Architektur & Technik Einfamilienhaus in Flims/GR. Natur belassen

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Nicole Wolf
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1 26 Natur belassen Der Trend zum gesunden Wohnen ist ebenso stark wie das Bedürfnis nach einer Energie sparenden, nachhaltigen Bauweise. Oft wird dies durch eine Natürlichkeit ausstrahlende Ästhetik zum Ausdruck gebracht, wie bei diesem Einfamilienhaus. Text: Bericht der Architekten, Fotos: Regine Giesecke

2 27 Mit seiner prägnanten Form, und dank dem grosszügigen Aussenraum hat das Haus den Charakter einer kleinen Villa. Situation

3 28 Ein grosszügiges Miteinander Das Einfamilienhaus liegt inmitten des Quartiers Flims-Waldhaus. Die Parzelle befindet sich in einer kleinen Ebene und ist umgeben von Bauten aus den letzten drei Jahrzehnten. Grosszügigkeit, Familienwohnen, Flexibilität, Besonnung und Aussicht sowie Ökologie und Ökonomie waren die entwurfsbestimmenden Themen. Die Bauherrschaft wünschte sich ein Haus, welches der ganzen Familie ein grosszügiges Miteinander, aber auch für jedes Familienmitglied grösstmöglichen Raum zum Rückzug ermöglicht. Der geräumige «Familienbereich» befindet sich im Erdgeschoss und beinhaltet die grosse Wohn-/Essküche, das Wohnzimmer, das Tages-WC, die gedeckte Terrasse und den Garten. Im Untergeschoss befinden sich die Sauna und ein Mehrzweckraum. Der Individualbereich ist auf zwei Etagen verteilt: Im Erdgeschoss sind vier Kinderzimmer mit gemeinsamer Ankleidezone und Badezimmer angeordnet. Das Obergeschoss umfasst den Elternbereich mit Schlafzimmer, Bad, Wohnzimmer und Reduit. Das Obergeschoss wurde so gestaltet, dass es zu einem späteren Zeitpunkt als separate Zweieinhalbzimmer-Wohnung genutzt und erschlossen werden kann. Grosszügige Fenster ermöglichen ein Verbinden von Innen und Aussen und erlauben faszinierende Ausblicke in die alpine Landschaft. Sämtliche Räume im Erdgeschoss haben Zugang zum Garten. Keine Zertifikation Das Haus wurde nach Minergie-Kriterien geplant und ausgeführt. Auf Wunsch der Bauherrschaft verzichtete man jedoch

4 0 29 Obergeschoss Eingangsgeschoss Das Wohnzimmer grenzt an die ins Volumen eingekerbte Terrasse. Die Küche ist in diesen Familienbereich integriert. Keller

30 Schnitt auf eine Komfortlüftung. Somit wurde das Gebäude auch nicht zertifiziert. Alle innen und aussen verwendeten Materialien wurden nach ökologischen Kriterien ausgewählt.

5 30 Schnitt auf eine Komfortlüftung. Somit wurde das Gebäude auch nicht zertifiziert. Alle innen und aussen verwendeten Materialien wurden nach ökologischen Kriterien ausgewählt. Sie kommen nach Möglichkeit aus der Schweiz, sind naturbelassen und wiederverwertbar. Die Verwendung natürlicher Verputze und Beton mit einem Minimum an Armierung, der Verzicht auf Bauchemie etc. waren selbstverständlich. Das Untergeschoss und die Bodenplatten wurden vor Ort in Beton gegossen, die Obergeschosse in vorfabrizierter Holzelement-Bauweise erstellt. Grundlage für den funktionalen Wandaufbau war das Arbeiten in Schichten. Dieser besteht aus einer inneren Beplankung in Gipskartonplatten mit Gipsglattstrich, einer Dampfsperrschicht, einer Dämmschicht in derselben Ebene wie die Tragstruktur aus Fichten-/Tannenholz, der Luftdichtigkeitsschicht der Hinterlüftung und einer sägerohen Lärchenschalung, einer Fassadenhaut mit offenen Fugen. Die Fenster, als sichtbare innere Bauteile, sind in Lärche geölt. Die Warmwasseraufbereitung und die Wärmeerzeugung erfolgen über eine Erdsonden-Wärmepumpe. Die Wärme wird über eine Bodenheizung verteilt. Gekocht wird mit Gas. Es lagert in einem gesicherten Gasflaschendepot ausserhalb des Gebäudes. Bauherrschaft: Christoff und Bernadette Heller Hotz, Cham/ZG Architektur: Retoprevosti Architektur GmbH, Zug/ZG Das Obergeschoss lässt sich bei Bedarf in eine Einliegerwohnung verwandeln.

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