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2 Das Original Europas meistinstalliertes TV-Wartezimmer Ich bestimme was läuft TV-Wartezimmer kümmert sich um alles! Null Aufwand für mich und mein Team das TV-Wartezimmer Full-Service-Paket Professionelle, medizinisch und juristisch geprüfte Filme zu meinen Praxisleistungen, produziert in HD! Multichannel-Lizenz: kostenfreie Zusatznutzung auch auf Homepage, ipad, Netzwerk,! Animierter, individueller Praxisfilm inkl. professionellem Fotoservice und allen späteren Aktualisierungen/Änderungen! Exklusives, tagesaktuelles Rahmenprogramm, regelmäßig überprüft durch unabhängige Institute! HD-fähige Marken-Hardware für den professionellen Einsatz, Marken-Bildschirm in jeder beliebigen Farbe! Nutzungsmöglichkeit eines Patientenaufrufsystems direkt über mein TV-Wartezimmer! Kostenloses tvw-service-telefon! Tutor-Schnittstelle am Bildschirm (für Patienten- und/oder Mitarbeiterschulungen)! 100% Zufriedenheitsgarantie TV-Wartezimmer ist der Marktführer das muss Gründe haben! TV-Wartezimmer Gesellschaft für moderne Kommunikation MSM GmbH & Co. KG Raiffeisenstraße 31 D Freising t i t

3 SEITE 3 Von bösartigen Prüfern... Liebe Kolleginnen und Kollegen, man sollte es schon selbst gelesen haben, unser Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt von manchen in Erinnerung an die ehemals giftgelbe DIN A4 Ausgabe auch liebevoll als Gelbe Gefahr bezeichnet. Ansonsten kann es passieren, dass man bei der selektiven Wahrnehmung einzelner Schlag- oder Reizworte auf die falsche Spur gerät. Eine Methode, die übrigens häufig ganz bewusst eingesetzt wird, um missliebige Zeitgenossen zu desavouieren. Jeder, der sich schon einmal zu einem heiklen Thema öffentlich hat äußern müssen, weiß, wie sorgfältig jedes Wort abgewogen werden will, um die Gefahr des gezielten Missverständnisses zu minimieren. Erschwerend kommt hinzu, dass ein abgebrühter Interviewer so etwas natürlich mit Vorliebe provoziert. Nein es gibt keine bösartigen Prüfer in der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Wer das nicht immer schon gewusst oder zumindest geahnt hat, kann dies nachlesen im vorliegenden Heft ab der Seite 18 ff. Neben der Weiterbildung gehört die Überwachung der Berufsordnung zu den Kernkompetenzen einer Ärztekammer. Und wie im Weiterbildungsrecht orientiert sich diese an den jeweiligen in der Arbeitsgemeinschaft Bundesärztekammer formulierten Musterordnungen. Auf dem Ärztetag in Kiel war im vergangenen Jahr eine neu überarbeitete Musterberufsordnung beraten und verabschiedet worden. Die Kammerversammlung Schleswig-Holstein hat diese am 28. März in Landesrecht überführt. Dabei war wie in Kiel ein Hauptdiskussionspunkt der 16: Beistand für Sterbende. Nach einer sehr konstruktiv und differenziert geführten Diskussion bestand letztendlich Einigkeit in der Ablehnung der Suizidbeihilfe bei nicht sterbenskranken Patienten im Sinne gewerbsmäßiger Organisationen in der Schweiz oder der geübten Praxis in Holland. Allerdings war eine breite Mehrheit auch der Meinung, dass der Satz: Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten, mit der dieser Sachverhalt beschrieben und geregelt werden sollte, unter der Überschrift Beistand für Sterbende falsch platziert wäre und damit Missverständnisse nahezu unvermeidlich seien. Der Vorstand wurde beauftragt, redaktionell eine saubere Trennung beider Sachverhalte zu erwirken und einen entsprechenden Vorschlag in der nächsten Kammerversammlung einzubringen. Der Rest der Berufsordnung wurde dann mit kleinen redaktionellen Änderungen nach ebenfalls sehr disziplinierter Diskussion verabschiedet. Mit großer Spannung warten wir Schleswig-Holsteiner auf die bevorstehende Landtagswahl am 6. Mai. Schneller als noch zum Jahreswechsel erwartet, sind wir plötzlich nicht mehr die einzigen und ersten, bei denen antizyklisch eine derartige politische Neuorientierung ansteht. Auch aus der berufspolitischen Perspektive ist diese Wahl alles andere als bedeutungslos (Titelthema Seite 11 ff.). Gerade vor dem Hintergrund einer im Versorgungsstrukturgesetz vorgesehenen Stärkung der regionalen Kompetenzen in der Planung und Gestaltung des Gesundheitswesens fühlen wir uns hier gemeinsam mit dem Sozialminister Heiner Garg auf einem guten Wege. Wir würden uns sehr wünschen, dass wir den auch weiter gemeinsam gehen könnten. Andererseits deutet der Wahlausgang im Saarland nicht unbedingt in Richtung einer Fortsetzung der jetzigen Koalition. Aber wer weiß? In jedem Falle wünschen wir uns eines ganz doll: Kompetenz und Kooperationswillen im Sozialministerium.... und ratlosen Politikern Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident Ausgabe 4 April

4 INHALT 25 Marlies Borchert stellte die neue Psychosomatische Klinik vor. 36 Prof. Walter Jonat wurde von der DKG ausgezeichnet. 40 Prof. Matthias Köhler hält längere Reha-Aufenthalte für sinnvoll. SEITE 3 SCHLESWIG-HOLSTEIN 15 Interview mit Stephan Schwarte, KWA NACHRICHTEN IN KÜRZE 06 Prüfungen wieder in der Esmarchstraße Berufsbegleitendes Studium zum Master of Science...06 Koloskopie wird seltener genutzt...06 Auch Apotheker empfehlen Bewegung...07 Mehr Behandlungsplätze gegen Glücksspielsucht...08 Abrechnungsmanipulationen sind selten Klinikdirektoren pochen auf Unterstützung DIALOG 10 Schang: Arzt und Leistungserbringer Ethos und Ökonomie...10 TITELTHEMA 11 Gesundheitswesen bleibt nach der Wahl politischer Außenseiter...11 Diskussion über Sterbebegleitung geht in eine neue Runde...16 Die Facharztprüfung in der Ärztekammer Beidenfleth statt Blankenese: Wie junge Ärzte das Land entdecken Kinder können Eigenverantwortung lernen Neue Klinik eingeweiht...25 Landarztpraxis sorgte nicht für Frust...26 Von der Schwierigkeit, nicht zu verordnen Hygieneforum in Neumünster...30 Auf dem Weg zur ehealth-region Europa Psychotherapeut als Pionier der Kooperation Schwierige Einigung bei Praxisübernahmen Serie: Tagebuch einer PJ lerin...43 PERSONALIA 35 Geburtstage und Verstorbene...35 Auszeichnung für Prof. Walter Jonat...36 Forschungspreis ging nach Kiel Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

5 INHALT Unsere Direktorien müssen sowohl ökonomische wie christliche Ziele vereinbaren. Dann werden wir unsere besondere Existenzberechtigung auch in Zukunft sichern. Stephan Schwarte, Katholische Wohltätigkeitsanstalt (KWA) Die Facharztprüfung erfordert von den Ärzten und von der Ärztekammer sorgfältige Vorbereitung. Ein Bericht über einen Prüfungstag in Bad Segeberg. MITTEILUNGEN DES ECS 37 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT 38 Der Diabetes als interdisziplinäre Aufgabe Kürzer im Krankenhaus - kränker zur Reha Die hellsten Köpfe der Radiologie gesucht FORTBILDUNGEN 44 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK 48 Rückenprobleme sind oft stressbedingt...48 Antragsentwicklung bei Schlichtungsverfahren Herzinfarkte wegen Nikotin gehen zurück Internetportal mit Biografien jüdischer Ärzte Peer-Beratung ermöglicht Hilfe auf Augenhöhe Moralische Normen allein reichen nicht aus MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 59 ANZEIGEN 72 TELEFONVERZEICHNIS 81 (Titelbild: Landtag Schleswig-Holstein) (Fotos: di/uksh/privat/di) MITTEILUNGEN DER AKADEMIE 51 UNSERE NACHBARN 54 Neue Herausforderungen für Uni Greifswald Ärzte entscheiden gemeinsam mit Patienten Ausgabe 4 April

6 NACHRICHTEN IN KÜRZE Prüfungen wieder in der Esmarchstraße Ab 18. April finden alle Prüfungen zur Anerkennung einer Gebiets-, Facharzt-, Schwerpunkt- oder Zusatzbe zeichnung wieder im Edmund-Christiani-Seminar der Ärztekammer Schleswig-Holstein in der Esmarchstr. 2, Eingang C, statt. Wie gewohnt beginnen die Prüfungen jeweils mittwochs ab 15:00 Uhr. Für die Prüflinge stehen auf dem benachbarten Parkdeck, in der Tiefgarage sowie auf der Rennkoppel ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Derzeit beträgt die Wartezeit auf einen Prüfungstermin nach Auskunft der Weiterbildungsabteilung rund vier Monate. Diese könnte sich vorübergehend noch verlängern, weil die Übergangsbestimmungen für Weiterbildungsgänge nach den Bestimmungen der Weiterbil dungsordnung vom 16. Oktober 1996 für Gebietsbezeichnungen, Schwerpunkte und die Zusatzbezeichnungen Betriebsmedizin, Psychoanalyse sowie Psychotherapie am 29. August 2012 auslaufen. Ausgenommen hiervon sind die Fachgebiete Allgemeinmedizin sowie die Innere Medizin einschließ lich der Schwerpunkte. Für diese Anerkennungen läuft die Frist noch bis zum 31. De zember Antragsteller können unnötige Verzögerungen vermeiden, wenn sie die erforderlichen Unterlagen vollständig einreichen. Alle benötigten Formulare sowie ein entsprechendes Merkblatt stehen auf der Homepage als Download zur Verfügung. Fragen rund um die Weiterbildung beantworten die Mitarbeiterinnen der Weiterbildungsabteilung gerne telefonisch: 04551/ oder (Red)

7 Berufsbegleitendes Studium zum Master of Science Am Institut für Medizinische Biometrie und Informatik der Universität Heidelberg werden seit 20 Jahren speziell auf die klinische Forschung zugeschnittene Fortbildungen in Medizinischer Biometrie angeboten. Was als postgraduelle Ausbildung Medizinische Biometrie begann, geht nun als berufsbegleitender Masterstudiengang Medical Biometry/Biostatistics in die 4. Runde. Der Studiengang umfasst 23 Blockveranstaltungen (meist Donnerstag bis Samstag), in denen Wissen aus den Bereichen Medizin, Statistische Verfahren, Klinische Studien, Ethik und gesetzliche Anforderungen, Datenmanagement und Epidemiologie vermittelt wird. Wahlfächer mit Vertiefungen spezieller Themen runden das Programm ab. Das Studium ist eng mit der Berufstätigkeit verzahnt, z. B. werden 20 Credit Points direkt für einschlägige biometrische Tätigkeit vergeben. Das Angebot richtet sich an Absolventen der Medizin, Mathematik, Statistik und verwandter Studiengänge. Das berufsbegleitende Studium dauert vier Semester und wird mit einem Master of Science abgeschlossen, der u. a. die Theorie des Zertifikats Biometrie in der Medizin der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) abdeckt. Dieses Zertifikat wird von BfArM und EMA als Qualifikationsnachweis für verantwortliche Biometriker in Zulassungsstudien anerkannt. Die Bewerbung zum kommenden Turnus (Beginn: Oktober 2012) ist bis zum 15. Juni 2012 möglich. Einzelne Veranstaltungen stehen auch Interessierten offen, die nicht im Masterstudiengang eingeschrieben sind. Informationen: (Red)

8 Koloskopie wird seltener genutzt In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der Teilnehmer an der Darmspiegelung um 33 Prozent zurückgegangen. Das zeigt eine Studie des wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG). In Schleswig-Holstein nahmen 2010 weniger als drei Prozent der Männer und Frauen die nach dem 55. Lebensjahr bestehende Möglichkeit zu einer Koloskopie wahr. Anlässlich des nationalen Aktionsmonats gegen Darmkrebs rief die TK Landesvertretung Schleswig-Holstein im März dazu auf, diese Früherkennungsuntersuchung stärker zu nutzen. Die Koloskopie ist für die Versicherten kostenlos. (PM/ Red) 6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

9 Auch Apotheker empfehlen Bewegung 440 Ärzte machen schon mit, sechs Kliniken sind dabei und ab sofort auch Apotheken: Das Rezept für Bewegung findet in Schleswig-Holstein immer mehr Anhänger. Die Heilberufe können ihren Patienten gezielte Sportangebote aus einer Online-Datenbank des Landessportverbandes aussuchen und empfehlen. Einziger Unterschied: Was bei Ärzten Rezept für Bewegung heißt, ist für die Apotheker eine Empfehlung für Bewegung. Bewegung ist ein wichtiger Faktor für die Gesundherhaltung des Körpers. Die Initiative des Landessportverbandes findet daher die ausdrückliche Unterstützung der Apothekerschaft, sagte Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, zu der neuen Kooperation. Damit ist die Apothekerkammer neuer strategischer Partner des Konzeptes, das seit August 2010 von Landessportverband, Ärztekammer und Sparkassen in Schleswig-Holstein umgesetzt wird. Von den neuen Multiplikatoren erwartet Dr. Ekkehard Apothekerin Dr. Maria Schwarte (Holsten-Apotheke Kiel) überreicht ihrem Kunden Andreas Sauer eine Empfehlung für Bewegung. (Foto: LSV) Wienholtz, Präsident des Landessportverbandes, zusätzliche Hinweise auf Sportangebote, denn: Immer noch wissen zu wenige Menschen, wo sie das für ihre Gesundheit am besten geeignete Sportangebot finden können. Hinter dem Rezept für Bewegung steckt die Grundidee, dass Ärzte ihrer Aufforderung nach mehr Bewegung damit mehr Nachdruck verleihen können. Mit dem Rezept werden keine Kosten ausgelöst, der Arzt erhält keine zusätzliche Vergütung. Einige der Sportangebote können von den Krankenkassen bezuschusst werden. (di)

10 Anzeige KIEL Bei den Gerichten Deliusstr Kiel Postfach Kiel Tel. 0431/ Fax 0431/ HAMBURG Kaiser-Wilhelm-Str Hamburg Tel. 040/ Fax 040/ EIN ZUSAMMENSCHLUSS VON KOCH STAATS KICKLER SCHRAMM & PARTNER UND BONVIE HENNINGS & PARTNER Ausgabe 4 April

11 Mehr Behandlungsplätze gegen Glücksspielsucht Glücksspielsucht führt zu einem zunehmenden Bedarf an Therapieplätzen in der Rehabilitation. Die Fachkliniken Nordfriesland meldeten im vergangenen Monat, dass sie ihre Behandlungsplätze in Riddorf von zwölf auf 24 verdoppeln. In ganz Deutschland gelten über Menschen als pathologische Spieler, auch wegen eines steigenden Angebots im Internet. Nicht nur Glücksspiele um Geld, wie beispielsweise Roulette, haben ein suchterzeugendes Potenzial, sondern auch bestimmte Computerspiele, sagte Dr. Rainer Petersen, Leiter der Rehabilitations-Abteilung der Fachkliniken Nordfriesland, die in den vergangenen Jahren eine immer länger werdende Warteliste für Therapieplätze verzeichnete und darauf jetzt mit einer Verdoppelung der Kapazitäten reagierte. Die klassische Glücksspielsucht, aber auch ein krankhafter PC-Gebrauch geht nach Angaben von Psychotherapeut Michael Immelmann häufig mit anderen psychischen Erkrankungen einher. Er gibt zu bedenken: Bei der klassischen Glücksspielsucht leiden oft vor allem die Familienmitglieder mit unter der Spielsucht, denn hohe Schulden sind eine der häufigsten Folgen dieser Abhängigkeitserkrankung. Eines der größten Probleme sei die häufig fehlende Krankheitseinsicht. Nach Angaben der Klinik begibt sich nur etwa jeder Zwanzigste nach oft langem Leidensweg in die Behandlung oder sucht eine Beratungsstelle auf. Im Vergleich zu anderen Suchterkrankungen sei die Rückfallgefahr nach Behandlung geringer und die Erfolgsquote mit 69 Prozent abstinenter oder deutlich gebesserter Patienten nach einer Therapie als gut einzuschätzen. Die Reha-Behandlung in Nordfriesland dauert sieben Wochen und wird von Krankenkassen oder Rentenversicherung getragen, nach Einweisung durch niedergelassene Ärzte oder Beratungsstellen. Die Fachkliniken sind in Schleswig-Holstein nach eigenen Angaben der einzige Anbieter in der Reha von Spielsucht und von Mediensucht. Dort wird von einer Suchterkrankung ausgegangen. Im Unterschied dazu behandeln andere Anbieter etwa Mediensucht als ein Symptom einer psychosomatischen Grunderkrankung, beispielsweise einer Depression, als Komorbidität mit. (di)

12 Abrechnungsmanipulationen sind selten Abrechnungsmanipulation kommt im Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein nur in Ausnahmefällen vor. Der Ersatzkassenverband vdek spricht in einer Pressemitteilung von einer erfreulichen Entwicklung und setzt zugleich auf weitere Abschreckung. 84 Verdachtsfälle dies entspricht einem Rückgang um sechs Prozent hat der von den Ersatzkassen in Schleswig-Holstein eingerichtete Arbeitsausschuss zur Wahrnehmung der Aufgaben bei der Bekämpfung von Abrechnungsmanipulationen im vergangenen Jahr insgesamt bearbeitet eine Vertragsverletzung bestätigte sich aber nur in 43 Fällen. Vertragsärzte waren gar nicht vertreten: Der Ausschuss hatte zwar vier Verdachtsfälle aus Praxen von schleswig-holsteinischen Ärzten und Zahnärzten geprüft, bestätigt hatte sich nach Auskunft des Kassenverbandes aber keiner. Die größte Fallzahl bei den Verdachtsfällen kam aus der Physiotherapie. Einige Physiotherapiepraxen im Land hatten im vergangenen Jahr Leistungen wie etwa manuelle Lymphdrainage abgerechnet, obwohl sie diese nicht erbringen durften. Insgesamt nahmen die Ersatzkassen im vergangenen Jahr nur Euro an Schadenersatzzahlungen ein. Davon entfielen allein Euro auf ein Sanitätshaus, das nach Angaben des Kassenverbandes nicht erbrachte Leistungen abgerechnet hatte. Der vdek machte auf die erfreulich geringe Zahl aufmerksam. Fast alle Leistungserbringer rechnen ihre Leistungen korrekt ab, betonte Armin Tank, stellvertretender vdek-leiter in Schleswig-Holstein. In Zusammenhang mit den bestätigten Verdachtsfällen sprach er von vereinzelten schwarzen Schafen. Zugleich bemühte sich Tank, das Problem nicht zu verharmlosen. Wer gegen die Vorschriften verstoße, müsse mit Strafen rechnen, weil Abrechnungsbetrug zulasten der Versichertengemeinschaft gehe. Tank setzt weiterhin auf die abschreckende Wirkung von Sanktionen: Jedes aufgedeckte Fehlverhalten hat auch eine Signalwirkung nach außen. Die vom vdek-bundesverband eingerichtete Mailadresse verzeichnet nur eine geringe Zahl von gemeldeten Fällen aus Schleswig-Holstein. (di) 8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

13 Klinikdirektoren pochen auf Unterstützung Die Krankenhausdirektoren im Norden sehen ihre Mitarbeiter in den Kliniken unter erheblichem Druck und erwarten von der Politik Rahmenbedingungen, die das Arbeiten in den Krankenhäusern wieder attraktiver machen. Dabei verkennen die Verwaltungschefs nicht, dass es auch in den Kliniken weiteres Optimierungspotenzial gibt. Hans-Martin Kuhlmann, Landesvorsitzender des VKD-Nord (Schleswig-Holstein und Hamburg), sagte auf einer gemeinsamen Tagung des Verbandes mit den Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern: Es muss Entlastung geben, da bleiben wir hart. Wegen der zunehmenden Arbeitsverdichtung verfügen Krankenhäuser über immer weniger Ressourcen, auf die sie etwa in Sonderfällen wie EHEC zurückgreifen könnten. Gerade EHEC habe aber gezeigt, wie wichtig vernünftige Rahmenbedingungen in den Krankenhäusern seien. Erkannt haben dies auch die Hamburger Gesundheitssenatorin Dr. Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) und Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg (FDP), die beide zur Tagung mit den rund 100 Klinikdirektoren gekommen waren. Mehr Geld für die Krankenhäuser hatten sie erwartungsgemäß nicht im Gepäck, aber ein offenes Ohr für die Probleme der Branche. Eines der wichtigsten betrifft die Investitionskosten in den Krankenhäusern. Laut Gesetz sind die Länder verpflichtet, diese zu tragen. In der Realität können besonders die Flächenländer im Norden dieser Verpflichtung schon seit Jahren nur noch sehr eingeschränkt nachkommen. In Schleswig-Holstein stehen in diesem Jahr rund 40 Millionen Euro für Investitionen in den Krankenhäusern zur Verfügung. Eine Vollfinanzierung einzelner Maßnahmen gibt es nach Auskunft der Klinikdirektoren zwischen Nord- und Ostsee schon seit Jahren praktisch nicht mehr. Ähnlich dramatisch ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern. Für weniger Krankenhäuser stehen dort ebenfalls 40 Millionen Euro zur Verfügung. Neben dem Land gibt es dort aber über die Kommunen und über einen Aufschlag Ost der Krankenkassen noch zwei weitere Kostenträger das Land Mecklenburg-Vorpommern trägt allein nur rund 13 Millionen Euro. Verglichen mit diesen Zahlen sind die Kliniken in der Hansestadt in einer vergleichbar komfortablen Situation. Dort stehen 117 Millionen Euro zur Verfügung. Ein weiteres Thema, das den Klinikdirektoren in weiten Teilen Norddeutschlands Sorgen bereitet, ist die an vielen Standorten nicht optimale Zusammenarbeit mit dem ambulanten Bereich. Für die Behandlung von Patienten, die nicht den Weg in die Praxen der niedergelassenen Ärzte finden und Behandlung von den Kliniken erwarten, ist die Honorierung nach Ansicht der Klinikdirektoren nicht angemessen. Besonders im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern regt sich hierüber Unmut. Die von der KV festgelegte Vergütung von 4,31 Euro je Fall während der Sprechzeiten wird als deutlich zu niedrig empfunden. Zugleich haben Patienten nach Darstellung der VKD-Verantwortlichen kein Verständnis, wenn sie von den Kliniken auf die Sprechzeiten und zum Teil weit entfernten Standorte der Praxen verwiesen werden. (di)

14 Anzeige Ärztliche Weiterbildungen Celle Homöopathie Naturheilverfahren Beginn: Beginn: Fallseminare Naturheilverfahren als Wochenendkurse Auskunft und Anmeldung: Heilen im Dialog ggmbh, Markt 14-16, Celle, Tel.: , Ausgabe 4 April

15 DIALOG Arzt und Leistungserbringer Ethos und Ökonomie Ein Diskussionsbeitrag von Dr. Thomas Schang zu den Begriffen Arzt und Leistungserbringer : Häufig wird von Ärzten der Begriff Leistungserbringer scharf kritisiert. Wer Arzt im rechtlichen Sinne ist, regelt das SGB V. Arzt ist, wer eine Approbation von seinem zuständigen Landesministerium erhalten hat. Der Begriff Arzt hat aber auch eine viel weitergehende ethische Bedeutung. Arztsein ist eine geistige Haltung, die, eine erfolgreich abgeschlossene medizinisch-wissenschaftliche Ausbildung vorausgesetzt, zur Behandlung kranker Menschen und auch zur Beratung und Gesunderhaltung gesunder Menschen befähigt. Arztsein in diesem Sinne ist nicht Job oder Beruf, sondern Berufung. Einem Arztsein in diesem Sinne bin ich auch noch als Rentner verpflichtet, solange ich noch einen klaren Gedanken fassen kann. Leistungserbringer ist ein ökonomischer Terminus technicus, der alle Personen und Institutionen erfasst, die medizinische Leistungen erbringen. In unvollständiger Aufzählung und nicht wertender Reihenfolge: Niedergelassene selbstständige und angestellte Ärztinnen und Ärzte, Betreiber von MVZ, selbstständige und angestellte Klinikärztinnen und -ärzte in der Akutversorgung und im Reha-Bereich, Betreiber von Kliniken, Ärztinnen und Ärzte in beratender Tätigkeit, Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Pflegepersonal selbstständig und angestellt in ambulanter oder stationärer Tätigkeit, Betreiber von Pflegeeinrichtungen, Augenoptikerinnen und Augenoptiker in selbstständiger und angestellter Tätigkeit, Physio, -Logo- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten, selbstständige und angestellte Apothekerinnen und Apotheker, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sanitätshäusern, Betreiber von Sanitätshäusern etc. Der Verzicht auf den zusammenfassenden Begriff Leistungserbringer und die ständig wiederholte vollständige Aufzählung derer, die gemeint sind, würde jede Stellungnahme zu ökonomischen Zusammenhängen im Gesundheitswesen besonders schwer erträglich machen. Nur wer grundsätzlich ausschließlich über eine bestimmte Ärztegruppe spricht, braucht den Begriff Leistungserbringer nicht unbedingt. Deshalb werde ich den Begriff Leistungserbringer selbstverständlich weiterhin sinnvoll verwenden und fühle mich dennoch als Arzt mit Leib und Seele. Auf dem 113. Deutschen Ärztetag in Dresden wurde der Antrag eingebracht, den Ärztekammern möge untersagt werden, den Begriff Leistungserbringer zu verwenden. Wir Deutschen wissen eigentlich gut, wohin es führen kann, wenn man anfängt, Worte zu verbieten. Der Antrag wurde mit nicht überwältigender Mehrheit abgelehnt. Weshalb ruft der Begriff Leistungserbringer regelmäßig geradezu allergischen Protest von Ärzten hervor? Dies geschieht vor allem aus einem Unbehagen heraus angesichts zunehmender Ökonomisierung der Medizin. Gesundheitsökonomie hat aber zwei Gesichter. Zum einen geht es um die Etablierung von Wettbewerb und Marktwirtschaft. Wenn dies nicht einem komplexen Regelsystem mit hohem ethischem Standard unterworfen wird, bleibt entweder die wirtschaftliche Existenz des Arztes (der Klinik) oder die ärztliche Ethik auf der Strecke. Pathognomonisch ist die aktuelle Diskussion um Zielvereinbarungen für leitende Ärzte. Hier sehe ich insbesondere die Ärztekammern (also uns Ärzte) gefragt bei der Setzung von Normen. Zum anderen geht es aber auch um Wege, unser Gesundheitssystem möglichst heil durch die sicher kommenden Stromschnellen des demografischen Wandels zu schiffen. Dazu brauchen wir nicht nur gute Gesundheitsökonomen, sondern vor allem auch erfahrene Ärzte, die sich mit Gesundheitsökonomie und deren Terminologie konstruktiv auseinandersetzen, um den reinen Ökonomen die Wirklichkeit in Praxen und Kliniken näherbringen zu können. In der Diskussion wäre es daher für den ärztlichen Leser oder Zuhörer hilfreich, bei Stellungnahmen zu ökonomischen Zusammenhängen jeweils für sich zu differenzieren, ob der Begriff Leistungserbringer als Terminus technicus verwendet wird oder ob damit im konkreten Fall ein tatsächlicher Angriff auf das ärztliche Berufsethos gemeint ist. Wir Ärzte dürften genügend Gespür und Selbstbewusstsein besitzen, diese Unterscheidung in aller Gelassenheit vornehmen zu können. Unsere Patienten können das, glaube ich, auch. 10 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

16 Landtagswahl Gesundheitswesen bleibt nach der Wahl politischer Außenseiter Wer besetzt künftig die Abgeordnetensitze im Kieler Parlament? Darüber entscheidet der Wähler am 6. Mai. Gesundheitsexperten werden kaum dabei sein. (Quelle: Schleswig-Holsteinischer Landtag) In welcher Funktion auch immer : Wenn Schleswig- Holsteins Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg in diesen Wochen über künftige politische Entwicklungen spricht, die er begleiten möchte, setzt er häufig diesen Zusatz über seine persönliche Rolle im politischen Geschäft. Denn ob Garg nach den Landtagswahlen am 6. Mai im Amt bleiben wird, ist ungewiss. Umfragen bis Redaktionsschluss deuteten darauf hin, dass die regierende CDU/FDP-Koalition in der Wählergunst der Schleswig-Holsteiner hinten liegen wird. Für Garg noch schlimmer: Seine liberale Partei scheint arge Probleme zu haben, die Fünf-Prozent-Hürde zu meistern. Damit wäre der Weg für Garg in eine weitere Amtsperiode versperrt. Gedankenspiele über mögliche Nachfolger sind rein spekulativ. Fest steht aber: Es gibt im Kieler Landeshaus nur wenige Politiker, die es im Gesundheitswesen fachlich mit den Kenntnissen des promovierten Volkswirtes Garg aufnehmen könnten. Viele Politiker machen noch immer gerne einen Bogen um die komplexen Themen des Gesundheitswesens, obwohl der Chefposten im Kieler Gesundheitsministerium nicht gerade ein Karrierekiller ist. Garg selbst ist immerhin stellvertretender Ministerpräsident und unter seinen Vorgängern findet sich geballte politische Landesprominenz von Prof. Günther Jansen über Claus Möller bis Heide Moser (alle SPD). Älteren Beobachtern der politischen Szene in Kiel sind auch die Namen von Ursula Gräfin Brockdorff und Karl Eduard Claussen (beide CDU) noch im Gedächtnis. Politische Leichtgewichte werden voraussichtlich auch nach der Wahl 2012 nicht in den Amtssitz an der Adolf-Westphal-Straße einziehen. Wer vom Ministerbüro aus auf die Kieler Hörn blicken möchte, muss innerparteilich schon gut aufgestellt sein aber verfügt sie oder er auch über gesundheitspolitisches Know-how? Das ist genauso offen wie der Wahlausgang. Nicht alle Politiker, die sich im Land mit Gesundheitspolitik beschäftigen, gelten als ministrabel. Umgekehrt hat sich längst nicht jeder, der sich in seiner Partei zum Gesundheitswesen äußert, auch tiefgreifende Kenntnisse angeeignet. So dünn wie die Personaldecke in der Gesundheitspolitik sind auch manche Aussagen in den Wahlprogrammen der Parteien zum Ausgabe 4 April

17 TITELTHEMA Thema. Ein Überblick über die wichtigsten Inhalte: CDU: Die Christdemokraten wollen unter dem Schlagwort patientenorientierte Gesundheitsversorgung eine freie Arzt- und Behandlungswahl sowie flächendeckende medizinische Versorgung sicherstellen. Dazu soll der nach der jüngsten Gesetzesänderung vorhandene größere Gestaltungsspielraum auf Länderebene in Zusammenarbeit mit den Akteuren ausgeschöpft werden. Ärzte, die sich in unterversorgten Regionen niederlassen, sollen Anreize erhalten. Der Zugang zum Medizinstudium soll überprüft werden, der Notendurchschnitt allein nicht ausschlaggebend sein. Deutlich weiter vorn als die Gesundheitsversorgung finden sich im Wahlprogramm der CDU Aussagen zur Gesundheitswirtschaft. Beklagt wird dabei, dass das Gesundheitswesen noch vorwiegend als Kostenfaktor angesehen wird, während die damit verbundenen Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung eher in den Hintergrund treten. Die CDU kündigt an, die Anreize für Investitionen im Gesundheitsbereich des Landes zu stärken. Um das Potenzial zu nutzen, sollen Gesundheits-, Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium enger kooperieren. SPD: Die Sozialdemokraten gehen mit der bekannten Forderung nach einer Bürgerversicherung in die Wahl. Die ist nach Ansicht der SPD Voraussetzung für eine hochwertige medizinische Versorgung, die unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Vermögen und Wohnort gewährleistet sein müsse. Als Problemfeld hat die SPD die stationäre Versorgung in Schleswig- Holstein ausgemacht, weil der Landesbasisfallwert unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Hierzu stellt die Partei unter einer SPD-Landesregierung eine Initiative in Aussicht, ohne diese konkreter zu beschreiben. Dies gilt auch für die Absicht, die hausärztliche Versorgung in der Fläche zu stärken. Um einen Ärztemangel zu verhindern, heißt es im Wahlprogramm: Hierfür werden wir den Kommunen die Möglichkeit eröffnen, lokal eigene Gesundheitszentren einzurichten, die eine ortsnahe hausärztliche und pflegerische Versorgung (z. B. kommunales Gesundheitszentrum) sicherstellen. Gesundheitsförderung, Gesundheitserziehung und Prävention sind einige der weiteren Punkte, die die SPD stärken möchte. Wie die spezialisierten Gesundheitszentren, die zu einer Verknüpfung von ambulanter und stationärer Krankenversorgung beitragen sollen, aus Sicht der Partei konkret betrieben werden könnten, wird im Wahlprogramm nicht verraten. FDP: Die Freidemokraten setzen auf ein regional strukturiertes Gesundheitswesen und sehen eine wichtige Voraussetzung für eine hochwertige Versorgung in einer engen Abstimmung der verschiedenen Akteure. Gefordert seien Respekt füreinander und Kooperationen auf Augenhöhe. Neben einem klaren Bekenntnis zur Freiberuflichkeit von Medizinern findet sich auch der unter Ärzten umstrittene Vorschlag einer mobilen Landarztpraxis, die Garg wie berichtet mit dem Docmobil erproben möchte. Weitere zentrale Punkte im Programm der FDP betreffen im ambulanten Bereich eine Entlastung von bürokratischen Anforderungen, eine Stärkung der Patientenautonomie und eine Honorarreform, die auf mehr Transparenz und regionale Besonderheiten abzielt. Im stationären Bereich will sich die Partei weiter für eine Angleichung des Landesbasisfallwertes einsetzen. Bei Kooperationen gilt für die FDP der Grundsatz ambulant vor stationär. Neben zahlreichen anderen Punkten wie Palliativmedizin nimmt sie auch das Gesundheitsbewusstsein der Menschen ins Visier: In Familie, Kindergärten und Schulen sollen mehr präventive Gesundheitsmaßnahmen angeboten werden. Bündnis90/Die Grünen: Prävention, Kooperation über die Sektorengrenzen hinweg, Wohnortnähe und Bedarfsorientierung sind für Bündnis90/Die Grünen Stichpunkte, die beim Thema Gesundheitspolitik ganz oben stehen. Um die ambulante Versorgung auf dem Land sicherstellen zu können, sind nach Ansicht der Grünen Anreizsysteme erforderlich, die im Wahlprogramm aber nicht näher ausgeführt werden. Um die Versorgung besser planen zu können, wollen die Grünen regionale Gesundheitskonferenzen unter Beteiligung aller Gesundheitsberufe, von Gesundheitsämtern, Krankenhäusern, den Bürgern vor Ort und der Kommunen einberufen. Zur Vergütung der niedergelassenen Ärzte heißt es im Programm: Die Kostenvergütung im ambulanten Bereich muss so ausgestattet sein, dass eine patientengerechte Versorgung insbesondere im ländlichen Raum sichergestellt wird und nicht Lobbygruppen bedient werden. Nicht der Geräteeinsatz, sondern die gesprächs- und zeitintensive Medizin muss besser honoriert werden. Um die Kooperation über die Sektorengrenzen hinweg zu verbessern, wollen die Grünen eine unabhängige Institution schaffen, der die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenhäuser unterstellt werden. Ziel: gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Ärzten und Kliniken. 12 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

18 Die gesundheitspolitischen Sprecher im Überblick CDU Katja Rathje-Hoffmann Geboren: 1963 in Bad Segeberg Werdegang: Berufsfachschule für Wirtschaftsassistenten, 1990 Eintritt in die CDU, Vorsitzende des Petitionsausschusses, Mitglied im Sozialausschuss; Position auf Landesliste: 6 SPD Bernd Heinemann Geboren: 1952 in Kiel Werdegang: Lehre zum Elektromechaniker, Diplomsozialarbeiter, Geschäftsführer Landes stelle für Suchtfragen, Mitglied im Sozialausschuss; Landesliste: hat auf Kandidatur verzichtet, tritt in Kiel-Ost an FDP Anita Klahn Geboren: 1960 in Lübeck Werdegang: Ausbildung zur Druckvorlagenherstellerin, Industriemeisterin im Printbereich, seit 2000 Mitglied in der FDP, Landtagsvizepräsidentin, Stadtverordnete in Bad Oldesloe; Position auf Landesliste: 3 Bündnis90/Die Grünen Dr. Marret Bohn Geboren: 1964 in Wyk auf Föhr Werdegang: Fachärztin für Innere Medizin, Mitglied der Grünen seit 2007, sozialpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion und Sprecherin der LAG Soziales und Gesundheit; Position auf Landesliste: 5 Die Linke Antje Jansen Geboren: 1950 in Kiel Werdegang: Erzieherin, Leiterin Naturkindergarten, Landessprecherin (der Grünen), Fraktionsvorsitzende in der Lübecker Bürgerschaft, 2005 Eintritt in die Linkspartei; Position auf Landesliste: 1 SSW Flemming Meyer Geboren: 1951 in Sønderborg Werdegang: Abitur, Lehrer, verheiratet, vier Kinder, 1966 Eintritt in den SSW, seit 2009 Abgeordneter des Landtages, SSW-Landesvorsitzender; Position auf Landesliste: 4 (Fotos von oben: di/spd/di/grüne/di/di) Ausgabe 4 April

19 TITELTHEMA Die Linke: Die Linke sieht durch eine zunehmende Profitorientierung des Gesundheitswesens in Schleswig-Holstein viel Schaden angerichtet. Die Partei verweist auf verloren gegangene Arbeitsplätze im Kur- und Rehawesen. Die Klinikstandorte im Land will die Partei erhalten, aber ohne Privatisierungen. Stattdessen sollen Kommunen bei einer Rekommunalisierung der Kliniken unterstützt werden. Für eine enge Kooperation sollen Gesundheitszentren entstehen. Gesundheitsziele sollen gemeinsam mit allen Beteiligten definiert werden. Auf die Bedingungen der niedergelassenen Ärzte geht das Programm nicht näher ein. SSW: Große Bürokratie und Ineffizienz hat der Südschleswigsche Wählerverband im Gesundheitssektor ausgemacht. Besondere Probleme sieht man im Bereich der Krankenhausversorgung und der ärztlichen Versorgung auf dem Land. Viele Personalgruppen im Krankenhaus sieht der SSW über ihren Belastungsgrenzen, auch von einem Pflegenotstand ist die Rede. Neben einer Angleichung des Landesbasisfallwertes und Anreizen für Landärzte durch Sicherstellungszuschläge fordert der SSW eine bundeseinheitliche Ausbildung und Berufsbezeichnung im Pflegebereich sowie eine einheitliche Ausbildungsfinanzierung. Die Bestrebungen für einen starken öffentlichen Gesundheitsdienst müssten in Schleswig-Holstein verstärkt werden, so der SSW. Ziel: eine vorbeugende kommunale Gesundheitspolitik. Piratenpartei: Die bislang nicht im Landtag vertretenen Piraten setzen sich mit dem Thema Gesundheit in ihrem Wahlprogramm nur am Rande auseinander. Sie sprechen sich für eine lokale Erstversorgung durch Pflegekräfte aus. Sie stellen sich eine Pflegekraft für jede Gemeinde vor pro Einwohner eine Kraft. Sie soll immobile Menschen besuchen, den Gesundheitszustand und Versorgungsbedarf ermitteln, darauf achten, dass die Versorgung mit Medikamenten und Hilfsmitteln gewährleistet ist. Die Pflegekraft soll Schnittstelle zwischen Hausarzt, Gemeinde, Physiotherapie und Pflegedienst sein und ohne ärztliche Weisung tätig werden. Sie rechnet mit der Krankenkasse ab, erhält aber ein Grundgehalt von der Gemeinde. Neben den derzeit im Landtag vertretenen Parteien und den Piraten, die laut Umfragen Chancen auf einen Einzug ins Parlament haben, treten in Schleswig-Holstein auch die in manchen Bundesländern erfolgreichen Freien Wähler an. Außerdem finden sich die NPD, die Familien-Partei Deutschlands und die Maritime Union auf den Wahlzetteln. Ein kurzer Rückblick auf die verkürzte Legislaturperiode seit 2009 zeigt, dass längst nicht alle mit dem Regierungswechsel bei manchen Ärzten geweckten Hoffnungen erfüllt wurden. So zeigte Garg etwa nach Ansicht der KVSH zwar viel Unterstützung für die Krankenhäuser im Land, nicht aber für die niedergelassenen Ärzte. Kommentar Gargs zu diesem vor einigen Wochen geäußerten Vorwurf: Ich dachte, wir wären schon weiter. Dr. rer. pol. Heiner Garg (Foto: di) In seine Amtszeit fielen einige wichtige Ereignisse: die Bewältigung der EHEC-Krise, für die die Krankenhäuser aus der Politik großes Lob erhielten, oder die von der Landesregierung ursprünglich in Kauf genommene und schließlich abgewendete Schließung des Studiengangs Medizin in Lübeck. Garg steht aber auch für eine gemeinsame Betrachtung von Gesundheit und Pflege. Gemeinsam mit Prof. Fritz Beske hat Garg dazu beigetragen, dass verbandsübergreifend nach Perspektiven für die Versorgung gesucht wurde, ohne dass dabei Wunschlisten im Vordergrund standen. Wie kaum ein Gesundheitsminister vor ihm hat Garg immer wieder auf die begrenzten Spielräume durch die knappen finanziellen und personellen Ressourcen im Gesundheitswesen verwiesen und damit deutlich gemacht, dass die Bevölkerung künftig auch Einschnitte akzeptieren muss. Wer die Wahlprogramme der Parteien liest, findet von dieser Haltung wenig wieder die Finanzierung der Wunschlisten ist auch in diesem Wahlkampf kein beliebtes Thema bei den Parteien. Dirk Schnack 14 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

20 Interview Von konfessionellen Häusern dürfen Patienten mehr erwarten. Im Interview mit Horst Kreussler sieht Stephan Schwarte von der in Schleswig- Holstein vertretenen KWA christliche Krankenhäuser für die Zukunft gerüstet. In der gesundheitspolitischen Diskussion tauchen immer mal wieder Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der traditionellen Krankenhäuser in christlicher Trägerschaft auf. Der langjährige Geschäftsführer der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt (KWA) mit bundesweit sieben Krankenhäusern, Stephan Schwarte (Reinbek), erklärte im Interview, warum konfessionelle Häuser Chancen und Vorbildfunktion haben. Herr Schwarte, die drei Krankenhaus-Trägerarten liegen bekanntlich nicht immer auf einer Linie. Was konnten Sie in Ihrer Zeit im Vorstand der KGSH insbesondere für Ihren Träger-Sektor erreichen? Schwarte: Eine Krankenhausgesellschaft ist für alle Mitglieder da, sie muss notwendigerweise ausgleichend wirken. Es ist nicht leicht zu sagen, was für den einen oder anderen Bereich erreicht wurde, doch sehe ich, dass die konfessionellen Häuser insgesamt heute keineswegs schwächer sind als vor 20 Jahren. Also können wir hier jedenfalls von einer zufriedenstellenden Stabilisierung sprechen. Auch Häuser der anderen Trägerarten setzen auf soziale, patientenorientierte und sogar religiöse Elemente wie Besuchsdienste, Andachtsräume oder Krankenhausgeistliche. Wodurch wollen sich die christlichen Häuser abheben? Schwarte: Wenn die anderen es auch machen, gut aber von uns erwarten die Patienten immer etwas mehr und dürfen dies auch erwarten. Für uns gilt der Auftrag Jesu Christi: Heilt die Kranken! Nach dem Verständnis der katholischen und evangelischen Krankenhäuser dürfen ökonomische Ziele nicht vor den medizinischen und menschlichen Zielen stehen. Aber zeigen nicht Einblicke in die Niederungen des Alltags auch in konfessionellen Häusern, dass früher selbstverständliche Leistungen im ärztlichen und pflegerischen Bereich heute keineswegs selbstverständlich sind? Kann nicht sogar von einer generellen Niveauabsenkung gesprochen werden? Schwarte: In der Tat machen auch uns die verschärften Rahmenbedingungen immer mehr zu schaffen. Wir haben es vielfach mit einer starken Arbeitsverdichtung zu tun, denkt man allein an die Halbierung der Verweildauer. Auch die Einstellung zur Arbeit im Krankenhaus, zu den Patienten, ist nicht bei allen neuen Mitarbeitern so ausgeprägt wie früher. Diesen Mitarbeitern müssen wir die grundlegende ethische Verpflichtung zum Helfen und Heilen noch deutlicher machen hier liegt sicher auch für viele christliche Häuser eine Aufgabe, an der wir noch erheblich stärker zu arbeiten haben. Es heißt, katholische Kliniken seien oft wirtschaftlich erfolgreicher, aber weniger ökumenisch kooperationsbereit als evangelische, z. B. im Hamburger Raum? Schwarte: Vielleicht sind wir von unserem Ursprung und unserer Struktur her gut aufgestellt, tun uns aber aus unseren Traditionen (und eventuellen konfessionellen Aversionen) mitunter schwer mit Fusionen und Kooperationen und könnten eigentlich mehr Zusammenarbeit haben. Die neue Klinikmanager-Generation mit ihrer hohen fachlichen Kompetenz bei teils noch ausbaufähiger Gelassenheit mag hieran arbeiten. Schlussfrage: Haben christliche Krankenhäuser also nicht nur eine beeindruckende Vergangenheit, sondern auch eine gute Zukunft? Schwarte: Eindeutig ja! Sie werden wegen ihrer Patientenorientierung eher stärker gefragt sein als die privaten, naturgemäß primär renditeorientierten Häuser, während die kommunalen ohnehin schrumpfen. Es wird ein Markt da sein für Patienten, die mehr verlangen. Wir müssen allerdings diese Erwartungen auch erfüllen und vor allem unsere Mitarbeiter entsprechend aus- und fortbilden. Unsere Direktorien müssen sowohl ökonomische wie christliche Ziele vereinbaren. Dann werden wir unsere besondere Existenzberechtigung auch in Zukunft sichern. Vielen Dank, Herr Schwarte, für das Gespräch! Ausgabe 4 April

21 SCHLESWIG-HOLSTEIN Kammerversammlung Diskussion über Sterbebegleitung geht in eine neue Runde Ärzte verlangen klare Trennung in der Berufsordnung zwischen der Begleitung Sterbender und der Hilfe zur Selbsttötung. Kammerversammlung vom 28. März. Die Diskussion erinnerte ein wenig an den Deutschen Ärztetag in Kiel, wo zehn Monate zuvor ebenfalls mit großem Engagement über den ärztlichen Beistand für Sterbende diskutiert wurde. In der Kammerversammlung in Bad Segeberg ging es nun um die Übernahme der auf dem Kieler Ärztetag novellierten Musterberufsordnung und der Beistand für Sterbende stand wie damals im Mittelpunkt der Diskussion. Der Arzt hat Sterbenden unter Wahrung ihrer Würde und unter Achtung ihres Willens beizustehen. Es ist ihm verboten, Patientinnen und Patienten auf deren Verlangen zu töten. Er darf keine Hilfe zur Selbsttötung leisten, lautete der Passus, der zur Verabschiedung stand. Nach eingehender Diskussion wurde der Paragraf 16, in dem diese Formulierung stehen sollte, jedoch aus der Abstimmung herausgenommen. Die Kammerversammlung entschied sich für eine redaktionelle Überarbeitung dieser Formulierung. Denn während manche Delegierte die Formulierung als kurz, präzise und für jeden verständlich lobten, schuf sie für andere eher Verwirrung. Ihnen ist die Begleitung von Sterbenden in der vorgelegten Fassung nicht deutlich genug von der Beihilfe zum Suizid getrennt. Besonders der letzte Satz ( Er darf keine Hilfe zur Selbsttötung leisten ) führte bei vielen Delegierten zu der Frage, ob ihnen damit nicht auch schon die Begleitung von Sterbenden verboten wird. Dieser Paragraf gibt mir keine zusätzliche Sicherheit, er verunsichert mich, sagte etwa Hausarzt Dr. Frank Niebuhr aus Lübeck. Nun soll eine redaktionell überarbeitete Fassung die vermisste Sicherheit schaffen. Die nächste Kammerversammlung wird darüber entscheiden. Die restlichen Änderungen wurden weitgehend wie in der Musterberufsordnung vorgegeben übernommen. Ein Großteil der Änderungen ist rein redaktionell und soll zu mehr Verständlichkeit beitragen. Neben der Berufsordnung standen Wahlen im Mittelpunkt dieser Versammlung. Die wichtigste betraf die Nachwahl zum Vorstand der Ärztekammer, nachdem Dr. Dolores de Mattia, wie berichtet, berufsbedingt von Schleswig-Holstein an den Bodensee gezogen ist. Zwei Frauen bewarben sich um die Nachfolge: die in Kiel-Mettenhof in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassene Hausärztin Petra Imme und Anästhesistin Dr. Gisa Andresen aus der Flensburger Diako. Beide wussten in ihrer Vorstellung zu überzeugen, in der Auszählung der Stimmen lag Imme mit 28 Stimmen knapp vor Andresen (25 Stimmen). Die seit 1988 niedergelassene Imme ist in der zweiten Wahlperiode in der Kammerversammlung vertreten und im Ausschuss für Allgemeinmedizin aktiv. Die Wahl zu dem noch von de Mattia angeregten Ausschuss für Medizin und Ökonomie zeigte das große Interesse an diesem Thema. Nachdem das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt nach der vorangegangenen Kammerversammlung über die geplante Einrichtung berichtet hatte bis dahin hatten sich nur drei Mitglieder gefunden, standen die Bewerber nun Schlange. Zwei von ihnen zogen aufgrund der hohen Zahl ihre Bewerbung zurück, zwölf Kandidaten bewarben sich für sechs noch zu vergebende Plätze. Gewählt wurden Dr. Mohammed-Reza Ghalamkarizadeh, Bertram Bartel, Petra Struve, Dr. Swana Swalve-Bordeaux, Dr. Carsten Schrader und Dr. Christian Peters. Weitere wichtige Personalentscheidungen: Für den frei gewordenen Sitz im Krankenhausausschuss entschieden sich die Kammerdelegierten für Petra Struve aus dem imland Krankenhaus Rendsburg-Eckernförde, bei der Nachwahl zum Weiterbildungsausschuss für Dr. Rolf Drews aus dem Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster. Angesichts der umfangreichen Wahlen und der Diskussion über die Berufsordnung fasste sich Präsident Dr. Franz Bartmann in seinem Bericht kurz. Er 16 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

22 Dr. Franz-Joseph Bartmann Petra Imme Dr. Frank Niebuhr Petra Struve (Fotos: di) ging auf die Einflussnahme der Landesärztekammern in grundsätzlichen gesundheitspolitischen Fragen ein diese war mit zunehmendem Verlust der Gestaltungshoheit in den Ländern zugunsten des Bundes zusehends geschrumpft. Das könnte sich demnächst wieder ändern, kündigte Bartmann unter Verweis auf das im Versorgungsstrukturgesetz geforderte Landesgremium zur regionalen Planung von Versorgungsstrukturen an. Das Gesetz schreibt Vertreter des Landes, der KV, der Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaft, nicht aber der Kammer vor. Schleswig-Holstein und andere Landesregierungen haben dieses Defizit inzwischen ausgeglichen, indem sie für die Landesärztekammern und die Psychotherapeutenkammern jeweils zwei Sitze in dem Gremium vorsehen. Was dieses tatsächlich bewirken kann, wird nicht zuletzt von den entsandten Vertretern abhängen. Bartmann zeigte sich zumindest für Schleswig-Holstein optimistisch: Kooperationswillen und Kooperationsbereitschaft sind in Schleswig-Holstein deutlich stärker ausgeprägt als in manch anderer Region des Bundesgebietes. Und auch mit der anderen Seite der Selbstverwaltung, Kassen und dem Medizinischen Dienst, kann man im Norden nicht nur reden, sondern auch zu einvernehmlichen Lösungen kommen, betonte Bartmann in seinem Bericht. Er ist zuversichtlich, dass regional zu Themen wie Finanzierung, Leistungssteuerung und Priorisierung Fortschritte erzielt werden und positiv im Bewusstsein der betroffenen Bevölkerung verankert werden können. Zugleich hofft er, dass sich die derzeit offenen Türen in den Gesundheitsministerien in Kiel und Berlin nicht wieder schließen und die derzeitige Diskussionskultur auch nach den Wahlen erhalten bleibt. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

23 SCHLESWIG-HOLSTEIN Weiterbildung Ich habe hier noch nie einen bösartigen Prüfer erlebt. Mittwochs ist Prüfungstag in Segeberg. Aus dem ganzen Land kommen Ärzte, um ihre Facharztprüfung abzulegen. Ab sofort Prüfungen in der Esmarchstraße. Die Anspannung ist gewichen, über das Gesicht von Cora Kube strahlt ein Lachen. Vor wenigen Minuten hat sie ihre Prüfung zur Fachärztin für Innere Medizin in der Ärztekammer Schleswig-Holstein erfolgreich abgelegt. Wieder einmal hat ihr Sohn Janis ihr als Glücksbringer gedient und im Warteraum die Daumen für die Mama gedrückt. Der 14-Jährige hat darin Routine, er war dabei, als Cora Kube vor einigen Jahren zur Fachärztin für Allgemeinmedizin geprüft wurde und als sie ihre Zusatzbezeichnungen erlangte. Neben dem Glücksbringer ist gewissenhafte Vorbereitung unerlässlich für die jetzt doppelte Fachärztin. Bis zur letzten Minute hat Cora Kube in die Fachbücher geschaut. Ich bin angespannt, hatte viel zu wenig Zeit fürs Lernen, sagt sie vor der Prüfung. Prüflinge wie sie gibt es an diesem Mittwoch über 20 in Bad Segeberg. In bis zu sechs Räumen kommen die verschiedenen Prüfungskommissionen zusammen: je zwei Prüfer aus dem Fachgebiet, ein nicht nach Fachgebiet ausgesuchter Vorsitzender und ein Weiterbildungsassistent, der das Protokoll führt. Diese Aufgabe hatte jahrelang Muna Magheli übernommen. Heute ist sie selbst Prüfling. Ob die Erfahrung als Protokollantin geholfen hat? Ich glaube nicht, ich war noch nie so aufgeregt, sagt sie beim Eintreffen in der Ärztekammer. Wie fast alle Prüflinge ist sie überpünktlich und hat noch viel Zeit, bis die Prüfung beginnt. Während viele Prüfer erst kurz vor dem Termin eintreffen, legen die meisten Prüflinge Wert darauf, früh da zu sein. Daniel Haack aus Fockbek etwa hat sich entschieden, am Rendsburger Bahnhof einen Zug früher zu nehmen, um schon eine Stunde vor dem Prüfungstermin in Bad Segeberg einzutreffen. Eine richtige Entscheidung, wie er feststellen musste vor dem Bahnhof stand kein Taxi, das ihn zur Ärztekammer gefahren hätte. Nun wartet Haack in der Kaffeestube im Souterrain der Ärztekammer auf seine Prüfung für die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Der angehende Anästhesist ist das erste Mal in der Ärztekammer und kann schon mal Prüfungsatmosphäre schnuppern für die spätere Facharztprüfung. Die findet allerdings ab April nicht mehr in der Bismarckallee, sondern in der Esmarchstraße statt. Wie die Prüfung abläuft, wollen Ärzte in Weiterbildung immer wieder wissen. Wie lange dauert die Prüfung (30 Minuten), werden mit mir noch andere gleichzeitig geprüft (nein), ist mein Weiterbildungsbefugter auch mein Prüfer (nein) und wer prüft mich dies sind die häufigsten Fragen, mit denen sich Weiterbildungsassistenten in der Abteilung melden. Weiterbildung zum Facharzt Voraussetzung Weiterbildungsgang Approbation oder Berufserlaubnis Weiterbildungszeit (gemäß Weiterbildungsordnung) Weiterbildungsinhalte (gemäß Logbuch) Internet: Ärzte Weiterbildung Logbücher 18 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

24 Tina Rohlf aus der Weiterbildungsabteilung begrüßt die Ärzte, die an diesem Tag zur Prüfung kommen. Cora Kube und ihr Sohn Janis (unten) bei den letzten Vorbereitungen vor der Prüfung. Damit ein Weiterbildungsassistent zur Prüfung zugelassen werden kann, muss er die Mindestweiterbildungszeit durch Zeugnisse, alle erforderlichen Inhalte durch das Logbuch und den Eignungsvermerk des letzten Weiterbildungsbefugten vorlegen. Weitere Formalien die erfüllt sein müssen: Das Antragsformular muss ausgefüllt und unterschrieben vorliegen und die für die angestrebte Anerkennung relevanten Nachweise müssen als beglaubigte Kopien eingereicht sein. Die Ärztekammer prüft dann, ob die Voraussetzungen für die Prüfung erfüllt sind und schickt dem Prüfling spätestens zwei Wochen vor dem Termin eine Einladung. Auf der finden sich Ort und Uhrzeit der Prüfung, die Höhe der Prüfungsgebühr (195 Euro) und der Hinweis, dass der Personalausweis auf jeden Fall vorgelegt werden muss. Was erwartet den Prüfling am Prüfungstag in der Ärztekammer? Zunächst ein freundliches Gesicht aus der Weiterbildungsabteilung. An diesem Tag wird Cora Kube zunächst von Tina Rohlf und später von Antje Gosch empfangen, die im Foyer stehen und Buch darüber führen, welche Prüfer und welche Prüflinge eintreffen. Sie überwachen, dass jeder in den richtigen Raum zu den richtigen Prüfern kommt und sorgen bei Bedarf für Ruhe, wenn vor den Prüfungsräumen Gespräche zu laut geführt werden. Steif geht es an den Prüfungstagen aber nicht zu. Eine Kleiderordnung beispielsweise gibt es nicht, die meisten legen aber Wert auf feierliche Garderobe, dies gilt auch für viele Prüfer. Für das verantwortungsvolle Ehrenamt wird man vom Vorstand der Ärztekammer beispielsweise auf Vorschlag der Berufsverbände berufen. Die Zusammensetzung der Prüfungskommissionen ist ständig anders, viele Prüfer lernen sich erst unmittelbar vor Beginn der Prüfung kennen. Für jedes Fachgebiet liegt der Weiterbildungsabteilung eine Liste mit berufenen Prüfern vor, aus denen streng nach Reihenfolge ausgewählt wird. Wichtig ist dabei, dass die Prüfer nicht aus der gleichen Weiterbildungsstätte kommen dür- Zulassungsverfahren Antragsstellung: Überprüfung der eingereichten Nachweise Prüfung Prüfung bei der Ärztekammer Schleswig- Holstein URKUNDE Anerkennung einer Qualifikation nach Weiterbildungsordnung Ausgabe 4 April

25 SCHLESWIG-HOLSTEIN Die Zusammensetzung der Prüfungskommissionen wie hier in Raum 2 (links) wird vorher von Kammermitarbeiterin Antje Gosch (rechts) erstellt. Prüfer Dr. Rainer Sempell (ganz rechts) bereitet sich vor. Die Mitarbeiterinnen der Weiterbildungsabteilung bei den Vorbereitungen auf den Prüfungstag (rechts unten). fen wie der Prüfling. Auch manche von den insgesamt rund Prüfern kommen zum Teil von weit her und können sich in einem abgetrennten Raum auf die Prüfung vorbereiten. Einer von ihnen ist an diesem Mittwoch Dr. Rainer Sempell, niedergelassener Hautarzt aus Itzehoe, der heute zwei Anerkennungen für die Zusatzbezeichnung Allergologie zu prüfen hat. Trotz der hohen zeitlichen Belastung neben der Praxis kommt Sempell gerne nach Bad Segeberg, für ihn ist der Prüfungstag Pflicht und Kür. Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich, sagt der Dermatologe, der in seiner Heimat auch kommunalpolitisch aktiv ist. Zugleich betrachtet er die Termine in Bad Segeberg als Verpflichtung: Jemand muss die jungen Kollegen ja prüfen. Und es ist gut, wenn das nicht ausschließlich die älteren Ärzte übernehmen, sagt er. Sempell hat bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt, ist vor sieben Jahren erstmals zum Prüfer bestellt worden. Ein Prüfling mit Blackout oder jemand, der schlichtweg nicht vorbereitet war, ist ihm in dieser Zeit nicht begegnet. Die meisten sind gut vorbereitet, einige sogar hervorragend. Sempell und die anderen Prüfer in den Räumen strahlen Souveränität und Lockerheit aus was für viele Prüflinge an diesem Tag nicht gilt. Dr. Elisabeth Magheli kann das gut nachvollziehen. Die Mutter von Prüfling Muna Magheli begleitet ihre Tochter zusammen mit deren beiden Kindern und Munas Schwester Amina, ebenfalls angehende Ärztin. Elisabeth Magheli kann sich noch bestens an ihre eigene Facharztprüfung in Bad Segeberg erinnern: 1984 hat sie hier ihre Prüfung zur Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe abgelegt. Es war an einem bitterkalten Februartag. Als mein Mann mich damals abholte, habe ich vor Kälte so gezittert, dass er dachte, ich sei durchgefallen. Dass ihre Tochter heute so aufgeregt ist, findet sie zwar nachvollziehbar, ein wenig wundert sie sich aber schon: Sie ist sonst immer so cool. Ihre Schwester Amina ist trotzdem überzeugt, dass Muna bestehen wird schließlich hat sie mit ihr zusammen gebüffelt, eine gute Vorbereitung für die eigene Prüfung, die allerdings noch einige Jahre dauern wird. Blumen von den Kindern zur bestandenen Prüfung gab es für Muna Magheli. (Fotos: di) 20 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

26 Die Prüfungen gehören zum Kerngeschäft der Ärztekammern. In Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr insgesamt 726 Prüfungen stattgefunden, die meisten davon in der Inneren Medizin (65) und in der Allgemeinmedizin (55). Durchgefallen sind 23, dies entspricht einem Anteil von 3,2 Prozent. Bis es zur Prüfung kommt, ist viel Beratung erforderlich. 380 persönliche Beratungsgespräche mit angehenden Fachärzten haben die Mitarbeiter der Weiterbildungsabteilung im vergangenen Jahr geführt, damals noch unter der Leitung von Dr. Elisabeth Breindl. Deren Nachfolgerin Manuela Brammer rät den Weiterbildungsassistenten, sich mit Fragen zur Prüfung frühzeitig an ihre Abteilung zu wenden und nicht erst kurz vor der Prüfung. So können Verzögerungen bei der Antragsstellung durch unvollständige Nachweise verhindert und den Weiterbildungsassistenten laufend die aktuellsten Informationen rund um die Weiterbildungsordnung zur Verfügung gestellt werden. Cora Kube rät aus der Erfahrung von inzwischen zwei bestandenen Facharztprüfungen, sich besonders um die Grundlagen zu kümmern und sich nicht in den Ausnahmen zu verzetteln. So etwas kann zwar auch Prüfungsinhalt sein, aber ihre Erfahrung lautet: Wenn man die Grundlagen weiß, darf man auf eine Frage nach seltenen Fällen auch mal eine Antwort schuldig bleiben. Es werden nicht 100 Prozent erwartet, sondern in erster Linie das, was man im klinischen Alltag braucht. Und sie gibt Entwarnung vor möglichen Ängsten in Bezug auf die Prüfer: Ich habe hier noch nie einen bösartigen Prüfer erlebt. Einen solchen hatte auch Muna Magheli heute nicht. Nach ziemlich genau 30 Minuten kommt sie aus Prüfungsraum Nummer sechs und muss kurz auf die Entscheidung warten der Moment höchster Anspannung für die Prüflinge. Die Prüfungskommission macht es kurz und holt sie nach wenigen Augenblicken wieder herein. Die Entscheidung ist positiv: Muna Magheli bekommt die Urkunde mit der Ernennung zur Fachärztin für Innere Medizin sofort ausgehändigt. Draußen gratuliert die ganze Familie, ihre beiden noch nicht schulpflichtigen Kinder haben Blumensträuße für sie. Jetzt ist das Lernen endlich vorbei, stellt sie ihren Kindern mehr gemeinsame Zeit in Aussicht. Und ihre Erfahrung aus der Prüfung: Es ist tatsächlich nicht schlimm, wenn man mal eine Sache nicht weiß, dann sollte man Ruhe bewahren. Nach überstandener Prüfung sagt sich ein solcher Satz leicht. Nach Muna Magheli folgen an diesem Tag noch etliche weitere Prüflinge. Gegen 19:00 Uhr geht der letzte Weiterbildungsassistent in seine Prüfung auch er besteht wie vor ihm 21 andere. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

27 SCHLESWIG-HOLSTEIN Ärztenachwuchs Beidenfleth statt Blankenese: Wie junge Ärzte das Land entdecken Die Kampagne Land.Arzt.Leben geht in eine neue Runde. Im Fokus stehen junge Ärzte in Hamburg, die für Schleswig-Holstein gewonnen werden sollen. Zahlreiche Umzugskartons mit einzelnen Buchstaben liegen bunt durcheinander in einem großen Haufen. Ärzteteams aus einer Klinik müssen die Kartons nun in möglichst kurzer Zeit so aufstellen, dass der Slogan Wir ziehen aufs Land! Weiterbildung zum Landarzt!! zu lesen ist. Dies ist nur eine Überlegung in der KV Schleswig-Holstein, wie man junge Ärzte am Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf (UKE) ansprechen könnte. Angehende Ärzte dürften schon größere Herausforderungen gemeistert haben. Darum geht es aber nicht. Ziel ist es vielmehr, den Hamburger Nachwuchs auf die Möglichkeit einer Niederlassung in den angrenzenden schleswig-holsteinischen Landkreisen aufmerksam zu machen. Es geht uns um den Kontakt zu den Nachwuchsärzten in der Hansestadt, sagt KV-Sprecher Marco Dethlefsen. Der Hintergedanke: Anders als auf 22 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

28 (Foto: istockphoto.com) dem Land gibt es in vielen Bezirken der Metropole so viele Ärzte, dass manche von ihnen ihre benötigte Scheinzahl gar nicht erreichen und somit in einem Konkurrenzverhältnis um die Patienten stehen. Die Bevölkerung in solchen Bezirken muss sich um die künftige ambulante Versorgung weniger Gedanken machen als etwa die Menschen im Kreis Steinburg, wo sich immer mehr Patienten die Frage stellen, wer die Versorgung übernehmen wird, wenn ihr vertrauter Haus- oder Facharzt in den Ruhestand geht. Auf die Vorteile einer Niederlassung auf dem Land müssen die jungen Ärzte aber aufmerksam gemacht werden von allein kommen die wenigsten von ihnen auf die Idee, Blankenese gegen Beidenfleth einzutauschen. Das heißt nicht unbedingt, dass sie sich schon in jungen Jahren ganz dem Landleben verschreiben müssen. Seit die Residenzpflicht aufgehoben wurde, können Praxisinhaber zum Beispiel in Hamburg wohnen und in Wilster praktizieren späterer Umzug nicht ausgeschlossen. Auch darüber will die KV Schleswig-Holstein informieren, wenn sie in Hamburg aktiv wird. Die Aktion ist kein Wildern im Nachbarrevier: Die KV Hamburg ist schon in die Vorbereitungen eingeweiht gewesen und hat ihre Klientel in Veröffentlichungen in den Standespublikationen beider Länder aufgeklärt. Wir können nicht die Augen davor schließen, dass schon kurz hinter den Stadtgrenzen ganz andere Versorgungssituationen herrschen, begründet Hamburgs stellvertretender KV-Vorstandsvorsitzender Walter Plassmann die Duldung der ungewöhnlichen Aktion der Nachbar- KV in der Hansestadt. Er verweist auch darauf, dass das Ignorieren solcher Versorgungsprobleme kurzsichtig wäre schließlich wachsen Hamburg und die umliegenden Regionen immer mehr zur Metropolregion zusammen. Rund Euro investiert die KVSH in diesem Jahr in solche Aktionen wie am UKE. Nicht alle sind so spektakulär wie das Kartonstapeln auf dem Klinikcampus. Oft sind es kleine Maßnahmen, wie etwa das Lesezeichen, das Bücherkäufer in der medizinischen Fachbuchhandlung am UKE bekommen. Einen Monat lang werden die insgesamt Lesezeichen mit dem Logo der Landarztkampagne und Argumenten wie freie Niederlassung in die Bücher der Nachwuchsmediziner gesteckt. Auch mit Sattelschützern, Plakaten, kreativen Stellenanzeigen und wie schon im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein mit Streetbrandings und Lichtprojektionen soll mehr Aufmerksamkeit für die Niederlassung auf dem Land in Schleswig-Holstein erzeugt werden. Begleitend dazu ist eine Präsentation der Kampagne auf dem Kongress für Medizinstudierende und Klinikärzte geplant, der unter dem Titel Perspektiven und Karriere am 1. Juni in der Hansestadt stattfinden wird. Schnelle Erfolge erwartet die Körperschaft in Bad Segeberg davon nicht. Die Kampagne ist langfristig angelegt, darum sprechen wir auch jetzt schon ganz gezielt Studenten und Ärzte in der Weiterbildung an, um sie für eine Niederlassung auf dem Land in Schleswig-Holstein zu interessieren, sagt Dethlefsen. Die Euro, die die KV Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben in die Kampagne gesteckt hatte, hält der Pressesprecher der Körperschaft für gut angelegt: Was wir vorher als Ziele ausgegeben haben, ist auch erreicht worden. Dazu zählen nach seinen Angaben etwa das Knüpfen von Kontakten zum ärztlichen Nachwuchs über die Fachschaften Medizin an den Universitäten in Lübeck und Kiel oder das Gewinnen neuer Kooperationspartner wie etwa den Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag oder die Durchführung von Konferenzen mit Bürgermeistern. Hinzu kommt, dass aus der Kampagne heraus weitere Maßnahmen entstanden sind, die die Nachwuchsgewinnung unterstützen. Hierzu zählen etwa eine finanzielle Förderung der Medizinstudenten, die ihre Praktika in einer Praxis auf dem Land machen (etwa ein Fahrtkostenzuschuss oder ein Zuschuss für das Praktische Jahr). Und: Die Aktion akademische Lehrpraxen hat dazu geführt, dass die KV insgesamt 36 neue Lehrärzte aus 25 Praxen gewinnen konnte 19 davon sind auf dem Land angesiedelt. Verschiedene dieser Maßnahmen sollen auch in diesem Jahr außer in Hamburg auch in Schleswig-Holstein umgesetzt werden. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

29 SCHLESWIG-HOLSTEIN Kindergesundheit Verantwortung für das eigene Wohlbefinden kann man erlernen Fit und stark plus, ein Projekt zur Gesundheitsförderung und Schmerzprävention, setzt auf Vorbeugung ab dem ersten Schuljahr. Ergebnisse vorgelegt. Wann werden akute Schmerzen zu chronischen Schmerzen? Mit dieser Frage startete die Forschungsgruppe Schmerzen der Universität Lübeck vor acht Jahren eine Umfrage unter rund Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein. 44,2 Prozent der Kinder gaben anhaltende und/oder wiederkehrende Schmerzen an. Eine alarmierend hohe Zahl. Kranke Kinder, die zu chronisch kranken Erwachsenen werden können, beschäftigen neben Eltern, Schule und Medizin heute vor allem die Kostenträger. Chronische Schmerzen verursachen jährlich Kosten von etwa 25 Milliarden Euro, das macht laut AOK etwa 17 Prozent der Gesamtkosten in der GKV aus verursacht im Wesentlichen über Krankschreibungen und Frühberentungen. Prävention also ab wann und in welcher Form? Das sich an die initiale Datenerhebung anschließende Grundschulprojekt Fit und stark plus setzt auf das frühzeitige Abfangen ungesunder Lebensgewohnheiten und beginnt mit der ersten Schulklasse. Neu ist daran, dass neben den klassischen Faktoren Bewegung, Ernährung und Schlaf auch soziopsychische Faktoren berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Präventionsprogrammen vereint das vom Lübecker Institut für angewandte Prävention und Gesundheitsforschung (IFA) entwickelte Programm aus diesem Grund physische und emotionale Lernelemente. Nach fünf Jahren Erprobung in der Praxis wurden nun die abschließenden Ergebnisse aus 15 Grundschulen in Lübeck und Umgebung vorgelegt. Drei Kontrollgruppen wurden dabei verglichen: 1. Schulklassen, die das Fit und stark plus Programm durchlaufen haben; 2. Schulklassen, in denen nur die klassischen, also physischen, Gesundheitsparameter vermittelt wurden, und 3. Schulklassen ohne Präventionsprojekt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Hinsichtlich des Wissens und der Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen sowie der körperlichen und emotionalen Wahrnehmung lagen die Fit und stark plus -Kinder vor der zweiten und deutlich vor der dritten Kontrollgruppe. Bei letzterer hatten sich im Laufe der ersten vier Schuljahre Wissen und Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen sogar verschlechtert. Bei der Einnahme von Medikamenten war zwar bei allen drei Gruppen ein Anstieg zu verzeichnen, jedoch fiel dieser bei den Fit und stark plus -Kindern im Vergleich wesentlich geringer aus. Das ganzheitliche Präventionskonzept basiert auf der Selbstwirksamkeitserfahrung, beschreibt Susanne Samelin von der IFA den Lernansatz. Die Kinder merken früh: Ich kann selbst etwas für mich und für mein Wohlbefinden tun. Spielerisch werden Lösungswege für Konflikte aufgezeigt und Entspannungsmethoden in den Alltag integriert. Der Freude am sozialen Miteinander wird sowohl in der Schule als auch im außerschulischen Bereich Entfaltungsraum gegeben. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Präventionsprogramms ist, dass es im Rahmen des regulären Unterrichts stattfindet, ohne diesen zu belasten. Im Gegenteil, sagt eine der beteiligten Klassenlehrerinnen: Das Wohlfühl-Programm wirkt sich eindeutig positiv auf den Unterricht und das Lernverhalten der Schüler aus, eine Win-Win-Situation für Lehrer und Schüler. Für die rund 400 Kinder, die an dem Forschungsprojekt teilgenommen haben, gilt: Sie haben weniger Schmerzen, gehen weniger zum Arzt, nehmen weniger Schmerzmittel ein und fühlen sich insgesamt gesünder. Fit und stark plus läuft auch nach Abschluss als Forschungsprojekt der Universität Lübeck weiter. Es wird von der AOK Nordwest und der privaten Possehl-Stiftung Lübeck mit jährlich rund Euro und über Spenden finanziert. Judith Eick 24 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

30 Segeberger Kliniken Neue Klinik eingeweiht Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg informierte sich in Bad Segeberg. Wenn die Philosophie stimmt, ist die Trägerschaft zweitrangig, sagte Garg im Pressegespräch nach einem Besuch der Segeberger Kliniken, in dessen Rahmen er sich besonders das 40 Millionen Euro teure Gebäude der Psychosomatischen Klinik anschaute. Vom Neubau erhofft sich der private Träger eine bessere Auslastung der Psychosomatischen Klinik, die über 200 Plätze verfügt. Der Neubau war u. a. erforderlich geworden, weil die zuweisenden Rentenversicherungsträger zunehmend höhere Standards wie etwa Einzelzimmer fordern. Garg warnte beim anschließenden Pressegespräch davor, private Klinikträgerschaften in der Öffentlichkeit stets in Verbindung mit Problemen für die Beschäftigung in Zusammenhang zu bringen. Für die Segeberger Kliniken gilt: Es gibt keine Schwierigkeiten, Personal zu finden, obwohl nach Angaben von Klinikchefin Marlies Borchert auf dem gleichen Niveau wie bei der Konkurrenz gezahlt wird. Wichtig ist den jungen Ärzten bei einer Anstellung nach Erfahrungen Borcherts nicht nur das Gehalt, sondern dass ihnen klare Karriereschritte aufgezeigt werden, dass sich Beruf und Familie nicht ausschließen und dass sie außer in der Krankenversorgung auch wissenschaftlich tätig sein können dies bietet nicht jeder Konkurrent. Stichwort Konkurrenz: Die wird bei dem regionalen Klinikträger in absehbarer Zeit nicht zum Zuge kommen, wie Borchert klarstellte. Eine Übernahme durch andere Träger schloss sie aus. Bei einem Umsatz von rund 125 Millionen Euro erwirtschafteten die Segeberger Kliniken im vergangenen Jahr rund vier Millionen Euro Gewinn. Als Problem für das laufende Jahr betrachtet Borchert die weiter steigenden Personalkosten, die alle Bereiche betreffen. Wir können nicht immer nur Ärzte und Pflege besser bezahlen, dann fühlt sich das Funktionspersonal abgehängt, gab Borchert in diesem Zusammenhang zu bedenken. (di) Die neue Psychosomatische Klinik. (Fotos: Segeberger Kliniken) Ausgabe 4 April

31 SCHLESWIG-HOLSTEIN Hausärztliche Versorgung Auch nach Jahrzehnten sorgte die Landarztpraxis nicht für Frust Dr. Viola und Dr. Hans-Otto Wagner sind vor kurzem in den Norden gezogen. Ihre Landarztpraxis haben sie verkauft jetzt warten neue Herausforderungen. Lübeck statt Burbach in Nordrhein-Westfalen, Mutter-Kind-Klinik und Wissenschaft statt Landarztpraxis: Für das Arztehepaar Wagner standen im vergangenen Jahr weitreichende Veränderungen an. Der Umzug nach Lübeck war zugleich mit einem beruflichen Neustart für beide verbunden. Dr. Viola Wagner ist heute leitende Ärztin an der Mutter-Kind-Klinik Maria Meeresstern im ostholsteinischen Niendorf, ihr Mann ist am Hamburger Institut für Allgemeinmedizin tätig. Also ein weiterer Beleg dafür, dass Hausärzte, die ihre Praxis noch verkaufen können, dies so schnell wie möglich tun sollten und sich lieber anderen, vermeintlich lukrativeren Tätigkeiten zuwenden sollten? Falsch. Obwohl die beiden mit erst 56 bzw. 59 Jahren tatsächlich verhältnismäßig früh ihre hausärztliche Tätigkeit aufgegeben haben, legen sie Wert darauf, dass sie diese für weitaus attraktiver halten, als der Ruf der Hausarzttätigkeit dies vermuten lässt. Von Freude, endlich die Tretmühle Praxis und die von vielen beklagten Missstände in der ambulanten Medizin hinter sich zu haben, ist bei den beiden Allgemeinmedizinern keine Spur zu entdecken. Wir waren gerne Landärzte, sagen die beiden. Die berufliche Veränderung mit dem Verkauf der Gemeinschaftspraxis im Westen ging einher mit dem Wunsch von Viola Wagner, in einer Stadt an der Küste zu leben. In Lübeck fühlen sie sich wohl, ebenso in ihren neuen Tätigkeiten. Für Hans-Otto Wagner steht aber schon fest, dass er neben seiner Halbtagstätigkeit am Hamburger Institut noch eine halbe Stelle als angestellter Hausarzt in einer Praxis annehmen wird entweder in Hamburg oder in Lübeck. Dass heute nur wenige junge Nachwuchsärzte Interesse an der Allgemeinmedizin zeigen, führt Wagner, der auch Mitglied der Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) ist, auf die wenigen Berührungspunkte mit dem Fach im Studium zurück, aber auch auf viele negative Haltungen zur Hausarzttätigkeit, die nach seinen Erfahrungen nicht berechtigt sind. Das Arzt ehepaar hält einiges, was über die Hausarzttätigkeit in Deutschland berichtet wird, für falsch. So wird immer wieder von geringen Verdienstmöglichkeiten berichtet: Falsch, sagen die beiden. Im Jahr 2010 erzielten sie ohne individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) und Zusatzdienste Einnahmen von Euro mit ihrer Praxis, wobei Viola Wagner nicht Vollzeit gearbeitet hat. Nach Abzug der Praxiskosten blieb ihnen ein Gewinn von Euro, im Jahr zuvor waren dies immerhin Euro. Die Wagners gehen aber nicht nur erfrischend transparent mit den Zahlen und wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer früheren Praxistätigkeit um, sondern räumen im persönlichen Gespräch auch gleich noch mit anderen Vorurteilen über die hausärztliche Tätigkeit auf: Früher war es für Ärzte leichter, Geld zu verdienen: Falsch. Wir haben nie so gut verdient wie in den letzten Jahren, sagt Hans-Otto Wagner. Seine Erfahrung: Abrechnungsoptimierern wurde das Leben erschwert, heute ist die Verteilung gerechter. In anderen Berufen können Akademiker leichter Geld verdienen: Falsch. Im Gegensatz zu vielen anderen Akademikern in ihrem Freundeskreis haben die Wagners ihren Beruf mit deutlich weniger Druck und Ängsten ausüben können. Wir kennen keine Existenzängste, sagt Viola Wagner. Ausstehende Forderungen in fünfstelliger Höhe, mit denen Selbstständige in anderen Berufen häufig zu kämpfen haben und die in vielen Fällen auch zu einer Insolvenz führen, sind Vertragsärzten durch das KV-System mit den regelmäßigen Zahlungen fremd. Landärzte sind immer im Dienst: Falsch. Durch Organisationsformen wie Anlauf- oder Notfallpraxen können auch Ärzte auf dem Land nach der Sprechstunde ihre Freizeit genießen. Viola Wagner hat in Burbach erfahren, dass sich Patienten zu- 26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

32 Dr. Viola und Dr. Hans-Otto Wagner (Foto: di) nehmend an die Sprechzeiten halten und die Freizeit der Ärzte akzeptieren. Wegen der langen Ausbildung und wegen der hohen Investitionen in die Praxis müssen Ärzte länger arbeiten: Falsch. Das Ehepaar Wagner hat immer den Mindestsatz in die Ärzteversorgung eingezahlt und nebenbei die Praxisimmobilie in Burbach finanziert, die sie jetzt verkaufen konnten. Beides zusammen wird ihnen später das Einkommen im Alter sichern. Angst vor Altersarmut müssen sie nicht haben. Unter dem Strich sind heute beide froh, den Hausarztberuf gewählt zu haben. Hans-Otto Wagner will nun dazu beitragen, dass wieder mehr junge Kollegen als in der Vergangenheit den Beruf schätzen lernen. Dass es trotz seiner Erfahrungen auch viele Hausärzte gibt, die finanzielle Sorgen haben, erfährt er derzeit im Rahmen seiner neuen Tätigkeit am Institut für Allgemeinmedizin in Hamburg. In der Metropole ist die Arztdichte in einigen Bezirken inzwischen so hoch, dass die Scheinzahl für manche Praxisinhaber dort nicht mehr als Existenzgrundlage ausreicht die Standortwahl spielt also für den wirtschaftlichen Erfolg einer Praxis eine entscheidende Rolle und sollte von jungen Ärzten frühzeitig berücksichtigt werden. Auch weitere Schattenseiten der ambulanten ärztlichen Tätigkeit leugnen die Wagners nicht. Die Bürokratie ist eine Seuche, sagt Hans-Otto Wagner zu einem häufig kritisierten Missstand, während seine Frau an die immer komplexer werdende Abrechnung erinnert, für die vielen Kollegen das Verständnis zunehmend schwerer fällt. Dass es trotz der positiven Erfahrungen des Ehepaars in manchen Medien immer wieder zu gegensätzlich lautenden Berichten über die Unzufriedenheit mit der Honorierung kommt, führt Hans- Otto Wagner darauf zurück, dass bei dieser Frage die Hausärzte in den Ballungsgebieten überproportional stark vertreten sind. Diese Gruppe sei medial häufig präsent damit habe sich in der öffentlichen Wahrnehmung der Eindruck verstärkt, die Honorierung der Hausärzte sei insgesamt schlecht was so nach seinen Erfahrungen nicht stimmt. Wo es zu einer unterdurchschnittlichen Honorierung kommt, vermutet Wagner als wichtigste Ursache die hohe Konkurrenz in den Metropolen. In ländlichen Gebieten sind Scheinzahlen von über keine Seltenheit in Hamburg oder Berlin schon, sagt Wagner. Die Arbeitsbelastung im Hausarztberuf halten die Allgemeinmediziner zwar für hoch, aber keinesfalls für unzumutbar. Seit es Anlauf- und Notfallpraxen gibt, können auch Landärzte Freizeit genießen. Es kommt auch darauf an, dass man sich seine Patienten erzieht und klarmacht, dass das Ende der Sprechstunde respektiert werden muss. Nach unseren Erfahrungen ist das kein Problem, so Wagner. Bester Beweis: Dr. Viola Wagner hat es trotz der Belastung geschafft, neben der Tätigkeit in der Praxis drei Kinder großzuziehen. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

33 SCHLESWIG-HOLSTEIN Demenz Ich hab da was für Sie : Von der Schwierigkeit, nicht zu verordnen Eine Fachtagung in Rendsburg beschäftigte sich mit den Problemen der Angehörigen. Zuwendung ist auch für unterstützende Personen von zentraler Bedeutung. Etwa Menschen in Schleswig-Holstein sind an Demenz erkrankt. Oft sind es vor allem die Sorgen und Strapazen der Angehörigen, von denen der Öffentlichkeit wenig bekannt ist. Vor diesem Hintergrund gab es jetzt einen Kongress in Rendsburg. Zwischen Liebe und Wut Leben mit Menschen mit Demenz unter diesem Titel richtete sich die Rendsburger Pflege LebensNah mit einem Kongress im Rendsburger Kulturzentrum an Mitarbeiter aus den Pflegeberufen sowie pflegende Angehörige. Schwerpunkt der Vorträge waren Aspekte neuer Wohn- und Pflegeprojekte, die zeigen sollten, welche alternativen Lebensformen für Menschen mit Demenzerkrankung heute möglich sind. Die Organisatoren sahen in dem Kongress, der mit einem sehr persönlichen Grußwort von Dr. rer. pol. Heiner Garg, Minister für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein, eröffnet wurde, außerdem eine Möglichkeit, das Thema Demenz verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Dies gelte als ein entscheidender Schritt, um bestehende Tabus und Schamgefühle aufseiten der Betroffenen und insbesondere bei ihren pflegenden Angehörigen zu überwinden. Neben der Situation der Erkrankten seien es vor allem die Belastungen, Hoffnungen und Sorgen der Lebensgefährten, Ehepartner oder Kinder, die innerhalb einer Pflegedebatte angesprochen werden müssten. Deren Gefühle zwischen Liebe und Wut hätten oft erhebliche Auswirkungen wie Tabletten- und Alkoholkonsum oder gar körperliche Gewalt gegen erkrankte Menschen. In den Redebeiträgen sowie in den anschließenden Workshops kam vor allem zum Ausdruck, dass eine Demenzerkrankung das Leben der Betroffenen nicht minder lebenswert mache. Wir erleben immer wieder, wie viel Freude etwa Musik und Gedichte machen können, wenn sie an die Erinnerungen und Vorlieben von Menschen mit Demenz anknüpfen, sagte Brigitte Voss, Leiterin der Alzheimerberatungsstelle der Pflege LebensNah. Eine entscheidende Rolle spiele dabei die Pflege. Diese stehe ständig vor der Herausforderung, die Lebenssituation erkrankter Menschen in einer vertrauten Umgebung zu verbessern, sagte Brigitte Voss. Demenzkranke Menschen benötigen eine gute Infrastruktur. Erfahrungen auf diesem Gebiet habe die Pflege LebensNah insbesondere durch das zehnjährige Bestehen einer Hausgemeinschaft gesammelt, in der Menschen mit Demenz gemeinsam unter einem Dach leben. Ein weiterer Schritt zu einem offenen und aufgeklärten Umgang mit der Erkrankung sei die Kampagne Wir sind Nachbarn Demenzfreundliche Stadt Rendsburg, die in den vergangenen Jahren bundesweit Beachtung erfahren habe. Über neue Wege im Umgang mit Demenz sprachen unter anderem Theresia Brechmann, die sich seit 25 Jahren in Bielefeld mit alternativen Wohnmodellen für Demenzkranke beschäftigt, sowie Dr. Ursula Becker, Allgemein- und Palliativmedizinerin aus Bonn, die speziell zum Thema Medikation geforscht hat und kritische Schlüsse zieht. So viel Zuwendung wie möglich, so viel Medikation wie nötig, fasste Dr. Ursula Becker die Ergebnisse verschiedener Studien zum Einsatz von Medikamenten bei demenzerkrankten Patienten zusammen. Die Bonner Medizinerin plädierte in ihrem Vortrag für einen umsichtigen Einsatz bestimmter Medikamente. Vor allem Psychopharmaka würden häufig verschrieben, nicht, um es den betroffenen Patienten leichter zu machen, sondern, um es uns leichter zu machen, warnte Dr. Ursula Becker. Diese Gründe seien besonders kritisch zu hinterfragen. Das Zusammenspiel von Medikamenten gegen eine Vielzahl von Beschwerden wie Durchblutungsstörungen, Diabetes, Arthrose oder Herzinsuffizienz, unter denen ältere Demenzpatienten oft zusätzlich leiden, sei in weiten Bereichen nicht ausreichend er- 28 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

34 Dr. Ursula Becker Theresia Brechmann (Fotos: pw) forscht. Studien hätten jedoch gezeigt, dass bis zu 50 Prozent der Medikamente ohne gesundheitliche Folgen für die Patienten abgesetzt werden könnten. Warum tun wir das, wenn wir doch wissen, dass es nicht sinnvoll ist?, fragte die Medizinerin angesichts der bekannten Probleme. Verschiedene Antworten kämen dabei zusammen: Zum einen wecke der Satz Ich habe da etwas für Sie Hoffnungen bei den Patienten; zum anderen falle es auch den Medizinern schwer, Hilfesuchenden nichts zu verschreiben. Wir geben alle gern, sagte Dr. Ursula Becker. Die Bonner Ärztin sprach sich für einen bewussteren Einsatz medikamentöser Behandlung aus und verwies auf die sogenannte PRISCUS-Liste ( in der für ältere Menschen potenziell ungeeignete Medikamente verzeichnet sind. Verbesserte Medikamente und Behandlungsmethoden sind die eine Seite. Sie ist wichtig, aber nicht ausschlaggebend. Von zentraler Bedeutung bleibt Zuwendung für die Erkrankten und für ihre Unterstützerpersonen. Einfühlung, Respekt, Anerkennung und Ermutigung stärken die Hilfskräfte der Helfer und der Erkrankten, sagte die Medizinerin am Rande des Rendsburger Kongresses. Auf ganz andere Initiativen zum Thema Demenz konzentrierte sich die ehemalige Gemeindeschwester und Altenpflegerin Theresia Brechmann in ihrem Vortrag. Sie ist Mitbegründerin des anerkannten Bielefelder Modells, eines Projekts, bei dem Wohnungsunternehmen, Kommunen und ambulante Pflegedienste das Lebensumfeld demenzerkrankter Menschen und ihrer Angehörigen gemeinsam verbessern. Beim Bielefelder Modell stellen Wohnungsunternehmen und ambulante Pflegedienste Räume und Büros zur Verfügung. Für jeweils etwa 500 bis 800 Haushalte in der sogenannten Rollatoren-Reichweite von maximal 500 Metern gebe es ein Quartier mit Wohnprojekten, Gästewohnung, Servicestützpunkt, Wohncafé und Dienstleistungen aus einer Hand. Dort werden mit Partnern wie Kirchen, Vereinen und Schulen Nachbarschaftstreffs, Kochabende oder Aktivgruppen organisiert. Eine besondere Stütze der verschiedenen Stadtteilprojekte sind dabei ehrenamtliche Helfer, die sich vor allem in der Gruppe der 55-jährigen Rentner und Frührentner finden. Die ehrenamtlich tätigen Bürger sind das zukünftige Fundament der Nachbarschaftshilfe im Wohnviertel, unterstrich die Expertin und verwies auf ähnliche Projekte in den Vereinigten Staaten sowie in Kanada. Die sogenannten Senior Experten können dabei auf ein aktives Berufsleben zurückblicken, sind wirtschaftlich unabhängig, kreativ, engagiert und hoch motiviert, sagte Theresia Brechmann. Die Zeiten, ausreichend Ehrenamtler zu finden, seien gut. Gerade die Alt-68er, die jetzt in den Ruhestand gehen, sind eine ganz kreative Truppe, sagte Brechmann und warnte: Es ist eine Illusion zu glauben, dass künftig genügend junge Leute da sind, die sich kümmern. Die wird es nicht geben. Paul Wagner Ausgabe 4 April

35 SCHLESWIG-HOLSTEIN Hygiene Neue Regelungen zur Hygiene: Leben im und mit dem Chaos Großes Interesse am vierten Hygieneforum in Neumünster. Andrang macht zweite Veranstaltung in Ratzeburg erforderlich. Engere Vernetzung angestrebt. Das Thema Hygiene stößt bei den Mitarbeitern im Gesundheitswesen auf hohe Resonanz. Dies spüren auch die Initiatoren des Hygieneforums im Friedrich- Ebert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster, wo in diesem Jahr das vierte Forum, diesmal unter dem Motto Leben im/mit dem Chaos veranstaltet wurde. Rund 160 Teilnehmer wollten sich anmelden, rund die Hälfte fand Platz im Veranstaltungsraum. Ein zweites Forum soll die Abgewiesenen entschädigen, geplant ist der 7. November im Seniorenwohnsitz Röpersberg in Ratzeburg. Mit-Initiatorin Bärbel Schuler nannte in einem Pressegespräch am Rande des Forums in Neumünster folgende Gründe für das große Interesse: Es wird noch zu viel Wissen nicht weitergegeben und das Personal will nichts falsch machen. Mal fehlt es an Know-how, mal hapert es an der Umsetzung oder es geht schlicht im Alltag unter. Plausibel ist die Resonanz aber auch wegen der neuen Gesetze und Verordnungen, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten sind. Der Titel der Veranstaltung war auf diese zahlreichen neuen Regelungen gemünzt: Viele müssen sich erst an den Umgang damit gewöhnen, empfinden die Anpassung als schwierig. Das neue Infektionsschutzgesetz und die MedIpVO erfordern eine Erfassung der Antibiotikaresistenzen und ihre Auswertung für die Therapie. Die Initiatoren betonten aber auch, dass sie die Unterstützung aus dem Ministerium bei der Anpassung an die neuen Regelungen als sehr hilfreich empfinden. Die Teilnehmer in Neumünster beschäftigten sich außerdem mit den Prüfsteinen für die Reinigung bei der maschinellen Aufbereitung (z. B. kritische Variablen, die den Reinigungserfolg beeinflussen, neue Testmethoden zur Beurteilung von Anschmutzungen oder zur Routineüberwachung von Reinigungsprozessen), mit der Novellierung der Trinkwasserverordnung und natürlich mit dem Dauerbrenner MRSA/MRE. Dr. Frauke Strahlendorf-Elsner, leitende Laborärztin und hygienebeauftragte Ärztin am FEK, verwies auf ein großes Problem, mit dem die Hygienebeauftragten an den Krankenhäusern lange Zeit zu kämpfen hatten: Hygiene ist ein Instrument zur Prophylaxe, dessen Wirksamkeit sich kaum messen lässt. Entsprechend schwer hatte es die Hygiene lange Zeit, ihren Stellenwert zu behaupten. Seit MRSA stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt ist, beobachtet Strahlendorf-Elsner aber eine allgemein gestiegene Sensibilität für Hygienethemen im Gesundheitswesen, aber auch in der Bevölkerung. Dennoch besteht weiterhin großer Aufklärungsbedarf. Zum Beispiel zum Thema Händedesinfektion. Spender mit Desinfektionsmitteln finden sich inzwischen auch an zahlreichen Stellen, an denen sie Experten wie Strahlendorf-Elsner nicht für erforderlich halten. Als Beispiel für diese aus ihrer Sicht übertriebene Vorsicht nannte Strahlendorf-Elsner Banken und Sparkassen. Vom Geld geht keine Gefahr aus, sagt sie dazu. Die übertriebene Aufstellung solcher Spender hält sie eher für geeignet, die Bevölkerung zu beunruhigen. Der Stellenwert, der Desinfektionsmitteln im Alltag der Menschen inzwischen eingeräumt wird, sei übertrieben. Hinzu kommt, dass nach Beobachtung von Schuler die Desinfektionsmittel zwar von vielen Menschen, aber selten richtig genutzt werden. Weit wichtiger wäre den beiden Expertinnen auf diesem Gebiet eine weitergehende Verzahnung des ambulanten und des stationären Bereichs. Erste Erfolge hierbei gibt es in Schleswig-Holstein bereits. In verschiedenen Kreisen wie etwa im Herzogtum Lauenburg haben sich, wie berichtet, Netzwerke zum Thema MRSA/MRE gebildet. In Neumünster gibt es ebenfalls ein sektorenübergreifendes Netzwerk, das sich demnächst auch mit diesem Themengebiet auseinandersetzen will. Dirk Schnack 30 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

36 Netzwerk ehealth for Regions Auf dem Weg zu einer europäischen ehealth-region ehealth for Regions bringt Experten aus Gesundheit und IT zusammen, um grenzüberschreitend neue Wege der Gesundheitsversorgung zu gehen. Derzeit umfasst das ehealth for Regions Netzwerk 15 Partner aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden. Aus Schleswig- Holstein sind der Kreis Segeberg (Regionalmanagement), die Diako in Flensburg, das Norddeutsche Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche, die Fachhochschule Flensburg sowie das Gesundheitsministerium beteiligt. Seit Anfang des Jahres ist die Ärztekammer Schleswig-Holstein Mitglied im ehealth for Regions Netzwerk. Das Management Sekretariat ist an der FH Flensburg angesiedelt. Zu den Zielen des Netzwerks zählen höhere Bekanntheit und Akzeptanz von ehealth, bessere Verfügbarkeit und Beurteilbarkeit von Gesundheitsleistungen, besserer gegenseitiger Zugang zu regionalen Gesundheitsmärkten und die transnationale Zusammenarbeit in Projekten. Die Partner kooperieren in verschiedenen Projekten und entwickeln gemeinsam neue Ideen mit Partnern innerhalb und außerhalb des Netzwerks. Zwei seiner Projekte, ICT for Health und PrimCare IT, sind als Flagship-Projekte in den Aktionsplan zur Ostseestrategie der EU- Kommission aufgenommen worden. Beide Projekte werden im Rahmen des INTERREG 4B-Ostseeprogramms von der EU unterstützt. Ziel des Projektes ICT for Health: Patienten mit chronischen Krankheiten und medizinisches Fachpersonal in den Regionen der Projektpartner sollen bis zum Jahr 2012 über die Akzeptanz, die nötigen Kenntnisse und die Fähigkeit verfügen, ehealth-technologien für Prävention und Behandlung zu nutzen. Im Projekt PrimCare IT werden Instrumente entwickelt, die der Abwanderung von Ärzten aus ländlichen Regionen entgegenwirken sollen. Hochqualifizierte, die im abgelegenen oder ländlichen Raum in der Gesundheitsversorgung tätig sind, betrachten sich oft als beruflich isoliert und benachteiligt. PrimCare IT will durch bessere Vernetzung dieser Hochqualifizierten die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sichern. Dies soll u. a. durch den Einsatz moderner Kommunikationsmethoden wie Tele-Konsultationen und Tele-Mentoring geschehen. Darüber hinaus tauschen die Partner Erfahrungen und Arbeitsergebnisse auf einer internetbasierten Plattform aus. Inhaltliche Themen sind u. a.: Gesundheitslösungen für mobile Bürger sowie die Steigerung der Bekanntheit und Akzeptanz von ehealth. Zu den Angeboten des Netzwerks zählen auch virtuelle Seminare. In dieser Veranstaltungsreihe stellen die Netzwerkpartner ihre Good Practices aus dem Bereich ehealth vor, z. B. die landesweite Einführung eines Systems zur elektronischen Terminvereinbarung für Patienten in Litauen. Das ehealth for Regions Netzwerk wurde vom Northern Dimension Partnership in Public Health and Social Well-being (NDPHS) ausgewählt, die Führungsrolle in der Verbreitung von ehealth in der Ostseeregion innerhalb der EU Ostsee-Strategie zu übernehmen. Das gibt dem Netzwerk auch in Zukunft die Möglichkeit, ehealth durch Projekte im Ostseeraum nachhaltig zu implementieren. Am 4. Juni veranstaltet das Netzwerk eine Konferenz zur Versorgung chronisch Kranker mittels ehealth- Technologien in Kopenhagen. Dort werden u. a. erfolgreiche Beispiele zur Versorgung chronisch Kranker mittels ehealth vorgestellt und der Erfahrungsaustausch unterstützt. Zielgruppen der Konferenz sind vor allem Mediziner und Angehörige weiterer Gesundheitsberufe, IT-Spezialisten sowie Patientenvertreter. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des ehealth for Regions Netzwerks unter Kontakt: Christine von Hielmcrone, ehealth for Regions Management Sekretariat, Fachhochschule Flensburg, Kanzleistr , Flensburg, Tel. 0461/ , Internet Ausgabe 4 April

37 SCHLESWIG-HOLSTEIN Praxisorganisation Eine Kieler Psychotherapiepraxis als Pionier der Zusammenarbeit Psychotherapeuten und Psychologinnen arbeiten in einer Praxis zusammen. Krankenkassen erkennen die Vorteile nur sehr verhalten an. Die Vorteile von Kooperationen sind im ärztlichen Bewusstsein längst fest verankert: Synergie effekte in medizinischer, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht gelten als Argumente für die Zusammenschlüsse. In der ärztlichen Praxis sind Kooperationen deshalb schon seit einigen Jahren an der Tagesordnung, Einzelkämpfer werden immer seltener. Bei den Psychotherapeuten dagegen sind sie noch die Regel. Das Beispiel von Gerhard Leinz aus Kiel und seinen Praxiskollegen zeigt, dass aber auch Psychotherapeuten und Psychologen und ihre Patienten von der Zusammenarbeit in einer Praxis profitieren können. Ich wollte mit Menschen zusammenarbeiten, die verantwortlich und integrativ denken, sagt Praxisgründer Leinz über seine schon vor längerer Zeit gereifte Idee zur Kooperation. Das funktioniert über die Beschäftigung von Angestellten. Langfristig ist die Umwandlung in eine Berufsausübungsgemeinschaft geplant, sagt Leinz. Bevor er seine Vorstellungen in die Tat umsetzen konnte, hat er intensiv nach den richtigen Partnern für die gemeinsame Arbeit in der Praxis gesucht. Inzwischen hat er ein vierköpfiges Team nach seinen Vorstellungen zusammengestellt. Die beiden Diplom-Psychologinnen Tina Eule und Jana Stipp (beide sind Psychologische Psychotherapeutinnen) sowie Boris Golunski, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeiten heute als Angestellte mit Gerhard Leinz zusammen. Die beiden Psychologinnen und die beiden Ärzte teilen sich jeweils eine Zulassung. Komplettiert wird das Team durch Susanne Sass, die für die Praxisorganisation verantwortlich ist. Damit ist die Praxis Leinz unter Psychotherapeuten und Psychologen in Schleswig-Holstein noch immer eine Ausnahme fast alle Kollegen in ihren Fachrichtungen setzen noch auf die Arbeit in Einzelpraxen. Grundsätzlich gilt: Möglich ist eine funktionierende Kooperation in einer Praxis nur, wenn sie mittelfristig Vorteile für jeden einzelnen Partner bietet. Für Tina Eule ergab sich dieser Vorteil von Beginn an. Für sie wäre die angestrebte ambulante Tätigkeit ohne die Kooperation kaum möglich gewesen. Eine Zulassung hätte sie unmittelbar nach ihrer Ausbildung nicht bekommen, die Anstellung auf einer halben Stelle in der Praxis Leinz war für sie der ideale Einstieg in die ambulante Tätigkeit. Auch ihre Kollegin Jana Stipp könnte sich derzeit das Arbeiten in einer Einzelpraxis schwer vorstellen. Sie reizte besonders der direkte Austausch mit den Kollegen in der Gemeinschaft. Der läuft informell, hat aber auch einen festen Rahmen: Ein Mal pro Woche besprechen sich die Praxismitglieder in Teamsitzungen. Dort geht es hauptsächlich um fachliche Fragen, aber auch darum, welcher Patient mit welchem Verfahren der Praxis am besten behandelt werden kann. So profitieren die Patienten vom Fachwissen der anderen Therapeuten, wenn die Fälle in den Teamsitzungen besprochen werden, und Patienten aus der Einzelbehandlung werden zur Weiterbehandlung in einer Gruppentherapie motiviert. Damit hat die Kooperation einen deutlichen Vorteil gegenüber Einzelpraxen, wo ein Methodenmix verschiedener Fachrichtungen nicht möglich ist. Eine strikte Trennung der Methoden halte ich nicht mehr für zeitgemäß, sagt Leinz dazu. Der Praxisgründer bringt als Schwerpunkte bedarfsorientierte, tiefenpsychologische Psychotherapie als Frühintervention, Psychosomatische Gespräche, Gruppentherapie und Beratungen/Individualprävention ein. Sein Kollege Boris Golunski, zuvor als Oberarzt an den Segeberger Kliniken tätig, bietet tiefenpsychologische Langzeiteinzeltherapie und Psychotherapie zur beruflichen Wiedereingliederung/ Rehabilitation an. Die beiden Psychologinnen set- 32 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

38 Ungewöhnliche Kooperation: Kieler Psychotherapeuten und Psychologinnen arbeiten gemeinsam in der Praxis von Gerhard Leinz (ganz links). (Foto: di) zen ihre Schwerpunkte auf die Verhaltenstherapie als Kurz- und Langzeittherapie bei Erwachsenen. Damit kann die Kieler Kooperation unterschied liche Therapieverfahren wie ein psychologisches Versorgungszentrum unter einem Dach anbieten und gleicht damit einen Wettbewerbsnachteil gegenüber solchen Zentren aus. Damit die einzelnen Therapeuten zu einem für alle befriedigenden Ergebnis in der Behandlung kommen, sind von allen geachtete Grundregeln erforderlich, die Leinz schon bei der Zusammensetzung seines Praxisteams beachtet hat: Alle sind bereit, von den anderen zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren, Erfahrungen weiterzugeben und Kompetenzen miteinander zu verbessern. Bei der Anstellung der Therapeuten konnte Leinz dies zwar betonen sicher sein, dass alle es anschließend auch mit tragen, konnte er aber nicht: Bei der Auswahl der Teammitglieder muss man sich auch auf Intuition verlassen, sagt Leinz. Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit: Fällt ein Therapeut aus, muss die Therapie nicht wie in Einzelpraxen üblich verschoben werden, sondern kann durch andere Teammitglieder übernommen werden. Dass Kooperationen in der ambulanten Psychotherapie bislang Ausnahmen sind, könnte nach Ansicht von Leinz auch an fehlenden Anreizen liegen. Im Gegensatz zum ärztlichen Bereich werden etwa Berufsausübungsgemeinschaften in diesem Bereich nicht gefördert. Auch die gesetzlichen Krankenkassen sind bislang zurückhaltend beim Erkennen der Vorteile, die eine psychotherapeutische Kooperation ihnen und ihren Versicherten bietet. Dazu sagt Leinz: Es ist sehr verwunderlich, dass sich die Krankenkassen nicht mehr für die bessere Behandlung psychischer Störungen engagieren. Allein die Ausgaben für Krankengeld bei psychischen Störungen sind seit 2009 um rund 500 bis 600 Millionen Euro angestiegen. Die Gesamtausgaben für die ambulante Behandlung psychischer Störungen steigen nicht wesentlich an betrugen sie 1,3 Milliarden Euro im Jahr. Die ambulante Zahnmedizin ist den Krankenkassen und der Politik jedoch über zehn Milliarden im Jahr wert. Das ist eigentlich ein Fall für den Rechnungshof. Es gibt aber auch ein erstes positives Signal für die Zusammenarbeit: Die erste Krankenkasse hat jüngst eine außervertragliche (und damit budgetunabhängige) Psychotherapie bei einer arbeitsunfähig kranken Versicherten genehmigt ein Lichtblick und eine Anerkennung für die Kooperation in der Kieler Praxis. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

39 SCHLESWIG-HOLSTEIN Praxisübergabe Verkehrswerte der Praxen werden auf dem Land seltener bezahlt In die schwierigen Verhandlungen um den Kaufpreis bei einer Praxisübergabe darf die KV nicht eingreifen derzeit erleben Praxisinhaber oft Enttäuschungen. (Foto: istockphoto.com) Die Bereitschaft, den ermittelten Verkehrswert zu zahlen, sinkt, hat Marion Grosse in den vergangenen Jahren beobachtet. Die betriebswirtschaftliche Beraterin der KV Schleswig-Holstein hat 2011 und 2010 insgesamt rund 100 Praxiswerte ermittelt, strikt nach den Vorgaben von BÄK und KBV. Mit der Ertragswertmethode wird der ideelle Praxiswert errechnet. Dabei wird auch berücksichtigt, wie viele Patienten in einer Praxis behandelt werden. Große Versorgerpraxen werden also besser bewertet, weil der übernehmende Arzt sich auf einen vorhandenen Patientenstamm stützen kann. Dies ist aber nur ein Orientierungswert der Kaufpreis kann in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage höher oder niedriger ausfallen. Ein Eingreifen der KV ist in den Verhandlungen ausgeschlossen. Aus den Fällen, in denen nach erfolgreichen Abschlüssen die Kaufpreise bekannt wurden, kann Grosse ableiten, dass der Orientierungswert zuletzt häufiger unterschritten wurde. Im Einzelfall können sich die Verhandlungen lange hinziehen, weil man sich nicht über die Modalitäten einigen kann. In einem Beispiel zeigte sich ein Interessent zwar mit den Rahmenbedingungen einer Landarztpraxis in Schleswig-Holstein zufrieden, stellte aber während eines Beratungsgesprächs in der KV klar, dass ihm die vom Verkäufer geforderte Summe zu hoch erschien. Die KV-Beratung kann in einem solchen Fall nicht im Interesse des abgebenden Arztes die Vorzüge der abzugebenden Praxis herausstellen, sondern nur den Praxiswert ermitteln und erläutern. Der Verkäufer zeigte sich vom Ausgang der Beratung durch seine Körperschaft enttäuscht, schließlich ist er seit fast drei Jahrzehnten in der Region tätig und kümmert sich um einen großen Patientenstamm. Seine Vermutung, ein Hinweis der KV auf fehlende weitere Interessenten habe den potenziellen Nachfolger darin bestärkt, auf Zeit zu spielen und bei einem deutlich niedrigeren Angebot zu bleiben, wies die KV aber entschieden zurück. Dieser Vorwurf ist absurd, die KV ist in den Beratungen zur strikten Neutralität verpflichtet daran halten wir uns, sagte KV-Sprecher Marco Dethlefsen. Die KV hat schon aus Sicherstellungsgründen ein hohes Interesse an einer Einigung zwischen abgebendem und interessiertem Arzt. Ein Eingreifen wäre problematisch: Schönt sie den Preis, damit der abgebende Arzt die erhoffte Summe erhält, springt womöglich der Interessent ab. Drückt sie den Preis etwa durch Hinweise auf fehlende Konkurrenz verärgert sie ihr Mitglied und der Betreffende gibt eventuell seine Zulassung zurück. Nicht die KV, sondern der freie Markt bestimmt den Preis, sagt Dethlefsen. Was die KV neben der Ermittlung des ideellen Praxiswertes leisten kann, ist die Herstellung von Kontakten, etwa über die Praxisbörse. Dirk Schnack 34 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

40 Geburtstage Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Dr. Bolko von Eisenhart-Rothe, Schenefeld, feiert am seinen 75. Geburtstag. Dr. Michael Tamm, Satrup, feiert am seinen 70. Geburtstag. Priv.-Doz. Dr. Hermann Marquort, Heikendorf, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Rainer Sieslack, Lübeck, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Norbert Freier, Gelting, feiert am seinen 90. Geburtstag. Prof. Dr. Hans-Georg Hansen, Lübeck, feiert am seinen 90. Geburtstag. Dr. Michael Wagner, Eckernförde, feiert am seinen 75. Geburtstag. Dr. Boie Eggers, Wilster, feiert am seinen 85. Geburtstag. Eberhard Hoffmann, Westensee, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Hermann Krämer, Boostedt, feiert am seinen 70. Geburtstag. Brigitte Walensky, Lübeck-Travemünde, feiert am ihren 85. Geburtstag. Dr. Peter Bildstein, Achterwehr, feiert am seinen 70. Geburtstag. Kathrein Gerhard-Ratschow, Sylt, OT Morsum, feiert am ihren 70. Geburtstag. Dr. Jan-Georg Schaefer, Kiel, feiert am seinen 70. Geburtstag. Jens Krämer, Schönkirchen, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Gholamreza Sadri, Flensburg, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Hans Schulze, Wedel, feiert am seinen 90. Geburtstag. Dr. Dieter Westphal, Neustadt, feiert am seinen 80. Geburtstag. Dr. Gisela Wagenbüchler-Horns, Kronshagen, feiert am ihren 90. Geburtstag. Dr. Volker Frey, Eckernförde, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Karin Fischer, Lübeck, feiert am ihren 70. Geburtstag. Bernhard Sahner, Bad Oldesloe, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Jürgen Klippe, Barsbüttel, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Helmut Krause, Eckernförde, feiert am seinen 90. Geburtstag. Dr. Lothar Werth, Wyk/Föhr, feiert am seinen 90. Geburtstag. Dirk Harriehausen, Heiligenhafen, feiert am seinen 70. Geburtstag. Dr. Willy Möhl, Flensburg, feiert am seinen 85. Geburtstag. Wir gedenken der Verstorbenen Richard Kowalski, Scharbeutz, geboren am , verstarb zwischen dem 17. und Dr. Mohamed Gomaa, Lauenburg/Elbe, geboren am , verstarb am Dr. Henning Fischer, Appen, geboren am , verstarb am Dr. Brigitte Tölcke, Oldendorf, geboren am , verstarb am Dr. Hartmut Jaensch, Lübeck, geboren am , verstarb am Dr. Horst Hagen, Lübeck-Travemünde, geboren am , verstarb am Dr. Ulrich Olshausen, Quickborn, geboren am , verstarb am Ausgabe 4 April

41 PERSONALIA Karl-Heinrich-Bauer-Medaille für Prof. Walter Jonat Prof. Walter Jonat (Foto: UKSH) Prof. Walter Jonat, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, erhält die Karl-Heinrich-Bauer-Medaille. Mit dieser bedeutendsten deutschen Auszeichnung für Krebsforschung und Krebsbehandlung ehrt die Deutsche Krebsgesellschaft Mediziner für ihr Lebenswerk. Jonat wird diese Ehre als erstem Arzt aus Schleswig- Holstein zuteil. Der Festakt findet im Juni dieses Jahres statt. Zahlreiche weitere Auszeichnungen, unter anderem der Deutsche Krebspreis, sind Jonat aufgrund seiner wegweisenden Forschungsbeiträge zum Brust- und Eierstockkrebs verliehen worden. Er ist Mitglied und Senator der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und seit mehr als 20 Jahren in der Deutschen Krebshilfe ehrenamtlich tätig. Die Karl-Heinrich-Bauer-Medaille wird seit 1994 von der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. für besondere Verdienste um die Krebsforschung und die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (Gesamtwerk eines Wissenschaftlers) verliehen. Damit soll die Erinnerung an den bedeutenden Chirurgen Karl-Heinrich Bauer lebendig gehalten werden. (PM)

42 Forschungspreis ging nach Kiel Dr. Jan-Thorsten Gräsner (40), Ärztlicher Leiter Notfallmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel, hat mit seiner Arbeitsgruppe den Deutschen PHTLS Forschungspreis erhalten. Anlässlich des 3. Interdisziplinären Notfallmedizin- Kongresses (DINK) im Februar in Wiesbaden wurde die mit insgesamt Euro dotierte Auszeichnung zum zweiten Mal vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst e. V. (DBRD) und der DBRD Akademie GmbH vergeben. Der Preis wird verliehen für hervorragende experimentelle oder innovative wissenschaftliche Arbeiten, deren Ziel bzw. Ergebnis es ist, sich mit der Optimierung der präklinischen traumatologischen Notfallversorgung auseinanderzusetzen. Ausgezeichnet wurde die Arbeitsgruppe um den an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin tätigen Gräsner für eine im vergangenen Jahr international publizierte Forschungsarbeit zur Reanimation von Traumapatienten. In ihrer Arbeit konnten die Forscher zeigen, dass auch für diese seltene Patientengruppe die Wiederbelebungsmaßnahmen zum Erfolg führen können. Die Arbeit, die auch auf dem Kongress der Amerikanischen Reanimationsgesellschaft (AHA) im Dr. Jan-Thorsten Gräsner (Foto: UKSH) Oktober 2011 in Orlando vorgestellt worden ist, war durch eine Kooperation der beiden großen deutschen notfallmedizinischen Register erst möglich geworden. Daten des Traumaregisters sowie des aus Kiel koordinierten Deutschen Reanimationsregisters bildeten die Grundlage für dieses Forschungsprojekt. (PM/Red) 36 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

43 EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR Esmarchstr Bad Segeberg Tel / Fax 04551/ ecs@aeksh.org Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung 33. Seminarreihe Im August 2006 wurde das Berufsbild der Arzthelferin durch die neue Ausbildungsordnung zur Medizinischen Fachangestellten abgelöst. Um den daraus resultierenden Veränderungen der einzelnen Berufsfelder, sowie den aktuellen Gegebenheiten in den Praxen gerecht zu werden, erfolgt eine Anpassung der in unserem Hause angebotenen Aufstiegsfortbildung zur Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung. Durch die inhaltliche Aktualisierung der einzelnen Module und die damit verbundene Angleichung auf Fachwirtebene erfolgt eine Aufwertung dieser staatlich anerkannten Aufstiegsfortbildung. Ziel der Weiterbildung Die Fachwirtin ist ausgerichtet auf ein Anforderungsprofil als leitende Mitarbeiterin in größeren Praxen und Gemeinschaftspraxen mit vertieftem Wissen in einzelnen Fachbereichen. Lehrgang 460 Unterrichtsstunden bestehend aus: Pflichtteil: 300 Stunden Wahlteil: 120 Stunden Erstellung einer Hausarbeit 40 Stunden Beginn August 2012 Gebühr 1.640,00 (Pflichtteil) (Keine Gebührenermäßigung möglich.) Fördermöglichkeiten Aufstiegsfortbildungsförderung (Meister-BAföG) Bildungsfreistellung nach BFQG. EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR Mai Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz Impfen leicht gemacht - Crashkurs Medizinproduktebetreibergesetz (MPG), Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) Demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen begleiten Strahlenschutzkurs für medizinisches Assistenzpersonal Notfälle in der Gynäkologie und Geburtshilfe QM-Werkstatt Gelassenheit im Praxisalltag Erweiterte Aktualisierung der Kenntnisse/ Fachkunde im Strahlenschutz EEG Grundkurs Tapen/Grundkurs Säuglingsernährung von Anfang an Juni 2012 Berufsbildungsstätte der Ärztekammer Schleswig-Holstein Fachzertifikat Reise-Impfberatung Kleines Medizinierlatein - med. Fachausdrücke leicht gemacht - Seminarort: Husum! QM Werkstatt - Refresherkurs Notfallsituationen in der ärztlichen Praxis Strahlenschutzkurs für medizinisches Assistenzpersonal Palliativmedizinisches Versorgung Sprechstundenbedarfsvereinbarung Arzneimittel sind Kassenleistung? Körpersprache und Umgangsformen Der Marcumar-Patient in der ärztlichen Praxis Ansprechpartnerin Gabriele Schröder, Tel / Unser gesamtes Fortbildungsprogramm finden Sie unter: Ausgabe 4 April

44 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Diabetes Der Diabetes als interdisziplinäre Aufgabe in der Augenheilkunde Diabetologie und Augenheilkunde standen im Mittelpunkt von zwei Fortbildungen, die unser Autor Dr. Udo Hennighausen besucht hat. Mit der Untersuchung des Augenhintergrundes bei Patienten mit Diabetes verfolgt man zwei Ziele: die Früherkennung diabetischer Veränderungen am Auge ermöglicht die Planung einer optimalen augenärztlichen Behandlung und das Vorhandensein bzw. das Ausmaß einer diabetischen Retinopathie gilt als Gradmesser für die Einstellung des Diabetes. Darüber hinaus sollte auch der Diabetologe um die therapeutischen Möglichkeiten am Auge wissen, um seine Patienten ganzheitlich beraten zu können. Nachstehend seien die für die ärztliche Kommunikation und Kooperation wichtigen Aspekte zusammengefasst, gewonnen auf zwei Fortbildungen: In Hamburg berichteten Prof. Wolfgang Wiegand und sein Team im Rahmen des Ophthalmologen-Vormittags der Abteilung für Augenheilkunde der Asklepios Klinik Nord-Heidberg über dieses Thema, bei der 174. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte in Essen sprach Prof. Diethelm Tschöpe (Bochum/Bad Oeynhausen) über das Thema Diabetische Retinopathie Internistischer Handlungsauftrag. Tschöpe zeigte, dass sich die diabetische Retinopathie als Risikomarker für makround mikrovaskuläre Ereignisse eignet, insbesondere für: Apoplex, kardiovaskuläre Ereignisse einschließlich Herzinsuffizienz, Polyneuropathie, Nephropathie, Amputationen der unteren Extremität sowie die Gesamtmortalität. Das Team um Wiegand stellte die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Augenheilkunde dar. In der nordamerikanischen NHANES-Studie wurde für Patienten ab 20 Jahren auf der Basis des Nüchtern-Blutzuckers für die Jahre eine Prävalenz des Diabetes von 8,3 Prozent ermittelt. In Deutschland ist eine Zunahme der Zahl bekannter Diabetiker um ca. 2,5 Prozent pro Jahr zu erwarten. Risikofaktoren für die Entwicklung einer diabetischen Retinopathie sind außer Hyperglykämie und einem erhöhten HBA1C- Wert (Zielwert sieben Prozent), Hypertonie, Nephropathie, erhöhte Lipidwerte (Triglyceride) und die Genetik. Eine strenge Einstellung des Blutdrucks reduziert bei Patienten mit Diabetes Typ 2 das Risiko einer Progression der diabetischen Retinopathie um 34 Prozent und gleichzeitig das Risiko, einer Laserbehandlung zu bedürfen, um 35 Prozent. Wichtig ist auch: Bei Kindern mit Diabetes ist vor der Pubertät nicht mit diabetisch bedingten Netzhautveränderungen zu rechnen. In der Pathophysiologie der diabetischen Retinopathie spielen AGE -Products (Advanced Glycation Endproducts), welche sich in die Basalmembran der Netzhautkapillaren einlagern, sowie ein vermehrter Anfall von Sorbitol (ein toxischer Alkohol) eine wichtige Rolle: Die biochemische Schädigung der Netzhautgefäße führt zum Untergang ihrer Perizyten, pathognomonisch für die diabetische Retinopathie, einem Verlust von Endothelzellen mit der Folge des zunehmenden Kapillarverschlusses, einer gesteigerten Permeabilität der Kapillarwand, auch begünstigt durch die traumatische Wirkung des gesteigerten Blutflusses auf die Gefäßwand, sowie einer gestörten Autoregulation der Netzhautgefäße, sodass im Endeffekt die Blut-Retina-Schranke zusammenbricht. Es resultiert das Bild der schweren nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie mit Mikroaneurysmen (Folge des Unterganges von Perizyten), einem Netzhautödem mit harten Exsudaten und perivaskulären intraretinalen Blutungen (Folge der erhöhten Gefäßpermeabilität), Cotton-Wool-Spots (Mikroinfarkte der kleinen Endgefäße) sowie IRMAs (Intraretinale Mikrovaskuläre Anomalien) als erste Antwort auf die Minderperfusion der Netzhaut. Bis zu diesem Stadium lässt sich eine diabetische Retinopathie oft noch durch eine konsequente Einstellung des Diabetes bessern. Aber auch bereits zu diesem Zeitpunkt sehen nicht wenige Ophthalmologen die Indikation zur Laserbehandlung der Netzhaut gegeben. Sind 38 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

45 erst einmal Proliferationen aufgetreten, lassen sich diese durch eine Intensivierung der Diabeteseinstellung nicht mehr bessern, nur ihr Fortschreiten lässt sich verlangsamen. Die Minderperfusion der Netzhaut führt zu einer vermehrten Produktion von VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor, Wachstumsfaktoren), die eine Gefäßneubildung in der Netzhaut mit der Folge der proliferativen Retinopathie verursacht. Unbehandelt sprießen die neu gebildeten Gefäße in den Glaskörper ein und führen zu einer proliferativen Vitreoretinopathie und ohne Behandlung im Endeffekt durch Glaskörperblutungen, Netzhautablösung und Sekundärglaukom zur Erblindung. Die etablierten Methoden der augenärztlichen Behandlung ab dem Stadium der schweren nicht-proliferativen Retinopathie sind die Laser-, ggf. auch Cryobehandlung mit dem Ziel, Teile des Netzhautgewebes durch Vernarbung auszuschalten und so die Bildung von VEGF zu vermindern. Bei der Laserbehandlung werden, je nach Befund, bis zu Laserherde mit einer Spot- Größe von mm in mehreren Sitzungen über den gesamten Augenhintergrund unter Aussparung des hinteren Augenpols gesetzt. Führt diese Therapie nicht zum gewünschten Erfolg, muss eine operative Entfernung des Glaskörpers einschließlich der Proliferationen, eine sog. Vitrektomie, erfolgen. Auch bei schwerer nicht-proliferativer Retinopathie mit ausgeprägter ischämischer Komponente kann eine frühe Vitrektomie sinnvoll sein. Die Erholung der Netzhaut und somit des Sehvermögens kann nach dieser Operation bis zu einem Jahr dauern. Berücksichtigt man die in der Regel auf eine Vitrektomie folgende Eintrübung der Linse und die dann notwendig werdende Cataract-Operation, die man auch simultan mit der Vitrektomie durchführen kann, kann es zwei Jahre dauern, bis das Sehen wieder richtig gut ist. Ein sog. rubeotisches Sekundärglaukom, verursacht durch Gefäßneubildungen auf der Iris und im Kammerwinkel, ist heute selten geworden. Die diabetische Makulopathie ist Ausdruck der diabetischen Retinopathie im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens und diese kann alle Veränderungen erleiden, die auch an der übrigen Netzhaut möglich sind. Da eine panretinale Laserbehandlung im Sinne der Fernwirkung eine Besserung, aber auch eine Verschlechterung eines Makulaödems zur Folge haben kann, wird meist zuerst die Makula behandelt. Aufgrund der funktionellen Bedeutung der Makula bedarf diese gesonderter Beachtung und ihrer anatomischen Struktur entsprechend gezielt differenzierter Behandlung. Bei der ischämischen Makulopathie ist keine spezielle Behandlung möglich. Eine Laserbehandlung könnte die wenigen verbliebenen zuführenden Kapillaren veröden und so zu einer weiteren Schädigung führen. Mikroaneurysmen und Leckagen der kleinen Netzhautgefäße nahe der Makula können mit dem Laser behandelt werden, ein eher diffuses Ödem der Makula wird mit intravitrealen Injektionen behandelt. Hierbei werden Medikamente mit dem Ziel der Reduktion des Ödems in den Glaskörper des Auges injiziert, aktuell sind diese Ranibzumab (Lucentis(R), Bevacizumab (Avastin(R)), VEGF-Trap (Eylea) oder ein Cortisonpräparat, wobei Triamcinolon unlängst von Dexamethason (Ozurdex(R)) abgelöst wurde. Diese Injektionen müssen je nach Befundentwicklung wiederholt werden. Bei sichtbar verdickter Glaskörpergrenzmembran, Vorliegen einer epiretinalen Gliose (Membran auf der Netzhaut) oder bei Adhärenzen des Glaskörpers an der Makula ist eine Vitrektomie angezeigt. Eine Brillenglasbestimmung bei Patienten mit Diabetes sollte nicht in einer therapeutischen Ein- oder Umstellphase, sondern erst bei stabiler Stoffwechsellage erfolgen (geschätzt: mindestens vier Wochen), da bei einer Erhöhung des Blutzuckers und damit des Glucosespiegels im Kammerwasser die Augenlinse entquillt und somit eine passagere Hyperopie entsteht, während beim Absinken des Glucosespiegels im Kammerwasser die Augenlinse quillt, was zu einer passageren Myopie führt, bis sich der Glucosespiegel in Linse und Kammerwasser wieder auf gleichem Niveau befinden. Fazit: Die gute Behandlung durch den diabetologisch tätigen Arzt, verbunden mit den Anstrengungen des sich seiner Krankheit bewussten Patienten reduziert das Risiko der Entstehung einer diabetischen Retinopathie. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen, insbesondere des Augenhintergrundes, tragen zur Verbesserung der Prognose des Sehens und der allgemeinen Morbidität des Diabetikers bei. Bis zum Einsetzen der Pubertät braucht man keine Retinopathia diabetica zu befürchten. Neu aufgetretene Sehstörungen bei Patienten mit Diabetes sollten Anlass zu einer erneuten augenärztlichen Untersuchung sein. Für die augenärztliche Therapie der diabetischen Retinopathie stehen mehrere Verfahren zur Verfügung: Von der Laser- über die Cryobehandlung bis hin zur Vitrektomie, hinzugekommen sind die intravitrealen Injektionen zur Behandlung des diabetischen Makulaödems. Ausgabe 4 April

46 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Rehabilitation Trend bestätigt: Kürzer im Krankenhaus - kränker zur Reha Mit DRG-Einführung ist die Zahl der Patienten, die bei Aufnahme in die Reha einen schlechten Gesundheitszustand aufweisen, gestiegen. Dies hat eine Studie aus Münster ergeben. Der verkürzte Krankenhausaufenthalt und das gestiegene Durchschnittsalter der Patienten sind für diese Entwicklung verantwortlich, haben Reha-Ärzte gegenüber dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt betont und Lösungsmöglichkeiten entwickelt. In der Curschmann Klinik Timmendorfer Strand werden vor allem Anschlussheilbehandlungen nach Herzinfarkt oder herzchirurgischen Eingriffen angeboten. Die Patienten, die zu uns kommen, sind zum Teil deutlich kränker als noch vor einigen Jahren, erklärt die leitende Ärztin Dr. Katrin Pistorius. Da gibt es zum Beispiel den 75-jährigen bypassoperierten Patienten, der noch nicht an den Anwendungen teilnehmen kann, da er nach dem Aufenthalt in der Akutklinik noch zu schwach ist. Patienten wie er benötigen mittlerweile schon eine Woche, um beim regulären Reha-Programm mitzumachen. Ähnlich sieht dies Prof. Matthias Köhler, Ärztlicher Direktor der Reha-Klinik Damp: Im Durchschnitt sind die Patienten, die zu uns kommen, deutlich kränker als früher. Da gibt es natürlich eine große Bandbreite, aber die Tendenz ist eindeutig. Dass die Patienten immer früher aus den Akutkliniken verlegt werden, ist ein wesentlicher Grund, so Köhler. Gleichzeitig ist es so, dass aufgrund der demografischen Entwicklung wir werden nun mal immer älter und des westlichen Lebensstils mit wenig Bewegung, sitzender Tätigkeit und wachsender Verbreitung des metabolischen Syndroms die Menschen multimorbider werden. In die gleiche Kerbe schlägt auch Dr. Ingo Meßer, Chefarzt Orthopädie der Asklepios Klinik Am Kurpark Bad Schwartau: Unsere Patienten im Indikationsbereich Hüft- und Knieendoprothetik weisen ein steigendes Alter auf. Dieses bedingt eine höhere Anzahl von behandlungsbedürftigen Komorbiditäten. Der verkürzte Aufenthalt in der Akutklinik ist nicht von der Hand zu weisen, spielt in dieser Hinsicht aber eher eine untergeordnete Rolle, so Meßer. Die sogenannte REDIA-Studie (Kasten) bewertet dies etwas anders und macht vor allem den verkürzten Aufenthalt im Akutkrankenhaus für mangelnde Reha- Fähigkeit und steigende Komplikationsraten verantwortlich. Seit 2004 liegen Patienten in Deutschland kürzer im Krankenhaus als zuvor. Ursache ist das diagnoseorientierte Fallpauschalensystem, das damals verbindlich zur Abrechnung von Krankenhausleistungen eingeführt wurde. Nach diesem System werden Leistungen nicht abhängig vom jeweiligen Zeitaufwand vergütet, sondern pauschal pro Behandlungsfall. Seit Einführung dieses Systems stieg die Zahl der Patienten, die bei der Aufnahme in die Reha einen deutlich verschlechterten Gesundheitszustand aufweisen. Die Krankenhäuser haben auf die Einführung des Fallpauschalen-Entgeltsystems erwartungsgemäß reagiert: mit der Durchführung minimal-invasiver Operationen, bei denen der chirurgische Eingriff in den Körper möglichst gering gehalten wird, sowie mit dem Einsatz zeitsparender medizinischer Produkte und der Verkürzung der Akutverweildauer, erklärte Studienleiter Wilfried von Eiff von der Universität Münster. So sei beispielsweise der stationäre Aufenthalt nach Hüftoperationen von durchschnittlich 17,3 Tagen im Jahr 2003 auf 12,5 Tage im Jahr 2010 gesunken: Alles mit dem Ziel, die Kosten je Patient zu senken. Als Konsequenz sei die Zahl der Patienten gestiegen, die bei Aufnahme in die Reha vermehrt unter Komplikationen leiden sowie einen deutlich verschlechterten Gesundheits- und Mobilitätszustand aufweisen. Seit 2003 stieg der Anteil von Hüftpatienten, die wegen Schmerzen und geklammerter Wundnähte in der ersten Woche nicht an der Physiotherapie teilnehmen konnten, von 5,6 Prozent auf 39,4 Prozent, so von Eiff. Deutlich nahm auch der Medikationsaufwand in der Rehabilitation zu: Die Verabreichung von das Herz entlastenden Nitraten stieg von 1,2 Pro- 40 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

47 zent (2003) auf 33,3 Prozent (2010), und die Gabe von Schmerzpräparaten zog von vier Prozent auf 32 Prozent an. Die Einnahme von Blutverdünnern entwickelte sich laut Studie gar von 3,1 Prozent (2003) auf 57,4 Prozent (2010) bei Patienten mit Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Prof. von Eiff führt diese Entwicklung auf mehrere Ursachen zurück: Zeitsparende Operationstechniken ermöglichen eine kurze Liegezeit im Krankenhaus, machen aber aufwendige Wundversorgung und Schmerztherapien in der Rehabilitation nötig. Außerdem stieg das Durchschnittsalter der Patienten im Untersuchungszeitraum um vier Jahre an, und die Zahl von Begleiterkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck nahm zu. Was tun? Die Klinik Am Kurpark Bad Schwartau hat ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergriffen, wie Meßer erläutert: Zunächst einmal haben wir ärztliche Kollegen mit geriatrischer Zusatzqualifikation eingestellt. Unsere Therapieschemata wurden modifiziert und tragen sowohl der früheren Verlegung aus den Akutkliniken als auch den älteren Patienten Rechnung. Außerdem kooperieren wir intensiv mit unseren zuweisenden Kliniken und können das Risiko zu früh oder rehaunfähig zu uns verlegter Patienten erheblich reduzieren. Hierzu dienen folgende Maßnahmen: die Erstellung gemeinsamer, bereits im Akuthaus beginnender Therapiekonzepte, Reha-Visiten im Akuthaus, telefonische Fallkonferenzen mit den Operateuren und ein telefonischer Vorab-Kontakt auf Pflegedienstebene. Durch diesen frühen Beginn einer fachkundigen Rehabilitation, so Meßer, wird das Entlassungsergebnis am Ende der Reha positiv beeinflusst. Für herzchirurgische Patienten sieht Dr. Katrin Pistorius vor allem in der Verlängerung des Reha-Aufenthaltes die Lösung. Die Zahl der über 80-jährigen Patienten, die am Herzen operiert werden, steige stark an. Diese nach der Akutklinik noch ganz oder teilweise bettlägerigen Patienten zunächst nach Hause zu schicken, bis sie sich erholt haben und reha tauglich sind, hält Dr. Pistorius für keine gute Idee. Von einer solchen Vorgehensweise profitieren die Patienten nicht. Das hat auch die Münstersche Studie ergeben, die dem Verlegungsmanagement zwischen der Entlassung aus dem Akutkrankenhaus und der Aufnahme in die Reha-Klinik ein schlechtes Zeugnis ausstellte. Diese häusliche Übergangszeit ist mit therapeutisch und ökonomisch relevanten Risiken verbunden, sagte von Eiff. So werde häufig die Thromboseprophylaxe unterbrochen und die Wundversorgung erfolge nicht fachgerecht. Im Jahr 2003 waren beispielsweise 1,8 Prozent der Herz-Kreislauf-Patienten von Komplikationen während der Übergangszeit betroffen, 2010 zehn Mal so viele. Eine Verlängerung des Reha-Aufenthaltes vor allem für ältere Menschen hält auch Köhler für sinnvoll. In erster Linie sei dabei nicht nur an Patienten im erwerbsfähigen Alter gedacht, die wieder an den Arbeitsplatz herangeführt werden könnten. Die große Herausforderung ist doch, die steigende Zahl älterer Patienten vor der Pflege zu bewahren und sie wieder so fit zu bekommen, dass sie ihren Alltag in den eigenen vier Wänden meistern können, sagt Köhler. Gut ausgestattete Reha-Kliniken mit umfassender Physiotherapie und einer großen Zahl an Ärzten verschiedener Fachrichtungen seien prädestiniert, diese Patientengruppe gut zu versorgen. Das Problem, so Köhler, ist nur, dass wir bei dieser Entwicklung größerer Pflegeaufwand, mehr Diagnostik, mehr Einzeltherapie mit unseren Tagessätzen nicht mehr auskommen werden. Das unterstrich auch der Schwartauer Chefarzt Meßer: Dem höheren personellen Aufwand während der Rehabilitation stehen leider nicht im gleichen Maße steigende Tagessätze gegenüber. Uwe Groenewold Die REDIA-Studie Die REDIA-Studie (REDIA steht für REhabilitation und DIAgnosis Related Groups) ist eine prospektive Langzeitstudie über Auswirkungen der Einführung des DRG-Systems auf medizinische Leistungsanforderungen und Kosten in der Rehabilitation. Im Fokus der Untersuchung standen der psychische und körperliche Zustand der Patienten sowie Arbeitsaufwand und Kosten der Behandlung, Entwicklung der Vergütung von Reha-Leistungen und Anreizwirkungen politischer Eingriffe in das Gesundheitssystem. Insgesamt wurden Daten von Patienten in 27 stationären und ambulanten Reha-Einrichtungen erfasst. Darunter waren 956 Kardiologie-Patienten in akuter Anschlussrehabilitation nach Bypass-Operationen und Herzinfarkten sowie Orthopädie-Patienten, die ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk erhalten hatten beziehungsweise eine Bandscheiben-Operation hinter sich hatten. Die Auswahl erfolgte zufällig, sodass sowohl Patienten der Rentenversicherung als auch der gesetzlichen Krankenversicherung repräsentiert sind. Ausgabe 4 April

48 MEDIZIN UND WISSENSCHAFT Radiologie In Hamburg werden die hellsten Köpfe der Radiologie gesucht Der 3. Deutsche Röntgenkongress findet vom 16. bis 19. Mai im Hamburger CCH statt. Rekordwerte mit über Teilnehmern und über 850 Vorträgen. Beim größten deutschsprachigen Kongress zur Bildgebung sind zahlreiche Experten aus Schleswig- Holstein vertreten. So leitet Prof. Jörg Barkhausen, Direktor der Klinik für Radiologie und Strahlentherapie am UKSH, Campus Lübeck, einen Workshop zu neuesten Entwicklungen der Magnetresonanz-Angiographie (MRA). Die MRA hat sich in den letzten zehn Jahren fest in der Gefäßbildgebung etabliert und kann fast alle vaskulären Fragestellungen an den großen Gefäßen und den wichtigsten Organarterien zuverlässig beantworten. Einzige Ausnahme bleiben weiterhin die Koronararterien, die sich durch die Bewegungsartefakte (Herzschlag, Atmung) nicht so robust abbilden lassen, dass ein Einsatz in der klinischen Routine möglich ist, erläutert Barkhausen. Neuere Entwicklungen seien etwa die zeitaufgelöste MRA, die Ganzkörper-MRA oder die vierdimensionale Darstellung. Dr. Benjamin Sattler aus der Diagnostischen Radiologie im UKSH, Campus Kiel, hat die Frage untersucht, ob bei niereninsuffizienten Koronarpatienten auf die Kontrastmittelgabe vor einem Kardio-CT verzichtet werden kann, sein Kollege Asmus Wulff hat verschiedene Verfahren zur Klassifizierung von Tumormetastasen miteinander verglichen. Gegensätze verbinden! lautet das Motto des 93. Deutschen Röntgenkongresses, der im Congress Centrum Hamburg (CCH) veranstaltet wird. Die fachübergreifende Zusammenarbeit auch scheinbar gegensätzlicher Bereiche stellt für den Patienten den größtmöglichen Gewinn dar, erklärt Kongresspräsident Prof. Hermann Helmberger aus München. Dies haben wir in den Schwerpunktthemen berücksichtigt: Von der Abdominaldiagnostik über die Herz- und Rheumabildgebung bis zur Kinderradiologie konnten wir namhafte Referenten aus aller Welt gewinnen. Dass Radiologie nicht nur aus Röntgenbildern von Knochenbrüchen und Lungenentzündungen besteht, unterstreicht der Präsident der Fachgesellschaft, Prof. Michael Forsting von der Uniklinik Essen-Duisburg: Die Bildgebung nimmt in nahezu allen Bereichen der Medizin eine Schlüsselstellung ein. Rund 80 Prozent aller schwerwiegenden Erkrankungen vom Schlaganfall bis zur Krebserkrankung werden in der Radiologie diagnostiziert. Darüber hinaus verfüge die Radiologie über einen enorm wachsenden therapeutischen Ast: Stichworte seien hier minimal-invasive Behandlungen unter Bildkontrolle und die Interventionelle Radiologie. Bei den Schwerpunkt-Symposien wird unter anderem die Ganzkörper-MRT vorgestellt, in der pädiatrischen Radiologie das aktuelle Thema CT im Kindesalter Ja oder Nein? behandelt. Fortbildungsveranstaltungen wie die Reihen Fit für den Facharzt und Radiologie in Klinik und Praxis gehören ebenso zum Programm wie die Nachwuchsförderung Die hellsten Köpfe der Radiologie. Dabei handelt es sich um ein Stipendienprogramm der Röntgengesellschaft, das bereits zum dritten Mal stattfindet. Auf Vorschlag von Professoren und Weiterbildungsbefugten können Famulanten oder engagierte Studenten kostenfrei am Röntgenkongress teilnehmen. Angesichts des immer größer werdenden Nachwuchsproblems können wir gar nichts Besseres tun, als unseren Kollegen von morgen ein Podium zu bieten, auf dem sie unser Fach in seiner Vielfalt und mit seinen verbindenden Gegensätzen kennen lernen können, bekräftigt Präsident Helmberger. Im vergangenen Jahr nahmen rund 400 Medizinstudenten an den Veranstaltungen teil. Der Kongress findet traditionell über Himmelfahrt statt. Neben Vorträgen, Seminaren und Workshops gaben über 130 Aussteller auf einer Fläche von mehr als qm einen Einblick in technische Innovationen moderner Bildgebung. Die Anmeldung zum Kongress ist online unter möglich. Uwe Groenewold 42 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

49 Udo Hennighausen Tagebuch einer PJ lerin Wochenende ade! Sonntagmorgen, noch in der Dämmerung, machte ich mich auf den Weg durch die menschenleere Stadt ins Krankenhaus. Ziel war ein Dienst, um das echte Arbeitsleben kennen zu lernen, wie es erfahrene Kollegen ausdrückten. Das begann mit einer kurzen Besprechung über die Vorfälle der letzten Nacht. Danach ging die kleine Versammlung aus Oberarzt, Assistenten und mir von Station zu Station und ließ sich von den Schwestern die aktuellen Probleme erklären. Zusätzlich wurden kritische Patienten untersucht. Dies nahm Stunden in Anspruch während andere Aufgaben zu Bergen anwuchsen: In der Notaufnahme fanden sich immer mehr Familien ein und von Station kamen die ersten Anrufe. Wir teilten uns auf. Der erfahrenere Assistent rannte über die Stationen, legte Venenwege, nahm Kinder auf und kümmerte sich um kritische Fälle. Zwischendurch hetzte er in die Notaufnahme, um uns zu helfen. Der zweite, jüngere Assistent kümmerte sich um die aufgeregten Familien in der Ambulanz. Hier durfte ich endlich mit anpacken. Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung sprach ich mit Eltern über das weitere Vorgehen. Ich stellte meine Fälle einem der Dienstärzte vor, dieser verschrieb Medikamente und vervollständigte meinen Arztbrief. Vieles kannte ich bereits aus der Allgemeinarztpraxis, denn ein Großteil der Vorstellungen betraf Gastroenteritiden und Infekte der Atemwege. Hier entwickelte ich im Laufe des Tages Routine. Ich bekam das gute Gefühl, den Dienstärzten echte Arbeit abzunehmen. Und das Ganze machte mir auch noch richtig Spaß! Aber es kamen im Verlauf der zwölf Stunden Schicht auch komplizierte Fälle. Plötzlich wurden das Know-how beider Assistenten und ein Telefonat mit dem Oberarzt notwendig, der sich auf den Weg in die Klinik machte. So konnte ich auch einzelne seltene Krank- (Foto: di) heitsbilder zum ersten Mal live sehen. In all dem Trubel auf den Stationen und in der Ambulanz waren Pausen undenkbar. Es war später Nachmittag, als ich das erste Mal von meinem Brot abbeißen und etwas trinken konnte. Ausgehungert und verdurstet versuchte ich danach in regelmäßigen Abständen, das Loch in meiner Magengegend zu besänftigen. Doch es blieb kaum Zeit. Am Nachmittag standen schon wieder Antibiotikagaben an. Natürlich lief auch hier nicht alles komplikationslos. Mal war der Venenweg kaputt oder das Antibiotikum nicht aufgezogen. Beim nächsten Kind wusste man bei den vielen Schläuchen einfach nicht, wo man anschließen sollte. So dauerte die kurze Runde Antibiotika auch wieder eine Stunde. Gegen Ende des Dienstes versammelten sich erneut alle, um an den Nachtdienst zu übergeben. Dann konnte ich mich endlich auf den Heimweg machen. Zuhause fiel ich erledigt auf die Couch. Vor lauter Arbeit hatte ich mich ganz vergessen. Erst jetzt merkte ich, wie anstrengend der Tag war. Und morgen früh sollte ich gleich wieder fit in den Wochenalltag auf Station einsteigen Uffffff. Will ich mir das später jahrelang antun? Der Name der PJ lerin ist der Redaktion bekannt. Ausgabe 4 April

50 FORTBILDUNGEN ARBEITSMEDIZIN THEMA 11. Curriculare Fortbildung für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner - Thema: Sucht TERMIN 1. Juni 2012, 4 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Akademie für medizinische Fort- u. Weiterbildung, Esmarchstr. 4, Bad Segeberg, Birte Wachholz, Tel / , Fax -194, akademie@aeksh.org, Internet DIABETOLOGIE THEMA Diabetologie im Spannungsfeld zwischen Industrie, Politik und Medizin TERMIN 21. April 2012, 3 Punkte VERANSTALTUNGSORT AK Segeberger Kliniken, Krankenhausstr. 2, Bad Segeberg VERANSTALTER/KONTAKT Schleswig-Holsteinische Gesellschaft für Diabetes e. V., UKSH, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Prof. Morten Schütt, morten.schuett@uk-sh.de DERMATOLOGIE UND VENEROLOGIE FACHÜBERGREIFEND/SONSTIGE THEMA 1. Interdisziplinäres Symposium für Human- und Veterinärdermatologen Tier Mensch Haut: Voraussetzung für das Überleben der Parasiten TERMIN 4./5. Mai 2012 VERANSTALTUNGSORT Christian-Albrechts-Universität, Audimax, Christian-Albrechts-Platz 2, Kiel VERANSTALTER/KONTAKT DI-TEXT Frank Digel, Butjadinger Straße 19, Butjadingen-Ruhwarden, Tel / , Fax -6, digel.f@t-online.de, Internet THEMA Workshop Botulinumtoxin I TERMIN 23. Mai 2012, 5 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Hautarztzentrum Kiel, Dr. Johannes Müller-Steinmann, Alter Markt 1-2, Kiel, Tel. 0431/ , Fax -1, info@hautarztzentrum-kiel.de, Internet THEMA Anwendung von Botulinumtoxin bei Dystonien und anderen Indikationen TERMIN 25. April 2012 THEMA Wandel in der Psychiatrie: Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre - Was bringt die Zukunft TERMIN 2. Mai 2012 THEMA Flensburger European Pediatric Life Support (EPLS) - Kurs TERMIN Mai 2012 THEMA 6. Kolloquium Klinische Neurowissenschaften - Invasive Diagnostik in Neurologie und Neurochirurgie TERMIN 16. Mai 2012 VERANSTALTER/KONTAKT Diako Flensburg, Knuthstr. 2, Flensburg, Tel. 0461/ oder Tel. 0461/ , Internet oder Fortbildungen die nach Redaktionsschluss eingereicht worden, finden Sie im Internet Alle Angaben ohne Gewähr 44 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

51 THEMA Neues in der Osteologie Managed Care, Problemfrakturen, IV Vertrag, Therapiemöglichkeiten, Osteoporoseregister TERMIN 28. April 2012 VERANSTALTUNGSORT Empire Riverside Hotel, Bernhard-Nocht- Straße 97, Hamburg VERANSTALTER/KONTAKT Bund der Osteologen in Norddeutschland (BOND) e.v., Frau Schiedel, Tel. 040/ , Fax -649, Internet THEMA Spezifische schmerztherapeutische Themen mit Fallbesprechungen TERMIN 2. Mai 2012, 3 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, Wasserkrüger Weg 7, Mölln, Dr. Sabine Hildebrandt, hildebrandt@drk-krankenhaus.de THEMA Informationsabend - Ärzte ohne Grenzen TERMIN 3. Mai 2012 VERANSTALTUNGSORT UKSH, Campus Kiel, Hörsaal Chirurgie (Haus 18), Arnold-Heller-Straße 3, Kiel VERANSTALTER/KONTAKT Ärzte ohne Grenzen, Rosenstr. 10, Bonn, Tel. 030/ , Internet THEMA Dermatologische Erkrankungen des äußeren Genitale unter besonderer Berücksichtigung tumoröser Veränderungen TERMIN 8. Mai 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Urologische Klinik, Friesenstraße 11, Neumünster, Dr. Klaus Esders, Tel / , klaus.esders@fek.de THEMA Wenn Schmerzen krank machen - Schmerztherapie TERMIN 9. Mai 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Klinikum Itzehoe, Robert-Koch-Straße 2, Itzehoe, Sitzungszimmer 1 und 2 (Erdgeschoss, Anbau Verwaltung ), Tel / , info@kh-itzehoe.de, Internet THEMA Klinische Bewertung und Prüfung von Medizinprodukten TERMIN 11. Mai 2012, 8 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Universität zu Lübeck, Fernstudienzentrum, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Heike Frank, Tel. 0451/ , Fax -6718, seminare@fsz.uni-luebeck.de THEMA Präoperative Risikostratifizierung TERMIN 23. Mai 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Schwanenweg 21, Kiel, Prof. Steinfath, Tel. 0431/ , Fax -3002, anaesthesie@uk-sh.de THEMA Somatoforme und funktionelle Störungen TERMIN 24. Mai 2012 Ausgabe 4 April

52 FORTBILDUNGEN VERANSTALTUNGSORT Redderkuskrog Holzbunge VERANSTALTER/KONTAKT Ärzteverein Rendsburg, Dr. Achim Diestelkamp, Eiderstr. 55, Rendsburg, Tel / , Fax -29, Internet THEMA Akutschmerzkurs 2012 TERMIN 1./2. Juni 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Anästhesiologie, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Dr. Martin Lindig, Tel. 0451/ , Fax -6212, THEMA 8. Kieler Arbeitskreis Epilepsie TERMIN 7. Juni 2012 VERANSTALTUNGSORT Hotel Kieler Kaufmann, Niemannsweg 102, Kiel VERANSTALTER/KONTAKT UKSH Campus Kiel, Klinik für Neurologie, Arnold-Heller-Str. 3, Kiel, PD Dr. N. Lang, Prof. U. Stephani, Tel. 0431/ , Fax -8714, Internet INNERE MEDIZIN THEMA Multiples Myelom TERMIN 25. April 2012, 3 Punkte VERANSTALTUNGSORT Strandhotel, Kirstenstr. 6, Glücksburg VERANSTALTER/KONTAKT St. Franziskus Hospital, Waldstr. 17, Flensburg, Prof. Nadezda Basara, nadezda.basara@malteser.org INNERE MEDIZIN/HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE THEMA Frühjahrssymposium Multiples Myelom TERMIN 21. April 2012, 4 Punkte VERANSTALTUNGSORT Rathaus, Lübeck VERANSTALTER/KONTAKT UKSH, Medizinische Klinik I, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Harald Biersack, Harald.Biersack@uk-sh.de INNERE MEDIZIN/GASTROENTEROLOGIE THEMA Gastro Forum Land in Sicht! Ziele mit individualisierten Therapieansätzen in der Gastroenterologie erreichen TERMIN 21. April 2012, 8 Punkte VERANSTALTUNGSORT media docks, Willy-Brandt-Allee 31a, Lübeck VERANSTALTER/KONTAKT Sana Kliniken Lübeck GmbH, Kronsforder Allee 71-73, Lübeck, M. Cruse, m.cruse@sana-luebeck.de INNERE MEDIZIN/ENDOKRINOLOGIE/ DIABETOLOGIE THEMA 4. Frühjahrssymposium - Endokrinologie TERMIN 12. Mai 2012, 4 Punkte VERANSTALTUNGSORT A-ROSA, Außenallee 10, Travemünde VERANSTALTER/KONTAKT UKSH, Medizinische Klinik I, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Prof. Brabant, Tel. 0451/ , georg.brabant@uk-sh.de RADIOLOGIE THEMA Stents, Wellen und Meer 46 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

53 TERMIN 8./9 Juni 2012, 24 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedzin, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Michael Schumacher, Tel. 0451/ , Fax -6497, radiologie-luebeck.uk-sh.de PSYCHOTHERAPIE THEMA Eine Triebtheorie für unsere Zeit Sexualität und Konflikt in der Psychoanalyse TERMIN 19. April 2012 THEMA TERMIN THEMA Integration körpertherapeutischer Techniken in die psychoanalytisch-psychotherapeutische Behandlung Teil I: 3. Mai 2012 Teil II: 10. Mai 2012 Freuds große Fälle und was sie uns lehren TERMIN 5. Mai 2012 THEMA Vorlesung: Narzissmus - Von der zeittypischen Normalität zur psychischen Störung TERMIN 10. Mai 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT John-Rittmeister-Institut für Psychoanalyse, Lorentzendamm 16, Kiel, Tel. 0431/ , sekretariat@john-rittmeister-institut.de THEMA Somatische Komorbidität bei psychiatrischen Patienten TERMIN 9. Mai 2012 THEMA Management somatoformer/funktioneller Störungen TERMIN 23. Mai 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, Prof. Schweiger, Tel. 0451/ , Fax -6198, Ulrich.Schweiger@uksh.de PHLEBOLOGIE THEMA 5. Lübecker Sklerotherapie Seminar TERMIN 1. Juni 2012, 15 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Ratzeburger Allee 160, Lübeck, PD Dr. B. Kahle, W. Schmidt-Tomkewicz, Tel. 0451/ , Fax -2981, wiebke.schmidt-tomkewicz@uksh.de THEMA Grundlagen der Gruppenpsychotherapie TERMIN 25. April 2012 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT AHG Klinik Lübeck, Weidenweg 9-15, Lübeck, Tel. 0451/5894-0, luebeck@ahg.de Ausgabe 4 April

54 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Rückenschmerzen Rückenprobleme sind bei jedem dritten Deutschen stressbedingt Die Techniker Krankenkasse hat im vergangenen Monat eine Befragung ausgewertet: Männer vermuten seltener psychische Probleme als Schmerzursache. Fast jeder zehnte Krankschreibungstag in Deutschland ist rückenbedingt. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) entfielen ,3 Prozent aller Fehlzeiten auf Rückenbeschwerden. Hochgerechnet auf das gesamte Bundesgebiet sind das jährlich über 39 Millionen Fehltage. Das bedeutet: Täglich fehlen über Beschäftigte in Deutschlands Betrieben rückenbedingt. Heiko Schulz, Psychologe bei der TK, geht davon aus, dass viele dieser Fehltage psychische Ursachen haben: Seelische und körperliche Gesundheit hängen eng zusammen. Probleme, beruflich oder privat, können buchstäblich im Nacken sitzen. Stress und Überlastung wirken auf das vegetative Nervensystem und führen so zu körperlichen Beschwerden. Diese können individuell sehr verschieden sein, als Kopf- oder Magenschmerzen, aber auch als Nackenund Rückenbeschwerden auftreten. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK nannte ein Drittel der Befragten Stress und seelische Probleme als Ursache der Rückenprobleme. Während 40 Prozent der Frauen hinter ihren Rückenschmerzen psychische Ursachen vermuten, sieht nur ein Viertel der Männer einen solchen Zusammenhang. Betroffen sind hauptsächlich erwerbstätige Menschen, darunter vor allem Beschäftigte über 26 Jahre. Heiko Schulz: Viele sind mehrfach belastet, müssen Beruf und Familie vereinbaren und sich zu- 48 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

55 dem oft auch um die ältere Generation kümmern. Die Dreifachbelastung, zusammen mit der fehlenden Zeit für körperlichen Ausgleich, geht nicht selten auf den Rücken. Eine Gesundheitsstudie unter Beschäftigten eines Dienstleistungsunternehmens in Deutschland 2011 bestätigt den Zusammenhang zwischen psychischer Verfassung und Rückengesundheit Mitarbeiter wurden zu ihrer Gesundheit befragt. Unter den Befragten in schlechter seelischer Verfassung war der Anteil der Beschäftigten mit Rückenbeschwerden mit über 30 Prozent doppelt so hoch wie bei den psychisch Gesunden, wo nur ein Sechstel der Befragten Rücken hat. Was also ist zu tun, um die Seele und damit den Rücken zu entlasten? Schulz: Unsere seelische Gesundheit wird durch verschiedene Faktoren geprägt. Neben der eigenen Persönlichkeit, das heißt ob man eine optimistische Grundeinstellung hat, ist vor allem das Privatleben wichtig. Welche sozialen Beziehungen zu Freunden und Familie gibt es? Und empfinden wir diese als unterstützend oder als belastend? Fühlen wir uns zugehörig? Zum anderen spielt das Arbeitsumfeld eine große Rolle. Die Mitarbeiterbefragung zeigt, dass Beschäftigte, die ihr Arbeitsumfeld als unterstützend und kooperativ wahrnehmen, die sich als engagiert und kompetent empfinden, deutlich seltener unter Rückenbeschwerden leiden als ihre Kollegen, die ihr Arbeitsumfeld weniger positiv sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass allein der Führungsstil des Vorgesetzten großen Einfluss auf die Rückengesundheit der Beschäftigten hat. Die Arbeit unter einem autoritären Vorgesetzten verdoppelt das Risiko für Rückenbeschwerden im Vergleich zu einem kooperativen Führungsstil, so Schulz. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, sollte immer die Verhältnisse und das eigene Verhalten in Frage stellen. Der Stress lässt sich nicht immer vermeiden, man kann aber lernen damit umzugehen, zum Beispiel durch Stressbewältigungs- und Entspannungstrainings, empfiehlt der Psychologe den Betroffenen. Wichtig sei vor allem, für ausreichend körperlichen Ausgleich zu sorgen. Egal wie sehr die Probleme oder der Stress drücken Zeit für den sportlichen Ausgleich sollte man sich nehmen, empfiehlt Schulz. Wer sich drei Mal die Woche eine halbe Stunde an der frischen Luft bewegt, bekommt den Kopf frei und stärkt sich selbst und den Rücken für die Belastungen des Alltags. (PM) Ausgabe 4 April

56 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Schlichtungsverfahren Nur geringe Veränderungen bei der Antragsentwicklung Mehr Anträge gegen niedergelassene Augenärzte und gegen Allgemeinchirurgen in Kliniken. Gesamtentwicklung der Schlichtungsfälle zeigt konstantes Bild war mit neuen Fällen in der Gesamtbetrachtung des norddeutschen Zuständigkeitsbereiches, der sich auf die neun norddeutschen Landesärztekammerbereiche Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen erstreckt, nach einem signifikanten Anstieg 2007/2008 im Vergleich zu 2009 (4.004) und 2010 (4.005) ein geringfügiger Anstieg der Antragszahlen zu verzeichnen. Antragsentwicklung in Schleswig-Holstein: Die Antragsentwicklung der letzten Jahre seit 2005 im Kammerbereich Schleswig-Holstein zeigt ein relativ konstantes Bild bei ca. 300 bis 400 Anträgen im Jahr (2011: 341 Anträge). Entscheidungen in Schleswig-Holstein 2011: Im Jahr 2011 wurden 184 Verfahren aus dem Kammerbereich Schleswig-Holstein mit einer Entscheidung über die geltend gemachten Schadenersatzansprüche abgeschlossen. Der Prozentsatz der begründeten Ansprüche (Behandlungs- bzw. Aufklärungsfehler und Kausalität bejaht) lag 2011 im Kammerbereich Schleswig-Holstein bei 33,7 Prozent (2010: 29,6 Prozent). Die häufigsten Krankheiten, die 2011 aus Schleswig-Holstein zur Anrufung der Schlichtungsstelle führten, waren Arthrosen, Krankheiten der Venen, Verletzungen des Knies und Unterschenkels, sonstige Gelenkkrankheiten, sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens sowie sonstige Formen der Herzkrankheit. Blick auf die Versorgungsebenen: Die Auswertung der Behandlungsorte (Versorgungsebenen) zeigt, dass die Fälle zu 72 Prozent aus dem Klinikbereich stammen (2010: 70 Prozent), während der niedergelassene Bereich mit lediglich 28 Prozent (2010: 30 Prozent) beteiligt war. Insgesamt handelte es sich in den 184 entschiedenen Fällen um 215 Antragsgegner (Ärzte, Abteilungen), von denen 154 im Krankenhausbereich und 61 im niedergelassenen Bereich anzusiedeln waren. Die Beteiligung der einzelnen Fachgebiete ist im Vergleich der Versorgungsebenen naturgemäß sehr unterschiedlich. Die Analyse der festgestellten ärztlichen Fehler zeigt Schwerpunkte bei Arthrosen, bei Verletzungen des Ellenbogens und des Unterarms sowie bei Verletzungen des Knies und Unterschenkels. Die Fehler arten im Klinikbereich und niedergelassenen Bereich weisen im Bereich der Diagnostik Schwerpunkte auf. Schwerpunkte im Klinikbereich gab es bei der opera tiven Therapie mit 18,1 Prozent (Wahl der Operationsmethode, technische Durchführung und postoperatives Management), in der allgemeinen Diagnostik (Mängel bei Anamneseerhebung, klinischer Untersuchung, Zusatzuntersuchungen wie z. B. Labor etc.: 5,8 Prozent), bei der bildgebenden Diagnostik (3,9 Prozent), in Bezug auf Fehlinterpretation und Übersehen von Frakturen sowie in Bezug auf Mängel in der bildgebenden Verlaufskontrolle und in der Indikation (4,5 Prozent). Schwerpunkte im niedergelassenen Bereich lagen bei der Diagnostik allgemein (Mängel bei Anamneseerhebung, klinischer Untersuchung, Zusatzuntersuchungen wie z. B. Labor etc.) mit 11,5 Prozent, bei der operativen Therapie mit 8,1 Prozent, bei der bildgebenden Diagnostik mit 6,6 Prozent (Fehlinterpretation und Übersehen von Frakturen sowie Mängel in der bildgebenden Verlaufskontrolle) und bei der Indikation mit 4,9 Prozent. Insgesamt ergibt sich bei Analyse der erhobenen Daten für den Kammerbereich Schleswig- Holstein mit Ausnahme einer Zunahme von Anträgen gegen Augenärzte im niedergelassenen Bereich sowie gegen Allgemeinchirurgen im Klinikbereich ein gegenüber den Vorjahren nicht signifikant unterschiedliches Bild. Johann Neu, Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern 50 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

57 MITTEILUNGEN DER AKADEMIE Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung Esmarchstr Bad Segeberg Tel / Geschäftsführerin: Helga Pecnik M. A. Büroleiterin: Petra Petersen akademie@aeksh.de Zusatz-Weiterbildung Homöopathie B-Kurs Wer nach dem A-Kurs lernen möchte, wie die Anamnese und Fallanalyse in der klassischen Homöopathie durchgeführt wird, trifft in dieser Kursstufe auf unterschiedliche Anamnesetechniken, Fallbeispiele und Repertorisationsübungen. Außerdem sollen Sie mithilfe entsprechender Bücher (Repertorium und Arzneimittellehre) in die Lage versetzt werden, akute Erkrankungsfälle zu behandeln. Termin: Einführung in MDT - Mechanische Diagnostik und Therapie nach Robin McKenzie Leitlinien zur Behandlung muskuloskelettaler Erkrankungen fordern Evidenzbezug, Subgruppenbildung und diagnostische Klarheit. Gleichzeitig drängen sie auf ein edukatives, nachhaltig aktives Therapie- und Prophylaxe-Management des Patienten. Gerade diese Merkmale zeichnen MDT aus. Die Untersuchung ist sehr verlässlich, die spezifische Therapie von Subgruppen bei Rückenschmerzen zeigt sich den EBM-Leitlinien überlegen und sie deckt durch statische Tests und wiederholte Bewegungen Möglichkeiten auf, wie sich der Patient selbst behandeln kann. Erst wenn sich zeigt, dass die Probleme nicht ohne passive Hilfe zu beseitigen sind, kommen manuelle Interventionen in Betracht. Dies fördert die aktive Haltung des Patienten und verhindert passive Verhaltensmuster. Termin: 12. Mai 2012 Radiologische und klinische Diagnostik der idiopathischen interstitiellen Pneumonien Die idiopathischen, interstitiellen Pneumonien (IIP) werden definiert als eine Gruppe von diffusen, parenchymatösen Lungenerkrankungen unbekannter Ursache mit verschiedenen Graden an Entzündung und Fibrose. Zur Beurteilung des Ausmaßes einer Lungenfibrose sind Kliniker und Radiologen an erster Stelle gefragt. Ziel dieses Seminars ist es, die Kenntnisse über idiopathische interstitielle Lungenerkrankungen zu vertiefen und gemeinsam interaktiv Differenzialdiagnosen zu erarbeiten. Termin: 9. Mai 2012 Veranstaltungen im Mai Mai, Beginn: 17:00 Uhr Psychosomatische Grundversorgung Teil II 5. Mai, 9:00-14:30 Uhr, Update Schwindel Mai, Beginn: 9:00 Uhr, Hypnose Grundkurs 9. Mai, 18:00-20:00 Uhr, Informationsveranstaltung Weiterbildung Psychotherapie 9. Mai, 16:00-19:30 Uhr Nasennebenhöhlen und Nachbargebiete 9. Mai, 16:00-20:00 Uhr Radiologische und klinische Diagnostik der idiopathischen interstitiellen Pneumonien 11. Mai, 14:00-19:00 Uhr Schulung für BuS-Teilnehmer 12. Mai, 9:00-16:15 Uhr ausgebucht!!! Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz nach 18a Abs. 2 Röntgenverordnung 12. Mai, 9:15-12:00 Uhr Vorlesung Psychotherapie Einige Gedanken des Spielens in der psychotherapeutischen Arbeit mit Kindern 12. Mai, 9:30-17:30 Uhr Spezielle internistische Notfälle - Refresher-Kurs für im Rettungsdienst tätige Ärztinnen und Ärzte 12. Mai, 9:00-16:15 Uhr MDT Einführung in die mechanische Diagnostik und Therapie nach Robin McKenzie 12. Mai, 9:00-16:30 Uhr, Medical English Mai, Beginn: 9:00 Uhr Intensivkurs Psychiatrie 23. Mai, 16:30-19:45 Uhr, 8 Termine, Balint-Gruppe, Mi Mai, Beginn: 9:00 Uhr, 5 Termine Homöopathie - B-Kurs Ausgabe 4 April

58 GESUNDHEITS- UND SOZIALPOLITIK Studie Nichtraucherschutzgesetze retten Leben: Herzinfarkte gehen zurück Eine Studie im Auftrag der DAK Gesundheit zeigt, dass die Zahl von Herzinfarkten und Angina pectoris seit Einführung der Nichtraucherschutzgesetze sinkt. Laut Studie gingen nach der sukzessiven Einführung der Nichtraucherschutzgesetze zwischen August 2007 und Juli 2008 die stationären Behandlungen infolge einer Angina pectoris um 13 Prozent, Behandlungen aufgrund eines Herzinfarktes um acht Prozent zurück. Im Jahr nach der Einführung konnten deshalb allein bei der DAK Gesundheit Krankenhausbehandlungen verhindert und Kosten in Höhe von 7,7 Millionen Euro eingespart werden. Je strikter die Gesetze, desto größer der Rückgang der Herzerkrankungen. Dies verdeutlicht die aktuelle DAK-Studie im Vergleich zu anderen internationalen Studien (beispielsweise in den USA und Schottland). Die Krankenkasse sprach sich deshalb für ein einheitliches und ausnahmsloses Rauchverbot aus. Eine repräsentative Forsa-Umfrage der DAK-Gesundheit zeigte außerdem, dass 82 Prozent der Befragten die Nichtraucherschutzgesetze gut finden sogar 68 Prozent der Raucher sagen das. Immerhin 63 Prozent gaben an, dass sie sich früher häufig durch den Rauch belästigt gefühlt haben. Knapp ein Viertel geht seither öfter in Cafés und Restaurants. Die DAK Gesundheit, aber auch andere Krankenkassen, bieten gesetzlich Krankenversicherten Unterstützung, wenn sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Neben den klassischen Präventionsprogrammen gibt es bei der DAK Gesundheit zwei zielgruppenspezifische online-basierte Angebote: Just be smokefree und Rauchstopp ( und Zum Hintergrund der Studien und Umfragen: Alle deutschen Bundesländer haben zwischen August 2007 und Juli 2008 Nichtraucherschutzgesetze implementiert, eine Vereinheitlichung ist bislang nicht geschehen. Die DAK hat eine Vorher-Nachher-Studie über den Zeitraum 1. Januar 2004 bis einschließlich 31. Dezember 2008 für eine Kohorte von Personen im Alter von 30 Jahren und älter durchgeführt (anonymisiert). Alle Personen waren bei der DAK krankenversichert. Registriert wurden die Hospitalisierungsraten für Angina pectoris und akuten Myokardinfarkt (AMI) sowie die damit verbundenen Behandlungskosten. Die Studie wird nach Angaben der Krankenkasse in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Clinical Research in Cardiology veröffentlicht. Für die genannte Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Gesundheit wurden im Februar Personen befragt. (PM/Red) 52 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

59 Historie Jüdische Ärzte aus Deutschland, die beim Aufbau in Israel halfen Ein Internetportal widmet sich jüdischen Ärzten, die aus dem Dritten Reich nach Palästina flohen, um dort beim Aufbau des Gesundheitswesens zu helfen. Justin Weinschenk, praktischer Arzt in Nürnberg, hatte frühzeitig Hitlers Mein Kampf gelesen und folgerichtig seine Konsequenzen gezogen: Die jüdische Familie verließ Deutschland 1934 und wanderte nach Palästina aus. Die Freiheit der Lebensführung, die Unbekümmertheit der Kinder und das Leben in der jüdischen Gemeinschaft Dr. Justin Weinschenk: Mit dem Fahrrad auf dem Weg zu Patienten. (Foto: Familie Weinschenk) sind befriedigende Äquivalente für die Schwierigkeiten des Neuaufbaues der Existenz, schrieb er in einem Brief. Ob ich Arzt oder Siedler sein werde, soll die Entwicklung der nächsten Monate entscheiden, zeigte Weinschenk sich optimistisch. Er erwarb in Herzlija, nördlich von Tel Aviv, ein Haus mit Obstplantage und Hühnerstall, wurde jedoch von Nachbarn und Freunden darum gebeten, sich eine Zulassung als Arzt von der britischen Mandatsregierung ausstellen zu lassen. So richtete er in seinem Haus eine kleine Praxis ein und war bis zu seinem Tod im Jahr 1969 beliebter und angesehener Allgemein- und Notfallarzt. Weinschenks Geschichte steht beispielhaft für die Biografien vieler hundert jüdischer Ärzte, die nach Hitlers Machtübernahme nach Palästina flohen. Im Unterschied zu den bereits im Land ansässigen Medizinern, überwiegend Allgemeinärzten, waren die meisten aus Deutschland eingewanderten Juden Fachärzte. Diese massive Immigration von Spezialisten brachte große Fortschritte und revolutionierte das Gesundheitswesen im Jischuw, der jüdischen Ansiedlung in Palästina gab es knapp deutsch-jüdische Ärzte im Land. Das Internetprojekt stellt die Akteure dieser Erfolgsgeschichte vor: jüdische Ärzte, aus allen Teilen Deutschlands, die in ihrer Heimat ausgegrenzt, verfolgt und vertrieben wurden. Mit diesen Menschen verlor Deutschland immenses Fachwissen, das an anderer Stelle zum Blühen kam. Unter ihnen befanden sich Ärzte, die schon in Deutschland Koryphäen ihres Faches waren und diese Karrieren in Erez Israel fortsetzten, sowie weniger prominente Mediziner, die dennoch Bedeutendes geleistet haben, sei es als Notfallmediziner, Professoren, leitende Klinikärzte oder Pioniere in unerschlossenen Gegenden. Das Projekt wird von hagalil, dem größten jüdischen Onlineportal in Europa, in Kooperation mit dem Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts erarbeitet und versteht sich als work in progress. Die Dokumentation wird beständig ausgebaut und ist unter Berücksichtigung von Herkunftsregion und Fachbereich der Porträtierten abrufbar. Zahlreiche Landesärztekammern, die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Hartmannbund unterstützen das Projekt. (PM) Ausgabe 4 April

60 UNSERE NACHBARN Universitätsmedizin Greifswald Neue Herausforderungen für Greifswald trotz Rekordumsatz Immer mehr Patienten, positive Meldungen aus der Forschung aber auch neue Probleme für die Universitätsmedizin in Greifswald. Rekorde bei Umsatz, Patientenzahlen und Drittmitteln meldete im vergangenen Monat die Universitätsmedizin Greifswald. Die vorgelegten Zahlen sind aber nur eine Momentaufnahme. Auf die Vorpommern warten auch nach dem bewältigten Umzug in das moderne Klinikgebäude genügend Herausforderungen. Die wichtigsten davon in Kurzform: Im laufenden Jahr wird wohl kein ausgeglichener Haushalt zu erreichen sein, die stationären Behandlungen stagnieren weitgehend und man muss sich einen neuen hauptamtlichen Vorstandschef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Prof. Marek Zygmunt kümmert sich seit März für die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern um Gesundheitswirtschaft und internationale Beziehungen. Der Pole Zygmunt hatte die Universitätsmedizin drei Jahre lang erfolgreich geführt. Eine vom Aufsichtsrat eingesetzte Findungskommission machte sich auf die Suche nach einem Nachfolger. Kommissarisch übt zunächst Prof. Andreas Greinacher die Funktion des Ärztlichen Vorstands für eine Übergangszeit aus. Zu den vorgelegten Zahlen für 2011: An den 21 Kliniken und 19 Instituten wurden Patienten behandelt, dies sind mehr als im Jahr zuvor. Bei den stationären Behandlungen fiel der Anstieg mit 137 auf aber nur sehr verhalten aus das Wachstum stammte hauptsächlich aus dem ambulanten Bereich. Der Umsatz der Universitätsmedizin Greifswald kletterte erstmals auf 167 Millionen Euro (plus eine Million Euro). Zusammen mit den Erträgen aus dem zu Greifswald zählenden Kreiskrankenhaus im benachbarten Wolgast und seinen Verbundunternehmen betrug der Umsatz im vergangenen Jahr insgesamt sogar 198 Millionen Euro (Vorjahr: 191 Millionen Euro). Stärker steigende Kosten sorgen jedoch dafür, dass Greifswald erstmals seit 2003 keinen ausgeglichenen Haushalt aufweist. Neben den Tarifsteigerungen für Ärzte nannte der kaufmännische Vorstand Gunter Gotal auch den 2012 abgeschlossenen Umzugsmarathon in den Neubau als Begründung. Die Universitätsmedizin hat ein komplett neues Gebäude für insgesamt 300 Millionen Euro bezogen, vorher waren die einzelnen Kliniken und Institute im gesamten Stadtgebiet verteilt was in der Vergangenheit zu Beeinträchtigungen geführt hatte. Der Umzug erstreckte sich über einen Zeitraum von insgesamt zehn Jahren. Inzwischen sind Lehre, Forschung und Krankenversorgung in Nachbarschaft zum Stadtzentrum an einem Ort vereint. Auf der Erlösseite haben die Kliniken im Nachbarland mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein: Sie müssen mit einem vergleichsweise geringen Landesbasisfallwert (2.863 Euro im Jahr 2011) auskommen. In diesem Jahr steigt der Wert in Mecklenburg-Vorpommern auf Euro. Zum Vergleich: In Rheinland- Pfalz beträgt der Landesbasisfallwert in diesem Jahr Euro. Unverzichtbar ist die Universitätsmedizin als wichtigster Arbeitgeber der ganzen Region Vorpommern: In Greifswald und bei den verbundenen Unternehmen arbeiten insgesamt Beschäftigte, darunter sind 645 Ärzte und Mediziner im wissenschaftlichen Dienst. Drei Viertel aller Beschäftigten in Greifswald sind Frauen, das Durchschnittsalter beträgt 38 Jahre. Für die Forschung konnte Greifswald im vergangenen Jahr 20,8 Millionen Euro an Drittmitteln einwerben, hinzu kommen 47,5 Millionen Euro Landeszuschüsse. Das entspricht einer Aufstockung der Gelder für Wissenschaftsprojekte aus eigener Kraft um fast 50 Prozent. Damit konnten wir die Erfolgskurve im Forschungsbereich der letzten Jahre erneut fortsetzen und mit einem neuen Spitzenwert krönen, sagte Greifswalds wissenschaftlicher Vorstand, Prof. Heyo K. Kroemer. Die Steigerung der 54 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

61 Drittmitteleinwerbung schlägt sich unmittelbar positiv auf die Schaffung von Arbeitsplätzen nieder. Nach Angaben der Universitätsmedizin erhöhte sich die Zahl der drittelmittelfinanzierten Arbeitsplätze von 531 im Jahr 2010 auf 573 im Jahr Dieser Erfolg ist vor allem auf die zurzeit laufenden großen, vom Bundesforschungsministerium geförderten Verbundprojekte zurückzuführen. Dazu zählen unter anderem die Study of Health in Pomerania (SHIP) als Bevölkerungslangzeitstudie sowie die Individualisierte Medizin (Greifswald Approach to Individualized Medicine GANI_MED). Das GANI_ MED-Projekt vereinigt alle Fakultäten der Universität Greifswald und trägt damit zu einer völlig neuen universitären Forschungsstruktur in Vorpommern bei. Weitere Schwerpunktbereiche sind das Zentrum für Innovationskompetenz zum Thema Humorale Immunreaktionen bei kardiovaskulären Erkrankungen (ZIK-HIKE), der Campus PlasmaMed, Greifswald als Teilstandort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) und als Partner des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf- Forschung. Das ist selbstverständlich kein Grund für die Universitätsmedizin, sich auszuruhen, sondern Ansporn, neue bzw. Anschlussprojekte zu generieren, um das Gesamtvolumen der Drittmitteleinwerbung mindestens zu halten, wenn nicht sogar weiter zu steigern, sagte Kroemer. Insbesondere die Beteiligung an den deutschen Zentren für Gesundheitsforschung ist dabei strukturell von Bedeutung. Greifswald zählt nach wie vor zu den beliebtesten Standorten unter Deutschlands Medizinstudenten. Der Ansturm auf die begehrten Medizinstudienplätze zeigt sich an folgenden Daten: 2011 bewarben sich 26 Schulabsolventen mit der 1. Präferenz auf einen Studienplatz an der Medizinischen Fakultät. Mit Bewerbern für Greifswald (2010: 3.047) kann nur noch die Berliner Charité einen größeren Ansturm auf die beliebten Studienplätze aufweisen (Charité: 3.472, Hamburg: 2.592, Tübingen: 2.131). Insgesamt absolvieren gegenwärtig Studierende ein Medizin- oder Zahnmedizinstudium in Greifswald. Als neuestes Projekt laufen derzeit die Vorbereitungen für eine studentische Ausbildungsklinik im Gebäude der alten Hautklinik bzw. Urologie auf Hochtouren. Um die Versorgung in der Region gewährleisten zu können, musste die Universitätsmedizin zum Teil auch ungewöhnliche Wege gehen. Weil es kaum noch ambulante kinderchirurgische Angebote gibt, hat die Uni Sprechstunden in Pasewalk und Anklam eingerichtet. Eines der herausragenden Ereignisse des vergangenen Jahres in Greifswald war die Geburt von Paulina aus Neubrandenburg: Sie kam in der 22. Schwangerschaftswoche mit nur 480 Gramm zur Welt inzwischen wiegt sie über fünf Kilogramm. Dirk Schnack Um die Erfolge in Forschung und Krankenversorgung transparent und für die Menschen verständlich zu machen, startet die Universitätsmedizin Greifswald in diesem Jahr eine Informationsoffensive. Kern der Kampagne ist die Einzigartigkeit jedes Einzelnen und die Umsetzung individueller Bedürfnisse in der Krankenversorgung der Zukunft. (Foto: UMG) Ausgabe 4 April

62 UNSERE NACHBARN Jahrestagung Gute Ärzte entscheiden sich gemeinsam mit ihren Patienten. Es fehlt noch an speziell für Patienten aufbereiteten Informationen. Patientenvertreter sprechen von Schrottinfos im Internet. Patienteninformation und Patientenbeteiligung bildeten einen besonderen Schwerpunkt bei der 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V. (DNEbM), die in diesem Jahr in der Universität Hamburg stattfand. Daneben ging es um kritische Gesundheitsbildung und als weiteres Hauptthema um die Beurteilung komplexer Interventionen wie die Behandlung in einer Stroke Unit oder Patientenschulungsprogramme. Das DNEbM mit Sitz in Berlin in der Nähe von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung ist ein gemeinnütziger Verein, dem Ärzte, Gesundheitswissenschaftler und andere Akteure aus dem Gesundheitsbereich angehören, die sich für eine Evidenzbasierte Medizin und Gesundheitsversorgung einsetzen. Evidenzbasierte Medizin ist bekanntlich der... vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz in der medizinischen Versorgung individueller Patienten (nach dem Protagonisten David Sackett). Praktisch bedeute das, so die Vorsitzende Dr. Monika Lelgemann, dass drei Komponenten in eine von Arzt und Patient evidenzbasiert getroffene Entscheidung einfließen: der aktuelle Erkenntnisstand der Forschung, die klinische Erfahrung des Arztes und die Wertvorstellungen und Präferenzen des Patienten. Die letzte Komponente bedeute, dass der Pa tient dazugehört: Gute Ärzte treffen Entscheidungen gemeinsam mit ihren Patienten. Soweit die Wunschebene, doch die Wirklichkeit sehe etwas anders aus, kritisierte die Kongresspräsidentin und Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg. Die Bürger hätten zwar ein wachsendes Interesse an medizinischen Informationen und möchten mehr an medizinischen Entscheidungen mitwirken, so die Beobachtung Mühlhausers. Doch die Strukturen im Gesundheitswesen seien nicht so: Für eine Beteiligung der Patienten fehlen oft die Voraussetzungen. Zuverlässige, unabhängige Informationen seien nicht ohne weiteres zugänglich, klagte eine Vertreterin der Selbsthilfegruppen: Im Diagnoseschock suchen viele Erkrankte verzweifelt im Internet und stoßen oft auf ungeprüfte Schrottinfos, die eine Auseinandersetzung mit den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten erschweren oder gar verhindern, sagte Gudrun Kemper von der deutschen Sektion der Breast Cancer Action, Berlin. Auch die bisherige ärztliche Aufklärung diene eher der juristischen Absicherung des Arztes als der Entscheidungsfindung des Patienten. Verlässliche Informationen über Nutzen und Schaden sowie über Behandlungsoptionen in mündlicher und schriftlicher Form sollten zum Behandlungsvertrag gehören, und dies sollte im Patientenrechtegesetz geregelt werden, forderte Mühlhauser. Entsprechend heißt es in den Ergänzungsvorschlägen des DNEbM zu 630c und e BGB am Ende jeweils: Bei der Auswahl und Vermittlung der Informationen sind die international anerkannten Standards der evidenzbasierten Medizin zu beachten. Selbstkritisch räumten die Vertreter der evidenzbasierten Medizin ein, es fehle noch an vielen speziell für Patienten erarbeiteten Informationen. Es gibt einige gute Informationen, aber es fehlt die übersichtliche Struktur. (Mühlhauser) Daher sei eine Bündelung der vielen einzelnen Aktivitäten erforderlich, so Lelgemann. Aber auch die Ärzte seien aufgerufen, ihre Wissenslücken zu schließen und sich zum Beispiel über besonders wichtige neue Studienergebnisse zu informieren: Ärzte sind zum Teil nicht ausreichend informiert und wollen dies auch nicht immer, meinte Ingrid Mühlhauser. Was natürlich nicht heißen sollte, dass mit einem umfangreichen evidenzbasierten Wissen alle Fragen geklärt wären. Darum lautet das Thema des nächsten Kongresses (2013) etwa: Unsicherheit trotz EbM. Horst Kreussler 56 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

63 Psychische Erkrankungen Peer-Beratung ermöglicht Hilfe auf Augenhöhe für Betroffene Frühere Patienten wissen genau, was Menschen mit psychischen Erkrankungen durchmachen. Ihre Erfahrung wird in einer Peer-Beratung in Hamburg genutzt. Neben Ärzten und Angehörigen können Menschen mit gleichen Krankheitserfahrungen für Patienten von großer Wichtigkeit sein. Studien aus den USA und Großbritannien haben gezeigt, dass eine Beratung auf Augenhöhe Patienten früher erreichen kann und dass Peer-Berater einen Zugang zu Patienten finden, der Ärzten nicht immer gelingt. Wer Hilfe von Menschen mit gleichen Erfahrungen bekommt, bricht die Behandlung seltener ab, was eine Chronifizierung verhindern kann. Diese Erfahrungen macht sich Psychenet, das Hamburger Netz psychische Gesundheit, mit dem Projekt Peer-Beratung zunutze. Es stellt erfahrene Betroffene und Angehörige als Genesungsbegleiter oder Gesundheitslotsen für Patienten mit psychischen Erkrankungen und für deren Angehörige bereit. Ich kann das Gefühl der Scham und Wertlosigkeit verstehen, wenn jemand mehrere Jahre in der Psychiatrie verbracht hat, sagt etwa Genesungsbegleiterin Gwen Schulz. Sie hat Ähnliches erlebt und den Weg aus der Erkrankung geschafft. Sie weiß mit den Stimmungen, denen psychisch Erkrankte unterliegen, umzugehen und kennt das Gefühl, dass bloßes Zuhören schon eine große Unterstützung sein kann. Manische Erlebnisse kann man anderen schwer verständlich machen, sagt Amelie Löffler. Bei Margrit Grotelüschen aber stößt sie mit ihren Erlebnissen auf Verständnis. Grotelüschen hat vor einigen Jahren Vergleichbares durchgemacht und steht Amelie Löffler als Ratgeberin und Gesprächspartnerin zur Seite. Für die Patientin am UKE ist sie eine große Unterstützung, weil es kein Beziehungsgefälle gibt, das das Vertrauen beeinträchtigen könnte. Ich kann mein Anderssein mit jemand teilen, sagte die Patientin bei der Vorstellung des bundesweit einmaligen Peer-Projektes in der Hansestadt. An insgesamt acht Krankenhäusern in Hamburg stehen Patienten mit psychischen Erkrankungen 25 Berater zur Seite, hinzu kommen 15 Berater für Angehörige. Sie alle haben zuvor selbst Erfahrungen als Patienten oder Angehörige gesammelt und sind für die Beratung gezielt geschult worden. Jetzt arbeiten sie auf 400-Euro-Basis beim Verbund Psychenet, das neben den Peers weitere Projekte rund um die psychische Gesundheit betreibt. Jeder Berater betreut in rund zehn Wochenstunden je nach individuellen Anforderungen bis zu sieben Patienten oder Angehörige. Bis zu einem halben Jahr können die Betreuungen dauern. Wie wichtig diese Begleitung ist, machte zum offiziellen Start des Projektes Patientin Amelie Löffler deutlich: Manie ist eine sehr einsame Krankheit. Kommunikation ist in dieser Erkrankung das Wichtigste. Kommunikation und Rat brauchen neben den Patienten auch viele Angehörige, wie Bärbel Olbrich selbst erfahren hat. Ich hatte mich fast selbst vergessen, schildert sie ihre Erlebnisse als Angehörige eines psychisch Kranken. Heute gibt sie ihre Erfahrungen als Begleiterin weiter. Prof. Thomas Bock vom UKE hält diese Beratung auf Augenhöhe für wichtig, weil die Begleiter es den Betroffenen ermöglichen, frei von Scham und Peinlichkeit zu erzählen. Und sie stellen unter Beweis, dass man mit der Erkrankung leben kann. Die Peer-Berater zeigen, dass psychisch krank und Glück kein Gegensatz ist, sagte Bock. Er betonte, dass das Angebot nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum therapeutischen Angebot verstanden wird. Dass sich ausgerechnet Hamburg, das jüngst im sogenannten Glücksatlas noch eine Spitzenstellung einnahm, eine solche Unterstützung einfallen lässt, ist kein Zufall: In keinem anderen Bundesland sind die Verantwortlichen mit dem Zugang zur Betreuung so unzufrieden. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks verwies bei der Vorstellung des Projektes auf lange Wartezeiten und unabgestimmte Versorgung : Das ist gerade für psychisch Kranke fatal. Dirk Schnack Ausgabe 4 April

64 UNSERE NACHBARN Berliner Symposium für Juristen und Ärzte Moralische Normen allein reichen heute nicht mehr aus Wird die ärztliche Entscheidungsfreiheit immer mehr eingeschränkt und gefährdet? Juristen geben zu bedenken, dass Rechtsklarheit auch Erleichterung bietet. Wie können Juristen helfen, Einschränkungen der ärztlichen Entscheidungsfreiheit in vernünftigen Grenzen zu halten und dafür zu sorgen, dass ihr Kernbestand nicht gefährdet wird? Diese Frage stand hinter den Erörterungen beim 41. Symposium für Juristen und Ärzte in Berlin. Die veranstaltende Kaiserin-Friedrich-Stiftung hatte das Thema formuliert: Gefährdung der ärztlichen Entscheidungsfreiheit Gefahren der Korruption. Sie meinte damit, wie Geschäftsführerin Dr. Gisela Albrecht zu verstehen gab, dass aktuelle Entwicklungen wie der zunehmende ökonomische Druck auf die Medizin, zudem immanente Einschränkungen durch Normgeber, Verwaltungen und Rechtsprechung, aber auch Kooperationen und Patientenerwartungen die ärztliche Entscheidungsfreiheit in Diagnostik und Therapie zunehmend einschränkten. Unter derartigem Druck suchten Ärzte nach Auswegen, nicht immer ganz einwandfreien, und könnten in die Korruptionsfalle geraten. Auf diese Probleme und Gefahren wollte die aus ganz Deutschland gut besuchte Fortbildungsveranstaltung alle Ärzte aufmerksam machen und auf das unveränderte klassische Gegenbild: Der Arzt muss kein Großverdiener sein, sondern er hat seinen Beruf angetreten, um Kranken und Schwachen zu helfen. (G. Albrecht) Aus der ärztlichen Sicht beschrieb Prof. Eckhard Nagel (Vorstandsvorsitzender des Uniklinikums Essen) die fundamentale Bedeutung der ärztlichen Entscheidungsfreiheit vom Altertum (Hippokrates) bis zu Albert Schweitzer und zur gegenwärtigen Moralphilosophie (Hans Jonas: Entscheidungsfreiheit vom Arzt-Patientenverhältnis bis zur Verantwortung gegenüber der Gesellschaft). Nagel mahnte mit Blick auf gegenläufige gesundheitspolitische Bestrebungen: Die freie Arztwahl durch den Patienten ist Voraussetzung der ärztlichen Therapiefreiheit. Sein Kollege im Deutschen Ethikrat, Prof. Dr. jur. Jochen Taupitz, verteidigte das Recht und die Juristen gegen die einseitige Kritik, sie schränkten die Entscheidungsfreiheit (hier:) der Ärzte zu stark ein. Rechtsnormen bedeuteten vielfach einen sinnvollen Schutz vor Willkür oder unnötigem Streit, beispielsweise das PID-Gesetz, das auch den betroffenen Ärzten statt einer Grauzone Rechtsklarheit und damit Erleichterung biete. Die offensichtliche Verrechtlichung von Lebensbereichen sei gewollt, da sie nach schlechten Erfahrungen dort eine Kontrolle ermögliche, wo früher moralische Normen ausgereicht hätten. Dazu komme die Pluralisierung vieler Meinungen etwa über ein lebenswürdiges Leben und Sterben, sodass ein Recht der Patientenverfügung entstehe. Aber auch die Selbstverwaltung schränke die ärztliche Entscheidungsfreiheit ein, zum Beispiel lehne das aktuelle ärztliche Berufsrecht schon die Möglichkeit einer exzeptionellen ärztlichen Beihilfe zum Suizid ab. Am 2. Tag standen die Problematik von Korruption und Sanktionen vor allem durch das Strafrecht im Mittelpunkt. Vielen Kollegen sei die Problematik etwa der Entgegennahme von Leistungen der Industrie nicht klar, sagte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ), Prof. Wolf-Dieter Ludwig. Der Göttinger Medizinrechtler und Nachfolger von Prof. Hans-Ludwig Schreiber, Prof. Gunnar Duttge, forderte die Beachtung von vier Grundsätzen bei der Annahme von Sonderleistungen: Trennung der Einnahmen, Transparenz und Genehmigung, Angemessenheit im Verhältnis zur Gegenleistung sowie Dokumentation. Am Ende blieb die Frage offen, ob die ärztliche Entscheidungsfreiheit bei uns so stark eingeschränkt ist, dass sie im Kern gefährdet erscheint. Viele Beispiele wiesen in diese Richtung, aber es gab auch die Meinung, in Deutschland hätten Ärzte im Unterschied zu vielen anderen Ländern noch einen großen Entscheidungsspielraum in ihrem beruflichen Handeln. Horst Kreussler 58 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

65 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Folgende Ärzte wurden zur Vertragspraxis zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann: Kreis Nordfriesland Die bis zum befristete Genehmigung zur partiellen Teilnahme an der fachärztlichen Versorgung von Herrn Dr. med. Thomas Blanck, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin in Sylt/OT Westerland, zur Durchführung von Leistungen nach den Nummern und EBM bei Patienten von der Insel Sylt wurde bis zum verlängert. Folgende Ärzte wurden rechtskräftig zur Vertragspraxis zugelassen: Kreis Herzogtum Lauenburg Frau Maren Dehne als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für Mölln, Sterleyer Straße 44, als Nachfolgerin von Herrn Dr. med. Hans- Jürgen Hölscher. Herr Dipl.-Soz.-Päd. Horst Reimer als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut für einen halben Versorgungsauftrag für Ratzeburg, Schmiedestraße 8, als Nachfolger von Frau Angelika Gohlke. Stadt Kiel Frau Dr. med. Anita Böhm ab als Fachärztin für Allgemeinmedizin für Kiel, Redderkamp 71, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Otto Hauschild. Frau Dr. med. Petra Fehse-Rusch und Frau Dr. med. Anita Böhm, Fachärztinnen für Allgemeinmedizin, haben ab die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Kiel erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum Medizinisches Versorgungszentrum für Pathologie und Laboratoriumsmedizin Dr. Rabenhorst GmbH für Kiel, Prüner Gang 7. Herr Dr. med. Gero Rabenhorst ist Ärztlicher Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum Medizinisches Versorgungszentrum für Pathologie und Laboratoriumsmedizin Dr. Rabenhorst GmbH hat die Genehmigung zur Anstellung folgender Ärzte in der Betriebsstätte in Kiel, Prüner Gang 7, erhalten: 1. Herr Dr. med. Gero Rabenhorst als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Pathologie, 2. Herr Dr. med. Ulrich Fischer-Brügge als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Laboratoriumsmedizin, 3. Herr Dr. med. Dirk Janssen als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Pathologie, 4. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Markus Kosmahl als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Pathologie, 5. Frau Dr. med. Monika Dresen als ganztags (32 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Pathologie, 6. Herr Dr. med. Rano Schulz-Eichler als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Pathologie. Herr Dr. med. Gero Rabenhorst hat auf seine Zulassung als Facharzt für Pathologie für Kiel zugunsten der Anstellung in dem Medizinischen Versorgungszentrum Medizinisches Versorgungszentrum für Pathologie und Laboratoriumsmedizin Dr. Rabenhorst GmbH verzichtet. Frau Dipl.-Psych. Birte Wenk als Psychologische Psychotherapeutin für einen halben Versorgungsauftrag für Kiel, Eckernförder Straße 81, als Nachfolgerin von Herrn Dipl.-Psych. Rolf Waßhausen. Herr Gerhard Leinz, Facharzt für Psychosoma tische Medizin und Psychotherapie mit halben Versorgungsauftrag in Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Boris Golunski als halbtags (20 Std.) angestellten ausschließlich psychotherapeutisch tätigen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in seiner Vertragspraxis in Kiel, Wilhelminenstraße 28, erhalten. (Übernahme ¼ Stelle von Frau Dr. Kittner, ¼ Stelle von Frau Eule) Frau Dipl.-Päd. Gabriele Goj ab als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für Kiel. Das Medizinische Versorgungszentrum MVZ der ZIP ggmbh, Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Aleksandra Dittmer als Ausgabe 4 April

66 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG vierteltags (10 Std.) angestellte Psychologische Psychotherapeutin in der Betriebsstätte in Kiel, Niemannsweg 147, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Frau Dipl.- Psych. Olga Illert. Stadt Lübeck Herr Dr. med. Peter Ahrens, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Neonatologie, hat die Genehmigung zur Verlegung seiner Vertragspraxis von Lübeck, Solmitzstraße 29, nach Lübeck, Straßenfeld 2, erhalten. Frau Dipl.-Psych. Valeska Bohnert ab als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für Lübeck, Moltkeplatz 4 a. Frau Dipl.-Psych. Petra Rotter-Glattkowski ab als Psychologische Psychotherapeutin für eine halben Versorgungsauftrag für Lübeck, Marlesgrube 69-71, als Nachfolgerin von Herrn Dipl.-Psych. Rolf-G. Klamann. Frau Dr. phil. Dipl.-Psych. Dorothe Verbeek, Psychologische Psychotherapeutin in Lübeck, Breite Straße 1-5, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis nach Lübeck, Fegefeuer 12-14, erhalten. Frau Dr. med. Monika Ekkernkamp gemäß 24b Bedarfsplanungs-Richtlinie als Fachärztin für Orthopädie mit der Zusatzbezeichnung Kinder-Orthopädie für Lübeck, Wakenitzstraße 1. Abrechnungsfähig sind nur die orthopädischen Leistungen, die von der Zusatzbezeichnung Kinder-Orthopädie umfasst sind. Stadt Neumünster Frau Dipl.-Psych. Susanne Green, Psychologische Psychotherapeutin in Neumünster, Großflecken 26, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis nach Neumünster, Großflecken 39, erhalten. Frau Dipl.-Psych. Caroline Pohl gemäß 101 Abs. 1 Nr. 4 sowie Abs. 3 Satz 1 SGB V (Job-Sharing) in Verbindung mit den 23a bis h Bedarfsplanungs- Richtlinie als Psychologische Psychotherapeutin für Neumünster, Großflecken 39. Frau Dipl.-Psych. Caroline Pohl und Frau Dipl.- Psych. Susanne Green, Psychologische Psychotherapeutinnen, haben die Genehmigung zum Führen einer Berufsausübungsgemeinschaft in Neumünster erhalten. Kreis Nordfriesland Das Medizinische Versorgungszentrum MVZ Klinikum Nordfriesland GmbH, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Julia Lazovski als ganztags (38 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Betriebsstätte in Tönning, Selckstraße 13, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Herrn Dr. med. Thomas Hölter. Herr Thomas Koch ab als Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, für Husum, Woldsenstraße 3, als Nachfolger von Herrn Dr. med. Wolfgang Kölbel. Frau Dr. med. Claudia Kümper als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für Tönning, Neustraße 7, für einen halben Versorgungsauftrag. Frau Dr. med. Claudia Kümper und Herr Dr. med. Robert Wysocki, hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Tönning erhalten. Frau Angela Schacht ab als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für St. Peter-Ording, Badallee 19, für einen halben Versorgungsauftrag. Die Zulassung von Herrn Michael Lumme als praktischer Arzt für Breklum, Küstersmeede 11, wurde umgewandelt in eine solche als ausschließlich psychotherapeutisch tätiger praktischer Arzt. Kreis Pinneberg Frau Birgit Petersohn, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis von Elmshorn, Hermann-Ehlers-Weg 4, nach Groß Nordende, Dorfstraße 14, erhalten. Frau Dr. med. Susanne Fürth, Pinneberg, hat die Genehmigung zur Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit der halbtags (15 Stunden wöchentlich) angestellten Fachärztin für Allgemeinmedizin, Frau Sabine Kruse, auf eine Ganztagsanstellung (31 Stunden wöchentlich) erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle Frau Dr. Hellwig. Herr Hauke Wolters, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Dorothea Schäperkötter als ganztags (32 Stunden wöchentlich) angestellte 60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

67 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Fachärztin für Allgemeinmedizin in seiner Vertragspraxis in Elmshorn, Hogenkamp 16, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Frau Dr. med. Katja Stehr. Kreis Plön Das Medizinische Versorgungszentrum LADR GmbH Medizinisches Versorgungszentrum Plön für Plön, Krögen 6. Frau Dr. Krenz-Weinreich und Herr Dr. Schulze sind ärztliche Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum LADR GmbH Medizinisches Versorgungszentrum Plön hat die Genehmigung zur Anstellung folgender Ärzte in der Betriebsstätte Plön, Krögen 6, erhalten: 1. Dr. med. Annegret Krenz-Weinreich als ganztags (42,5 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, 2. Dr. med. Wigbert Schulze als ganztags (42,5 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Kreis Rendsburg-Eckernförde Herr Dr. med. Michael Wegner als Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, für Rendsburg, Graf-von-Stauffenberg-Straße 4-6, für einen halben Versorgungsauftrag als Nachfolger für Herrn Dr. med. Erdi Petrella. Frau Dr. med. Marion Schneider als Fachärztin für Allgemeinmedizin für Eckernförde, Jungmann ufer 9, als Nachfolgerin von Herrn Wilfried Fink, für einen halben Versorgungsauftrag. Herr Wilfried Fink, Praktischer Arzt, und Frau Dr. med. Marion Schneider, Fachärztin für Allgemeinmedizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Eckernförde erhalten. Kreis Schleswig-Flensburg Frau Kathrin Jung als Fachärztin für Allgemeinmedizin für Schleswig, Am Damm 2 b, als Nachfolgerin von Herrn Dr. med. Thomas Nimphy. Frau Barbara Berger, praktische Ärztin, Frau Katrin Berger und Frau Kathrin Jung, Fachärztinnen für Allgemeinmedizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Schleswig erhalten. Frau Dr. med. Susanne Kerscher als Fachärztin für Anästhesiologie für Brodersby, Olpenitzer Straße 20, als Nachfolgerin von Frau Eva Maria Harten. Die Fachärzte für Anästhesiologie, Frau Dr. med. Susanne Kerscher, Herr Bernd-Michael Jager, Brodersby, Olpenitzer Straße 20, und Herr André Pantel, Bad Segeberg, Schwalbeweg 7, haben die Genehmigung zum Führen einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Kreis Segeberg Herr Dirk Detlefsen als Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, für Norderstedt, Ulzburger Straße 52, als Nachfolger für Herrn Dr. med. Hans Helmuth Gackenholz, für einen halben Versorgungsauftrag. Herr Dr. med. Hans Helmuth Gackenholz, Facharzt für Chirurgie, und Herr Dirk Detlefsen, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Norderstedt erhalten. Frau Dipl.-Psych. Erica Diedenhofen, Psychologische Psychotherapeutin in Bad Segeberg, Oldesloer Straße 9, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis nach Bad Segeberg, Kurhausstraße 52, erhalten. Frau Dr. phil. Dipl.-Psych. Sigrid Laleik, Psychologische Psychotherapeutin in Norderstedt, Ochsenzoller Straße 176, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis nach Norderstedt, Ochsenzoller Straße 147, erhalten. Frau Dipl.-Psych. Magdalena Orlik, Psychologische Psychotherapeutin in Henstedt-Ulzburg, Theodor-Storm-Straße 18, hat ihre Vertragspraxis nach Henstedt-Ulzburg, Alsterweg 5, verlegt. Herr Dr. med. Jens Allroggen und Herr Dr. med. Jörg Benzing, Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Angelika Schwock als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in der genehmigten Zweigpraxis Henstedt-Ulzburg, Maurepasstraße 12, erhalten. Frau Dr. med. Angelika Schwock hat auf ihre Zulassung als Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin für Henstedt-Ulzburg zugunsten der Anstellung in Ausgabe 4 April

68 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG der Vertragspraxis von Dr. med. Jens Allroggen und Dr. med. Jörg Benzing verzichtet. Die Fachärzte für Anästhesiologie, Frau Dr. med. Susanne Kerscher, Herr Bernd-Michael Jager, Brodersby, Olpenitzer Straße 20, und Herr André Pantel, Bad Segeberg, Schwalbenweg 7, haben die Genehmigung zum Führen einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Kreis Steinburg Frau Sylvia Schott-Ottemeyer, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin in Itzehoe, Mendelsohnstraße 23, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis nach Itzehoe, Hinter dem Klosterhof 21, erhalten. Kreis Stormarn Frau Dr. med. Anke Westermann, Fachärztin für Allgemeinmedizin, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis von Ammersbek, Weg zu den Tannen 2, nach Elmenhorst, Alte Dorfstraße 3, erhalten. Frau Dipl.-Päd. Snjezana Klobucar ab als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für einen halben Versorgungsauftrag für Reinbek, Hamburger Straße 2, als Nachfolgerin von Frau Christel Prien. Frau Dr. med. Grit Jendral, Fachärztin für Augenheilkunde, hat die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis von Ahrensburg, Große Straße 27-29, nach Bargteheide, Rathausstraße 7, erhalten. Herr Dr. med. Helge-Wolfgang Hansen, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, hat die Genehmigung zur Verlegung seiner Vertragspraxis von Manhagener Allee 56, nach Ahrensburg, Hamburger Straße 23, erhalten. Folgende Ärzte haben die Genehmigung zur Führung einer Zweigpraxis erhalten: Kreis Ostholstein Herr Reiner Niggemeyer, Facharzt für Innere Medizin, Mühlenkamp 5, Oldenburg, hat die Genehmigung zum Führen einer Zweigpraxis in Burg/Fehmarn, Mummendorfer Weg 12, für das Erbringen von Leistungen des Fachgebietes Innere Medizin erhalten. Kreis Rendsburg-Eckernförde Die in überörtlicher Berufsausübungsgemeinschaft tätigen Fachärzte für Innere Medizin und Fachärzte für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, Herr Dr. med. Andreas Tiroke, Im Brauereiviertel 5, Kiel, und Herrn Dr. med. Frank Steinke, Hopfenstraße 2e, Kiel, haben die Genehmigung zum Verlegen der genehmigten Zweigpraxis von Eckernförde, Kieler Str. 69, nach Eckernförde, Bachstraße 6, zum erhalten. Kreis Segeberg Die Herren Dres. med. Jens Allroggen und Jörg Benzing, Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, Ziegenweg 4, Quickborn, haben die Genehmigung zum Führen einer Zweigpraxis in Henstedt-Ulzburg, Maurepasstr. 12, zum Erbringen von Leistungen des Fachgebietes Kinder- und Jugendmedizin durch einen angestellten Arzt erhalten. Kreis Steinburg Das MVZ Am Holstein-Center, Brunnenstr. 5, Itzehoe, hat die Genehmigung zum Führen einer Zweigpraxis in Kellinghusen, Lornsenstraße 2, für das Erbringen von Leistungen des Fachgebietes Innere Medizin (fachärztlich) ab dem erhalten. Folgende Ärzte/Psychotherapeuten bzw. Krankenhäuser wurden zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Über weisungspraxis ermächtigt. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann: Stadt Flensburg Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Dr. med. Helmut Dunker, leitender Arzt an dem Institut für Pathologie am Diakonissenkrankenhaus Flensburg, zur Durchführung diverser Leistungen wurde bis zum verlängert. Kreis Herzogtum Lauenburg Die bis zum befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Thomas Enderle, Oberarzt an 62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

69 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG der chirurgischen Abteilung am DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, Ratzeburg, zur Durchführung diverser Leistungen wurde bis zum verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg nach den 115a oder 115b SGB V abrechnen kann. Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Frau Dr. med. Sabine Hildebrandt-Stahlschmidt, Oberärztin an der Abteilung für Anästhesie am DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, Ratzeburg, wurde ab erweitert um die Leistungserbringung in Geesthacht. Frau Dr. Hildebrandt- Stahlschmidt ist mit Wirkung vom in folgendem Umfang ermächtigt: Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der nachfolgend genannten Leistungen im Rahmen der Schmerztherapie in Ratzeburg und Geesthacht: 1. diagnostische und therapeutische Blockaden peripherer Nerven sowie rückenmarksnahe Anästhesien, ausgenommen Quaddel- und Neuraltherapie, 2. spezielle Schmerztherapie bei Therapieresistenz nach Abklärung des Grundleidens, 3. spezielle Schmerztherapie bei incurablem Grundleiden, 4. autogenes Training. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Nummern abrechnungsfähig: 01320, 01410, 01612, 01620, 01622, EBM sowie schmerztherapeutische Leistungen der Abschnitte und EBM. Im Zusammenhang mit schmerztherapeutischen Leistungen sind auch die in der Nummer EBM (autogenes Training) enthaltenen Leistungen abrechenbar. Ferner ist Frau Dr. Hildebrandt-Stahlschmidt im Rahmen der Schmerztherapie ermächtigt zur Durchführung von Verhaltenstherapie bzw. Leistungen nach den Nummern 35130, 35131, 35140, 35150, 35220, 35221, 35300, EBM, und zwar ausschließlich in Verbindung mit der Erbringung der in der Ermächtigung enthaltenen schmerztherapeutischen Leistungen. Stadt Kiel Herr Dipl.-Psych. Karl-Heinz Krüdenscheidt, Psychologischer Psychotherapeut an der Fachambulanz Kiel, wurde mit Wirkung vom , befristet bis zum , längstens jedoch bis zum Ende seiner Tätigkeit an der Fachambulanz Kiel, zur Durchführung von Psychotherapie bei substituierten Patienten, die von illegalen Drogen abhängig sind, ermächtigt. Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Herr Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Claaß, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Krankenhaus Kiel, wurde mit Wirkung ab erweitert um die Durchführung der Leistung nach der Nummer EBM. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Claaß ist somit seit den in folgendem Umfang ermächtigt: Diagnostik und Therapie schwerer Krankheitsbilder aus den Bereichen Gastroenterologie und Diabetes mellitus auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und in besonders zu begründenden Einzelfällen auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte. Im Rahmen dieser Ermächtigungen sind folgende Nummern abrechenbar: 01321, 01430, 01602, 02320, 02341, 02401, 04330, 04512, 04521, 04536, 32042, 32045, und EBM. Die Ermächtigungen beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Städt. Krankenhaus Kiel gemäß den 115a, 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Seit dem ist Herr Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Claaß, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Krankenhaus Kiel, befristet bis zum , längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, in folgendem Umfang ermächtigt: Diagnostik und Therapie schwerer Krankheitsbilder aus den Bereichen Gastroenterologie und Diabetes mellitus auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und in besonders zu begründenden Einzelfällen auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte. Im Rahmen dieser Ermächtigungen sind folgende Nummern abrechenbar: 01321, 01430, 01602, 02320, 02341, 02401, 04512, 04536, 32042, 32045, und EBM. Die Ermächtigungen beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Städt. Krankenhaus Kiel gemäß den 115a, 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Herr Dr. med. Niko Lorenzen, Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Städtischen Krankenhaus Kiel, wurde mit Wirkung vom , befristet bis zum , längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, in folgendem Umfang ermächtigt: auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und in besonders zu Ausgabe 4 April

70 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG begründenden Einzelfällen auf Überweisung durch Vertragsärzte zur Diagnostik und Therapie schwerer Krankheitsbilder aus den Bereichen Gastroenterologie und Diabetes mellitus. In diesem Zusammenhang sind folgende Nummern des EBM abrechenbar: 01321, 01430, 01602, 02320, 02341, 02401, 32042, 32045, und Diagnostik, Schulung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 und deren Eltern im Rahmen des Vertrages zur Durchführung des strukturierten Behandlungsprogrammes nach 137f SGB V auf der Grundlage des 83 SGB V von Typ 1 Diabetikern - DMP Diabetes Typ 1. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Städtische Krankenhaus Kiel nach den 115a, 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Die Ermächtigung des Zentrums für Integrative Psychiatrie - ZIP ggmbh -, Campus Kiel, wurde mit Wirkung vom erweitert auf den Standort Kiel, Klaus-Groth-Platz 2, und mit Wirkung ab auf den weiteren Standort Kiel, Elisabethstraße 41. Das Zentrum für Integrative Psychiatrie ggmbh, Campus Kiel, ist mit Wirkung vom in folgendem Umfang ermächtigt: als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V zur psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Versicherten, und zwar beschränkt auf folgende Diagnosebereiche: Schizophrenien Affektive Störungen Schwere Persönlichkeitsstörungen Schwere Verläufe bei Suchtkrankheiten mit Komorbidität Gerontopsychiatrische Krankheiten Wahnhafte Störung Akute polymorphe Störung ohne psychotische Symptome Akute polymorphe Störung mit psychotischen Symptomen Angststörungen Zwangsstörungen Posttraumatische Belastungsstörungen Transsexualismus/Transvestitismus Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität Die Ermächtigung bezieht sich auch auf die Standorte Villa Karlstal und Klaus-Groth-Platz 2, Kiel. Ab dem ist das Zentrum für Integrative Psychiatrie ggmbh, Campus Kiel, wie folgt ermächtigt: als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V zur psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Versicherten, und zwar beschränkt auf folgende Diagnosebereiche: Schizophrenien Affektive Störungen Schwere Persönlichkeitsstörungen Schwere Verläufe bei Suchtkrankheiten mit Komorbidität Gerontopsychiatrische Krankheiten Wahnhafte Störung Akute polymorphe Störung ohne psychotische Symptome Akute polymorphe Störung mit psychotischen Symptomen Angststörungen Zwangsstörungen Posttraumatische Belastungsstörungen Transsexualismus/Transvestitismus Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität Die Ermächtigung bezieht sich auch auf die Standorte Villa Karlstal und Klaus-Groth-Platz 2, Kiel sowie Elisabethstraße 41, Kiel. Die Ermächtigung der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Zentrums für Integrative Psychiatrie - ZIP ggmbh - Kiel, als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V zur ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung von Problempatienten mit Persönlichkeitsstörungen (Diagnoseschlüssel F 60, F 61, F 62, F 68) sowie Problempatienten mit schweren psychosomatischen Störungen (Diagnoseschlüssel F 43, F 44, F 45, F 50, F 52) wurde mit Wirkung vom erweitert um den Standort Klaus-Groth- Platz 2, Kiel. Stadt Lübeck Die bis zum befristete Ermächtigung von Herrn Prof. Dr. med. Olaf Hiort, Leiter des Hormonzentrums für Kinder und Jugendliche am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Lübeck, wurde mit Wirkung vom in den Punkten drei und vier der bestehenden Ermächtigung erweitert um die Leistungen der Nummern und EBM. Seit dem ist Herr Prof. Hiort wie folgt ermächtigt: 64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

71 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG 1. Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenen und erworbenen Störungen des Kalziumstoffwechsels auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte; insoweit sind folgende Gebührennummern abrechnungsfähig: bis 11322, 32067, 32068, 32082, 32086, 32403, 32411, 32413, und EBM. 2. Diagnostik, Behandlung, Schulung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus und deren Eltern auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte entsprechend der Diabetes-Vereinbarungen, wobei deren Zuweisungswege gelten sowie auf Überweisung durch die ermächtigte Frau Dr. Schmidt, Assistenzärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Insoweit sind folgende Gebührennummern des EBM abrechnungsfähig: 04324, 32030, 32031, 32035, 32036, 32056, 32057, 32058, 32060, 32061, 32062, 32063, 32064, 32065, 32067, 32068, 32069, 32070, 32071, 32081, 32082, 32083, 32084, 32085, 32086, 32094, 32101, 32112, 32113, 32115, 32116, 32122, 32123, 32124, 32135, 32136, 33012, 33042, Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit endokrinologischen Erkrankungen auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und durch die ermächtigte Frau Dr. Schmidt, Assistenzärztin der oben genannten Klinik, und in besonders zu begründenden Einzelfällen auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte. Folgende Gebührennummern des EBM sind abrechnungsfähig: 32030, 32031, 32035, 32036, 32042, 32056, 32057, 32058, 32064, 32065, 32067, 32068, 32069, 32070, 32071, 32072, 32075, 32081, 32082, 32084, 32085, 32086, 32094, 32101, 32112, 32113, 32115, 32116, 32122, 32123, 32205, 32206, 32207, 32208, 32230, 32242, 32250, 32251, 32320, 32321, 32353, 32354, 32355, 32356, 32358, 32360, 32367, 32369, 32370, 32371, 32385, 32386, 32387, 32412, 33012, 33042, In besonders zu begründenden Einzelfällen sind Leistungen nach der Nummer EBM abrechenbar. 4. Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Intersexualität auf Überweisung durch zugelassene Vertragsärzte. Insoweit sind folgende Gebührenpositionen abrechnungsfähig: 32030, 32031, 32035, 32036, und EBM. In besonders zu begründenden Einzelfällen sind Leistungen nach den Nummern bis EBM abrechenbar. 5. Erbringung der in den folgenden Gebührennummern des EBM enthaltenen Leistungen: 01321, 01602, Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, nach den 115a und 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Prof. Dr. med. Detlef Zillikens, Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, zur Durchführung diverser Leistungen wurde bis zum verlängert. Stadt Neumünster Die Psychiatrische Tagesklinik Neumünster, Parkstraße 17, Neumünster, wurde mit Wirkung vom als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V zur ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung für folgende Diagnosebereiche ermächtigt: Psychosen, schwere Verläufe bei Suchterkrankungen, psychisch Kranke mit schweren Nachfolgekrankheiten. Die Ermächtigung der DRK Fachklinik Hahnknüll ggmbh, Neumünster, als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V zur ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung für die Diagnosebereiche Psychose, schwere Verläufe bei Suchterkrankungen und psychisch Kranke mit schweren Nachfolgekrankheiten endet mit Aufnahme der Ermächtigung der Psychiatrischen Tagesklinik Neumünster. In dem Ermächtigungsumfang der darüber hinaus bestehenden Ermächtigung der DRK-Fachklinik Hahnknüll ggmbh, Neumünster, wurde aus redaktionellen Gründen die aufgeführte Bettenanzahl gestrichen. Die Ermächtigung lautet nunmehr wie folgt: Die DRK-Fachklinik Hahnknüll ggmbh, Neumünster, ist als Psychiatrische Institutsambulanz gemäß 118 Abs. 1 SGB V für die psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung der Patienten, die dort im Langzeitbereich und in der Pflegeeinrichtung dieses Hauses untergebracht sind, ermächtigt. Ausgabe 4 April

72 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Kreis Nordfriesland Herr Dr. med. Jürgen Belz, Chefarzt der chirurgischen Abteilung am Klinikum Nordfriesland, Husum, wurde mit Wirkung vom befristet bis zum , längstens bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, in folgendem Umfang ermächtigt: Durchführung von konsiliarischen Untersuchungen und Beratungen zur Abklärung des weiteren diagnostischen und therapeutischen Vorgehens auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Chirurgie und zugelassene gastroenterologisch tätige Ärzte. In diesem Zusammenhang sind die Nummern und EBM abrechenbar. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Nordfriesland nach den 115a und 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Thorsten Oesterle, Oberarzt an der Abteilung für Gynäkologie am Klinikum Nordfriesland, Husum, zur Durchführung diverser Leistungen wurde bis zum verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Nordfriesland nach den 115a, 115b oder 116b SGBV abrechnen kann. Kreis Ostholstein Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Dr. med. Dirk Poppe, Oberarzt am Zentrum für Innere Medizin und Intensivmedizin der Sana Kliniken Ostholstein, Klinik Eutin, zur Durchführung diverser Leistungen wurde bis zum verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die Sana Kliniken Ostholstein nach 115a SGB V abrechnen kann. Kreis Pinneberg Die bis zum befristet gewesene Ermächtigung von Frau Monika Leser, Ärztin ohne Gebietsbezeichnung mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie in Wedel, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie in Wedel wurde bis zum verlängert. Im Rahmen dieser Ermächtigung ist die Abrechnung der Nummer EBM ausgeschlossen. Kreis Plön Frau Dipl.-Psych. Angelika Alpers, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin am DRK-Schul- und Therapiezentrum in Schwentinental/OT Raisdorf, wurde mit Wirkung vom , befristet bis zum , zur Durchführung von Verhaltenstherapie inklusive der Begleitleistungen bei Kindern und Jugendlichen und ihren erwachsenen Bezugspersonen in Schwentinental/OT Raisdorf, Henry-Dunant-Straße 6-10, auf Überweisung durch zugelassene Ärzte folgender Fachrichtungen ermächtigt: Hausärzte, psychotherapeutisch tätige Ärzte, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendmedizin. Folgende Nummern des EBM sind im Rahmen der Ermächtigung abrechenbar: 01321, 01435, 35130, 35131, 35140, 35150, 35141, 35220, B, 35221, B, 35300, 35301, Kreis Schleswig-Flensburg Die bis zum befristete Ermächtigung von Frau Dr. med. Claudia Wardius, Oberärztin an der Radiologischen Abteilung am Schlei-Klinikum Schleswig MLK, Schleswig, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der konventionellen Röntgentherapie wurde bis zum verlängert. Kreis Segeberg Herr Dipl.-Psych. Albrecht Müller, Psychologischer Psychotherapeut, wurde mit Wirkung vom , befristet bis zum , zur Durchführung von tiefenpsychologisch fundierten Gruppenpsychotherapien in Bad Segeberg, Hamburger Straße 28, auf Überweisung durch zugelassene Ärzte folgender Fachrichtungen ermächtigt: Hausärzte, Psychotherapeutische Medizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Im Rahmen der Ermächtigung sind folgende Nummern des EBM abrechnungsfähig: 01321, 01435, 23220, 35150, 35130, 35131, 35140, 35141, 35202, Entsprechend der Psychotherapievereinbarung, Teil C (8), schließt dies mögliche Einzelbehandlungen im Verhältnis 1:10 mit ein. Kreis Steinburg Die bis zum befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Jörn Pfeiffenberger, Sektionsleiter der Gefäßchirurgie an der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie am Klinikum Itzehoe, 66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

73 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG wurde mit Wirkung vom erweitert auf Überweisung von zugelassenen Fachärzten folgender Fachrichtungen: Innere Medizin (fachärztlich), Haut- und Geschlechtskrankheiten. Seit dem ist Herr Dr. Pfeiffenberger wie folgt ermächtigt: Durchführung von konsiliarischen Beratungen und Untersuchungen zur Abklärung des weiteren diagnostischen und therapeutischen Vorgehens auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte folgender Fachrichtungen: Chirurgie, Innere Medizin (fachärztlich), Haut- und Geschlechtskrankheiten. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Klinikum Itzehoe nach den 115a oder 116b SGB V abrechnen kann. Dritte Bekanntmachung des Landeswahlleiters für die Nachwahl zur Abgeordnetenversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig- Holstein betreffend Stadt Neumünster Die Nachwahl für die Stadt Neumünster fand brieflich in der Zeit vom 5. bis 9. März 2012 statt. Der Landeswahlausschuss hat in seiner Sitzung am 12. März 2012 folgendes Ergebnis festgestellt: Abgeordneter Dr. rer. nat. Dr. med. Götz Gunnar Gerhardt (82 Stimmen) Stellvertreter Jörg Schulz-Ehlbeck Das Ergebnis der als gültig anerkannten Nachwahl für die Stadt Neumünster wird hiermit verkündet. Einwendungen gegen die Gültigkeit der Nachwahl können von allen Wahlberechtigten binnen einer Ausschlussfrist von einer Woche nach der Bekanntmachung des Wahlergebnisses im Schleswig- Holsteinischen Ärzteblatt (Ausgabe April 2012) in Schriftform beim Landeswahlausschuss in Bad Segeberg, Bismarckallee 1-6, erhoben werden. Bad Segeberg, den gez. - Sprick, Landeswahlleiter - Bismarckallee 1-6, Bad Segeberg Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat am 15. Februar 2012 einen Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit Wirkung zum 1. April 2012 beschlossen. Den HVM finden Sie unter Ausgabe 4 April

74 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Veröffentlichung gemäß 16b Abs. 4 der Zulassungsverordnung für Vertragsärzte der Beschlüsse des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Schleswig-Holstein über die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat am die Zulassungssperren für die nachstehend genannten Planungsbereiche aufgehoben und entsprechend der Vorschriften der Bedarfsplanungs-Richtlinie die Zulassung bzw. Anstellung von Ärzten in der aufgeführten Zahl gestattet: Kreis Dithmarschen Hausärzte 7 Kreisregion Stadt Hausärzte 3 Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Steinburg Hausärzte 10 Kreis Steinburg Haut- und Geschlechtskrankheiten 1 Kreis Stormarn Haut- und Geschlechtskrankheiten 1 Die Bedarfsplanungs-Richtlinie regelt in 22 Abs. 1 Nr. 2, dass in gesperrten Planungsbereichen ein 25-prozentiger Anteil von psychotherapeutisch tätigen Ärzten in Zahlen der Ärzte festzustellen ist. Gemäß 22 Abs. 1 Nr. 3 ist ein 20-prozentiger Anteil für die Leistungserbringer festzustellen, die gemäß 5 Abs. 6 a der Bedarfsplanungs-Richtlinie ausschließlich Kinder und Jugendliche psychotherapeutisch behandeln. Stellt der Landesausschuss Überversorgung fest, hat er zugleich eine Feststellung zu treffen, in welchem Umfang gemäß 101 Abs. 4 SGB V ausgedrückt in Psychotherapeuten zahlen in jedem Versorgungsanteil Ärzte sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zugelassen werden können, wenn die Versorgungsanteile nicht ausgeschöpft sind. Der Mindestanteil an ärztlichen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bzw. ärztlichen Psychotherapeuten und Psychologischen Psychotherapeuten, die ausschließlich Kinder und Jugendliche psychotherapeutisch behandeln, ist in allen Planungsbereichen Schleswig-Holsteins erfüllt. Die Aufhebungsbeschlüsse werden mit der Auflage versehen, dass die Zulassungs- bzw. Anstellungsanträge bis zum beim Zulassungsausschuss für Ärzte in Schleswig-Holstein, Bismarckallee 1 3, Bad Segeberg, einzureichen sind. Es wird darauf hingewiesen, dass der Zulassungsausschuss nur die nach der Bekanntmachung fristgerecht und vollständig abgegebenen Zulassungs- bzw. Anstellungsanträge bei den Auswahlverfahren berücksichtigen wird. Der Bewerbung sind die für die Zulassung zur Vertragspraxis bzw. Anstellung erforderlichen Unterlagen beizufügen: Auszug aus dem Arztregister, ein unterschriebener Lebenslauf. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, für welchen Niederlassungsort (Straße, Hausnummer, PLZ, Ort) die Zulassung bzw. die Anstellung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Folgende Kriterien werden für die Auswahl maßgeblich sein: berufliche Eignung, Dauer der bisherigen ärztlichen bzw. psychotherapeutischen Tätigkeit, Approbationsalter, Dauer der Eintragung in die Warteliste gemäß 103 Abs. 5 Satz 1 SGB V. Bei der Auswahl unter mehreren geeigneten Bewerbern soll die räumliche Wahl des Vertragsarztsitzes und ihre Beurteilung im Hinblick auf die bestmögliche Versorgung der Versicherten berücksichtigt werden. Bad Segeberg, den Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

75 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Nähere Informationen zu den ausgeschriebenen Praxen erhalten Sie unter folgenden Telefonnummern: Ärzte: Psychotherapeuten: Zweigpraxen: Fachgebiet/Arztgruppe Planungs bereich* Praxisform Bewerbungs frist** Ausschreibungsnummer Frauenärzte Segeberg BAG /2012 Frauenärzte Dithmarschen BAG / halbe Zulassung - Frauenärzte Stormarn BAG / halbe Zulassung - Hausärzte FL/SL-FL EP /2012 Hausärzte FL/SL-FL EP /2012 Hausärzte Kiel EP /2012 Hausärzte Nordfriesland BAG /2012 Hausärzte Nordfriesland BAG /2012 Hausärzte Ostholstein BAG /2012 Hausärzte Segeberg BAG /2012 Hausärzte Ostholstein EP /2012 Hausärzte Pinneberg BAG /2012 Hausärzte NMS/RD-E BAG /2012 Hausärzte NMS/RD-E BAG /2012 (halbe Zulassung) Nervenärzte - Sonderbedarf - Segeberg BAG /2012 Psychotherapeuten Lübeck EP / halbe Zulassung - Psychotherapeuten Kiel EP /2012 Psychotherapeuten Lübeck EP / halbe Zulassung - Psychotherapeuten Herzogtum Lauenburg EP / Sonderbedarf - Psychotherapeuten Steinburg EP /2012 Psychotherapeuten FL/SL-FL EP / halbe Zulassung - Psychotherapeuten - halbe Zulassung - Kiel EP /2012 * Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckern- Ausgabe 4 April

76 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG förde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: Fachgebiet/Arztgruppe Planungs bereich* Praxisform Ausschreibungs nummer Anästhesisten Plön EP 17615/2011 Chirurgen NMS/RD-E MVZ 14341/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 5284/2011 Hausärzte Kiel EP 5157/2011 Hausärzte Kiel BAG 5278/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 5972/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 5648/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 5571/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 6216/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 6100/2011 Hausärzte Herzogtum Lauenburg EP 7335/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 6694/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 9027/2011 Hausärzte Plön BAG üö 7764/2011 Hausärzte NMS/RD-E BAG 9817/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 10201/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 11784/2011 Hausärzte Herzogtum Lauenburg BAG 11479/2011 Hausärzte Kiel EP 11798/2011 Hausärzte Pinneberg EP 12064/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 12167/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 12818/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 13519/2011 Hausärzte Nordfriesland EP 11309/2011 Hausärzte FL/SL-FL BAG 15003/2011 Hausärzte Kiel BAG 16598/2011 Hausärzte NMS/RD-E EP 14134/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 14943/2011 Hausärzte FL/SL-FL EP 15998/2011 Hausärzte Lübeck BAG 757/ Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

77 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG Hausärzte Segeberg EP 814/2012 Hausärzte Nordfriesland BAG 810/2012 Kinder- und Jugendmedizin Herzogtum Lauenburg BAG 17467/2011 Nervenärzte Pinneberg EP 7674/2011 Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart O (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Hinweis: Die Wartelisteneintragung ersetzt die Bewerbung nicht! Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1-6, Bad Segeberg Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach 103 Abs. 4 SGB V. Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Chiffrenummer Hausärzte Dithmarschen EP 14941/2011 Hausärzte Dithmarschen EP 18054/2010 Hausärzte Steinburg EP 5649/2011 Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern. Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgende Vertragsarztsitze ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für die hier aufgeführten Sitze eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn sie von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden sollen: Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Ausschreibungsnummer Hausarzt Nordfriesland 6100/2011 Hausarzt Nordfriesland 6216/2011 Hausarzt Nordfriesland 4236/2011 Nervenärzte Pinneberg 7674/2011 Hausärzte NMS/RD-E 6694/2011 Kinder- und Jugendmedizin Segeberg 1473/2011 Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den oben genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung. Ausgabe 4 April

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81 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Stellenangebote/Stellengesuche WB-Assistent(in) Allgemeinmedizin in sehr großer moderner 3er-Gemeinschaftspraxis an der östl. Stadtgrenze zu HH ab sofort oder später gesucht. 24 Monate möglich. Ggfs. spätere Kooperation/ Einstieg möglich wb.assistent@web.de Fachärztin/-arzt Allgem. Medizin Wir suchen zur Niederlassung in unserer gr. orthopäd./unfallchirurg. Praxis nahe HH eine/n FA für Allgem. Medizin, die/der sich orthopäd. interessiert. Chiffre 367 Innere Medizin/ Nephrologie Große norddeutsche Dialysepraxis mit vielfältiger Ambulanztätigkeit sucht zum eine/einen Internistin/Internist mit nephrologischer Erfahrung, Weiterbildungsermächtigung vorhanden. Chiffre Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH Friesenstr Neu mün ster Für die Klinik für Urologie suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine/n Fachärztin/-arzt für Urologie oder eine/n Ärztin/Arzt in fortgeschrittener Weiterbildung für Urologie Die Urologische Klinik ist zur vollen Weiterbildung zugelassen. Es werden alle gängigen urologischen Untersuchungen und Eingriffe bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt. Die Klinik verfügt über 25 Betten und behandelt ca stationäre Patienten pro Jahr. Wir suchen eine/n Bewerber/in mit guten theoretischen und praktischen Kenntnissen in der Urologie sowie mit Erfahrungen in der Weiterentwicklung und im Umbau von klinikinternen Strukturen und Erfahrungen in der Kommunikation nach außen. Erfahrungen in moderner Prostatadiagnostik sind wünschenswert, aber nicht Bedingung. Die Vergütung erfolgt nach TV-Ärzte/VKA mit den üblichen Sozialleistungen. Schwerbehinderte erhalten bei uns die gleiche Chance. Für telefonische Auskünfte steht Ihnen der Chefarzt der Klinik für Urologie, Herr Dr. Esders, unter der Tel.- Nummer 04321/ zur Verfügung. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an unsere Personalabteilung. Das FEK ist Akademisches Lehrkrankenhaus für die Medizinischen Fakultäten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Hamburg sowie Mit glied des Kranken hau sverbundes 6K mit über Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Als Kran ken haus der Schwerpunktversorgung mit 645 Betten bieten wir eine umfassende medizinische und pfl egerische Versorgung für Neumünster und Umgebung. Anzeigenschluss für die Ausgabe 05/2012 ist der

82 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Sie sind Ärztin/Arzt mit Erfahrung in der Inneren Medizin oder Allgemeinmedizin? Sie möchten arbeiten, und Hobbys lassen, Hamburg genießen, Sie haben Sie suchen erlangen, an den Kreis Herzogtum Lauenburg Der Landrat Fachdienst Personal und zentraler Service Barlachstraße Ratzeburg Im Rahmen der Erweiterung unseres interdisziplinäre Spektrums suchen wir zeitnah einen Kardiologen (m/w) o. Internisten mit kardioangiolog. Qualifikation (m/w) zur Anstellung in großer ambulanter Praxis in Rostock. Chiffre 365 MVZ mit Allgemeinmedizin/Innere, Gynäkologie u. Neurologie/Psychiatrie im Norden HH, Nähe A7, sucht Neurologe/in ab sofort und Gynäkologe/in ab in Voll-oder Teilzeit. Wir bieten flexible Arbeits-und Urlaubszeit, hohes diagn. u. therap. Leistungsspektrum, selbständiges Arbeiten in einem engagierten freundlichen Team bei guter Bezahlung. Chiffre 370 Fachärztin für Allgemeinmedizin sucht Einstieg in Praxisgemeinschaft in Stormarn, KV-Sitz vorhanden Chiffre 368 FA Allgemeinmedizin Vollzeit/Teilzeit zur Anstellung in Flensburg Zentrum in GMP Allgemeinmedizin (zzt 3 Ärzte) zum nächstmöglichen Zeitpunkt gesucht. Kontakt: oder Wir suchen ständig Ärzte aller Fachgebiete, als Honorarärzte, zu besten Konditionen! Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern!

83 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Stellenangebote/Stellengesuche WB-Assistent/in für Orthopädie/Unfallchirurgie gesucht Arthro Clinic Hamburg Wir sind eine orthopädisch-unfallchirurgische Gemeinschaftspraxis mit operativem Schwerpunkt und 3 angeschlossenen Kliniken. Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams einen fortgeschrittenen WB-Assistenten/in für Orthopädie und Unfallchirurgie. WBE: 1 Jahr Praxis, 3 Jahre Klinik (1 Jahr Basis WB Chirurgie und 2 Jahre WB O/UCH). Bewerbung bitte an praxis@arthro-clinic.de oder Arthro Clinic Hamburg, Rahlstedter Bahnhofstr. 7a, Hamburg Weiterbildungsstelle für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren zu vergeben. Berechtigung (18/ 3) vorhanden. Wir bieten eigenständiges Arbeiten in einem freundlichen und unterstützenden Team in Pinneberg. Kontakt über Tel oder dr-fuerth@web.de Für einen ersten Eindruck besuchen Sie FÄ HNO sucht Praxis zum Einstieg oder Übernahme hnoaerztin@yahoo.de Facharzt (m/w) für Chirurgie in Kiel für Voll-oder Teilzeit mit der Option auf mehr von GMP gesucht. Gerne auch Gefäßchirurgie Chiffre 373 Praxisabgabe/ -übernahme/ -räume Hausarztpraxis ab Doppelpraxishälfte Allgemein-/Inneremed./hausärztlich großer Umsatz Lübeck Chiffre 369 nordblick Augenzentrum Kiel in Kooperation mit der Augenklinik Bellevue QNB Das nordblick Augenzentrum Kiel sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Fachärztin/Facharzt für Augenheilkunde in Vollzeit oder Teilzeit Das junge Unternehmen nordblick ist von Praktikern aus der Augenheilkunde gegründet worden. Zielsetzung ist es, die Augenärzte in Ihrer täglichen Arbeit von all dem zu entlasten, was nicht in die Medizin gehört. Das zügige Wachstum des nordblick Augenzentrums Kiel erfordert weitere ärztliche Kapazität. Wir wünschen uns: und Interesse an wissenschaftlicher Arbeit sowie neuen Entwicklungen im Fachgebiet. Wir bieten: Nähere Auskünfte erhalten Sie bei Frau Christine Seitz, Leitung Personalmanagement & Öffentlichkeits- nordblick

84 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Stellenangebot FACHKLINIK FÜR MUTTER/VATER UND KIND KINDER UND JUGENDLICHE SOWIE KINDERKARDIOLOGIE In Zusammenarbeit mit allen gesetzlichen Krankenkassen sowie Rentenversicherungsträgern betreibt die Ostseeklinik Boltenhagen GmbH mit Kompetenz und großem Erfolg eine Fachklinik für Prävention und Rehabilitation. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Facharzt/ärztin bevorzugt für Pädiatrie, Allgemeinmedizin bzw. Innere Medizin gern auch mit Erfahrungen im Bereich der stationären Rehabilitation und Vorsorge von Mutter-/Vater-Kind. Die Hauptindikationen unserer Klinik sind chronische Atemwegs- und Hauterkrankungen, Herz-/Kreislauferkrankungen und psychosomatische Erkrankungen. Vorausgesetzt werden fachliche Kompetenz und Teamfähigkeit sowie auch Freude im Umgang mit unseren kleinen Patienten. Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz mit leistungsgerechter Vergütung in einem ansprechenden Haus in bester Lage im Seeheilbad Boltenhagen. Arbeiten dort, wo andere Urlaub machen! Bei der Wohnraumsuche sind wir gern behilflich. Bitte wenden Sie sich bei Fragen an unsere Verwaltungsleitung - Frau Steffi Müller. Ihre aussagefähige Bewerbung richten Sie bitte, gerne auch vorab per , an: Fachklinik Sonnenschein Boltenhagen GmbH Ostseeklinik Boltenhagen Verwaltungsleitung Ostseeallee 108, Ostseebad Boltenhagen verwaltung@ostseeklinik-boltenhagen.de Telefon + 49 (0) / , Fachberater Verkauf Wirtschaftsberatung für Mediziner Praxisvermittlungen - Praxis nanzierungen - Praxisversicherungen Wir suchen im Mandantenauftrag: Dermatologie EP/BAG - Hamburg, Kiel, Lübeck Neurologie/Psychiatrie EP/BAG - Kiel, Rendsburg-Eckernförde Costa Blanka, Denia, Attika-Wohnung 130qm, 3 Zimmer, Wintergarten, 2 Terrassen, Bad und Gäste WC zu verkaufen. Für Ihre finanzielle Gesundheit Tel.: oder Tel.: 0451/ /

85 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre- Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, Berlin

86 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Die Brücke Schleswig-Holstein ggmbh steht seit über 25 Jahren für vielfältige, Lebenswelt nahe und individuelle Hilfen für Menschen mit seelischen Erkrankungen. Zur Erweiterung unseres Teams der psychiatrischen Institutsambulanz an der Tagesklinik Preetz und für den sozialpsychiatrischen Dienst suchen wir zum eine/n Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie Die Abwechslung aus aufsuchend intervenierender Tätigkeit und ambulanter auch längerfristiger Begleitung, die Vernetzung und Einbettung in alle relevanten Institutionen eines Kreises, persönliche Gestaltungsräume in der fachlichen Arbeit, ein angenehmes Umfeld, familienfreundliche Arbeitszeiten sowie eine ansprechende Vergütung mit zusätzlichen Sozialleistungen machen die Tätigkeit reizvoll. GREAT PLACE TO WORK BESTE ARBEITGEBER GESUNDHEITSWESEN 2011 Anmeldung unter: Tel luebeck1@mlp.de Stellenangebot Brücke SH vor Ort. sozial. psychiatrisch Nähere Informationen zur Stelle finden Sie im Stellenmarkt unserer Internetseite oder erhalten Sie auch gerne von Dr. Herald Hopf, Ruf ( ) Veranstaltung Infoabend Niederlassung. Alles, was Sie für Ihre Niederlassung wissen sollten. Termin: Mittwoch, , bis Uhr Ort: MLP-Geschäftsstelle Lübeck I, Bäckerstraße 9, Lübeck Referent: Dr Rudolf Fürstenberg, Fachanwalt für Medizinrecht Michael Heffenberger, Dipl. Kfm. Praxisräume Wir helfen Ihnen zu helfen. Freie Praxisräume für helfende Hände. Allgemeinarzt-Praxis in Kiel Elisabethstraße 68, 1. OG Gaarden-Mitte, direkt am Vinetaplatz ca. 200 m² mit Empfangsbereich und Wartezone sowie weiteren 7 Räumen weitere Ärzte im 1. OG Miete Verhandlungssache Besichtigung ab sofort möglich Infos: kwg Bergenring 2 Frau Kuhlmann Mo Do Uhr, Tel Praxisabgabe Kronshagen Praxis für Allgemeinmedizin Abgabe 2013 Jobsharing oder vorherige Teilübernahme möglich Die Praxis ist alt eingesessen und gut aufgestellt Der Notdienst ist über die Landeshauptstadt Kiel geregelt Die Praxis ist langfristig gemietet Sie befindet sich in einem größeren Einfamilienhaus Letzeres steht zum Verkauf an Eine Kombinationsübernahme ist möglich Dr. med. Manfred Simon Chiffre 364

87 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Stellenangebot Praxisabgabe/- übernahme Internistisch-naturheilkundliche Privatpraxis in Ostholstein zum abzugeben. Tel.: Die Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide ggmbh schreibt für den Standort Westküstenklinikum Brunsbüttel zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Belegarztstelle im Fachbereich Urologie Chirurgische Praxis in Lübeck 2013 abzugeben. Teil einer Gemeinschaftspraxis mit enger Anbindung an Belegkrankenhaus. D-Arzt-Praxis Chiffre 374 gemäß 103 Abs. 7 SGB aus. Das Westküstenklinikum Brunsbüttel versteht sich als ein medizinisches Leistungszentrum, in dem bereits ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Einrichtungen aus dem Bereich des Gesundheitswesens vorgehalten wird. Ihre Bewerbung wird mit aussagefähigen Unterlagen binnen 14 Tagen nach Erscheinen erbeten an das Westküstenklinikum Brunsbüttel, Delbrückstraße 2, Brunsbüttel. Telefonische Rückfragen richten Sie bitte an den Kaufmännischen Leiter Herrn Axel Schultz, Telefon (04852) Mehr Informationen unter: Zu groß ist unsere schöne, günstig gelegene Praxis! Su. KollegenInnen zur Mitnutzung. Lübeck, , -2, -3 KV-Sitz (Allgemeinmedizin) für angestellten Arzt in Ostholstein gesucht Angebote bitte unter Chiffre 366 Kurse/Fortbildung NORDDEUTSCHES ZENTRUM FÜR GRUPPENTHERAPIE UND GRUPPENPSYCHOANALYSE gegründet. Am Michael Balint Institut in Hamburg bietet ab November 2011 der ARBEITSKREIS für GRUPPEN- PSYCHOTHERAPIE HAMBURG eine komplette Aus- und Weiterbildung in Gruppenpsychotherapie für Ärzte, Psychologen und Pädagogen an. Ab sofort sind Plätze in der Gruppen Selbsterfahrung frei. Informationen unter: Geschäftsstelle B. Kruse, Falkenrief 7, Hamburg, ; sekretariat@pah.mbi-hh.de Verantwortlich: joerg.vonhacht@dpv-mail.de; mmayerhanke@gmx.de

88 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Praxisabgabe/-übernahme/-räume Kardiologe sucht Einstieg/Übernahme einer Praxis Chiffre 371 DERMATOLOGISCHE PRAXIS HAMBURG Scheinstark. Aus Altersgründen 01/2013 abzugeben. Im Osten Hamburgs, direkt an der Grenze zu Schleswig- Holstein, im Ärztehaus (10 Praxen). Verkehrsgünstig gelegen. Zuschriften an: dermatologe-hamburg@web.de Verschiedenes Oxyvenierungsgerät nach Regelsberger kompl. mit Gerätewagen günstig zu verkaufen. Es handelt sich um ein älteres, sehr hochwertiges, wenig benutztes Gerät. NP ca VHB Dr. Rösler, Tel /1318 Studienplatz Medizin Studienberatung und NC-Seminare Unser Ziel: Ohne ZVS schnell ins Studium (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie, Psychologie). Vorbereitung für Medizinertest und Auswahlgespräche. Info und Anmeldung. Verein der NC-Studenten e.v. (VNC) Argelanderstr. 50, Bonn Tel. (0228) , Fax (0228) Existenzielle Impulse für Ihre Persönlichkeitsentwicklung Dr. Volker Warnke Coaching Konsequent lösungs-, ziel-, zukunfts-, ressourcenorientiert Dr. Volker Warnke Institut Trainings Coachings Seminare Exerzierplatz Kiel Telefon (04 31) Jetzt monatlichen Newsletter abonnieren: Einfach an newsletter@dr-volker-warnke.de Fachberater Mit Sicherheit gut beraten! Tannenredder 18 A Groß Grönau Telefon ( ) Telefax ( ) info@rohwer-steuerberatung.de KOMPETENZFELDER Branchenspezialisierung Ärzteberatung Zahnärzteberatung Apothekenberatung Praxisgründung Praxiskauf Kooperationsbildung Praxismanagement Abrechnungsanalysen

89 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, Berlin: Telefon 030 / , Telefax 030 / Kiel: Tel: 0431/ , 0171 / , helmut.hitze@kielnet.net Fachberater RECHTSBERATUNG FÜR DIE HEILBERUFE Praxiskauf / -verkauf Gemeinschaftpraxis MVZ Gesellschaftsrecht Zulassung Vergütung Honorarverteilung Regress Berufsrecht Arztstrafrecht DELTA Steuerberatung Bad Segeberg Heide Hamburg Die Berater für Ärzte seit über 50 Jahren Kurhausstraße Bad Segeberg Tel.: 04551/89930 Fax 04551/ ra@kossen-segeberg.de Hindenburgstraße Bad Segeberg Tel Mit der PVS sind wir einfach näher am Patienten Erstklassige Privatabrechnung Qualität ohne Wenn und Aber, rundum entlastend. Einfach mehr Zeit für s Behandeln. Persönliche Beratung Feste Ansprechpartner, ganz in Ihrer Nähe. Das Experten-Know-how in Sachen Honorarabrechnung für Ärzte und Patienten. Verständliche Korrespondenz Größte Sorgfalt und Fachkompetenz im gemeinsamen Umgang mit Patienten, Kostenträgern und Ärzten. DIN EN ISO 9001 Freiwillige Zerti zierung Die PVS Schleswig-Holstein Hamburg Moltkestr Bad Segeberg Tel.: / Fax: / info@pvs-se.de

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