Ökosystemdienstleistungen: Konzept und internationale Bedeutung Ekosystémové služby: Koncept a mezinárodní význam
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1 Ökosystemdienstleistungen: Konzept und internationale Bedeutung Ekosystémové služby: Koncept a mezinárodní význam Olaf Bastian , Dresden Abschlusskonferenz Mehrwert Natur Osterzgebirge: Ökosystemdienstleistungen im Osterzgebirge
2 Hintergrund Wachsende Belastungen des Naturhaushalts, u.a. Verlust biologischer Vielfalt, Energie- und Klimaproblematik vielfältige und zunehmende Ansprüche an die begrenzten Ressourcen steuern + nachhaltige Landnutzung gewährleisten Konzept der Ökosystemdienstleistungen (ÖSD)
3 Gliederung Ökosystemdienstleistungen (ÖSD): Definitionen, Bedeutung Geschichte und Meilensteine des ÖSD-Konzepts ÖSD-Klassifikation und Rahmenmethodiken Aspekte der Analyse, Bewertung und Anwendung Chancen und Grenzen/Kritiken
4 Definitionen: Was sind Ökosystemdienstleistungen? = Leistungen, die von der Natur erbracht und vom Menschen genutzt werden = benefits humans obtain from nature (MEA 2005) stiften Nutzen für die Gesellschaft, der u.a. auch ökonomisch bewertet werden kann (NEA-DE 2014) = the benefits that humans recognise as obtained from an ecosystem and that support, directly or indirectly, their survival and quality of life. No recognition, no service, no price (Spangenberg, von Haaren, Settele)
5 Vielfalt der Leistungen der O. Bastian
6 Bedeutung = zukunftsweisendes Instrument der nachhaltigen Entwicklung international hochaktuelles Konzept Zweck: vielfachen Nutzen der biologischen Vielfalt und intakter Ökosysteme aufzeigen und in marktwirtschaftlich orientierte Entscheidungsprozesse einbeziehen Chance, die ökologischen Leistungen bzw. Gratis- Naturkräfte zu erhalten und der fortschreitenden Verschlechterung der natürlichen Lebensbedingungen durch Überbeanspruchung entgegen zu wirken Leistungen der Ökosysteme werden transparent für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit vermittelt
7 Geschichte und Meilensteine Millennium Ecosystem Assessment (2005) Initiiert von UNO-Generalsekretär Kofi Annan 2000/2001 Koordiniert vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) Ziele: Erfassung der Konsequenzen von Ökosystemveränderungen für das menschliche Wohlbefinden Schaffung wissenschaftlich basierter Handlungsgrundlagen zu Schutz und nachhaltiger Nutzung von Ökosystemen
8 Geschichte und Meilensteine THE ECONOMICS OF ECOSYSTEMS AND BIODIVERSITY TEEB März 2007: G8+5 Umweltminister (Treffen in Potsdam) betonten die Notwendigkeit eines ähnlichen Projektes wie der Stern Report der Ökonomie des Klimawandels.
9 Geschichte und Meilensteine RUBICODE - Projekt: Rationalising Biodiversity Conservation in Dynamic Ecosystems (FP 6) = Übersicht der Informationen zu ÖSD für die wichtigsten terrestrischen und Süßwasser-Ökosysteme in Europa
10 The Ecosystem Services Partnership Gegründet 2008 durch das Gund Institute for Ecological Economics (University of Vermont, USA); jetzt koordiniert durch die Environmental Systems Analysis Group (Wageningen University, Niederlande) Besteht aus institutionellen und Einzelmitgliedern Besitzt spezifische Governancestruktur und ein Exekutiv-Komitee Anliegen Geschichte und Meilensteine Stärkung der Kommunikation, Koordination und Kooperation, Aufbau eines starken Netzwerkes von Individuen und Organisationen Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services IPBES, 2012
11 Geschichte und Meilensteine European assessment of the provision of ecosystem services (Maes et al. 2011) UK National Ecosystem Assessment (UK NEA) ( ) Erste Analyse der natürlichen Umwelt von UK in Bezug auf deren Nutzen für Gesellschaft und wirtschaftliche Prosperität Einbeziehung vieler Regierungs-, akademischer, NGO- und privater Institutionen
12 Geschichte und Meilensteine CBD CoP10 Nagoya ( ): Strategischer Plan Aichi targets: VISION Bis 2050 wird Biodiversität bewertet, bewahrt, wiederhergestellt und intelligent genutzt, unter Erhaltung der ÖSD und eines gesunden Planeten zum Nutzen für alle Menschen. MISSION Effektive und dringende Aktionen, um den Verlust an Biodiversität aufzuhalten und um zu sichern, dass bis 2020 die Ökosysteme resilient sind und weiterhin continue die essentiellen ÖSD bereitstellen.
13 Geschichte und Meilensteine Naturkapital Deutschland TEEB DE 2012 Mehrere Berichte und Broschüren, Teilnahme vieler Experten und Interessenträger Koordiniert durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Sondierungsstudie für ein nationales Ökosystem-Assessment (NEA-DE)
14 Geschichte und Meilensteine Initialisierung eines TEEB-Prozesses in Russland
15 Geschichte und Meilensteine Sprunghaft wachsende Zahl an Publikationen
16 Klassifikation von ÖSD Millennium Ecosystem Assessment 2005:
17 Klassifikation von ÖSD = 3 Klassen: Versorgungs-, Regulations-, (sozio-)kulturelle Leistungen Kompatibel mit dem Konzept der Nachhaltigkeit mit ihren ökonomischen, ökologischen und sozialen O. M. Scheffler
18 ÖSD-Rahmenmethodiken ÖSD-Kaskade
19 ÖSD-Rahmenmethodiken EPPS-Rahmenmethodik: Ecosystem Properties, Potentials, Services vgl. Grunewald & Bastian 2010, 2013, Bastian et al. 2011
20 ÖSD-Rahmenmethodiken Spangenberg, von Haaren, Settele 2013
21 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Unterschiede zwischen Potenzialen und K. Grunewald
22 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Einbeziehung von Akteuren / Interessenträgern in die Bewertung und das Management von O. Bastian
23 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Ranking von ÖSD durch Touristen im O. Bastian
24 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Räumliche Aspekte: Anordnung/Muster der Ökosysteme/ Landschaftselemente Räumliche Interferenzen Wechselbeziehungen bedingt durch Strukturen und Prozesse Ökologische räumliche Bezugseinheiten Verschiedene Maßstäbe und Dimensionen Räumliche Differenzierung von Angebot und Nachfrage: Service Providing Areas (SPA) and Service Benefiting Areas (SBA): Who sells? Who pays?
25 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Landschaftsdienstleitungen Landschaftskonzept = > integrativ, Totalcharakter, Eigenart Verbindung sozialer Raumkonzepte (Wahrnehmung, Aktionsraum) mit physischen Raumkonzepten O. Bastian
26 ÖSD: Aspekte der Analyse/Bewertung Anwendung in der Planung ÖSD = Zusätzliches Argument in der Umweltplanung Einige Planungs- und Managementansätze beziehen bereits die ÖSD-Ideen ein (nicht unbedingt die gleiche Terminologie) Großer Bedarf an Beispielen und Nachweisen für den Mehrwert des ÖSD-Konzeptes
27 Chancen Erhöhte Bewusstheit für den vielschichtigen Wert der Natur und für unsere Abhängigkeit von ihr Stärkung integrativer Sichtweisen in Entscheidungsprozessen Voranbringen der Quantifizierung und monetären Bewertung in der Umweltplanung Deutlichere Differenzierung zwischen öffentlichen und privaten Gütern zur besseren Ausrichtung von Umsetzungsstrategien Rahmen für Kommunikations- und Partizipationsprozesse z.b. von Haaren & Albert (2011)
28 Grenzen / Gefahren / Kritiken Vielfalt und Unbestimmtheit der Definitionen und Klassifikationen; mangelnde Verfügbarkeit von Daten Verschleierte ökologische Komplexität Fehlen etablierter Wege / Algorithmen der Integration in Politiken und O. Bastian
29 Grenzen / Kritiken Stärkung des dominierenden anthropozentrischen Fokus (Natur als Ware, Rolle der Märkte, ausbeuterische Mensch- Natur-Beziehung) Überstülpen ökonomische Instrumente über nicht-marktlich organisierte Governance-Strukturen Reduzierung des vielfältigen Mensch-Natur-Verhältnisses auf eine ökonomische Kategorie Erosion ethisch und kulturell begründeter O. Bastian, S. Stutzriemer
30 Grenzen / Kritiken Konflikt mit einigen Zielen des Biodiversitäts-Schutzes: nutzlose Arten und Ökosysteme Verschiebung des Schwerpunktes vom Erhalt naturnaher Ökosysteme zum Management von anthropogen geprägten O. Bastian
31 Danke für die Aufmerksamkeit! Děkuje za pozornost!
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