2. Forschungstag des fachübergreifenden Forschungsclusters Nachhaltigkeit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Programm

Transkript

1 2. Forschungstag des fachübergreifenden Forschungsclusters Nachhaltigkeit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Dienstag, 3. Juni 2014, Uhr. Stiftungssaal im Servicegebäude der AAU, Universitätsstraße Begrüßung Programm School Food Revolution: Nachhaltige Essensversorgung in Schulen Sandra Karner, Christian Lauk Sustainability Communication - demarcation of a research field Larissa Krainer, Franzisca Weder AK Nachhaltige Entwicklung Cornelia Artenjak, Alexander Brenner, Monika Skazedonig, Julia Tschuk Kaffeepause Climate Engineering und Nachhaltigkeit Nils Matzner DiaNet Verena Winiwarter Verabschiedung Eine Kurzbeschreibung der Präsentationen sowie der Vortragenden findet sich im Anhang.

2 School Food Revolution: Nachhaltige Essensversorgung in Schulen Sandra Karner, Christian Lauk Wie nachhaltig ist die Essensversorgung in Schulen und welchen Beitrag kann sie zur Unterstützung eines nachhaltigen Ernährungssystems leisten? Diesen Fragen soll im Rahmen dieses Forschungsvorhabens gemeinsam mit SchülerInnen aus zwei Schulen in Graz und Niederösterreich nachgegangen werden. Ziel ist eine partizipative Entwicklung von Zukunftsszenarien und das Aufzeigen des Potenzials sowie von Handlungsspielräumen für die Entwicklung eines nachhaltigeren Nahrungsmittelversorgungssystems. In einer ersten Phase soll die bestehende Praxis der schulischen Essensversorgung und damit zusammenhänge rechtlich-organisatorische, sozio-ökonomische und biophysische Rahmenbedingungen untersucht werden. Parallel dazu erfolgt eine Erhebung der bestehenden lokalen Lebensmittelversorgungsnetzwerke in den Regionen um die untersuchten Schulen. Basierend auf dieser Status-quo-Analyse wird anschließend der Frage nachgegangen, ob und in welcher Weise eine Einbindung lokaler Lebensmittelnetzwerke in die Versorgung von öffentlichen Einrichtungen sinnvoll und umsetzbar wäre. Über die Erarbeitung von Visionen und Wunsch-Szenarien werden Möglichkeiten für eine Umstellung der schulischen Essensversorgung aufgezeigt. Schlussendlich werden die damit verbundenen Herausforderungen, ihre Grenzen und ihr Potenzial analysiert. School Food Revolution stellt ein Beispiel von inter- und transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung dar, das neben der sozial-, politikwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bearbeitung des Themas auch für die Schulversorgung wichtige außerwissenschaftliche Akteure in den Forschungsprozess einbezieht. Mag. a Sandra Karner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung und hat in den letzten Jahren in mehreren internationalen Forschungsprojekten zu nachhaltiger Nahrungsmittelversorgung gearbeitet. Vor dem Hintergrund langjähriger Erfahrungen beschäftigt sie sich auch mit der Konzeption und Evaluierung mit inter- und transdisziplinärer Forschungsansätze. Dr. Christian Lauk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziale Ökologie und forscht zu verschiedenen Aspekten des gesellschaftlichen Biomassemetabolismus, insbesondere zum Konnex zwischen Ernährung und Landnutzung.

3 Sustainability Communication - demarcation of a research field Larissa Krainer, Franzisca Weder Das Forschungsprojekt geht auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche von mehr als 1000 Artikeln in Fachzeitschriften und Büchern der Frage nach, ob sich Nachhaltigkeitskommunikation als eigenständiger Forschungsbereich innerhalb der Medienund Kommunikationswissenschaften definieren und beschreiben lässt. Die umfassende Analyse vorliegender Literatur legt dies nicht nahe. Insofern sollen im Rahmen eine qualitativen Studie im Deutschsprachigen Raum drei Forschungsdimensionen erfasst werden: a) Welches Verständnis von Nachhaltigkeit vertreten ForscherInnen innerhalb der "Sustainability Sciences" und welchen kommunikativen Bedarf identifizieren sie dabei? b) In welche organisatorischen Umfelder sind sie eingebettet und inwiefern gestalten die betroffenen Universitäten Nachhaltigkeitskommunikation im Sinne der Organisationskommunikation? c) Inwiefern ist das Thema Nachhaltigkeitskommunikation bereits Forschungsgegenstand an Medien- und Kommunikationswissenschaftlichen Instituten im Deutschsprachigen Raum? ao. Univ.-Prof. Dr. Larissa Krainer (Institut für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit) und Assoc.Prof. Dr. Franzisca Weder (Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft) haben das erste Themenheft im Rahmen einer deutschsprachigen kommunikationswissenschaftlichen Fachzeitschrift zum Thema Nachhaltigkeitskommunikation herausgegeben.

4 AK Nachhaltige Entwicklung Cornelia Artenjak, Alexander Brenner, Monika Skazedonig, Julia Tschuk Bereits zum zweiten Mal organisiert ein Team von Studierenden selbstorganisiert (Definition der Themenstellung, Suche von und Kontaktaufnahme mit Lehrenden, Organisation der gesamten LV und Begleitung durch Tutorien) eine Lehrveranstaltung zum Thema "Wandel als Notwendigkeit", in der unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung aus verschiedenen wissenschaftlichen und praxisrelevanten Perspektiven betrachtet werden. Für ihr Engagement wurden die Studierenden nun auch mit dem 1. Platz des "Sustainability Award 2014" im Bereich studentische Initiativen des Bundesministeriums ausgezeichnet. Das Team möchte gerne weiter aktiv bleiben und zugleich die Möglichkeit, selbstorganisierte Lehre zu planen und durchzuführen, verstetigen. Dabei besteht eine Idee darin, einen AK "Nachhaltige Entwicklung" initiieren, in dem sich (ähnlich wie im AK Menschenrechte) Lehrende und Studierenden einfinden, um das Thema zu diskutieren und in Forschung, Lehre und studentischen Qualifikationsarbeiten gemeinsam voranzutreiben bzw. zu bearbeiten. Cornelia Artenjak, Alexander Brenner, Monika Skazedonig und Julia Tschuk sind Studierende der AAU Klagenfurt.

5 Climate Engineering und Nachhaltigkeit Nils Matzner Climate Engineering (CE) wird definiert als intentionale und groß-skalige Klimaveränderung mit dem Ziel die Klimaerwärmung aufzuhalten. CE-Methoden, wie die künstliche Wolkenerzeugung oder das chemische Lösen von CO2 im Meer, grenzen sich von klassischen Klimaschutzmaßnahmen ab, wie den Umbau des Energiesystems auf emissionsarme Kapazitäten. Im Gegensatz zu nachhaltigen Strategien der Emissionsreduktion, erhöhen CE- Technologien den menschlichen Einfluss auf die Umwelt. Beispielsweise könnten spezielle Boote maritime Wolken mittels aufgewirbelten Meereswassers weißer machen und damit helfen, mehr Sonnenlicht zu reflektieren. Auch wenn durch den Einsatz von CE-Methoden eine direkte Klimaabkühlung erreicht werden kann, so bergen diese doch erhebliche Risiken. Der Vortrag diskutiert zunächst das Verhältnis zwischen CE und Nachhaltigkeit, um anschließend das laufende Forschungsprojekt am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung vorzustellen. Das Projekt untersucht sowohl die Diskurse zu Verantwortung und Governance von CE, als auch den Einfluss von ExpertInnengemeinschaften, sogenannter Epistemic Communities, auf den politischen Prozess. Bei der Untersuchung des Wissenschaftsfeldes von CE fällt auf, dass CE in Konkurrenz zu anderen klimapolitischen Optionen (Emissionsreduktion und Adaption) das Handlungsrepertoir verändert. Eine verbreitete Befürchtung von CE-Forscher_innen ist, dass CE als einfacher Ausweg aus dem gefährlichen Klimawandel gesehen und der eigentlich wichtigere Klimaschutz vernachlässigt wird. Die Entwicklung der neuen Option CE hat damit direkte und indirekte Auswirkungen auf Klimaforschung und Klimapolitik. Nils Matzner, M.A., studierte Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen und ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung in Klagenfurt. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit den Governance- und Verantwortungsdiskursen von Wissenschaft und Politik im Rahmen von sogenanntem Climate Engineering. Zur Person: Zum Projekt:

6 DiaNet Verena Winiwarter The Danube Region is one of the target regions for a macroregional strategy of the European Union, the "EUSDR". The region is characterized by large disparities, e.g. in incomes as well as research and education capabilities and the participation in international research programs. As part of the Danube:Future initiative a joint project of AAU, University of Trieste, University of Novi Sad and BOKU Vienna as a joint flagship project within EUSDR's priority area 7, knowledge society, for the Alps-Adriatic Rector's conference and the Danube Rector's conference the partner universities have now for the second time held a "DiaNet International School" for PhDs and young postdocs to work against these disparities and foster international, interdisciplinary co-operation in the field of sustainable development. Danube:Future seeks to foster sustainable development of the Danube region by integrating natural and cultural heritage into the development options by interdisciplinary methods via trans- and interdisciplinary research. Univ.-Prof. Dr. Verena Winiwarter ist Professorin für Umweltgeschichte am Institut für Soziale Ökologie der IFF und Dekanin der Fakultät. Sie beschäftigt sich mit sozialökologischer Langzeitforschung. Das von ihr geleitete Zentrum für Umweltgeschichte setzt Schwerpunkte insbesondere bei der Erforschung der Umweltgeschichte der Donau.