Investieren - wann ist der richtige Zeitpunkt?
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- Til Kopp
- vor 6 Jahren
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1 Investieren - wann ist der richtige Zeitpunkt? Bioland- Wintertagung - Seddiner See, Im Allertal Schwanefeld Tel / 2227 Fax / werner@arc-beratung.de
2 Investieren Warum investiere ich? Wie beurteile ich Investitionen? o betriebswirtschaftliche Aspekte o Die Menschen o Hofnachfolge und Investitionen Fazit Vorab: Es gibt ein Leben neben der Betriebswirtschaft! Freude Engagement Ideale Lebenswerte Vieles auch gut, was betriebswirtschaftlich schwer zu begründen ist Aber man muss es sich auch leisten können Und das sollte schon beurteilt werden.. 2
3 Investitionsgründe Sicherung Faktorausstattung für Betriebsfortführung und entwicklung o Land o Gebäude/ Technik (Verschleiß/ neue Anforderungen und Verfahren) o Tiere Rentabilitätsteigerung im Produktionsverfahren o Erlöse steigern/ Kosten sparen Verbesserung der Arbeitssituation o Arbeitszeit/ Gesundheit/ Komfort o Durchführbarkeit (Personenkreis) 3
4 Investitionsgründe Qualitätssteigerung Erschließung neuer Märkte Diversifizierung Schaffung weiterer Standbeine Erfüllung von externen Anforderungen o gesetzlich o Richtlinien o Markpartner Persönliche Zufriedenheit/ Komfort/ Freude Steuerliche Gründe (IAB..)???? 4
5 Beurteilung von Investitionen Betriebswirtschaftliche Aspekte o Rentabilität/ Liquidität/ Stabilität o Fördermöglichkeiten Persönliche Auswirkungen o für Unternehmer (-familie) o Mitarbeiter o Nachfolger o Erben Zeithorizont Alternativen Zeithorizont Hofnachfolge 5
6 Betriebswirtschaftliche Grundlagen Ein Unternehmen kann nur dann auch langfristig erfolgreich sein, wenn es stabil persönlichen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen genügt persönlich: ich muss es können, wollen und mögen. betriebswirtschaftlich: die ökonomischen Grundlagen müssen langfristig gegeben sein 6
7 Rentabilität (vereinfacht) Eine wirtschaftliche Unternehmung ist rentabel, wenn o das Betriebsergebnis positiv ist und o Kapitaldienst, o Steuern und o (beim Familienbetrieb) notwendige Unternehmerentnahmen stabil absichert 7
8 Rentabilität (vereinfacht) Betriebsergebnis betrieb. Einnahmen minus Ausgaben Gewinn/ Verlust Cash flow Finanzergebnis (betriebliche Zinsen) Betriebliche Steuern Tilgung Privatentnahmen/ Privateinlagen Investition (nach Berücksichtigung AfA) Darlehnsaufnahme, Veränd. Verbindlichkeiten u. Forderungen Betriebs(zweig-)auswertung und planung Deckungsbeitragsrechnung 8
9 Rentabilität - Beurteilung Wie wirkt sich meine Investition auf den Deckungsbeitrag aus? o Produktionstechnische Beurteilung Verschleißgrenze/ Reparatur, technolog. Fortschritt Entwicklung Naturaldaten sowie Erlöse und Kosten Zeitpunkt Reparatur versus Investkosten/ - Annahmen, persönl. Präferenzen o Einbeziehen sich verändernder fixer Allgemeinkosten AfA/ Zins; Versicherung, Gebühren.. o nicht: Umlage von Kosten, die sich auch ohne Investition nicht ändern o Voraussetzung: belastbare Daten BZA/ BZP Auswirkungen der Investition auf die Rentabilität des Unternehmens 9
10 Stabilität (vereinfacht) Stabilität ist die Fähigkeit, Rentabilität und Liquidität auch bei Eintritt unvorhergesehener Risiken langfristig zu sichern. Anlagendeckungsgrad I Verhältnis Eigenkapital und Anlagevermögen Anlagendeckungsgrad II Verhältnis Eigenkapital u. langfrist. Fremdkapital zu Anlagevermögen Eigenkapitalquote/ Eigenkapitalentwicklung (bereinigt) Verhältnis Eigenkapital zu Gesamtkapital - Risikodeckungsmasse Bilanzauswertung/ Betriebsentwicklungsplanung Finanzierungsplanung 10
11 Stabilität - Beurteilung Beurteilung mit GuV- / Bilanzauswertung Betriebsentwicklungsplanung o Gesamt - Kapitaldienst im Zeitverlauf o Entwicklung der Faktorausstattung unter Berücksichtigung von Nutzungsdauer, Flächenverfügbarkeit o Betrachtung Arbeitskraft im Zeitverlauf o Entwicklung von Prämien o steuerliche Aspekte (Einkommenssteuer) Zeitpunkt o Was passiert bei unvorhergesehenen Ereignissen und suboptimalen Ergebnissen Belastbarkeit, Elastizität, Reaktionsfähigkeit 11
12 Liquidität (vereinfacht) Liquidität ist die Fähigkeit, die fälligen Verbindlichkeiten jederzeit (fristgerecht) und uneingeschränkt begleichen zu können. kurzfristig (unter 1 Jahr), mittelfristig (1 bis 5 Jahre) Langfristig (bis zum Ende des Betrachtungshorizontes) Mangelnde Liquidität ist neben einer zu geringen Eigenkapitalquote bzw. Überschuldung die häufigste Insolvenzursache Liquiditätsplanung (unterjährig/ überjährig) 12
13 Liquidität Beurteilung Liquiditätsplanung (unterjährig/ überjährig) Gesamtbetriebsebene o Nachvollziehbarkeit Bezug zur GuV (auch extern) o Ehrlichkeit zu sich selbst o Rechtzeitig reagieren regelmäßig aktualisieren (Geldrückbericht) o Horizont in Abstimmung mit dem Wirtschaftsjahr (1,5 2 J) o Kapitaldienst im Zeitverlauf (überjährige Liquidität) o Flächen Verfügbarkeit/ Prämien 13
14 Weitere Werkzeuge zur Beurteilung Vergleichende Betrachtung von Finanzierungsformen (Kauf/ Miete/ Leasing) Kapitaldienstrechner Erfahrungsaustausch KTBL- Datenbanken/ Faustzahlen. 14
15 Investition in Land Kauf ist in der Regel liquiditätsnegativ Auswirkungen auf Gesamtunternehmen betrachten Langzeitbetrachtung wichtig (Planungshorizont Prämien Kapitaldienst) Aspekte Flächenkauf Hofnachfolge o Übergabe von Belastungen o Verkauf von Flächen zur Reduzierung/ Absicherung von Kapitaldiensten Vortrag
16 Förderung - grundsätzliches Immer Mittel zum Zweck, nie Investitionsgrund! Landesspezifische Richtlinien in der Regel Grundsätze GAK Stringente Anforderung an Fördervoraussetzungen o formalistisches Verfahren (langwierig und bürokratisch/ kein vorzeitiger Maßnahmebeginn/ Formvorschrift Antrag/ Qualifikation) o mind. 3 vergleichbare Angebote o Förderausschlüsse (Technik Außenwirtschaft, Lagergebäude/ Verarbeitung/& Vermarktung gewerblicher Erzeugnisse) Förderung auch steuerlich betrachten (Zuschuss ist zu versteuern) nachfolgende Angaben zu RL ohne Gewähr!!! 16
17 Förderung Sachsen-Anhalt Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) RL unter (hoffentlich bald) Basisförderung 20%, Premiumförderung 40% (artgerechte Tierhaltung) Junglandwirte zusätzl. 10%, max. 20 TEUR, max. ges. 40% keine Technik Außenwirtschaft, Lagergebäude nur für OGS Qualifikation: Abschluss Agrarberuf + mind. einjährige lw. Fachschule Ab 100 TEUR geförderte antragsbezogene Baubetreuung möglich Mindestinvest 20 TEUR, Kein Termin Antragsschluss, Prioritätenkatalog 17
18 Förderung Mecklenburg- Vorpommern Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg RL unter Basisförderung 20%, Premiumförderung 40% (artgerechte Tierhaltung) Junglandwirte zusätzl. 10%, max. 20 TEUR, max. ges. 40% keine Technik Außen/-Innenwirt. (außer TMR), nur klimat. Lagergebäude Qualifikation: Fachschulabschluss landwirtschaftlicher Beruf Ab 100 TEUR geförderte antragsbezogene Baubetreuung Pflicht 31.August Antragsschluss, Prioritätenkatalog 18
19 Förderung Brandenburg Einzelbetriebliche Investitionen in landwirt. Unternehmen Teil A - Förd.v. Invest. zur Erzeug. Verarb. u. Direktvermarkt.lw. Produkte Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) RL unter (Entwurf/ Änd. vorgesehen) Basisförderung 20%, Premiumförderung 40% (artgerechte Tierhaltung) Junglandwirte zusätzl. 10%, max. 20 TEUR, max. ges. 40% keine Technik Außenwirtschaft, innen eingeschränkt nur klimat. Lagergeb. Qualifikation: Nachweis beruflicher Fähigkeiten Ab 100 TEUR geförderte antragsbezogene Baubetreuung möglich Antrag zu festem veröffentlichtem Termin
20 Förderung Brandenburg Teil B Förd. v. Invest i.d.b. Bewässerung, Gartenbau und Imkerei o Zuschuss 20%, bei Gärtner/ Imker max. 20 TEUR, auch gewerbliche Teil C Invest. zur Ausweitung des Angebots (Diversifiz.) zu Nicht-LW o Schaffung außerlandwirtschaftlicher Einkommensquellen o mind. 10 TEUR, Zuschuss 25% o Antrag zu festem veröffentlichtem Termin
21 Förderung Thüringen ILU - Investitionsförderung landwirtschaftlicher Unternehmen Teil A - Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) Thüringer Aufbaubank RL unter Basisförderung 20%, Premiumförderung 40% (artgerechte Tierhaltung) Keine Junglandwirteförderung keine Technik Außenwirtschaft, nur klimat. Lagergebäude Qualifikation: Nachweis beruflicher Fähigkeiten, Betriebsrating Ab 100 TEUR geförderte antragsbezogene Baubetreuung möglich Antrag bis (16) 21
22 Förderung Thüringen Teil B Förd. v. kl. Invest. spezif. Lw. Produktionsrichtungen o Invest. lw. Kleinstunt. (Imkerei, Schafe/ Ziegen, Wildtier/ Gartenbau) o max. 20 TEUR, mind. 5 TEUR Zuschuss 20% Teil C Invest. zur Unterstützung des Ökol. Landbaus (ÖkoInvest) o Baul. Investitionen 40% o Neue Maschinen und Geräte Außenwirtschaft mit Bezug ÖL (Liste) 20% Teil D Invest. zur Diversifizierung o Schaffung außerlandwirtschaftlicher Einkommensquellen o mind. 10 TEUR, Zuschuss 25% Antrag Teil C bis zum (15)/ Teil B, D bis (16) 22
23 Förderung Sachsen Förderrichtlinie Landwirtschaft, Innovation, Wissenstransfer Hier: Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) RL unter Basisförderung 25%, Premiumförderung 40% (artgerechte Tierhaltung) Innenwirtschaft Gartenbau und Schutzeinr./ Bewäss. Weinbau 35% Benachteiligte Gebiete + 5%, Junglandwirte keine Zusatzförderung keine Technik Außenwirtschaft, Lagergebäude nur für OGS, Grassamen Qualifikation: Abschluss Agrarberuf + lw. Fachschule Kein Termin Antragsschluss, keine Baubetreuung 23
24 Die Menschen Sind nicht nur der Unternehmer o die Familie o Mitarbeiter o Nachfolger o Erben Zeitpunkt Unternehmensentwicklung/ Zeitpunkt im Unternehmerleben Berücksichtigung von Fähigkeiten, Präferenzen, Restriktionen Standortbestimmung (betrieblich und persönlich) 24
25 Hofnachfolge und Investitionen Vorherige Investitionen mit Auswirkungen auf den Hofnachfolger o Faktorausstattung (Flächen/ Verschleiß Gebäude/ Ausrüstung/ Technik) Kapitaldienst/ Investitionsstau o nicht weitergeführte Betriebszweige Festgelegtes Kapital/ Kapitaldienst Bei Investitionsentscheidung bedenken/ Hofnachfolger einbeziehen! 25
26 Hofnachfolge Längerfristiger Prozess Frühzeitig und entspannt beginnen Nicht nur ein steuerliches und juristisches Problem Ganzheitliche Herangehensweise Einbeziehung von verschiedenen Fachkompetenzen Vor allem innerfamiliär mit ökonomischem Konfliktpotential: 26
27 Hofnachfolge Moderation des Prozesses mit sozialer Kompetenz sinnvoll und oft notwendig 27
28 Fazit Investitionsentscheidungen haben in Abhängigkeit vom Umfang und von der Nutzungsdauer des Investitionsobjektes langfristige Auswirkungen Beurteilung oft komplex Produktionstechnische Auswirkungen Verschleiß/ Reparaturen, technologischer Fortschritt Direkter finanzieller Erfolg im Produktionsverfahren Stabilität und Liquidität im Betrieb Hofnachfolge Zeitpunkt der Investition unter Berücksichtigung aller Aspekte wählen 28
29 Der Werbeblock Fachliche Unterstützung durch Bioland Beratung Projekt Hofnachfolgeberatung 29
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