Atemgymnastik. Schulungsunterlage

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1 Atemgymnastik Schulungsunterlage

2 Atemgymnastik Atme dich frei! Atemgymnastik, gezielt angewendet, sollte für jede Atemwegserkrankte und jeden -erkrankten zur Selbstverständlichkeit werden. Leistungsfähigkeit und Lebensqualität können sich durch einfache Atemübungen entscheidend verbessern. Führen Sie die Übungen regelmäßig, zumindest jedoch 3 x pro Woche durch. Richtiges Atmen Es wird immer über die Nase ein- und über den Mund ausgeatmet. Die Nase feuchtet die Luft an und befreit sie von Schwebstoffen. Man sollte stets versuchen, die gesamte Lunge zu belüften. Das heißt Atmung in die Flanken, den Rücken, den Bauch und die Brust also eine vollständige Ein- und Ausatmung. Förderung der Einatmung: Schnüffelnd und sehr langsam durch die Nase einatmen bis zum Maximum, eventuell dabei ein Nasenloch zuhalten Unter Vorstellung eines guten Duftes tief und sehr langsam einatmen Bei geschlossenem Mund durch die Nase gähnend einatmen Versuchen, leise zu atmen Förderung der Ausatmung: Behauchen einer gedachten Scheibe Langes tönendes Ausatmen auf Vokale wie aaa, ooo oder Konsonanten wie fff, sss, sch und mmm diese bremsen den Ausatemstrom Auf Zahlen aus- und einatmen, um die Ausatmung genauso lang zu halten, wie die Einatmung Lippenbremse: Ausatmen gegen leicht aufeinander liegenden Lippen (wie einen Luftballon aufblasen) 2

3 Umgang mit der Atemnot Wichtig: Ruhe bewahren! Versuchen Sie im Alltag Situationen ausfindig zu machen, in denen bei Ihnen das Gefühl einer Atemnot auftritt (Wandern, Schwimmen, Treppensteigen...). Versuchen Sie das Gefühl zu erkennen, bevor eine Atemnot eintritt, damit man dieser vorzeitig entgegenwirken kann. Gegenmaßnahmen: Einnahme von Medikamenten Einnehmen einer atemerleichternden Stellung (siehe Bilder): Das heißt die Schultern sind fixiert, so dass die Atemhilfsmuskulatur tätig werden kann. Ausatmung durch die Lippenbremse Periphere Atemantriebe nutzen Atemerleichternde Stellungen: Hängebauchlage: Sitz auf den Fersen, Arme nach vorne auf die Unterlage ablegen. Der Kopf liegt entspannt auf den Armen. Der Rücken ist gerundet, die Knie leicht gegrätscht. Kutschersitz: Breitbeiniges Sitzen auf dem Stuhl, Füße sind aufgestellt, die Ellenbogen stützen sich auf den Knien/Oberschenkeln ab. Das Kinn liegt auf der Brust. Arme auf dem Tisch abgelegt: Sitz auf Stuhl oder Bettkante, Arme nach vorne abgelegt. Der Kopf liegt bequem auf den Unterarmen. Torwartstellung: Breitbeiniges Stehen, in Knien und Hüfte eine leichte Beugung, auf den Oberschenkeln abstützen. Das Kinn ist auf der Brust. Der Bauch ist frei beweglich. Ausatemerleichternde Stellungen: Fixieren der Schultern: Das Aufstützen der Arme erleichtert die Ausatmung. Atemgymnastik 3

4 Sekretlösung und Beförderung Bei Problemen mit Sekret bestenfalls täglich durchführen: Abklatschen im gesamten Rippengebiet, mit der Hohlhand Tönende Ausatmung: Wiederholte Zischlaute ( ßßß, schschsch ) oder Verschlusslaute ( ppp, ttt, kkk ) Autogene Drainage: Das heißt Hände liegen auf Bauch und Brustbein, tiefes Einatmen, kurz die Luft anhalten, passiv ausatmen und sofort aktiv nachatmen. Huffing um das Sekret hochzuholen, tief über die Nase einatmen und kräftig hauchend ausatmen. Dehnlagerungen Verbesserung der Atemtechniken durch Dehnlagerungen: Zum Weithalten der Atemwege Für eine bessere Belüftung verschiedener Lungenteile Mondsichellage: In Rückenlage begeben, Arme und Beine auf eine Körperseite bringen und tief in die aufgedehnte Flanke atmen. Drehdehnlage: In Rückenlage begeben, Beine in Hüft- und Kniegelenk auf 90 anbeugen und zu einer Seite fallen lassen. Beide Schultern haben Bodenkontakt. Kobra: In Bauchlage begeben, Unterarme vor dem Körper aufstützen und Oberkörper nach oben aufrichten. Päckchenlage: In den Fersensitz begeben, versuchen das Gesäß auf den Fersen zu halten, während man mit dem Kopf den Boden berührt. Atemtechniken Drei Atmungsformen: Bauchatmung Flankenatmung Brustatmung 4

5 Bauchatmung: Päckchenlage Adduktorendehnlage Rückenlage Halbe/ganze Bogenstellung Bauchlage Flankenatmung: Sichel- oder Halbmondlage Rückenlage Hochdrehlage Rückenlage Seitdrehlage Bauchlage Brustatmung: Rutschstellung Embryolage Seitenlage Atemgymnastik 5

6 Atemgymnastik im Stehen Übung 1: Einatmung (E): Arm zur Seite strecken Ausatmung (A): Arm über den Kopf ziehen (Vertiefung der Flankenatmung) Übung 2: E: Beide Arme abwinkeln A: Unterarme vorne in Schulterhöhe zusammenführen Übung 3: E: Kopf leicht nach hinten neigen A: Kinn zur Brust ziehen Übung 4: E: Beide Arme seitlich hochstrecken A: Arme langsam absenken Übung 5: E: Arme hochstrecken A: Oberkörper nach vorne beugen, Arme locker hängen lassen 6

7 Atemgymnastik im Liegen Übung 1: E: Rückenlage, Beine aufstellen, Schultern am Boden A: Beide Knie leicht zur Seite neigen Übung 2: E: Rückenlage, Beine aufstellen A: Kopf und Schultern von der Matte abheben (nicht mit den Armen ausstützen) Übung 3: E: Rückenlage, Beine aufstellen A: Becken von der Unterlage abheben Übung 4: E: Bankstellung (Vierfüßlerstand), ein Bein nach hinten strecken, Rücken gerade halten A: Knie in Richtung Kinn ziehen Übung 5: E: Bankstellung, Rücken gerade A: Auf die Ferse setzen, Arme gestreckt Übung 6: E: Seitenlage, Bein und Arm seitlich hochstrecken A: Bein und Arm langsam wieder senken Atemgymnastik 7

8 Atemgymnastik im Sitzen Übung 1: E: Oberkörper aufrecht A: Oberkörper nach vorne beugen Übung 2: E: Arme ausstrecken A: Arme zur Seite drehen Übung 3: E: Bein strecken und hochheben A: Bein langsam senken Notizen ImpreSSum: Medieninhaber: Dr. Dr. Wagner GmbH Für den Inhalt verantwortlich: Gordon Dahms und Benedikt Schindler, Therapeuten im Heilstollen Oberzeiring Layout und Gestaltung: Irrtum und Änderungen vorbehalten Stand: 05/ KOB - Kurbetrieb Oberzeiring - Betriebsführungsges.m.b.H. & CO KG 8762 Oberzeiring, Hauptstraße 22 Tel.: +43 (0)3571/ , Fax: -608 info@heilstollen.at