Perlen Wunderwerke der Natur

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1 Conch- Perlen. Abalone- Perle. Perlen Wunderwerke der Natur Süsswasser- Perlenfarm südlich von Shanghai. Ganz egal ob ohne Zutun von aussen in den Tiefen des Meeres entstanden oder über Monate und Jahre auf einer der Farmen von Menschenhand gehegt und gepflegt: Die Perle zieht nach wie vor Frauen weltweit in ihren Bann und gehört zu den beliebtesten Schmuckstücken. Im Focus werden äusserst attraktive und seltene Exemplare von Naturperlen vorgestellt, die in den GGTL Laboratories untersucht worden sind. Zudem bildet nebst Neuheiten von Branchenmitgliedern der aktuelle Zuchtperlen-Marktbericht einen informativen Schwerpunkt. Vorgestellt wird weiter eine Neu- Entdeckung aus China, die Ming-Perle. Schoeffel: Neue Schmuckkollektion zum 90-Jahr-Jubiläum Ruppenthal auch im Perlenbereich eine feste Grösse Das deutsche Traditionsunternehmen Schoeffel feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Die Firma wurde 1921 von Wilhelm Schoeffel als Handelshaus für Perlen und Edelsteine gegründet führt Schoeffel als erstes Unternehmen Zuchtperlen aus Japan in den deutschen Markt ein. Zwischen 1980 und 1990 entstehen Tochtergesellschaften in Hongkong und Singapur tritt Till Schoeffel in vierter Generation in die Firma ein und hält das Familienunternehmen weiterhin auf Erfolgskurs. An der Baselworld 2011 wird die neuste Schmuckkollektion von Schoeffel vorgestellt: Die Creative Collection soll in erster Linie den luxuriösen Geschmack junger Kundinnen ansprechen und die Lust an Perlen wecken. Diese neuste Kollektion überzeugt durch ästhetisch anspruchsvolles Design und reiht sich in die C -Kollektion Tahiti-Perle an Weissgold- Quasten-Collier aus Schoeffels neuer Creative Collection. Collier Collection, Classic Collection und Couture Collection ein. Die Aushängeschilder dieser Kollektion sind ein Quasten-Collier in Weissgold mit dunkel schimmernder Tahiti-Perle sowie ein Armreif-Multiple aus Rochenleder, Pelz und Tahiti-Perle. Die 1890 gegründete A. Ruppenthal KG wird in vierter beziehungsweise fünfter Generation von Albert Ruppenthal und seinen Söhnen David und Roman Ruppenthal geführt. Das Familienunternehmen aus Idar- Oberstein verfügt neben einem breiten und vielseitigen Edelstein- und Schmuckangebot auch über ein grosses Kulturperlensortiment. In Kobe (Japan) sowie in Hongkong besitzt Ruppenthal seit Jahrzehnten eigene Einkaufsbüros. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, jederzeit vor Ort frische Perlen aus erster Hand einzukaufen und Europa täglich mit neuen Lieferungen zu bedienen. Zum Perlensortiment gehören Akoya-, Tahiti-, Südsee-, Süsswasser- sowie Mabe-Perlen, jeweils lose oder als Collier. Ruppenthal bietet seinen Kunden zudem einen individuellen Aufziehservice an. Seit 2009 werden Schweizer Kunden auch in der Filiale an der Schifflände in Zürich bedient. Darüberhinaus hat Ruppenthal für den Schweizer Markt in der Person von Bernhard Katic einen Aussendienstmitarbeiter verpflichtet, der den Fachhändlern vor Ort das umfangreiche Sortiment präsentiert. Süsswasserperlenkette mit Kern von Ruppenthal. STONES - 52

2 Neuer Schweizer Perlenhändler: bornpearls & ymi corp. Akoya-Colliers aus dem Prêt-à-Porter-Sortiment von Perlen-Fischer. Perlen-Fischer: Breites Sortiment und Serviceangebot Das in Prilly ansässige Unternehmen Perlen-Fischer beliefert seine Kunden mit einem vollständigen Perlensortiment in allen Preislagen. Die breite Auswahl umfasst Colliers aus den verschiedenen Perlenregionen und eine weite Palette loser Perlen: Zum reichhaltigen Angebot zählen Akoya-Perlen (7/8 und 4/4) verschiedener Qualitäten (2 bis 10 mm), runde Süsswasser-Zuchtperlen (1,5 bis 12 mm), weisse und dunkel gefärbte Frischwasser-Buttonperlen (6 bis 14 mm), Mabe-Zuchtperlen (12 bis 18 mm), Mabe-Blisterperlen (17 bis 23 mm), ebenso wie Südsee-Keshiperlen (lose und als Collier), weisse Südseeperlen (als Paar oder einzeln), Tahiti- und Süsswasserperlen sowie eine grosse Auswahl tropfenförmiger Perlen. Neben dem breiten Sortiment und einer transparenten Preisliste steht den Kunden ein individueller Änderungs- und Reparaturdienst sowie ein Aufziehservice Prêt-à- Porter (auch für fremde Colliers) zur Verfügung: Perlenketten Prêt-à-Porter sind anders als herkömmliche Perlenfäden durch einen Mikrostrang aus feinsten Edelstahlfäden vor Alterung geschützt. Sie werden mit Bajonettverschluss geliefert, kleine Distanzringe verhindern zudem eine Reibung zwischen den Perlen. Seit Sommer 2010 beliefert das junge Zuger Perlenunternehmen bornpearls (Bornpower gmbh) in Zusammenarbeit mit seinem japanischen Partnerunternehmen ymi corp. seine Kundschaft mit Kulturperlen aller Art. Matthias Iten, der Geschäftsführer von ymi corp., hat in Kobe dank guten Kontakten und einer langjährigen Erfahrung im Perlenhandel steten Zugriff auf hochwertige Kulturperlen. Michael Born ist für die umfassende und persönliche Betreuung der Kunden auf dem Schweizer Markt zuständig. Das Sortiment umfasst Tahiti-, Südseesowie japanische Akoyaperlen, wobei die ganze Kollektion in loser Form oder zu Colliers aufgezogen erhältlich ist. Jederzeit möglich ist auch das Versenden einer Auswahl oder ein persönlicher Besuch im Geschäft der Kunden. Kulturperlen aller Art von bornpearls. CIBJO und seine Blauen Bücher CIBJO ist der Weltdachverband für den Schmuck- und Juwelenfachhandel, die Goldschmiede sowie den Perlen-, Edel- und Schmucksteinhandel. Seinen Hauptsitz hat er in Bern. In den sogenannt Blauen Büchern des Verbandes werden die internationalen Standards für Graduierung, Prüfung und Benennung von Diamanten, Edel- und Schmucksteinen, Perlen sowie Edelmetall festgehalten. Seit kurzem wird dort auch die Gemmologie-Terminologie definiert. Die wichtigsten und grössten Schmuckverbände weltweit sind bei CIBJO Mitglied und stellen sogenannte Landesvertreter. Offizieller Schweizer Vertreter für die Organe VSGU und SGG ist Adrian Meister. Im CIBJO Board of Directors dem vorstehenden Organ des Verbandes haben zwei Schweizer Einsitz: Marc Alain Christen (Leiter Finanzen) und Charles Abouchar. In den Blauen Büchern, der international gültigen Wegleitung für alle angeschlossenen Organisationen, werden die Perlen in drei Hauptkategorien unterteilt: 1. Perlen/Naturperlen oder echte Perlen, 2. Zuchtperlen oder Kulturperlen, und schliesslich 3. Imitationsperlen. Die Perlen können innerhalb der drei Kategorien zudem nach Herkunfts-/Zuchtgebiet und Muschelart unterteilt und mit deren biologischem sowie kommerziellem Namen aufgeführt werden. Im Weiteren werden die deklarationspflichtigen Behandlungen vor allem das Färben von Perlen aufgelistet und erklärt. Ein umfangreiches Begriffsglossar, zusätzlich mit der Liste der bekannten geographischen Verbreitungsgebiete von echten Perlen und Zuchtperlen, sowie einem Anhang über die Pflege von Perlen ergänzen das blaue Perlenbuch der CIBJO. Die blauen Bücher können auf der CIBJO-Webseite gratis heruntergeladen werden. (raw) 53

3 WHO DAA, Zürich, sprich die Firma Diamond Asset Advisors, seit Februar 2011 im Handelsregister eingetragen, bietet ihren Kunden Portfolios mit einer Laufzeit von acht Jahren an, die sich aus weissen geschliffenen Diamanten hoher Qualität (zwischen 0.5 und 6 ct) aus den Beständen des kanadischen Diamantenunternehmens Harry Winston zusammensetzen. Die Mindestinvestitionssumme bewegt sich im Rahmen von ungefähr fünf Millionen US-Dollar, die für den Kunden vom Unternehmen erwartete Nettorendite beträgt deutlich über zehn Prozent. Es ist zu hoffen, dass durch den neu geschaffenen Investitionskanal keine unnötige Preistreiberei auf dem Diamantmarkt eintritt. Wie Claudio Ghisu, Mitgründer von DAA erklärt, will das Zürcher Unternehmen die Nachfrage- und Preissituation auf dem Markt jedoch nicht selber beeinflussen, sondern im Sinne seiner Investitionspartner lediglich der allgemein zu erwartenden Nachfrageerhöhung im Diamantmarkt (unter gleichzeitiger Verlangsamung der weltweiten Fördermengen) entsprechen. DAA, Zurich, soit la maison Diamond Asset Advisors, inscrite au registre du commerce en février 2011, propose aux intéressés potentiels des portefeuilles d une durée de huit ans, composés de diamants blancs taillés de haute qualité (entre 0,5 et 0,6 carat) qui proviennent des stocks de pierres de l entreprise canadienne Harry Winston. Le montant minimal de l investissement se situe aux alentours de cinq millions de dollars US alors que le rendement attendu serait nettement supérieur à dix pour cent. Espérons que ce nouveau type de placement ne provoque pas un inutile regain de tension dans le secteur du diamant. Ainsi que Claudio Ghisu, cofondateur de DAA, l a déclaré, la firme zurichoise n entend pas exercer d influence sur les conditions du marché ou le niveau de prix mais souhaite uniquement faire bénéficier ses clients de la hausse prévisible de la demande en diamants, encore accentuée par la réduction des quantités extraites à l échelle internationale. The Watch Lounge publizierte Anfang Mai ein Interview mit Jacques von Polier. Der seit fünfzehn Jahren in Russland lebende Geschäftsmann hatte vor zwei Jahren die verrückte Idee, die in St. Petersburg 1961 gegründete und zum Zeitpunkt der Übernahme kaum mehr aktive Uhrenmarke Raketa aufzukaufen. Das Experiment scheint vorerst gelungen. Im April wurde eine erste, rund 30 Modelle umfassende Kollektion mit Preisen zwischen 200 und 800 Euro lanciert. Hergestellt werden die Uhren wie zu Sowjetzeiten in St. Petersburg. Gemäss von Polier wird in diesem Jahr eine Produktion von 20'000 Uhren angestrebt, wobei in erster Linie der Heimmarkt Russland anvisiert wird. Raketa beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter. «The Watch Lounge» a publié au début mai une interview de Jacques von Polier. Etabli en Russie depuis une quinzaine d années, cet homme d affaires s est avisé il y a deux ans de racheter la marque de montre «Raketa» fondée à Saint- Pétersbourg en Il semble pour l instant que son audacieux pari soit couronné de succès. En avril, il a lancé une première collection d une trentaine de modèles dont les prix oscillent entre 200 et 800 euros. Comme au temps des Soviets, les garde-temps sont fabriqués dans la cité de la Baltique. Selon Jacques von Polier, la production devrait atteindre 20'000 montres cette année avec en ligne de mire le marché national russe. Raketa compte actuellement quelque 80 collaborateurs. Pearlston SA Perlen und mehr Die in Genf ansässige Pearlston SA ist seit 1966 auf den Handel mit Perlen spezialisiert. Unsere Stärken liegen in unserer Erfahrung und in langjährigen Geschäftsbeziehungen sowohl mit den Perlenfarmen als auch mit unseren Kunden, so Alex Chaya, Geschäftsführer von Pearlston. Als spezialisierter Händler von Perlen aller Art und Herkunft kann das Genfer Unternehmen jedem Wunsch gerecht werden und auf jede Modeströmung rasch reagieren. Seit zehn Jahren verfügt Pearlston in seinem Sortiment neben dem angestammten Perlensortiment auch über ein vielseitiges Angebot an Schliessen für Perlencolliers sowie über Anhänger und Ohrschmuck. Und seit Neuestem hat das Traditionsunternehmen auch sein Schmucksortiment mit Perlenketten erweitert, die mit weiteren Edelsteinen verfeinert und auf Wunsch auf Silberstränge aufgezogen erhältlich sind. Ebenfalls vergrössert hat Pearlston zudem seine Auswahl an Ohrhängern, die neben Perlen auch mit Diamanten besetzt sind. pearlston@bluewin.ch Swiss Pearls: Natur- und Kulturperlen sowie Antikschmuck Das Genfer Unternehmen Swiss Pearls wurde 2006 von Patrick Flückiger gegründet. Der Firmengründung, so Flückiger, lag der Grundsatz zugrunde, ein kleines und qualitativ hochstehendes Perlen- und Schmucksortiment anzubieten. Im Kulturperlenbereich verfügt Swiss Pearls über eine erlesene Auswahl an Südseeperlen (Australien, Indonesien, Polynesien) und Tahitiperlen aller Art und Grösse, erhältlich jeweils lose oder als Collier. Ebenso zum Angebot gehören diamantbesetzte Goldschliessen sowie ein Prêt-à-Porter-Service. Dreimal jährlich besuchen Flückiger und sein Team Perlenzüchter und Partner direkt vor Ort und frischen ihr Sortiment auf. Einen wichtigen Geschäftszweig der Westschweizer Firma bildet auch der Handel mit Naturperlen und Naturperlencolliers im hohen Preissegment. Darüber hinaus komplettieren der An- und Verkauf von antikem Schmuck und antiken Farbedelsteinen den Dienstleistungsbereich von Swiss Pearls. Pearlston, seit 45 Jahren Spezialist für Perlen aller Art und Herkunft. Im Sortiment von Swiss Pearls: Collier (Cartier, um 1920): 77 weisse Naturperlen (4,55 bis 8,9 mm), Cartier- Schliesse, Diamant (1.8 ct) in Marquise-Schliff. STONES - 54

4 Neues aus China: Ming-Perlen Auf einer Reise zu Perlenfarmen in Ostasien konnte Autor Henry A. Hänni eine sehr interessante Erweiterung des Zuchtperlen- Sortiments kennenlernen, die Ming-Perlen. Die Kurzdefinition des Produktes ist: Ming-Perlen sind chinesische gonadengewachsene Zuchtperlen mit Kern, die den japanischen Kasumigaura-Zuchtperlen entsprechen. Sie erscheinen in Pastellfarben, werden aber auch gebleicht auf den Markt gebracht. Durch ihre Grösse und gute Rundheit stellen sie eine ernst zu nehmende Alternative zu den Südsee-Zuchtperlen dar. Juwelier und Edelsteinprüfer Georg Wiesauer aus Graz hat den Autor rechtzeitig über das Auftreten der Ming-Perlen, dieser Neuheit aus China informiert, sodass dieser vor der Abreise aus Ostasien noch einige Muster beschaffen konnte. Seit einigen Jahren sind grosse, runde Zuchtperlen mit Kern aus Japan unter dem Namen Kasumigaura bekannt. Im Gegensatz zu anderen Zuchtperlen mit Kern sind diese aber in Süsswassermuscheln gewachsen. Bekannt sind in der Regel kernlose Süsswasser-Zuchtperlen als mantelgewachsen. Die Kasumigaura ist daher in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes: Die japanischen Perlen dieser Art blieben seltene Erscheinungen, es hiess, dass die Muschelgründe mit Umweltproblemen zu kämpfen hätten. Charakteristische Merkmale der Kasumigas sind ihre Grösse, die hübschen Farben und ihre gebohrten Kerne. Dies bedeutet, dass die Kerne bereits einmal gebohrt sind, wenn sie in die Gonade eingepflanzt werden. Laut Aussage von Händler Georg Wiesauer hat dies damit zu tun, dass das beigefügte perlmutterbildende Mantelepithel zum Teil in das Loch gestopft wird, damit es direkt am Kern bleibt und nicht verrutscht. Aufgrund der unterschiedlichen anatomischen Gegebenheiten bei der Süsswassermuschel ist die Gonade schwieriger zugänglich und daher das gemeinsame Einbringen von Kern und Epithel notwendig. Auf einem Röntgenbild der Kasumiga- Perlenkette kann man daher zwei Bohrkanäle erkennen. Einen, der am Kern endet und versetzt dazu einen, der durchgeht und jetzt den Faden enthält. Gonaden-Prozess auch mit Süsswasser-Muscheln Seit etwa zwei Jahren sind nun chinesische Züchter daran, ebenfalls mit Süsswasser-Muscheln den Gonaden- Prozess zu praktizieren. Sie verwenden die bekannte Hybridmuschel die durch die Kreuzung von Hyriopsis schlegeli mit Hyriopsis cumingii entsteht. Auch ihre Kerne sind schon gebohrt, wenn auch das Material der Kerne nicht dasselbe ist. Laut Angabe von Georg Wiesauer, Perlenhändler und Gemmologe besteht die Möglichkeit, dass chinesischen Kerne aus Tridacna-Schale verwendet würden. Diese Muschel ist sehr dickschalig und daher für grosse Kerne geeignet. Dass die Riesenmuschel Tri- Die bekannten Kasumiga- Zuchtperlen aus Japan, hier mit einem weissen Strang vertreten. Johnny Chan, Präsident der Hong Kong Pearl Association, und Henry A. Hänni mit dem neuen Produkt aus China, den Ming- Zuchtperlen. Fotos: H.A. Hänni, GemExpert & SSEF dacna als Art geschützt ist, steht auf einem anderen Blatt. Auf einer Röntgenaufnahme sind die beiden Bohrungen erkennbar, nicht aber die Art des Kernmaterials. Erste Analysen an zerschnittenen Ming-Perlen haben keine Tridacna-Kerne erkennen lassen. An der Juni-Messe erstmals vorgestellt Am 1. Juni konnte der Autor in Hongkong die ersten grösseren Mengen an chinesischen Ming-Perlen bewundern. Der Name ist laut Johnny Chan, Präsident der Hong Kong Pearl Association Ming Pearls, wohl in Anlehnung an die grossen Kaiser der Ming-Dynastie entstanden. Die Ming-Perlen sind an der Juni-Messe erstmals im kleineren Rahmen vorgestellt worden und sollen an der September-Messe gross propagiert werden. Mit Durchmessern um die fünfzehn bis 25 Millimetern, mit schönen Farben und gutem Lüster, werden sie eine erfreuliche Erweiterung des Sortiments darstellen. Prof. Dr. Henry A.Hänni Röntgenaufnahme einer Ming- Zuchtperlenkette. Erkennbar sind die beiden Bohrkanäle und die Dicke der Zuchtauflage, die sich in über zwei Jahren Wachstum gebildet hat. Einige Muster von gonadengewachsenen Süsswasserzuchtperlen mit Kern, die als Ming-Perlen das Zuchtperlensortiment erweitern. Die Durchmesser bewegen sich zwischen fünfzehn und 20 Millimetern.

5 Südsee- Perlfarm in Australien. Marktbericht Kulturperlen 2011 Das Angebot an Kulturperlen jeglicher Provenienz ist sehr vielfältig, qualitativ hochwertig und attraktiv, obschon die Produktionsmengen zurückgegangen sind. Die Preise sind so günstig wie kaum zuvor, für Schweizerinnen und Schweizer noch zusätzlich wegen der vorteilhaften Devisenkurse. Unter diesem Aspekt ist eine Investition in Perlen lohnend, ist doch deren Wertschätzung beim Konsumenten ungebrochen. Bei den japanischen Akoya-Kulturperlen ist die Situation seit zwei, drei Jahren stabil. Die Produktion pendelt zwischen zehn bis 15 Tonnen. Die Qualität ist verglichen mit den Vorjahren leicht besser. Akoyas unter sechs Millimeter werden kaum mehr gezüchtet und die maximale Grösse ist mit neuneinhalb Millimetern erreicht. Der Hauptanteil liegt zwischen acht und neun Millimetern. Die Nachfrage ist weltweit auf einem tiefen Niveau stabil geblieben. Der japanische Binnenmarkt ist der Wichtigste, aber auch auf allen anderen Märkten werden Akoya- Südsee-Kulturperlen gerillt. Umsatzträger bei allen Perlenarten sind die kommerziellen Preislagen. Um sich von der Masse abzuheben ist es ratsam, auf ausgefallene Farben und Formen zu setzen und auf geschmackvoll und sorgfältig zusammengestellte Colliers zu achten. Ohne Mehrpreis kann damit die Wertigkeit der Schmuckstücke deutlich gehoben werden. Sie sind nicht vergleichbar und unterstehen somit keinem Preisdruck. Hochfeine Perlen, grosse Durchmesser und perfekte Formen sind Raritäten und durch das knappe Angebot entsprechend teuer. Der Perlenmarkt hat sich seit letztem Jahr kaum verändert. Die Folgen der Wirtschaftskrise 2008/2009 haben auch in der Perlenindustrie Spuren hinterlassen. Um der kleineren Nachfrage zu begegnen und einem weiteren Preiszerfall entgegenzuwirken, haben die Perlenfarmer in den meisten Zuchtgebieten die Produktion reduziert. Die Preise sind tief und haben das Existenzminimum vieler Perlenproduzenten unterschritten. Dies gilt für den Grossteil der Produktion, für die kleinen bis mittleren Durchmesser und für alle kommerziellen Qualitäten. Einzig der exklusivste und auch kleinste Teil der Produktion Spitzenqualitäten und / oder sehr grosse Durchmesser sind sehr gesucht und äusserst knapp im Angebot. Für diese Top-Qualitäten und Raritäten bezahlt man daher auch sehr hohe Preise. Tahiti-Kulturperlen Tahiti feiert in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum der Perlenzucht in Französisch Polynesien. Im Jahre 1961 hat ein japanischer Techniker auf dem Hikueru Atoll erstmals mit der Pinctada Margaritifera Muschel schwarze Tahitiperlen gezüchtet. Seither hat sich die Perlenzucht kontinuierlich weiterentwickelt und die Akzeptanz auf dem Weltmarkt für graue Perlen etabliert. So wurde ab den späten 90er-Jahren die Perlenindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig nach dem Tourismus. Heute ist die Situation in Französisch Polynesien äusserst angespannt und die Stimmung gedämpft. Innert knapp vier Jahren sind von ehemals ungefähr 1500 Perlenfarmen noch 470 übriggeblieben. Trotz der erheblich geringeren Produktion sind die Preise deutlich gesunken so tief, dass die meisten noch aktiven Farmen rote Zahlen schreiben und einen weiteren Preisrückgang nicht mehr verkraften könnten. Die Preise der Tahitiperlen sind äusserst attraktiv: Für Spitzenqualitäten schöne grosse Perlen, rund oder barock sind die Preise allerdings ebenfalls sehr hoch; diese Qualitäten machen aber nur gerade fünf Prozent der Gesamtproduktion aus. So sind Perlen über vierzehn Millimeter heute schon fast eine Seltenheit. Genauso Tahitiperlen unter acht Millimetern. Diese werden ebenfalls kaum mehr gezüchtet. Weisse Südsee-Kulturperlen Die Produktion der weissen Südsee-Kulturperlen wurde wegen der schwächeren Nachfrage reduziert. Besonders in Australien wurden weniger Austern operiert. Um die Qualität der Perlen zu verbessern und die Perlenindustrie zu unterstützen, bewilligte der australische Staat die Fischerei von doppelt so vielen in der Natur gewachsenen Austern. Dieses für ein Jahr geltende Quota soll den Perlenzüchtern ermöglichen, diese Austern den schwächeren Brut-Austern vorzuziehen. Das Preis-Leistungsverhältnis bei den Südseeperlen ist hervorragend. Kommerzielle Ware ist reichlich im Angebot, der Preisdruck entsprechend hoch. Aber auch runde, semirunde, circles oder barockförmige Perlen bis dreizehn Millimeter von mittleren bis feinen Qualitäten sind sehr günstig und in grosser Auswahl im Angebot. Rar hingegen sind grosse, runde Perlen sowie Barockperlen in Top-Qualität ab vierzehn Millimetern; diese erzielen deshalb Spitzenpreise. Gelbe und cremefarbene Südsee-Kulturperlen sind reichlich vorhanden, schöne Goldfarben sind seltener. Sie sind in Asien sehr beliebt, bei uns in der Schweiz ist die Nachfrage klein. Fidschi-Kulturperlen Auf den Fidschi-Inseln hat im März 2010 der tropische Wirbelsturm Tomas ganze Farmen weggefegt und einen Grossteil der Perlenzucht zerstört. Fidschis Perlenproduktion ist daher stark zurückgegangen. Mit der Aufzucht von jungen Austern und der Zucht von neuen Perlen wurde begonnen, sodass eine neue Ernte frühestens im März 2012 zu erwarten ist. Akoya-Kulturperlen Tahiti-Rang dunkel. Bohren von Süsswasserperlen auf einer Farm in China. Akoya-Farm im Süden Japans. STONES - 56

6 Thomas Frieden beim Einkauf von Süsswasser- Kulturperlen. Südsee-Rang weiss. Tahiti-Kulturperlen gerillt. perlen besonders in guten bis Top-Qualitäten gekauft. Bei uns in der Schweiz ist der Marktanteil der Akoyaperlen, verglichen mit den Weissen Südsee-, den Tahiti- und den Süsswasser-Kulturperlen, sehr klein. Trotzdem sind sie der Inbegriff der klassischen Kulturperle und aus dem Warensortiment nicht wegzudenken. Die Preise haben sich innerhalb von zehn Jahren halbiert. Früher kosteten Ränge von sieben bis siebeneinhalb Millimetern in feinen Qualitäten 2500 Franken, heute noch Von acht bis achteinhalb Millimetern waren es 5000 Franken, heute noch Süsswasser-Kulturperlen Mehr als 70 Prozent der Produktion sind kernlose Süsswasser-Kulturperlen aus der Dreiecksmuschel Hyriopsis Cumingi. Dank verbesserten Zuchtmethoden wird die Qualität ständig besser. Aus der Kreuzung Hyriopsis Cumingi mit der japanischen Muschel Hyriopsis Schlegeli werden noch bessere und vor allem noch grössere Perlen gewonnen. Der Anteil der mit dieser Kreuzung gezüchteten Perlen beträgt zirka 30 Prozent der Gesamtproduktion. Sie erreichen Durchmesser bis zwölf Millimeter. Auch die Süsswasser-Kulturperlen mit Kern stammen aus dieser Kreuzung. Sie sind sehr gross, haben starke Farben und sind meistens semi-rund bis barockförmig. Sie erreichen Durchmesser von dreizehn bis über 20 Millimeter. Neuerdings werden auch vermehrt runde Süsswasserperlen mit Kern in Durchmessern von dreizehn bis vierzehn Millimetern angeboten. Diese werden im Gegensatz zu den grossen barockförmigen Perlen nicht im Mantel der Muschel gezüchtet, sondern in der Gonade. Dazu werden Neun-Millimeter-Perlmutterkerne verwendet. Die Zuchtzeit beträgt zirka drei Jahre, bis eine Grösse von vierzehn Millimetern erreicht ist. Die in den letzten drei Jahren ständig fallenden Perlenpreise ab Farm haben aber zahlreiche chinesische Perlenzüchter aus Rentabilitätsgründen zur Schliessung ihrer Farmen gezwungen. Die Perlenproduktion in China ist daher stark gesunken. Im gleichen Zeitraum ist weltweit auch die Nachfrage gesunken. Einzig der Heimmarkt China hat im letzten Jahr etwas zur Stützung der Perlenpreise beigetragen. Bei uns in der Schweiz ist die Nachfrage nach weissen, runden Perlen von sieben bis zehn Millimetern am grössten, dies auf Kosten der japanischen Akoya-Kulturperlen. Auch schöne barockförmige, weisse Süsswasserperlen von acht bis dreizehn Millimeter sind im Trend, dies in Konkurrenz zu den viel teureren Südsee-Barockperlen, während naturfarbene Ketten in rosa, lila, lachsfarbenen und orangen Tönen deutlich an Marktanteilen verloren haben. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kulturperlen in der Mode nach wie vor eine wichtige Rolle spielen und der Rückgang der Nachfrage einzig auf wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen ist. Den Kunden die Schönheit und das Schmeichelnde von Perlen nahezubringen und sie von den heute günstigen Preisen zu überzeugen, ist die Aufgabe des Juweliers. Dies gelingt ihm mit dem nötigen Fachwissen und einer attraktiven, vielfältigen Auswahl. René Lauper Frieden AG Creative Design Hauptgasse 37, 3601 Thun Telefon