VR basierte Benutzeroberflächen
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- Joseph Schwarz
- vor 6 Jahren
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1 VR basierte Benutzeroberflächen von S. Leinenbach, S. Wohlgemuth Der Gestaltung von Benutzeroberflächen wird in Zukunft eine immer größere Bedeutung zukommen. Denn nur durch einfache Bedienung und komfortable Benutzerführung innerhalb von Informationssystemen können deren vielfältige Möglichkeiten genutzt werden. Vor diesem Hintergrund untersucht das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) in zwei Forschungsprojekten, wie durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) eine realitätsnähere Darstellung und ein intuitiveres Handling der Bearbeitungsobjekte und werkzeuge in Informationssystemen erreicht werden können. Im Projekt VIRTUOS betrifft dies die Visualisierung und Analyse von Geschäftsprozessen im Rahmen von Business Process Reengineering (BPR) Vorhaben, im Projekt Telebasiertes Bürgeramt die Gestaltung eines virtuellen Bürgeramtes, das jeder Bürger von überall und zu jeder Zeit über das Internet betreten kann, um gewünschte Verwaltungsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen. VIRTUOS Im Projekt VIRTUOS wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich VR dazu eignet, Geschäftsprozesse auf eine realitätsnahe Art und Weise zu visualisieren. Diese Frage ist auf zwei Anwendungsgebieten von besonderem Interesse. Im Bereich Mitarbeiterschulung vereinfacht eine realitätsnähere Dokumentation der gegenwärtigen Unternehmensprozesse in Form von VR basierten Prozeßmodellen die Vorbereitung derzeitiger oder künftiger Mitarbeiter auf die aktuellen oder geplanten Geschäftsprozesse im Unternehmen. Im Bereich Geschäftsprozeßoptimierung (Business Process Reengineering) bieten VR basierte Prozeßmodelle Verbesserungspotentiale während der Analyse der zur Optimierung anstehenden Unternehmensprozesse (Ist Modelle) und der Diskussion der zur Realisierung anstehenden Soll Prozesse. Diese Verbesserungspotentiale resultieren aus der Tatsache, daß die mit Hilfe von VR visualisierten Geschäftsprozesse der dreidimensionalen Unternehmensrealität eher gerecht werden als herkömmliche zweidimensionale Modellierungsmethoden und werkzeuge. Dadurch können neben externen Beratern vor allem auch die "Business Process Reengineering unerfahrenen" Mitarbeiter an der Diskussion über die eigenen Unternehmensprozesse aktiv teilnehmen. Neben den Möglichkeiten zur intuitiven Visualisierung von Geschäftsprozessen werden im Projekt VIRTUOS auch die Interaktionsmöglichkeiten von Virtual Reality untersucht. Es zeichnet sich ab, daß die für VR typische Navigation im dreidimensionalen Raum dem Benutzer auf einfache Art und Weise ermöglicht, zwischen mehreren Modellen oder unterschiedlichen Sichten auf dasselbe Modell zu wechseln. Darüber hinaus kann der Benutzer durch freie Wahl der Entfernung zu ganzen Modellen oder einzelnen Beschreibungsobjekten deren Detaillierungsgrad stufenlos variieren. Abbildung 1 und 2 zeigen Ausschnitte des am IWi auf PC Plattform entwickelten VIRTUOS Prototypen.
2 Abbildung 1Abbildung 1: VIRTUOS Prototyp "Implementation Highway" (mittlerer Detaillierungsgrad) Abbildung 1 zeigt einen Ausschnitt eines VR basierten Vorgehensmodells zur Einführung von Standardsoftware. Für die Prozeßvisualisierung wurde aufbauend auf der am IWi entwickelten zweidimensionalen Modellierungsmethode EPK (Ereignisgesteuerte Prozeßkette) die Metapher des "Implementation Highway" gewählt. Im Vordergrund ist eine Funktion mit einem zugehörigen Funktionszuordnungsdiagramm zu sehen. Dieser erhöhte Detaillierungsgrad wird erst dann erreicht, d.h. in die virtuelle Umgebung des Prozesses eingeblendet, wenn der Anwender sich dem entsprechenden Objekt oder Modellausschnitt nähert. Abbildung 2 zeigt den höchsten zu erreichenden Detaillierungsgrad, den der Benutzer durch "Eintauchen" in die in Abbildung 1 visualisierte Funktion einstellen kann. Der Screenshot zeigt ein virtuelles Büro, in dem durch verschiedene Animationen unterstützt, den verantwortlichen Organisationseinheiten bei der anwendungssystem unterstützten Funktionsausführung über die Schulter geschaut werden kann.
3 Abbildung 2Abbildung 2: VIRTUOS Prototyp "Implementation Highway" (hoher Detaillierungsgrad) Eine Kostprobe des VIRTUOS Prototypen gibt es im Internet. Unter der WWW Adresse sb.de/research/virtuos/virtuos.htm kann ein Testflug durch einen Ausschnitt des Prototypen vorgenommen werden. Telebasiertes Bürgeramt Im Projekt Telebasiertes Bürgeramt versucht das IWi, die neue Verwaltungsform Bürgeramt dem selbstgesteckten Ziel eines modernen, kundenorientierten Dienstleistungszentrums ein Stück näher zu bringen. Virtual Reality wird hierbei eingesetzt, um ein realitätsnahes Abbild eines Bürgeramtes zu schaffen. Das Internet dient dazu, das mit Hilfe von VR geschaffene virtuelle Amt jedem Bürger zu jeder Zeit und an jedem Ort zugänglich zu machen. Öffnungszeiten würden beim tatsächlichen Einsatz eines solchen telebasierten Bürgeramtes keine Rolle mehr spielen, Wartezeiten würden keinen Bürger mehr abschrecken, die vielfältigen Angebote des neuen Dienstleistungszentrums wahrzunehmen und lange Wege zwischen verschiedenen Ämtern zur Bearbeitung eines einzelnen Vorgangs könnten ebenfalls entfallen.
4 Abbildung 3Abbildung 3: Telebasiertes Bürgeramt (Eingang) Abbildung 3 zeigt den Eingang des am IWi entwickelten telebasierten Bürgeramtes, Abbildung 4 den Vorgang einer KFZ Neuzulassung im Inneren des virtuellen Amtes. Bei dieser Form der KFZ Anmeldung kann der Bürger bereits über das Internet sämtliche Angaben zu seiner Person und dem anzumeldenden Fahrzeug übermitteln. Darüber hinaus kann er sich von zu Hause ein KFZ Kennzeichen aussuchen, den Druck seiner Nummerschilder veranlassen und die Kosten für die Anmeldung und die Nummernschilder per Electronic Cash begleichen. Der Bürger kann sich dadurch einige Wege ersparen und muß sich nur noch ein einziges Mal in einem realen Bürgeramt einfinden, um seine KFZ Papiere bedrucken zu lassen und seine KFZ Nummernschilder in Empfang zu nehmen.
5 Abbildung 4Abbildung 4: Telebasiertes Bürgeramt (KFZ Neuzulassung)
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