Routinedaten: Die Perspektive der Abteilungen. Felix M. Böcker, Naumburg
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- Lieselotte Gerber
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1 Routinedaten: Die Perspektive der Abteilungen Felix M. Böcker, Naumburg
2 142 psychiatrische Kliniken an Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland: Daten zur Struktur (Stand: 1999) Anzahl Anteil Pflichtversorgung % Tagesklinik % Psychiatrie und Psychotherapie % Institutsambulanz % Neue Bundesländer % Minimum Mittelwert Maximum Summe Einwohnerzahl Mio. Betten Plätze (Quelle: Telefonumfrage, Fähndrich 1999)
3 Projekt Datenaustausch ( ) Zielsetzung: Aufbau einer Datenbank mit Struktur- und Leistungsdaten psychiatrischer Abteilungen: o freiwillige Teilnahme: Kollegialer Informationsaustausch auf Gegenseitigkeit. o Vertraulichkeit: Ergebnisse werden nur den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Daten einzelner Abteilungen werden Dritten nicht zugänglich gemacht. o Zugriffsrecht für alle Teilnehmer: Möglichkeit, die eigenen Daten mit anonymisierten Mittelwerten anderer Abteilungen vergleichen zu können. o Keine Trittbrettfahrer : Ergebnisse bekommt nur, wer Daten eingesandt hat. o Fortlaufende Aktualisierung: Jährliche Fortschreibung. Vereinheitlichung der Basis- Dokumentation
4 Klinikstrukturen (32 Kliniken): Räumliche Anbindung der Psychiatrie: im gleichen Haus wie die Somatik ( Flur an Flur ) 15 separates Gebäude auf dem gleichen Gelände 9 räumlich getrennt 3 Formen der Unterbringung: obligat geschlossene neben offenen Stationen 10 alle Stationen fakultativ geschlossen 3 Stationen geteilt in geschlossenen & offenen Teil 4 immer offene Türen 12 Teilstationäre Behandlung: keine 3 stationsintegriert 4 Tagesklinik im gleichen Haus 10 Tagesklinik räumlich getrennt 15
5 Ressourcen: N Minimum Median Maximum Bettenmeßziffer (pro EW) 26 0,27 0,52 1,67 Pflegesatz stationär DM 377 DM 555 DM Pflegesatz tagesklinisch DM 254 DM 477 DM
6 Personalausstattung: (Minimum, Median, Maximum) Personalausstattung (32 Abteilungen) Personalausstattung pro 10 Betten (32 Abteilungen) Ärzte und Psychologen Ärzte und Psychologen Pflegekräfte Pflegekräfte nichtärztliche Therapeuten nichtärztliche Therapeuten Personalausstattung pro Fälle (27 Abteilungen) Personalausstattung pro Einwohner (26 Abteilungen) Ärzte und Psychologen Ärzte und Psychologen Pflegekräfte Pflegekräfte nichtärztliche Therapeuten nichtärztliche Therapeuten
7 Diagnosegruppen: Anteil an der Fallzahl stationäre Fälle (24 Abteilungen): Minimum, Median, Maximum teilstationäre Fälle (17 Abteilungen): Minimum, Median, Maximum Fälle mit organischen Störungen Fälle mit organischen Störungen Suchtkranke: Alkohol, Medikam ente Suchtkranke: Alkohol, Medikamente Suchtkranke: Illegale Drogen Suchtkranke: Illegale Drogen Fälle mit Schizophrenien/Wahnkrankheiten Fälle mit Schizophrenien/Wahnkrankheiten Fälle mit Manie/bipolarer Störung Fälle mit Manie/bipolarer Störung Fälle mit schwerer/melancholischer/ psychotischer Depression Neurosen, Persönlichkeits- und Anpassungsstörungen Fälle mit schwerer/melancholischer/ psychotischer Depression Neurosen, Persönlichkeits- und Anpassungsstörungen Fälle mit anderen Diagnosen Fälle mit anderen Diagnosen 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100%
8 Diagnosegruppen: Durchschnittliche Verweildauer mittlere Verweildauer stationär (17 Abteilungen) mittlere Verweildauer teilstationär (14 Abteilungen) Fälle mit organischen Störungen Suchtkranke: Alkohol, Medikam ente Fälle mit Schizophrenien/Wahnkrankheiten Suchtkranke: Illegale Drogen Fälle mit Manie/bipolarer Störung Fälle mit Schizophrenien/Wahnkrankheiten Fälle mit Manie/bipolarer Störung Fälle mit schwerer/melancholischer/ psychotischer Depression Neurosen, Persönlichkeits- und Anpassungsstörungen Fälle mit schwerer/melancholischer/ psychotischer Depression Neurosen, Persönlichkeits- und Anpassungsstörungen
9 Vorhandene Strukturdaten Krankenhausplan o Betten, Plätze Region o Einwohnerzahl o Bettenmessziffer Instrumente o Institutsambulanz o Konsiliardienst o Psychotherapie o Psychosomatik Ausgestaltung o Rechtsform o räumliche Anbindung an die Somatik o Innere Differenzierung oder Sektorisierung (Durchmischung) o Umgang mit Unterbringungen o Formen der teilstationären Behandlung o Spezialisierte Angebote Pflegesätze, Budget Personalausstattung
10 Beispiel Naumburg: Betten Entwicklung der Bettenzahl (aufgestellte Betten im Jahresdurchschnitt) Plätze Betten Jahr
11 Vorhandene Leistungsdaten Stationär, teilstationär: Fallzahl, Verweildauer, Auslastung 24- Stunden- Fälle Vorstationär, nachstationär Fallzahl Konsile Fallzahl (Erstkonsil, Rekonsil), Zeitaufwand PIA Fallzahl, abgerechnete Zeiten je Berufsgruppe Zuweiserstatistik: Ungeplante Aufnahmen Einzugsgebietestatistik Aufnahmen von außerhalb des Sektors Budget Fallkosten (aus Sicht des Kostenträgers) Erlöse (aus Sicht des Leistungserbringers)
12 Beispiel Naumburg: Fallzahl Entwicklung der Fallzahl Fallzahl Jahr stationär tagesklinisch
13 Beispiel Naumburg: Verweildauer Entwicklung der Verweildauer 30,0 25,0 20,0 Behandlungstage 15,0 10,0 5,0 0, Jahr stationär tagesklinisch
14 Beispiel Naumburg: PsychPV- Zeitreihe Jahresmittelwerte der PsychPV- Stichtagserhebungen 140,00 Patienten am Stichtag 120,00 100,00 80,00 60,00 40,00 20,00 G6 G5 G4 G3 G2 G1 S6 S5 S4 S3 S2 S1 A6 A5 A4 A3 A2 A1 0, Jahr
15 Beispiel Naumburg: PsychPV im Bundesvergleich Naumburg im Vergleich (2004) Prozent Naumburg NBL ABL A1 A2 A3 A4 A5 A6 S1 S2 S3 S4 S5 S6 G1 G2 G3 Psych-PV- Kategorien G4 G5 G6 ABL Naumburg
16 Vorhandene Leistungsdaten: Diagnosestatistik Diagnose- Gruppen nach Haupt- Diagnosen: 1. Fälle mit organischen Störungen (F0) 2. Suchtkranke: Alkohol, Medikamente (F10, F13) 3. Suchtkranke: Illegale Drogen (F11, F12, F14, F15, F16, F18, F19) 4. Fälle mit Schizophrenie/ Wahnkrankheiten (F2) 5. Fälle mit Manie/bipolarer Störung (F30, F31) 6. Fälle mit schwerer/melancholischer/psychotischer Depression (F32.2, F32.3, F33.2, F33.3) 7. Neurosen, Persönlichkeits- und Anpassungsstörungen (F32.0, F32.1, F33.0, F33.1, F34, F4, F5, F6, einschließlich leichter und mittelschwerer depressiver Störungen und psychosomatischer Störungen) 8. Fälle mit anderen Diagnosen Realitätsnahe Zusammenfassung typischer Problemgruppen nach Haupt- und Nebendiagnosen: Komorbid Mißbrauch/Sucht (F1 als Haupt- oder Nebendiagnose) Komorbid Persönlichkeitsstörung (F60, F61 als Haupt- oder Nebendiagnose) Komorbid Intelligenzminderung (F70 F73 als Haupt- oder Nebendiagnose) Komorbid relevante körperliche Erkrankung relevante Suizidhandlung (als Aufnahmeanlass oder während der Behandlung)
17 In Abteilungen verwendete BADO Systeme (Stand 1998) Dokumentationsverbund Psychiatrie (Pfeifer, Bad Driburg) PSYQUADO (Saupe, Stade; PANACEA) Neunkirchen (Brors, Gerber) Offenbach (Stock, Bauer) Kassel (Schmied, Kipp) Berlin- Neukölln (Fähndrich) DGPPN (Cording)
18 Personenbezogene Auswertung: Anzahl der behandelten Personen im Kalenderjahr. Personenbezogene Verweildauer (im Kalenderjahr insgesamt in klinischer Behandlung verbrachte Tage, mehrere Aufnahmen kumuliert). Personen- Anzahl und personenbezogene Verweildauer nach Diagnosegruppen. Personen- Merkmale: Geschlecht, Altersverteilung, Ausländeranteil. Ausschöpfung der Versorgungsgebietes: Anteil der behandelten Personen aus dem Sektor. Wiederaufnahme und Drehtür: Anteil der aus Vorjahren bekannten Personen.
19 Zu wissen, o wieviele Mitarbeiter o wieviele Patienten o wie lange o für wie viel Geld behandelt haben besagt so gut wie nichts, solange o Schweregrad und ooutcome nicht erfasst werden.
20 Minimaldatensatz Geschlecht Alter Hauptdiagnose Komorbität Schweregrad (Globalurteil) Dauer der Behandlungsepisode Outcome (Globalurteil)
21 Module (ergänzend zum Minimaldatensatz) Sozialdaten Vorbehandlung Zuweisung Rechtsgrundlage Schweregrad detailliert Behandlung Besondere Vorkommnisse Outcome detailliert
22 Zusammenfassung: Wenn es gelingen soll, Abteilungen flächendeckend an der BADO zu beteiligen, brauchen wir: einen Minimaldatensatz in die gängigen KI- Systeme integriert Erfassung weitgehend automatisiert modular erweiterbar auswertbar mit Bezug auf o Fälle o Behandlungsepisoden o Personen und wir werden die Angst vor der Weitergabe der eigenen Daten überwinden müssen.
23 Voraussetzungen: Akzeptanz abhängig von der Praktikabilität Implementierung abhängig von der Softwarelösung Transparenz abhängig von der Überwindung der Vertrauenskrise
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