P.-C. Racamier. Die Schizophrenen. Eine psychoanalytische Interpretation. Übersetzt aus dem Französischen. von M.-H. Müller

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2 P.-C. Racamier Die Schizophrenen Eine psychoanalytische Interpretation Übersetzt aus dem Französischen von M.-H. Müller Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1982

3 Prof. Dr. Paul-Claude Racamier 72, Boulevard Arago, F Paris Ins Deutsche übersetzt von M.-H. Müller, 39, Rue de Paradis, F Paris Titel der französischen Originalausgabe:»Les Schizophrenes«Copyright Payot, Paris 1980 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Racamier. Paul-Claude: Die Schizophrenen: e. psycholanalyt. Interpretation / P.-c. Racamier. übers. aus d. Franz. von M.-H. Müller. - Berlin; Heidelberg; New York: Springer Einheitssacht.: Les schizophrenes «11.> ISBN-13: e-isbn-13: DOI: / Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte. insbesondere die der übersetzung. des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen. der Funksendung. der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben,auch bei nur auszugsweiser Verwertung. vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des 54. Abs. 2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesellschaft Wort". München. wahrgenommen. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1982 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen. Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. 2125/ \0

4 Vorwort zur deutschen Ausgabe Mit der vorliegenden Ausgabe meiner Arbeit, in der ich mich bemüht habe, meine klinische und therapeutische Erfahrung mit Schizophrenen zusammenzufassen, werden mir sowohl Ehre wie Glück zu teil. Eine Ehre ist es für mich als Psychopathologen und Psychoanalytiker, meine Arbeit in deutscher Sprache erscheinen zu sehen. Allerdings war ich mir der Schwierigkeit bewußt, die das Übersetzen eines solchen Textes darstellt, um ihm in allen Einzelheiten gerecht zu werden und ihn differenziert wiederzugeben. Hier kam mir das Glück zu Hilfe, da Marie-Henriette Müller diese Übersetzung mit Sorgfalt und Sachverständnis ausgeführt hat und dazu nötigenfalls beim Verfasser Aufschlüsse und bei ihrem Vater, Professor C. Müller, Beistand und wertvolle Ratschläge einzuholen wußte. Es sei ihr hiermit mein herzlicher Dank für ihre geduldige Arbeit ausgesprochen. Paris, Januar 1982 P.-C. Racamier v

5 Geleitwort Wer Racamiers Buch zur Hand nimmt, reagiert zunächst mit leisem Befremden. Spricht hier ein Dichter, ein Spezialist der griechischen Mythologie, ein Psychoanalytiker über die Schiz<r phrenie? Bald ordnen sich jedoch diese verschiedenen Ebenen, und Bewunderung stellt sich ein: Racamier ist Vollblutanalytiker, zugleich ein Sprachkünstler, Meister im Ausschöpfen aller Möglichkeiten, welche die Sprache bietet, um so abwegige Existenzformen wie die des Schizophrenen zu erfassen. Der übersetzerin war jedoch keine leichte Aufgabe gestellt. Sie mußte wahre Saltos vollführen, um der überschäumenden französischen Sprachlust zu folgen. Dieses Buch ist gewissermaßen das Fazit jahrzehntelanger Bemühungen des Autors um ein psychoanalytisches Verständnis der Schizophrenie. In alter Freundschaft mit P.-C. Racamier verbunden, konnte ich die verschiedenen Etappen mitverfolgen, die seinen Weg kennzeichnen: erste tastende Versuche nach dem 2. Weltkrieg, psychoanalytisches Wissen in der therapeutischen Arbeit mit Schizophrenen fruchtbar zu machen,dann der großartige Wurf zum Wahnthema, später die abgerundete Zusammenfassung seiner therapeutischen Erfahrung in Le psychoanalyste sans divan. Racamier gehört mit F. Fromm-Reichmann, Sullivan, Searles, Benedetti zu den großen Vertretern einer psychoanalytisch orientierten Therapie mit Schizophrenen. Keiner hat wie er in Frankreich sich so konsequent, ja verbissen, mit diesem schwierigen Thema auseinandergesetzt. VII

6 In dem vorliegenden Buch greift Racamier das zentrale Problem des Paradoxes und der Paradoxalität beim Schizophrenen auf. Das Nicht-sein-Dürfen, um sein zu können, wird zum roten Faden. Dem Leser kommen hier die erschütternden Worte der Lady Macbeth in Erinnerung, wo sie sagt, daß "nichts ist als was nicht ist", und damit den Wahn meint. Solche Extreme in Worte zu fassen und ihnen plastischen Ausdruck zu geben ist Racamier gelungen dank seiner Sprachmusikalität. Künstler und Wissenschaftlicher begegnen sich im Versuch, Unsagbares zu sagen. Dieses Buch regt zum Nachdenken an. Möge es in die Hände vieler junger Psychiater gelangen und ihnen zum Mut verhelfen, weiterhin mit ihren schizophrenen Kranken auf der Gratwanderung zu bleiben. Lausanne, Herbst 1981 c. Müller VIII

7 Inhaltsverzeichnis Vorrede... 1 Präludium und Divertimento Erinnerung: Nebenbemerkungen... 7 Erklärungen Florenz und Siena Von einem alten Zau berbuch Der Mythos des Antödipus Grillen und Gorgonen Perseus und Paradoxien In Elea Ikarus und Co Die Paradoxien der Schizophrenen An den Leser Erster Ausblick und Panorama Darstellung einer Reise Psychische Konstanten Antikonfliktualität, Anti-Ambivalenz Kurze Bemerkungen über die psychotischen Mechanismen des Ich Primärvorgang und Sekundärvorgang IX

8 3 Von der Verrücktheit in der Schizophrenie Psychotische Erlebnisse, Erlebnisse von Psychotiker Von den psychotischen Anteilen Zwischen Psychose und Verrücktheit Allmacht der Leerheit - Allmacht des Erschaffens Von der Allmacht der Leerheit Von der kreativen Allmacht Von zwei oder drei Realitäten Vom psychotischen Ursprungskonflikt Von zwei psychotischen Arten des Kampfes mi t der Wirklichkeit Von einer beängstigenden Fremdheit des Wirklichen Vom Sinn für das Wirkliche Von der narzißtischen Verführung Verführen (narzißtisch) Schizophrenes Objekt, schizophrenes Denken Ein schwieriges und notwendiges Aufge ben..., Odipus und Schizophrenie oder Antödipus Schizophrenie und Paradoxalität Die Paradoxie Ein Kind wird disqualifiziert Die Paradoxalität Die Paradoxie des Schizophrenen Schlußfolgerung..., 132 Literatur...., 137 x