Klimarappen Sündenfall oder Seelenheil?
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- Adolf Fischer
- vor 6 Jahren
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1 Klimarappen Sündenfall oder Seelenheil? Dr. Marco Berg, Geschäftsführer Ecosens Round Table Wallisellen, 12. November Ziele und Instrumente der Schweizer Klimapolitik CO 2 -Gesetz in Kraft seit 1. Mai 2000 Kyoto-Protokoll in Kraft seit 16. Februar 2005 Reduktionsziel von -10% im Zeitraum vis-à-vis 1990 Entspricht absolut einer Reduktionsmenge von rund 4 Mio. t CO 2 Instrumente zur Zielerreichung Freiwillige Massnahmen Energie-, Umwelt-, Verkehrs-, Finanzpolitik Subsidiär CO 2 -Abgabe auf Treib- und Brennstoffen von max. 210 Fr./t 2
2 Stand der Umsetzung: Freiwillige Massnahmen Programm EnergieSchweiz: Weiche Massnahmen Jährliche Mittel von rund 50 Mio. Fr. Ausgewiesene Wirkung von 1.8 Mio. t CO 2 in 2006 ( 30 Fr./t CO 2 ) Stiftung Klimarappen: Abgabe von 1,5 Rp. pro Liter auf allen Benzin- und Dieselimporten Gesamteinnahmen bis Ende 2012 von 730 Mio. Fr. Förderung treibhausgasmindernder Projekte im In- und Ausland Eckwerte des Vertrages mit dem UVEK: Reduktion in : 9 Mio. t CO 2 Maximal im Ausland: 8 Mio. t CO 2 Minimal im Inland: 1 Mio. t CO 2 Reduktionskosten von 150 Fr./t CO 2 im Inland, 20 Fr./t CO 2 im Ausland 3 Stand der Umsetzung: Gesetzliche Massnahmen Mineralölsteuerbefreiung für Biotreibstoffe: Einführung frühestens (statt ) Verordnung wird Wirkung evtl. massiv einschränken Bonus-Malus-System auf der Importsteuer für PW: Vom Finanzminister in 2005 abgeschossen Neuer Anlauf zur Einführung 2010 in Vorbereitung Energiegesetz: Freiwillige Zielvereinbarungen (Energie-Agentur der Wirtschaft) 4
3 Stand der Umsetzung: CO 2 -Abgabe CO 2 -Abgabe auf Brennstoffe: Wird erhoben ab (statt ) Höhe von vorerst nur 12 Fr./t CO 2, 36 Fr./t nicht vor 2010 Wirkung völlig offen, vermutlich sehr klein (ausser EnAW) CO 2 -Abgabe auf Treibstoffe: Vorläufiger Verzicht zugunsten Klimarappen Evtl. Anlauf zur Einführung Schweizer Emissionsentwicklung 1990 bis Referenzentwicklung Klimarappen gesamt Zielpfad Klimarappen nur Inland Klimarappen und Massnahmen Bund Referenzentwicklung ohne EnergieSchweiz 6
4 Die Doppelstrategie der Stiftung Klimarappen Ausland CHF 213 Mio. 10 Mio. Tonnen Kyoto-Zertifikate Sicherheitsmarge von 25% gegenüber der anrechenbaren Menge an Zertifikaten von 8 Mio. Tonnen CO 2 Inland CHF 375 Mio. 2.5 Mio. Tonnen CO 2 -Reduktion Deutliche Übererfüllung gegenüber der Mindestmenge von 1 Mio. Tonnen CO 2 -Reduktion Investitionen in Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien Strategische Reserve von 110 Mio. Fr. 7 Stand Ausland I Kaufprogramme Ausland: Kyoto-Zertifikate 2006 bis 2012 unter Vertrag [t CO 2e] Eigenakquisition 1'383'542 Trader 3'000'000 Fonds 1'800'000 Broker 1'388'516 8
5 Stand Ausland II Kaufprogramme Ausland: Kyoto-Zertifikate 2006 bis 2012 unter Vertrag nach Projektart [t CO2e] Biomasse 835'470 Landwirtschaft 202'704 Transport 167'167 Wind 650'000 Biogas 425'405 Wasser 241'312 9 Programme im Inland (1) Gebäudeprogramm Unterstützt Erneuerungen an der Gebäudehülle bestehender Bauten (Wärmedämmung, Fensterersatz) Beiträge gemäss festgelegten Fördersätzen für bestimmte energetische Anforderungen Projektfinanzierungsprogramme Auktionsprogramm, Intermediärprogramm, Programm Grossprojekte Unterstützen Projekte zur Effizienzsteigerung und zum Einsatz erneuerbarer Energien aus den Bereichen Verkehr, Raumwärme, Prozesswärme, Abwärme Beiträge gemäss angebotenem bzw. vereinbartem Preis pro effektiv nachgewiesener Tonne CO 2 -Reduktion 10
6 Programme im Inland (2) Programm Zielvereinbarungen Die Energie-Agentur der Wirtschaft vermittelt Emissionsreduktionen von Unternehmen mit auditierter Zielvereinbarung (ZV) Unternehmen mit Treibstoff-ZV Kauf von CO 2 -Reduktionen aus freiwilligen ZV nach Absprache mit Bund Vereinbarter Preis: 125 CHF / t CO 2 -Reduktion t CO 2 -Reduktion in unter Vertrag Unternehmen mit Brennstoff-ZV Kauf von Übererfüllungen aus ZV (ab 2008: Schweizer Emissionsrechte) Preis von 70 CHF / t wurde über Auktionsverfahren ermittelt t CO 2 -Reduktion in unter Vertrag 11 Anforderungen für Anrechenbarkeit Übernahme der UNO-Richtlinien für Klimaschutzprojekte in Absprache mit der Koordinationsgruppe Klimarappen des Bundes Investitionsadditionalität: Projekt würde ohne den Beitrag der Stiftung nicht realisiert Emissionsadditionalität: Projekt emittiert weniger CO 2 als im Referenzfall Im Monitoring werden die Referenzentwicklung und die Projektemissionen überprüft Unabhängiger Dritter verifiziert Monitoring-Berichte 12
7 Stand Inland I Programme Inland: CO 2-Emissionsreduktionen 2008 bis 2012 unter Vertrag [t CO 2] Programm Grossprojekte 329'862 EnAW-Treibstoffe 174'995 Intermediärprogramm 233'887 Auktionsprogramm 68'071 Gebäudeprogramm 56'500 EnAW-Brennstoffe 967' Stand Inland II Projektfinanzierungsprogramme: CO 2-Emissionsreduktionen 2008 bis 2012 unter Vertrag nach Projektart [t CO 2 ] Wärme Erneuerbare 302'946 Treibstoffe Effizienzverbesserung 247'108 Prozesswärme Effizienzverbesserung 7'170 Abwärmenutzung 39'212 Treibstoffe Erneuerbare 35'384 14
8 Wie weiter in der Schweizer Klimapolitik? Reduktion um mind. 2% p.a. erforderlich für langfristiges Klimaziel von 1 t CO 2 pro Kopf gegen 2100 Aus allen Rohren mindestens EU-kompatibel schiessen Menge, nicht Preis festlegen ( Emissionshandelssystem) Vorschriften des Bundes im Gebäudebereich Instrumente mit möglichst grossem Anteil marktwirtschaftlicher Anreize zur Effizienzverbesserung und zur Förderung erneuerbarer Energien Bildung, Aus- und Weiterbildung Klimaschutz als globales Problem begreifen Ausgewogene Ressourcenallokation Inland / Ausland Klimaneutrale Schweiz nicht bloss ein Marketinggag von Präsenz Schweiz 15 Klimarappen: Sündenfall oder Seelenheil? Sündenfall? Schwächt der Klimarappen das moralische Pflichtbewusstsein der Schweizer, ihre Emissionen im Inland zu reduzieren? Seelenheil? Löst der Klimarappen das Schweizer Klimaproblem? Gut, aber nicht gut genug: Der Klimarappen ist ein erfolgreiches Instrument zum Klimaschutz, welches das Erfordernis der effizienten Ressourcenallokation mit dem des Kehrens vor der eigenen Haustüre ausgewogen zu paaren versteht. Zum Erreichen der längerfristigen Klimaziele muss er aber begleitet werden von einem Bündel zusätzlicher Massnahmen. 16
9 Weitere Informationen Allgemein: Website Telephon Gebäudeprogramm: Website Telephon Wir helfen mit, Projekte zu realisieren! 17 17
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