Abkürzung: Französische Bezeichnung: Englische Bezeichnung: Gleiche Familie: Rosenhölzer und Palisanderhölzer der Gattung Dalbergia

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1 Materialgruppen: Holz > Laubhölzer > Aussereuropäische Laubhölzer Materialbeschrieb Bubinga ist ein Kernholzbaum aus der Familie der Leguminosae. Der m hohe Baum hat einen zylindrischen Stamm von m Länge und einem Durchmesser bis zu 1,8 m, der von hohen Brettwurzeln gestützt wird. Er ist im äquatorialen Afrika, vor allem in den Regenwäldern von Kamerun, Gabun und dem Kongogebiet, verbreitet. Bubingaholz ist sehr hart, schwer, sehr dicht und häufig wechseldrehwüchsig. Bubingaholz lässt sich trotz seiner Härte gut bearbeiten. Es eignet sich gut zum Leimen und Polieren, schwindet mässig und ist witterungsfest. Im Handel findet man Bubinga meist in Form von gemesserten Furnieren. Ausser in Bereichen, wo helle und leichte Hölzer gefragt sind, ist Bubingaholz aufgrund des schönen Holzbildes, der guten technischen Eigenschaften und der grossen Dimensionen für sehr viele Anwendungen brauchbar. So wird das Vollholz sowohl für schwere Konstruktionen als auch für Möbel sowie Schnitzerei- und Drechslerwaren verwendet. Abkürzung: Andere Bezeichnungen/Synonyme: Lateinische Bezeichnung: Französische Bezeichnung: Englische Bezeichnung: BUB Guibourtia demeusii, Guibourtia pellegriniana, Afrikanisches Rosenholz; Bubingo, Kevazingo (auch Handelsbezeichnung für besonders attraktives Furnier), Ovang; Essingang, Nomélé, Okweni, Owogn, Simingan; Waka; Oveng; Bobai, Burenga, Monga Guibourtia tessmannii Bubinga Bubinga Gleiche Familie: Rosenhölzer und Palisanderhölzer der Gattung Dalbergia Ähnliche Arten: MATERIAL ARCHIV / 6

2 Guibourtia arnoldiana (Mutenye), Libengé, Tungi, Copaifera salikounda (Etimoé), Didelotia spp. (Gombé), Brachystegia spp. (Bomanga, Naga); Padouk, Pau rosa, rotfarbiges Palisander (Austauschhölzer für Vollholz und Furnier); Mopane, Mukusi und Mushibi (Ausstauschhölzer für Vollholz) Hintergrund Etymologie: Bubinga wird gelegentlich als Afrikanisches Rosenholz gehandelt. Trotz der Ähnlichkeit des Holzes zum Bahia-Rosenholz sollte diese unpräzise Bezeichnung vermieden werden. Ökonomie: Im Handel findet man Bubinga meist in Form von gemesserten Furnieren. Der Import von Bubingaholz nach Europa erfolgt regelmässig in geringen Mengen, vorwiegend aus Kamerun und Gabun. Weitere Exportländer sind Äquatorialguinea, Kongo und Demokratische Republik Kongo. Schnittholz wird vorwiegend aus Kamerun importiert. Ökologie: Bubinga gehört zu den Hölzern, die mit dem Risiko behaftet sind aus illegalem Handel und Raubbau zu stammen. Es ist daher genau auf die Herkunft zu achten. Herstellung Herkunft, geografische Region: Westafrika; Ostnigeria, Kamerun, Gabun, Kongo Entstehung: Bubinga wächst bevorzugt einzeln, zerstreut oder gruppenweise an trockenen Standorten in tropischen unteren Regenwäldern, tropischen halbimmergrünen Regenwädern und Sekundärwäldern. Eigenschaften Gefüge/Mikrostruktur: Zuwachszonen deutlich sichtbar, Gefässe und Holzstrahlen erst unter der Lupe; mittelgrobe bis grobe Poren, die das Holzbild nur wenig beeinflussen; feine Holzstrahlen; Faserverlauf meist mit Wechseldrehwuchs Besonderheiten: Bubingaholz enthält lackschädigende Inhaltsstoffe. Erscheinung Aussehen: Das Splintholz ist 5 8 cm breit. Die lebendige, bunte Textur des Kernholzes ist MATERIAL ARCHIV / 6

3 leicht gefladert und durch Wechseldrehwuchs mit schmalen, dunkelbraunen Streifen versehen. Im Längsschnitt hat das Holz einen dekorativen Glanz. Es kann im Aussehen verschiedenen Palisander- und Padoukarten ähnlich sein. Farbe: Geruch: Rottöne neutral Das Splintholz ist grauweiss und rötlichgrau bis blassgelb, das Kernholz braunrot bis violettrot und dunkelrot bis violett geadert. Der säuerliche Geruch des frischen Holzes verschwindet bei der Trocknung. Beständigkeit Biologische Schadensfaktoren: Im Gegensatz zum Splintholz ist das Kernholz gegen Pilze und Insekten sehr resistent (Resistenzklasse 2 nach EN 350-2). Feuchtes Kernholz vergraut im Kontakt mit Eisen. Mechanische Eigenschaften Brinellhärte längs: N/mm 2 Brinellhärte quer: bis N/mm 2 Dichte [ρ]: bis kg/m 3 Differentielles Schwindmass - radial:0.210 bis %/1% Feuchteänderung Differentielles Schwindmass - tangential: Dimensionsstabilität: Druckfestigkeit: Elastizitätsmodul: Rohdichte grün: Scherfestigkeit: Zugfestigkeit QR: bis %/1% Feuchteänderung mittel bis N/mm bis N/mm bis kg/m bis N/mm bis 4.80 N/mm 2 Optische Eigenschaften Holzfehler: Krümmungen, Unrundheit, Spannrückigkeit im Bodenbereich, Risse, Harzgallen, mineralische Einlagerungen, Farbfehler, Fäulen im Splintholz, Frassgänge; unregelmässiger Faserverlauf Quellen der Kennwerte MATERIAL ARCHIV / 6

4 Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. S. 164 Bearbeitung Lieferformen: Rundholz, entsplintet, in Längen von 4 8 m und Dicken von 0,6 1,4 m; Vierkantblöcke; Schnittholz; Furniere; Rohfriese, Furnierblöcke (flitches) Lieferbare Materialqualitäten: Im Handel wird zwischen schlichtem, streifigem und buntem Bubingaholz unterschieden. Letzteres ist besonders begehrt und entsteht durch exzentrische Schälung. Die Provenienz Kevazingo unterscheidet sich durch ihre um etwa 150 kg/m 3 höhere Masse im frischen Zustand. Besonderheiten: Es sollten keine Furniere unter 0,7 mm verwendet werden, da das Holz einen hohen Nachschliff erfordert. Bei Berührung mit Eisenmetallen sind Verfärbungen möglich. Der Baum sondert Kopalharz ab. Beim Sägen wird eine Zahnung von 25 mm, ein Schnittwinkel von 18 und eine Schnittgeschwindigkeit von m/s empfohlen. Da die Maschinen rasch abstumpfen, sind stellitisierte Sägen zu verwenden. Fügen und Verbinden: nageln Nägel und Schrauben halten gut, wobei Vorbohren angebracht ist. Verleimen ist gut möglich. Oberflächenbearbeitung: polieren Bubingaholz lässt sich gut behandeln. Lack kann durch schädliche Inhaltsstoffe angegriffen werden und trocknet unter Umständen verzögert. Trennen und Subtrahieren: hobeln Bubinga ist gut hobel-, messer- und schälbar, aber schwer spaltbar. Harzgallen im Holz können die Werkzeugschneiden verkleben. Trocknung: Die Trocknung ist schwierig und hat langsam zu erfolgen. Vor der technischen sollte eine natürliche Trocknung erfolgt sein. Bubingaholz neigt zum Reissen und, weniger, zum Werfen. Zum Reissen neigen besonders Furniere bei zu trockener Lagerung. Veredelung: Bubinga lässt sich gut auf Hochglanz polieren. MATERIAL ARCHIV / 6

5 Arbeitsschutz: Bubinga verursacht bei der Bearbeitung viel Staub. Konservierung Schutz und Pflege: Die geringe Tränkbarkeit mit Holzschutzmitteln liegt in der Skala der EN bei 4. Anwendung Anwendungsgebiete: Furnierholz; hochwertiges Ausstattungsholz für Möbel, Vertäfelungen, Parkett; Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Waggon- und Fahrzeugbau; Spezialholz zum Drechseln und Schnitzen von Musikinstrumenten und Luxusgegenständen; in den Ursprungsländern auch im Wagenbau und für Eisenbahnschwellen Anwendungsbeispiele: Sitzmöbel, Vitrinen, Gehäuse, Armaturenbretter, Zupfinstrumente, Klaviere, Holzblasinstrumente, Griffe, Messerhefte, Intarsien, Bürstenrücken, Lampen, Leuchter, Schalen, Knöpfe Quellennachweis Verwendete Quellen: Schafflützel, H. (1982). Nutzhölzer. Zürich, Schweiz: Verlag Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, Zürich. S. 80 Sell, J. (1997). Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag AG. S. Nr. 38 Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. S. 164 Walker, A. (2007). Atlas der Holzarten. Stuttgart, Deutschland: Eugen Ulmer KG. S. 110 Weitere Quellen: (Stand ) (Stand ) Normierung / Werkstoffnummer: BUB (nach EN DIN 4076 Blatt 1) Expertin / Experte: Serge Lunin Material-Archiv-Signatur: Hol_Lau_Aus 8 Stand: (Online-Schaltung: ) MATERIAL ARCHIV / 6

6 Permalink: materialarchiv.ch/detail/1420 MATERIAL ARCHIV / 6