Wohnungsmarktprognose 2020

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1 Wohnungsmarktprognose 2020 für die Kreise und kreisfreien Städte Sachsens Studie der TU Bergaakdemie Freiberg im Auftrag von SMI, VSWG und VSWU Bearbeitet von Britta Herrmann Wiss. Betreuung: Prof. Dr. Dieter Jacob, Ute Lohse 1 Einleitung Sachsen - Spitzenposition in Bezug auf den Wohnungsleerstand 1,026 Millionen leerstehende Wohnungen in den neuen Bundesländern (ohne Ostberlin), davon 40 % im Freistaat Sachsen = durchschnittliche Leerstandsquote von 17,6 %. Die finanziellen Folgen des Wohnungsleerstandes belasten mittlerweile eine Vielzahl der Wohnungsunternehmen. Nach allgemeiner Ansicht in der Wohnungsmarktpolitiker kann es nur durch eine Verknappung des Wohnungsangebotes zu einer Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der lokalen Wohnungsmärkte kommen. Ziel der Studie: Entwicklung einer Wohnungsmarktprognoserechnung zur quantitativen Abschätzung des Wohnungsbedarf in Sachsens bis zum Jahre

2 Methodik Prognosen = bedingte Behauptungen zu künftigen Ereignissen es gibt dabei 3 wesentliche Bestandteile: (1) ein theoretisches Modell zur Beschreibung der kausalen Zusammenhänge, (2) eine Datenbasis, die das Modell mit Realitätsgehalt versieht (3) ein intuitiver/ spekulativer Teil, in dem Annahmen über die zukünftige Entwicklung der strategischen Parameter des Modells getroffen werden. Nahtstelle zwischen Theorie und Empirie 3 Parameter des verwendeten Modells Vergleich bestehender Modelle Wohnungsbedarf nach Höbel Kommunale Wohnflächenmodell des IÖR Wohnflächenmodell für Regionen des IÖR Unterschiedliche Disaggierungsgrade (Bebauungsgrad, Besitzverhältnisse, Raumebene) Das verwendete Modell lehnt sich eng an das Modell von Höbel (InWIS) und das Wohnflächenmodell für Regionen des IÖR an Die verwendeten Parameter sind dabei unter den Gesichtspunkten der Modelltransparenz und der Annahmeneingrenzung, einfach gewählt. Die verwendeten Daten basisieren auf den Untersuchungen des Statistischen Landesamtes Sachsen (öffentlich zugänglich). Basisjahr:

3 Prognosemodell Bevölkerungsprognose - Personen in Anstalten / Personen je Haushalt = Anzahl der Privathaushalte - gewollte Untermietverhältnisse + Zweitwohnsitz = Wohnungsbedarfsträger + Mobilitätsrate = Wohnungsbedarf * Wirtschaftsindikator Wohnungsnachfrage Wohnungsbedarf Anteil Eigentumsquote und Aufteilung der Nichtwohngebäude auf Besitztumsform Wohnungen in Eigentum Wohnungen in Miete Bestand EZH Bestand MFH Bestand Nichtwohngeb. Wohnungsangebot - Abgang + Zugang Bestand Abgang - Abriss + Zugang Bestand Abgang + Zugang Bestand Aufteilung der Nichtwohngebäude auf Besitztumsform Bestand Wohnungen EZH Wohnungsnachfrage EZH = Leerstand EZH Bestand Wohnungen MFH - Wohnungsnachfrage MFH = Leerstand MFH Wohnungsmarktsimulation Leerstand EZH + Leerstand MFH = gesamter Wohnungsbestand 5 Modellannahmen - Wohnungsbedarf Die Bestimmung des Wohnungsbedarfs hat grundsätzlich normativen Charakter, da von den Trägern der Wohnungs- und Sozialpolitik eine bedarfsgerechte Wohnungsversorgung angestrebt wird. Als allgemein anerkannte Versorgungsnorm gilt der Grundsatz: für jeden Haushalt eine Wohnung. Bestimmung der Datenbasis: Bevölkerungsentwicklung (STALA/ V1) Haushaltsentwicklung (HHP des BBR) Mobilitätsrate (2,5 %) 6

4 Bevölkerungsentwicklung Prozentuale Bevölkerungsprognose der Kreise Torgau-Oschatz M uldentalkreis Leipziger Land Döbeln Delitzsch Sachsen Regierungsbezirk Dresden Regierungsbezirk Leipzig Kamenz Kreisfreie Stadt Leipzig Kreisfreie Stadt Hoyerswerda Landkreis Freiberg Weißeritzkreis Sächsische Schweiz Löbau-Zittau Riesa-Großenhain Niederschlesischer Oberlausitzkreis Meißen Bautzen Kreisfreie Stadt Görlitz Regierungsbezirk Chemnitz Zwickauer Land Aue-Schwarzenberg Stollberg Mittweida M ittlerer Erzgebirgskreis Vogtlandkreis Freiberg Chemnitzer Land Kreisfreie Stadt Dresden Regierungsbezirk Chemnitz Annaberg Kreisfreie Stadt Zwickau Kreisfreie Stadt Plauen Kreisfreie Stadt Chemnitz Modellannahmen - Haushaltsprognose Wohnungen werden von Haushalten und nicht von einzelnen Personen nachgefragt. Die Haushaltsentwicklung wird durch eine kontinuierliche Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße bestimmt. Eine geringfügiger Veränderung in der Entwicklung der Haushaltsgröße hat einen starken Effekt auf die Höhe des Wohnungsbedarfs. Die durchschnittliche Haushaltsgröße sank von 1990 mit 2,3 Personen je Haushalt auf 2,1 Personen je Haushalt und liegt damit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Der BBR prognostiziert das durchschnittliche Absinken der Haushaltsgröße in Sachsen von 2,1 Einwohner pro Haushalt auf 2,04 Einwohner pro Haushalte bis zum Jahr Die Ausdifferenzierung der Quote für Kreistypen, zeigt Quoten von 1,9-1,8 (Städte) bis 2,2-2,1 (ländlichere Regionen) 8

5 Siedlungsstrukturelle Kreistypen zur Bestimmung der Haushaltsquote Kernstädte in Agglomerationsräume (KT 1: 1,9-1,8) Hochverdichtete Kreise in Agglomerationsräumen (KT 2: 2,15-2,1) Verdichtete Kreise in Agglomerationsräumen (KT 3: 2,19-2,13) Ländliche Kreise in Agglomerationsräumen (KT 4: 2,25-2,14) Kernstädte in Verstädterten Räumen (KT 5: 2-1,9) Verdichtete Kreise in Verstädterten Räumen (KT 6: 2,2-2,1) Ländliche Kreise in Verstädterten Räumen (KT 7: 2,2-2,14) 9 Modellannahmen - Mobilitätsreserve Für die Funktionstüchtigkeit des Wohnungsmarktes sollte aufgrund von Wohnungswechseln und Modernisierungen ein Wohnungsüberhang bestehen. Dieser wird in einer Vielzahl von Untersuchungen mit 2-3 % (hier 2,5%) angesetzt. Man erhält den Wohnungsbedarf mit Reserve. Der Wohnungsbedarf ist dabei eine rein quantitative und normative Größe. Aussagen zur Nachfrage nach bestimmten Wohnqualitäten, Bautypen und Stadtlagen sind auf der Basis dieser Berechnung nicht möglich. 10

6 Wohnungsbedarfsträger Wohnungsbedarfsträger Jahr Entwicklung Freistaat Sachsen Sachsen ,80% Regierungsbezirk Chemnitz Chemnitz, Stadt ,46% Plauen, Stadt ,80% Zwickau, Stadt ,39% Annaberg ,02% Chemnitzer Land ,48% Freiberg ,90% Vogtlandkreis ,75% Mittlerer Erzgebirgskreis ,01% Mittweida ,00% Stollberg ,47% Aue-Schwarzenberg ,37% Zwickauer Land ,09% Regierungsbezirk Dresden Dresden, Stadt ,45% Görlitz, Stadt ,93% Hoyerswerda, Stadt ,94% Bautzen ,91% Meißen ,62% Niederschlesischer Oberlausitzkreis ,93% Riesa-Großenhain ,59% Löbau- Zittau ,93% Sächsische Schweiz ,76% Weißeritzkreis ,32% Kamenz ,60% Regierungsbezirk Leipzig Leipzig, Stadt ,73% Delitzsch ,80% Döbeln ,25% Leipziger Land ,30% Muldentalkreis ,11% Torgau-Oschatz ,26% 11 Wohnungsnachfrage Aufbauend auf der Wohnungsbedarfsermittlung fließen in die Nachfrageprognose Indikatoren ein, die die individuellen Konsumentscheidungen der Privathaushalte bestimmen. Die Frage nach Eigentum wird hier vereinfacht als Nachfrage nach Einund Zweifamilienhäusern angenommen. Die Nachfrage nach Eigentum wird weiter steigen, für Sachsen von 31 % 2003 bis auf 38 % im Jahre 2020 (Zuwachs von rund Nachfragern) Für die Kreise wurde die gleiche Steigerungsrate angenommen, die Ausgangsbasis ist der Anteil von EZH am Wohnungsbestand 12

7 Wohnungsangebot Wohnungsbestand (Grundlage ) Zugang/ Fertigstellungen Annahmen: EZH: 0,74 %, MFH: 0,09 % (abzügl. 20 % Bauen im Bestand) Nichtwohngebäude: 0,25 % Abgang/ Rückbau (Annahmen) Annahmen: EZH: 0,09 % MFH: 0,11 % Nichtwohngebäude: 0,8 % + Abriss durch Stadtumbau Ost Jeweils bezogen auf den Bestand des Vorjahres. 13 Saldierung der jährlichen Wohnungszu- und abgänge in Sachsen* Saldierung Zu- Zugänge Abgänge Saldo Annahmen EZH MFH abzügl. Bauen im Bestand -280 Nichtwohngebäude Zugangsquote 0,74% bezogen zum EZH-Bestand Abgangsquote 0,09 % bezogen zum EZH-Bestand Zugangsquote 0,09% bezogen zum MFH-Bestand Abgangsquote 0,11 % bezogen zum MFH-Bestand Leerstandwiedernutzung/ Bauen im Bestand 20% bezogen zum MFH-Bestand Zugangsquote 0,25% bezogen zum MFH-Bestand Abgangsquote 0,80 % bezogen zum MFH-Bestand Rückbauprogramm geplante und bewilligt Abrisse der VSWU/VSWG Gesamt * Die Annahmen werden im Betrachtungszeitraum (bis 2020) gleich gehalten, die Ausnahme bilden die Abrisse des Rückbauprogramms. Die WE gelten für die Jahre (ab dem Jahr abgestuft). Danach gibt es im Szenario 1und 2 keinen Rückbau mehr. Im Szenario 3 werden die jährlichen Abrisse von WE bis zum Jahre 2020 fortgeführt. Das Szenario 4, zeigt die Entwicklung ohne jeglichen geplanten Abriss (auch rückwirkend). Im 5. Szenario wird die volle Ausschöpfung der für das Umbauprogramm zur Verfügung gestellten Gelder angenommen und von abgerissenen Wohneinheiten bis 2009 (auch hier bis 2013 abgestuft) ausgegangen. 14

8 16000 Wohnungszu- und abgänge von in Sachsen Wohnungszu- und abgänge Wohnungen Jahr Wohnungszunahme EFH Wohungsabgang EFH Wohnungszugang MFH Wohnungsabgang MFH 15 Wohnungsmarktsimulation Variante 1 (Basisszenario) Variante 1 der Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes Sachsen. Abriss von rund Wohneinheiten jährlich bis zum Jahre 2009 (abgestuft bis 2013). Variante 2 (negativere Bevölkerungsprognose) STALA Variante 2. Sie gibt Einwohner weniger an als die Variante 1 des STALA. Dies führt zu einer Verringerung der Wohnungsbedarfsträger von rund In Variante 3 wird im Unterschied zum Basisszenario angenommen, dass das bereits bis 2009 genehmigte Rückbauprogramm (jährlich rund WE) in gleichem Umfang bis zum Jahre 2020 fortgesetzt wird. Ein weiterer Rückbau von rund Wohneinheiten für Sachsen findet in den Jahren statt. In Variante 4 wurde zu Vergleichszwecken die Wohnungsmarktentwicklung ohne jegliche Rückbauförderung (auch vergangenheitsbetrachtend) durch Stadtumbau Ost simuliert. Die Variante 5 (nur für das Land Sachsen) volle Ausschöpfung der Fördergelder. Das bedeutet eine Erhöhung der Abrissquote bis 2009 um jährlich WE (abgestuft bis 2013). 16

9 Vergleich der Szenarien für Sachsen Anmerkungen Steigerung Leerstandsquote und der leer stehenden Wohneinheiten Differenz der Leerstandsquote zum Basisszenario im Jahre 2020 in Prozentpunkten V1: Basisszenario (Annahmen: STALA Variante 1, HHP-BBR, mit Rückbauprogramm bis 2010 (ab 2009 bis 2013 abgestuft) Wohnungen leer stehend (incl. Mobilitätsrate) Leerstandsquote incl. Mobilitätsrate 15,16% 17,71% 23,43% 8,26% 0,00 V2: Negative Bevölkerungsprognose (Annahmen: STALA Variante 2, HHP-BBR, mit Rückbauprogramm bis 2010 (ab 2009 bis 2013 abgestuft) Wohnungen leer stehend (incl. Mobilitätsrate) Leerstandsquote incl. Mobilitätsrate 15,20% 18,35% 25,46% 10,26% 2,00 V3: Fortführung Rückbauprogramm bis 2020 (Annahmen: STALA Variante 1, HHP-BBR, mit Fortführung des Rückbauprogramms Wohnungen leer stehend (incl. Mobilitätsrate) Leerstandsquote incl. Mobilitätsrate 15,16% 17,39% 19,50% 4,59% -3,93 V4: Ohne Rückbauprogramm (sonstige Annahmen: Basisszenario) Wohnungen leer stehend (incl. Mobilitätsrate) Leerstandsquote incl. Mobilitätsrate 15,16% 20,59% 26,34% 10,72% 2,91 V5: Ausschöpfung des Förderprogramms (Annahmen: STALA Variante 1, HHP-BBR, mit Rückbauprogramm voll ausgeschöpft bis 2010 (ab 2009 bis 2013 abgestuft) Wohnungen leer stehend (incl. Mobilitätsrate) Leerstandsquote incl. Mobilitätsrate 15,16% 6,11% 21,76% 6,60% -1,66 17 Auswertung Szenarien Der Wohnungsbestandes in den Varianten 1 und 2: Endbestand im Jahre 2020 von rund 2,337 Mio. WE gleich. Damit verringerte sich der Wohnungsbestand zum Basisjahr 2003 nur geringfügig um ca WE. (Wohnungsbestandsentwicklung von -0,4 % bis zum Jahre 2020). Die Leerstandsquote zeigt im Basisszenario Variante 1, bezogen auf das Basisjahr 2003 einer Erhöhung der Quote um 8,2 % auf 23,4 % ( WE). Die Variante 2 hat mit 25,5 % ( WE) die höchste Leerstandsquote. Szenario 3: geringste Leerstandsquote mit 19,5 % und WE. Der Wohnungsbestand verringert sich bis 2020 um rund WE (entspricht 5 %). Szenario 4 (ohne Rückbauprogramm) Erhöhung des Leerstands um WE auf rund WE, die Leerstandsquote ist 26,3 %. Der Wohnungsbestand steigt bis 2020 auf Mio. WE an. Variante 5 (Ausschöpfung der Fördergelder bis 2009) bis 2010 Verringerung des Wohnungsbestandes, nach Beendigung des Rückbauprogramms steigt der Wohnungsbestand wieder an. Ende 2020 hat sich der Wohnungsbestand bezogen zum Basisjahr 2003 um 2,4 % ( WE) auf 2,289 Mio. WE verringert. Die Leerstandsquote wird von 15,3 % bis 2010 auf 16,1 % minimal steigen und dann aufgrund der Beendigung des Rückbauprogramms bis 2020 auf 21,76 % ansteigen. Ende 2020 stehen somit WE leer. 18

10 Vergleich Prognosen Kreise 01 Basisszenario Leerstandsquoten Wohnungsbes Entwicklung Basisszenario auf Kreisebene Chemnitz, Stadt ,87% 17,24% 21,13% 1,26% Plauen, Stadt ,26% 27,16% 29,38% -0,88% Zwickau, Stadt ,09% 31,20% 35,96% 6,87% Annaberg ,50% 20,64% 28,19% 13,69% Chemnitzer Land ,07% 21,23% 29,86% 13,79% Freiberg ,17% 13,06% 19,80% 10,63% Vogtlandkreis ,50% 23,18% 31,21% 13,71% Mittlerer Erzgebirgskreis ,08% 14,61% 23,17% 15,09% Mittweida ,22% 17,97% 26,19% 12,96% Stollberg ,92% 18,68% 27,86% 15,94% Aue-Schwarzenberg ,92% 18,72% 28,15% 13,23% Zwickauer Land ,91% 21,95% 31,12% 14,22% Dresden, Stadt ,94% 9,50% 6,80% -7,15% Görlitz, Stadt ,18% 36,03% 40,71% 6,53% Hoyerswerda, Stadt ,04% 8,85% 16,78% 1,74% Bautzen ,08% 6,27% 11,38% 9,30% Meißen ,54% 16,85% 24,37% 12,82% Niederschlesischer Oberlausitzkreis ,73% 9,09% 19,23% 15,51% Riesa-Großenhain ,40% 17,64% 25,47% 14,08% Löbau-Zittau ,10% 14,92% 20,08% 9,97% Sächsische Schweiz ,38% 22,08% 29,68% 13,30% Weißeritzkreis ,45% 10,65% 18,05% 12,60% Kamenz ,16% 0,00% 3,56% 6,72% Leipzig, Stadt ,74% 14,74% 11,90% -7,84% Delitzsch ,73% 13,94% 21,30% 10,57% Döbeln ,73% 19,84% 27,78% 12,05% Leipziger Land ,74% 17,50% 25,57% 13,83% Muldentalkreis ,35% 14,18% 22,21% 13,86% Torgau-Oschatz ,76% 14,94% 22,96% 13,19% Später Beginn des Stadtumbaus Zunahme des Leerstands Früher Beginn des Stadtumbaus zumindest temporär Minderung des Leerstandes Früher Beginn des Stadtumbaus und positive Bevölkerungsprognose Dauerhaftes Abnehmen Minderung der Leerstandsquoten 19 Basisszenario auf Kreisebene Variante 1: Leerstandsquoten 2020 Prozentualer Anteil 0,00% 5,00% 10,00% 15,00% 20,00% 25,00% 30,00% 35,00% 40,00% 45,00% Chemnitz, Stadt 21,13% Plauen, Stadt Zwickau, Stadt Annaberg Chemnitzer Land 28,38% 28,21% 28,19% 29,86% Freiberg 19,80% Vogtlandkreis 30,23% M ittlerer Erzgebirgskreis 23,17% M ittweida Stollberg Aue-Schwarzenberg Zwickauer Land 26,19% 27,86% 27,13% 30,14% Dresden, Stadt 6,80% Görlitz, Stadt 41,82% Hoyerswerda, Stadt 27,08% Bautzen Meißen Niederschlesischer Oberlausitzkreis Riesa-Großenhain Löbau-Zittau Sächsische Schweiz Weißeritzkreis Kamenz 22,35% 24,37% 20,74% 25,47% 26,63% 27,25% 18,05 % 15,50% Leipzig, Stadt 11,90% Delitzsch 21,30% Döbeln Leipziger Land M uldentalkreis Torgau-Oschatz 27,78% 25,57% 22,21% 22,96% 20

11 Leerstandsquoten Ausgang der Kreise (incl. MR) Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Szenarienvergleich auf Kreisebene Entwicklung in Prozentpunkten Jahr Sachsen 15,16 % 23,48 % -8,32 25,46 % 19,50 % 24,73 % Regierungsbezirk Chemnitz 20,12% 21,13% 1,02 23,63% 8,13% 29,20% Chemnitz, Stadt 30,58% 28,38% -2,20 30,28% 16,81% 35,22% Plauen, Stadt 22,36% 28,21% 5,85 29,54% 24,78% 31,88% Zwickau, Stadt 14,50% 28,19% 13,69 29,83% 27,86% 28,44% Annaberg 16,07% 29,86% 13,79 31,25% 27,33% 31,76% Chemnitzer Land 9,17% 19,80% 10,63 21,54% 16,51% 22,05% Freiberg 17,87% 30,23% 12,35 31,47% 29,39% 30,90% Vogtlandkreis 8,08% 23,17% 15,09 24,91% 22,29% 24,16% Mittlerer Erzgebirgskreis 13,22% 26,19% 12,96 28,19% 23,56% 27,99% Mittweida 11,92% 27,86% 15,94 29,30% 27,12% 28,48% Stollberg 15,31% 27,13% 11,82 28,69% 21,61% 31,88% Aue-Schwarzenberg 17,28% 30,14% 12,86 31,55% 26,24% 33,80% Zwickauer Land Regierungsbezirk Dresden 13,94% 6,80% -7,15 9,60% 3,52% 9,06% Dresden, Stadt 34,35% 41,82% 7,47 43,81% 33,59% 46,72% Görlitz, Stadt 19,49% 27,08% 7,60 30,53% -23,74% 47,17% Hoyerswerda, Stadt 7,21% 22,35% 15,14 24,48% 21,16% 23,60% Bautzen 11,54% 24,37% 12,82 26,00% 22,48% 26,04% Meißen Niederschlesischer 3,98% 20,74% 16,76 23,40% 14,32% 26,63% Oberlausitzkreis 11,40% 25,47% 14,08 27,71% 23,89% 26,54% Riesa-Großenhain 14,60% 26,63% 12,02 27,80% 25,20% 27,71% Löbau-Zittau 16,23% 27,25% 11,02 29,41% 24,86% 28,93% Sächsische Schweiz 5,45% 18,05% 12,60 19,96% 15,62% 20,11% Weißeritzkreis 2,24% 15,50% 13,26 16,96% 15,17% 15,97% Kamenz Regierungsbezirk Leipzig 19,74% 11,90% -7,84 14,65% 6,22% 15,55% Leipzig, Stadt 10,99% 21,30% 10,31 23,26% 17,34% 24,19% Delitzsch 15,73% 27,78% 12,05 29,24% 23,91% 30,55% Döbeln 11,74% 25,57% 13,83 27,42% 24,23% 26,66% Leipziger Land 8,62% 22,21% 13,60 24,14% 21,10% 23,14% Muldentalkreis 10,02% 22,96% 12,93 24,79% 20,92% 24,63% Torgau-Oschatz 21 Kreis Freiberg in der Wohnungsmarktprognose Größe: 914 km² Siedlungsstruktureller Kreistyp: 3 Anzahl der Gemeinden: 28 Davon Städte: 8 Einwohnerzahl am Einwohner Bevölkerungsveränderung ,6% Bevölkerungsdichte je km² 162 Einwohner/ km² Haushalte nach STALA (100,00%) Haushaltstype1 Personenhaushalt (32,52%) 2 Personenhaushalt (35,10%) 3 und mehr Personenhaushalt (32,38%) Anteil der Haushaltstypen 1 Personenhaushalt 33% 3 und mehr Personenhaushalt 32% 2 Personenhaushalt 35% Bevölkerungsentwicklung Einwohner

12 Kreis Freiberg in der Wohnungsmarktprognose Bevölkerungsprognose STALA bis Einwohner SLS 01 SLS Bevölkerung Entwicklung STALA V ,35% STALA V ,20% durchschn. HH-Größe 2,19 2,17 2,13-0,06 Privat-HH ,70% 23 Entwicklung des Wohnungsbestand bis Szenario Szenario 3 Szenario Entwicklung der Leerstandsquote bis ,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 0,00%

13 Kreis Freiberg in der Wohnungsmarktprognose Arbeitslosenquote: 15,80% Beschäftigte am Wohnort: Einwohner am Arbeitsort: Einwohner Nettoeinkommen pro Monat Ø: Euro je Haushalt 916 Euro je Erwerbstätigen Bruttowertschöpfung 2002 in Mio Mio. Bruttowertsteigerung ,75% Wohnungsbestand am Wohneinheiten Wohnungen in Wohngebäuden Wohneinheiten davon in MFH Wohneinheiten davon EZH Wohneinheiten Wohnungen in Nichtwohngebäuden Wohneinheiten Struktur des Wohnungsbestands davon in Einund Zweif amilienhäuser 37% davon in Mehrf amilienhäusern Wohnungen in 60% Nicht wohngebäuden 3% Entwicklung des Wohnungsbestand Wohnungen Freiberg im sächsischen Vergleich Typ 2: Suburbane Wohnorte mit hohen Wachstumserwartungen Typ 5: Stabile Städte und Gemeinden im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil Stadt Freiberg als Demografietyp 4: Schrumpfende und alternde Städte und Gemeinden Typ 7: Prosperierende Städte und Gemeinden im ländlichen Raum Typ 3: Suburbane Wohnorte mit rückläufigen Wachstumserwartungen Quelle: Kartenmodul, Demografietypen der Städte und Gemeinden zwischen und Einwohnern 26

14 Demografieberichte mit dem Ziel, für den demografischen Wandel zu sensibilisieren Werten Indikatoren zur demografischen Entwicklung und in Politikfeldern Wohnen, Wirtschaftsstruktur/ Arbeitsmarkt, Soziale Lage und soziale Stabilität Projektion der Bevölkerungsentwicklung bis 2020 Ermöglichen den interkommunalen Vergleich Herausforderungen Handlungsempfehlungen 27 Demografietyp 4 - Merkmale 70 Prozent aller ostdeutschen Städte und Gemeinden unter Einwohner Starker Bevölkerungsrückgang Fortschreitender Flächenverbrauch führt zu passiver Entdichtung Alterung, insbesondere auch selektive Abwanderung der 18-24jährigen und der 20-34jährigen (viele gut ausgebildete junger Frauen in der Familiengründungsphase) 2. Geburtenknick um Schwaches wirtschaftliches Potential (Einkommen, Kaufkraft, Arbeitslosenquoten) geringe finanzielle Spielräume der Kommune Heterogene Entwicklung dieser Kommunen, wirtschaftlich und demografisch Gewinner- und Verliererkommunen 28

15 Demografietyp 4 - Herausforderungen Lösungen für tragfähige Strukturen der kommunalen Entwicklung finden Bevölkerungsrückgang zunächst akzeptieren und sich darauf einstellen Dies bedeutet nicht unbedingt einen Verlust an Lebensqualität. Mittelfristiges Ziel: Optimierung der Situation und Stabilisierung der Bevölkerungszahlen Das ist keine vorübergehende sozio-ökonomische Schwächephase!!! wachstumsorientierte Politik überwinden! Ein an langfristigen strategischen Orientierungen ausgerichteter Stadtumbau ist erforderlich. 29 Handlungsempfehlungen 1. Prioritäten der Stadtentwicklung durchsetzen Anpassung der Infrastrukturen Mindestauslastung Kostenentwicklung bei sinkenden Einwohnerzahlen Flexibel Anpassung an demografische Entwicklung Direkte und indirekte langfristige Folgekosten von neuen Erschließungsmaßnahmen Entlastung durch Rückbau, Kostengünstiger Rückbau (Leitung kappen?) Dezentrale flexible Ver- und Entsorgungssysteme preferieren Kompakte Siedlungsstrukturen Kostenvorteile Erhalt statt Neubau Ökonomische Basis der Kommunen neu definieren Konzentration auf zentrale Orte und Siedlungsstrukturen Aufmerksamkeit lokaler Entscheider auf Prioritätenfragen lenken 2. Regional arbeitteilig vorgehen 30

16 Was tun? Erfahrungen, Studien, Tagungsberichte Forschungsergebnisse im Internet: (Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft) Horizons 2020 Ein Szenarion als Denkanstoß für die Zukunft im Auftrag der Siemens AG Forschung zum Schwerpunkt Aufbaus Ost des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung bbr Usw. 31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 32