Professionelle Optionstrades für Aktionäre: Verbessere Deine Wettbewerbsfähigkeit (im gleichen Marktumfeld) Dipl.-Ing. Olaf Lieser
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- Mathias Böhm
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1 Professionelle Optionstrades für Aktionäre: Verbessere Deine Wettbewerbsfähigkeit (im gleichen Marktumfeld) Dipl.-Ing. Olaf Lieser Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 1
2 Zur Person Name: Dipl.-Ing. Olaf Lieser, 49, aus Eching (b. Freising), Bayern Beruflicher Werdegang: Studium Luft-und Raumfahrttechnik in Stuttgart, Zweitstudium Masters of Engineering in Arizona. Jahrelange Erfahrung in Forschung und Entwicklung, inklusive Messtechnik, numerischer Simulation und statistischer Auswertung. Trading/Märkte: Seit ca. 30 Jahren; Optionen seit 10 Jahren; Beschäftigung mit numerischer Analyse des Optionsmarktes. Tätigkeiten: Handels-und Coaching-Aktivitäten; Software Engineering Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 2
3 Disclaimer Der Verfasser dieser Präsentation benutzt Quellen, die er für glaubwürdig hält, eine Gewähr für die Korrektheit kann aber nicht übernommen werden. In der Präsentation geäußerte Einschätzungen spiegeln nur seine Meinung wieder und sind nicht als Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder zur Tätigung sonstiger Finanztransaktionen zu verstehen weder explizit noch stillschweigend; vielmehr dienen sie als Diskussionsanregung. Optionen und Futures sowie sonstige gehebelt wirkende Finanzprodukte beinhalten erhebliche Risiken, die einen möglichen Totalverlust beinhalten und je nach Produkt sogar über das eingesetzte Kapital hinaus bestehen können (Nachschusspflicht). Bevor ein Investor in diese Produkte investiert, soll er sich zwingend mit diesen Risiken vertraut machen und sicherstellen, dass er sie vollständig verstanden hat, und dass eine solche Finanztransaktion zu seinen finanziellen Mitteln passt. Im Zweifel ist eine persönliche Beratung durch einen qualifizierten Anlageberater vorzunehmen. Dieses Material stellt solch eine Beratung NICHT dar und kann diese auch nicht ersetzen. Aufgrund des oben Gesagten ist eine Haftung oder Inanspruchnahme von Regress daher ausgeschlossen. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 3
4 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Agenda Begriffsdefinition: Optionen, Optionsscheine Über die Wahrscheinlichkeiten an den Märkten, Optionspreisbildung und unser Vorteil Gewinn-und-Verlust versus Eintrittswahrscheinlichkeit 4 Strategien mit Optionen: - Stillhalten profitieren vom Zeitwertverlust - Covered Call Writing eine extra Dividende zur Aktie - Risk Reversal Richtungstrade mit besserem Chance- Risiko-Verhältnis -Das VIX-Universum: Reine Volatilitäts-Produkte (Überblick und Handelsmöglichkeiten) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 4
5 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Begriffsdefinition - Optionen vs. Optionsscheine Optionen sind standardisierte, börsengehandelte Produkte, bei denen der Markt den Preis festlegt (und dies transparent) -und kein Emittent dies willkürlich tut Es gibt kein Emittentenrisiko (anders als bei Optionsscheinen) Sie haben wesentlich mehr Möglichkeiten als nur Call und Put kaufen ==> Der Schlüssel zum Erfolg mit Strategien wie sie im heutigen Vortrag besprochen werden! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 5
6 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Begriffsdefinition -Optionen Kaufoptionen (Call) : Der Käufer erwirbt das Recht, ein Underlying (Basiswert) zu einem bestimmten Preis (Strike) vom Optionsverkäufer zu kaufen letzterer muss liefern (notfalls am Markt sich eindecken) Verkaufsoption (Put): Der Käufer erwirbt das Recht, ein Underlying zu einem bestimmten Preis an den Optionsverkäufer zu verkaufen letzterer muss abnehmen Optionen verfallen zum vereinbarten Termin Das obengenannte Recht lässt sich der Optionsverkäufer bezahlen. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 6
7 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Begriffsdefinition Implizite Vola - erwartete Schwankungsbreite Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 7
8 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Im Bild: Differenz der in der Option eingepreisten Schwankungsbreite zur dann tatsächlich stattgefundenen Kursbewegung:Implizite Vola der Optionen war viel häufiger zu hoch als zu tief! Die Optionen waren damit zu teuer. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 8
9 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Langfristiger Verlauf: Option implizierte Vola meistens zu hoch! a Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 9
10 Professionelle Optionstrades für Aktionäre Langfristiger Verlauf: Option implizierte Vola meistens zu hoch! Vorhin betrachtetes Beispiel: a Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 10
11 Optionstrades wettbewerbsfähigeres Handeln. Bringen Sie die statistischen Wahrscheinlichkeiten auf Ihre Seite! (Anders formuliert: wir wollen und können keine den Markt immer präzise voraussagenden Gurus sein - und verdienen unter Ausnutzung der Zusammenhänge von Markt- Schwankungsbreiten (Volatilitäten) und Optionspreisen trotzdem Geld!) Der Optionshandel unter Einschluss des sogenannten Optionen-Schreibens (Optionskontrakte short gehen) in Deutschland nach wie vor von einer eher kleinen Gruppe Trader betrieben bietet Ihnen genau das! Zeitwertverfall und Volatilitäten sind Schlüsselbegriffe auf der Habenseite. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 11
12 Frage in die (virtuelle) Runde: Wer von ihnen handelt regelmäßig seine Marktmeinung? unter Anwendungen technischer (oder auch fundamentaler) Methoden, wie in folgenden Beispielaussagen: Bei dieser Chartformation glaube ich, dass AAPL steigen müsste Bei diesen Fibonacci-Preisrelationen glaube ich, dass Gold fallen müsste Prognose des Referenten: alle Zuhorer! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 12
13 Optionstrades wettbewerbsfähigeres Handeln. Bringen Sie die statistischen Wahrscheinlichkeiten auf Ihre Seite! Heutiger Vortrag: 4 Strategien mit Optionen für Aktionäre, für verbesserte Trades im gleichen Marktszenario als der reine Aktientrade. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 13
14 Zunächst: Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit (sauber unterscheiden und richtig miteinander verheiraten ) Warum ist das wichtig für die Gesamtperformance? Wie erziele ich einen Gesamtgewinn für mein Portfolio? FRAGESTELLUNG: Ist es wichtiger, dass... die Gewinnbeträge größer sind als die Verliererbeträge (von Ihnen mit ihrem Trading realisiertes realisiertes Chance-Risiko-Verhältnis) Oder dass die Anzahl der Gewinner größer ist als die Anzahl der Verlierer ist (Eintrittswahrscheinlichkeit des Gewinnes)? Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 14
15 Zunächst: Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit (sauber unterscheiden und richtig miteinander verheiraten ) Warum ist das wichtig für die Gesamtperformance? Wie erziele ich einen Gesamtgewinn für mein Portfolio? ANTWORT: Die Summe gewonnenen Geldes aus den Gewinnertrades muss größer sein als die Summe verlorenen Geldes aus den Verlierertrades (ein Hauptgewinn alleine bringt zwar kurze Freude, macht aber noch keine Depot-Performance) Wie ist das Verhältnis zueinander bei Ihnen? Wie gut sind Ihre Prognosen? Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 15
16 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit bedeutsam für Ihre Gesamtperformance! Wie ist das Verhältnis zueinander? Wie gut sind Ihre Prognosen? Gutes Chance Risiko-Verhältnis verbessert die Gesamtbilanz bei gleicher Eintrittswahrscheinlichkeit Anders formuliert: Bei durchschnittlicher Eintrittswahrscheinlichkeit brauchen Sie ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Nachteil eines hohen CRV andererseits: CRV > 1 bedeutet immer, dass der Stop näher am Einstieg liegt, als es der Zielkurs tut; somit ist die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Stops bei diesen Trades oft hoch. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 16
17 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit CRV GT% VT% , , , , , , , , Sie müssen dies nach allen Kosten erreichen. (CRV=Kurs-Gewinn-Verhältnis, realisiert (mittlerer Gewinner durch mittlerer Verlusttrade) GT%,VT% = Anteile Gewinner, Verlusttrades) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 17
18 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit Break-Even: Das nötige Verhältnis von Gewinner- zu Verlusttrades So berechnen wir es - Break Even ist erreicht wenn GT * CRV - VT * 1 = GT * CRV - (100%-GT) * 1 = 0.00 Dies können wir umschreiben zu: GT = 100% / (CRV + 1) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 18
19 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit Beispiel: Performance eines Portfolios mit hohem CRV Bsp. 100 Trades Bei richtungsbasierten Bewegungstrades (keine Prämieneinnahme-Trades) - also long oder short - mit gutem CRV ist die realistische Eintrittswahrscheinlichkeit häufig kleiner als 50%! Bedenken Sie dabei die Situation Richtige Marktmeinung, aber unglücklich ausgestoppt werden. Eine Optionsstrategie (siehe später) kann die Aktientrade optimieren für deutlich bessere Performance! Gewinn Original-Trades 39 Gewinnertrades x$160 = $ Verlierertrades x100 = $6100 Gesamtbilanz = $140 Gewinn der optimierten Trades 39 Geeinnertrades x175 = $ Verlierertrades x100 = $6100 Gesamtbilanz = $725 Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 19
20 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit Beispiel: Performance eines Portfolios mit niedrigem CRV (und hoher Gewinnerzahl) Bsp. 100 Trades Prämieneinnahme-Trades häufig mit vielen kleinen Gewinnen; die $-mäßig größeren Verluste selten bis sehr selten (Verluste müssen natürlich klein gehalten werden) Da Optionen oft zu teuer sind, wird in der Summe der Trades mit der richtigen Strategie Geld verdient Typische Bilanz von Prämientrades 84 Gewinnertrades x$50 = $ Verlierertrades x$150 = $3200 Gesamtbilanz = $1000 Bei einer Standardverteilung (Glockenkurve) sind nur 16% der Preisbewegungen pro Seite größer als 1 Standardabweichung Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 20
21 Chance-Risiko-Verhältnis vs. Eintrittswahrscheinlichkeit Beispiel: Performance eines Portfolios mit niedrigem CRV (und hoher Gewinnerzahl) Bsp. 100 Trades Prämieneinnahme-Trades häufig mit vielen kleinen Gewinnen; die $-mäßig größeren Verluste selten bis sehr selten (Verluste müssen natürlich klein gehalten werden) Da Optionen oft zu teuer sind, wird in der Summe der Trades mit der richtigen Strategie Geld verdient Bei einer Standardverteilung (Glockenkurve) sind nur 16% der Preisbewegungen pro Seite größer als 1 Standardabweichung Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 21
22 Wie kann ich das Verhältnis aus CRV und Eintrittswahrscheinlichkeiten verbessern? Für das exakt gleiche Marktszenario? Wie kann ich Trades mit kleinen Gewinnen und besonders hoher Eintrittswahrscheinlichkeit machen? Professionelle Optionstrades für Aktionäre! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 22
23 Heutiger Vortrag: vier Optionstrade- Ansätze: - (I) Prämieneinnahmen-zentrierte Trades (weite Credit-Spreads) mit hoher Gewinn- Eintrittswahrscheinlichkeit - (II) Zusatzeinnahme für Aktienbesitzer (Covered Call Writing) - (III) Verbesserter Richtungstrade auf die Aktie (Risk Reversal bullisch / bärisch) - (IV) pure Volatilitätsprodukte (das VIX- Universum) ein Überblick Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 23
24 (I) Optionsprämie einnehmen auf Basis der Basiswert-Bewegung Wir stellen uns eine relativ leichte Frage zum Markt: Nicht: wo genau bewegt sich der Markt als nächstes hin Sondern: Wo bewegt sich der Markt in den nächsten Wochen (Monaten) nicht mehr hin. Diese Fragestellung ist leichter zu bewältigen / eine Prognose erheblich leichter zu erstellen..wir werden nicht immer richtig liegen, aber die Chance dafür ist erheblich größer. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 24
25 (I) Optionsprämie einnehmen auf Basis der Basiswert-Bewegung Auswahl eines Basiswertes mit besonders teuren Optionen. gut geeignet: Aktienindex-Optionen; (niedrige Ausübungspreise bieten hier hohe Optionspreise) Verwenden eines etwas trägeren, aber zuverlässigen Indikators: MACD auf Wochenbasis neues bullisches Signal Hoher IV-Rank (Impl-Vola dieses Basiswertes relativ hoch im Vergleich zum letzten Jahr): ist vorteilhaft, aber nicht Bedingung setzt die Wettbewerbsfähigkeit des Trades weiter hoch Charttechnik, klassisch: Trends, Schlüssel-Preisniveaus beachten Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 25
26 Optionsprämie einnehmen unter Beachtung der Basiswert-Bewegung MACD hier: Kursstabilität über Wochen, nicht unbedingt Kurssteigerung Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 26
27 Optionsprämie einnehmen auf Basis der Basiswert-Bewegung Strategie-Snapshot (eigenes Echtgeld-Konto) Basiswert E-mini S&P500 Futures Optionen (BV x50) Unterer Einstieg bei Drehen des weekly MACD (12,26,9) auf bullisch Verkauf eines Put-Spreads mit Strike-Abstand mindestens 100 Punkte Minimum Prämie $10 (x50) Je nach Kontogröße kaskadieren in die Position (zu verschiedenen Zeiten öffnen) Chart-Kontext beachten: Schlüsselniveaus, Trends Mindest-Kontogröße USD empfohlen; Mit dem Ersatz-Basiswert SPY ab ca USD möglich (SPY hat relativ strengere Margin-Anforderungen). Einzelne Positionen wie angegeben auch mit kleineremkonto möglich, ab ca USD Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 27
28 Optionsprämie einnehmen auf Basis der Basiswert-Bewegung Strategie-Snapshot (eigenes Echtgeld-Konto) Glattstellen: Bei ca. 60% Wertverfall des Optionsspreads durch Rückkauf (im Gewinn) Falls das Delta der Option 40% überschreitet: Rollen (Auswechseln in neuen Kontrakt/e) in spätere Laufzeit und tieferen Strike. Hat Kontrakt (oder Spread) den dreifachen Wert der Ausgangs-Prämieneinnahme, so ist die Standard-Regel: Schließen im Verlust. Optional: Zusätzlich Verkauf von Call-Spreads auf der Oberseite; nach Trend-Kontext. Merke: Puts und Calls, wenn so getradet, können nie gleichzeitig in Bedrängnis geraten (logisch der Kurs kann nicht gleichzeitig steigen und fallen.) Wichtige Tipps: Kleine Positionsgrößen! Sie haben in stark fallendem Markt (fast) das volle Abwärtsrisiko wie beim Basiswert. Wer klein tradet, kann diese Positionen sehr gut manövrieren, wenn der Markt gegen einen geht. Halten Sie sich - wie bei allem Trading an Ihre Regeln Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 28
29 Optionsprämie einnehmen auf Basis der Basiswert-Bewegung Performance (eigenes Echtgeld-Konto) (ein Trade ist eine Kontobewegung; ein Roundturn aus öffnen und schließen = 2 Trades; bei zwischenzeitlichem Rollen mehr) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 29
30 Zusammenfassung reine Stillhalter-Trades Viele Trades mit hoher Gewinnwahrscheinlichkeit und kleinen Gewinnen Verluste der seltenen Verlierertrades klein halten, durch Regelwerk für Rollen und Glattstellen Generell kleine Positionen handeln macht die Strategie sicher vor zu großen Depotverlusten Dadurch, dass Optionen im langfristigen Schnitt zu teuer sind, hat man statistisch einen Vorteil Ausnutzen der Optionspreisstruktur des Basiswertes ist lohnend; man schafft sich einen Wettbewerbsvorteil (z.b. im Aktienindex-Bereich auf der Unterseite / niedrige Strikes) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 30
31 (II) Covered Call Writing: Ein Klassiker Aktie im Depot Calls schreiben : Ihre zweite Dividende! Realisiert durch regelmäßiges Verkaufen eines Calls unter Beachtung des Kursverlaufes Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 31
32 Covered Call Writing: Gewinn- und Verlust Begrenzter Profit, theoretisch fast gleiches Risiko wie (reiner) Aktionär: Sie sind im Seitwärts-und Verlustmarkt immer besser als der Aktionär und zwar um den Betrag der Prämieneinnahme für die Call-Option. Für Ihren regelmäßigen Zeitwertvorteil geben Sie die Chance auf unbegrenzte, schnelle Gewinne auf. Die Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 32
33 Covered Call Writing: Performance Geht Basiswert seitwärts / abwärts sind wir immer besser als das reine Aktieninvestment! Geht der Basiswert nach oben, so ist oberhalb des Outperformance-Punktes das reine Aktieninvestment besser, also bei relativ starken Anstiegen. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 33
34 Covered Call Writing: Strategie-Details Aktie, welche stabil leicht aufwärts oder seitwärts läuft verwenden Trend / Chart-Kontext beachten! Pro 100 Stück Aktie 1 Call verkaufen Es existieren drei Varianten: Offensiv, neutral, defensiv. Je offensiver, desto höher sollte der Strike des Calls sein. Geht der Call ins Geld, so wird für even-money gerollt (wir kaufen den alten Kontrakt zurück und nehmen für eine neuen mindestens das gleiche Geld ein). Alternative: Aktien und Call glattstellen. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 34
35 Covered Call Writing: Strategie-Details Beispiel XRT ein ETF auf die Retail-Industrie (Einzelhandel, Marken etc). Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 35
36 Covered Call Writing: Strategie-Performance Beispiel XRT ein ETF auf die Retail-Industrie (Einzelhandel, Marken) etc. Outperformance ist möglich. 1x am Tag überwachen ist ausreichend. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 36
37 (III) Verbesserter Richtungstrade für Aktionäre: Der Risk Reversal Ersatz eines Richtungstrades (Handeln einer vorausgesagten Marktbewegung) durch Optionstrade. Der Richtungstrade kann durch beliebige eigene Analysen erfolgen Bezogen auf den Basiswert soll ein CRV > 1 vorliegen je mehr je besser Der Trade ist eine Kombination aus Prämieneinnahme-(Stillhalter-) und Bewegungstrade. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 37
38 (III) Verbesserter Richtungstrade für Aktionäre: Der Risk Reversal Hauptziel des Tradekonzeptes: Bei Vorliegen eines Tradeszenarions mit Einstiegskurs, Take-Profit- Niveau und Stopp-Loss-Preis: Erhöhung des Chance-Risiko-Verhältnisses durch Ersetzen des Ausgangstrades (long oder short) durch den Risk-Reversal- Optionstrade. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 38
39 Risk Reversal - Handelsansatz Basisstruktur des Trades Prämieneinnahme (Optionsverkauf) auf der marktabgewandten Seite, Prämienausgabe (Optionskauf) in erwarteter Bewegungsrichtung z.b. Bullischer klassischer RR: Short Put aus dem Geld + Long Call aus dem Geld Wir erzielen dabei eine kleine Netto-Prämieneinnahme Wir profitieren von einer cleveren Ausnutzen des Optionspreismarktes und nutzen die am Markt oft vorhandene Angebots-/Nachfragesituation für die Optionskontrakte sowie das Preisverhalten der Kontrakte vorteilhaft für uns aus. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 39
40 Beispieltrade: Bullische Bewegung Hier ein Blick auf einen Beispiel Trade: Handeln der bullischen Divergenz des MACD-Indikators im S&P500 Index. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei diesem Trade-Ansatz (Originaltrade long den Basiswert) betrug ca. 1,59. Der Trade wurde dann mit dem SPY-ETF durchgeführt als Risk Reversal. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 40
41 Risk Reversal - Handelsansatz Zwei Säulen des Tradeansatzes, basierend auf der Optionspreisstruktur: -Delta-Struktur (GuV-Profil) der Risk-Reversal-Konstruktion (Sattelform), in Zusammenwirkung mit dem Chance-Risiko-Verhältnis des Trade-Ansatzes - Vola-Struktur (Skew) des betrachteten Marktes, bei der es teilweise große Unterschiede der Optionspreise zwischen der marktabgewandten- und zugewandten Seite gibt Jeder dieser Faktoren alleine, sowie verstärkt in Kombination, sorgt für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit desselben Trade-Ansatzes. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 41
42 Erste Säule der Preisbildung: Sattelform Hier ein Blick auf einen GuV-Chart: Die delta-struktur der Risk Reversal-Konstruktion, in Zusammenwirkung mit dem Chance-Risiko-Verhältnis des Trade-Ansatzes. Die Sattelstruktur kann das Chance-Risiko-Verhältnis verbessern, insbesondere wenn Zeit verstreicht (durch Zeitwertabnahme). Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 42
43 Grundregelwerk Risk Reversal (wechselseitig in verschiedenen Basiswerten gehandelt; eigenes Echtgeld-Konto) Finde ein Richtungssetup in Basiswert CRV von mindestens 1.6 Zeitperspektive des Trades: Einige Wochen bis einige Monate Delta (bei Trade open) max. 0.6 (weniger begünstigt die Sattelform ) Optionsmarkt: Hoher richtiger Skew vorteilhaft, entgegengesetzter Skew ist zu vermeiden (für klassischen RR, es existieren gute Variationen zum Thema) Hohe IV ist kein Vorteil an sich; Trade ist möglich bei kleiner oder großer IV Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 43
44 Grundregelwerk Risk Reversal Auswahl der Optionen: Laufzeit ca. 1.5x Zeitperspektive des Trades Put sollte nicht ins Geld gehen bis S/L (bis maximal am Geld); Call sollte ins Geld gehen (etwa Zielkurs des Trades oder leicht drunter) Trade so, dass mindestens eine kleine Prämieneinahme herauskommt (ggf: finde das Equilibrium/Optimum des besten Strikes auf der Einnahmesseite) Glattstellen an der T/P oder der S/L-Marke (bezogen auf den Basiswert) Glattstellen spätestens 7 Tage vor Verfall Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 44
45 Beispieltrade: Bullische Bewegung Es handelt sich um Trade mit geringer Prämieneinnahme. Das Risiko ist undefiniert wie beim longonly Trade auch; SL-Regel empfohlen (ebenso wie beim entsprechenden Original-Basiswert-Trade). Aktienindex-Märkte eignen sich hervorragend für bullische Risk Reversals (siehe später)! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 45
46 2. Säule der Preisbildung: der Effekt des vertikalen Skew Was ist gemeint? Asymmetrische Verteilung der Optionspreise bei vielen Basiswerten: Diese und die impliziten Volatilitäten sind oft teurer auf einer Seite des Marktes (z.b. bei den tieferen Preisen) als auf der anderen. Bei Aktienindex-Optionen regelmäßig deutlich höher zur Unterseite. Dies wollen wir uns zunutze machen. Beispiel SPY Marktdaten Freitag, Beachte: Der Marktpreis ( am Geld ) ist beim Farbwechsel leicht links; nicht unten am Sattel. Abgebildete Puts sind deutlich teurer als Calls Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 46
47 2. Säule der Preisbildung: der Effekt des Skew Hier der Effekt der Impliziten Volatilität (IV) auf Optionspreise aus dem Geld bei jeweils gleichem Strike (gleiche Moneyness ): Eingezeichnet sind auch die IVs der tatsächlich am Markt gehandelten Preise (der Call war billiger, der Put teurer als beim theoretischen Fall mit symmetrischen Preisen ) ==> Deutlich höhere Preise bei hoher IV wird oft unterschätzt (und wir machen es uns zunutze) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 47
48 2. Säule der Preisbildung: der Effekt des Skew Trade mit realem Vol-Skew vom , Put-Seite weiter verändert Asymmetrie eingearbeitet in GuV; C/R(open) = 300/165=1.82 Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 48
49 Risk Reversal Chance-Risiko-Tabelle versus Zeit Durch den Zeitwertverfall des teureren Puts verschiebt sich der max Verlust (in normalen Märkten) zu deutlich kleineren Werten. Voraussetzung: Nur moderater IV-Anstieg ; Ausstieg wenn der Basiswert den Stopploss erreicht. Über de Zeitdauer des Trades verbessert sich der max. Verlust ( CRV ) signifikant! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 49
50 Ergebnisse SPY Risk Reversal Resultate für 1 Lot (Kontrakte repräsemtieren 100 Aktien). Beachte, dass man den Trade etwas hochskalieren kann,da sich die Position weniger bewegt (außer bei sehr starkem Crash) als 100 Stück des Basiswertes Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 50
51 Beispiel XLV Tradeserie ab Anfang 2012 Stop-Loss mit deutlichem Vola-Anstieg beim letzten Trade (ungünstiges Szenario) Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 51
52 FAQ zum Risk Reversal Handelt es sich hierbei um einen sogenannten Einkommenstrade? Nein; eine Zutat dieser Strategie ist eine Markterwartung einer Bewegungsrichtung In welche Richtung ist das eine sinnvolle Strategie? Bullisch und bärisch? Welche Basiswerte Prinzipiell beide Richtungen und viele Märkte wie Aktienindizes, Aktien, Rohstoffe, Währungen etc; liquide Optionen sind - wie häufig* - eine wichtige Voraussetzung Geht das auch bei hoher Impliziter Vola? Ja, es lassen sich gute Prämien erzielen. Entscheidend bleibt, was der Markt macht. Kann man auch gegen den Skew handeln? Ja, in vielen Fällen geht das mit Spreads diese nutzen die Skew-Kurve für sich aus. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 52
53 FAQ zum Risk Reversal Wo ist das generelle Risiko dieses Trades? Man hat einen ungedeckten Kontrakt und trägt generell das gleiche Risiko wie derjenige, welcher direkt in den Basiswert investiert. Wo ist die Achillesferse dieses Trades? Wenn der Trade gleich nach Öffnung gegen einen läuft, und auch noch verbunden mit einem deutlichen IV-Anstieg, performt er am schlechtesten. Verstreicht Zeit, hat man zunehmend gute Karten. Verlustszenarien - welche Märkte sind am schwierigsten? Optionen handeln generell nicht so liquide wie der Basiswert; im Crash-Falle kann ein Ausstieg schwierig sein. Dazu kommt dann häufig ein IV-Anstieg. Bedenke aber: Statistisch sind richtige Crash-Tage sehr selten, so dass sich dieses Trades in der Summe bezahlt machen. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 53
54 Zusammenfassung - Risk Reversal Optionstrade, der basiswertbasiertes Richtungstraden ermöglicht und unter Ausnutzung der Optionspreisstruktur eine Verbesserung des Chance-Risiko- Verhältnisses des sonst gleichen Trade-Szenarios ermöglicht. Es bedarf dazu eines Basistrade-Szenarios, das prinzipiell anhand beliebiger Techniken zu ermitteln ist, sowie eines liquiden Optionsmarktes (viele Märkte verfügbar) Ab einem Minimum-CRV (ca. 1.6) kann der RR dieses verbessern (keine Verschlechterung in liquidem Markt) Durch das Verstreichen von Zeit verringert sich der max. Verlust (Ausnahme starker IV-Anstieg) und das effektive CRV verbessert sich, da es ein Prämieneinnahme-Trade ist Asymmetrie der Volatilitäts-Verteilung ist wichtiger Faktor Eine Webinareihe ist verfügbar, wo diese Strategie geschult wird. Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 54
55 (4) Das VIX-Universum ein Überblick Der VIX-Index misst die impliziten Volatilitäten des S&P 500 Er ist invers korreliert zum Aktienmarkt Produkte auf ihn (*) haben starke Anstiege, wenn der Markt korrigiert. Es gibt liquide handelbare Futures, Optionen und ETNs (ähnlich wie Zertifikate) und Optionen darauf! Optionen auf VIX haben besonders hohe Vola die Vola auf Vola. Dies bietet besondere Möglichkeiten für Optionshändler. Wer die Marktstruktur kennt, kann in VIX-Produkten langfristige Trends handeln (z.b. durch sogenannte Rollverluste bei den Futures- Trackern) (*) außer inversen VIX-Trackern Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 55
56 (4) Das VIX-Universum ein Überblick Markt fällt VIX steigt stark (und umgekehrt). Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 56
57 (4) Das VIX-Universum ein Überblick Rollverluste (Abwärtstrend) handelbar aber starke Spikes! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 57
58 (4) Das VIX-Universum gehandelte Strategien Futures, vor allen Dingen auch zueinander (Forwardkurve) guter Hedge-Trade Long- Tracker (VXX, UVXY) als Income Trade oder Bewegungstrade, mit (short) Risk Reversal handelbar Short-Tracker (SVXY) - gut und relativ risikoarm die Marktberuhigung handeln Es gibt ein VIX-Strategie-Freiwebinar (Mittwoch, :30h ). Anmeldung Freiwebinar an events@optionsuniversum.de und eine 4-teilige vertiefende Webinarreihe (beginnend ) Infos unter Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 58
59 Kontakt / Angebot bei Optionsuniversum Regelmäßiger kostenloser Newsletter zu Optionsthemen. Optionswissen bis zu 1x pro Woche unter Facebookgruppe Wir sind Optionen für den fachlichen Austausch für jedermann, vom Anfänger zum alten Hasen Wir beantworten auch gerne die eine oder andere Frage zum Optionshandel: info@optionsuniversum.de Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 59
60 Unser kommerzielles Angebot bei Optionsuniversum Live Options Room schauen Sie uns über die Schulter! Mind. 10X pro Monat Trades wie die heute vorgestellten, mit Echtgeld gehandelt Einführungs- und Vertiefungswebinare für fundiertes Fachwissen Neu am Start: VIX-Webinarreihe (Olaf Lieser) Long Options mit Edge (Tom Hoffmann) BF70 Income Trade (Christian Schwarzkopf) Individuelles Coaching auf Anfrage Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 60
61 Fragen? Der Referent ist erreichbar unter und auch in der Facebookgruppe Wir sind Optionen (s.o.) anzutreffen, ebenso unter seinem Klarnamen (Olaf Lieser) Sonstige Fragen an das Team Optionsuniversum: an Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 61
62 Vielen Dank! Olaf Lieser - Optionstrades für Aktionäre Seite 62
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