Digitalisierung im Gesundheitswesen Über-, Ein- und Ausblicke
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- Rudolf Huber
- vor 6 Jahren
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1 Digitalisierung im Gesundheitswesen Über-, Ein- und Ausblicke TK-Landesvertretung, Hannover am 29. März 2017 Nino Mangiapane Leiter des Referates Grundsatzfragen ehealth/telematik Bundesministerium für Gesundheit
2 Digitalisierung & Gesundheitswesen Ausgangslage (Medizinisch-)technischer Fortschritt (Mobile) Vernetzung Big Data Digitalisierung Demografie Alternde Bevölkerung Fachkräftemangel Versorgung im ländlichen Raum Personalisierte Medizin Finanzierung Individualisierung Effizienzsteigerungen Informierter Patient Zunehmendes Gesundheitsbewusstsein Stärkere intersektorale Versorgung Legende: Enabler Treiber
3 Chancenfelder der Digitalisierung Selbstbestimmter Leben Unterstützung und Überwachung der medizinischen Versorgung zu Hause (Monitoring) Technische Unterstützungssysteme, damit ältere Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können, auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf
4 Chancenfelder der Digitalisierung Fachkräftepotenziale besser ausschöpfen Fachkräftemangel: bessere Nutzung vorhandener (Facharzt)Kapazitäten Bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit der ärztlichen und nichtärztlichen Fachkräfte im Gesundheitswesen Technologische Möglichkeiten zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
5 Chancenfelder der Digitalisierung Versorgung besser koordinieren Gut abgestimmte Prozesse von der Prävention über die Behandlung bis zur Nachsorge, Reha und Pflege in Einrichtungen und über Einrichtungsgrenzen hinweg Unterstützung der Patienten im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen Überbrückung von Versorgungsengpässen und räumlicher Distanzen (Konsile, Tumorboards)
6 Chancenfelder der Digitalisierung Versorgung besser und präziser machen Korrelationen erkennen und auf Kausalitäten prüfen Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen (heißt Daten für Erkenntnisse erschließen zu können) Erkenntnisse aus der Forschung schneller an den Punkt der Versorgung bringen und vice versa Erkenntnisse in noch individuellere Diagnose- und Therapieentscheidungen übersetzen
7 Ambulante Versorgung keine Interoperabilität der Systeme für Versorgungsprozesse keine Kommunikationsstandards Geringe Kommunikationsanreize ca. 150 verschiedene Softwaresysteme Sprachsystematik xdt- Schnittstellen Digitalisierung im Gesundheitswesen Technologischer Status quo Stationäre Versorgung verschiedene Hardware- und Softwaresysteme (KIS) bedingt ausreichende Ausstattung auf den Stationen Ausrichtung auf interne Prozesse/Krankenhausverwaltu ng Geringe Interoperabilität der Systeme Sprachsystematik HL 7 Keine von allen Beteiligten gemeinsame nutzbare Kommunikationsplattform 7
8 ehealth-gesetz als Katalysator Wesentliche Regelungen im Überblick 1. Zügige Einführung nutzbringender Anwendungen 2. Klare Regelungen zur Nutzung der Telematik-Infrastruktur 3. Verbesserung der Strukturen der gematik 4. Verbesserung der Interoperabilität informationstechnischer Systeme und Portabilität der Patientendaten 5. Aufbau eines Interoperabilitätsverzeichnisses und entsprechender Prozessstrukturen zur Verbesserung des Informationsaustausches in und zwischen Sektoren 6. Förderung elektronischer Arztbriefe in der Versorgung 7. Einführung eines Anspruchs von Patienten auf einen Medikationsplan 8. Stärkung der Patientenautonomie durch Einstieg in epatientenakte und Anspruch auf Patientenfach 9. Förderung telemedizinischer Leistungen
9 Prägende Entwicklungen Neue Enabler und Treiber IKT-Anwendungen machen neue Formen der Kommunikation und Arbeitsteilung zwischen den Ärztinnen und Ärzten und die aktive Einbeziehung der Patientinnen/Patienten möglich Neue Entwicklungen (z.b. Gesundheits-Apps) bringen Funktionalitäten, die das Arzt- Patientenverhältnis nachhaltig prägen und verändern werden Potentiale, Technologieentwicklung und faktische IKT-Nutzung im Gesundheitswesen driften ohne aktives Handeln zunehmend auseinander
10 Digitalisierung im Gesundheitswesen Wo stehen wir bei mobilen Anwendungen? BMG fördert Studie CHARISMHA (MHH) Studie zu Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps: Bestandsaufnahme und Analyse Interdisziplinäres Wissenschaftlerteam an der MHH; Leitung: Dr. Urs- Vito Albrecht, Peter L Reichertz Institut für Medizinische Informatik Im Fokus: Chancen für die Versorgung; rechtl. Rahmenbedingungen (Datenschutz, MPG, SGB V ); Transparenz und Orientierung Ziel: Aufarbeitung des Themenkomplexes und konkrete Handlungsoptionen aufzeigen 10
11 Digitalisierung im Gesundheitswesen Wo stehen wir bei mobilen Anwendungen? Betrachtungswinkel 1. Gesundheits-Apps und Prävention 2. Gesundheits-Apps in Diagnostik und Therapie 3. Gesundheits-Apps und (Versorgungs-) Forschung 4. Gesundheits-Apps und Datenschutz 5. Gesundheits-Apps als Medizinprodukt 6. Gesundheits-Apps und Krankenkassen 7. Orientierung für Nutzer 8. Orientierung für Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister 9. Orientierung für Hersteller
12 Digitalisierung im Gesundheitswesen Wo stehen wir bei mobilen Anwendungen? Aufnahme der Studienergebnisse Handlungsfeld 1: Mehr Transparenz und Qualität im Markt schaffen Handlungsfeld 2: Mehr Orientierung für die verschiedenen Nutzergruppen bieten Handlungsfeld 3: Schnellstmögliche Integration von nutzenbringenden Innovationen in die Versorgung ermöglichen
13 ehealth & Big Data Wo stehen wir bei Big Data Anwendungen? ehealth Gesundheitsbezogener Einsatz von IKT im Gesundheitswesen Hohe Interdependenz ehealth-anwendungen sind häufig Basis für Big Data, da diese die Datenerhebung vereinfachen Big Data (Echtzeit-)Gewinnung von neuen Erkenntnissen und Zusammenhängen aus großen, weitgehend unstrukturierten Daten Aggregierte Ergebnisse aus Big Data-Analysen bilden wiederum relevante Grundlagen für ehealth-anwendungen
14 ehealth & Big Data Wo stehen wir bei Big Data Anwendungen? Akteursgruppen im Gesundheitswesen Big Data-Anwendungsfelder Individuelle Personen Kostenträge r Leistungserbringer Privatwirtschaft Staat Forschung c Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring Epidemieprognose Entscheidungsunterstützung Gesundheitsprävention (Versorgungs-)Forschungsunterstützung Leistungs- und Qualitätsbeurteilung Betrugsbekämpfung (Interne) Prozessverbesserung Quelle: Strategy& Analyse
15 ehealth & Big Data Handlungsempfehlungen Studie BMG Primärziel und unterstützende strategische Ziele Einbindung aller Akteursgruppen WEITERE STRATEGISCHE ZIELE Fokus auf zusammenhängende Versorgungsprozesse PRIMÄRZIEL Ausrichtung an Versorgungszielen Konstante Evaluierung von Maßnahmen Zeitnahe Erhöhung der Versorgungsqualität durch den sinnvollen Einsatz von ehealth und Big Data Kosteneffiziente Umsetzung Ergänzung Arzt-Patienten- Verhältnis Ethischer Einsatz neuer Technologien
16 ehealth & Big Data Handlungsempfehlungen Studie BMG Überblick der Teilschritte 1. Herleitung konkreter Versorgungsziele auf Basis aktueller und konkreter Versorgungsbedarfe Quelle: Strategy& Analyse Zeitnahe Erhöhung der Versorgungsqualität durch den sinnvollen Einsatz von ehealth und Big Data 2. Entwicklung und Verfolgung eines Zielbilds, das als Orientierungshilfe für Weiterentwicklung von ehealth und Big Data im Gesundheitswesen dient 3. Kontinuierliche Evaluation des entwickelten Rahmens zur Bewertung des Erfolgs und zur Anpassung
17 Big Data-Studie Zielbildentwicklung - Teilschritte Definition Zielerwartungen an 1a Versorgungsziele Erarbeitung wesentlicher Zielerwartungen entlang der Versorgungsprozesse Mögliche Schwerpunkte: Erhöhung Versorgungsqualität Ganzheitliche Versorgungsabdeckung Optimierung von Administration und Koordination 1b Identifikation Versorgungsbedarfe Ziel der Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Deckung absehbarer Bedarfe Versorgungsprozesse als Basis der Analyse Zusätzliche Evaluation von messbaren qualitativen und quantitativen Kriterien 1c Entwicklung Versorgungsziele finale Versorgungsziele mit den folgenden Eigenschaften Quelle: Strategy& Analyse Thema (z.b. Krankheit, Region) Ziel (möglichst quantifizierbar) Zeitraum (z.b. bis 20XX) Verantwortlichkeit (z.b. Leistungserbringer)
18 ehealth/big Data Nächste Schritte
19 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Nino Mangiapane Friedrichstraße 108 D Berlin 19
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