Roteiche. Materialbeschrieb. Roteiche. Holz > Laubhölzer > Aussereuropäische Laubhölzer

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1 Roteiche Materialgruppen: Holz > Laubhölzer > Aussereuropäische Laubhölzer Materialbeschrieb Die Roteiche (Quercus rubra) ist eine in Nordamerika heimische Laubbaumart der Gattung Eichen (Quercus), die zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) gehören. Eichen sind Kernholzbäume. Die Roteiche gedeiht vor allem im nordöstlichen Teil der USA und im südöstlichen Kanada. Sie findet sich auch in Mittel- und Südeuropa. Der Baum wird bis zu 25 m hoch hat einen Stammdurchmesser bis zu 2 m und wird bis 400 Jahre alt. Die Roteiche zählt zu den härtesten und anpassungsfähigsten aller Eichenarten. Das schwere, harte und langfasrige Holz hat im frischen Zustand einen leicht säuerlichen Geruch. Es ist nicht witterungsfest und nur im Trockenen dauerhaft. Es ist von mittlerer Biegesteifigkeit und mittelgut verformbar, hoch druck- und schlagfest. Roteichenholz wirft sich stark und neigt zum Reissen und Spalten, es ist daher langsam zu trocknen. Das Holz ist gut zu bearbeiten, jedoch wegen der Grobfasrigkeit schwierig zu hobeln. Es bedarf scharfer Werkzeuge; vor dem Schrauben und Nageln muss vorgebohrt werden. Es eignet sich sehr gut zum Dampfbiegen. Vorsicht ist bei der Verwendung von Leimalkalien geboten. Roteiche ist mässig gut beiz-/mattierbar, aber schwierig zu lackieren. Roteichenholz eignet sich hervorragend für Wagnerarbeiten und grobe Schnitzereien. Es liefert hochwertige Deckenfurniere in feinjähriger Qualität. Andere Bezeichnungen/Synonyme: Lateinische Bezeichnung: Englische Bezeichnung: Amerikanische Roteiche, Nordamerikanische Roteiche Quercus rubra American red oak Gleiche Familie: - Stieleiche (Quercus robur L.), Traubeneiche (Quercus petraea Matt.), Korkeiche (Quercus suber), Flaumeiche (Quercus. pubescens), Zerreiche (Quercus cerris L), Sumpfeiche (Quercus palustris Münchh), Persische Eiche MATERIAL ARCHIV / 5

2 (Quercus castaneiafolia C:A. Mey.) (as/n); Edelkastanie (Castanea spp.) (eur/s, m:am/n); Buche (Fagus) Hintergrund Ökonomie: Roteichenholz ist das am meisten verwendete Laubholz in Nordamerika. Von 26 Roteichenarten haben nur 8 wirtschaftlich eine Bedeutung. Das zumeist fehlerfreie Holz ist in grossen Dimensionen erhältlich. Das im Handel befindliche Holz stammt nahezu ausschliesslich aus Nordamerika. Roteichenholz gilt als qualitativ geringer als Weisseichenholz. Wegen ihrer günstigen ökologischen Eigenschaften und ihres schnellen Wachstums wird die Roteiche weit verbreitet angebaut. Ökologie: Die FSC-Zertifizierung für Roteichenholz wird als beste Wahl empfohlen. Die Roteiche wird in vielen Nadelwäldern als Brandschutz angepflanzt. Die säurehaltigen Blätter verhindern eine weitere Bodenvegetation, was die Ausbreitung des Feuers eindämmt. Herstellung Gewinnung: Die in Kanada und den USA heimische Roteiche gedeiht vom Atlantik bis zum Rand der Prärie. Die lichtbedürftige Roteiche bevorzugt frische, tiefgründige und lehmige Sandsteinböden. Sie ist empfindlich gegen Spätfrost und durch Wildverbiss gefährdet. In Mittel- und Südeuropa wird sie seit 200 Jahren angebaut. In der Schweiz wird sie mit Erfolg kultiviert. Im Freistand findet sie sich an Strassen und in Parkanlagen. Eigenschaften Gefüge/Mikrostruktur: Ringporig, im Frühholz grobporig; Holzstrahlen zum Teil sehr breit und deutlich; Jahrringe sehr deutlich; dekorativ Erscheinung Aussehen: Die Roteiche ist ein Kernholzbaum. Sie hat einen schmalen Splint mit einem hellbraun rötlichen Kern. Alle Eichenarten sind typisch ringporig mit markant breiten Holzstrahlen, die sich im Radialschnitt als hell glänzende Bänder und im Tangentialschnitt als braune Linien zeigen. Die grossen Gefässe im Frühholz erscheinen im Längsschnitt als Streifen. Farbe: Brauntöne, Rottöne Beständigkeit MATERIAL ARCHIV / 5

3 Biologische Schadensfaktoren: anfällig für Pilz- und Insektenbefall Mechanische Eigenschaften Biegezugfestigkeit: bis N/mm 2 Dichte [ρ]: bis kg/m 3 Differentielles Schwindmass - radial:0.160 bis %/1% Feuchteänderung Differentielles Schwindmass - tangential: Dimensionsstabilität: Druckfestigkeit: Elastizitätsmodul: Zugfestigkeit [ft]: bis %/1% Feuchteänderung mittel bis gut bis N/mm bis N/mm 2 bis N/mm 2 Optische Eigenschaften Holzfehler: Krümmung, Unreinheit, Kernverlagerungen, Abholzigkeit, Drehwuchs, Zwiesel, Rindengalle, Rindentaschen, Frostrisse, Frostleisten, oxidative Verfärbungen, Verfärbungen durch Pilzbefall, Fäulen, Frassgänge Bearbeitung Lieferformen: BL ab 2,0 m aufwärts; BMD 0,2... 0,4... 0,9 m; Schnittholz, Rohfriesen, Furniere, Paneele, Profilhölzer, Möbelteile, Schwellen Lieferbare Materialqualitäten: Klasse 4 Fügen und Verbinden: kleben, nageln, schrauben Bei der Bearbeitung neigt das Holz zum Splittern. In der Bearbeitung neigt das Holz zum Splittern Oberflächenbehandlung: lackieren Die Oberflächenbehandlung für den Aussenbau ist schwierig. Vor dem Lackieren müssen die Poren gefüllt werden. Trennen und Subtrahieren: bohren, hobeln MATERIAL ARCHIV / 5

4 Trocknung: Die Trocknung sollte langsam vollzogen werden, da das Holz zur Rissbildung neigt. Konservierung Schutz und Pflege: Tränkbarkeit: gut Anwendung Anwendungsgebiete: Möbelindustrie, Innenausbau, Treppenbau, Konstruktionsbau für starke Beanspruchung i Innen- und Aussenbau; Drechslerei und Schreinerei; Schiffbau, Werkzeugindustrie, Spanholzindustrie; Naturheilmittelindustrie Anwendungsbeispiele: Furnierholz, ausgezeichnete Blöcke als Messerholz; Möbel, Vertäfelungen und Parkett; Treppen, Fussböden u. a.; lamellierte Schiffsspannten und Polstermöbelrahmen, Schwellen, Werkzeugteile; zum Schnitzen; Biegeholz und Grubenholz (gutes Warnvermögen), für Span-und Faserplatten; Naturheilmittel Besonderheiten: Roteichenholz wird im Gegensatz zu Stil- oder Traubeneichenholz nicht für den Bau von Fässern genutzt. Sammlungen Muster in folgenden Sammlungen: ETH Zürich Baubibliothek, Gewerbemuseum Winterthur, ZHdK Medien- und Informationszentrum Standort in der Sammlung ETH Zürich Baubibliothek: HO-LA-BU Gewerbemuseum Winterthur: Massivholz > Schublade 82 Quellennachweis Verwendete Quellen: Beck Hough, R. (2007). The Woodbook. Köln, Deutschland: Taschen GmbH. Guggenbühl, P. (1980 und 2002). Unsere einheimischen Nutzhölzer. Dietikon, Schweiz: Verlag Stocker Schmid AG. Schafflützel, H. (1982). Nutzhölzer. Zürich, Schweiz: Verlag Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, Zürich. Schweingruber, F. H., & Schoch, W. H. (1992). Holz, Jahrringe und Weltgeschehen. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag. MATERIAL ARCHIV / 5

5 Sell, J. (1997). Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag AG. Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. Walker, A. (2007). Atlas der Holzarten. Stuttgart, Deutschland: Eugen Ulmer KG. Europa-Fachbuchreihe (2007). Holztechnik (Europa-Nr.: 40117). Haan-Gruiten: Verlag Europa-Lehrmittel. Weitere Quellen: Expertin / Experte: Serge Lunin Material-Archiv-Signatur: HOL_LAU_AUS_44 Stand: (Online-Schaltung: ) Permalink: materialarchiv.ch/detail/545 MATERIAL ARCHIV / 5