Einführung in die trauma-orientierte Arbeitsweise

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1 Einführung in die trauma-orientierte Arbeitsweise Skript zur Weiterbildung vom , Hotel Arte, Olten Der Ansatz des trauma-orientierten Arbeitsansatzes stammt aus der (Päd)agogik des sicheren Ortes einem Konzept der Traumapädagogik. Viele Menschen mit Behinderung und chronischen körperlichen und psychischen Erkrankungen haben prägende traumatische Erfahrungen gemacht, welche das Vertrauen der Betroffenen in sich, die Welt und in Beziehungen zu ihren Mitmenschen oftmals nachhaltig geprägt haben. Mit der Art und Weise unserer Beziehungsgestaltung bieten wir Hilfestellung, wieder Vertrauen in sich, das Leben und die Mitmenschen zu entwickeln. Das angebotene Beziehungsmodell ist geprägt von Empathie und bietet mit einer Orientierung am Hier-und-Jetzt, Transparenz, Klarheit und Kongruenz. Dies öffnet für Möglichkeiten wieder Sicherheit und Konstanz in von Mitgefühl und Wertschätzung getragenen zwischenmenschlichen Beziehungen erleben zu können, sich übend darauf einzulassen und korrigierende Beziehungserfahrungen zu machen. Relevanz von traumabezogenem Fachwissen für pflegende, betreuende und therapeutische Berufe Traumata gehören zum Leben. 80% aller erwachsenen Menschen (wie du und ich) haben im Laufe ihres Lebens mindestens eine oder mehrere traumatische Erfahrungen gemacht, welche mehr oder weniger gut verarbeitet oder verdrängt werden konnte, mit mehr oder weniger direkten oder indirekten Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Neuere Untersuchungen aus dem Sozialpädagogischen Arbeitsfeld sprechen davon, dass 80-90% aller heimbewohnenden Kinder und Jugendlichen mehr oder weniger stark traumatisiert und posttraumatisch belastet sind. Oftmals nicht erkannt mit weitreichenden Folgen. Diese Kinder werden erwachsen, ihre nicht verarbeiteten Traumata jedoch können sie nicht verwachsen. Oftmals treten diese erst Jahre später wieder zutage bspw. mit einer beginnenden Demenz oder anderen Erkrankungen, wenn der Organismus nicht mehr in der Lage ist, das gut versorgte weiterhin unter Verschluss zu halten, zu verdrängen. Zeit allein heilt leider nicht alle Wunden!

2 Einige Trauma-Definitionen:! ICD-10, WHO: Ein psychisches Trauma ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation aussergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmasses, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.! Fischer und Riedesser definieren Trauma in ihrem Lehrbuch der Psychotraumatologie als ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt.! Peter Levine: Trauma-Symptome entstehen nicht durch das traumatische Erlebnis, sondern durch erstarrte Energie, die nach dem Abklingen des traumatischen Erlebnisses nicht aufgelöst worden ist.! Judith L. Herman: Traumatische Ereignisse verletzen die Autonomie des Menschen auf der grundlegenden Ebene der körperlichen Unversehrtheit. Sie sind immer von Gefühlen intensiver Angst, Hilflosigkeit, Kontrollverlust und drohender Vernichtung begleitet.! Schlegel: Traumatisch heisst soviel wie "emotional überfordernd", deshalb nicht integrierbar, und deshalb so genannt verdrängt und trotzdem das Erleben und Verhalten von nun an wie selbstverständlich beeinflussend. Wichtig: Die Belastungsreaktion nach einem Trauma ist keine Krankheit sondern eine normale Reaktion des Organismus auf ein unnormales Ereignis! Ein Trauma erlebt zu haben, prägt das Leben nachhaltig! Erfahrungen, die ursächlich für ein Trauma sein können: Unfall, als Opfer, Zeuge, Verursacher Überfall, Raub, Einbruch Gewalt, Vergewaltigung, auch psychische Gewalt Krieg, Vertreibung, Flucht, Folter Naturkatastrophen Frühkindliche Vernachlässigung: damit einhergehende massive Überforderung auf allen Ebenen, meist über längere Zeit, dadurch entstehende Entwicklungsdefizite

3 Verlust der Bezugsperson (bsp. Waisen, Verdingkinder, aber u.u. auch durch Scheidung) Tod von Angehörigen Trennung schwere Krankheit, eigene, Angehörige Mobbing Burnout Verlust des Arbeitsplatzes Prä-, Peri-, Postnatale Traumatisierung, Mutter und Kind In einer traumatischen Situation wird der Kampf-oder-Flucht-Reflex aktiviert. Stresshormone werden ausgeschüttet um zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren um sich zu wehren oder flüchten zu können. Ist Kampf oder Flucht nicht möglich, kommt es zu Immobilisation / Erstarrung und Dissoziation. Das Erleben von Trauma setzt eine Stressreaktion des Organismus in Gang, in deren Folge eine Kaskade an neurobiologischen Reaktionen ablaufen. Die daraus entstehenden Belastungs-Reaktionen unterliegen nicht der bewussten Kontrolle der Betroffenen und laufen automatisch ab. Diese automatisierten Reaktionen können abklingen, wenn der traumatische Stress im Nervensystem abgebaut wird. Reaktionen auf ein erfahrenes Trauma: Ängste, Panikattacken Das Gefühl dauernd unter Stress zu stehen Andauernde erhöhte Wachsamkeit Schreckhaftigkeit Wiedererleben von Fragmenten des Traumas in Flashbacks, überflutet werden von Gefühlen, Bildern, Gedanken

4 Alpträume Schlafstörungen Schuldgefühle Scham erhöhte Reizbarkeit erstarren bei bestimmten Reizen Vermeiden von bestimmten Orten, Situationen und Tätigkeiten, die an das Trauma erinnern (könnten) somatisierte Symptome (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen...) Kann das Erlebte nicht innerhalb von 3 Monaten verarbeitet und der traumatische Stress nicht abgebaut werden, kommt es zu einer Chronifizierung der Traumasymptome. D.h. man spricht von der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung PTBS/PTSD. Zusammenfassung: Wichtige Merkmale zum Erkennen einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Symptome, länger als 3 Monate nach Erleben der traumatischen Situation: Wiedererleben von Teilen der traumatischen Situation in sog. Flashbacks (durch Trigger) löst aus: existentielle Hilflosigkeit und Ohnmacht (wie in der ursprünglichen Situation) (Kampf-Flucht) evtl. damit verbunden: Dissoziation, emotionale Taubheit Überaktivierung des Nervensystems - Stress (Hyperarousal), dadurch geringere Stresstoleranz, evtl. Aggression, Überforderung Vermeidungsverhalten (vermeintlicher Schutzfaktor)

5 Hilfreiche Interventionen Schutz und Sicherheit im Hier-und-Jetzt vermitteln das Gefühl und die Wahrnehmung von Ruhe stärken Massnahmen, die den Parasympatikus aktivieren zentrieren, bei sich selber ankommen Körperwahrnehmung sich selber spüren, Gefühle wahrnehmen die Sinne miteinbeziehen Beziehungsgestaltung und Hilfestellungen unter Einbezug der entschlüsselten Traumadynamik der Betroffenen Literaturliste Lydia Hantke, Hans-J. Görges: Handbuch Traumakompetenz, Basiswissen für Therapie, Beratung und Pädagogik, Junfermann Verlag U. Beckrath-Wilking, M. Biberacher, V. Dittmar, R. Wolf-Schmied: Traumafachberatung, Traumatherapie & Traumapädagogik, Junfermann Verlag Gottfried Fischer, Peter Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie. Verlag Reinhard UTB Hanne Shah und Thomas Weber: Trauer und Trauma. Die Hilflosigkeit der Betroffenen und Helfer und warum es so schwer ist, die jeweils andere Seite zu verstehen. Asanger Verlag Franz Ruppert: Symbiose und Autonomie, Symbiosetrauma. Klett-Cotta-Verlag Udo Baer, Gabriele Frick Baer: Kriegserbe in der Seele, Was Kindern und Enkeln der Kriegsgeneration wirklich hilft. Beltz-Verlag Für weiterführende Informationen, Schulung, Beratung, Supervision zum traumaorientierten Arbeiten, sowie Einzelsitzungen zur Traumabewältigung wenden Sie sich gerne an Gabriela Schiess-Meyer, Eichholzstr. 4, 3084 Wabern, Tel

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