Flucht Ankunft Sicherheit Geborgenheit

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1 Flucht Ankunft Sicherheit Geborgenheit Was brauchen traumatisierte Kinder und Jugendliche? Dr. phil. Hanna Wintsch Leitende Psychologin, Ostschweizer Kinderspital

2 Was brauchen Flüchtlingskinder und Jugendliche? Hans Keilson, Langzeitforschung von Holocaustüberlebenden Kindern: Nicht Ausmass, Grausamkeit oder Dauer der traumatischen Ereignisse sind ausschlaggebend für die Entwicklung der Kinder, sondern was mit den Kindern NACH der Flucht/ dem Krieg passiert(-e) 2

3 Gute Erfahrungen ermöglichen! Nicht warten, bis die Bedingungen besser sind

4 Definition Trauma Psychische Traumatisierung lässt sich definieren als vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt. (Fischer/Riedesser 1998) 4

5 Einteilung traumatischer Ereignisse Durch Menschen verursachte Traumata Typ 1- Traumata einmalig, kurz dauernd Überfall, Vergewaltigung Unfall, Brand, Erdbeben, Flut Kriegs- und Fluchterlebnisse, Folter. Sexuelle, körperliche und familiäre Gewalt Überflutungen, Dürre und Hungersnot AKW-Unglück Typ 2- Traumata sich wiederholend, lang dauernd Natur- oder technische Katastrophen 5

6 Klassifikation von Traumafolgestörungen Psychotrauma Akute Belastungsreaktion Anpassungsstörungen Posttraumatische Belastungsstörung Komplexe Störungen Dissoziative Störungen, somatoforme Störungen, Traumaentwicklungsstörung, andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung, komplizierte Trauer usw. (nach Landolt 2008) 6

7 Symptome Symptome sind bei Traumatisierten zu verstehen als eine normale Reaktion auf ein abnormales Ereignis Später: Missglückter oder (nicht mehr) adäquater Bewältigungsversuch Häufige Symptome: Ängste, Schlafstörungen und Albträume, Übererregung ( Unter Strom stehen ), Schreckhaftigkeit, Flashbacks, Rückzug, Aggressionen, Konzentrations- u Leistungsstörungen, Regressives Verhalten, dissoziative Symptome, funktionelle Schmerzstörungen, depressive Verstimmungen, negative Gedanken u Bewertung etc. grundsätzlich alle Symptome möglich! 7

8 Symptomatik der Posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern (PTBS) Drei Symptomgruppen: Wiedererleben (Intrusion) Übererregung (Hyperarousal) Vermeidung 8

9 Dissoziation Dissoziation: Abspaltung, Integrationsstörung Bewältigungsmodus, -strategie Ursprünglich Schutz: Bei Trauma war weder Kampf noch Flucht möglich Unaushaltbares aushaltbar machen Unverständliches oder (scheinbar) unberechenbares Verhalten, aber kein Ungehorsam, böser Wille Trigger (auslösender Reiz) durch Beobachtung erkennen Dissoziationsstop : ins Hier und Jetzt holen z.b. Name, Ball werfen, Atmen, Igelball, Kuscheltier, Gerüche, scharfe Speisen, usw. >>> altersabhängig. Nähe/Distanz beachten! 9

10 Trigger (Reize, Auslöser) Alle Sinneskanäle möglich Uniform, böser oder strenger Blick (visuell) Platzender Ballon (akustisch) Verbranntes Essen, Rauchgeruch Foul, Berührung, ärztliche Untersuchung (Tastsinn, Empfindung) (unbekanntes) Essen, Medikamente (Geschmack) STRESS ist häufiger Auslöser! 10

11 Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umzugehen. Bei traumatischen Ereignissen geht es nicht primär um potentielle Schädigungen der belastenden Erfahrungen, sondern um Aktivierung der Entwicklungskräfte Förderung der positiven Selbsteinschätzung, Selbstregulierung, Selbstwirksamkeit etc. 11

12 Traumafolgestörungen bei Flüchtlingen entwickeln sich in Abhängigkeit von prä-, peri- und posttraumatischen Vulnerabilitäts- und protektiven Faktoren" Vulnerabilität/ Belastungen??? Zeit Herkunftsland Flucht Aufnahmeland Protektive Faktoren Kleefeldt, E., Wolff, B., de Carlo, L. (2016): Flüchtlinge in unserer Praxis. Informationen für ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen 12

13 Traumatisierte Kinder und Jugendliche brauchen Integration (Bearbeitung) Stabilisierung Sicherheit 13

14 Versorgungskonzepte (mental health) Versorgungskonzepte in Kriegs- und Krisengebieten Versorgungskonzepte in CH/Europa Psychosocial support Hochspezialisiertes Gesundheitssystem Kollektiver Ansatz, niederschwellig Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie, Traumatherapie School based oder Community based 14

15 Anwesenheit der Fachspezialistin vor Ort Für die Geflüchteten als Person sichtbar, vertraute Gesichter / ansprechbar in den Aufnahmezentren ( Gesundheits-Teegarten ) Psychoedukation und Stabilisierung, Gruppenangebote Unterstützung für Eltern u Spielaktivitäten für Kinder Für BetreuerInnen und HelferInnen Vermittlung von psychotraumatologischem Wissen/ Traumapädagogik Beratung u Coaching für Betreuer, Kriseninterventionen Supervision, inkl. Selbstfürsorge u Wertschätzung 15

16 Niederschwelliger, den Kulturen angepasster Zugang zu traumatisierten Kindern und Jugendlichen Alle Integration TraumatherapeutInnen (Bearbeitung) Psychotraumatologisch ausgebildete Betreuer, Bezugspersonen Stabilisierung Sicherheit 16

17 Alle Berufsgruppen und Laien: Förderung und Stärkung von Selbstwirksamkeit und Selbstregulierung Selbstwert und Selbstvertrauen Emotions- und Impulskontrolle Problemlösefähigkeiten soziale Kompetenz Stressbewältigungskompetenz 17

18 Kinder u Jugendliche mit Familie oder Elternteil Einerseits Schutz, gleichzeitig oft auch Belastung durch traumatisierte Eltern mangelnder Schutz bzw. Unterstützung Sprachlosigkeit (wissen, dürfen aber nicht wissen, Schmerzen, etc.) inadäquate Anforderungen (Übersetzung, Hilfe bei Formularen (Analphabetismus)/Behörden etc. >>>Parentifizierung (Leider manchmal auch) familiäre Gewalt Achtung Ferien (Verlust von Alltagsstruktur) 18

19 Rahmenbedingungen einer Traumatherapie Leidensdruck, Verständnis für psych. Vorgänge äussere u auch subjektiv empfundene innere Sicherheit Einbezug von Eltern(-teil) oder einer konstanten Bezugsperson. Durch die Therapie bedingte emotionale Einbrüche müssen aufgefangen werden. Organisatorisch zumutbar (Begleitung, Distanz, Wochenplan ), mindestens ein halbes Jahr Mindestens mittelfristig stabile Perspektive 19

20 Bausteine einer Traumatherapie Vertrauens- und Beziehungsaufbau Auftragsklärung, Störungskonzept der Familie erfragen Stabilisierung durch Spiel u Psychoedukation Sicherer Ort Kontinuierliche Stabilisierung und Verarbeitung Arbeit an bzw. Korrektur von Bewertungen und Selbstüberzeugungen 20

21 Traumasprechstunde am Ostschweizer Kinderspital St. Gallen Blitzlichter aus der Arbeit mit Flüchtlingskindern und - jugendlichen Psychosomatik/Funktionelle (Schmerz-)Störungen Ängste, Panikattacken Komplextraumatisierte und onkologisch Erkrankte 21

22 Adisa 10 J Aus serbischem Teil von Kosovo Seit 6 Jahren Schlafstörungen und massive Ängste 22

23 Was brauchen traumatisierte Kinder und Jugendliche? Liebevolle, verlässliche Bezugspersonen Schule und/oder Ausbildung eine altersadäquate Alltagsstruktur Zukunftsperspektiven gute Erfahrungen, Freude und Freunde jemanden, DER AN SIE GLAUBT! Geborgenheit Mitgefühl statt Mitleid, Fokussierung auf das Potential Betreuende mit psychotraumatologischem Wissen möglichst wenig Wechsel, heilende Gemeinschaft (Perry) einige eine Traumatherapie Gute Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten 23

24 Es lohnt sich! Menschlich Fachlich Ökonomisch An jemanden glauben! 24

25 Vielen Dank für Ihr berufliches und persönliches Engagement für Flüchtlingskinder und -jugendliche! 25 und Ihre Aufmerksamkeit

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