Neubau Gemeindehaus Lenzerheide Schlussabrechnung

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1 Gemeinde Vaz/Obervaz Bauverwaltung Neubau Gemeindehaus Lenzerheide Schlussabrechnung Lenzerheide, 4. Dezember 2014 Seite 1 von 14

2 1. Bauablauf Die Erstellung eines neuen Gemeindehauses stand bereits seit rund 25 Jahren immer wieder zur Diskussion. In dieser Zeit wurden verschiedene Standorte geprüft und Überlegungen zu Projekten getroffen. Nach erneuter eingehender Diskussion entschied sich der Gemeindevorstand im Herbst 2009 für den Standort Plam dil Roisch 2 (ehemaliger Standort des EWO-Werkhauses). Alle acht ortsansässigen Architekturbüros wurden in der Folge zur Teilnahme an einem Projektwettbewerb im anonymen Verfahren eingeladen. Aus den sechs eingereichten Projekten entschied sich der Gemeindevorstand für das Projekt des Architekturbüros Michael Hartmann, Zorten. Am 13. Juni 2010 stimmte das Volk dem Projekt convivenza mit 454 Ja zu 312 Nein deutlich zu und genehmigte den dazu erforderlichen Kredit in der Höhe von Fr. 5.9 Mio.. Im Herbst 2010 hatte Herr Werner Diehl, Lenzerheide, die benachbarte Parzelle von der Bürgergemeinde Vaz/Obervaz erworben mit dem Ziel, zwei Mehrfamilienhäuser mit überwiegend Erstwohnungen erstellen zu können. Dieses Grundstück liegt direkt unterhalb des geplanten neuen Gemeindehauses. Aufgrund dieser neuen Ausgangslage erhielt Michael Hartmann den Auftrag, die Zufahrt und die Parkierung des Gemeindehauses in Koordination mit dem Architekten der Mehrfamilienhäuser Plam dil Roisch neu zu planen. Es zeigte sich, dass die Zufahrt zum Gemeindehaus unterirdisch über die Tiefgarage Diehl Sinn macht. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Bauparzellen hatte zur Folge, dass im Gemeindehaus ein zweites Untergeschoss entstand. Die im 1. Untergeschoss projektierten Parkplätze wurden weggelassen und es entsteht eine, von verschiedener Seite geforderte Raumreserve. Der Gemeinderat erteilte am 28. Juni 2011 den für das zweite Untergeschoss notwendigen Nachtragskredit in der Höhe von Fr Gegen das Mitte Februar 2011 eingereichte Baugesuch gingen Einsprachen der benachbarten Eigentümer Trais Palas ein. Gespräche mit Vertretern der Einsprecher brachten keine Ergebnisse. Am 11. Mai 2011 wies der Gemeindevorstand die Einsprachen ab und erteilte die Baubewilligung. Nach Ablauf der Rechtsmittelfristen wurde Ende Juni 2011 mit dem Bau begonnen. In einer ersten Phase wurde die neue Trafostation erstellt und das alte EWO-Werkhaus abgebrochen. Durch den unerwartet schlechten Baugrund verzögerten sich die Bauarbeiten anfangs. Es wurde eine Fundamentverstärkung notwendig, was sich auch auf die Kosten negativ auswirkte. Nach Abschluss der Fundamente schritten die Bauarbeiten zügig voran. Vor Ende der Bausaison 2011 konnte das zweite Untergeschoss und Teile des ersten Untergeschosses betoniert werden. In der Bausaison 2012 wurden das Gebäude hochgezogen, die Installationen erstellt, die Dämmung aufgebracht, die Natursteinfassade befestigt und mit dem Innenausbau begonnen. Über Winter 2012/2013 konnten Innenarbeiten abgeschlossen und der Bau gereinigt werden. Anfangs April 2013 wurde das neue Gemeindehaus bezogen. Heute arbeiten rund 25 Gemeindeangestellte in den Abteilungen Gemeindepräsidium, Finanzverwaltung, Bau und Werke, Einwohnerkontrolle, Gemeindepolizei und Forstamt in hellen modernen Büros. 2. Baubeschrieb Raumkonzept Das neue Gemeindehaus zeichnet sich aus durch offene und lichtdurchflutete Räume. Die Büros der einzelnen Abteilungen sind klar gegliedert, damit die Erschliessungswege kurz sind. Grössere Abteilungen sind südseitig angeordnet, kleinere nordseitig. Abteilungen mit viel Publikumsverkehr (z.b. Einwohnerkontrolle, Bau und Werke) haben ihre Büros im Parterre. Als verbindendes Element durchsticht das grosszügige Foyer das Gebäude in der Horizontalen wie auch in der Vertikalen. Schon von der Hauptstrasse her ist der Eingang prominent platziert. Der Besucher betritt durch den Windfang den grosszügigen und hellen Eingangsbereich. Dieser weitet sich zur Erschliessungszone aus. Die Panoramafenster am jeweiligen Ende ermöglichen den Ausblick und Bezug zur umliegenden Seite 2 von 14

3 Bergwelt. Dies wird durch die filigrane Konstruktion der Treppe zusätzlich unterstrichen. Das Treppenhaus wird so zur Erschliessungs- und Begegnungszone für Mitarbeitende und Besucher. Materialisierung Bei der Materialisierung wurde darauf geachtet, so wenige unterschiedliche Materialien wie möglich einzusetzen. Der Raumeindruck bleibt schlicht und bietet dem Nutzer dadurch den nötigen Freiraum bei der Möblierung und Raumausgestaltung. Im Foyerbereich ist ein geflammter und gebürsteter Onsernone-Naturstein verlegt worden. In den Büroräumen wurde ein fugenloser mineralischer Spachtelbelag eingebracht. Die naturbelassenen Lärchen-Holztüren verleihen dem Gebäude eine angenehme Atmosphäre. Wir haben grossen Wert darauf gelegt, die Büros mit einer guten Raumakustik auszugestalten. Alle Sitzungszimmer und die Trennwände zum Foyer sind auch schallmässig optimiert. Die Fassade ist mit vorgehängten Natursteinplatten gestaltet. Mit dem hellen Naturstein wird ein traditionelles Baumaterial des Ortes auf eine moderne Fassade übertragen. Die raumhohen Fenster wechseln sich in einer spielerischen Anordnung mit dem Naturstein ab. Das Gebäude grenzt sich klar von den umliegenden Lochfassaden ab und betont die öffentliche Funktion. Umgebung Die Grosszügigkeit der Innenräume setzt sich in der Platzgestaltung fort. Die Quadrateinteilung der Steinpflästerung neutralisiert die Dreiecksform des Platzes und verleiht ihm zugleich die nötige Präsenz. Der öffentliche Platz wird mit der nördlichen Baumreihe abgegrenzt und gefasst. Energiekonzept Die Energiestadt Vaz/Obervaz geht mit gutem Vorbild voran und verfügt nun über ein im Minergie- P Standard erstelltes Verwaltungsgebäude. Als Passivhaus ist das Gemeindehaus so gebaut, dass es Sonnenenergie und interne Abwärme nutzt. Eine hochgedämmte, kompakte Gebäudehülle verhindert grössere Wärmeverluste. Mit diesem Energiekonzept können die Heizaufwendungen stark reduziert werden. Eine nach Bedarf gesteuerte Lüftungsanlage sorgt für ein gutes Raumklima und einen geringen Energieverlust beim Lüften. Die dachintegrierte Photovoltaikanlage erzeugt in der Jahresbilanz mehr Energie als das Gebäude für Heizen, Lüften und Warmwasser verbraucht. Die Betriebsaufwendungen reduzieren sich auf ein Minimum mit entsprechend kleinem Unterhaltsbedarf. 3. Ausführungsdaten September 2009 Einladung zum Wettbewerb Neubau Gemeindehaus 11. Februar 2010 Jury-Entscheid Wettbewerb 13. Juni 2010 Urnenabstimmung Neubau Gemeindehaus 28. April 2011 Erteilung Baubewilligung Ende Juni 2011 Baubeginn 1. April 2013 Bezug Neubau Gemeindehaus Sommer 2013 Abschluss Bauarbeiten mit Fertigstellung der Umgebung Seite 3 von 14

4 4. Kostenvergleich mit Budget Abrechnung [Fr.] Kostenvoranschlag [Fr.] Differenz [Fr.] Vorbereitungsarbeiten Baugrube Rohbau Rohbau Elektroanlagen HLK Anlagen Sanitäranlagen Transportanlagen Ausbau Ausbau Honorare Umgebung Baunebenkosten Ausstattung Total Beiträge Kanton und EWZ Total, inkl. Beiträge Die Budgetüberschreitung beträgt 6.7 %. Die Kostenüberschreitungen für den Neubau des Gemeindehauses werden wie folgt begründet: Aufgrund des unerwartet schlechten Untergrunds musste die Fundation verstärkt werden, was Mehrkosten von gut Fr zur Folge hatte. Generell waren die Offerten höher als angenommen. Allein im Bereich Elektro wurde der Kostenvoranschlag aufgrund höherer Eingabepreise um Fr überschritten. Die Kosten für den Architekturwettbewerb in der Höhe von Fr sind nicht im Kostenvoranschlag enthalten. Die IT im Gemeindehaus war aufwendiger als angenommen. Der Umzug der EDV-Infrastruktur (Server) vom alten EWO-Werkhaus in das alte Gemeindehaus und wieder zurück ins neue Gemeindehaus war nicht im Kostenvoranschlag enthalten. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund Fr Ursprünglich vorgesehen war eine Fassadenverkleidung mit Tuffsteinen. Da die geforderte Festigkeit des Tuffsteins nicht zu erreichen war, musste auf Travertin ausgewichen werden. Die Mehrkosten für die Natursteinfassade betragen Fr Seite 4 von 14

5 5. Unternehmer Architekt: Bauingenieur: Haustechnikplanung: Elektroplanung: Bauphysik, Akustik: Energiekonzept: Michael Hartmann, Zorten Quintus AG, Lenzerheide Gini Planung AG, Lenzerheide Frei Elektro Engineering, Lenzerheide Kuster&Partner AG, Chur Michael Hartmann, Zorten Rückbau/Aushub: Baumeisterarbeiten: Feuchtigkeitsabdichtungen: Montagebau in Holz: Schreinerarbeiten: Lieferung Naturstein: Leuchten: Schwachstrom: Starkstrom: Heizungs-/Sanitärarbeiten: Lüftungsanlagen: Trockenbauwände, Innere Verputzarbeiten, Akustikdecke: Innentreppen/Geländer: Mineralische Bodenbeläge: Wand- und Natursteinbeläge: Innentüren/Einbauküche: Aussenstoren: Klimaanlage Serverraum: Schliessanlagen: Umgebungsarbeiten: Duba Bau+Kieswerk AG, Lenzerheide Implenia Schweiz AG, Chur Bautas AG, Thusis Spescha Holzbau AG, Lenzerheide Spescha Holzbau AG, Lenzerheide Alfred Luzi AG, Campsut-Cröt Elektro Huder GmbH, Valbella Elektro Rüegg AG, Lenzerheide ARGE J.Caviezel AG, Elektro Raetus AG, Lenzerheide Vitali Haustechnik AG, Lenzerheide Klaus Parpan AG, Lenzerheide Parpan Gips AG, Lenzerheide GeesMetall GmbH, Davos Wiesen Bodarto by Muri + Partner AG, Richterswil Chaouki Hnid, Lain Parpan Holz AG, Valbella Schenker Storen AG, Chur Kälte 3000 AG, Landquart Otto A. Dorta, Muldain Wegmüller Gartenbau, Lenzerheide Lenzerheide, 4. Dezember 2014 / Walter Büchi Anhang 1: Pläne Neubau Gemeindehaus Anhang 2: Fotos Neubau Gemeindehaus Seite 5 von 14

6 Anhang 1: Pläne Neubau Gemeindehaus Seite 6 von 14

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10 Anhang 2: Fotos Neubau Gemeindehaus Abbruch des alten EWO-Verwaltungsgebäudes Bauwände trennen die Bauabschnitte. Die Dachkonstruktion erweist sich als nicht mehr genügend tragfähig (EMPA-Bericht) und muss deshalb ersetzt werden. Bei der Grundsteinlegung wird ein Kiste in den Magerbeton eingelegt. Über den Inhalt schweigen sich die Betroffenen aus Seite 10 von 14

11 Für die beiden Wohnhäuser Diehl wird gepfählt, während dem das Garagengeschoss des Gemeindehauses bereits betoniert ist. Wie sich im Nachhinein zeigt, hat der Elektriker die Übersicht beim Verlegen der Leerrohre behalten. Seite 11 von 14

12 Der Gemeindevorstand besichtigt die Baustelle. Die richitige Struktur der Mauer wird von Hand fertiggestellt. Seite 12 von 14

13 Während dem im neuen Gemeindehaus bereits gearbeitet wird, stellt der Gärtner die Umgebung fertig. Offen, hell und freundlich gestalteter Empfangsbereich für Kunden. Seite 13 von 14

14 Schlicht gehaltene Gestaltung der Räume. Ausblicke schaffen den Bezug zum Ort. Pausenraum im 2. Obergeschoss. Seite 14 von 14