Geschäftshaus Lamprecht AG Regensdorf Planung und Realisation aus einer Hand

Transkript

1 Geschäftshaus Lamprecht AG Regensdorf Planung und Realisation aus einer Hand

2

3 Produktion und Administration unter einem Dach Neues Betriebsgebäude, Hochregallager, Bürogebäude (links) und bestehende Produktionshalle (rechts) mit Sheddächern. Zu Beginn der 90er Jahre war abzusehen, dass sich der nördliche Teil von Zürich-Oerlikon zu einem neuen Stadtteil mit gemischtem Wohn- und Gewerbeanteil entwickeln würde. Dies gab Ueli Schlumpf, Geschäftsführer des Familienunternehmens Lamprecht AG, den Anstoss, die beiden Betriebe in Oerlikon und Regensdorf mittelfristig zusammen zu legen. Die Pläne für eine Zusammenlegung von Produktion und Administration lagen bereit. Die Bauprojekte in Zürich Nord wurden jedoch schneller realisiert als vorgesehen, sodass der An-, Um- und Neubau an der Althardstrasse forciert werden musste. Es ist gelungen, ein repräsentatives Geschäftsgebäude mit verschiedenen Funktionen zu erstellen, die auch ästhetischen Ansprüchen mit Platz für künftige Kapazitätserhöhungen genügen. Der in den freundlich-hellen Firmenfarben gehaltene Bau zieht unweigerlich die Blicke auf sich. Der Entscheid für das Projekt- und Baumanagement der Allreal Generalunternehmung AG wurde erleichtert durch den Umstand, dass Allreal über eine eigene Planungs- und Architekturabteilung verfügt. Der Allreal stellte sich die Herausforderung, unterschiedliche Ansprüche auf einen Nenner zu bringen: Bestehende Bauten mussten renoviert und teilweise ausgebaut, neue Gebäudeteile angebaut werden. Ein neues Hochregallager wurde erstellt und die Automatisation den modernen Ansprüchen angepasst. 3

4 Moderne Infrastruktur für optimalen Service «Der Umstand, dass wir für Planung und Baumanagement denselben Ansprechpartner hatten, trug viel zur schnellen und erstklassigen Realisation unseres Bauvorhabens bei. Die Zusammenarbeit mit der Allreal hat sich bestens bewährt.» Ueli Schlumpf, Geschäftsführer Die Firma Lamprecht AG versteht sich als Unternehmen, das seine Marktleistungen auf das körperliche Wohlbefinden und die gesundheitliche Pflege des Menschen ausrichtet. Lamprecht tritt als Hersteller eigener Produkte und als Vertriebspartner fremder Erzeugnisse auf. Der Familienbetrieb führt ein abgerundetes Sortiment im Gesundheitsbereich und vertreibt als Grossist Produkte von international renommierten Firmen. Neue Förderanlage mit modernster Technologie. Die Firma Lamprecht AG war der erste Schweizer Lieferant im Drogerie-, Apotheken- und Spitalbedarf, der für seine Organisation eine ISO 9001-Zertifizierung erreichte. Kurze Lieferfristen (Versand innert 24 Stunden) gehören zur Dienstleistung der Firma und erfordern eine hochstehende Logistik. Die Firma beschäftigt 40 Mitarbeitende in der Administration und 70 Mitarbeitende in Logistik und Produktion. 4

5 Vielseitige Ansprüche an das Baumanagement Der von der Allreal entworfene Eingangsbereich prägt das neue Gebäude. Die Zusammenarbeit zwischen der Lamprecht AG und dem Projektmanagement der Allreal darf als beispielhaft bezeichnet werden. Die Planungsgruppe der Allreal war von Beginn weg integriert, als es darum ging, dem Bauherrn mögliche Lösungen aufzuzeigen. Die schnellen Entscheidungswege im Familienbetrieb sowie Vertrauen in die Generalunternehmung führten zu fruchtbaren Resultaten. Im Gesamten gab es nur wenige Entwürfe; die meisten Vorschläge der Allreal fanden auf Anhieb Anklang. Barackendorf für das Personal Nach dem Abbruch eines alten Gleisanschlusses wurde das bestehende Gebäude etappenweise unterfangen und aus Sicherheitsgründen gleichzeitig mit Spezialspriessen gestützt. Im Anschluss wurde mit den Hochbauarbeiten begonnen und für das Personal ein Barackendorf mit Garderoben erstellt. besonders wärmeempfindlicher Artikel wurde ein Keller ausgebaut. Eingebaut wurden auch zwei Invaliden-WC. Das ganze Gebäude ist rollstuhlgängig. Da die Betriebstätigkeit nicht unterbrochen werden durfte, war ein straffes Zeitmanagement notwendig. Einzelne Arbeiten konnten nur während den Wochenenden ausgeführt werden so zum Beispiel der Einbau einer neuen Trafoanlage, die am Montag wieder funktionsbereit sein musste. Dank der umsichtigen Koordination und der optimalen Zusammenarbeit konnte die Allreal dem Bauherrn die Liegenschaft bereits nach 17 Monaten Bauzeit termingerecht und innerhalb des vereinbarten Kostenrahmens übergeben. Die Produktionshalle mit den auffallenden Sheddächern blieb bestehen, während Kantine, sanitäre Einrichtungen und Garderoben im Annexbau sanft renoviert und modernen Ansprüchen angepasst wurden. Entlang der Althardstrasse wurde ein neues Hochregallager mit Halbautomatik eingebaut. Das Lager wird an beiden Enden durch ein neues fünfstöckiges Betriebs- und ein siebenstöckiges Bürogebäude abgeschlossen. Zur Lagerung 5

6 Architektonische Impulse durch die Allreal Die Planungsgruppe der Allreal war von Beginn integriert und an der ästhetischen Umsetzung massgeblich beteiligt. Bei der gestalterischen Verwirklichung zeigte das Planungs- und Architektenteam der Allreal vielseitige Fähigkeiten: Es gestaltete nicht nur den Eingangsbereich mit dem speziellen Vordach und der vier Meter hohen Skulptur, sondern auch die auffallende Fassade und die originelle Treppenhausbeleuchtung. Verladerampe, Betriebsgebäude und Hochregallager. Am bestehenden Lagergebäude wurden die Eternitplatten entfernt und durch eine gedämmte Fassade ersetzt. Um die Wucht des hohen Gebäudekomplexes zu entschärfen, erhielt die Fassade des neuen Hochregallagers dunkle vertikale Streifen. Die Fassade des Bürogebäudes überzeugt durch die stützenlose Fensterreihe. 6

7 Edle Materialien im Innern Der Empfangsbereich besticht durch lineare Formen. Von der Idee bis zur Realisierung: Für die aussergewöhnliche Beleuchtung destreppenhauses mit den in Chromstahlblech gefertigten Vögeln kamen Zeichnung und Prototyp von der Allreal. Spezielle Aufmerksamkeit erhielt der Eingangs- und Empfangsbereich. Die Formgebung und Gestaltung der Empfangstheke sollte sich von der streng linearen Architektur abheben und den Empfangsbereich prägen. Aufgrund der unterschiedlichen Funktionsweisen wurden verschiedene Materialien verwendet. Während das neue Hochregallager mit einer Tragkonstruktion aus Stahl eingebaut wurde, vermitteln im Bürobereich grau-schwarzer Calanca-Granit,Teppiche und Glasfasertapeten einen gehobenen Standard. Ein Teil der Firmenfarben fand im Innern des Gebäudekomplexes eine Fortsetzung. Das Besprechungszimmer im Dachgeschoss des Bürogebäudes profitiert von der angrenzenden Terrasse und dem grosszügigen Weitblick. Von der Idee bis zur Realisierung Die umfassende Arbeit der Allreal zeigt sich beispielhaft bei der Treppenhausbeleuchtung. Die Idee führte zur Zeichnung, es folgten Prototyp und Spezialanfertigung der in Stahlblech gefertigten Vögel. Bei der Planung dieser aussergewöhnlichen Beleuchtung war das Entwurfskonzept vom Gedanken geleitet, die Höhe zu brechen und Dynamik, Leben und Bewegung zu vermitteln. 7

8 Neue Kapazitäten für Hochleistungsbetrieb Mittelspannungsanlage Niederspannungs- Hauptverteilung Trafoanlage Wärmerückgewinnung Sprinkleranlage Der Neubau des Hochregallagers verlangte einen neuen unterirdischen Fluchtweg. Gleichzeitig wurde auch die Mittelspannungsanlage, das Herzstück der Haustechnik ersetzt. Die offene Bauweise entsprach nicht mehr dem Stand der Technik bezüglich Personenschutz, Kurzschlussleistung und Betriebssicherheit. Unter dem Fundament des Hochregallagers wurde der Rohrblock für die neuen Mittelspannungskabel verlegt. Während eines Jahres musste das Gebäude über eine provisorische Transformatorenstation des EKZ versorgt werden. Ebenfalls ersetzt wurde ein Teil der Elektround Verteileranlage. Die bestehenden Niederspannungs-Hauptverteilungen aus dem Jahr 1978 wurden durch eine partiell typengeprüfte Niederspannung-Schaltgerätekombination komplett ersetzt. Die Anlagebauart entspricht der Einsatztechnik, d.h. die Leistungs- und Sicherungslasthalter können unter Spannung ausgebaut bzw. eingebaut werden, wobei der Berührungsschutz während des Aus- und Einbaus gewährleistet ist. Licht, Lamellenstoren, Markisen und Störmeldungen werden im Neubau über ein gesamtheitliches System, dem EIB gesteuert. Auf dem Dach befindet sich die Wetterstation mit Wind-, Regen-, Sonnen- und Temperaturfühler. Für umfangreiche Steuerungsaufgaben (zentrale und zeitabhängige Steuerungen) wurden zwei Funktionsmodule FM-Plus und diverse FM-Mini eingebaut. Die Erschliessung der Arbeitsplätze erfolgt über Bodenund Brüstungskanäle. Die Heizungsanlage wurde erst vor sieben Jahren ausgewechselt und dannzumal für eine grössere Leistung vorbereitet. Die mittels Wärmeaustausch gespiesene Heizung blieb deshalb bestehen. Die Betriebswärme wird gesammelt, umgeformt und der Heizung zugeführt. Im Sommer übernehmen Kühler im Zwischenbereich die umgekehrte Funktion. Im Heizungsbereich entschied sich die Projektleitung für eine situative Lösung: Radiatoren im Betriebsgebäude, Bodenheizung im administrativen Bereich und Deckenstrahler im Hochregallager. 8

9 Hohe Ansprüche an das Hochregallager Zum bestehenden wurde ein neues Hochregallager (Bild links) gebaut, in dem von der Bestellung bis zum Verlad auf die Transportfahrzeuge jede Bewegung halbautomatisch mittels Strichcode erfolgt. Eine spezielle elektronische Herausforderung war die Aufgabe, auf die vorhandene Anlage eine neue Logistik zu setzen. Ein einziges Glasfaserkabel verbindet die alte mit der neuen Logistik. Für den Einbau des neuen Hochregallagers musste zuerst das Lagergestell errichtet werden. Die Fassade wurde später um das Lager herum gebaut. 9

10 Daten und Fakten Bauherr Lamprecht AG, Regensdorf Nutzer Lamprecht AG, Regensdorf Totalunternehmer Allreal Generalunternehmung AG 8050 Zürich Telefon Telefax Architekt Allreal Generalunternehmung AG, Zürich Bauingenieur P. Frei + Partner AG, Wil/ZH Elektroingenieur Giovanoli + Tanner AG, Uster Projektdaten Umbau der bestehenden Bauten An- und Neubau für Verwaltung Hochregallager und Betriebsgebäude Geschosse Betrieb 5 Büro 7 Geschossfläche Brutto m 2 davon Lager 650 m 2 Gebäudeinhalt m 3 Baukosten (ohne Land) CHF 14 Mio Termine Baubewilligung Februar 2000 Baubeginn September 2000 Übergabe 15. Februar 2002 Effektive Bauzeit 17 Monate Impressum 10 Konzeption und Text: Allreal, Unternehmenskommunikation, Zürich Fotos: Ralph Bensberg, Zürich Gestaltung und Produktion: WBG, AG für visuelle Kommunikation, Zürich Druck: Printlink AG, Wetzikon

11

12 Allreal Generalunternehmung AG Eggbühlstrasse 15, 8050 Zürich Tel , Fax