Wege zu einer rationalen Antibiotikaanwendung
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- Linda Gesche Lange
- vor 6 Jahren
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1 Rationaler Antibiotikaeinsatz durch Information und Kommunikation Wege zu einer rationalen Antibiotikaanwendung Professor Petra Gastmeier Dr. med. Tobias Kramer Dr. med. Florian Salm Institut für Hygiene und Umweltmedizin Charité Universitätsmedizin The development of new antibiotics without having mechanisms to insure their appropriate use is much like supplying your alcoholic patients with a finer brandy Dr. Dennis Maki (1998; Meeting of Infectious Disease Society of America) 1
2 Point of care Testung Feedback Verzögerte Antibiotikaverschreibung Kommunikationsstrategien Ansätze für Berlin und Brandenburg 3 Point of care Testung Anforderungen: schnell spezifisch preiswert (abrechenbar) Bild: pixabay.com 2
3 Einschluss: 20% der Höchstverschreiber der Hausärzte in England (1.581/7.998) Arztbezogene Intervention: Brief des englischen Chief Medical Officer (Sept. 2014) Patientenbezogenen Intervention: Patientenbezogenen Informationen (Dez. 2014) Ergebnisse: -arztbezogene Intervention: signifikante Reduktion der AB-Verordnung um 3,3% ( Antibiotikapackungen weniger) - patientenbezogenen Intervention: kein Effekt Kohorte: 610 Hausärzte aus GB Beobachtungszeitraum: zehn Jahre ( ; 45.5 Millionen Personenjahre) Exposition: RTI-Konsultationen, Rate der AB-Verschreibung bei RTI/1.000 registrierten Patienten Outcome: Fälle von Pneumonie, Peritonsillarabzess, Mastoiditis, Meningitis, intrakraniellem Abszess, Empyem Ergebnisse: 10% Reduktion der Antibiotikaverordnungen -> 1,1 Fällen von Pneumonie& 0,9 Fällen von Peritonsillarabszessen innerhalb von 10 Jahren(!) 3
4 Verzögerte Antibiotikaverschreibung 7 Verzögerte Antibiotikaverschreibung Konzept: Rezept schon mitgegeben, aber Einnahme nur bei Symptomverschlechterung oder nach zusätzlichen Untersuchungsresultaten 4
5 Hausarztbefragung in Berlin, Brandenburg und Thüringen Hausarzt-Fragebogenerhebung : Pilotierung: April 2015 Erhebung Zeitraum: Mai 2015 Angeschrieben: 990 Arztpraxen in B, BB & TH Response: 34 % (340/990) Vier Themenkomplexe: Antibiotikaresistenzen und Multiresistente Erreger Anwendung von Antibiotika Wissenserwerb zum Themenkomplex Antibiotika Allgemeine Angabe 9 Hausarztbefragung: weiche Indikation Was sind Gründe warum Antibiotika auch ohne harte Indikation verordnet werden? Diagnostik zu teuer Patient incompliant Sprachbarrieren unbekannter Patient um auf der sicheren Seite zu sein 23 Patient schnell wieder arbeiten will Patient ein AB einfordert WE vor der Tür
6 Hausarztbefragung: verzögerten Antibiotikaverschreibung Nutzen Sie das Prinzip der verzögerten Antibiotikaverschreibung? (Rezept schon mitgegeben, aber Einnahme nur bei Symptomverschlechterung oder nach zusätzlichen Untersuchungsresultaten) Gesamt (%) sehr oft/oft 30 teils/teils 21 selten/nie 47 Prinzip nicht bekannt Einflussfaktoren Kategorie OR CI Ort d. Praxis 5.T-20.T vs. >100.T Anmerkung: Antwortkategorie sehr oft / oft vs. selten / nie / nicht bekannt 1 Kommunikationsstrategien 12 6
7 Special Eurobarometer 445, Antimicrobial Resistance, 2016 Special Eurobarometer 445, Antimicrobial Resistance,
8 Hausarzt-/ Bevölkerungsbefragung Hausarzt-Fragebogenerhebung : Pilotierung: April 2015 Erhebung Zeitraum: Mai 2015 Angeschrieben: 990 Arztpraxen in B, BB & TH Response: 34 % (n=340) Vier Themenkomplexe: Antibiotikaresistenzen und Multiresistente Erreger Anwendung von Antibiotika Wissenserwerb zum Themenkomplex Antibiotika Allgemeine Angabe Computer Assistierte Telefon- Interviews der Allgemeinbevölkerung Zeitraum: April 2015 (TNS Emnid) Teilnehmer Schneider et al., Bundesgesundheitsblatt, August 2016 Patientenwissen Schneider et al., Bundesgesundheitsblatt, August
9 Special Eurobarometer 445, Antimicrobial Resistance, 2016 Hausärzte (n= 340) Besprechen Sie mit Ihren Patienten im Rahmen von Infektsituationen das Thema Antibiotikaresistenzen? Sehr oft / oft Potentielle Patienten (n = 1004) Gründe für das Nichtansprechen: Zu wenig Zeit 51% 68 bei AB-Verordnung 81 bei AB-Verzicht Rationaler Antibiotikaeinsatz Rationaler durch Information Antibiotikaeinsatz und Kommunikation durch Information und Kommunikation 9
10 Ansätze für eine rationale Antibiotikatherapie für Berlin und Brandenburg 19 ATHOS -> athos.charite.de 10
11 Handouts der RAI Fortbildungen im Rationaler Antibiotikaeinsatz durch Information und Kommunikation (RAI) One World One Health 11
12 Übersicht RAI: Hausärzte & Patienten 12
13 Infozept-Generator: Internet Plattform Infozepte: Leitsymptome: 7 Behandlungserklärungen: 5 Allgemeines: 3 Sprachen: Deutsch Englisch Türkisch Arabisch Beispiel: Leitsymptom LOGO? Ziel: 1. Effizienz für den Behandler 2. Entdramatisieren 3. personalisierbar 13
14 Behandlungserklärung Themen: 1. Ohrwickel 2. Halswickel 3. Wadenwickel 4. Inhalieren mit Dampf 5. Nasenspülung Allgemeines Themen: 1. Erkältung was kann ich tun? 2. Tabakentwöhnung 3. Antibiotika 14
15 Patienten-Information für das Wartezimmer Ziele: 1. Patientenaufklärung vor Arztkontakt 2. Effektivität der Konsultation für den Patienten 3. Wunsch nach Antibiotika Infozepte Print A4, 1 Seite A5, 4 Seiten Pilotierung: Die Infozepte fassen zusammen, was ich sonst verbal immer wieder erzählt habe/erklären musste. 15
16 Plakate Tap-Tool Monitoren des eigenen Verschreibungsverhaltens Erweiterungen: Benchmark Timestamp Einschränkung: Nur für iphone 16
17 Übersicht Unterstützung der Arzt-Patientenkommunikation: Infozepte: Printversion: Lang und kurz Infozept-Generator: 15 Infozepten in versch. Sprachen Wartezimmerinformation (ausdruckbar über Infozeptgenerator.de) Plakate Selbst-Monitoring des Verschreibungsverhaltens Tap-Tool (Smartphone App + Bluetooth-Button) Fortbildungsveranstaltungen: Kompakt- und Langversion Motto: Vielen Dank Ihre Aufmerksamkeit! Mehr Information unter: rai-projekt.de Kontaktdaten: Florian.Salm@charite.de Tel:
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