum Film zum Teil deutlich erkennen lassen aber auch Arbeiten, die einen Übertrag auf die eigene Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler darstellen. Die von den Schülerinnen und Schülern gewählten Titel verdeutlichen abschließend noch einmal den individuellen Themenschwerpunkt der Arbeit. Handysucht in der Klasse Euphorie im Flug In einer anderen Welt
5 Magersucht durch Internet Gefahr im Straßenverkehr Abhängigkeit
6 Wolke ohne Freundschaft Funkwellen Abhängigkeit
7 Worldwide Sucht Absturz
8 abschließende Betrachtung Insgesamt zeigen die Arbeitsergebnisse trotz der kurzen Bearbeitungszeit eine hohe Intensität und das Interesse der Schülerinnen und Schüler innerhalb der Arbeit war ungebrochen. Die ursprüngliche Projektplanung sah in Zusammenarbeit mit einer Kollegin im Fach Deutsch eine Vertiefung der Auseinandersetzung durch das Schreiben von Kurzgeschichten vor. Ergänzend zu den eigenen Bildideen sollte hier über Sprache und Kommunikationsformen nachgedacht werden. Leider ist diese umfangreichere Projektidee an der Schulrealität und der kurzen Zeit zwischen Sichtung der Filme und Präsentation der Arbeitsergebnisse gescheitert. Katja Wolf
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