Top 50: An Accor kommt keiner vorbei

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1 30. Juli 2016 Mama Shelter: Bald kommt die hippe Design-Marke von Accorhotels auch nach Deutschland. Top 50: An Accor kommt keiner vorbei Foto: Francis Amiand Neuester Zukauf: Das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg gehört nun auch zum Portfolio des französischen Konzerns. Foto: Hotel Auf Expansionskurs: Die Budgetmarke Ibis Styles ist in vielen deutschen Städten auf dem Vormarsch. Foto: Ibis Styles Tübingen Der Erlös der 50 wichtigsten Hotelgruppen in Deutschland legt kräftig zu: Der Gesamtumsatz kletterte im Jahr 2015 um 7,5 Prozent auf 8,88 Milliarden Euro. Keine einzige Kette musste Einbußen hinnehmen. Accorhotels bleibt Spitzenreiter und erweitert sein Markenportfolio. Von Marina Behre Auf einen gemeinsamen Nettogesamtumsatz von 8,88 Mrd. Euro allein in Deutschland kommen die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften im aktuellen Ranking das sind 7,5 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr und damit ein Rekordwert. Dabei war bereits 2014 bombastisch gelaufen. Doch die Top 50 haben bewiesen, dass es noch besser geht. Belegung, Nettozimmerpreis, Zimmererlös: Alle Kennzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr im Plus. Die Auslastung stieg um 1,4 Prozent auf 70,4 Prozent. Die Rate legte um 3,2 Prozent auf 90 Euro zu. Und der Zimmererlös kletterte um 5,3 Prozent auf ,20 Euro. Die Spitzenplätze belegten auch diesmal Accorhotels, Best Western und die Intercontinental Hotels Group. Die Voraussetzungen 2015 waren für die Hotellerie hervorragend: Deutschland gilt als sicherer Hafen für Investoren, die ihr Geld anlegen wollen. Die Konjunktur lief gut, die Zahl der Erwerbstätigen ist immer weiter gestiegen. Sowohl als Konferenz- und Messestandort als auch als Reiseziel für Urlauber ist Deutschland gut aufgestellt. Daran änderten auch kontrovers diskutierte Themen wie die steigenden Flüchtlingszahlen oder die politische und wirtschaftliche Eiszeit in den Beziehungen zu Russland im Großen und Ganzen nichts jedenfalls nicht für die großen Hotelketten, die prosperierten. Die Konflikte schwelen jedoch nach wie vor. Weitere mögliche Gefahren für Wirtschaft, Sicherheit und gerade den Tourismus sind der Terrorismus, aber auch die Folgen im Zuge der Brexit-Entscheidung Großbritanniens. Auch ein möglicher US-Präsident Donald Trump gilt Konjunkturexperten als potenzielles Risiko für die Weltwirtschaft. Wie sich Probleme in anderen Ländern hierzulande auswirken, ist alles andere als sicher. Flüchten Kapitalanleger womöglich aus Sorge um die Folgen eines Brexit nach Deutschland, verlagern Unternehmen ihr Geschäft hierher, verbringen Deutsche und Urlauber aus den Nachbarländern ihre Ferien lieber hier als in der als unsicherer eingestuften Welt? Dann würde Deutschland weiterhin von seinem Ruf als sicherer Hafen profitieren. Das ist möglich, aber sicher ist es nicht. Schließlich kann auch hier etwas passieren, und eine schwächelnde Wirtschaft in den Nachbarländern kann die Reisenachfrage einbrechen lassen. Im Jahr 2015 gab es unter den Top 50 tatsächlich nur Gewinner: Auf die Frage, ob sie 2015 ihren Umsatz gesteigert haben oder Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, outeten sich alle Gesellschaften als Plusmacher. Volle 100 Prozent der Teilnehmer! Keine einzige Kette gab an, rückläufige Erlöse zu haben. Im Vorjahr war der Anteil der Umsatzgewinner mit fast 80 Prozent auch schon hoch ausgefallen. Die Ketten nutzen die Gunst der Stunde für Investitionen, Zusammenschlüsse, Übernahmen, die Einführung neuer Marken und die Ausweitung von Marktanteilen. Sie sind gut aufgestellt und haben damit erneut beste Voraussetzungen wie auch immer die Zukunft sich entwickelt (Seiten 2 bis 7). Mitarbeit: Isabel Diez und Natascha Ziltz Aus dem Inhalt Im Test Cool, modern und ziemlich farbenfroh: So präsentiert sich das neue Moxy Munich Airport Hotel. Das Budget-Haus mit der Seele eines Boutique-Hotels versteht sich als schicke und technisch top ausgestattete Herberge. Doch kann das Haus im Hoteltest überzeugen? Seite 8

2 2 der hotelier Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 Höher, schneller, weiter Im exklusiven Kreis der umsatzstärksten Hotelgesellschaften Deutschlands sind diesmal vier Neueinsteiger mit dabei, von denen zwei echte Umsatz- Schwergewichte sind. Die Einstiegshürde ins Ranking lag 2015 bei 32,6 Mio. Euro. Foto: BsWei/Shutterstock.com Von Marina Behre Sie haben es tatsächlich geschafft und 2015 getoppt: Schon im Vorjahr hatten die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften in Deutschland mit tollen Zahlen aufgewartet. Aber die Werte von 2015 stellen noch mal alles in den Schatten. Auf ein durchschnittliches Umsatzwachstum von fast 5 Prozent 2014 folgte 2015 ein noch größeres Umsatzplus von 7,5 Prozent. Ob Belegung, Nettozimmerpreis oder Zimmerumsatz alle Kennzahlen haben im Vergleich zum Vorjahr weiter kräftig zugelegt. Durch die hervorragende Entwicklung der führenden Hotelketten ist auch der Schwellenwert gestiegen, ab dem sich eine Gruppe für das Ranking qualifizieren konnte. Nach 30 Mio. Euro Umsatz im Vorjahr musste eine Hotelgesellschaft hierzulande mindestens 32,6 Mio. Euro erwirtschaften, um es in die Top 50 zu schaffen. Damit ist der nötige Mindestumsatz binnen Jahresfrist um fast 10 Prozent nach oben gegangen. Keine geringe Hürde also für Anwärter, die in den exklusiven Club der Top 50 aufsteigen wollen. Gemeistert hat diese die Seminaris Hotelund Kongressstätten Betriebs-GmbH, die auf Rang 50 neu ins Ranking eingestiegen ist. Mit nur sieben Betrieben, die zusammen über mehr als 1157 Zimmer verfügen, gelang der Einstieg. Geschäftsführer Hartmut Pirl hat für die nächsten fünf Jahre bereits die branchentypischen Herausforderungen im Blick: Seminaris wird sich gezielt auf sich verändernde Marktbedingungen und Gästebedürfnisse einstellen, um für seine Kunden, Investoren, Geschäftspartner und Mitarbeiter attraktiv zu bleiben. Dass der Neue als ausgewiesener Tagungsspezialist bei seinen Kalkulationen anders tickt als Betreiber anderer Stadthotelkonzepte, zeigt ein Vergleich mit der 25hours Hotel Company auf Platz 49. Diese, 2014 frisch ins Ranking eingestiegen, führt wie im Vorjahr nur vier Betriebe mit zusammen knapp 500 Zimmern und hat ihren Umsatz im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 33 Mio. Euro gesteigert. Belegung und Zimmerumsatz unterscheiden sich zu Seminaris stark. So operiert 25hours in seinen schicken, äußerst individuell designten Häusern mit einer hohen Durchschnittsauslastung von 89 Prozent, die viele andere Stadthotels allenfalls in Messezeiten erreichen. Auch der durchschnittliche Jahres- Zimmerumsatz von 25hours erreicht mit rund Euro einen Spitzenwert: Tatsächlich ist es der vierthöchste aller Top-50-Gesellschaften, getoppt nur von Kempinski ( Euro), Hyatt ( Euro) und der Fraatz Bartels Unternehmensgruppe ( Euro). Ganz anders bei Seminaris, wo das Geschäft mit großen Veranstaltungen entsprechende Kapazitäten für die Nachfragespitzen erfordern, die aber nicht durchgehend ausgelastet sind. So liegt die durchschnittliche Belegung dort nur bei 55,6 Prozent, der Zimmerumsatz bei Euro. Im Durchschnitt der Top-50-Gesellschaften beträgt der Zimmerumsatz rund Euro. 25hours wird in den nächsten Jahren kräftig wachsen. Bereits eröffnet wurde in diesem Jahr ein weiterer Betrieb in Hamburg, das 25hours Altes Hafenamt, das kurz darauf von einem Brand betroffen war sollen Häuser in München und Zürich an den Start gehen, 2018 steuert 25hours dann Nordrhein-Westfalen an, auch zwei Standorte im nicht deutschsprachigen Ausland stehen bereits auf dem Programm. Ebenfalls neu bei den Top 50 ist die HR Group, die direkt auf Rang 40 eingestiegen ist. Die Hotelgruppe ist ein klassischer Owner-Operator, der die meisten Häuser als Franchisenehmer bekannter Marken betreibt. Das Unternehmen macht 40,8 Mio. Euro Umsatz mit zwölf Hotels und hat seine Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 18 Prozent erhöht. Die beiden anderen Unternehmen, die dieses Jahr neu beim Ranking dabei sind, weil sie der AHGZ wieder echte Zahlen zur Verfügung gestellt haben, sind vom Umsatz her echte Schwergewichte. Ferienparkbetreiber Center Parcs entert mit seinen 104,3 Mio. Euro Jahresumsatz in Deutschland die Top 50 auf Position 23, die Fattal-Leonardo Hotel Group mit Sunflower Management schafft es mit ihren 240 Mio. Euro Umsatz und mehr als 7600 Zimmern aus dem Stand auf Rang 14. Obwohl die Zahl der Hotels von Leonardo von 2014 auf 2015 um zwei auf 43 Betriebe gesunken ist, hat das Unternehmen seinen Erlös zugleich um mehr als 15 Prozent gesteigert. Noch im Herbst dieses Jahres soll ein neues Haus in München mit 159 Zimmern eröffnet werden. Welche Hotelkette kann in Deutschland im Durchschnitt die höchsten Raten durchsetzen? Diese Frage beantwortet die Aufstellung der Top-10-Gesellschaften mit den höchsten Durchschnittspreisen (siehe Tabelle unten): Es ist wie schon im Vorjahr die amerikanische Gruppe Hyatt. 181 Euro ruft sie in ihren fünf Hotels hierzulande im Durchschnitt als Nettozimmerpreis auf. Da ein hoher Zimmerpreis eine gute Voraussetzung für einen hohen Zimmererlös ist, finden sich auch Fraatz Bartels und 25hours die, wie bereits erwähnt, unter den Top 50 beim durchschnittlichen Zimmererlös Spitzenwerte erreichen unter den hiesigen Preisführern. Die zweitplatzierte Fraatz Bartels Unternehmensgruppe folgt mit einem deutlichen Abstand auf Hyatt. Mit 131 Euro netto kostet ein Zimmer bei ihr im Schnitt 50 Euro weniger als bei den Amerikanern. Platz drei belegt die Deutsche Hotel und Resort Holding GmbH, die durch den Zusammenschluss der DSR Hotel Holding mit Arcona Management entstanden ist. Im vergangenen Jahr hatte die DSR allein mit ihren sieben Luxushotels und einer Rate von 146 Euro noch Platz zwei eingenommen. Die Fusion hat die neue Gruppe zwar hier einen Platz gekostet. Im Gesamtranking hat sie aber mit nun 22 Hotels und 145,2 Mio. Euro Umsatz an Gewicht zugelegt. Top Durchschnittspreise 2015* Rang Nettoumsatz in Mio. Euro Betriebe / Zimmer -Preis je verk. Zimmer (netto) in 2015 Hotelgesellschaft Hyatt Corporation 113,8 5/ Fraatz Bartels Unternehmensgruppe 49,2 2/ Deutsche Hotel und Resort Holding GmbH 145,2 22/ hours Hotel Company 33,0 4/ Fleming's Hotel Management GmbH 71,1 14/ Carlton K.G. Nürnberg 45,6 9/ Neue Dorint GmbH 221,2 31/ Arcotel Hotel AG 36,6 5/ Sol Meliá Deutschland GmbH 131,8 24/ Steigenberger Hotels AG 454,3 72/ A & O Hostels and Hotels Holding AG 75,9 23/ Maritim Hotelgesellschaft mbh 379,0 36/ * soweit angegeben Grafik: AHGZ

3 Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 der hotelier 3 AHGZ-Ranking der Top 50 Hotelgesellschaften 2015 Rang Nettoumsatz in Mio. Euro Veränderung in % Zahl der Betriebe In Deutschland Zahl der Zimmer -Zimmerbelegung in % -Netto-Zimmer- Preis in Euro Hotelgesellschaft p. a. in Euro Zimmer- Umsatz 1 1 Accorhotels 1112,9 1043,2 6, ,7 69, Best Western Hotels Deutschland 689,9 674,1 2, ,1 71, Intercontinental Hotels Group 601,6* 559,6* 7,5 4 4 Starwood Hotels & Resorts Worldwide Inc. 477,0* 443,7* 7,5 5 5 Steigenberger Hotels AG 454,3 425,3 6, ,2 66, Maritim Hotelgesellschaft mbh 379,0 368,8 2, ,6 57, W 7 8 GCH Hotel Group 359,3* 334,2 7, ,3 64,6 U 8 7 H-Hotels (Hospitality Alliance AG/Ramada Worldwide) 355, , ,73 68,38 68, W 9 16 Marriott International Inc. 332,0 317,0 4, ,6 73, W Event Hotels 299,1 247,0 21, ,1 70, U 11 9 Hilton Worldwide 293,1* 272,6* 7, U NH Hoteles Deutschland GmbH 278,3* 258,9** 7, U Motel One Group 240,9 217,9 10, ,5 76,7 72,04 69, W 14 Fattal - Leonardo Hotel Group, Sunflower Management GmbH & Co. KG NEU 240, , U Neue Dorint GmbH 221,2 217,6 1, ,9 60, U Rezidor Hotel Group 204,0* 196,6* 3, U Kempinski AG 186,0* 173,2*** 7, U Lindner Hotels AG 145,6 140,0 4, ,2 66, W Deutsche Hotel und Resort Holding GmbH (ehem. DSR Hotel Holding GmbH & Arcona Management GmbH) 145,2 136,4 6, ,1 68, U Sol Meliá Deutschland GmbH 131,8 124,3 6, ,3 70, U Hyatt Corporation 113,8 109,0 4, ,1 69, U B & B Hotels GmbH 111,9 92,4 21, ,0 63, W 23 Center Parcs NEU 104,3 99,3 5, W Novum Group 101,0 60,0 68, ,0 85, U Althoff Hotels 88,3* 82,1 7, ,1 136 U Mövenpick Hotels Deutschland GmbH 87,4 84,6 3, U A & O Hostels and Hotels Holding AG 75,9 64,2 18, ,0 68, W RIMC International Hotel Resort Management and Consulting GmbH 74,8 60,1 24, ,8 58, U Fleming's Hotel Management GmbH 71,1 65,3 8, ,1 66, U Van der Valk Hotels 70,7 68,7 2, ,5 67, U Welcome Hotels GmbH 64,7 62,2 4, ,6 60, U Fraatz Bartels Unternehmensgruppe 49,2 47,0 4, ,6 86, W Travel Charme Hotels & Resorts AG 48,9* 45,5* 7,5 W Foremost Hospitality GmbH 47,8 36,4 31, ,6 85, â Göbel Hotels 47,3 45,6 3, ,0 70, W Achat Hotels Deutschland 47,1 44,4 6, ,6 58, W Carlton K.G. Nürnberg 45,6 41,1 11, ,0 74, W Victor's Residenz-Hotels GmbH 45,4* 42,2 7, ,0 62,0 â â U Dormero Deutschland Betriebs GmbH 44,6 43,3 2, ,7 62, W 40 HR Group NEU 40,8 34,5 18, ,8 61, W Relexa Hotel GmbH 38,9* 36,2 7, ,4 74 U IFA Hotel & Touristik AG 38,3 37,4 2, ,0 64, W Meininger Holding GmbH 37,5 33,6 11, ,3 86, W Arcotel Hotel AG 36,6 35,7 2, ,2 88, Upstalsboom Hotels + Freizeit GmbH & Co. 36,2 35,8 1, ,1 70, W Success Hotel Management GmbH 34,0 30,0 13, ,0 70, U Ahorn Hotels (Albeck & Zehden Hotels) 33,6 30,9 8, ,8 58, U PPHE Hotel Group (vorher Park Plaza Hotels) 33,1* 30,8 7, hours Hotel Company 33,0 30,0 10, ,0 87, W 50 Seminaris Hotel- und Kongressstätten Betriebs-GmbH NEU 32,6 32,4 0, ,6 54, * geschätzt ** Zahlen aus dem Bundesanzeiger *** Zahlen von Statista Grafik : AHGZ...

4 4 der hotelier Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 Hotelgesellschaft (Nettoumsatz 2015 in Mio. Euro gesamt) Betriebsart Nettoumsatz in Mio. Euro Anzal der Hotelbetriebe in Deutschland Accor Hospitality Germany GmbH (1112,9) Eigenbetriebe 823,7 813, Managementberiebe 36,5 30,5 3 5 Franchisebetriebe 252,8 199, Best Western Hotels Deutschland (689,9) Franchisebetriebe 689,9 674, Steigenberger Hotels AG (454,3) Managementbetriebe 62,9 51, Pachtbetriebe 302,0 280, Franchisebetriebe 89,5 93, Maritim Hotelgesellschaft mbh (379,0) Eigenbetriebe 236,9 222, Managementbetriebe 13,7 16,2 3 4 Pachtbetriebe 125,4 127, Franchisebetriebe 3,0 3,0 1 1 H-Hotels Hospitality Alliance AG / Eigenbetriebe 109,0 103, ( Ramada Hotels (355,0)) Managementbetriebe 2,0 3,0 1 2 Pachtbetriebe 249,0 221, Franchisebetriebe 0,0 14,0 0 5 Marriott International (332,0) Managementbetriebe 9 9 Pachtbetriebe 8 8 Franchisebetriebe Event Hotels (299,1) Managementbetriebe 299,1 247, Motel One Group (240,9) Eigenbetriebe 8 19 Pachtbetriebe Fattal-Leonardo Hotel Group, Eigenbetriebe Sunflower Management GmbH & Co. KG Managementbetriebe 1 1 (240,0) Pachtbetriebe Franchisebetriebe 2 2 Neue Dorint GmbH (221,2) Managementbetriebe 24,0 23,7 5 5 Pachtbetriebe 197,2 193, Rezidor (204,0*) Managementbetriebe 5 6 Pachtbetriebe Franchisebetriebe Kempinski AG (186,0*) Eigenbetriebe 1 1 Managementbetriebe 8 8 Pachtbetriebe 1 1 Lindner Hotels AG (145,6) Managementbetriebe 36,2 34,9 7 7 Pachtbetriebe 98,8 96, Franchisebetriebe 10,6 8,4 2 3 Deutsche Hotel und Resort Eigenbetriebe 2,4 3,5 1 1 Holding GmbH (145,2) Pachtbetriebe 142,8 132, Sol Meliá Deutschland GmbH (131,8) Pachtbetriebe 131,8 124, Hyatt Corporation (113,8) Managementbetriebe 1 1 Pachtbetriebe 4 4 B&B Hotels (111,9) Pachtbetriebe 108,8 89,5 Franchisebetriebe 3,1 2,9 Novum Group (101,0) Pachtbetriebe 101,0 60, Mövenpick Hotels Deutschland (87,4) Pachtbetriebe 87,4 84,6 9 9 A & O Hotels and Hostels (75,9) Eigenbetriebe 75,9 64, RIMC International Hotel Resort Eigenbetriebe 7,1 11,9 4 4 Management & Consulting GmbH (74,8) Pachtbetriebe 67,7 48, Fleming's Hotel Management GmbH (71,1) Eigenbetriebe 71,1 65, Van der Valk Hotels (70,7) Eigenbetriebe 70,7 61, Managementbetriebe 7,0 1 Welcome Hotels GmbH (64,7) Eigenbetriebe 28,9 28,8 8 8 Managementbetriebe 3,5 2,2 3 3 Pachtbetriebe 32,2 31,2 6 6 Fraatz Bartels Unternehmensgruppe (49,2) Eigenbetriebe 49,2 47,0 2 2 Foremost Hospitality GmbH (47,8) Franchisebetriebe 47,8 36, Göbel Hotels (47,3) Eigenbetriebe 47,3 45, Achat Hotels Deutschland (47,1) Eigenbetriebe 3,8 3,2 2 2 Managementbetriebe 1,2 1 Pachtbetriebe 43,9 39, Carlton K.G. Nürnberg (45,6) Eigenbetriebe 32,7 28,8 5 4 Pachtbetriebe 12,9 12,3 4 4 Dormero Deutschland Betriebs GmbH (44,6) Pachtbetriebe 44,6 43, HR Group (40,8) Eigenbetriebe 2,2 2,0 2 2 Franchisebetriebe 38,6 32, IFA Hotel & Touristik AG (38,3) Eigenbetriebe 38,3 37,4 4 4 Meininger Holding GmbH (37,5) Pachtbetriebe 37,5 33,6 9 9 Arcotel Hotel AG (36,6) Pachtbetriebe 36,6 35,7 5 5 Upstalsboom Hotel & Freizeit GmbH (36,2) Managementbetriebe 36,2 35, Success Hotel Management GmbH (34,0) Managementbetriebe 3,3 3,0 1 1 Pachtbetriebe 30,7 26, Ahorn Hotels (33,6) Pachtbetriebe 33,6 30, hours Hotel Company (33,0) Pachtbetriebe 33,0 30,0 4 4 Seminaris Hotel- und Pachtbetriebe 32,6 32,4 7 7 Kongressstätten Betriebs-GmbH (32,6) Betriebsstruktur 2015 * alle Zahlen soweit angegeben Grafik: AHGZ Top 50 wollen weiter wachsen Das Jahr 2015 bescherte den Top 50 eine gute Gewinnsituation. Kein einziges Unternehmen meldet niedrigere Umsätze. Beste Voraussetzung, um zu expandieren. Was auffällt: Der starke Wachstumskurs beeinflusst oftmals die Betriebsstruktur. Von Marina Behre Mit viel Schwung haben die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften auch 2015 zu einem Erfolgsjahr gemacht: Zusammen steigerten sie ihre Erlöse deutschlandweit nochmals um 7,5 Prozent (siehe Kasten Kennziffern auf Seite 5). Betrachtet man nur die Ketten, von denen gesicherte Zahlen vorlagen also ohne die Schätzwerte, beträgt der Umsatzanstieg sogar 7,8 Prozent. Bemerkenswert ist, dass wirklich alle Unternehmen angeben, dass ihr Umsatz 2015 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Volle 100 Prozent. Kein einziges Unternehmen meldet niedrigere Umsätze. Damit haben die Top 50 dieses Jahr die bereits sportlichen Vorgaben von 2014 locker übertroffen. Schon damals glänzten die führenden Hotelgruppen hierzulande mit durchschnittlich 5 Prozent Umsatzwachstum, und rund 80 Prozent von ihnen verkündeten eine Steigerung der Erlöse gegenüber dem Vorjahr. Die Gewinnsituation stellt sich ebenfalls sehr positiv dar. Wie im Vorjahr stufte auch diesmal niemand diese als schwach oder gar schlecht ein. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Gewinnsituation als sehr gut bewerteten, stieg im Vergleich zu 2014 um 11,4 Prozentpunkte auf 36,4 Prozent damit ist mehr als ein Drittel der Gesellschaften erfasst. Weitere 45,5 Prozent sprachen von einer guten Gewinnsituation; das sind rund 20 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Als noch zufriedenstellend stuften 18,2 Prozent die Gewinne ein, nach 9,4 Prozent im Vorjahr. Die Kennzahlen Belegung, Nettozimmerpreis und Zimmererlös sind allesamt im Plus. Die Auslastung stieg um 1,4 Prozent auf 70,4 Prozent. Der Zimmerpreis wuchs um 3,2 Prozent auf 90 Euro. Und der Zimmererlös erhöhte sich um 5,3 Prozent auf ,20 Euro. Auch ihrem Ruf als Beschäftigungsmotor wurde die Branche wieder gerecht: Mehr als die Hälfte (55,6%) der Top 50 haben unterm Strich eingestellt und die Zahl ihrer Mitarbeiter erhöht. Das sind fast so viele wie im Vorjahr mit 60,5 Prozent. Bei einem Drittel der Hotelketten ist die Beschäftigtenzahl konstant geblieben. Und nur 11.1 Prozent der Unternehmen haben Personal abgebaut das waren sogar weniger als im Vorjahr (15,8%). Auf Expansionskurs: Motel One entwickelt derzeit 19 neue Häuser in ganz Europa Foto: Hotel Der Wachstumskurs, den Ketten steuern, beeinflusst oft auch die Betriebsstruktur. Um weniger Kapital zu binden und so schneller wachsen zu können, setzen Unternehmen gern auf Franchise. So auch Tabellenführer Accorhotels, der konsequent von Eigenbetrieben zu Franchisebetrieben umschichtet. Waren von den Hotels der Marktführers hierzulande 2014 noch 226 Eigenbetriebe, galt das 2015 nur noch für 203. Dagegen legte die Zahl der Häuser, die von Franchisenehmern unter einem Accorhotels-Label geführt werden, von 111 auf 140 zu. Aber auch als Franchisenehmer ergeben sich für Gruppen, die schnell wachsen wollen, gute Chancen. Wenn die Finanzierung der Hotelimmobilien von externen Investoren beigesteuert wird, schätzen diese einen bekannten Markennamen mit internationaler Strahlkraft. Die Novum Group, zurzeit eines der am schnellsten wachsenden Hotelunternehmen in Deutschland, hat angekündigt, sich dieser Betriebsform ebenfalls zu öffnen. Bisher betrieb die Gruppe mit David Etmenan an der Spitze ihre Häuser als Pachtbetriebe. Wobei die Zahl von 51 Betrieben, die 2015 noch gültig war, inzwischen schon wieder deutlich höher liegt. Aber schon im Jahr seit dem letzten Ranking hat das Unternehmen ein unwahrscheinliches Wachstum erfahren. Die Zahl der Hotels stieg rasant von 36 auf 51, und der Umsatz legte um unglaubliche 68,3 Prozent zu das mit Abstand größte Umsatzplus aller Top-50-Gesellschaften. Motel One sortiert aus Massiv von Hotelimmobilien getrennt hat sich die Budget-Design-Kette Motel One. Binnen Jahresfrist sank die Zahl der Eigenbetriebe von von 19 auf acht. Dafür legte die Zahl der Pachtbetriebe von 27 auf 30 zu. Das liegt auch daran, dass Motel One inzwischen voll auf zentrale Lagen setzt und Hotelimmobilien aus den Anfangszeiten der Marke, die weniger gut platziert sind und nicht mehr ins Portfolio passen, abgestoßen hat. Außerdem ist Motel One als Marke und Betreiber bei Investoren derart beliebt, dass für seine Hotelgebäude bei den Kaufpreisfaktoren Spitzenwerte erzielt werden. Da lohnt es sich schon für das Unternehmen, Immobilien nicht selbst im Portfolio zu halten, sondern als Pächter einzusteigen. Im aktuellen Ranking liegt Motel One zwar auf Platz 13 und hat sich damit einen Rang niedriger platziert als im Vorjahr. Allerdings ist der Umsatz der Münchner um mehr als 10 Prozent

5 Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 der hotelier Veränderung in Prozent Nettogesamtumsatz inkl. Schätzwert in Mrd. Euro 8,88 8,26 7,5 Nettogesamtumsatz exkl. Schätzwert in Mrd. Euro 6,23 5,78 7,8 Durchschnittlicher Umsatz pro Hotel in Mio. Euro* 5,15 4,87 5,7 Anzahl der Hotels* ,8 Anzahl der Zimmer* ,4 Durchschnittliche Anzahl der Zimmer* 151,2 151,8-0,4 Wie viele Hotelgesellschaften haben Plus gemacht?* 100,0 79,5 Wie viele Hotelgesellschaften haben Minus gemacht?* 0,0 20,5 Gewinnsituation* sehr gut 36,4 25,0 gut 45,5 65,6 noch zufriedenstellend 18,2 9,4 schwach 0,0 0,0 schlecht 0,0 0,0 Durchschnittliche Zimmerbelegung* 70,4 69,4 1,4 Durchschnittlicher Zimmerpreis netto* 90,0 87,2 3,2 Durchschnittlicher Zimmerumsatz * , ,3 5,3 Durchschnittlicher Anteil Beherbergung * 67,5 66,7 Durchschnittlicher Anteil F&B * 27,0 27,4 In der Gesellschaft ist die Mitarbeiterzahl* Kennziffern 2015 gestiegen 55,6 60,5 gleich geblieben 33,3 23,7 gesunken 11,1 15,8 * soweit angegeben Grafik: AHGZ gestiegen, obwohl sich die Gruppe von mehreren Hotels getrennt hat und nun in Deutschland 38 statt wie zuvor 46 Betriebe hat. Aber solange es sich dabei um die profitabelsten handelt, trübt das die guten Zahlen überhaupt nicht ganz im Gegenteil. Und Motel One ist weiter auf Expansionkurs: Die Budget-Design-Hotelkette entwickelt derzeit 19 neue Häuser mit insgesamt 6100 Zimmern in ganz Europa. In Berlin werden zwei Großhotels gebaut; damit wird Motel One bald über zehn Häuser in der deutschen Hauptstadt verfügen. Am wiederbelebten Top-Standort City West zwischen Bahnhof Zoo und Gedächtniskirche entsteht ein neuer Hotelturm mit 582 Zimmern und Skybar mit Panoramablick; Eröffnung soll im Sommer nächsten Jahres sein. Und einen Steinwurf vom Ost-Berliner Alexanderplatz entfernt entsteht bis Herbst nächsten Jahres das größte Motel One mit 708 Zimmern. Die Gruppe von Dieter Müller wächst in ganz Europa: Mittlerweile ist die Kette mit Standorten in Großbritannien, Niederland, Belgien, Tschechien, Österreich und der Schweiz vertreten. Jüngste Neueröffnung war das nunmehr dritte Hotel in Stuttgart: Der Standort in Bad Cannstatt bietet 141 Zimmer. Hier wurde erstmals das Raumkonzept erweitert, um verstärkt Geschäftsreisende anzusprechen. Success wächst und wächst Ein bemerkenswertes Wachstumstempo legt B & B an den Tag. Die Budget-Kette mit französischen Wurzeln hat ihren Umsatz um 21,1 Prozent auf 111,9 Mio. Euro gesteigert. Auch die Zahl der B&B-Hotels hat in dieser Zeit stark zugelegt, von 71 Häusern auf 81. Ein Ende der Fahnenstange sieht Entwicklungschef Max Luscher noch lange nicht erreicht. Er sieht auch an sogenannten B- und C-Standorten genügend Potenzial für die Marke. Auch vor schlechteren Zeiten bei der Konjunktur ist ihm nicht bange. Wie er beim Deutschen Hotelimmobilien-Kongress in Hamburg verriet, kalkuliert B & B bei der Finanzierung so, dass ein Hotel schon rentabel betrieben werden kann, wenn es nur zu 50 Prozent ausgelastet sei. Tatsächlich liege die Auslastung der Betriebe im Durchschnitt aber viel höher, es sei also ein ordentliches Sicherheitspolster vorhanden sind zehn weitere Neueröffnungen gesetzt. Ein stetig wachsendes Unternehmen, das vor allem auf Pachtbetriebe setzt, ist die Success Hotel Management GmbH aus Stuttgart. Die Gesellschaft, die von Vater Manfred Friedrich und und Sohn Michael Friedrich gemeinsam geleitet wird, ist ein treuer Franchisenehmer von Accorhotels, aber auch Marken von Best Western, Hilton oder Intercontinental Hotels Group prangen über Success-Häusern. Die Immobilien gehören in der Regel einem Investor. Bei der jüngsten Neueröffnung der Gruppe vor wenigen Wochen in Tübingen hält auch Success-Chef Manfred Friedrich eine Beteiligung am Gebäude, in das das Ibis Styles eingezogen ist. Ein Sonderfall ist die diesmal im Ranking aufgetauchte Deutsche Hotel und Resort Holding. Aus zwei mach eins: Die Gruppe entstand durch die Verschmelzung der ehemaligen DSR mit Arcona, die beide ihrerseits schon vorher in den Top-50-Rankings vertreten waren. Zu den Luxushotels der früheren DSR kamen so die unter verschiedenen Marken geführten Betriebe von Arcona, nunmehr alle unter der Regie von Alexander Winter von der früheren Arcona. Fortsetzung auf Seite 6

6 6 der hotelier Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 Top Marken 2015 Hotelgesellschaft Marke Nettoumsatz in Mio. Euro Betriebe Zimmer (Nettoumsatz 2015 in Mio. Euro gesamt) Accor Hotellerie Deutschland GmbH (1112,9) Sofitel Pullman Novotel Mercure Adagio und Adagio Access MGallery Suite Novotel Ibis Ibis Styles Ibis Budget Best Western Hotels Deutschland GmbH (689,9) Best Western Best Western Plus Best Western Premier Steigenberger Hotels AG (454,3) Steigenberger Hotels and Resorts 302,0 281, Intercity Hotels 152,3 143, H-Hotels Treff & Ramada Hotels (Hospitality Alliance/Ramada Hotels (355,0)) H H H Event Hotels (299,1) Park Inn by Radisson 58,1 53, Nikko 18,2 18, Westin 56,3 54, Ibis Family 32,9 17, Swissôtel 11, Radisson Blu 16,7 15, Pullmann 22,3 21, Mercure 67,9 32, Curio A Collection by Hilton 4,0 0, Sheraton 19,3 0, Ohne Marke 3,4 22, Motel One Group (240,9) Motel One 240,9 217, Neue Dorint GmbH (221,2) Dorint Hotels & Resorts 221,2 217, The Rezidor Hotel Group (204,0*) Radisson Blu Park Inn by Radisson Kempinski AG (186,0*) Kempinski Lindner Hotels AG (145,6) Lindner Hotels & Resorts 145, Deutsche Hotel und Resort Holding GmbH (145,2) A-Rosa Resorts 45,6 43, Steigenberger 29 28, arcona Living/acrona Hotels 27,6 24, Hotel Neptun 25,5 22, Hotel Louis C. Jacob 14,5 14, Henri Hotel 3 2, Sol Meliá Deutschland GmbH (131,8) Tryp 42,7 41, Innside 60,4 54, Meliá 28,7 27, Q Green 4,2 4, Hyatt Corporation (113,8) Grand Hyatt 30,5 28, Park Hyatt 19,5 19, Hyatt Regency 63,8 61, B&B Hotels GmbH (111,9) B&B Hotels 111,9 92, Mövenpick Hotels Deutschland GmbH (87,4) Mövenpick Hotels 87,4 84, A & O Hotels and Hostels (75,9) A & O Hotels and Hostels 75,9 64, RIMC International Hotel Resort Ohne Marke 47,7 1, Management and Consulting (74,8) Best Western 9,0 8, Choice 5,0 11, Golden Tulip 4,1 4, Rezidor 3,9 3, Sentido 5,7 4, Fleming's Hotel Management GmbH (71,1) Fleming's Livin Residences Steigenberger Intercity Hotels Fraatz Bartels Unternehmensgruppe (49,2) Hotel Hafen Hamburg 23,5 22, Empire Riverside Hotel Hamburg 25,7 24, Foremost Hospitality GmbH (47,8) Holiday Inn Express 43,6 36, Hampton by Hilton 4,2 0, Göbel (47,3) Best Western 3,7 5, Göbel Hotels 43,6 40, Achat (47,1) Comfort 19,3 19, Premium 18,1 16, Resort 1, Plaza 9,7 7, Carlton K.G. Nürnberg (45,6) Ramada 6,4 6, Holiday Inn 9,3 9, Holdiay Inn Express 3,5 3, Sorat 5,6 4, Best Western 7,3 7, Sheraton 9, Novotel 4, Victor's Residenz-Hotels GmbH (45,4*) Victor's Residenz Hotels Dormero Deutschland Betriebs GmbH (44,6) Dormero Hotel 44,6 43, HR Group (40,8) Mercure Lindner Hotel & Spa Pullmann InterCity Hotel IFA Hotel & Touristik AG (38,3) IFA Fehmann Hotel & Ferienzentrum 9 8, IFA Graal-Müritz Hotel, Spa und Tagungen 6,4 6, IFA Rügen Hotel & Ferienpark 14 13, IFA Schöneck Hotel & Ferienpark 8, Arcotel Hotel AG (36,6) Arcotel 36,6 35, Upstalsboom Hotel GmbH & Co. KG (36,2) Upstalsboom Hotel 36,2 35, Upstalsboom Ferienwohnungsanlagen 8,4 7, Success Hotel Management GmbH (34,0) Best Western 1,16 1, Hilton 6,58 5, IHG 9,96 9, Accorhotels 13,01 10, Ahorn Hotels (33,6) Ahorn Hotels 33,6 30, hours Hotel Group (33,0) 25hours Seminaris Hotel- und Kongressstätten Seminaris 27,5 27, Betriebs-GmbH (32,6) Avendi 5,1 5, * geschätzt (Nennung nur bei Vorliegen von validen Daten aus den vergangenen zwei Jahren) Grafik: AHGZ... Fortsetzung von Seite 5 Top Dieser erläutert die Strategie: Ziel des Zusammenschlusses ist es, das Wachstum beider Gruppen voranzutreiben, insbesondere der Marken a-rosa, Arcona Living und Henri. Viel getan hat sich 2015 bei der Event Hotelgruppe. Diese wuchs von 29 auf 47 Betriebe und steigerte ihren Umsatz um mehr als 20 Prozent auf 299,1 Mio. Euro. Im Ranking stieg sie zwar trotz dieser dynamischen Entwicklung nur um einen Platz von 11 auf 10 auf. Dennoch ist ein solcher Sprung eine Herausforderung. Ausschlaggebend für die Übernahmen war letztlich die Strategie von Accorhotels, sein Portfolio neu aufzustellen. Denn von dem französischen Konzern hat Event die Häuser übernommen. Accorhotels verkaufte Event 2015 innerhalb eines Sale&Franchise-back 29 Hotels in Deutschland und den Niederlanden im Wert von 234 Mio. Euro. Schon vorher war die Event-Gruppe ein großer Accor-Franchisenehmer mit 15 auf Franchise-Basis geführten Hotels der Marken Ibis, Ibis Styles, Mercure und Pullman in Deutschland. Der mit einem Franchisevertrag verbundene Immobilienverkauf betraf auch 18 Hotels in Deutschland mit rund 2167 Zimmern. Aber Event ist nicht nur auf Accorhotels als Franchisegeber abonniert. Auch Rezidor-Marken wie Park Inn und Radisson Blu stehen über den Hotelportalen, ebenso Sheraton oder Swissôtel. Auch das ehemalige Maritim-Hotel Reichshof in Hamburg, das inzwischen das erste europäische Haus der Hilton-Marke Curio ist, betreibt die Event-Gruppe. Marriott holt auf Ein nettes Detail des aktuellen Rankings: Der Hotel- und Hostelbetreiber A&O hat es geschafft, sich unter die Top-10-Unternehmen des Rankings mit den höchsten Zimmerpreisen zu schmuggeln. Da in einem durchschnittlichen A&O-Zimmer eben mehr als zwei Betten stehen, kommt die Gruppe auf eine Durchschnittsrate von 96 Euro und damit zusammen mit Maritim auf Platz Eigenbetriebe hat die Kette von Oliver Winter mittlerweile deutschlandweit im Portfolio. Hostelanbieter Meininger setzt hingegen ganz auf Pachtbetriebe: Neun Häuser führt das einer britisch-indischen Tourismusgruppe gehörende Unternehmen mittlerweile in Deutschland. Der deutschsprachige Markt stellt für uns einen der Kernmärkte in Europa dar Pierre-Frédéric Roulot, Louvre-CEO Wieder aufgeholt hat in diesem Ranking der amerikanische Konzern Marriott International, der im Vorjahr noch zu den Absteigern gehörte, weil er mehr als fünf Plätze zurückgefallen war hat das Unternehmen zwar nach wie vor neun Hotels in Deutschland, seinen Umsatz jedoch um fast 5 Prozent auf 332 Mio. Euro gesteigert und ist damit von Platz 16 auf Platz neun gesprungen. In Zukunft wird die Entwicklung sicher noch um einiges dynamischer verlaufen. Schließlich hat Marriott nach einem heißen Bieterwettbewerb mit dem chinesischen Versicherungsunternehmen Anbang den Zuschlag für die Übernahme von Starwood bekommen. In Deutschland macht Starwood, im Ranking auf Platz vier, sogar mit 477 Mio. Euro deutlich mehr Umsatz als Marriott selbst. Aber auch jenseits der Übernahme standen bei Marriot in Deutschland zuletzt die Signale auf Wachstum. So betreiben die Amerikaner das vor Kurzem eröffnete Hotel im neuen Bonner Kongresszentrum, das nach langen Jahren endlich an den Start gegangen ist. Auch für ein neues Hotel in Mainz soll Marriott den Betrieb übernehmen. Auch andere Ketten in den Top 50 sind in die aktuellen Konsolidierungs- und Übernahmedeals auf dem internationalen Hotelmarkt ver-

7 Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 30. Juli 2016 Nr. 30 der hotelier 7 Ambitioniert: B&B Hotels legt ein bemerkenswertes Wachstumstempo an den Tag. Das Erfolgsgeheimnis: Top-Preise und B-Standorte wie hier in Düsseldorf am Hauptbahnhof Foto: Hotel strickt. So auch Rezidor und die Hotelgruppe NH, die große Player auf dem deutschen Markt sind. An beiden Unternehmen, deren Marken zum Teil starke Überschneidungen in der Positionierung aufweisen, ist inzwischen das chinesische Tourismusunternehmen HNA beteiligt. Bei NH hat diese neue Entwicklung zuletzt zu heftigen Turbulenzen geführt und dem CEO den Job gekostet. Dabei verlief die Entwicklung von NH seit dem Einstieg der finanzkräftigen Chinesen in Deutschland durchaus positiv. In die Häuser wurde investiert und mit der NH Collection wurde eine neue Premiummarke gelauncht, die bei Branchenexperten gut ankam. Ganz in chinesischer Hand ist mittlerweile das Unternehmen Louvre, das der Redaktion seit Längerem keine Zahlen mehr zur Verfügung stellt und daher im Ranking nicht zu finden ist: Die Louvre Hotels Group gehört seit Ende 2014 der chinesischen Jin Jiang International Co. Ltd. Seitdem sind die Franzosen auf Einkaufstour: Nur wenige Monate nach dem Rebranding von neun ehemaligen Motel-One-Häusern in Première-Classe-Hotels teilte Louvre mit, dass es das Portfolio von Nordic Hotels gekauft habe. Es ging dabei um insgesamt 25 Häuser mit einer Gesamtkapazität von 1816 Zimmern in elf deutschen Städten. Das rasant wachsende Louvre- Portfolio in Deutschland soll künftig von einem neuen Kopf weiterentwickelt werden. Dafür wurde Juan Pita zum neuen Operations Director Germany der Louvre Hotels Group berufen. Der 43-Jährige soll aus dem Deutschland-Büro in Kiel an Joël Guiraud, Vice President Operations, berichten. Pita, gebürtiger Spanier, kennt sich in Deutschland bereits gut aus. Er begann seine Hotelkarriere bei Meliá und fungierte als General Manager in verschiedenen Eurostars-Häusern in Spanien und Süddeutschland. Potenzial im Budget-Segment Louvre-CEO Pierre-Frédéric Roulot unterstrich bei Pitas Berufung die Bedeutung der Position in Deutschland: Der deutschsprachige Markt stellt für uns einen der Kernmärkte in Europa dar, in dem wir großes Wachstumspotenzial sehen. Die Louvre Hotels Group hat ihre Präsenz hierzulande in den vergangenen zwei Jahren von acht auf 43 Häuser mehr als verfünffacht. Besonders im Budget-Segment, in dem die Marken Campanile und Première Classe angesiedelt sind, sieht sie noch großes Potenzial. Die Louvre Hotels Group zählt insgesamt mehr als 1100 Hotels in 48 Ländern und umfasst sechs Marken im Portfolio: Première Classe, Campanile, Kyriad, Tulip Inn, Golden Tulip und Royal Tulip. Kempinski, die Luxushotelgruppe mit deutschen Wurzeln, an der das thailändische Königshaus beteiligt ist, gibt leider keine detaillierten Zahlen zum deutschen Markt bekannt. In diesem Jahr wurde nach mehrjährigen Bauarbeiten bei laufendem Betrieb das umfassend sanierte und komplett umgebaute Kempinski Gravenbruch präsentiert. Das Haus, das dem 5-Sterne-Standard der Gruppe aufgrund eines großen Investitionsstaus schon länger nicht mehr gerecht wurde, erstrahlt nun wieder in neuem Glanz. Auf ganz neue Marken, die den Lifestyle der jungen Reisenden der Generation Y oder Z einfangen sollen, setzen Unternehmen wie Althoff und Lindner. Die Althoff-Gruppe, deren Ursprungsmarke für Luxus und Spitzengastronomie steht, lässt ihrer Tochtermarke Ameron (vier Sterne) nun das neue 3-Sterne-Konzept Urban Loft folgen. Mehrere Jahre getüftelt hat die Lindner-Gruppe an ihrer neuen Marke Me and all, deren erstes Haus in Düsseldorf an den Start geht. Mitarbeit: Isabel Diez und Natascha Ziltz Hintergrundinformationen zum Ranking Arcadia: 2015 nicht im Ranking vertreten aufgrund innerbetrieblicher Umstrukturierungen und der Übernahme von drei großen Betrieben im September Choice Hotels: Nicht im Ranking, da Umstrukturierung auf europäischer Basis. Zusammenschluss der DSR Hotel Holding GmbH und der Arcona Management GmbH unter dem neuen Namen Deutsche Hotel und Resort Holding GmbH. Übernahme der Iona Hotels von Munich Hotel Partners GmbH rückwirkend zum 1. Januar Bis Redaktionsschluss lagen keine aktuellen Daten vor, daher nicht im aktuellen Ranking vertreten. Derag Living Hotels wurden aus der Liste entfernt, da die Hotelgesellschaft der Redaktion seit 2010 keine Umsatzzahlen mehr zur Verfügung stellt. Grand City Hotels hat sich 2014 in die GCH Hotel Group umbenannt. Die Fattal Leonardo Hotel Group (Sunflower Management GmbH & Co. KG) hat erstmals aktuelle Umsatzzahlen geliefert, daher neu ins Ranking eingestiegen. Über das Ranking: Seit mehr als 30 Jahren dokumentiert die Top-50-Liste die Situation der Hotelbranche in Deutschland. Die von der AHGZ erhobenen Daten beruhen im Wesentlichen auf Eigenangaben der Unternehmen. Hotelketten, die bereits in den Vorjahren im Ranking erschienen sind, ihre Angaben aber inzwischen verweigern, werden auf Basis der errechneten Durchschnittswerte geschätzt. In die Schätzung fließen darüber hinaus Fakten aus den im Bundesanzeiger veröffentlichten Lage- und Geschäftsberichten ein.