Histamin-Intoleranz. Diagnostik und Therapie. Praxis-Information

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1 Praxis-Information Histamin-Intoleranz Diagnostik und Therapie Enterosan Labor L+S AG Mangelsfeld 4-6 D Bad Bocklet-Großenbrach Fon 09708/ Fax 09708/ Internet Kostenfreie Hotline: 0800/ Stand: 05 / 2010

2 Enterosan Labor L+S AG Mangelsfeld 4-6 D Bad Bocklet-Großenbrach Fon 09708/ Fax 09708/ Internet Was steckt dahinter? Ihr persönlicher Draht: 09708/ (PD Dr. Andreas Schwarzkopf, Ärztlicher Leiter) 09708/ (Dr. Andreas Rüffer) 09708/ (Michaela Eckert, HP) 09708/ (Dr. Diana Krause) Kostenfreie Hotline: 0800/ Diagnostik der Histamin-Intoleranz DAO-Aktivität im Serum (Diaminooxidase) Etwa 3 % der Bevölkerung leiden an einer Histamin-Intoleranz. Histamin ist der wichtigste körpereigene Mediator allergischer Erkrankungen. Darüber hinaus wird Histamin auch mit bestimmten Nahrungsmitteln in erhöhtem Maße aufgenommen (s.u.). Einige Lebensmittelzusatzstoffe und Medikamente können zudem zur Antikörper-unabhängigen Histaminfreisetzung aus basophilen Granulozyten bzw. Mastzellen führen. Zum Abbau des Histamins wird v. a. im Darm das Enzym Diaminooxidase (DAO) produziert. Ein DAO-Mangel führt zur Anreicherung von Histamin und damit letztlich zu (pseudo-)allergischen Symptomen. Wann ist eine DAO-Messung im Blut sinnvoll? Ungeklärte, unspezifische Magen-Darm-Beschwerden ( Reizdarm ) Urtikaria, Hautauschläge Asthma, Rhinitis Migräne Diese Beschwerden treten insbesondere nach der Aufnahme histaminreicher Lebensmittel (v. a. Fisch, Rohwurst, (Hart-)Käse, Rotwein) bzw. bestimmter Arzneimittel (z. B. ASS, nicht-steroidale Antirheumatika) besonders in Kombination mit Alkoholkonsum und/oder Rauchen auf. Interpretation der DAO-Messung im Serum Messwert > 10 U/ml Wert im Normbereich. Auch bei normalen DAO-Werten kann eine erhöhte Histamin-Belastung Beschwerden hervorrufen. Nach längerer Histaminkarenz können auch Patienten mit entsprechender Intoleranz wieder normale DAO-Werte aufweisen. Schwangere bilden DAO auch in der Plazenta und weisen mal höhere DAO-Werte auf. Ursachen für einen DAO-Mangel Interpretation 3-10 U/ml Wert vermindert. Verdacht auf Histamin-Intoleranz. 3 U/ml Wert deutlich vermindert. Hinweis auf Histamin-Intoleranz. Hemmung der DAO durch Alkohol, Rauchen, Arzneimittel (z. B. ACC, Ambroxol, Aminophyllin) Mangel an Vitamin B6 Warum DAO-Messung bei Enterosan Keine für die/den Patient/in/en belastende Provokation nötig (bei Histamin-Messung erforderlich) Messung mit der Referenzmethode RIA (Radio-Immuno-Assay)

3 Histaminreiche Lebensmittel Käse Fleisch und Wurstwaren Fisch Sonstiges Appenzeller Bergkäse Cheddar Edamer Emmentaler Parmesan Roquefort Rohwürste, z.b. Salami Schinken (Westfälischer) Hering Makrele Sardellen Thunfisch Tintenfisch Bananen Bier Erdbeeren Sauerkraut Spirituosen Wein (Burgunder, Bordeaux, Chianti) Achtung: Histamingehalt ist stark vom Alter des jeweiligen Lebensmittels abhängig! (Mikrobieller Proteinstoffwechsel!) nach: BEUTLING (1996), MAY (1988), REIMANN et al. (1987)

4 Biogene Amine in Lebensmitteln Biogenes Amin Lebensmittel Amingehalt [mg/kg] Histamin Tyramin Thunfisch Sardine Hefeextrakt Sauerkraut Spinat Tomaten Salami Westfäl. Schinken Rotwein Emmentaler Käse Harzer Käse Gouda Fisch Hefeextrakt Wurst Sauerkraut Avocado Himbeeren Bananen Chianti-Wein Bier Käse Orangen 0, , , ,6-3,8 0, , Achtung: Histamingehalt ist stark vom Alter des jeweiligen Lebensmittels abhängig! (Mikrobieller Proteinstoffwechsel!) Nach: HEPPT et al. (1998), WÜTHRICH (2002)

5 Histaminfreisetzende Substanzen in Lebens- und Arzneimitteln Stoffgruppe Einzelstoffe E-Nrr. Konservierungsmittel Na-, K- oder Ca-Benzoat Parahydroxybenzoesäure Sorbinsäure Sulfite E E E E Farbstoffe Amaranth Chinolingelb Cochenille-Rot Erythrosin Indigotin Kurkumin Lactoflavin Patentblau Tartrazin E 123 E 104 E 120 E 127 E 132 E 100 E 101 E 131 E 102 Sonstige Zusatzstoffe Glutamat E Arzneimittel Acetylsalicylsäure Nicht-steroidale Antirheumatika Muskelrelaxantien nach: GOLLHAUSEN u. RING (1989), REIMANN et al. (1987)

6 Hemmung der DAO Nahrungs-/Genussmittel Alkohol (Acetaldehyd) Nikotin Histaminreiche Nahrungsmittel Arzneimittel Acetylcystein (z. B. Aeromuc ) Ambroxol (z. B. Mucosolvan ) Aminophyllin (z. B. Euphyllin ) Amitryptylin (z. B. Saroten ) Chloroquin (z. B. Resochin ) Clavulansäure (z. B. Augmentin ) Isoniazid (z. B. Myambutol + INH) Metamizol (z. B. Novalgin ) Metoclopramid (z. B. Paspertin ) Propafenon (z. B. Rhythmocor ) Verapamil (z. B. Isoptin ) nach: JARISCH (1999)

7 Nach: BEUTLING (1996), JARISCH (1999) Therapeutische Ansätze Histaminose/DAO-Mangel Im Blut: Histamin, DAO Im Urin: Histamin Histaminreduzierte Diät Meiden: Lebensmittel > 10 mg/kg Tyramin > 5 mg/kg Histamin Fleisch Fisch Koch-/Brühwurst Milch, Sahne, Buttermilch, Joghurt Obst Gemüse Wasser, Tee, Kaffee Rohwurst/Schinken Käse Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Bananen, Ananas, Kiwi Sauerkraut, Tomaten Alkohol Vitamin B 6 Vitamin C Zn, (Cu ++ ) DAO-Substitution (DAOsin ) Schleimhauttherapie (Darm) Heilfasten Labor L+S AG

8 Nahrungsmittelunverträglichkeiten Differenzialdiagnostik Ursache Klinik Diagnostik Nahrungsmittel-Allergie (IgE) Nahrungsmittel- Unverträglichkeit (IgG) Glutenunverträglichkeit/ Zöliakie, Sprue Kohlenhydratintoleranz (v.a. Lactose- u. Fructose) Verdauungsinsuffizienz Histaminose Sofortreaktionen! Hautreaktionen, Rhinitis, Asthma, Erbrechen, Diarrhoe, u.u. Schock Verzögerte Reaktionen! Reizdarm, Ekzeme, Neurodermitis, Migräne, rheumatoide Erkrankungen, Adipositas, chron. Müdigkeit... Malassimilation, Diarrhoe, Leistungsabfall, Infertilität; bei Kindern: Gedeihstörungen Bauchschmerzen/-koliken, Blähungen, Diarrhoe Blähungen, Völlegefühl, Diarrhoe, Obstipation Allergie-ähnliche Sofortreaktionen v.a. nach Verzehr histaminreicher Lebensmittel (z.b. Käse, Fisch, Wein, Bananen, Erdbeeren) o. von Histaminliberatoren (z.b. bestimmte Zusatzstoffe) Klinik Gesamt-IgE-im Serum* ggf. spezif. IgE im Serum* Spezif. IgG im Serum* Entzündungsmarker im Stuhl* (v.a. Alpha 1-Antitrypsin) siga im Stuhl* Stuhlflora* Klinik Anti-Gliadin-/-Transglutaminase im Stuhl* Anamnese H 2 -Atemtest* Genet. Prädisposition (Blut)* Verdauungsrückstände im Stuhl* Pankreas-Elastase im Stuhl* Stuhlflora* Klinik/Ernährungsanamnese Gesamt-IgE im Serum* DAO-Messung im Serum* ggf. Histamin im Urin DAO-Mangel s. Histaminose DAO-Messung im Serum* Bakterielle Dünndarmüberwucherung Harmlose Blähkost - Unverträglichkeit Parasitose (hohe IgE-Titer) (Ober)Bauchschmerzen, Blähungen, Diarrhoe Völlegefühl, Blähungen, Diarrhoe unspezif. Bauchbeschwerden, Malassimilation H 2 -Atemtest (Lactulose)* Ernährungsanamnese Nahrungsumstellung Parasitolog. Stuhluntersuchung* * Enterosan -Leistung Noch Fragen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf! PD Dr. Andreas Schwarzkopf, Dr. Andreas Rüffer, Hp Michaela Eckert, Dr. Diana Krause