ZumErtrageines internationalen Vergleichs. Zászkaliczky Péter ELTE Universität Budapest
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- Philipp Frank
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1 ZumErtrageines internationalen Vergleichs Zászkaliczky Péter ELTE Universität Budapest
2 Inklusion kommt im Wechselspiel von gesellschaftlichen Teilsystemen zustande (Schiffer 2007) Ökonomisches System Finanzielle Werte Setzen von Rahmenbedingungen Politisches System Sicherung des materiellen Substrats Qualifikation Setzen von Rahmenbedingungen Normative Loyalität Bildungssystem
3 ECEIS-Länderstudien (Kron 2008): Wesentliche Unterschiede auf den Ebenen der Teilsystemen in den untersuchten Ländern (FRA, GER, HUN, POR, SWE) Trotzdem: Vergleichen wagen?
4
5 Worin besteht das Risiko?
6 Naivität In Dänemark sind alle behinderten Kinder integiert. In Italien findet man keine Sonderschulen mehr. Im Land A sind die Bildungskonzepte in der Frühpädagogik besser ausgearbeitet, als im Land B. usw.
7 Objektivismus subjektive Wahrnehmungen und Feststellungen werden für objektive, beobachtungsunabhängige Wahrheiten gehalten: In Dänemark sind alle behinderten Kinder integriert. (statt: wie ich gesehen habe, nach meinen Informationen, aufgrund meiner Quellen usw.)
8 Wenn man aufgrund von gleichen Bezeichnungen vergleichen möchte, kommt man zu objektivistischen Fehlschlüssen: Die meisten lernbehinderten Schüler sind im Land A integriert. Im Land B gehen sie in die Sonderschule. KONTEXT? (Terminologie, Gesetzgebung, strukturelle Merkmale, historische Gegebenheiten usw.?)
9 Das Ausland als Argument Zymek, 1975: die Beschäftigung mit dem Erziehungswesen nicht das Ergebnis einer neutralen wissenschaftlichen Neugier ist, sondern zur Rechtfertigung der (eigenen) schulpolitischen Positionen dient Ideologieverdacht
10 Kreuzer, 2006: der eigenen Realität wird die schlechte Realität einer anderen Gesellschaft gegenübergestellt, oder das leuchtende Idealbild einer anderen Lebensweise wird herangezogen, um die schlechte Realität in der eigenen Gesellschaft anzuprangern Selbstwertdienlichkeit
11 Vergleichendes Argumentieren als Basis für die Selbstreflexion Das Wesentliche des Vergleichens liegt in der bewussten und reflektierten Auseinandersetzung mit den fremden und den eigenen Standpunkten (Schubert, 1997) Vergleichen darf nicht auf An-Gleichen hinauslaufen, auf eine Aneignung des anderen nach eigenem Massstab (Matthes, 1992)
12 Erst auf dieser Graundlage kann man die eigene Position erkennen, kann man das als selbstverständlich empfundene eigene Bezugssystem relativieren und tradierte, festgefahrene Vorstellungen in Frage stellen (Dobberstein, 1980)
13 Und wie geht das?
14 Aspekte internationaler und vergleichender Heil- und Sonderpädagogik (Bürli, 2006a)
15 Analyse des Vergleichs Statt Naivität und Objektivisierung: Kontextualisierung Erweiterung der regionalen und historischen Beobachtungshorizonte, systemimmanente Relativierung: Jede Heilpädagogik ist Produkt einer bestimmten Kultur. Paradigmenwechsel vom Kultur- und Ethnozentrismus (Überhöhung und Vorherrschaft der eigenen Position) hin zu Kultur- und Ethnorelativismus
16 Festlegung eines Dreieckverhältnisses von (mindestens) zwei Ländern, die im Bezug auf ein übergeordnetes Dritten miteinander verglichen werden. (Bürli, 1997)
17 Leitideen: Inklusion Normalisierung Deinstitutionalisierung Empowerment Comunity Care usw. (Bürli, 2006a)
18 (Erdélyi, 2006)
19 Zwei Möglichkeiten des Vergleichens Total Analysis: alle möglichen Gesichtspunkte werden gleichzeitig verglichen (Breit-Band-Vergleiche der EU, UNESCO, OECD, WHO usw.) Problem Approach: nur bestimmte, aktuelle, brennende Fragen werden aufgegriffen, es entstehen fokussierende Problemstudien
20 Komparatisten und ihr Vergleich die Vergleichsergebnissen sind keine objektive, subjekt- und kontextunabhängige Wahrheiten Wissenschaftlichkeit impliziert die Subjektivität zu erkennen und einzubeziehen (Relationalität), sowie die Begrenztheit des Vorgehens und die Vorläufigkeit der Aussagen ständig mit zu bedenken
21 Es gibt keine sprach-, text- oder kontextunabhängige Erkenntnis! bei der Deskription und Komparation können die Einzelmerkmale nicht isoliert und zusammenhanglos betrachtet und verglichen werden, sondern muss dem Kontext räumlich-zeitlicher und gesellschaftlich-kultureller Beziehungen der Merkmale Rechnung getragen werden (Relativität)
22 Ergebnisse es entstehen Normen und Empfehlungen für Politik und Praxis ( Inklusive Bildung ), aber Schwierigkeit der Übertragbarkeit und Verwertung von Befunden in Schulpraxis und Bildungs- /Sozialpolitik (transnationale Transferverläufe und Rezeptionsvorgänge verlaufen nicht 1 zu 1, sondern dynamisieren auch regionale Gegenprozesse)
23 Die grenzüberstreiende Verbreitung von Wissen, Modellen und Lösungen, sowie der Erlass supranationaler Normen (Richtlinien, Empfehlungen usw.) erfolgt keineswegs linear, sondern löst auf der Seite des Empfangers bedarf- und situationsspezifische Uminterpretations- und Adaptationsleistungen aus die formal übernommenen Prinzipien oder Institutionen verändern sich, ziehen Fragmentierungen (Aufsplitterungen) nach sich Diversifikationserscheinungen
24 ECEIS adaptierbare und interpretierbare Werte und Leitlinien inklusiver Erziehung und Bildung Inklusiv kann die Eigenschaft eines Systems einer Bildungskonzeption einer Institution eines Gruppenangebotes aber auch eines einzigen pädagogischen Massnahme sein.
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