Gute Modelle Wie bewerten Sie die Ergebnisse von Modellierungsprojekten?
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- Marie Solberg
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1 Gute Modelle Wie bewerten Sie die Ergebnisse von Modellierungsprojekten? Präsentation bei MID Insight 2012 Nürnberg, 20. November 2012 Dr. Jürgen Pitschke BCS Dr. Jürgen Pitschke
2 Über mich Ich bin Coach, Autor, Sprecher, Dozent, Berater, Ingenieur Jahre Projekterfahrung - Fokus: Umsetzung verschiedener methodischer Ansätze und Notationen in der Praxis - Know-How Seite: - CBPP, Mitglied bei OMG, GfO, IIBA, Business Architecture Guild, ASQF BCS - Dr. Jürgen Pitschke , Seite 2
3 Modellieren ist einfach! Wirklich? Gute Modelle zu entwickeln ist schwierig! Warum? Modelle langfristig zu pflegen ist die wahre Herausforderung! nach Darius Šilingas: Thorny Issues in Business Process Modeling Seite 3
4 Wie funktioniert QS in Projekten? Styleguides/Modellierungsrichtlinien kommunizieren Qualitätsvorgaben innerhalb des Projektteams. Reviews sind die gebräuchlichste Art der Qualitätssicherung. Oft existieren für die Reviews aber keine formalen Prüfkriterien. Es menschelt! Seite 4
5 Qualitätskriterien: State of the Art Qualitätsmerkmale nach Rauh/Stickel (RAUH, O./STICKEL, E., Konzeptuelle Datenmodellierung. Stuttgart, Leipzig: B.G. Teubner Verlagsgesellschaft, 1997) Bruce Silver: Method and Style Seite 5
6 Sind diese Qualitätsmerkmale ausreichend? Die Qualitätsmerkmale müssen projektspezifisch untersetzt werden. Die Qualitätsmerkmale müssen mit messbaren Werten und Kriterien unterlegt werden. Kriterien und Messwerte müssen unsere Modellierungsmethodik berücksichtigen. Die Beurteilung der Qualitätsmerkmale muss durch ein Werkzeug unterstützbar sein. Seite 6
7 Modellelement vs. Grafische Darstellung Wir nutzen repository-basierte Modellierungswerkzeuge. Wir unterscheiden daher Beschreibung des Modellelementes im Repository Grafische Darstellung des Modellelementes in einem Modell Wir unterscheiden Qualitätskriterien, welche die Beschreibung des Elementes bewerten welche die grafische Darstellung von Modellelementen bewerten Seite 7
8 Einfache versus Komposite Modelle Einfaches Modell Zeigt eine Sicht auf den Gegenstand Hebt eine Eigenschaft des zu betrachtenden Gegenstandes hervor Z.B. Prozessablauf, Kommunikation zwischen Prozessteilnehmern, Komposites Modell Wir bewerten Einfache Modelle Verknüpfungen zwischen einfachen Modellen Komposite Modelle Beschreibt die Zusammenhänge zwischen mehreren einfachen Modellen Z.B. Verknüpfung Geschäftsprozess und Geschäftslogik, Abbildung Faktenmodell und logisches Datenmodell, Seite 8
9 Merkmal: Syntaktische Korrektheit Beurteilt die grafische Darstellung von Modellelementen in einem einfachen Modell. Ein gutes Modellierungswerkzeug überprüft die korrekte Verwendung der Notationselemente. Reicht das aus? Styleguides schränken die Notation ein und präzisieren den Gebrauch der Elemente. Der Gebrauch der Elemente variiert in Abhängigkeit von Methodik und Abstraktionsstufe. Messgröße: Prüfen der Verwendung von Modellelementen Seite 9
10 Beispiel: Implizite Zusammenführung von BPMN gestattet die implizite Zusammenführung von Sequence Flows. Das führt oft zu Missverständnissen. Wir verbieten daher die implizite Zusammenführung von Sequence Flows. Seite 10
11 Beispiel: Prozessdekomposition Darstellung eines Geschäftsprozesses in mehreren Ebenen Strukturebene Nur Subprozesse Managementebene Subprozesse, wenige Gateways, einzelne Tasks Aufgabenebene Nur Tasks, Gateways, Events mit Eventtypen Seite 11
12 Kriterium: Semantische Korrektheit Wir können nicht automatisch überprüfen, ob das Modell semantisch korrekt ist. Wir überprüfen verschiedene Kriterien, die Hinweise auf die semantische Korrektheit geben. Besondere Bedeutung hat die Verwendung eines einheitlichen Vokabulars in den Modellen. Wir überprüfen die Verwendung eines Vokabulars bei der Benennung von Modellelementen. Voraussetzungen: Definition eines Vokabulars (Begriffe und Faktenmodell) Namenskonvention Seite 12
13 Messgröße: Verwendung des Vokabulars Sind die Begriffe Gerät, Sendung, Container bekannt? Entspricht die Benennung dem Faktenmodell? Unterstützung des Modellierers: Umbenennen von Elementen Anlegen neuer Begriffe im Vokabular Seite 13
14 Qualität eines Vokabulars Die Erstellung eines guten Vokabulars ist eine schwierige Aufgabe. Beispiel ITIL: IT-Service: A Service provided to one or more Customers by an IT Service Provider. IT-Service Provider: A Service Provider that provides IT Services to Internal Customers or External Customers. Quelle: ITIL Glossary of Terms, Definitions and Acronyms, V3 May 2007 Seite 14
15 Merkmale: Übersichtlichkeit, Verständlichkeit Typische Ansätze: Limitieren der Modellgröße auf eine bestimmte Seitengröße Limitieren der Anzahl der Elemente pro Modell Ist die Seitengröße ein geeigneter Messwert? Limitieren der Anzahl der Elemente pro Modell Muss modellspezifisch erfolgen Muss Methodik berücksichtigen Abhängig vom Zweck des Modells Seite 15
16 Beispiel: Prozessdekomposition Darstellung eines Geschäftsprozesses in mehreren Ebenen Strukturebene Nur Subprozesse max. 10 Elemente Managementebene Subprozesse, wenige Gateways, einzelne Tasks Max. 15 Aktivitäten / Modell Aufgabenebene Nur Tasks, Gateways, Events mit Eventtypen Max. 15 Aufgaben / Modell Seite 16
17 Verständlichkeit: Ist das ein gutes Modell? Seite 17
18 Verständlichkeit: Sind das bessere Modelle? Seite 18
19 Verständlichkeit: Ist das ein gutes Modell? Welche Messgrößen können uns hier helfen? Verhältnis Sequenzflüsse zu Aktivitäten / Gateways Verhältnis Aktivitäten / Gateways Seite 19
20 Qualitätsmerkmal: Vollständigkeit Vollständigkeit: Ein Modell enthält alle Informationen, die für die Beschreibung des interessierenden Gegenstands unter Berücksichtigung des Zwecks notwendig sind. Wie können wir das messen? Besitzen Subprozesse eine Verfeinerung? Sind bestimmte Eigenschaften der Modellelemente beschrieben? Bestehen vorgegebene Verknüpfungen zwischen Modellelementen? Seite 20
21 Qualitätsmerkmal: Genügsamkeit Genügsamkeit: Das Modell enthält nur die Informationen, die für den gewünschten Zweck notwendig sind. Wie können wir das messen? Existieren Elemente, die nicht benutzt werden? Sind Eigenschaften beschrieben, die wir in Styleguide / Modellierungsrichtlinie ausgeschlossen haben? Zeigt ein einfaches Modell mehrere Sichten? Seite 21
22 Qualitätsmerkmal: Redundanzfreiheit Redundanzfreiheit: Das Modell enthält die dargestellten Elemente nicht mehrfach mit unterschiedlichen Identitäten. Wie können wir das messen? Suche nach Modellelementen mit gleichem Namen Suche nach Modellelementen mit gleichen Eigenschaften und verschiedenen Namen Seite 22
23 Praktische Umsetzung: Quality Plug-In für MID Innovator Show Case Seite 23
24 Zum Nachdenken Wir können Qualität nicht in die Modelle hinein prüfen. Wir benötigen eine Architektur, eine Methode und einen Prozess zur Erstellung unserer Modelle. Ein gutes Prozessmodell macht noch keinen guten Prozess. Ein gutes Systemmodell sichert noch kein gutes System. Seite 24
25 Die einzige Folie, die Sie benötigen Qualitätssicherung muss Bestandteil einer Modellierungsmethodik sein. Qualitätssicherung kann systematisch und objektiv betrieben werden. Qualitätskriterien müssen die Architektur und die Modellierungsmethodik berücksichtigen. Let s talk! Seite 25
26 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Modelle sind viel mehr als Bilder! Die Qualität von Modellen kann gemessen werden! Modellieren braucht Wissen! Seite 26
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