Afromosia. Materialbeschrieb. Pericopsis elata. Holz > Laubhölzer > Aussereuropäische Laubhölzer

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1 Pericopsis elata Materialgruppen: Holz > Laubhölzer > Aussereuropäische Laubhölzer Materialbeschrieb Afrormosia (Pericopsis elata) ist eine westafrikanische Laubbaumart und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae, auch Fabaceae). Die westafrikanische Baumart Afrormosia kommt in den tropischen Regenwäldern der Küstenstaaten von Elfenbeinküste bis Kongo vor. Ihre ausgezeichneten Eigenschaften machen sie zu einem der Spitzenhölzer Afrikas. Der Bestand ist jedoch nur noch sehr gering. Von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird sie auf der Roten Liste gefährdeter Arten als "gefährdet" eingestuft. Ebenso unterliegt Afrormosia seit 1992 den Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES Anhang II) und darf daher nur mit spezieller Genehmigung gehandelt werden. Das dekorative Holz der Afrormosia ist hart, dicht und feinfaserig. Trotzdem lässt es sich gut trocknen und bearbeiten. Es ist mässig verformbar und schlagfest, doch hoch druckfest. Ausserdem ist es sehr dauerhaft und witterungsbeständig. Mechanisch lässt sich Afrormosiaholz grundsätzlich gut bearbeiten. Es ist gut messer- und schälbar und kann gedrechselt oder geschnitzt werden. Einzig beim Hobeln wechseldrehwüchsiger Flächen können Probleme auftreten. Zum Dampfbiegen eignet es sich mässig gut. Die Verleimung von Afrormosiaholz ist unproblematisch und seine Oberflächeneigenschaften sind ausgezeichnet. Es lässt sich ausserdem sehr gut polieren und lackieren. Afrormosia wird im Innen- wie im Aussenbau, vor allem jedoch in der Möbelindustrie verwendet. Massiv oder in Form von Furnierware findet es Anwendung beim Bau von Sitzmöbeln, Polstergestellen, Türen, Toren und Treppen. Auch lassen sich ansprechende Fussböden daraus herstellen. Im Aussenbereich wird Afrormosia im Wasser-, Boots-, Karosserie- und Anlagebau verwendet. Andere Bezeichnungen/Synonyme: Alternative Schreibweise(n): Kokrodua, Assamela Afromosia MATERIAL ARCHIV / 5

2 Lateinische Bezeichnung: Englische Bezeichnung: Pericopsis elata Afrormosia Gleiche Familie: Afrormosia gehört der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler an, die ca. 420 Gattungen und etwa Arten umfasst. Dazu zählen z. B. auch Goldregen (Laburnum), Robinie (Robinia), Erbsensträucher (Caragana) Ähnliche Arten: Movingui (Distemonanthus benthamianus), Ovangkol (Guibourtia ehie), Teak (Tectona grandis) Hintergrund Ökonomie: Afrormosia ist im Westen erst seit Ende der 1980-er Jahre bekannt und zählt zu den Spitzenhölzern Afrikas. Hauptlieferländer sind Elfenbeinküste, Südkamerun, die Zentralafrikanische Republik und Kongo. Importe nach Europa finden regelmässig in kleineren Mengen statt. Seit 1992 unterliegt Afrormosia den Schutzbestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES Anhang II). Daher ist der Handel mit Afrormosia genehmigungspflichtig. Ökologie: Afrormosia wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN mit gefährdet bewertet. Zertifiziertes Afrormosiaholz, das nach CITES (Washingtoner Artenschutzabkommen) gehandelt werden darf, ist nur höchst selten verfügbar. Ein Grossteil des Handelsvolumens stammt aus illegalen Quellen. Herstellung Herkunft, geografische Region: Westafrika; von Elfenbeinküste, Ghana über Nigeria bis Kamerun, Kongo Gewinnung: Afrormosia tritt meist horstweise auf und bevorzugt untere Regenwälder und Sekundärwälder in den Tropen. Der Baum ist auch in tropischen halbimmergrünen Regenwäldern anzutreffen. Er wird bis zu 50 m hoch und erreicht einen Druchmesser bis zu 1.5 m; der Stamm bleibt bis zu 30 m Höhe astfrei. Eigenschaften Gefüge/Mikrostruktur: Poren fein und zerstreut, fein-nadelrissig, glänzend, ausgeprägter Wechseldrehwuchs, streifig, sehr dekorativ Erscheinung Aussehen: Das 2-5 cm breite weissliche Splintholz ist deutlich vom bräunlichgelben bis MATERIAL ARCHIV / 5

3 olivefarbenen Kernholz zu unterscheiden. Dieses dunkelt stark nach. Afroromosiaholz weist einen ausgeprägten Wechseldrehwuchs auf, was ihm seine Streifigkeit gibt. Im Querschnitt sind die Zuwachszonen mit blossem Auge gut erkennbar. Die Poren sind fein und zerstreut. Im Tangentialschnitt zeigt sich eine Fladerung, im Radialschnitt ist das Holz gefeldert bis geflammt. Farbe: Geruch: Brauntöne neutral Splint: weissgrau, vergilbend Kern: bräunlichgelb bis olivefarben, nachdunkelnd Feuchtes Afrormosiaholz verfärbt sich in Verbindung mit Eisen. Nur frische Anschnitte riechen unangenehm. Beständigkeit Biologische Schadensfaktoren: Dazu ist nichts Näheres bekannt. Witterungsbeständigkeit: beständig Splintholz: dauerhaft Kernholz: ziemlich pilz- und insektenfest Klasse 1-2 Mechanische Eigenschaften Biegezugfestigkeit: bis N/mm 2 Brinellhärte längs: N/mm 2 Brinellhärte quer: bis N/mm 2 Dichte [ρ]: bis kg/m 3 Differentielles Schwindmass - radial:0.160 bis %/1% Feuchteänderung Differentielles Schwindmass - tangential: Dimensionsstabilität: Druckfestigkeit: Elastizitätsmodul: Rohdichte grün: Scherfestigkeit: Zugfestigkeit [ft]: Zugfestigkeit QR: bis %/1% Feuchteänderung gut bis N/mm bis N/mm bis kg/m bis N/mm N/mm N/mm 2 Optische Eigenschaften MATERIAL ARCHIV / 5

4 Holzfehler: Krümmungen, Hohlkehligkeit, Unrundheit, Kernverlagerungen, Astigkeit, Beulen, oxidative Verfärbungen, Rindengallen, Risse, gelegentlich Bläue im Splintholz, Frassgänge, helle Einlagerungen in den Gefässen Bearbeitung Lieferformen: Rundholz: Blocklängen 4-10 m; Blockmittendurchmesser: 0,5-1,2 m; Schnittholz, Parkett, Rohfriesen, Deckfurniere, Furnierplatten Fügen und Verbinden: kleben, nageln, schrauben Zum Nageln und Schrauben wird Vorbohren empfohlen. Verkleben ist gut möglich, doch sind alkalische Leime zu meiden Oberflächenbearbeitung: Oberflächenbehandlung: polieren, schleifen lackieren, ölen, wachsen Afrormosiaholz ist ausgezeichnet lackierbar. Trennen und Subtrahieren: bohren, drechseln, hobeln, sägen, schnitzen Trocknung: Afrormosiaholz lässt sich gut trocknen, dies soll jedoch langsam geschehen. Werfen und Reissen sind möglich. Das Stehvermögen ist gut. Arbeitsschutz: Die Bearbeitung von Afrormosiaholz kann gelegentlich Dermatitis auslösen. Konservierung Schutz und Pflege: Tränkbarkeit: Splintholz sehr gut, Kernholz mässig Anwendung Anwendungsgebiete: Furnierholz, überwiegend als Messerholz, Ausstattungsholz für Innenausbau, Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchungen,Fahrzeug-, Schiff-, Brückenund Hafenbau, Spezialholz zum Drechseln und Schnitzen Anwendungsbeispiele: Deckfurniere, Möbelbau, Ladeneinrichtungen, Vertäfelungen und Parkett, Rahmen, Fenster, Türen, Tore, Treppen, Intarsien und Luxusgegenstände MATERIAL ARCHIV / 5

5 Besonderheiten: Afrormosia wurde usrprünglich im Möbelbau als Ersatzholz für Teak verwendet. Inzwischen kommt sie überall dort zum Einsatz wo ein ansprechendes, belastungsfähiges, stabiles und dauerhaftes Holz benötigt wird. Quellennachweis Verwendete Quellen: Beck Hough, R. (2007). The Woodbook. Köln, Deutschland: Taschen GmbH. Schafflützel, H. (1982). Nutzhölzer. Zürich: Verlag Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, Zürich. Sell, J. (1997). Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag AG. Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. Walker, A. (2007). Atlas der Holzarten. Stuttgart, Deutschland: Eugen Ulmer KG. Weitere Quellen: IUCN, Rote Liste gefährdeter Arten, (Stand ) WWF Holzführer, (Stand ) Expertin / Experte: Serge Lunin Material-Archiv-Signatur: HOL_LAU_AUS_2 Stand: (Online-Schaltung: ) Permalink: materialarchiv.ch/detail/862 MATERIAL ARCHIV / 5