Geschlossene Unterbringung
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- Marie Kramer
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1 Geschlossene Unterbringung Die kommunale Sicht Leitung Stadtjugendamt München 1
2 Überblick 1 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Befunde zur Lebenssituation Jugendlicher und zum Jugendhilfebedarf 2 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen - Konsistente und kontinuierliche Handlungskonzepte für die Schwierigsten - Kommunale Verantwortung im Sozialraum wahrnehmen - Kooperationen festigen und verbindlich gestalten 3 Geschlossene Unterbringung in München - Leitsätze - Der Weg - Der erste Anlauf Scheitern und Lernen - Der zweite Anlauf 2
3 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Einkommensarmut nach Alter (1995/1999 vs. 2005/2009) / /09 Quelle: Groh-Samberg 2012 In 14. Kinder- und Jugendhilfebericht 2013 (S.219) 3
4 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Polizeipräsidium München - Sicherheitsreport Überführte Täter Gewalttaten Kinder 0-14J. Strafunmündige (-) (+) 160 Jugendliche Jahre (+) (o) 515 4
5 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Jugendgerichtshilfe Diebstahl 1029 Körperverletzung 703 Gewaltdelikte (n= 823) Körperverletzung 703 BtmG 408 Bef.Erschl. 370 Sonst. Straftaten 275 Betrug/Untreue 173 Verkehrsdelikte 154 Sachbeschädigung 130 Nötigung/ Bedrohung 42 Beleidigung/Verl. 112 Raub/Erpressung 77 5 Raub/ Erpressung 77 Nötigung/Bedrohung 42 Sexualdelikte 27 Totschlag/ Mord 1 Begünstigung/Hehlerei 14 Ausländergesetz 13 Brandstiftung 2 Totschlag/Mord 1 5
6 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Wohnsituation der jungen Menschen in der Erstberatung im Team Junge Erwachsene (n= 398) 33% bei den Eltern 3% allein 33% ohne festen Wohnsitz 11% derzeit bei Familienagehörigen, Sonstigen 21% derzeit in Klinik, JVA, GU Quelle: Statistik des Teams Junger Erwachsene (JE)
7 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Chronische Krankheiten bei Erwachsenen in Bezug zur Bildung 60 mind. eine chronische Krankheit Frauen Männer Daten: zusammengefasstedatensätze vom Münchner Gesundheitsmonitoring 1999/2000 und 2004 N (Frauen) =1.580 (fehlend =60); N(Männer) = (fehlend = 48) Quelle: Referat für Gesundheit und Umwelt 2006, S. 18 Abitur Realschule Hauptschule Schulbildung bei Erwachsenen In Münchner Armutsbericht 2011/2012 Expertise zum Handlungsfeld Armunt und Gesundheit in München; A Mielck 7
8 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Heckscher Klinik 2 Stationen a' 10 Plätzen Neu ab Station Kontinuierliche Überbelegung von 50 Prozent GU in München GU Birkeneck 7 GU Gauting 45 8
9 Was tun mit den Schwierigsten? Aktuelle Zahlen zur Lebenssituation Jugendlicher und Jugendhilfebedarf Durchschnittliche Fallzahlen im Monat Eingliederungshilfen gem. 35a SGB VIII ambulant, teilstationär, stationär 1884 (+)
10 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Konsistente und kontinuierliche Handlungskonzepte für die Schwierigsten Vorhandene und neu zu entwickelnde Interventionskonzepte sind so auszugestalten, dass ein schnelles, konsequentes und ganzheitliches Handeln ermöglicht wird. Die Schnittstellen sind auf ein Minimum zu reduzieren und klar zu definieren. Die Kommunikation zwischen den Zuständigkeitsbereichen Bezirkssozialarbeit, Jugendgerichtshilfe und weiteren Akteuren im Jugendamt und der Kinder und Jugendhilfe sind so ausgestaltet, dass aus der Perspektive des Jugendlichen eine klare widerspruchsfreie Handlungslinie erkennbar ist. Gerade in der Intervention spricht das Jugendamt mit einer Stimme. 10
11 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Konsistente und kontinuierliche Handlungskonzepte für die Schwierigsten eigenständige Abklärung des Hilfebedarf Fallsteuerung der Erziehungshilfe unter Beteiligung des jungen Menschen/ Sorgeberechtigten Einbeziehung des jungen Menschen/ Sorgeberechtigten Die Beteiligung und das Mitspracherecht der Kinder und Jugendlichen ist Kernstück aller Handlungsformen gerade auch dort, wo ggf. eine massive und schnelle Intervention auch gegen den Willen des Kindes erforderlich ist. Garantenstellung Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte bei Abklärung des Gefährdungsrisikos Beratung der geeigneten/ notwendigen Hilfe mit mehreren Fachkräften Partizipation des jungen Menschen/ der Sorgeberechtigten bei der Einleitung der Hilfe 11
12 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Konsistente und kontinuierliche Handlungskonzepte für die Schwierigsten Kinderschutzinstrumente sind auch für Jugendliche anzuwenden Nachgehende Arbeit ist auch für Jugendliche in belasteten Lebenslagen Pflicht (Hausbesuch) Regelmäßige Fallbesprechungen mit Justiz, Polizei und Kreisverwaltungsreferat werden durchgeführt 12
13 Was muss kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Kommunale Verantwortung im Sozialraum wahrnehmen Die sozialräumliche Idee muss auch den Schwierigsten helfen. Mit der Umsetzung der sozialräumlichen Idee haben sich unzählige Letzthilfen - Spezialhilfen für die sogenannten schweren Fälle außerhalb des Sozialraums entwickelt. Diesem Ausgrenzungseffekt treten wir mit dem Versorgungsbaustein Geschlossene Unterbringung in München entgegen Das Ziel ist: - den Kreislauf von Diskontinuität zu unterbrechen, - gegen psychiatrische Ausgliederung zu wirken und - die Abschiebung an andere Orte zu verhindern oder zumindest koordiniert zu gestalten. 13
14 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Kooperationen Die Kooperationsbezüge zu Polizei, Jugend- und Familiengericht und Psychiatrie sind so ausgestaltet, dass ein schnelles und wirkungsvolles Handeln der Kinder- und Jugendhilfe zur Sicherung des Kindeswohls im Einzelfall sichergestellt ist. Die Perspektive des Kindes steht dabei im Mittelpunkt. 14
15 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Kooperationen Abklärung, ob in jedem Einzelfall Kontakte zu Streetwork / Schulsozialarbeit bestehen, ist verpflichtend Kooperationsvereinbarung Schule - Jugendhilfe bei Schulversäumnissen im Stufenverfahren 15
16 Was muss die kommunale Jugendhilfe tun? Die Schlussfolgerungen: Kooperationen Kooperationsvereinbarungen > Krisendienst Psychiatrie > Heckscher-Klinikum Jugendhilfezentrum mit sozialpsychiatrischen Versorgungsleistungen 16
17 Geschlossene Unterbringung in München JugendHilfeZentrum mit sozialpsychiatrischen Versorgungsleistungen 17
18 Geschlossene Unterbringung in München Leitsätze Kein Kind wird aufgegeben! Wir verstehen geschlossene Unterbringung nicht als Scheitern bisheriger Hilfen, sondern als möglichen Neuanfang. 18
19 Geschlossene Unterbringung in München Kommunale Verantwortung im Sozialraum wahrnehmen GU als Baustein kommunaler Versorgung der Erziehungshilfen Schutzstellen Jugendgerichtshilfe Sozialbürgerhäuser Geschlossene Unterbringung Familiengericht Polizei Heckscher- Klinik Erziehungshilfen amb.+ stat. Kooperationseinrichtungen 19
20 Geschlossene Unterbringung in München Der Weg Stadtratsbeschlüsse , , zu Baumaßnahme und Konzept des Jugendhilfezentrum (JHZ) mit freiheitsentziehenden Maßnahmen Scapinellistr.17 Eröffnung und Betriebsaufnahme Anfang 2012 Unterbringung im Stadtgebiet München für 14 Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren Rechtsgrundlage: 34 i.v. mit 42 (5) SGB VIII und 1631b BGB Kontinuierlicher Einbezug eines Bürgerbeirates Schließung Sommer 2013 Neueröffnung voraussichtlich Herbst
21 Geschlossene Unterbringung in München Der Weg Merkmale des Pädagogischen Konzeptes Krisenhafte Sofortaufnahme mit richterlichem Beschluss Krisenhafte Sofortaufnahme ohne richterlichen Beschluss ( 42 SGB VIII) 24 Stunden Clearing zur Vorbereitung Anschlußhilfe 2 Plätze stehen in Absprache mit der Heckscher-Klinik für Oberbayern zur Verfügung Intensive Elternarbeit Partizipation der Kinder und Jugendlichen bezüglich von Entscheidungen, Planungen und rechtlicher Ansprüche. Schutz des Kindes im Betreuungsalltag > detailliertes Konzept zum Schutz vor Gewalt im Betreuungsalltag > institutionelle und mitarbeiterorientierte Handlungsstrategien > Beschwerdemanagement > Konzept für Befragungen 21
22 Geschlossene Unterbringung in München Der erste Anlauf Scheitern und Lernen Wenig zur Verfügung stehende Plätze in geschlossenen Einrichtungen viele haben schon gewartet (Ansturm und Wartezeiten) Fehlende Angebote für junge Menschen, bei denen der Übergang in die Volljährigkeit ansteht Problem bei der Beschulung während der geschlossenen Unterbringung bei über 16jährigen Interdisziplinarität und Kooperation in der Einrichtung muss strukturell, fachlich und menschlich gelebt werden- GU funktioniert nur als sehr festes und strukturiertes Team Sozialpädagoginnen, ErzieherInnen, PsychologInnen, LehrerInnen,ÄrztInnen der Psychiatrie, Hauswirtschaftliches Personal 22
23 Geschlossene Unterbringung in München Der erste Anlauf Scheitern und Lernen Viele Polizeieinsätze Zahlreiche Entweichungen aus der geschlossenen Einrichtung: bauliche Sicherheit und pädagogische Haltung Was passiert nach der geschlossenen Unterbringung? > Es fehlen teilweise passgenaue und flexible Anschlusshilfen Unverhältnismäßige Erwartungen mancher Anschluss- Einrichtungen 23
24 Geschlossene Unterbringung in München Der zweite Anlauf Vergabe an einen mit geschlossener Unterbringung erfahrenen Träger der Kinder- und Jugendhilfe (Evangelische Jugendhilfe Würzburg) Der Träger bringt erfahrenes Personal mit Neue Konzeption der Einrichtung geschlossenen Unterbringung orientiert sich an Menschen statt an Mauern Kooperationvereinbarung mit freien Trägern- der Kinder und Jugendhilfe für Anschlusshilfen 24
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 25
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