Diplomprüfung - Wirtschaftswissenschaften - Prüfungsfach: Institutionenökonomik Prüfer: Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Matrikel-Nr.
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- Norbert Solberg
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1 Diplomprüfung - Wirtschaftswissenschaften - Prüfungsfach: Institutionenökonomik Prüfer: Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Matrikel-Nr.: Prüfungstag: Platz-Nr.: Blatt 1 Hinweise: Es können insgesamt 60 Punkte erworben werden. Alle bearbeiteten Teilaufgaben sind zu bearbeiten. Zugelassenes Hilfsmittel: Elektronischer, nicht programmierbarer Taschenrechner. Aufgabe 1: Beantworten Sie drei der vier folgenden Fragen (Bei vier bearbeiteten Teilaufgaben werden nur die ersten drei bewertet!) (18 Punkte) 1. Jeden Sommer werden beim Tennisturnier Wimbledon in London traditionsgemäß Erdbeeren mit Sahne verspeist. Als Anbieter dieser Ware stehen Sie vor der Frage, Ihren Vertrieb selber zu organisieren oder an unabhängige Händler abzugeben. Wie würden Sie entscheiden und warum? (6 Punkte) 2. Mit Hilfe des Intranets wird die Kommunikation in Unternehmen erleichtert und es lassen sich Mitarbeiterkennzahlen besser ermitteln, z.b. um den jeweiligen Leistungsbeitrag zu messen. Begründen Sie kurz, wie sich hierdurch die optimale Unternehmensgröße verändert. (6 Punkte) 3. Um die landwirtschaftliche Produktion effizienter zu gestalten, entscheide der Präsident Simbabwes, Robert G. Mugabe, den vormals enteigneten Farmern ihr Land befristet auf 5
2 Jahre im Rahmen eines Pachtvertrages zur Bewirtschaftung zu überlassen. Wie würden Sie die Erfolgsaussichten dieser Maßnahme beurteilen? (6 Punkte) 4. Zu untersuchen ist die Verhandlung zwischen einer Plattenfirma und einem Popmusiker. Dieser Musiker ist eher menschenscheu, tritt ungern auf der Bühne oder in Fernsehshows auf. Er schreibt seine Songs und überlässt die performance anderen. Im Rahmen der Verhandlungen mit der Plattenfirma pocht dieser Musiker darauf, dass seine inzwischen berühmte Musik international so begehrt sei, dass die Plattenfirma ihm die Verfügungsrechte an den Liedern übertragen solle. Überzeugt Sie dieses Argument? (6 Punkte) Aufgabe 2 (16 Punkte) In unten stehender Graphik werden die aus der Vorlesung bekannten Indifferenzkurven und Budgetgeraden für zwei Versicherungsnehmer, nämlich solche mit hohem und solche mit niedrigem Risiko, dargestellt. Mit π a wird dabei das durchschnittliche Risiko bezeichnet. Jeder Punkt bezeichnet hierbei einen bestimmen Kontrakt zwischen einer Versicherung und den Versicherungsnehmern. Beschreiben Sie diese vier Kontrakte kurz! (Jeweils 4 Punkte)
3 y 2 -(1-π a )/π a E B C A D 45 y 1 Punkt (Kontrakt ) Punkt A (Beispiel) Punkt B Punkt C Punkt D Punkt E Beschreibung (2 Sätze!) Bei einer hohen Schadenswahrscheinlichkeit wird eine faire Prämie verlangt. Daher wünschen die Versicherungsnehmer mit hohem Risiko in diesem Kontrakt eine Volldeckung.
4 Aufgabe 3 (6 Punkte) In unten stehender Graphik sollen die aus der Vorlesung bekannten Indifferenzkurven und Budgetgeraden für einen Versicherungsnehmer dargestellt werden, der eventuell das Risiko des Schadensfalls durch Vorsorge verringern könnte. Ergänzen Sie die Graphik um zwei alternative Budgetgeraden aus dem Ausgangspunkt A: Alternative 1: Durch Vorsorgeleistung kann das Schadenseintrittsrisiko stark verringert werden. Vorsorge wäre wünschenswert. (3 Punkte) Alternative 2: Durch Vorsorgeleistung kann das Schadenseintrittsrisiko nur schwach verringert werden. Vorsorge wäre auf keinen Fall lohnend. (3 Punkte) Hinweis: Kennzeichnen Sie, welche der beiden alternativen Budgetgeraden sich auf welche Alternative beziehen! y 2 E y-l A y-l-a 1 O 45 C y-a 1 y y 1 Aufgabe 4 (8 Punkte) Der Doktorand Leo B. promoviert an der Universität Passau in Wirtschaftswissenschaften. Vom Max-Planck-Institut Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen in Jena hat Herr B. auf Grund seiner herausragenden Leistungen eine unverbindliche Zusage für einen Ein- Jahres-Vertrag als Post-Doc erhalten. Diese Zusage involviert u.a. eine monatliche Netto- Vergütung von Euro ( Euro per annum). Alternativ könnte Herr B. mit Sicherheit an der Universität Linz eine einjährige Post-Doc-Stelle antreten. Diese würde mit netto Euro ( Euro per annum) vergütet werden. Die Stelle am Max-Planck-Institut erfordert für die Vorbereitung eines Umzugs Kosten i.h.v Euro, die von Herrn B. selbst zu tragen wären. Das Max-Planck-Institut fixiert den Arbeitsvertrag erst nach Fertigstellung der Promotion und nachdem Herr B. die Kosten für die Vorbereitung eines Umzugs bereits entrichtet hat. Wie würden Sie in diesem Fall diese Kosten aus Sicht der Institutionenökonomik beschreiben? Begründen Sie Ihre Antwort! Wird das Max-Planck-Institut sich an seine unverbindliche Zusage halten?
5 Aufgabe 5 (12 Punkte) Ein Käufer und ein Verkäufer stehen in einem wiederholten Austausch miteinander. Sie handeln ein bestimmtes Gut zum Zeitpunkt t=1 und wissen, dass eine Qualitätsverbesserung des Gutes im Zeitpunkt t=2 möglich ist. Die Qualitätsverbesserung des Gutes impliziert einen Nutzengewinn in Höhe von 150 Geldeinheiten (v=150). Dieser Nutzengewinn fließt dem Käufer zu. Die Durchführung der Qualitätsverbesserung obliegt demgegenüber dem Verkäufer und kostet diesen 100 Geldeinheiten (c=100). Beide Größen sind beiden Vertragsparteien bekannt, können aber von einem Gericht nicht verifiziert werden. Der Käufer trägt durch transaktionsspezifische Investitionen I, die in t=1 getätigt werden, dazu bei, dass die Qualitätsverbesserung durchgeführt werden kann. Die Höhe der transaktionsspezifischen Investitionen beeinflusst die Wahrscheinlichkeit π, dass die Qualitätsverbesserung profitabel ist, also den Gewinn von 150 Geldeinheiten induziert. Es gelte folgende Beziehung: I = π 2 /200. a.) Für die Bestimmung des erwarteten sozialen Optimums E(Q) unter der Annahme risikoneutraler Vertragsparteien ist eine Maximierungsbedingung aufzustellen. Tragen Sie diese in das folgende Feld ein! (3 Punkte) Max π b.) Bestimmen Sie die hieraus resultierende Wahrscheinlichkeit, π, dass die Qualitätsverbesserung profitabel ist. Tragen Sie Ihr Ergebnis in das folgende Feld ein! (2 Punkte) π = c.) Angenommen, ein Gericht kann die Durchführung der transaktionsspezifischen Investitionen nicht verifizieren. Der Käufer und Verkäufer verhandeln in t=2 gemeinsam darüber, ob die Qualitätsverbesserung durchgeführt wird. Die Entscheidung über deren Durchführung obliegt also beiden Vertragsparteien. Der Zugewinn aus der
6 Qualitätsverbesserung fließt beiden Vertragsparteien in gleichen Teilen zu ( Nash- Produkt ). Mit welchem Ertrag rechnet der Käufer im Falle einer lohnenden Durchführung der Qualitätsverbesserung in t=2? Tragen Sie Ihr Ergebnis in das folgende Feld ein! (2 Punkte) d.) Bestimmen Sie die Maximierungsbedingung des Käufers im Zeitpunkt t=1. (3 Punkte) Max π e.) Bestimmen Sie ferner sowohl die hieraus resultierende Wahrscheinlichkeit π, dass die Qualitätsverbesserung profitabel ist. Tragen Sie Ihr Ergebnis in das folgende Feld ein! (2 Punkte) π =
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