Formen der Anerkennung nonformaler und informeller Qualifikation in Bezug auf den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR)
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- Liese Pia Hafner
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1 Formen der Anerkennung nonformaler und informeller Qualifikation in Bezug auf den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) Andreas Schulte Hemming Seite 1 Kooperationstagung 22./23.Feb Engagement bildet aber wie?! Bildung durch ehrenamtliches Engagement
2 Inhalte 1. Runde: Formale Anerkennung und der DQR 2. Runde: Stand heute und Bewertung 3. Runde: Ansatzpunkte anderer Art 4. Runde: In eigener Sache Seite 2
3 Europäischer Qualifikationsrahmen EQF (2008) Übersetzungsinstrument für Qualifikationssysteme verschiedener Länder Kernziele: Förderung grenzüberschreitender Mobilität + LLL Grundlage für nationale Qualifikationssysteme und rahmen nationalen Qualifikationssysteme und -rahmen mit einer gemeinsamen europäischen Referenz verknüpfen - den acht Referenzniveaus. umfassen die gesamte Bandbreite der Qualifikationen, von grundlegenden Niveaus bis zu fortgeschrittenen Niveaus Die acht Referenzniveaus werden in Form von Lernergebnissen beschrieben. umfasst sämtliche Qualifikationsniveaus der allgemeinen, der beruflichen und der akademischen Aus- und Weiterbildung umfasst die Ergebnisse des formalen, nicht-formalen und informellen Lernens Seite 3
4 Deutsche Qualifikationsrahmen DQR (2012) Kernziele: Förderung grenzüberschreitender Mobilität + LLL im deutschen Bildungssystem erworbenen und angebotenen Qualifikationen in Relation zu den acht Niveaustufen des EQF zu setzen acht Referenzniveaus umfassen die gesamte Bandbreite der Qualifikationen, von grundlegenden Niveaus bis zu fortgeschrittenen Niveaus Die acht Referenzniveaus werden in Form von formalen Qualifikationsabschlüssen beschrieben umfasst sämtliche Qualifikationsniveaus der beruflichen und der akademischen Ausund Weiterbildung Aspekte der allgemeinen Bildung, das formale, nicht-formale und informelle Lernen einbezieht, bleiben aussen vor Seite 4
5 Deutsche Qualifikationsrahmen DQR (2012) Niveaustufen Niveau 1 Niveau 2 Niveau 3 Niveau 4 Niveau 5 Niveau 6 Niveau 7 Niveau 8 berufsvorbereitende schulische Maßnahmen berufsvorbereitende schulische Maßnahmen zweijährige berufliche Erstausbildung drei- oder dreieinhalbjährige Erstausbildung Erste Aufstiegsfortbildungsebene, vergleichbar mit IT- Speziallisten Zweite Aufstiegsfortbildungsebene wie Bachelor, Fachwirte und Meister, Techniker Dritte Aufstiegsfortbildungsebene Master und Strategische Professional (IT) Promotion Berufsbezogene Qualifikationen Seite 5
6 Anerkennung informell erworbener Kompetenzen Anerkennung informell erworbener Kompetenzen = Zertifizierung im Sinne einer Berufsprofils Notwendigkeit eines DQR mit entsprechenen Niveastufen für informell erworbene Kompetenzen der allg., beruflichen und akademischen Bildung Notwendigkeit eines DQR, der Lernergebnisse, Kompetenzen formuliert Notwendigkeit entsprechender Verfahren zur Erfassung, Bewertung und Anerkennung informell erworbener Kompetenzen Seite 6
7 Fehlende Grundlagen Es gibt in Deutschland kein allgemein gültiges Anerkennungsverfahren zur Zertifizierung von informell erworbenen Kompetenzen. Bisher kein entsprechend ausgearbeiteter DQR aber EU-Kommission (2012) drängt die Mitgliedstaaten bis 2015 zur Einführung nationaler Systeme zur Anerkennung der Ergebnisse nichtformalen und informellen Lernens. Ergebnisse für Deutschland offen Seite 7
8 Fehlende Bodenhaftung (empirische Daten) Unternehmen und Personalverantwortliche Sie sehen das Ehrenamt nicht als Lernort Sie nehmen nicht das Kompetenzprofil von ehrenamtl. Engagement in den Blick. besteht kaum Interesse an Nachweisen der ehrenamtl. Arbeit bei Bewerbern, und wenn, dann keine aufwendigen Zertifikate mit zahlreichen Belegen Kaum Wissen über Verfahren von Kompetenznachweisen und -bilanzierungen Bewerber/innen in Unternehmen Nur für 50% ist ehrenamtliches Engagement wichtig. Nur ca. 50% der Engagierten sehen einen Nutzen für das spätere Berufsleben. Kein eindeutig belegbarer Nutzen für die Bewerbung bzw. Wiedereinstieg Seite 8
9 Der reduzierte Blick Focussierung auf die berufliche Bildung und Beschäftigungsfähigkeit die beruflich verwertbaren Kompetenzen Familie / Private Welt formale Aspekte der Anerkennung von informell erworbenen Kompetenzen die bürgerschaftlich Engagierten, die Bewerbungen/Aufstiege im Blick haben Organisationen des Bürgerschaftlichen Engagement Unternehmen / Berufsbezogene Welt Seite 9
10 Der erweiterte Blick Was fehlt? Die ganze Bandbreite unseres Lernens Lebenslanges Lernen Der Blick auf die Entfaltung der ganzen Persönlichkeit Familie / Private Welt Die Chancen für die Stärkung und Entwicklung der Organisationen des bürgerschaftlichen Engagements Organisationen des Bürgerschaftlichen Engagement Unternehmen / Berufsbezogene Welt Seite 10
11 Chancen für Fragen und Probleme Beispiel: Überalterung von Vorständen Wie gewinnen wir Jüngere für die Vorstandsarbeit? Der Vorstand Welche Aufgaben- und Verantwortungsbereiche haben wir? Was brauchen wir für Kompetenzen? Wer kann Mentor sein? Wie organisieren wir frischen Wind mit tradierten Erfahrungen? etc. Team Person Organisation Die Jüngeren Wie und wohin möchte mich entwickeln? Was sind meine Fähigkeiten? Was macht mir Spass? Wer fördert, unterstützt mich? etc. Der Verein Gibt es ein Wissen über die vorhandenen Kompetenzen? Welche Modelle der Förderung gibt es? Welche Ressourcen haben wir? etc. Seite 11
12 Ansatzpunkte Verfahren und Instrumente Angebote der Kompetenznachweise in fast jedem Bundesland dokumentieren Tätigkeiten des bürgerschaftlichen Engagements, manchmal im Sinne von Kompetenzbeschreibungen Selbst- und/oder Fremdeinschätzungen in der Regel reine Bestandsaufnahmen zum Zeitpunkt der Ausstellung Gut ausgearbeitete und bewährte Kompetenzbilanzen dokumentieren häufig nicht nur Tätigkeiten des bürgerschaftlichen Engagements, in der Regel im Sinne von Kompetenzbeschreibungen sind entwicklungsorientiert, häufig über einen längeren Zeitraum, ausgelegt kombinieren häufig Selbst- und Fremdeinschätzung Seite 12
13 In eigener Sache HeurekaNet Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.v. gegründet 2000, Geschäftsstellen in Münster und Hamburg Handlungsschwerpunkte: Gender, Diversity, Integration, Bildung und Gesundheit. Projekte aktuell: FAM²TEC Mehr Frauen in MINT ; GenderUpgrade NRW - Qualitätserhöhung des gendersensiblen Gesundheitswesens durch transnationalen Austausch. *1960, Studium in den Fächern Erziehungswissenschaften (Erwachsenenbildung), Soziologie, Neuere Geschichte und Psychologie in Münster. 16 Jahre Leitung von Bildungseinrichtungen, teilweise auch Personalentwicklung Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Vorstand bei HeurekaNet. Arbeitgeber war und ist immer ein Verein/Verband Seit 1975 bürgerschaftlich/ehrenamtlich engagiert (Kirche, Gewerkschaften, Friedensbewegung, Bildung, Stadtteil, Sport, Forschung) Kontakt und Information: schulte_hemming@heurekanet.de / Seite 13
14 Frisch aus der Druckerpresse Den Schatz der Erfahrungen heben. Kompetenzbilanzen und bürgerschaftliches Engagement. Schriftenreihe: Praxisbücher, Band 1 Hrsg. von Marcus Flachmeyer und Andreas Schulte Hemming In Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Mit Beiträgen der Herausgeber und von Thomas Olk, Ansgar Klein, Reinhild Hugenroth, Anne Cebulla, Ortrud Harhues, Heike Honauer und Thomas Kegel Münster 2013, EUR 14,80, 210 Seiten ISBN Seite 14
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